Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend MerWiWs <9- Jahrgang Sonntag, den 2^. November l9^0 der kl! Neueste» vom Tage. «ze. lest LV — Bekanntlich sind zurzeit etwa 700—1000 amerik werden, doch nur in recht ungenügendem Maße. Die Kühe -He r«i II Ä«t< von 1 bis 15 Jahren und auf Geldstrafe von mindestens 20000 Mark erkannt werden kann. Der Reichsrat stimmte dem Gesetzentwurf nach den Beschlüssen der Ausschusses einRmmiu m. HO» Hvll. P auen und Zwickau verteilt werden. Plauen und Zwickau erhalten je etwa 1b bis 20, Chemnitz 30 bis 50, Dresden . — Der Reichrrat hielt unter Vorsitz de» Minister« Heinze eine öffentliche Sitzung ab. Es lag u. a. der Gesetz- ^twurs über Verschärfung der Strafen gegen Schleichhandel, Mistreiberei und verbotene Ausfuhr lebenswichtiger Gegen- Mde vor, dem der Ausschub seine Zustimmung gegeben Mte. Der Gesetzentwurf bestimmt, daß bei Schleichhandel 'Nützlicher und bei der verbotenen Ausfuhr lebenswichtiger 'tgenstände in besonder» schweren Fällen auf Zuchthau- Leipzig etwa 4b bis 60 Stück je nach Eingang. — Das Wirtschaft-Ministerium bestimmt: Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, die sich tm Besitze einer Schrot mühle befinden, sind verpflichtet, wenn die zur Sicherung der Durchführung des Verbots der Benutzung von Schrot- Mühlen angelegten Siegel oder sonst ungeordnete Maßnahmen entfernt oder unwirksam geworden sind, dies spätesten inner- halb 2 Tagen dem Kommunalverband anzuzeigen. — Unterstützt das Handwerk zu Weihnachten Noch nie zuvor hat das Hanvwerk mit größerem Glauben an die Erfüllung seiner Biue den allgemeinen Wunsch vorgeiragen als jetzt: Gedenket bei den Weihnachl-einküufen des Hand werks! Das Handwerk will nicht davon sprechen, wie viele Meister durch den Krieg ihre ganze Kundschaft verloren haben, nicht davon, daß es Frauen waren, die schlecht und recht die alte Treue zwischen den Kunden und dem Meister aufrecht erhalten haben. An was aber jetzt vor dem Feste erinnert werden mag, ist, datz heute das alte gute Handwerk allein in der Lage ist, eine gute handwerksmäßige Arbeit zu leisten. Jedermann weiß, was heute an Ersatzstoffen, an Ecsatzsarben und auch an Ersatzkenntnisscn umgeht. Der Aerger des Besitzers solcher Arbeit ist bald stärker als die gewesene Freude des Einkaufs. Wenn der Käufer das heute bedenkt, so wird es ihm ein leichtes sein, die be scheidene Bitte des gesamten Handwerks zu erfüllen: Gedenket des Handwerks und verhelft ihm zum Wiederaufbau seiner Existenz, denn aus ihm ruht die Zukunft, ein wesentlich Amtlicher Teil. , den rr. kov., abend; s tlbr Miniübe üemelnäera»;-Sitzung Gasthof zum schwarzen Roß. Htte«d»rf-M»ritzdorf, am 20. November 1920. Der Gemeindevorstand. Stück unser aller wiitschaftlichen Gedeihens. Man warte mit Bestellungen nicht bis kurz vor dem Feste, da der Handwerks meister dann meist nicht in der Lage ist rechtzeitig zu liefern was seine Ursache darin hat, daß er bei den unsicheren, schwankenden Preisen nur das Notwendigste an Rohstoffen aus Lager nimmt, Bestellungen auf diese, sich ost wochenlang verzögern. — Es ist wiederholt vorgekommen, daß Landwirte den Rest der mit Uspulun gebeizten Saatgetreides unter da» zu vermahlende Brotgetreide gemischt und in eine Mühle ge bracht haben. Dar Landesgesundheitsamt hat sich hierzu dahin ausgesprochen, daß, abgesehen von der hiermit bedingten Giftigkeit derartigen Mahlgutes und der dadurch gegebenen Gefahr einer akuten oder chronischen Quecksilber- Vergiftung, der Verbraucher jenes Mehles die Vermahlung von mit Uspulun aebeiztem Saatgetrcide die Gefahr einer durchaus nicht unbedenklichen Verunreinigung der Müllerei- einrichtung in sich schließt, die bereits in einem Falle zur Unbrauchbarkeit der fraglichen Mühle infolge der hartnäckig anhaftenden Phenolgeruchs geführt haben soll. Um derartige Vo kommnisse in Zukunft nach Möglichkeit zu vermeiden, wird vom Landerkulturrat wegen der damit verbundenen Gefahr dringend davor gewarnt, mit Uspulun und anderen quecksilberhaltigen Mitteln, wie Fusarial usw., dergleichen auch mit Kupfervitriol gebeiztes Saatgut zur Vermahlung zu bringen oder zu verfüttern. Unbedenklich zur weiteren Verwendung sind lediglich die Reste des mit Formaldehyd (Formalin) gebeizten Saatgutes. Zauckerode. Großfeuec entstand am Bußtag vor mittag im Vorwerk Weißig, das zum Kammergute Zaucker- ode gehört. Dort brannte da» zur Schäferei gehörige Stall gebäude nieder, wobei zehn tragende Kühe mit in den Flammen umgckommen sind. Die Entstehungsursache wird aus Selbstentzündung des Düngers zurückgeführt. Die ge samten Feuerwehren und Gemeindcspritzen aller umliegenden Ortschaften waren zur Bekämpfung des Schadenfeuers au»- gerückt. Der Brandschaden wird auf mehr als eine halbe Million geschätzt. Waldheim. Bei der Revision der Frühzüge wurden bei einm Bäckelcibesitzer aus Geringswalde 56 Stückchen Butter, 5 Vierpfundbroie und 15 Pfund Weizenmehl be- schlagnahmt, die er in Chemnitz zu hohen Preisen verkaufen wollte. Limbach. Einen unglaublichen RoheitSakt haben hier nichtswürdige Buben auf dem alten Friedhof verübt. Die Helden der Nacht haben eine Anzahl Grabdenkmäler und Kreuze aus der Erde gerissen, umgestürzt und zerschlagen, Sitzbänke umgeworfen und die Gräber selbst in gemeinster in nicht zu schildernder Weise beschmutzt und besudelt. Auerbach. Zum Wiederauftauchen von Hölz im Vogtlande wird ergänzend mitgeteilt, das Hölz bet seinem „Besuche" in der Villa Knoll sich unter falschem Namen hat melden lasten und allein eingelrelen ist, während sein Begleiter Gödel an der Gartenpforte Ausstellung nahm. Mit einiger Sicherheit ist anzunehmen, daß eine Anzahl von Helfershelfern sich in der Nähe aufgehalten hat, um erforderlichenfalls handelnd mit einzugreifen. Al» Hölz sich melden ließ trug er einen Kneifer, den er abnahm, um sich dann mit seinem wahren Namen vorzustellen und unter Drohungen 500 000 Mk. zu fordern, Da sich nur weibliche» Dienstpersonal im Haufe besand, und der Fabrikant Knoll ohne Waffen war hatte dieser dem bewaffneten Eindringling gegenüber einen schweren Stand. Der Kraftwagenführer, von dem ja bereits im ersten Bericht die Rede war kam aber erst hinzu als er sich schon wieder aus dem Rückwege be sand. Die rasch verständigte hiesige Polizei war wohl schnell zur Stelle, doch gelang es ihr nicht den wie vom Erdboden verschwundenen Erpresser zu fasten. Auch alle feither angc- stellten behördlichen Nachforschungen blieben erfolglos. Natur gemäß hat sich, wie d s in ähnlichen Fällen zu geschehen pflegt, schnell e>n förmlicher Legendenkreis um Hölz gebildet. Man will ihn bald in Auerbach, bald in Falkenstein gesehen haben, doch ist bis jetzt noch nichts Endgültiges festgestellt, worden. Selbstverständlich sind weitestgehende behördliche Maßnahmen getroffen worden Hölz festzunehmen. Plauen. In Groß - Ottersleben bei Magdeburg ' wurden zwei von hier stammende junge Leute, ein etwa ' 25 Jahre alter Kaufmann mit seiner im 21. Lebensjahre stehenden Braut erschossen aufgefunden. MKoMch 2^5 Mark, B»t«n 2,S0 Mark. A* Anik k»k««ir »«»«It »S. sonst. d«s Betrieb«« d«r öw»«. de« Steferanir» »4. d. B«f-rdrrmigs- hat dar Bescher k«e»«a Bn- M«ch »b«r Rächet«^««»« der OertlicheS rind Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, den ro. November 1920. Das Kirchenkonzert mußte wegen der die Klarheit m .Ktkttll' tunkt», V. Stimmen schwer beeinträchtigenden Kerzenbeleuchtung auf nachmittag 3 Uhr festgesetzt werden. Wir weifen noch mals auf dieses Konzert hin, mit dem Bemerken, daß alle sch" i. HoV., rUStdoi II» >ie Psftscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. ScheMeitung, Druck u. Vertag Hermann Rühle, Grofi-OKM». Für die Woche vom 15. bis 21. November 1920 erholten auf — Dem Landtage wird in einer seiner ersten Sitzungen die Fleichbezugskarte, Abschnitt 7 Personen über 6 Jahre °er Entwurf über die Abfindung des sächsischen Königshauses 125 gr Fleischwulst sür 3,40 Mark, Personen unter iügehen. Das Gesamtmtnisterium wird dem Hause Vorschläge 6 Jahren 65 gr Fletschwurst für 1,70 Mk. Abschnitt ^verbreiten, die in Anbetracht der Sachlage, vor allem mit 12 der Lungenkrankenkarte wird in dieser Woche mit 250 gr ^ücksicht daraus, daß die rein juristische Lage des ehemaligen! amerik. Schweinefleisch für 5,90 Mark und 250 gr Butter MigS nach dem Gutachten der Sachverständigen durchaus für 9,10 Mark oder 250 gr Schweineschmalz für 10 Mark Mt al» besonders günstig angesehen werden kann, als beliefert. «yal bezeichnet werden können. Nach dem erfolgten Ab- — Bekanntlich sind zurzeit etwa 700—1000 amerik. Muß der Verhandlungen darf damit gerechnet werden, daß Milchkühe für Deutschland unterweg». Wie verlautet, wird 'il ehemalige König mit dem Abfindung-angebot sich einver- Sachsen zwar gleich bei der ersten Sendung berücksichtigt bilden erklären wird. Besucher nicht blo» Erbauung, sondern auch ernsten Kunst- genuß ,finden werden. Der Reinertrag des Konzertes, das viel Geld kostet, ist für kirchliche Zwecke bestimmt, während der Ertrag der Büchsensammlung an den Ausgängen nach dem Konzert hiesigen Kriegerhinterbliebenen mgcsührt werden soll. Um allzu starken Andrang an der Kasse zu vermeiden, wird gebeten, die Karten möglichst schon heute oder auch morgen in den bekanntgegebenen Ausgabestellen zu ent nehmen. — Die Geflügelzucht, auf welche so manches durch die gegenwärtig schwere Zeit aufmerksam geworden ist, hat bei vielen Jnlerefie hervorgerufen. Erfreulich ist er daher, daß der hiesige Geflügelzüchterverein am 11. und 12. Dezember im Gasthof Cunnersdorf eine erweiterte lokale Ausstellung abhält. Es wird da jedem Geflügelzüchter der Umgegend Gelegenheit gegeben, feine Tiere bewerten zu lassen, ganz gleich ob er Mitglied des Verein« ist oder nicht. Auch stehen dem Verein bereit« 500 Mark, welche zu Ehrenpreisen ge stiftet find, zur Verfügung. Es hat daher jeder Aussteller, dessen Tiere einen höheren Preis erhalten, die Aussicht einen Zuschlagsehrenpreis zu bekommen. Die Anmelde ibedingungen können von Herrn Hermann Glahn, Garten baubetrieb, Ottendorf entnommen werden. Auch Vereins mitglieder sind gern bereit selbige zu besorgen Schluß der Anmeldung ist am 1. Dezember. Vor Beginn der Aus stellung werden wir nochmal» einen näheren Bericht über die angemeldeten Tiere bringen. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann- schast Dresden-Neustadt einschließlich der Stad« Radeberg. — In der „Freiheit" nimmt Richard Lipinski Stellung sollen auf die fünf Großstädte Dresden^ Leipzig, Chemnitz, Bedeutung der sächsischen Landtag-Wahlen und kommt A dem Ergebnis, daß die Lage völlig unklar sei. Die Meiterklaffe habe eine Bataille verloren, aber die Sieger Mrn keine Freude an dem Sieg und die Auflösung und Abwahl de- Landtage« erscheine in greifbare Nähe gerückt. Ke Zehre sür die Arbeiterklasse sei eine zielbewußte sozial- Rche Bolksausklärung und Ausbau der Kampsfront. Wenn Me Koalition zwischen den Mtttelparteien nicht zustande "inme, dann würden die bürgerlichen Parteien bei einer '»entuellen Regierungsbildung in einer Minderheit bleiben, M jeden Augenblick ausfliegen könnte Eine sozialistische ^gierung würde dagegen al« Stütze der Arbeiterklasse gegen ?e Reaktion bedeutend gewinnen. Die Liebe der Rechts- Ualiften zu den Demokraten sei aber bisher so stark ge wesen, daß sie auf sozialistische Grundsätze verzichtet, eine Mierung-bildung mit der U. S. P- D. abgelehnt und sich M Demokraten in dit Arme geworfen hätten. Die U. S. D. wiederum habe e« abgelehnt, mit den bürger- lchen Parteien in eine Regierung zu gehen und könne W erst recht nicht von diesem eingenommenen Stand- punkte zurück. Neu- ^«fpeech-Anschluß Amt Hermsdsrf b. Dr. Rr. 81. Kummer >34 er- uns wünscht- tUllck. ein. ft findet 8. Xov. King >es Er- aebtten. Erdruschanzeige«. Nach beendigten Ausdrusch sind die Erdruschanzeigen Mit im Rathaus — Meldeamt — einzureichen. Säumige wollen ihrer Meldepflicht umgehend genügen. Htteudsrf-Maritzdarf, am 19. November 1920. . Der Gemeindevorstand. Totensonntag. . Ernst und stumm wallen die Lebenden heute zur Mite der Toten. Des Sommers letzte Blumen bringen den Lieben und schmücken die Hügel der stummen Mläfer. Wir aber wollen heute im Geiste weiter wandern nach k>n großen Friedhof in fernen Landen, nach der Ruhestätte Mischer Helden. Damit sie nicht verlassen und vergessen M, die so fern der Heimat in fremder Erde ruhen. Im ^efen Meeresgrund, in den Sümpfen der Masuren, in den peppen Rumäniens, in den Tiroler Bergen, in den duich- Wten Gefilden Frankreich-, droben im Bergwald der Mesen, verstreut über die Welt schlafen sie in friedlicher Mhe, die deutschen Helden. Dorthin laßt un» heute wenigstens im Geiste ziehen, .^il noch der Feinde Haß un» den Weg versperrt. Niemand » da, der Blumen bringt und die Gräber ziert, niemand Mmt um zu beten, sie zu besuchen die Einsamen au» dem Weltkriege, nur der Wind bläst da« welke Laub aus ihre Gräber, denen niemand heute Blumen gab. — Nun lassen wir sie wieder allein die vielen, vielen Schläfer. Gotte» heiliger Friede, wahre Friedhofsruhe senkt l><h nieder auf die fernen Grabe-Hügel unserer Helden. —