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Ottendorfer Zeitung : 21.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192101213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19210121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19210121
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-21
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.01.1921
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Sin „starker IVlann" gesucht. Nach dem AuSbruch und vor der Beendigung der französischen MinistcrkrisiS schilderte ein Kenner der der zeitigen parlamentarischen Verhältnisse in Frankreich die dortige politische Lage, die sich immer mehr zuspitzt,.in folgender Weise: In Paris hat wieder einmal der Chauvinismus eine Orgie gefeiert und das ganze Kabinett Lcygues auf dem Mtar unentwegter Revanche geopfert. Mit S13 gegen 12S Stimmen — einer noch nicht dagewesenen Mehrheit — hat ihm die Kammer den Stuhl vor di« Tür gesetzt und ihm damit attestiert, daß, er nicht der geeignete, der starke Mann sei, die Interessen Frankreichs aus der bevorstehen den Wicderautmachungskonferenz gegenüber Deutschland und — England zu vertreten. Man liest ihn stolpern über die Interpellation Bokanowski über die Finanzpolitik der Regierung, die Interpellation Raynaud über die Entwaff nung Deutschlands und die Interpellation Dcyris über die allgemeine Politik der Negierung, deren sofortige Be antwortung Lehgues im Hinblick auf die unmittelbar be vorstehende Konferenz der Alliierten in Paris ablehnte. Das Kabinett Leygues wackelte schon lange, beinahe hätte es Weihnachten nicht mehr überlebt, denn die unter der dreifach unterstrichenen Parole des unbedingten Natio nalismus zustandegckommene neue Kammer war mit seinen Reden und Leistungen gegenüber dem geknechteten Deutschland noch lange nicht zufrieden. Der Boche bezahlt alles, nicht nur die WiedergutmachunMumme von un glaublichen Dimensionen, sondern auch den Absinth und die Zigaretten des letzten Franzosen bis in alle Ewigkeit. Leygues konnte oder wollte das nicht. Er wurde auch stark gebremst von seinen Bundesgenossen England, Italien und die Vereinigten Staaten. Diese blickten wei ter als ihre Nascnsvitze und sahen mit Grauen, wie die Peitsche der französischen Sadisten den abgehetzten Gaul Europa unweigerlich in einen Abgrund binetntrcibt, aus dem es kein Wiedcrherauskommen gibt. Also mahnte und warnte man, und Uncle Sam zog sich überhaupt zurück, um nicht mit in den Abgrund hineingezerrt zu werden. Leygues faß in der Zwickmühle. Auf der einen Seite feine chauvinistischen Einpeitscher mit ihrem: „Ange um Auge, Zahn um Zahn", auf der anderen das Gewissen der Welt. Er versuchte sich mit einem Notenbombardement ans Berlin aus der Affäre zu ziehen. Half alles nichts! Werft den Schwächling in die Wolfsschlucht, brüllte der Chor des „nationalen Blocks". Her mit dem starken Mann, der dem Boche endgültig den Garaus macht. Ein Napoleon an Tücke. List, Verschlagenheit und brutaler Kraft soll kommen, um die Henkerarbcit zu verrichten. Wer wird nun der Vertreter der stärkeren Tonart sein? Das Rätselraten hat begonnen. Da Bescheiden heit keine Tugend französischer Politiker ist, so hat sich der Kammerpräsident Raoul Peret durch eine Ansprache an die Kammer in empfehlende Erinnerng gebracht: „Das Land müsse die positiven Folgen des siegreichen Krieges mit größerer Klarheit vor Augen sehen. Dieser Friede ge währe aber noch kein Recht, sich zur Ruhe zu setzen." Das ist die Losung und das Kampsgcschrei, wie es der Fran zose braucht. In diesem Zeichen werden wir weiter siegen, meint Herr Peret. Man lasse mich nur auf Deutschland los; ich werde die Sache schon machen! Wei ter nennt man auch Viviani, den verflossenen Minister präsidenten, und den Expräsidenten Poincare, der ja «ls längst approbierter Deutschenhasser und der Hauptanstifter deS Weltkrieges sattsam bekannt ist. Jedenfalls hat Deutschland von dem neuen Kabinett, mag es heißen wie es will, nichts Günstiges zu erwarten. Man hat eben, wie schon oben erwähnt, dem französischen Volk solange etwas vorgcredet von der buchstäblichen Durchführung aller Be stimmungen deS Vertrages von Versailles, man hat irr sinnige Summen, die Deutschland zahlen soll, in den fran zösischen Etat eingebaut, sich solange in dem Gedanken an die Allmacht des „glorreichen" Frankreichs in Europa ge wiegt, daß dieser Rückschlag kommen mußte. polirilcbe Kunälckau. DeutfcklLnä. Herabsetzung der amerikanischen BcsatzungStruppen. Wie aus Washington gemeldet wird, gab Staatssekretär Baker den Befehl zur Herabsetzung der amerikanischen Truppen in Deutschland von 15 300 auf 8000 Mann. Es ist möglich, daß die Truppen, die jetzt nach Ackerika zurück geschickt werden, mit jenen identisch sind, die ursprünglich für die Volksabstimmung in Oberschlesien bereitgestellt worden wären. Der KultuShauShalt in Preußen. In der Preußischen Landesversammlung wurde die zweite Beratung deS Kultushaushalts in zwölsstündiger Sitzung, die durch Feststellung der Beschlußunfähigkeit und durch eine Panse in drei Sitzungen zerfiel, beendigt. Minister Haenisch ergriff im Verlauf dieser Auseinandersetzung mebrercmal das Wort, um seine schars angegriffene Schulpolitik zu verteidigen. Er wieS vor allem die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen angeblicher Zurücksetzung der katholischen Lehrer in den Schulleitungen zurück und betonte, daß er nie zu einem Abbau der Hochschulen beitragen werde. Auf die zahllosen meist ganz kurzen Reden der Vertreter der Parteien folgte eine stundenlange Abstimmung. Ange- nommen wurde u. a.: Hilfe für Minderbemittelte und Kinderreiche bei erneuter Schulgelderhöbung und An stellung von Schulärzten und Schulärzttnnen für all« Schulen. Kennzeichen der verschiedenen Wahlzettel. Der preu ßisch« Minister deS Innern hat angcordnet, daß die Stimmzettel für die LandtagSwahlen durch die Ansschrift „Landtayswahl", die Stimmzettel für die ebenfalls am 20. Februar stattfindenden Wahlen zu den Provlnzial- landtagen durch die Aufschrift „Provinziallandtagswahl" und die Stimmzettel für die Kreistagswahlen durch „Kreistagswahl" kenntlich zu machen sind. Die Haftentlassung Schiffmanns. Die preußische Justizverwaltung ist in der Presse verschiedentlich gefragt worden, ob die Entlassung des zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilten Schiffmann mit ihrer Billigung geschehen sei. Hierzu teilt der amtliche preußische Pressedienst mit, daß Schiffmann vom Gericht aus der Haft entlassen wurde, noch ehe das Urteil Rechtskraft erlangte, well er infolge einer Erkrankung nicht mehr haftfähig war. Als das Urteil rechtskräftig wurde, ist Schiffmann auf freiem Fuß geblieben, weil dauernd seine Haftunfähigkeit bescheinigt wurde (die Ärzte erklärten, daß er dauernd haftunfähig sei). Als dann beim Justizministerium ungefragt wurde, ob man vom Standpunkt der Strafrechtspflege Bedenken gegen die Erteilung eines Auslandspasses habe, wurde dies verneint, weil jetzt und in nächster Zeit die Strafe gegen Schiffmann wegen seiner Krankheit doch nicht voll streckt werden könnte. Keine Sipo mehr! Der Hauptausschuß der Preu ßischen Landesversammlung nahm eine Reihe von Gesetzen an, darunter den Nachtragöhaushalt für die Schutzpolizei. Hierbei wurde darauf aufmerksam gemacht, daß es eine Sicherheitspolizei nicht mehr gäbe, daß es also irrtümlich sei, wenn in der Öffentlichkeit von einer solchen gesprochen würde. Sächsischer Antrag auf Erhöhung der Arbeitslosen unterstützung. Die sächsische Negierung beantragte bei der Reichsregterung, die Erwerbslosenunterstütznng auf täg lich 15 Mark für Männer und angemessen auch für Frauen zu erhöhen. Die Unternehmer sollen dazu besonders her angezogen werden. Von mehrhcttssozialistischer Seite wurde in der letzten sächsischen Landessitzung die Erhebung einer besonderen Erwerbslosensteuer von der Industrie gefordert, die nach der Höhe der Dividenden abgcstuft werden soll. Deutsch - öktei»relÄ>. „Österreich ist tot, cS lebe Deutschland." In der letzten Sitzung der Kommission für den Preisabbau sagte Univer- sitätsprofcssor Wolkan: Uns kann nur geholfen werden, wenn der Ruf verwirklicht wird, den die Regierung und wir zusammen erheben: „Österreich ist tot. Es lebe Deutsch land!" Werkmeister Werner stellte namens der Tech nischen Union zwei Anträge: i. Einführung der Todes und Prügelstrafe für Schieber. 2. Sofortige Durchfüh rung der Urabstimmung über den Anschluß an Deutsch land, und zwar soll der 1. März der Tag des An schlusses sein. AmerlkL. Zur KriegSentschädlgungSsrage. Auf einem Essen deS Auswärtigen Ausschusses in Washington wurde die Notwendigkeit eines unverzüglichen Eingriffes der Ver einigten Staaten zugunsten der Erledigung einer euro päischen Wiedergutmachungsfrage erörtert. Paul Sravath, einer der Sprecher, betonte, die Vereinigten Staaten müßten für eine schleunige Wiederherstellung Deutschlands eintreten, damit die Entschädigungssumme an Frankreich gezahlt werden könne. Die Vereinigten Staaten würden Sammelmappe für bemerkenswert« Tage«- und Zettereignisle. * Dir deutsche Regierung ließ der Botschafterkonsrrenz ein« Note überreichen, in der sie die polnischen Ausstandspläne zw Sckbotierung der Abstimmung in Oberschlesien zur Kenntni! bringt. * Nach einer Erklärung de« ReichSsinanzministerS Dr. Wirst ist zur Beseitigung des Defizits eine ganze Anzahl neuel Steuern nötig. * Die Verhandlungen wegen Erhöhung der Bergarbeiter löhne werden in Berlin weitergesühn unter Erwägung rintl KohlenpreiSerhöhung. * Der Vizepräsident de« Evangelischen OberkirchenrateS, L» Husen, ist in den Ruhestand getreten. * Die Berliner Stadtverordnetenversammlung wählte de» Lehrer Paulsen aus Hamburg zum Oberstadtschulrat jül Groß-Berlin. bald gezwungen sein, Europa größer« «nlelbrn zu gp währen. Ein soeben aus Deutschland zurückgckehrter Ver treter einer großen finanziellen Korporation erklärte, daß die Zukunft der Welt gefährdet sei, wenn man die deutsche Industrie länger versklavt halte. * Berlin. Da« französische Departement der Rheinlands« kommission hat bei dem Vertreter de« ReichSernährungS« Ministers in Koblenz die Erteilung der Einfuhrbewilligung für täglich je 500 Liter Milch für französische Zivi listen in Mainz und Wiesbaden nachgesucht. Braunschweig. Nach einem Beschluß deS braunschweigischen Städtetagcs finden die Stadtverordnetenwahlen im Lande Braunschweig am Sonntag, den 6 März, statt. Budapest. Hier verlautet mit Bestimmtheit, daß der ungarische Hochadel einen Handstreich zugunsten deS König» Karl plant Die Garnison von Budapest soll bereit sein, den Putsch zu unterstützen. Haag. AuS dem holländischen Ministerium wird erklärt, daß dem ehemaligen deutschen Kaiser und dem Kronprinzen kein Hindernis in den Weg gelegt würde, falls sie beabsichtigten, Holland zu verlassen. Der holländischen Regierung sei diese« sogar nicht unangenehm Allahabad. Die Polizei ist nicht imstande, den sich fetzt bis Sultan Tur, 58 Meilen südlich Allahabad in Judien, er streckenden Aufruhr zu unterdrücken. Verschiedene Häuser rn jener Gegend wurden in Brand gesteckt, 600 Verhaftungen wurden vorgenommcn. dnä ^Lecker neue Steuern! Die Schraube ohne End«. In einer Unterredung mit einem Pressevertreter er klärte Ncichssinanzminister Dr. Wirth, daß die Mehrauf wendungen für die Beamten daS Reich mit jährlich 3,8 Milliarden belasteten. Für die Länder und Gemeinden käme eine fast gleiche Belastung in Frage. So würde eS schließlich darauf hinauslausen, daß das Reich auch den Mehraufwand für Beamtenbesoldung der Länoer um > meinden wird übernehmen müssen, in der Form, daß daS Reich die neuen Stcucrquellen erschließen und die Erträg nisse Mts den Steuern zum TeU an die Länder bczw. Ge- mcindtn abgcbcn wird. Insofern wird also die gesamte Mehrbelastung von vielleicht rund acht Milliarden Mark das Reich treffen. Weiter sagte der Minister: ES ist bekannt, daß wir schon für den Haushalt für 1921 mit einem Defizit von rund 7 Milliarden rechnen. ES werden also im ganzen 15 Milliarden neu aufzubringcn sein. Das wird nur möglich sein durch eine Steigerung der Einnahmen aus den Eisenbahnen, sowie aus dem Post- und Telegraphenvcrkchr, also durch eine Erhöhung sowohl der Personen- wie Gütertarife und eine Erhöhung der Brief-, Telegramm- und Telephongebührcn. Nm die werden wir nicht herumkommen, aber sie allein wird nicht reichen. Neue Steuern werden hauptsächlich für die Deckung sorgen müssen. Welche Steuerquellen in Frage kommen, das ist noch Gegenstand von Erwägungen. Im finanzpolitischen Ausschuß des Rcichswirtschafts- rates — sagte Dr. Wirth weiter — ist die Junggesellen steuer angeregt worden. Ihr Erträgnis würde jedoch nur gering sein. Weit höhere Erträgnisse würden aus einer Erhöhung der Kohlensteuer, die bis zum 1. März gilt, aus. einer Erhöhung der Umsatzsteuer, aus der Einführung einer Zuckcrsteuer fließen. Auch kämen Staatsmonopole in Betracht. dkr A Welt berechtigt von Müi lirche üb< und Bol Beispiel« stände bl Das« und einen knecht« un bedeutet, Woblsahr DaS Kap Kapitalist De: hat bi^an nach »me Panlns r iwer nick sein eigen Muß wm arbeitern Wirtschaft zu leisten, maßlosen Rechte de seinem Lc geben tön recht, ent berechtigu haben, siä Frage de des Achts und den i könnte zw arbeit ve, stellen, w fchastsord fest. Der nicht von hängig se essen" wil sorge ve Stump ssir und in de Wirtschaft bekommen Wo der muß alle Wo jede Betriebs» Schleuder kann al aus Pri wenigsten! Arbcitsor nicht mch' den Mens Raubtiers in der I vormalen leichter ai umfassend der Stelle zurückwiri schlittern, wüchse de schäft, ist und für einer Ern abfinden, Weisen un ncn. vora Gebot ab keit vorlic Einem K er die Eri ab, als ihm: „Wc es hejßt. dem einer gebenden Hand, der des Raub lichen Ko, In ferner — Der verschwundene Schatz. Nach dem Amerikanischen von Emm» Giebrl. LS) (Nachdruck verboten.) Benigna legte ihre Hand in die seinige. Es war noch dunkel im Zimmer, trotzdem rußten seine verschleierten spanischen Augen mit eigentümlicher Glut auf ihren Zügen. Er küßte zwar die kleine, wohlbekannte Hand nicht, dich sie aber so lange test, als eS der Anstand nur erlaubte. Jetzt erschien der Kammerdiener mit den Lichtern. Man setzte sich und schon gleich eingangs der Unterhaltung batte Enzen mit dem Scharfblick des «chten Edelmanns die '-leine Schwachheit des alten Fräuleins berausgeiühlt. die, alle Konversation aus- schlietzend, allein führen und nur hier und da eine kurze Frage gestatten oder die Ansicht eines andern hören wollte. Nach einiger Zeit sprach sie zu ihm: „Sie kennen vielleicht meine Liebe schon, Herr Leutnant? Ihre Mutter bat sie mtr empfohlen. Gehen Sie doch, mein liebe« Kind, und macken Sie un« ein bißchen Musik!" Benigna erhob sick und ging ans Klavier; es fteute sie, ihm «eigen zu können, was sie gelernt hatte. Sie sang mit ihrem sckönen, weichen Alt eine ernste Ballade, ihre Gebieterin erzählte indes von den liebenswürdigen Eigenschaften des jungen Mädchen« und teilte ihm sogar mit unfaßlicher Naivetät ihre Bläu« für Benignas Zukunft mit. daß sie nämlich soviel als gewiß nach ihrem, der Gräfin Tode, in einem ihr befreundeten Kloner Auf nahm' finden und dcmn mit einem Legal bevackt werden würde, vorausgesetzt, daß sie sich diesem Lieolingswunsch sägen wolle. Eie redete noch, als die Sängerin geendet batte und sick vom Flügel weg zu ihnen zurückbcgab; sie änderte schnell den Gegenstand ihrer Unterhaltung. Auch hieß Gräfin La Croir Len Leutnant wiederlommen und^er folgte, dieser Einladung freudigen Herzens. Eines Abends traf er die Damen auf der Terrasse und nachdem er eine Weile seiner ritterlichen Pflicht genügt und das alte LrLulei» mit oberflächlichem Gespräch unterhalten hatte. schlug er vor. sich in der balsamischen Abcndluft ein wenig zu ergehen. Fräulein Clemence aber fühlte fick abgespannt und müde und beschloß, auf ihrem Sitz zu bleiben und daselbst den Blütenduft einzuatmen, dabei hielt sie sich aber fleißig ihr silbernes Flacon unter die Nase. Die jungen Leute promenierten in den schattigen Laubgängen auf und nieder. Immer weiter erstreckte sich ihre Entfernung, in immer längeren Pausen kehrten sie zur alten Dame zurück. Sie sprachen eigentlich nur wenig zusammen, desto b«. redter schienen ihre Blicke. Zufällig sah Benigna, wie ibrem Begleiter ein beschriebenes Papier entfallen war. und bückte sich, es aufzuhebcn. Dabei mußten ihre Augen unwillkürlich an einer Stelle basten bleiben, die ihr als ausnehmend interessant ausficl und also lautete: „Der alte David Linskott ist nun endlich auch gestorben. Die Tockter des Weides, das er ge heiratet hat. soll verschwunden sein. Sie sind eine ordinäre, wenig beachtenswerte Livpsckast und bin ich froh. daß jede auch entfernte Berührung mit ihnen zu Ende ist.' Benigna gab den Brief in seine Hand zurück und er erschrak darüber, denn er batte ibn nicht wissentlich von sich geworren. Es war ein seltsam stolzer Ausdruck in den feuchten Augen, den Linskott zu verstehen glaubte, als er das Papier wieder zu sick steckte. Tie Generalin verachtete die armen Leute und Benignas Herz fühlte sich unwillkürlich hiervon abgestoßen. „Es kam von meiner Mutter", sagte er „Tas wußte ich." Von diesem Augenblick an schien ein geheime» Einverständnis zwischen beiden za walten. Eugen Donald erwähnte seiner Mutter niemals wieder in Benignas Nähe. Abermals kehrten sie znr Gräfin Clemence zurück, fanden die alle Dame revoch in süßem Schiummer liegend und traten eine neue Wanderung durch die prächtigen Schaueugänge der Terrasse au. .Sie find viel lieblicher geworden', sagte er. „Bin ich?' - «in reizendes Not ergoß sich über ihre blendend weiße Haut, e» ist io lange, daß Sie mich nicht mehr gescbea babrn, ick wollt« zweifeln, ob Si« überhaupt noch wußten, wie ich ausfab.' Leutnant LinSkott blieb vor ihr stehen, seine brennend«« Angen ruhten bewundernd auf ihrer jugendichönen Gestalt. .Ick bin ein Mann von Ehre. Fräulein Cravton, und mein Wieder« kommen konnte nur eine Bedeutung haben!' Benignos Herz klovste hörbar bis herauf zum Halte uyd nahm ihr fast den Atem, aber sie schwieg. „Es konnte nichts anderes bedeuten, al« meine Absicht, Sie zu heiraten. Es gab so viele Dinge zu bedenken -" — er kielt inne, tollte er abermals seine Muller nennen, auch hier als Hindernis seines Glückes? - .Ich wollte überdauvt nickt heiraten. Ick verwarf bebarrlick jeden Gedanken an ein« Ebe. Gott ist mein Zeuge, wie ich dagegen angekämvst habe, aber Jür Bild verläßt mich nicht bei Tag uns Nackt, ick bete Sie an —' Ein jonderbares LiebesacstSndnisl Er halte gekämpft und gerungen, um sie zu vergessen, und nun lag er doch zu ihren Füßen, wie «in gebänbigier L:u. gebändigt durch die Liebe! Beuigna fühlte sich trog ihrer Jugend und Uncriahrenbett ausnehmend geichmeickelt über diesen Sieg. Die anivrnchsvolltte Schönste kann nicht mebr verlangen. „Ich weiß nicht, ob Sie mick lieben, ob Sie mich heiraten können? Od irgend etwas an mir ist, das Ihnen gut genug scheint, mich nickt von sich zu stoben?" Benigna blieb stumm und unbeweglich, nur ihre Haud zer« ruvste ein Orangenblatt in kleine Stucke. „Ich habe nichts, als meine Besoldung, fünfzrbnbundcrl Dollar jährlich, genügt Ihnen das, oder ziehen Sie es vor, sich in ein Kloster zu begeben und der Welt abzusterben?' Nur eiisen Moment flammte ibr Ange auf. dann lenkte e« sich Wieler, und über ihre Lippe» kamen drer Worte: «Meü» teurer Freund l" (Fortsetzung folgt.) D N So b und bililo ihrer Ww denselben Ebe i Arinen; j sick her ui in einem i sangen un „lind lieben?" - .Well bildete, w weiß, daß wissen ' .Dock Meines H< ick vollkor .Nein Sie! Sie für den s verdanke i meiner Bc Sie wisset »Ick Mädaen. .Eo i .Wob Er so Augen, dl das üppig« »och «übt
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