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>ar- wir pse braun e 12 M. aufeu 40 M. uswahl biüigli eit >8« lask/' KI1 > v»6 «isk" dsHvoZ >i.V. c». I, II. s kau n mag, werden Baler- für die »endigen esleben, rekannle Ehrende innt ist- nt jedes ljährli- m Mr- ellungen bteilung siinmer- U8 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 8m,sprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Kummer 6^ Sonntag, den 5. ^uni 4924 20. Jahrgang. der erste« S«Ur «M HL Wg. bet»ch»M. Anzeigen »ert>«n «l d» Erscheti.nnHst»«« Daraus geht hervor, daß die Neueinreichung von Gesuchen um Gewährung von Baukostenbeihilfen auf lange Zeit hinaus erfolglos und daher zwecklos sein muß. — Das Bild unserer aus Krieg und Revolution neu sich gestaltenden Zeit würde nicht vollständig sein, wenn man nicht auch die Bewegungen des religiösen Lebens hinein zeichnete. Mehr denn je machen sich gegenwärtig in den Bereichen religiöser Vorstellungen und Ueberzeugungen starke Wandlungen bemerkbar. Die Erlebnisse des Krieges führten viele zu einer veränderten Stellungnahme gegenüber den Kirchen und ihren Lehren, und wenn beim Zusammenbruch des alten Staates eine verheerende Welle von Austritten über alle Konsesfionen und Kirchen hinwegging, so kamen darin die seelischen Erschütterungen der breiten Massen zum Ausdruck; allerdings wirkten mindestens ebenso stark politische teilweise auch recht materielle und grobe Beweggründe mit. In der evangelischen Kirche reichen die Massenaustritte schon längere Zeit zurück. Die treibende Kraft dieser Bewegung war der Kampf gegen die Verbindung von Kirche und Staat. Im Jahre 1909 verlor die evangelische Landeskirche zum ersten Mal« eine anormal hohe Zahl von Gliedern, nämlich 17750. Davon schloffen sich mehr als 14000 keiner neuen religiösen Gemeinschaft an, 470 traten zur katholischen Kirche und 40 zum Juoentum über; etwa 2500 wurden Mitglieder der verschiedensten freireligiösen Gemeinschaften. Im Jahre 1914 stieg die Ziffer der Austritte auf 21000, sank während des Krieges und schwoll gleichzeitig mit der Revolution zu einer riesigen Welle an. Dieser neue Maffenaustritt setzte zuerst und am stärksten in Hamburg ein; hier traten im Jahre 1919 nicht weniger als 50000 Personen au« der Kirche aus. In Groß-Berlin find im Jahre 1919 mindestens 80000 Personen aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Von den preußischen Provinzen weisen nur die Industrielle- zirke des RheinlandeS und de» Freistaates Sachsen hohe Verluste auf, nämlich 20000 bezw. 17000. Insgesamt verlor die evangelische Kirche im ganzen Reiche im Jahre 1919 über 150000 Glieder. Bemerkenswert ist, daß die Austrittsbewegung fast ganz auf Norddeutschland beschränkt blreb, die süddeutschen Katholiken sowohl wie Protestanten verhielten sich ziemlich passiv. In der katholischen Kirche war die Ziffer der Austritte, absolut betrachtet, bedeutend geringer als in der evangelischen Kirche, relativ aber an den Stellen, wo sie öffentlich bekannt wurde, größer. Zusammen- faffende Zahlen waren nicht zu erlangen. Wenn in Hamburg die evangelische Kirche 50000 und die katholiche 5000 ver lor, so war der relativ größere Verlust auf feiten der katholischen Kirche. Ueber die Zahl der Austritte aus dem Judentum sind von der jüdischen Gemeinde in Berlin bis zum Ausbruch des Krieges regelmäßig statistische Ausstellungen gemacht worden. Mancherlei Schwierigkeiten haben die weitere Fertigstellung eines einwandfreien statistischen Materials verhindert. Auch hier machte sich beim Ausbruch der Revolution die große Austrittswelle bemerkbar. Sie dauerte etwa von Anfang brS Mitte 1919. In diesem Zeitraum betrug die Zahl der Austritte mindestens das Doppelte der Vorkriegszeit. Die Welle verebbte mit dem Ende des Jahres 1919 aber ist noch gegenwärtig die Zahl der Aus- erklärungen um ein Drittel größer als vor dem Kriege. In ursächlichem Zusammenhang mit der Austriltsbewegung steht die Tatsache, daß dem Studium der Theologie sich bedeutend weniger Studenten widmen, als vor dem Kriege. Trotzdem besteht kein Mangel an Geistlichen, denn aus besetzten und abgetretenen Gebieten sind viele Geistliche abgewandert und warten aus Anstellung. Die Gründe für die Austrittsbe wegung sind naturgemäß sehr verschiedener und oft recht komplizierter Art. Die evangelische Landeskirche wurde von den breiten Massen als ein Instrument des militaristischen Deutschland aufgefaßt und daher bekämpft. Eine sehr er hebliche Rolle spielten die Kirchensteuern, deren Entrichtung in einer Zeit höchster wirtschaftlicher Not sehr vielen nicht möglich war oder als eine unnütze Ausgabe angesehen wurde. Dresden. Freitag früh kurz nach 8 Uhr ist in der Deutschen Bank zu Deuben (Plauenscher Grund) ein ver wegener Bankraub ausgeführt worden. Dort drangen acht Bitten des Vorstehers Spohr Abstand. Dann raubten die Banditen die Kaffen aus und ergriffen die Flucht. Den Räubern sind etwa eine Viertelmillion in Kassenscheinen in )ie Hände gefallen, es waren alles junge Leute nur ein älterer Mann war dabei. Alle führten Handgranaten und geladene Revolver bei sich und hatten schwarze Masken vor ren Gesichtern. Beim Betreten des Bankraume», in dem dis Angestellten soeben erst ihre Tätigkeit ausgenommen hatten, riefen mehrere der Diebe den Angestellten zu: „Hände hoch! Kein Wort reden! Unbedingte Ruhe! Still stehen!" Vorher war der Leitungsdraht des Fernsprechers von ihnen durchschnitten worden. Der Ueberfall kam dem Personal so überraschend, daß niemand wagte, den Räubern entgegenzu treten, zumal diese die Tür besetzt hielten und den An gestellten bedeuteten, daß sie auch vor einem Kampf mit der Polizei nicht zurückschrecken würden. Es wäre sicherlich, wie einer der Angestellten versichert, zu einem Blutbad gekommen wenn di« Ueberfallenen sich nur im geringsten aufgelehnt hätten. So ließen sie sich an Händen und Füßen fesseln. Die Beraubung dauerte nicht länger als zehn Minuten. Die Bankräuber sind in zwei Automobilen, die in der Nähe auf sie warteten, spurlos in der Richtung nach Tharandt entflohen. Kamenz. Der Wochenmarkt am Donnerstag hatte besondere Bedeutung, war doch auf ihm erstmalig wieder die lange Jahre schmerzlich vermißte „Butterfcau" vertreten, wenn auch noch nicht in der großen Mehrzahl, wie wir es in den Zeiten vor dem Kriege gewohnt waren. Ader einige Butterfrauen hatten sich doch eingestellt, und das eröffnet immerhin einen lichten Ausblick in die Zukunft. Die Preise für ein Stückchen Butter schwankten zwischen 10—12 Mark; meist wurden 11 Mark gefordert. Zwar find das noch keine Friedenspreise, dennoch sind sie schon erheblich niedriger al« in der Zeit, da die „Hamsterfahrten" in Blüte standen. Bischofswerda. Die Errichtung eines Ferngas- welkes steht hier unmittelbar bevor, wie Bürgermeister Kühn in der letzten Stadtverordnetenfitzung mitteilte. Zur besseren Ausnützung der Kohlen sei nötig, daß sich die Gemeinden zur Gasversorgung von einem größeren Werke zusammen- schließen. Je gröber das Werk, desto rationeller arbeite e». Ein Gaswerk mit 10000 Kubikmeter brauche nicht viel mehr Arbeiter wie ein solches mit 5000 Kubikmeter. Da« städtische Gaswerk sei veraltet und müßte einer gründlichen Erneuerung unterzogen werden, die mehrere Millionen kosten würde. Bischofswerda will daher mit Radeberg, Großröhrs dorf, Pulsnitz und Kamenz in der Form einer G. m. b. H. einen Gemeindeverband zu einem gemeinsamen Ferngaswerk bilden. Die Vorbereitungen hierzu flehen vor ihrem Ab schluß. In welcher Gemeinde das große Werk errichtet werden soll, steht noch nicht fest. Chemnitz. In der Nacht zum Donnerstag brach auf noch nicht aufgeklärte Weise im zweiten Stockwerk be im Zschopautal gelegenen weitbekannten alten Schlosse« Scharsenstein, der Familie v. Einsiedel gehörig, Feuer au». Der Brand griff so rasch um sich, daß bis Donnerstag früh der architektonisch und geschichtlich wertvollste Teil de« statt lichen Schlosses bis auf die Grundmauern niedergebraant war. Dec Besitzer des Schlosses, Graf v. Einsiedel konnte mit seinen Kindern und den sonstigen Bewohnem nur da» nackte Leben retten. Die wertvolle Bibliothek wurde gerettet. Die kostbaren Sammlungen sind zum Teil vernichtet. Bei dem Brande wurden einige Feuerwehrleute verletzt. Da« Schloß, eines der schönsten im Erzgebirge, lag auf stolzer Bergeshöhe, es stammte in seiner bisherigen Gestalt au« dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Das frühere Schloß wurde bereits 1312 erwähnt und spielte im 30jährtgen Kriege eine Rolle. Langenchursdorf bei Chemnitz. In der Nacht zu vorgestern drangen zwei Unbekannte in die Wohnung de» Wirtschaftsbesitzers Schubert ein und verlangten von der im Bett liegenden Ehefrau unter Vorhalten eines Revolver« und mit den Worten Geld oder Leben die Herausgabe der Barschaft. Die eingeschüchterte Frau gab den Räubern an nähernd 1000 Mark. Oberwiesenthal. Auf der Stolzenhainer Höhe Grschists-rtk eiSetr». Jeder Anspruch Rächt«« eMcht, »e»n »er d»ch bewaffnete und maskierte Banditen durch eine Hintere Tür kam e» am Mittwochabend zwischen zwei tschechischen Grenz- in das Bankhaus ein und hielten das Bankpersonal — etwa aufsehern und drei Schmugglern, die Fleisch schmuggelten, zehn Personen, darunter einige junge Damen — durch vor- zu einem Kampf. Die Aufseher nahmen die Schmuggler gehaltene Revolver und Handgranaten in Schach. Daraus iest. Diese gingen auch ein Stück Wege« mit, fielen aber gingen die Räuber an die Fesselung der Personen. Sie plötzlich über die Beamten her. Ein Ausseher wurde mit wollten die Damen in die luftdicht verschlossenen Tresor- dem ihm entrissenen Gewehr niedergeschlagen, der zweite räume sperren, nahmen aber davon auf das eindringliche j Ausseher wurde schwer verletzt. Kleie Verteilung. M-utag, den 6. Juni Vorm 8—12 Uhr Herrn Gutsbesitzer, Gemeinoeältesten Gustav Tyreme, 5'Mr. Nr. 19, für Ortsteil Cunnersdorf bei Herrn Guts- Mtzer, Gemetndeältesten Stein und für Onsteil Klein- Ma bet Herrn Böttchecmeister Ernst Partzsch. Er entfallen auf 1* Milchkuh in Otlendorf-Moritzdorf ^0 Pfund, in OrtSteil Cunnersdorf und Kleinokrilla H Pfund. 1 Pfund kostet 35 Pfg. Htteudorf-Moritzdorf, den 4. Juni 1921. Der Gemeindevorstand. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schnftleitung, Druck u. Vertag Hermann Rkhte, Amtlicher Teil. Brennholz. Der Gemeinde sieht ein Posten Brennholz zur Abgabe bchüistige Einmobner zur Verfügung Gesuche um Zuweisung von Holz sind bi» zum 7. Juni dss. IS. Rathaus — Meldeamt — anzubringen. Es wird nochmals darauf hingewicsen, daß nur solche Würflige Einwohner berücksichtigt werden können, welche Ml Brennholz nicht mehr verfügen. Nachprüfung des Holz- "Mtcs der einzelnen Sesuchsteller bleibt vorbehalten. Httendorf-Moritzdorf, am 3. Juni 1921. Der Gemeindevorstand. RödervaV. Da» Röderbad wird hiermit dem Schutze der Ein- ^neischast empfohlen. Für über 14 Jahre alte Personen ist die Benutzung Bave« nur gegen Lösung einer Ausweiskarte gestattet, We im Rathaus gegen Erlegung einer Gebühr von ' Alk (Aurwältige 3 Mk.) ausgestellt wird. Die Karte ist M mit der Revision beauftragten Personen auf Verlangen ^Nzeigen. Verunreinigung des Bases, Betreten der an das Bad den Zugangsweg angrenzenden Fluren und alles Muien find verboten. Zuwiderhandlungen gegen diese mit Zustimmung de» «emeinderale« erlassenen Anordnungen werden nach H 360, 1, 366, 10 und 368 9 R.-Str.-G.-B. mit Geld- »läse bis zu 30 Mk. ober mit Hast geahndet. Httendorf-Moritzdorf, am 28. Mai 1921. Der Gemeindevorstand. Oertliche» nnv Mchßlches. Gtlendorf-DkrMa, den s- Juni H2z. — Reiche Heidclbeer - Ernte l Aus den verschiedenen ^«engegenden meldet man, daß die Heidelbeeren jetzt reich ^blühen und damit Aussicht auf eine reiche Ernte , — Hauswirtschaftltche Neuheiten. Das soll eine Neu- ^>l sein? werden viele Leserinnen ganz erstaunt fragen. E es vielmehr ein guter aller Bekannter, dieses Wasch- Mel, das wir während der ganzen Kriegszeit so schmerzlich "Mßten? Ja, da« eine ist richtig, ohne daß das andere ist. Erscheint doch Persil von Henkel erst seit kurzem ^der im Handel, und zwar wieder in Friedensqualität N 30«/, Fettgehalt, so daß Seifenzusatz gar nicht nölig. vor dem Kriege umd Persil in seiner heutigen, der einst ° geschätzten Friedensqualität völlig gleichkommenden Zu- ^Aenjetzung sich die Gunst unserer Leserinnen ebenso rasch '«der erringen, wie es diese vor dem Kriege in so hohem besehen hat. Wäscht es doch ohne Arbeitskraft, ohne Watz von Seife und Soda durch einfaches Kochen die Mche rein und blendendweiß, verleiht ihr dabet guten '"Mn Geruch, wirkt stark desinfizierend und ist deshalb für Kinder- und Krankenwäsche ganz besonder« zu ^fehlen. , - Die Nachrichtenstelle der sächsischen Staatskanzle Meibt: lieber die in Sachsen zur Förderung des Klein- ^hnungsbaue« für das Rechnungsjahr 1921/22 aufzu- Menden Baukosten-Zuschußmittel ist bereit» restlos verfügt Men. Bei der Verteilung konnte infolge der ungeheuren »forderungen nur ein sehr geringer Teil der vorliegenden °er angemeldeten Anträge berücksichtigt werden. Beleihungs- «trage für mehr als 20000 Wohnungen, darunter eine We Anzahl dringlicher, mußten unberücksichtigt bleiben. .Ottendorfer Zeitung" erscheint Mens- tag. Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, tf °ei Zustellung durch die Boten 2,50 Mark. 3»i Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. «Sendwelcher Störungen des Betriebes der vkitung, der Lieferanten od. d. Beförberungs- «mrichtnngs») hat der Bezieher keinen An- W>ch auf Lieferung oder Nachlieferung der akAutg oh. a«fBSchzahk>ngd. Bezugspreises.