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Ottendorfer Zeitung : 19.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192106190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19210619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19210619
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-19
-
Monat
1921-06
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.06.1921
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eigntsl«- ^tegrbesH^ llagten, chende- >at da« h Franks m hat, -parprä«^' anschließe«' lestsche« iber der Die rten NF' einige». Orgesch-A Lie N»M lflösung!"' gen AnE es deuE mg der v -flös'Mgd stpreuhB intwass»'^ de Zieles nd durchs er NoteE - Daßd )erich,^ ar nicht ;esamt n Heim ArbeiUM sE-olizel^ orvnuvg O vom M fscn. n KaPPt«L ltgcgcn °i,i en gesam^ . wmmen ht zug^^ daß der lenstiin^ ; (nich^^ Flüch'lK esseres werde» m den v ! nen Olg< FM-A ngung ehen ös!^ g von M '°zent^, sonders v g Konsm» - >eeres < : gricchll^ igegebett-.,, ient be^, riete und -, . die S-A lutopscr i Italien ade. > würde it mußt-'« dasKcÄ ausip^-D ES herrA fiel -S SÄ'" legte alb u»t kre St^ !erston^ > emkeA. dich ch! nickt!' p- le mehr W1 Von ?^Lk unä fern. Ein Ranbüberfall auf der Eisenbahn. Ein schwerer RaubüLerfall wurde in einem Abteil zweiter Klasse eines in Dortmund um 11 Uhr nachts eintreffenden Personen- znges auf die Hotelbesitzerin Meyer aus Dortmund verübt. Der Verbrecher suchte die Reisende zu betäuben und schlug ihr mit einem eisernen Gewicht die Schädeldecke ein, weil sie sich zur Web? setzte. Dann beraubte er die Schwerver letzte. Bevor die Frau bewußtlos wurde, konnte sie noch die Rotbremse ziehen. Als der Zug stand, lief der Räuber die Böschung hinunter und verschwand. Ein Attentat auf den D-Fug Köln—Hamburg. Auf den D-Zug Köln—Hamburg wurde in der Nacht zum 10. Juni zwischen den Stationen Sinsen und Haltern ein verbrecherischer Anschlag verübt, indem ein Sprengkörper ans das Geleise gelegt wurde, der beim überfahren durch den D-Zug mit einem heftigen weithin hörbaren Knall explodierte. Irgendwelcher Schaden wurde dem Zuge glücklicherweise nicht zngefügt. Dagegen erlitt der Bahn körper schwere Beschädigungen. Ein bestechlicher Ja?'zwachtmeiA-r In Elberfeld w'^Lr der Justizwachtmeist-r Rothe wegen Durchsteche reien verhaftet. Er hatte von der Familie des kürzlich fest genommenen Inhabers derEerkzeugfabrik Arntz «.Ham mer, Otto Neuhaus, 44 000 Mark erhalten, um den brief- liSen Verkehr mit dem Gefangenen zu ermöglichen. Im Zusammenhänge hiermit wurden die Ehefrau Neuhaus und der Hilfspolizeiboamte Grein verhaftet. Letzterer hatte für gewisse Ermittlungen 10 000 Mark erhalten. Riesenbrand in Budapest. In der Ganzschen Ma schinenfabrik in Budapest brach ein Riesenbrand auS, der großen Schaden anrichtete. Der Brand entstand infolge Explosion eines Benzinbehälters und vernichtete u. a. 52 fertige Güterwagen sowie drei fertige Pullmanwaggons, die für die serbische Regierung bestimmt waren. Der Schaden beträgt mehr als 50 Millionen Kronen. Wieder eins! Nach einer Meldung des römischen „Messaagero" mußte eines der von Deutschland an Italien abgelieferten Zeppelin-Luftschiffe bei Sturmwetter nieder gehen und wurde vollständig zertrümmert. Ein gleiches Schicksal hatte, wie man sich erinnern dürste, vor einiger Zeit auch der erste Zeppelin, der den Italienern zuge- sprochm worden war. Schifsskatastrophc. Der griechische Dampfer „Bubu- kina" ist, von Smyrna kommend, auf eine Mine gestoßen und gesunken. Von den 240 Passagieren, die sich an Bord befanden, konnten nur zwei durch dis Mannschaft des Panzerschiffes „Lemnos" gerettet werden. bnglifeber ^acksckub nackOderfcklesien Le Rond erhält neue Weisungen. Nach einem Bericht aus London, den das „Journal" wiedergibt, erklärte man in dortigen diplomatischen Krei- M, die britische Regierung sei entschlossen, nach Mitteln zu Wen, um aus der Verwirrung, die augenblicklich in Aerschlesien herrscht, herauszukommen. Die Regierung hebe dem General Henniker Blankovoll macht gegeben, um die polnischen Aufständischen aus ge wissen Bezirken, die sie nicht räumen wollten, durch alle Mittel, die er für gut halte, hinauszutreibcn. Man füge ^ch hinzu, daß es für notwendig gehalten werde, neue fnglischeVerstärkungen nach Oberschlesien zu ent laden. Eine offizielle Notifizierung dieser Absicht an Frankreich sei bereits erfolgt. „Times" meldet aus Oppeln, daß von den Alliierten in Oberschlesien jetzt ein endgültiger Aktionsplan ange- W.men sei und bereits in Ausführung gebracht werde, bewaffnete Deutsche südlich von Gleiwitz haben den "esehl erhalten, sich westlich der Oder zurückzu- iiehen, desgleichen die Polen in demselben Abschnitt bis zur Grenze zwischen den Bezirken Rybnik und Pleß. Darauf soll die Weilers Zurückziehung sowohl seitens der Polen, als auch seitens der Deutschen folgen, bis das ge- mnte Abstimmungsgebiet von bewaffneten Zivilisten Ki ist. Ter Berichterstatter der „Times" schreibt, di« größte Schwierigkeit werde die Frage der Polizei bilden. Ganze Maillone Insurgenten trügen jetzt den ariwen Waffenrock Abstimmungspolizei. Wenn die deutscher. Vrbzisten, die »eineinsam mit dem Selbstschutz gekämpft HE-m ihr Amt Mder antreten, dann werde sich auf polnischer Seite der Ruf Neben, daß das Land den Deutschen ausgeliefert werde, ^e Frage der Bildung einer unparteiischen Polizeitruppe ist ««Mich eines der ernstesten Probleme, denen sich die Kom- "Won gegenüber sieht. . Die französische Regierung hat jetzt auf das Ersuchen der Mschen Regierung, sich England anzufchließen und die Liierten Militärbefehlshaber (die französischen und ttakie- Men) zu ermächtigen, ihre Truppen, wo und wann dies m notwendig befunden wird, gegen die polnischen Jnsur- henten einzusctzen, geantwortet. Die französische Regie- Mg erklärt, daß General Le Rond Weisungen er - ?«lten hat, mit den Engländern und Italienern zu- Mmcnzuwirken. Sie machte jedoch „gewisse Vorbehalte". Nachlassen der Kämpfe. » Amtlich wird von Oppeln aus verlautbart: Die Kampf- pngkcit der Aufrührer bat allgemein nachgelassen. Bei Zem- Mitz nahmen die Polen erneut Sprengungen vor. Im Mise Opveln wurden die deutschen Stellungen und der Wnhos Kandrzin von den Aufständischen erneut beschossen. Tie Bevölkerung im Industriegebiet leidet immer mehr Mr der Nahrungsmittelknapphe-t. Mehl, Milch, Zucker, Stoffeln und Gemüse fehlen fast gänzlich. Die Jnsur- Men führen weiterhin große Mengen der geförderten Kohle W Polen aus. > Die polnischen Truppen an der deutschen Grenze wurden „Men letzten Tagen durch sogenannte Zollbataillone ersetzt. satzprozetz gegen die Gewerkschaft an. Dieser Prozeß, de* alle Instanzen durchlaufen hat, ist jetzt auf dem Vergleichs» Wege zu Ende geführt worden. Danach zahlt die ManS» selbe: Gewerkschaft der Stadt Bernburg eine Million Mark und übernimmt außerdem die noch nicht bezahlten Gerichts« und Anwaltskosten der Stadt bis zur Höhe von 15000 Mark. Vermischtes. Polnische Marke« „für Oberschlesien". Die Zeki» gowsli-Regierung hat in Wilna neue Postwertzeichen her» ausgegeben, deren Ertrag zur Unterstützung der ober- schlesischen Aufrührer bestimmt ist. Die Marken sind mit der Aufschrift „für Oberschlesien (zwei Mark)" versehen. Vermählung der Kartoffel mit der Tomate. Jrt Wetterführung des von Tschudi entdeckten Verfahrens deS Aufpfropfens von Tomatenreisern auf Kartoffelpflanzen ist der Professor der Botanik an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rennes, Daniel, neuerdings dazu übergegangen, den umgekehrten Weg einzuschlag»« und Kartoffeln auf Tomaienpflanzen aufzupfropfen. Er hat dadurch neben den in der Erde ruhenden Kartoffeln in der Luft hängende Früchte erzielt und durch diese Oku* lierungsmethode eine Kartoffelsorte gezüchtet, deren ver borgene Knollen ihren Wohlgeschmack vollständig erhalten, während die sichtbaren Knollen allerdings als wohl schmeckendes Nahrungsmittel nicht in Frage kommen. Wenn diese letztgenannten aber auch einen schlechten Ge schmack haben, so bilden sie dafür ein um so wertvolleres Saatgut; denn die aus ihnen gezüchteten Kartoffeln sind immun gegen den von den Landwirten so sehr gesürchteten Kartoffelpilz, der die Ursache der als Zellen- oder Kraut fäule bekannten Kartoffelkrankheit ist. Professor Daniel gab der Meinung Ausdruck, daß mit der neuesten Oku lierung die Reibe der „Zwillingsgemüse" durchaus nicht rrschopft ist, daß sich nach dieser Richtung vielmehr auf dem Gebiete Ler Landwirtschaft «nd des Gemüsebaues noch unbegrenzte Ausblicke eröffnen. Wie man sich früher wusch. Justus von Liebigs Ausspruch von der Seife als dem Kulturmesser eines Volkes hat heute noch rmveränderte Geltung, und wir, Lie wir mit allen Errungenschaften der modernen Körper pflege ausgerüstet sind, können uns nur schwer in die Zeiten Hineinversetzsri, i« denen die Menschheit ohne Seif» auskommeu mutzte. Die Frage, wie man sich denn in früheren Zeiten wusch, ist daher wohl berechtigt. Denn erst im zweiten Jahrhundert nach Ehr. wurde Seife als Reinigungsmittel verwandt. Plinius erzählt zwar, daß schon die Gallier die Seife erfunden hätten; sie wurde aber damals noch nicht als Reinigungsmittel, sondern als P» made verwandt. Ma« wußte nämlich mit Hilfe der Seife dem Haar eilten schönen rötlichen Glanz zu Verleiher«. Jedenfalls kannten die Völker des Altertums die Bedeu tung der Seife als Reinigungsmittel «och nicht. Fragt sich nur, womit sie sich wuschen? Waschmittel als Zusatz zum Wasser gab es aber sicherlich schon sehr früh. Bereits in der Bibel werden als Waschmittel Borit und Netbcr genannt. Der Borit ist ein vegetabilisches, alkalisches Salz, das man durch die Verbrennung von Pflanzen er hielt. überdies gibt es Pflanzen, die sowohl im lebenden wie im getrockneten Zustande als Wasch- oder Reinigungs mittel Verwendung finden können. Es läßt sich aller dings nicht mehr genau feststeLcn, welche Pflanzen in dieser Weise von den alten Völkern benutzt worden sind. Nether wurde nach Plinius aus Eichenasche gewonnen, die mit unserer Pottasche identisch ist. Um das Jahr 800 n. Chr. gab es in Deutschland schon Seifensieder; dis Seifensiederei wurde aber damals nur vereinzelt beruf lich betrieben. Bis in das späte Mittelalter fand die Seife fast nur zur Reinigung des Körpers Verwendung, wäb- rend man sich erst allmählich daran gewöhnte, auch Gesicht und Hände mit Seife zu waschen. Die Pariser Strassen sind zu eng. In Paris wird darüber beraten, wie man den ins ungeheure augewachse- nen Straßenverkehr verbessern könnte. Für die Pariser Straßen, die zum Teil zur Zeit des Ochsenkarrens, zum Teil zur Zeit der Tragsänfte und nur zum kleinsten Teil zur Zett der Automobile gebaut sind, verkehren die Ge fährte viel zu schnell und in zu großer Zahl. Wie sollte es auch möglich sein, daß in einer Straße, die gebaut ist, um am Tage zwei Dutzend Droschken defilieren zu sehen, pro Stunde 3608 Autos glatt vorübersausen? Die einzige Möglichkeit, dem Verkehr ein wenig auf die Beine zu helfen, ist, die Straßenbahn von der Hauptstraße in die Nebenstraßen zu verlegen und die Hauptverkehrsadern bloß für den Autoverkehr zu reservieren. Volkswirt sck2ft. , . Höherbanderolierung der Tabakwaren. In weiten Uüm des Taüakgewerbes und auch im Publikum herrscht Klarheit darüber, ob Zigarren und Zigaretten zu dem aus .si Banderole vermerkten Preise verkauft werden müssen M oh solche auch zu beliebig höherem Preise abgegeben (Men dürfen. Das Rcichsfinauzministerium hat nun zu iE« umstrittenen Frage Stellung genommen und ausgesührt, M Preiserhöhungen bereits versteuerter Tabakwaren nicht sM°ien seien. Kleinhändler, die solche Erhöhungen beab- »Mgen, seien jedoch hierbei an die im Gesetze vorgeschriebcncn Nsstufen gebunden und verpflichtet, den Mehrbetrag an Aachener, der sich aus der Preiserhöhung ergibt, durch Ver- hMung der erforderlichen Zuschlagsstcuerzeichen zu cnt- Außerdem müsse der erhöhte Kleinverkanfspreis auf t « Packungen angebracht werden. Zu den Kleinhändlern im Sinne des neuen Tabaksteuergesetzes auch die Gast- "k und die Kaffeehausbesitzer zu rechnen. Der deutsch-französische Handelsverkehr. Lie franzo- A Handelsstatistik läßt für das erste Vierteljahr des Jahres hZ gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres eine deut le Steigerung des deutsch-französischen Handelsverkehrs cr- jMN. Die Ausfuhr von Deutschland nach Frankreich, die Ersten Vierteljahr 1920 393 853 000 Fr. betragen hatte, stieg den ersten drei Monaten des lausenden Jahres auf V^OOO Fr. Umgekehrt wies auch die französische Ausfuhr ^Deutschland eine Wertzunahme von 298 769 000 Fr. auf 070009 Fr. auf. h, Die GSrtnerlehranstalt in Berlin-Dahlem. Der Besuch Höheren Staatlichen Lehranstalt zu Dahlem nimmt ständig zu. Dis Besucherzahl im letzten Halbjahr betrug 133 Hörer, unter denen sich viele ehemalige Offiziere befanden. Auch die Zahl der die Anstalt besuchenden Vereine und Freunde des Obst- und Gartenbaus wächst ständig; u. a. beteiligten sich Offiziers- und Hausfrauenvereine, Beamten- und Arbeiter- verbände. Die Berichte über die technischen Betriebe, Ge wächshauskulturen, Fruchttreiberei, Gartenbau, Gemüsetrei berei usw., wiesen gute Ergebnisse und Erfahrungen auf, die vielleicht einmal Deutschland dahinbringen werden, sich im Bezug von Treib- und Frühgemüse vom Ausland unabhängig zu machen. fianclel unä Verkehr. Postkreditbrrefe. Das Neichspostministerium hat eine Einrichtung getroffen, um Len Reisenden das Mit führen von größeren Geldbeträgen zu erleichtern. Die Postscheckämter fertigen Postkreditbriefs aus, die bis zum Höchstbetrage von 10 000 Mark lauten. Auf diese Post- kreditbriefe wird den Reisenden, Lie ein entsprechendes Postscheckkonto haben, auf jedem Postamt im Deutscher Reiche ein Betrag ausgezahlt. Es können zwanzig ein zelne Beträge abgehoben werden. Die Gültigkeitsdauer der Postkreditbrrefe ist auf sechs Monate festgesetzt. GeriÄrskaNe. Ramdohr freigesprochcn. I?.; fünften Kriegs- beschwdigteuprozeß wurde daS Urteil gefällt. Das Reichs gericht sprach den Angeklagten «tuä. jur. Ramdohr frei. Die. Kosten deS Verfahrens wurden der Reichskaffe auferlegt. Ein Prozeß von 28 jähriger Dauer. Ein Prozeß, Len die Stadt Bernbnrg gegen Vie Mansfelder Gewerkschaft geführt hat, ist jetzt nach 28 jähriger Dauer durch Einigung beendet Worden. Die Mansfelder Gewerkschaft hatte einen stark salz haltigen See ausgepumpt und das Wasser in die Saale ge leitet. Dadurch war das Trinkwaffer der Stadt Bernburg versalzen worden. Bernburg strengte nun einen SchadenSer- GekreuM Mngen . Roman von Hermann Jensen. (Nachdruck verboten.) z. Dann sprach er sanft, traurig und langsam, als über- * er jedes Wort: „Irma, du verstehst daS nicht; du nicht, um waZ du bittest. Bei allem, was mir ist, ich liebe dich so tief, wie nur ein Mann ein ^.lieben kann. Aber, Irma, ich bin Soldat. Und der 'in Besitz eines Soldaten ist seine Ehre. Sie bringt ^LU, daß er auf dem Schlachtfeld mit glänzenden und lächelnden Lippen in den Tod gehen kann. ^.opfert er alles; nichts ist ihm zu teuer. Und verliert ck ist er ein Krüppel, ja, noch etwas Schlimmeres, HP eh, Wesen, das nichts vermag, ein Parasit der Cesell- sM den alle unter die Füße tre en dürfen, wie man ches Gewürm zertritt. Jrmal Möchtest du die Frau "ZMen Mannes sein?" sah ihm fest in die Augen. „Ja, Paul, ich lrMe es sein, weil ich weiß, daß du keine Schuld daran E- Du sprichst von dem, der durch eigene Schuld ein HAvel wird; aber du vergissest, daß mancher Mann La- ^ 7.unsterbliche Ehre errang, daß er von unverschuldetem HZU-i gegossen wurde: sollte da ein Weib einen solchen uiL-t um so nefer lieben?" lächelte bitter. „Unverschuldet! Wer würde glauben, Ain Unglück unverschuldet ist?" unterbrach ihn heftig: „Ich glaube es, Paul. Ja, das, iÄ weiß es. Mir bedeutet es nichts, was !^"Udere« meinen, wenn ich selbst überzeugt bin. Darum sOcu m ch nicht von dir trennen. Wir wollen reisen, V fort reisen nach einem Ort, wo uns niemand 7 Und wollen dort zusammen leben." ickürtelte den Kopf. „Wir rönnen uns selber nicht Irma! Meine Seele fände weder Frieden noch bis ich mich von dein BerbrsLen freigesprochen ^5 Lessen ich angeklagt bin." ickwieg und starrte inS Leere. Da- Dunkel um «Urde Lichter. . Am nächste« Morgen stand Paul vor seinen Richtern. Waffenlos, mit entblößten Kopf, saß er da und sah in dis ernsten, starren Gesichter; ängstlich spähte er nach einem Ausdruck des Verständnisses, fand aber nur teilnahmslose Blicke und feierliche Miene«. Einförmig, tödlich monoton durchging Ler Auditor die Akten des Falles. Ausführlich verweilte er bei den einzelnen Verhören, summierte die Ergebnisse und trug Posten um Posten in das Soll und Laben des Schuldbuches ein. Und je länger die Vorlegung dauerte, desto mehr ver finsterten sich Pauls Züge. Niemals früher, selbst in den schwärzesten Augenblicken seines Mißmutes nicht, hatte er wie in diesen! Augenblick gefühlt, wie schlecht es um seine Sacke stand. Sogar diese Sonja halte gegen ihn gezeugt. Jetzt wurde ihre Aussage vor dem Kriegsgericht vorgelesen. „Befragt, erklärte genannte Zeugin, es sei ihr bekannt, daß der Angeklagte öfters seinen Bruder besucht habe. Zeugin hatte nur einmal diesen Zusammenkünften bei- gewohnt, weil es ihr sonst verboten war, sich bei den Besuchen des Angeklagten zu zeigen. Sie konnte sich also nickt mit Sicherheit darüber aussprechen, was bei diesen Zusammenkünften verhandelt worden war; aber sie gab ihrer Überzeugung Ausdru, daß der Angeklagte unmög lich in Unkenntnis über die Theorien des Bruders und wenigstens eines Tei s seiner Pläne zur Änderung der bestehenden Staatsordnung habe bleiben können. Ebenso hatte der letztere der Zeugin unmittelbar vor seinem Tod aufg.traZen, dem Angeklagte« gewisse, nüber bezeichnete Papiere zu überbringen, die sich jetzt in richterlicher Ver wahrung befinden; Zeugin will wissen, daß der Angeklagte von seinem Bruder bei dieser Gelegenheit als deren Erbe bezeichnet worden war. Es wird dem hoben Kriegsgericht bekannt sein, daß sich unter den erwähnten Papieren der Plan zu dem an Seiner Kaiserlichen Hoheit, Großfürst Sergius verübten Mord befand, der hätte verhindert werden können, wenn die Behörden wenige Stunden früher in den Bentz der betreffenden Papiere gekommen wären. Indessen ist vollgültiger Beweis dafür vorhanden, daß der Angeklagte genanntes Papier erst vier bis fünf Stunden nach Ausführung der Untat in Händen gehabt bat. Zeug.« erklärte ferner, daß sie selbst am 17. Februar dieses Jahres Lem Angeklagten die Papiere in seine Wohnung gebracht habe, unmittelbar bevor sie verhaftet wurde. Zeugin ist nicht beeidigt worden, indem sie vor dem nächsten Verhör, da die Beeidigung stattfand, selbst wegen Konspiration und Teilnahme am Mord z« Verlust der Ehre, des LebenS und Eigentums verurteilt wurde und infolgedessen in kompetent ist. Der Angeklagte macht geltend, daß er nichts, gar nichts von den verbrecherischen Anschlägen deS Bruders gewußt habe; er behauptet, den Bruder nur be sucht zu haben, um diese« zu bewegen, sich mit seiner Familie zu versöhnen, die infolge seiner radikalen politische« Ansichten die Hand von ihm abgezogen hatte. Befragt, hat Angeklagter doch zugegeben, es sei ihm bekannt ge wesen, daß erwähnter Bruder, Michail Alexandrowitsch, zweimal unter Anklage gestanden habe und einmal, nämlich am 28. Januar 1803, wezen politischer Vergehen bestraft worden sei. Die Behauptung Les Angeklagten kann des halb kaum als gültig betrachtet werden. Was die im Besitze des Angeklagten gefundene« Papiers aubetrifft, so hat der Angeklagte behauptet, sie nur in einem Zeitraum von nicht mehr als zehn Minuten in seinem Besitz gehabt zu habe« und daß er ihre« Inhalt gar nicht gekannt habe. Die Nichtigkeit dieser Behauptung ist nicht angefochten word'n und stimmt mit " Paul verstand die Worte kaum mehr. In seinem Gehirn schien ein leerer Raum zu sein. Erst als der Auditor zum Schluß seines Vortrages kam, begann er wieder zu verstehen. „Indessen dürfte es doch nach den vorliegenden Zeug nisseil nicht genügend erwiesen sein, daß der Angeklagte direkt sich an der aufrührerischen Propaganda veleii gl hat; aber indem er verschwieg, was er von dem Treiben seines Bruders und dessen Genossen wußte, hat er sich der Konspiration zweiten Grades schuldig gemacht und muß deshalb nach dem MMärstrafgeletz I. Abschnitt 8 88 mit Degradation und Festungsarbeit bis zu zwölf Jahre« verurtsü-r werden." (Fortsetzung folgte
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