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vk A MWMXXV» Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Kn her Haus Femsprech-Anschiuß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. bau usw Kummer 70 20. oeund U8 erst von Ver Gemeindrvorstand. Mrs" »ardinev, ^mpsichlt Som«^ lang. i Markel, nsnn f 2S. Zuwiderhandelnde verfallen in eine Geldstrafe Mark. Htteudorf-IKoritzdorf, am 16. Juni 1921. erledigt man kalt!" Der Abgeordnete Mittelmann von der Deutschen Volkspartei ruft: „Da hat er recht!" Natürlich Meint er den Satz, daß die Kommunisten keine Deutschen sind. Und nun geht es los. Ein Riesenlärm erhebt sich, Hgffmann und Höllein brüllen mit hocherhobenen Armen. Man wird sehr intim, sehr zutraulich. Der Abg. Bratz stürzt sich auf Mittelmann und schlägt auf in ein. Ein Stoßtrupp der Rechten eilt herbei und befreit den Ange griffenen. Aber auch von links her nahen neue Kämpfende. Der Tumult nimmt unbeschreibliche Formen an. Der Ton der Präsidentenglocke wird von dem Geschrei vollständig ver schlungen. Herr Löbe ist machtlos. Man erwartet, daß es jeden Augenblick zu einer allgemeinen Schlacht kommen wird. Aber siebe, daß weibliche Element zeigt sich diesmal als der bessere Teil. Sogar Klara Zetkin und Frau Zietz nahen aus der Wagenburg. Nicht um die kämpfenden Recken Hoffmann und Genossen anzufeuern, nein — man staune — um weitere Tätlichkeiten zu verhindern Mit ausgebreiteten Armen beschwört Frau Zetkin den eigenen Heerbann, einen geordneten Rückzug anzutreten, und auch Frau Zietz schiebt sich zwischen die Streitenden. Drüben auf der anderen Seite besänftigen die Damen der Rechten die Aufgeregten, io daß Schlimmeres verhütet wurde. MG s-W pW lswahl LiiR n« ««e i«a> me Sri« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2d 148. Schristleitung, Druck u. Vertag Her«»»« Acktzt«, Kit s teilt »l^o istenlos V.44SS^ 13. . Personen zur Erstattung einer falschen Aussage zu bestimmen, was aber Fehlschlug. Nach dem Ergebnis der Beweisauf nahme wurde Frau Gärtner freigesprochen; die für dies« Angeklagte in Frage kommenden Hauptzeugen machten von dem ihnen zustehenden Rechte der Zeugnisverweigerung Ge irauch, die Tochter, Frau Kühne, wurde zu einem Jahr echs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsoerlust verurteilt. Deuben. Aus Gtttersee wird gemeldet, daß der Haupträdelssührer der Bankraubes durch die Bemühungen der Gitterseer Gendarmerie entdeckt wurde, so daß die Brr- Haftung durch die Dresdner Kriminalpolizei erfolgen konnte, lach längerem Leugnen mußte er seine Beteiligung zugeben, es ist der fast immer stellungslos gewesene Lagerist Emil -ermann Fiedler, der langjährige Vorsitzende der sozialistischen Jagendgruppe Gittersee. Er wurde in das Dresdner Ge- ängni« eingeli fert. Auch seine Mutter wurde festgenommen, ebenso wurde der Vater auf seiner Arbeitsstätte in Dresden verhaftet. Fiedler ist derjenige, der den Kraftwagenführer in der Dippoldiswalder Heide mit dem Revolver bedrohte und dann knebelte Seine ungewöhnliche Körperlänge und das noble Auftreten haben ihn verraten. Bei der sofort vorgenommenen Haussuchung ist noch ein größerer Geldbetrag gefunden wo den. Pesterwitz. Vom elektrischen Strome getötet wurde am Mittwoch der in Gittersee wohnhafte 45 Jahre alt« Arbeiter B. als er hier an der elektrischen Starkstromleitung Arbeiten verrichtete. Es ist noch nicht aufgeklärt, wie da» Unglück hat geschehen können, da der Strom während der Erneuerungsarbeiten abgestellt gewesen sein soll. Rathen. Vor einigen Wochen stattete ein Jugend- verein aus der Riesaer Gegend der Sächsischen Schweiz einen Besuch ab. Die Gesellschaft bestand au» 29 Personen das Ziel des Ausfluges war Rathen und die Bastei. Wie üblich, wollten sich die Ausflügler auch Andenken milnehmen, wie sie in den Verkaussständen am Wege von Rathen nach der Bastei feil gehalten werden. Von dieser Gelegenheit machte man dann auch Gebrauch. Als die Ausflügler aber fort waren, mutzte der Verkäufer, wie der „Pirn. Anz." meldet, die unangenehme Wahrnehmung machen, daß eine ganze Anzahl Gegenstände fehlte, die nicht bezahlt worden waren. Die Nachforschungen haben ergeben, daß von den 29 Personen 13 al» Diebe von der Polizei überführt werden konnten. Bautzen. Butterüberfluß macht sich bereit« jetzt hier geltend. Das Angebot von Molkereibutter ist andauernd stark, doch verhalten sich die Käufer sehr zurückhaltend. Ein« hiesige Molkerei bietet „einige Tage ältere" Tafelbutter zu äußerst niedrigen Preisen an, doch finden sich auch hierfür keine Käufer. Muldenhütten. Damit die staatlichen Hütten werke den neuzeitlichen Verhältnissen gerecht werden und auch unter den derzeitigen Wirtschaftsbedingungen rationell arbeiten könne, macht sich die alsbaldige Ausführung um fangreicher Neuanlagen notwendig. Dem Landtage ist zu diesem Zwecke durch das Gesamtministerium eine Vorlage über dringliche Forderungen zugegangen, in der für die hiesigen Hüttenwerke insgesamt 11100000 Mark angefordert werden. Leipzig. Die Leipziger Stadtverordneten genehmigten in ihrer letzten Sitzung die Weitererhebung einer städtischen Gewerbesteuer bi« zu einer anderweitigen Regelung durch die Landesregierung. Frei von dieser Steuer bleiben die wirtschaftlichen Genossenschaften, sowie die freien Berufe. Ferner stimmten die Stadtverordneten der Erhebung einer zehnprozentigen Beherbergungssteuer (Fremdensteuer) zu. Zwickau. Ein schweres Unglück hat sich am Mitt woch mittag gegen 1 Uhr beim Beginn der Mannschaft«- sörderung auf Schacht I de« Steinkohlenbergwerkes Florentin Kästner u. Co in Reinsdorf bei Zwickau ereignet. Obwohl bet der Seilfahrt peinlichste Gewissenhaftigkeit beobachtet wird und mit der Aufsicht und Anordnung der Personen förderung nur erprobte und als zuverlässig bekannte Leute betraut werden, ging ein mit 12 Wann besetzte« Förder- gestell in den Schacht nieder und zog Förderseil und den . Loskorb der Fördermaschine nach sich, so daß die Fang vorrichtung nicht in Tätigkeit treten konnte. Da« Gestell setzte mit solcher Wucht im tiefsten Punkt de« Schachte« aus, daß bei den sofort vorgenommenen Bergung«arbeiten sechs im unteren Geschoß befindlichen Bergleute nur al« i Leichen herausgeholt werden konnten. Holz-Bergebung. , Die Anweisungen für das zu vergebende Brennholz Md de» 21. Ium d. I., von vor«. 8—12 Nßr Rathaus — Meldeamt — gegen sofortige Bezahlung ib entnehmen. OerMche- und GschsischeS. Gttendorf DtMa, den ,8. Juni izrs. — Der R chtsausschuß des sächsischen Landtages hat »eschlossen, dem Landtag zu empfehlen, die Regierungsvor lage eines Gesetzes über Neuwahlen in den Gemeinden adzu- lehnen und dafür folgende Fassung zu wählen: „In den Gemeinden, in denen Gemeindevertreterwahlen in den Jahren 1920 und 21 nicht fiattgefunden haben, erlöschen die Rechte der Gemeindevertreter am 31. Dezember 1921 und sind bis spätestens zu diesem Zeitpunkte nach dem geltenden Ge meindewahlrecht Neuwahlen vorzunehmen. Hierzu hat der RechtSaurichuß noch einen weiteren Paragraphen vorgeschlagen der im Anschluß an die Wahlen der Gemeindevertreter außerdem die Wahlen von unbesoldeten Stadträten und nicht berufsmäßigen Gemeindeältesten in den Gemeinden vorsieht." — Nach den letzten amtlichen Feststellungen befinden sich noch 641 Angehörige der ehemaligen sächsischen Armee in Gefangenschaft. Im einzelnen verteilen sich die Ge fangenen folgendermaßen: 1b Mann in Avignon (Frankreich) 59 Mann in Rumänien und Serbien, 567 Mann in Ruß- land. Es handelt sich hierbei um Gefangene im strengsten Sinne des Wortes, also nicht um Vermißte. Es ist aller dings wabrsch inlich, daß sich diese Zahl, soweit sie Rußland und den Ballan betrifft, in den letzten Tagen wieder ver ringert hat, da inzwischen einige Kriegsgefangenentransporte von dort zurückgekehrt sind, deren Teilnehmer noch nicht sämtlich bei den amtlichen Stellen gemeldet wurden. Wichtig ist auch, daß jeder Heimkehrer sich von selbst beim Zentral- nachweiscamt in Dressen meldet. Außer diesen Gefangenen weiden noch 13 000 Vermißte in den Listen geführt. Es handelt sich hierbei um Soldaten, von denen man seit zwei bis 7 Jahren nichts mehr erfahren hat. In der Haupt sache werden diese den Gefallenen zuzurechnen sein, wenn auch mit einer erheblichen Zahl von Fahnenflüchtigen so genannten Ueberläufern zu rechnen ist. die sich zumeist aus im ehemaligen sächsischen Heer eingereihten Polen und Elsässern rekrutieren. Dresden. Wegen versuchter Verleitung zum Zeugen meineid war von der fünften Strafkammer des hiesigen Landgerichts eine Verhandlung angesetzt, die in mehrfacher Beziehung besonderes Interesse beanspruchen dürfte. Von der Polizei war im Herbste vorigen Jahres der aus großen Strafprozessen bereits bekannte, in der Görlitzer Straße wohnhafte Möbelhändler Gottlob Gärtner und dessen Sohn unter dem Verdacht der gewerbsmäßigen Hehlerei und des schweren Diebttahls festgenommen worden. Bei der Verhaft ung wurden Elektromotoren und Treibriemen in großer Zahl vorgefunden, deren Zeitwert in die Hunderttausende von Mark ging. Das Diebesgut stammte von zahlreichen, in der Riesaer-, Großenhainer- und Kamenzer Gegend verübten Einbrüchen her. Die Untersuchung konnte bei demselben bisher noch nicht beendet werden. Um nun die beiden Gärtner als unschuldig hinzustellen und so die Haftentlassung zu erwirken, sollen es dessen Ehefrau, die Händlerin Friederike Anna Gärtner, geboren 1869 zu Rohna und deren Tochter, die Händlerin Lina Anna Elsa Kühne, ge boren 1893 zu Ortraud, unternommen haben, in drei Fällen Amtlicher Teil. bWag, Oe« rs. Zimt, MM dslb - Ubr ölkenUM AmeiMrstt Sitzung Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Bausachen. 3. Errichtung eines wetteren RöderbadcS. 4. Ortslöhne und Wert der Sachbezüge. 5. Erhebung der Grundsteuer. 6. Einbürgerungsgesuch. 7. Zwangsvollstreckungsbefugnis. Hierauf geheime Sitzung. Httmd*rf-M-ritzd«rf, am 18. Juni 1921. Der GememdevorMnd. M »gerpktlr kluge )«Me. . Die Inhaber der Anweisungen haben sich am gleichen "ge mittags 1 Uhr am Bahnhof Morttzdors einzufinden, ^selbst die Uebelgabe de« Holzes durch die Forstverwaltung Mgt. Mit der Abfuhr dej Holzes aus dem Forste darf Mittwoch begonnen werden. Bekanntmachung Das Benutzen de» alten Friedhofs zum DurchgangS- ^lehr, das Befahren de« Friedhofs mit Kinderwagen und Handwagen, sowie da» offenstehenlaffen der Tore wird dadurch verboten. Ferner wird der zwecklose Aufenthalt von Kindern ohne -Gleitung Erwachsener vorgekommener Unzuträglichkeiten '»lb« untersagt. Da» S ehl n und Abschneiden von Blumen verboten. Zuwiderhandelnde werden zur Rechenschaft ^ogen. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Httendorf-Hkrilla, am 11. Juni 1921. — Ver Lirchenvorstand. Sonntag, den ^uni buantB Ä »Die .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- i! tag. Donnerstag und Sonnabend. n u Bezugs-Preis: Monatlich 2.25 Mark, ü jj dn Zustellung durch die Boten 2,50 Mark, ff chu Halle koherer Gewalt sKrieg oü. sonn. § k irgendwelcher Storungen des Betriebes der n Ontong, der Lieferanten od. d. Beförderung»- 8 n Einrichtungen- bat der Bezieher keinen Än- N spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der !j8«ibmg od.anfRiickzahlungd.Bezugspreises. LE Prügels-ene im Reichstag, . Nun haben wir e« erreicht! Da die lieblichen Kose- „Hallunke, dämlicher Hund, Schurke usw." durch den ^ageir Gebrauch abgegriffen und abgenutzt sind und keinen ^ßen Eindruck mehr machen, wenn sie ein Abgeordneter anderen an den Kopf wirst, so versucht man es nun i? den Fäusten, den Andersdenkenden zu bekehren. Ein Ms Parlament, da« in einer Zeit, wo UN» das Wasser Hut« steht, dazu benutzt, sich im Purteizank "berfeltig die Krawatte abzureißen! ild kam es? Man besprach die Interpellation der "abhängigen, betreffend die Ermordung de« Abgeordneten in München. Daß dabei zu tumustartschen Szenen ^ken würde, wüste man im Voraus, denn gewisse Leute den Skandal um jeden Pre-s! Ganz systematisch , Man in Bertin vor. Das nennt man dann „Volks- bj, treiben. Der Unabhängige Unterleithner begründet zr ^'"terpellation. Schon diese „Begründung" schlägt jedem tz ewublsetn frech in Gesicht. Man kennt den Mörder Naupl noch nicht, die Verdachtsmomente lassen nach der mon der Leiche sogar den Schluß zu, daß da vielleicht dunkle Machenschaften mit hinetnspielen, mit denen die >, ^ung«parteien auch nicht du« Geringste zu tun haben, W Edem wälzt Herr Unterleithner durch keinerlei Ge- s.?tdfkrupel beschwert, die Schuld an dem Verbrechen ein- " auf den bayrischen Staat und sein System ab. Ln.»!^"leithner verliest die angebliche Aeußerung eines ralfchuatioualen: „Kommunisten find keine Deutschen; die