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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend F-mßprrch-Anschluß Amt Hermsdorf h. Dr. Rr. A. PE«ir-Kvnto M. Sch-Mckttm«, Dn-K u. B«»«g Hermann Rnhle, Nummer 27 Sonntag, den 6. TNärz l^2t 20. Jahrgang Amtlicher Teil. Reichseink-mmensteuer. Der der Amtehauptmannschaft mit dem Bezirks- äussch»^ genehmste 3. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung über Erhebung einer Zusatzsteuer vom Mindesteinkommen liegt von heute ab 14 Tage lang im Rathaus — Kaffe — während der geordneten Dienststunden zu Jedermanns Einsicht öffentlich aus und gilt damit als bekannt gemacht Httendorf-Woritzdorf, am 4. März 1921. Der Gemrindpvorffand. Haferybgave. Die den Hafererzeugern mit Verfügung vom 20. 1. 21 auferlegte Haferabgabe wird hiermit auf die Hälfte herab gesetzt. Es wird besonder» darauf hinqewiesen, daß Ablieferung der ersten Hälfte b s 15 März 1921 und oer zweiten Hälfte spätestens bis 1. Ap«l 1921 zu erfolgen hat. Irgend welche Gesuche um Herabsetzung oder Erlaß der nunmehr umgelegten Mengen find vollständig zwecklos, und können keinerlei Berücksichtigung finden- Man erwartet von der Einsicht der Landwirte, daß sie, nachdem das Ablieferungssoll wesentlich herabgesetzt worden ist und sie bis zur Hälfte des Liefelungssolls verbilligten Mais zurücke,halten, ihre Ab lieferungspflicht umgehend und restlos erfüllen. Säumigen AbUefern müßte für jeden nicht rechtzeitig abgelieserten Zentner Hafer der dreifache Betrag de» Haferhöchstpretses inländischer Ernte au'erlegt werden. Alle Gesuche um Erlaß oder Herabsetzung werden nach der erfolgten allgemeinen Herabsetzung als erledigt betrachtet. Htteudorf-Moritzdorf, am 5. März 1921. Der Gemeindevorstand. Oertliches »«d GachNches. Vttendorf-VkMa, den z. März i-H. — Nährmittelverteilung im Bezirke der Amtsdaupt mannschast Dresdrn-Ncustadt. ES wird beliefert: Al schnitt 71 der gelben Nührmittelkarte mit einen halben Pfund Zwieback oder Keksen und einem halben Psund Grieß, Ab schnitt 71 der roten Nährmittelkarte ö mit einem halben Pfund Grieß, Abschnitt 71 der grünen Nährmittelkarte L mit einem viertel Pfund Grieß und einem viertel Pfund Teigwaren, Abschnitt 71 der blauen Nährmittelkarte v mit einem halben Pfund Grieß. Die Anmeldung seitens der Verbraucher hat spätestens bi« zum 7 März 1921 in einem KleinhandelSgeschäst zu erfolgen. — Dar Bezirksamt für Kliegerfürsorge der Amtshaupt mannschaft Dresden-Neustadt ist am 9. und 10. März für den Personenverkehr wegen Räumungsarbeilen geschloffen. — Herr Pfarrer Flemming in Grünberg wurde als Pfarrer in Hauswalde bei Großröhrsdorf gewählt. — Die Veranstaltung der Ortrvereins wird den zahl- reichen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben, denn es war ein schönes Fest. Schon von 5 Uhr an drehten sich die tanzlustigen Paare im fröhlichen Tanze. Um 8 Uhr begannen die Vorführungen. Ausgezeichnete und schwierige Uebungen am Hochreck bot die Hochreckriege, die Turnerinnen zeigten gut klappende Uebungen im Keulenschwingen und einem anmutigen Reigen. Der Gesangverein „Deutscher Gruß" erfreute durch gut gesungene Lieder und ein lustiges Spiel. Darauf nahm der Tanz seinen Fortgang, bis die Polizeistunde zur Heimkehr mahnte. Allen, die durch ihre Mitwirkung das Fest auszeichneten, die Turnerinnen und Turner des Turnvereins „Jahn" samt ihren Leitern, Herren Röhnitz und Gründer, dem Gesangverein „Deutscher Gruß" samt seinen Dirigenten Herrn Lehrer Stiefler gebührt Dank des Ousvereins Aber auch den Herren des Ver- ynügungsausichuffes sei herzlichst gedankt für ihre Auf- opserung im Dunste des Bei rin. — Die neue VeikehrSstrecke Klotzsche—Weixdorf wird äm Montag, den 7. März 1921 in Betrieb genommen. Gleichzeitig wird der bisherige Haltepunkt Weixdorf einge zogen und der neue Bahnhof Weixdorf dem Verkehr über geben. Der alte Haltepunkt We-xvorf wird letztmalig be dient durch Personenzug 2732 (Abfahrt 7.01 Vm.) nach und durch Personenzug 2733 (Ankunft 7.23 Vm.) von Klotzsche. Die ersten, den neuen Bahnhof Weixdorf be dienenden Züge sind Personenzug 2734 (Abfahrt 10 3b Vm.) nach und Personenzug 2735 (Ankunft 11.23 Vm.) von Klotzsche. — Milteielbe - Turngau. Die Uebungsstunde fürs Frauenturnen, an der gegen 150 Turnende und eine große Zuschauermenge sich beteiligte, ließ erkennen, daß die Gau vereine mit Ernst und Fleiß an die Vorbereitungen für das Kreisturnfest herangetreten find. Die dazu bestimmten K ulenübungen arbeitete Gaufrauenturnwart JuhrS Gruppe für Gruppe, je in ihre einzelnen Teile zerlegt, eingehend durch. Die fertige Gruppe wurde mit Musikbegleitung mehrmals durchgeturnt. Die Uebungen für das große Gauwertungsturnen am quergestellten Barren wurden wechselweise jedesmal mit der Hälfte geübt, während die andere Hälfte unter Gausportwart Viehweg Laufen und Uebungen mit dem Handball im Werfen und Fangen im Freien betrieb. — Voreilige Gründung von Bau- und Siedlungs vereinigungen. Wie die heutige, alles Maß übersteigende Preissteigerung der Baustoffe und die bedeutende Erhöhung der Arbeitslöhne jede nutzbringende Siedlungstätigkeit aus- schließt, wenn nicht durch Selbsthilfe in weitestem Umfange, ferner durch größtmöglichste Sparsamkeit an den Ausmaßen, der Art der Ausstattung und der Wahl der Baustoffe, ins besondere durch Anwendung von Ersatzbauweisen Verein fachungen und Kostenersparungen erzielt werden, so ist auch die von Kriegsbeschädigten unternommene Gründung neuer B u- und Sredlungsvereinigungen, von so gutem Streben sie beseelt sein mag, meist eine unwirischaflliche Maßnahme. Wenn von den Genoffen nicht weitere und gröbere Mittel als die Kapitalabfindung zur Verfügung gestellt oder be schafft werden können, so muß die Tätigkeit bald in» S ocken geraten und zu bitteren Enttäuschungen führen. Schon die» allein weist die Kriegsbeschädigten und Kriegs- hinteiblieben n darauf hin. von den mit öffentlichen Mitteln ausgepatteten SiedlungLgenoffenschasttN und von ven gut sundierten Baugenossenschaften größtmöglichen Vorteile zu ziehen, zumal wenn sich diese satzungsgemäß verpflichtet haben, die Kiegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen bei der Kapitalbeschaffung und Stellenzuweisung vorzugsweise zu berücksichtigen. Dazu kommt, daß derartige Gesellschaften und Genoffenschaften mit eingearbeitetem, technischem Personal ausgerüstet find und bereits Erfahrungen ge sammelt haben, während bei Neugründungen vielfach frühere Fehler von neuein gemacht werden. Daß im übrigen den größeren gemeinnützigen Gesellschaften trotz der ihnen im Gesetz zuerkannten Rechte keine Monopolstellung eingeräumt werden soll, und daß jedes wohlüberlegte, auf ausreichende Mittel genützte sonstige Vorgehen nur freudig begrüßt werden kann, versteht sich von selbst. — Die sächsischen Hebammen sollen Staatsbeamtinnen werden. Der Rechtsausschuß besch'oß mit zehn sozialistischen gegen neun bürgerlichen Stimmen, den Hebammen künftig Beamtenstellung zu geben. Die Durchführung dieses Be schlusses würde dem Staate einen Kostenauswand von mehr als 20 Millionen Mark verursachen, für die eine Deckung nicht vorhanden ist. Bekanntlich hatte die Regierung vor diesem Schritt gewarnt. — Aufhebung der Schlachtsteuer. Dem Landtage ist eine Regierungsvorlage zugegangen, nach der die Schlacht steuer, sowie die UebergangSabgabe von zollvereins-aus- ländischen Fleischwelken vom 1. April 1921 nicht mehr er hoben wird. — Landesverband Sächsischer Feuerwehren. Das Ministerium der Innern genehmigte, daß der Landesverband Sächsischer Feuerwehren im Jahre 1921 eine Geldlotterie zu Gunsten seines Feuerwehrfonds veranstaltet. Die Lose gelangen nur innerhalb der dem Landesverbände Sächsischer Feuerwehren angehörenden Wehren zum Vertrieb. Pulsnitz. Wegen Betrugs im Rückfall war der vorbestrafte 52 Jahre alte Handelsmann Gustav Adolf Gurke aus Kamenz angeklagt. Er hatte sich durch die Vorspiegelung, die Waren in 8 Tagen zu bezahlen, von emem hiesigen Schnittwarenhändler für 9492,50 Mk Bett zeug, Barchent und Jnlettstoff auf Kredit verschafft, die Stoffe verkauft, bis jetzt aber die Waren nicht bezahlt. En Pfändungsversuch blieb erfolglos. Da Gurke inzwischen von einem Großröhrsdorfer Geschäftsmann wegen eine» ähnlichen Betrugs angezeigt worden ist, sollen beide Fälle zusammen abgeurteilt werden. Die Verhandlung wurde deshalb vertagt und Gurke wegen Verdunkelungsgefahr sofort in Haft genommen. Pulsnitz M. S. In den Morgenstunden des 2. Märze» verübte hier der in einem Gasthof zugereiste Töpfer Mütze aus Kamenz Selbstmordversuch Er schnitt sich mit einem R isiermeffer Hals- und Pulsadern durch, wurde aber noch lebend in da» hiesige Krankenhaus ein geliefert. Bautzen. Vermißt wird seit letzten Sonnabend der Fleischermeister und Viehhändler Rudolf Eigner au« Göda, der an diesem Tage bis 4 Uhr nachmittags sich im „Römer" in Bautzen aufhielt. Die bisher angestellten Nachforschungen nach dem Vermißten sind ergebnislos verlaufen. Bär walde. In der Nacht zum 1. März find die beim Gemeindevorstand aufbewahrten 16 Gewehre und Pistolen, sowie Munition der Ortswehr und de» Militär- verein» gestohlen worden. Die Waffen waren am Tage vorher auf Weisung der Behörde eingesammelt worden und sollten am folgenden Tage nach der Amtshauptmannschaft Großenhain gebracht werden. In der Wohnstube im Erd geschoß, wo die Waffen gestanden haben, war eine Fenster scheibe eingedrückt und ein Fensterflügel geöffnet und die Ocffnung hindurchgestiegen worden. Roßwein. Die städtischen Kollegien beschlossen die Aufnahme eines Dariehns in Höhe von einer Million Mark zu Kleinwohnungsbauten auf dem Weinberge. Geberin de» Darlehn« ist die Allgemeine Knappfchafts-Pensionkaffe in Freiberg bei 4-/z Prozent Verzinsung und 2 Prozent Tigung. Gebaut werden drei Häusergruppen, jede» Hau» zu 12 Wohnungen. Frankenberg. Um den Arbeitgebern die Um gehung des Arbeitsnachweises bei der Vergebung von Arbeitsgelegenheit unmöglich zu machen und auf der anderen Seite, um einer Ausnutzung der Unterstützungen durch die Arbeitslosen vormbeugen, genehmigten die Stadt- verordneten ein besonderes Ottsgesetz gegen den Mißbrauch der Erwerbslossnfürsorge. — Der seit 50 Jahren bestehende Kindergarten hat mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Um ihn vor dem Eingehen zu bewahren, geht er demnächst in städtischen B sitz über. Die Anstalt erfordert einen städtischen Zuschuß von 25000 Mark. Leipzig. Vor einiger Zeit fand hier eine Ver sammlung der Landwirte aus Stadt und Land statt. Der Zweck der Versammlung war, die Landwirte über den Ernst der Ernährungsschwierigkeiten zu unterrichten und sie zu ver anlassen, ihre Pflicht zur Ablieferung des Brotgetreides voll zu erfüllen. Der UeberwachungSausschuß bei der Kreishaupt mannschaft hat nachgeprüft, wie weit die Landwirte dem Mahnruf ihrer Organisation nachgekommen sind. Dabei wurde festgestellt — die Nachprüfung erstrecken sich auf den Zeitraum von sechs Wochen im Bezirk der Amtshauptmann schaft Leipzig —, daß in 65 landwirtschaftlichen Betrieben nicht weniger als 4861 Zentner Getreide, und zwar 3408 Zentner Brotgetreide, darunter 1040 Zentner Weizen, 1203 Zentner Gerste und 150 Zentner Hafer, teilweise noch nicht ausgedroschen, den Ablieferungsstellen noch nicht zugesührt wurden. Neben den angeführten Beständen wurden fast ebenso große Mengen an Deputatgetreide vorgefunden, die unmöglich von der in Frage kommenden Deputatberechtigten verzehrt werden können. Bei der zuständigen Stelle wurde beantragt, die 4861 Zentner Getreide abzufordern. Zwickau. Wegen versuchten Münzverbrechens waren hier angeklagt Steindrucker Krebs, Weber Theilig und Ehe frau, Bäcker Dietz, sämtlich in Crimmitschau, Mühlenbefitzer Herold in Hundsgrün, Lithograph Rudolph in Leipzig, Photograph Lößl in Gieda. Sie hatten versucht, grüne und braune Fünfzig-Maikicheine helzustellen, doch mißlang das Verfahren. Die erste Strafkammer Zwickau sprach Dietz, Herold und Rudolph frei und verurteilte die übrigen Angeklagten zu je 7 Monaten Gefängnis. Aue i. E. Der in einem hiesigen Metallwalzwerke angestellte Versandleiter Arthur Z. hat durch raffinierte Fälschungen innerhalb 1*/, Jahr große Mengen versand fertiger Metalle aus dem Eigentum seiner Firma verschoben. Die bis jetzt ermittelten Werte sollen mehr als 70000 Mk. betragen. Diese Beträge hat Z., der mit der Absicht um- ging, sich selbständig zu machen, in seinem Interesse ver- wendet. Auch sonstiger Diebstähle fertiger Silberwaren konnte Z bei seiner Verhaftung überführt werden. Hircheunachrichterr. Sonntag, den 6. März 1921. Vorm. 9. Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. */z 11 Uhr Unterredung für Konfirmanden und Konfirmierte. Abends 8 Uhr Jungfrauenverein.