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Ottendorfer Zeitung : 29.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192105291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19210529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19210529
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-29
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.05.1921
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Srlancl cler Sck^elger. Unter dem 22. Mai — bevor noch der Ausgang der yroßen französischen Kammerdebatte bekannt war — ließ sich einer unserer politischen Mitarbeiter über Herrn Briands parlamentarische Schweigetaltik in folgender Weise aus: Ein merkwürdiges Schauspiel, diese Jnterpellaüons- debatte in der französischen Kammer. Ein Redner nach dem andern betritt die Tribüne und ergeht sich in stundenlangen Herzenserleichterungen über die Politik der Regierung, über das Londoner Abkommen, über Deutschland und Oberschlesien, über England und Amerika. Briand aber, den alle diese Dinge doch auch einigermaßen interessieren, läßt die Redeflui geduldigen Hauptes über sich ergehen, hört schweigend zu und wartet irgendwelcher Ereignisse, die da kommen sollen. Es gehört zu den Grundrechten, oder nichtiger gesagt, zu den tief eingewurzelten Überlieferungen Ler französischen Republik, daß jeder wichtige Schritt, den die Regierung tun will oder getan hat, von großen Kam- merinterpellationen begleitet wird. Gehen sie von den Freunden der Regierung aus, so soll deren Politik durch dieses parlamentarische Kampfmittel vor dem Lande oder, je nachdem, vor der ganzen Welt unterstrichen und geför dert werden; werden sie von den Gegnern der Regierung veranlaßt, so stellen sie in der Regel einen Kampf um die Macht dar, der sich in mehr oder weniger dramatischen Formen zu vollziehen pflegt. Man darf, nach ihrem Ab schluß, von Sieg oder Niederlage sprechen, und nicht selten bedeutete der Ausgang solcher Kammerdebatten für das immer noch sehr wankelmütige Volk der Gallier den An bruch einer neuen Zeit. Diesmal macht es fast den Eindruck, als wollte Briand sich nicht zum Kampfe stellen. Zwei ganze Tage gingen vorüber, und er hat die Interpellanten reden lassen, so viel sie wollten, ohne sich zu rühren. Herrn Lau ch eur, seinen Wiederaufbauminister, hat er schließlich vorgeschickt, um ihn einige Zahlen über die geforderten und bewilligten Entschädigungssummen aufsagen zu las sen, einen seiner .Fachmänner"' also, den die Politik als solche, die große Politik nichts angeht. Danach vertagte man sich aus eine halbe Woche, und der Minister präsident kann sich wieder ganz ungeteilt dem Noten- und Redewechsel mit seinem britischen Bundesgenossen hingeben. Damit ist wieder etwas Zeit gewonnen. Ob es zunächst zu einer persönlichen Begegnung der beiden Män ner in Boulogne oder sonstwo kommt, oder ob auch sie .eingetretener Hindernisse wegen" unterbleiben muß, ob und wann der Oberste Rat zusammenberufen werden wird, um sich mit den ungemein stachligen Fragen des Augen blicks zu befassen, weiß niemand zu sagen; offensichtlich ist nur die ungewöhnlich vorsichtige Zurückhaltung Briands auf der einen, das lebhafte Bemühen Lloyd Georges auf der anderen Seite, zur Entscheidung zu drängen. Und die französische Kammer wird es an Verständnis für die tak tisch-politischen Erfordernisse des Augenblicks gewiß nicht fehlen lassen. So ließ sie vorgestern zunächst den Sozialisten Mar ee! Cachin ruhig reden, wie ihm der Schnabel gewach sen war. Er setzte sich für Rußland ein, für die Sowjet republik, und kein Laut kehrte sich gegen ihn. Er sprach von der Krisis in der Allianz, von den kapitalistischen Interessen der Schwerindustrie an den Kohlenschätzen Oberschlesiens, und alles blieb ruhig. Er forderte von Briand den endgültigen Verzicht auf die Besetzung des RuhrgebieteS, und kein Mensch unterbrach ihn; er pro testierte sogar mit aller Leidenschaft gegen die Mobil machung des Jahrgangs 1919, und konnte trotzdem in un getrübter Ordnung zu Ende kommen. Nichts von Auf wallung der Gemüter, nichts von patriotischer Erhitzung. Ein anderer Redner, Forgeo 1 mit Namen, löste ihn ab und jonglierte zur Abwechslung mit französischen und deut schen Milliarden, mit Ausfuhr- und Einfuhrberechnungen, mit Steuer- und Zollabgaben, daß jedem Nichtfachmann darob der Verstand stillstehen konnte. Alles natürlich, um zu beweisen, daß Frankreich, das arme Frankreich bei dem Kriegs- und EntschSdigungsgeschäft viel zu viel zusetze. Warum lasse man Deutschland, nach Ablieferung seiner Rohmaterialien für den Wiederaufbau und seiner Kohlen, nicht noch eine Handelsflotte für Frankreich bauen? Und warum solle England auf seine Kosten kommen, Frankreich aber verhindert werden, Nutzen aus dem deutschen Außen handel zu ziehen? Und wenn das französische Parla ment das Londoner Abkommen ablehne, sei diese Tatsacbe schlimmer als die Weigerung des amerikanischen Senats, den Friedensvertrag von Versailles zu ratifizieren, schlim mer als die Aufhebung des englisch-amerikanischen Schutz- vertrageS, schlimmer alS die letzten Dort« Lloyd Georges über Oberschlesien? Durch das Abkommen von London könne die französische Demokratie sich nicht binden, denn es müsse zum Ruin des siegreichen Frankreich führen gegen über einem Deutschland, das den Kopf wieder erhebe. Auch dieser Redner, der mit einem leidenschaftlichen „Nein!" gegenüber Briand und den Bedingungen des Ultimatums schloß, wurde lautlos, fast wollte es scheinen teilnahmslos angehört, während Herr Loucheur, der aus dem Londoner Abkommen soviel wie möglich für sich und seine Regierung herauszuschlagen suchte, lebhaften Beifall auf allen Bän ken des Hauses fand. Aber Briand, wie gesagt, blieb stumm wie ein Fisch. Will er auch am Dienstag schweigen und warten? Und wird Lloyd George reden und handeln? * Lloyd George will keine Verschleppung. Das Organ Lloyd Georges, der „Daily Chronicle" wendet sich in einem offenbar von dem englischen Premier minister beeinflußten Artikel nochmals entschieden gegen die französischen Verschleppungsgelüste in der oberschlesi schen Frage. In dem Artikel heißt es: Ohne Briand eine absichtliche Verzögerung vorwerfen zu wollen, dürfen wir vielleicht daran erinnern, daß er gegenüber seinen Verbündeten eine gewisse Pflicht hat, so weit er kann, in anderem Sinne als bisher zu handeln. Die Situation, die ihm und uns in Oberschlesien vorliegt, ist doch die, daß eine der Parteien sich durch Gewalt eine vorteilhafte Stellung geschaffen hat. Wenn wir die Zeit unbenutzt verstreichen lassen, begünstigen wie die eine Par tei und benachteiligen die andere. Darum ist eine gerechte Entscheidung seitens der Alliierten notwendig. Wie ist die Lage entstanden? In erster Linie durch das Vorgehen der Polen in Oberschlesien, aber zweitens und sehr wesent licherweise durchdas Vorgehender Franzosen selbst. Sie sind es, die für die Ordnung und für das kair in der umstrittenen Provinz verantwortlich sind, und sie haben diesePflichtnichterfüllt, sondern die Ordnung ist völlig umgestürzt worden, und sie haben keinen Versuch gemacht, sie zu bewahren. Nachdem sie so sich selbst ins Unrecht gesetzt haben, hätte man erwarten können, daß die Franzosen die erste Gelegenheit benutzen würden, um durch eine internationale Konferenz ihr Un recht wieder gut zu machen. Aber das tun sie nicht, son dern vertuschen die Tatsachen, und sie schaffen dadurch die Gefahr, daß Deutschland den polnischen Streich mit Gegenstreichen beantwortet. Ein Teil der öffentlichen Meinung in Frankreich würde ein solches Vorgehen Deutschlands sogar willkommen heißen, als Entschul digung für eine Erneuerung des Vormarsches gegen das Ruhrgebiet. Als Gegenzug gegen einen deutschen Angriff könnte die Erneuerung des Vormarsches gerecht fertigt erscheinen, aber nicht als Antwort auf einen deut schen Ausbruch berechtigter Leidenschaft. Die schon be stehenden ernsten Differenzen zwischen den Alliierten würden durch eine solche Politik in unab sehbarer Weise vergrößert werden. Die Konferenz von Boulogne. Briand hat auf die englische Note geantwortet, er sei mit der Konferenz in Boulogne einverstanden, könne aber den Tag erst nach Abschluß der Kammerdebatte bestimmen, über die Nuhrbesetzung müsse Frankreich sich Handlungs freiheit Vorbehalten. In jedem Fall ist nunmehr die Zu sammenkunft des Obersten Rates zwar grundsätzlich ver abredet, aber der Tag über die Beratung ist noch nicht festgesetzt worden. Briand soll tatsächlich die Vorberei tung eines direkten Schiedsspruches durch ein Gutachten von Juristen und Sachverständigen vorgeschlagen haben. poUlilcke Kunäfckau. VeutscklanL Rückgabe erbeuteter Eisenbahnwagen. Mit der von der Reparationskommission geforderten Rückerstattung des gesamten, während des Krieges von Deutschland in den alliierten Ländern erbeuteten Eisen bahnmaterials ist nunmehr begonnen worden. Als erste Abschlagsleistung waren 5000 Wagen gefordert, d-^n übergäbe auf Verlangen der Reparationskommission am 18. April d. I. begonnen und am 15. Mai beendet sein mußte. Von diesen 5000 Wagen hat Frankreich etwa 1500 und Belgien etwa 3500 zu erhalten. Die Wagen sind nun auf bestimmten Bahnhöfen gesammelt, und von dort den Übergabebahnhöfen, wo die Annahme erfolgt, zugeführt. Gekreuzte Rlingen Roman von Hermann Jensen. 18f (Nachdruck verboten.) Eine Menge verschiedener Gedanken kreuzten sich in Pauls Gehirn. Dieses Gespräch erschien ihm unerträglich; aber wie sollte er ihm ein Ende machen? Sollte er Nazarow alles erzählen und sein Herz von der Last be freien, die es bedrückte? Eigentlich könnte er sich ganz gut dem anderen anvertrauen. Nazarow war wohl eine große Klatschbase; aber er war doch ein guter Kamerad. Ein Geheimnis behielt er absolut sicher für sich; aber wenn er selbst irgend etwas aufspürte, dann Besser, wenn er ihm sagte, wie es sich verhielt! Aber anderseits! Pauls geistige Scham empörte sich bei dem Gedanken, seine tiefsten Geheimnisse jemandem Mitteilen zu sollen. Er erwog das Dafür und Dagegen und — ehe er zu einem positiven Resultat gekommen war, hatte Nazarow von anderen Dingen zu sprechen begonnen. Jetzt hatte er absolut keinen Grund, das peinliche Thema noch mals zu berühren, und er schwieg. Der Tag kam, an dem er sein Schweigen bitter bereuen mußte. * * » Fräulein Irma Berg saß an einem Februarvormittag in ihrem mit ausgesuchtem Geschmack auigestatteten Boudoir und las. Die Lektüre aber vermochte sie nicht zu fesseln; denn die Gedanken der jungen Dame schweiften häufig vom Buch fort und hinaus ins Weite zu dem, den sie mm schon lange nicht mehr gesehen hatte. Warum kam er nicht? Immer wieder fragte sie sich, fand aber keine Antwort, und ihre tiefen Augen starrten den winterklaren Himmel an, als erwartete sie dort die Lösung des Rätsels zu sehen. Was mochte Paul Tschernow ^don Irma Berg fernbalten? Früher war er ja so ost gekommen. Es war in den letzten Jahren kaum eine > einzige Woche verstrichen, in der er ihr nicht einen kurzen / ^Besuch gemacht hatte; aber jetzt waren mehr als drei ^Wochen vergangen, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte. Was konnte das wohl bedeuten? Krank war er nicht, und der Dienst pflegte ihn nicht an einem freien Vor mittag zu hindern. Nein, es mußte etwas anderes sein; aber was? Ein Weib? Sie wies den Gedanken mit Verachtung zurück. Paul und ein anderes Weihs Das klang so vollständig verrückt. Nein, Irma kannte ihn zu gut; sie wußte wohl, daß für ihn nur ein einziges Weib auf der ganzen Welt existierte. Aber — warum kam er denn nicht? Daß er sich in der ersten Woche nach dem Ball des Obersten nicht gezeigt hatte, war ganz natürlich. Damals waren die Truppen konsigniert, und überdies lebten alle Leute in jenen Tagen hinter verbarrikadierten Türen und Fenstern. Jedes Haus war eine Festung, und folglich war jede Geselligkeit ausgeschlossen. Irma begriff ganz gut, daß Paul unter diesen Umständen keine Gelegenheit gefunden hatte, nach ihr zu sehen, obschon — sie in ihrem Herzen davon überzeugt war, daß ein Paul Tschernow vor keiner Gefahr zurückschrecken würde, wenn es sich um einen Besuch Lei der Geliebten handelte. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, jetzt herrschten ja w-ecker friedliche Zustände in der Stadt, selbst wenn er behauptete, daß sie nur kurze Zeit dauern würden, warum benützte er nicht dis Zeit der Waffenruhe? Irma Berg war ein resolutes Mädchen. Jetzt wollte sie wissen, aus welchem Grunde sie so lange auf Pauls Gesellschaft hatte verzichten müssen. Noch heute wollte sie Gewißheit haben. Sie schloß das Buch mit einem kurzen Klaps und erhob sich. Eine halbe Stunde später fuhr ihr Wagen durch die Kleine Diorskaja nach der Wohnung des Obersten Jswetzkow. Die Oberstin empfing das junge Mädchen mit überströmender Herzlichkeit. „Welche Ewigkeit, liebes Kind! Wie schön von dir, so an uns zu denken! Hier lebt man wie in einem Kastell. Man sieht Soldaten und nur Soldaten den ganzen Tag, spricht mit niemandem und hört nichts. Wir kommen nirgendswohin; denn allein ausfabren darf man ja nicht mehr. Es sind fürchterliche Zeiten, ganz fürchterliche! Aber ich schwatze .. Reuter Aei britisch Allen den -'der Begrü Telegra «nkesenheil Zusam, Regulären v Lord Mschafter ft Note hatte Üblich iend ^arnt. L Ameise ge Ai-sich vö Uführliche Militärischer u. Abbau »Am Vera 8 in der ^iN- Eine und vergesse ganz —r Wo ist dein Papa? Kommt 6 nicht herauf?" Irma tei te ihr mit, daß sie allein wäre. „Allein! Aber du guter Gott, Kind! Läßt er dl« in dieser furchtbaren Zeit allein ausfahren? Das ist I« schrecklich!" Irma mußte zugeben, daß der Vater in dieser HinM absolut ohne Schuld war, weil er den ganzen Vormittag auf seinem Kontor verbrachte und nicht die geringste Ahnung davon batte, daß sie ausgefahrem war. Die Oberstin war wie vom Himmel gefallen. Aber ihre hausmütterlichen Pflichten ließen sie doch für einen Augenblick die ernsten Ermahnungen vergessen, die sie am den Lippen batte. . Der Oberst trat ein. „Irma! Nein, sieh doch! Das war eine frohe Überraschung!" , < „Ja, und denke dir" — seine Frau konnte unmögu« länger schweigen — „denke dir, sie ist allein ausgefahren, ganz allein in diesen schreck " iü- Der Oberst unterbrach sic. „Ja, das ist unzweifellM etwas kühn. Aber" — er zwinkerte lustig — „dann müssen wir der jungen Dame eine zuverlässige Eskorte für die Rückfahrt verschaffen." Irma wollte protestieren: aber er ließ sie nicht zu Worte kommen. „Gewiß, ja! Ich telephoniere an Paul und erkundioe mich, ob er beschäftigt ist. Dann werde ich gleichzemn deinem Vater mitteilen, daß wir dich zum Frühstück da' behalten und für deine Rückfahrt sorgen." Ein dankbarer Blick Les jungen Mädchens war du Antwort, die den Oberst verschwinden und die Tat den Worten auf dem Fuß folgen ließ. Paul erschien; aber er brachte nicht den strahlenden Humor und das muntere Lachen mit, das der Obersts hören liebte. Im Gegenteil war er stumm und zürn»' haltend, so daß die Stimmung am Frühstückstisch rean drückend wurde. Vergebens strengte sich der Oberst an, eine muntere Unterhaltung in Fluß zu bringen; es nicht. Irma war ebenfalls wortkarg geworden, und Mn die Oberstin wurde von der Verstimmung der jungen Lem» angesteckt (Fortsetzung folgt,) polnisch For Die Pol Nen Erkläru. fte haben i Handwerk m zwei deutsch Mer mißh letzungen er Mußten. A Instanzen d lln gegen d Mieden, heuffchgesim von den Ai wurden der dapiere vo Wurden, vor °es Fürsten Ml wur! Mrden ge don Geldsen °er Aufrühi null von fra N, , Dem G< n Oberschle lewer Gesch »seit drei 2 Mdem au ente den 3 'Msiens an Mpricht. "ch unertrü Materielle N öammelmLppe - für bemerkenswerte Tages- und Zeitereignisse. '*'Jrffderdeutschen' Gesandtschast'in Warschau sind polnische Agenten, die auf Veranlassung der polnischen Militärgebeim- Polizei in die Büroräume emgedrungen waren, verhaftet worden. * Der neue österreichische Staatshaushalt weist einen Fehl betrag von 50 Milliarden Kronen auf. * Der vormalige Kaiser Karl wird seine« künftigen Aufent halt voraussichtlich in Spanien nehmen. * In Kairo und Alexandria sind neue schwere Unruhen SUS' gebrochen, die bereits zahlreiche Todesopfer forderten. Der So ?? als B Men der Meit und MN Aufs f"«wen. T immer ft die Aust ^wachsen! hl Aufstän' Mon sich Men in ir Kn Bem ili/er Ob. V er vc Ken am s Leute »Erreich n wirkt KL: Obe 'n dem ^/esich M un V stille m ttgene 'vs ftn gu ihce H ^.bUcktei H^ie ließ , * Hre Au irftr gewus aber - ftvz? T°gen, sandte s , ^bergen. I« ww batte s Volkswirtschaft. Erschließung neuer Kohlcnfelder im Ruhrgebiet. Die Kohlennot zwingt die preußische Staatsregierung, im Ruhr- gebiete neue Kohlenfelder zu erschließen, die bisher einen Ab' bau nicht recht lohnten. Zu diesem Zwecke hat die Bergver- waltung dem Staatsrate zur Begutachtung Maßnahmen vor geschlagen, um im südlichen Ruhrbezirk durch staatliche Ei"' griffe die alten Längenselder auszunutzen, die bisher einen größeren Betrieb nicht kannten und die noch 800 Millionen Tonnen Steinkohlen enthalten sollen. Ein nutzbringender Be trieb dieser Längenfelder ist nur durch Zusammenlegung mög lich. Die rechtliche Grundlage hierfür bei der Uneinigkeit der Besitzer soll ein dem Staatsrate vorgelegter Entwurf schaffen- Bis zum 14. Mat einschließlich sind zurückgegeben an Bel gien Staaisbahntvagen 3419, Privatwagen 61, an Frank reich Staatsbahnwagen 1492, Privatbahnwagen 113, zu sammen 5085 Fahrzeuge. Die Forderung der Reparation > kommission ist also restlos erfüllt. Adenauer und der Achtstundentag. Der Kölner Oberbürgermeister Adenauer wendet sich in einer Presseerklärung gegen die Vorwürfe, die anläßlich der Kanzlerkrisis gegen ihn erhoben worden sind. Adenauer gibt zu, daß er bei Bedarf eine Verlängerung der acht stündigen Arbeitszeit fordern müßte und sagt: „Zurzeit kann Deutschland nicht einmal seinen Haushalt ins Gleich gewicht bringen. Dazu muß Deutschland jedes Jahr auf eine lange Reihe von Jahren die ungeheure Summe von mehreren Milliarden Goldmark zahlen. Diese Milliarden- Zahlungen kann Deutschland weder durch die stärkste ein malige Abgabe auf den Besitz, noch durch die denkbar stärkste Besteuerung aufbringen. Deutschland muß seine Produktion erhöhen. Eine der Bedingungen aber dafür ist die Mehrarbeit. Diese läßt sich nach erfolgter Unter bringung der Arbeitslosen nur durch Verlängerung der Arbeitszeit herbetführen. Daß diese Verlängerung der Arbeitszeit nicht den Gewinn des Kapitals vermehren darf, versteht sich von selbst." Kelgien. Zum Tode verurteilte Flamen. Durch das Schwur gericht von Ostflandern in Gent wurde das Urteil über dis Gründer und Redakteure der während der deutschen Besetzung errichteten aktivistischen Zeitung die „Flämische Post" gefällt. Der Hauptredakteur wurde zum Tode ver urteilt, einer zu lebenslänglichem Zuchthaus, zwei zu je 20 Jahren und zwei zu je 10 Jahren Zuchthaus. Sämt liche Verurteilte befinden sich zurzeit in den Niederlanden. Qüi-keU Wieder eine Niederlage der Griechen. Nach einer Meldung aus Konstantinopel liegen dort Berichte vor, wo nach die griechische Niederlage auf der kleinasiatischen Front bestätigt wird. Eine türkische fliegende Kolonne soll bis auf 30 Kilometer vor Smyrna vorgedrungen sein- In dem amtlichen Bericht der Regierung von Angora wird mitgeteilt, -aß die Türken die Eisenbahnbrücke von Buyar Harla auf der Eisenbahnlinie Panderma-Magnesia in die Luft gesprengt haben. Dies sei eine der wichtigste« Brücken der Eisenbahnlinie. * Berlin. Wie gemeldet wird, hat der Baneo National von Uruguay an Deutschland einen Kredit von 6 Millionen Peso- (nach dem gegenwärtigen Valutastand etwa 300 Millionen Mark) bewilligt. Diese Summe soll zum Ankaus von urugu ayischen Erzeugnissen, besonders von Hauten und Wolle, dienen. Paris. Wie der „Matin" auS Mainz meldet, ist das fran zösische Hauptquartier für die besetzten Gebiete, das in Er wartung des Vonnarsches tnS Ruhrgebiet nach Düssel dorf verlegt worden war, jetzt nach Mainz zurückver legt worden. Di« Truppen werben jedoch ihre bisherigen Standorte behalten.
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