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ltling Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ÜtLSb. wirres Sprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Mrmer ^6 Freitag, dsn 8. Oktober ^920 ^9- Jahrgang M» Reneftes vom Tage le » !°st dem ganzen Allen Westen die elektrische Beleuchtung Mnitten. Die Wohnungen blieben ohne Licht, und ivs die Straßen auf elektrische Beleuchtung angewiesen LNg K.°" ell u. tl s 0, 80^ invo, »etri^ 'tor- Arbeitnehmer in der Zeit seit der voranfgeqangenen letzten Lohnzahlung an einzelnen Arbeitstagen, Wochen oder in längeren Zeiträumen nicht gearbeitet und Lohn nicht ver> dient hat. Die Frage ist, ob in solchen Fällen der abzugs- freic Betrag nur nach der Zahl der Arbeitstage usw., an denen gearbeitet wurde, und für die Lohn gezahlt wird, oder für die gesamte Zeit zu berechnen sei. Der Reichs finanzminister hat jetzt folgendermaßen entschieden: Bei der endgültigen Veranlagung bleiben auf das Jahr gerechnet stets 1500 Mark, also für jeden der 300 Arbeitstage 5 Mk steuerfrei. Daher entspricht es dem Sinne des Gesetzes, daß auch vom Steuerabzugs für jeden Arbeitstag 5 Mark frei gelaffen werden, und zwar auch dann, wenn für diesen Arbeitstag Lohn nicht zu zahlen ist. Dasselbe gilt für die Steuer- und Abzugsfreiheit der steuerfreien Einkommenteile, die wegen der zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehörenden Angehörige gewährt werden. Anderseits muß sich die An- rechnung der ArbeitS- und lohnfreien Arbeitstage auf die Dauer des jeweiligen ArdeitSverhältniffeS beschränken. Denn der Arbeitgeber kann nur für niese Zeit Lohn zahlen, Ab züge machen und AbzugSsreiheit berechnen. — Das Arbeitsministerium hat den früheren Minister präsidenten Dr. Gradnauer zum Ministerialrat ernannt und ihn der sächsischen Gesandschaft in Berlin zugeteilt, wo er bei den kommenden sozial-politischen Gesetzen die Interessen der Arbeiterschaft vertreten soll. — Infolge der Heeresverminderung werden in Sachsen eine Anzahl Garnisonen aufgehoben. Vom 1. Januar 1921 ab werden Reichswehrtruppen nur noch untergebracht sein in Dresden, Bautzen, Löbau, Königsbrück, Großenhain, Meißen, Freiberg, Leipzig, Glauchau und eventuell in Frankenberg. Soweit in den Garnisonorten, die vom 1 Januar 1921 ab in Wegiall kommen, zurzeit noch Truppenteile vorhanden sind, werden diese, soweit das von andcrwetter Unterbringung abhängig ist, bis zu ihrer endgültigen Auflösung noch im alten Garnisonort, keinesfalls aber bis über den Ablauf dieses Jahres hinaus verbleiben, — Zu der Meldung einiger Zeitungen, wonach die bevorstehende Landtagswahl in Sachsen getrennt nach Ge schlechtern vorgenommen werden soll, erfahren wir zuverlässig, daß eine allgemeine Verordnung hierüber aller Wahrschein lichkeit nach nicht herausgegeben wird. Es wird vielmehr dem Ermessen der einzelnen Regierungskommiffare anheim- gestellt sein, in dieser Richtung abgegebenen Wünschen zu willfahren, falls lerne Schwierigkeiten entstehen. — Nach einem Bericht des Amthauptmanns Schelcher in der letzten Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshaupt mannschaft Auerbach hat der sächsische Staat etwa 60 bis 70 Millionen Mark für Lebensmittel zugesetzt, davon allein für Suppen und dergleichen 14 Millionen Mark. Es wäre interessant zu erfahren ob diese 70 Millionen Mark auf das Konto bureaukratischer Wirtschaft zu schreiben sind, oder ob sie einer Verbilligung der Lebensmittel gedient haben. — Die Entwaffnung der Zivilbevölkerung ist gegen- wärtig eine der wichtigsten politischen Aufgaben. Ablieferungs pflichtig sind die Militärwaffen und die Munition für solche. Von Militärgewehren und Karabinern sind die modernen Waffen vom Modell 88 ab einschließlich abzuliefern und zwar auch die den deutschen Modellen entsprechenden Waffen ausländischer Herkunft. Von Armee-Revolvern sind auch die Modelle 79 ^und 83 mit Trommelmagazin ablieserungs- pflichtig. Die ausgeworfenen Prämien für die Ablieferung werden nur bis zum 10. Oktober 1920 in voller Höhe ge zahlt. In der Zeit vom 11. bis zum 20. Oktober wird nur die Hälfte vergütet, für später abgelieferte Waffen wird keine Vergütung mehr gewährt. Die ablieserungspflrchtigen Waffen können an jeder Ablieferungsstelle abgegeben oder angezeigt werden. Nach dem Namen oder einer Legimation des Ueberbringers oder nach der Herkunft der Gegenstände wird mcht gefragt. Kann jemand aber nachweisen, daß er im rechtmäßigen Besitze der abzuliefernden Waffe ist, so wird ihm der volle gegenwärtige Wert der Waffe vergütet. Wer nach dem 31. Oktober noch unbefugt ablieferungspflichtigc Waffen in Gewahrsam hat, oder bei wem nach diesen Zeit punkt solche Waffen in seiner Wohnung, feinen Gebäuden, auf seinem Grund und Boden oder in seinem Schiffe ge sunden werden, wird mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten und mit Geldstrafe bis zu 300 000 Mk. bestraft, in schweren Fällen sogar mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren. Nur bei Vorliegen mildernder Umstände ermäßigt sich die Strafe auf Gefängnis bis zu einem Jahre oder Geldstrafe bis zu 10000 Mark. Wurde die Tat begangen, damit die Waffen Infolge eines Streiks, der im Berliner Elektrizitäts ' Moabit ausgebrochen war, wurde gestern abend dem ^licil Moabit, dem Hansa- und dem Tiergartenvrertel m gamn'. Kriegshinterbliebene. Zur Beschaffung von HefiungSstoffen können bedürftigen Mnterbliebsnea vom Bezirksamt für Kriegerfürsorge ^sen gewährt werden. Meldungen sind unter Darlegung Erwerbsverhältniffe bis 10. dfs. Mts. im Gemeinde- sMeldeamt) anzubringen. Htteudorf-Moritzdorf, am 1. Oktober 1920. Der Gemeindevorstand. t zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen verwendet werden können, so wird sie, wenn nicht mildernde Umstände varliegen, mit Zuchthausstrafe bis zu 10 Jahren geahndet. Dafür, daß die abgelieferten Waffen nicht in unrechte Hände gelangen, wird Sorge getragen durch die genaue Kontrolle aller mit der Empfangnahme der Waffen und der Munition beauftragten Stellen, sowie dadurch, daß die Waffen vor den Augen der Ablieferer durch Fachmänner sogleich nach der Ablieferung unbrauchbar gemacht werden. Die abgelieferte Munition wird durch eigen» dazu bestellte Fachleute unwirksam gemacht. Dresden. Der Vorstand der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt, Amtshauptmann Dr. Lempe, ist bis mit 24. dfs. Mts. beurlaubt und wird während dieser Zeit von Regierungsrat Dr. Stempel vertreten. — Nach 4 Vs Jahren wurde im städtischen Schlacht- und Viehhofe wieder ein Vieh- und Schlachtmarkt ab gehalten. Die Preise für den Zentner Lebendgewicht stellten sich wie folgt: Ochsen beste Ware 600—650 Mark, mittlere 500—580 Mark. Bullen gleicher Preis. Kalben und Kühe beste Ware 600—650 Mark, mittlere 500—550 Mark, mindere 400—450 Mark, mäßig genährt 300—360 Mark. Kälber: beste Ware 500—550 Mark. Schafe: beste Ware 650—750 Mark. Schweine: beste Ware 850—900 Mark. Riesa. In der Nacht zum Sonntag ist in da» Kontor der Neuen Deutsch-Böhmischen ElbeschiffahrtSgesell- schaft in Riesa ein Einbruch verübt worden. Die Einbrecher haben den in dem Raume befindlichen großen Geldschrank erbrochen und daraus insgesamt 13118 Mark gestohlen. In dieser Summe inbegriffen sind für 1965 Mark Steüermarken zu 25, 10, 5, 2 und 1 Mark. — Im hiesigen Eisenwerk ist in den letzten Tagen ermittelt worden, daß aus dem Alteisen des Werkes ge- stohlene Waffenteile den Waffensammelstellen gegen Be lohnung abgeliefert wurden. Sogar Sprengmunition, die aus anderen Beständen stammt, wurde, wahrscheinlich um eine Belohnung dafür zu erhalten, im Werk abgeliefcrt unter der falschen Angabe, sie sei in einer Granate gefunden worden. Diese Fälle geben der Werksdirektion Veranlassung die Waffenfammelstellen aufmerksam zu machen. Wurzen. Am Montag hat sich auf der Dresdner Landstraße zwischen Kühren und Luppa ein schweres Auto- mobilunglück ereignet. Ein von Oschatz her kommende» Automobil fuhr an einer scharfen Straßenbiegung mit voller Wucht gegen einen Baum. Durch den heftigen Anprall wurde der Lenker des Kraftwagens, ein Kaufmann Wohl rab aus Leipzig, aus dem Wagen geschleudert. Er erlitt einen Schädelbruch und war sofort tot. Ein anderer Herr aus Leipzig wurde leicht verletzt. Der Kraftwagen war von sechs Personen, drei Leipziger Ehepaaren, besetzt, die sich auf einer Vergnügungsfahrt nach der Bastei befanden. Zittau. Jnsolgn des Transportarbeiterstreiks ist die Annahme von Gütern bis auf weiteres eingestellt worden. Es werden lediglich nur Lebensmtttelsendungen zur Be- förderung angenommen. Freiberg Die Vorarbeiten zur Errichtung eine» Braukohlenforschungsinstitut« das mit Unterstützung der mitteldeutschen Braunkohlenindustrie gegründet werden soll, haben begonnen. Der sächsische Staat hat bisher eine erst« Rate in Höhe von 3 Millionen Mk. für das Unternehmen bewilligt. N o ff e n. In Wölkisch, an der Stelle, wo der Weg nach Lommatzsch sich mit der Chaussee nach Meißen kreuzt, ist der auf dem Rade nach Lommatzsch zurückkehrende Fisch händler Claus mit einem von Klappendorf kommenden Automobil eines Kötzschenbrodaer Fabrikanten zusammen, gestoßen und gräßlich zugerichtet worden. Das Automobil nahm den Verunglückten auf und schaffte ihn zunächst ins Lommatzscher, dann ins Meißner Krankenhaus, wo Claus etwa 2 Stunden nach dem Unfall verschieden ist. Crottendorf bei Annaberg. Ein dreister Auto diebstahl wurde hier abends gegen ^11 Uhr verübt. Aus der Autogarage eines hiesigen Fabrikanten wurde der Wagen nachdem er fahrbereit gemacht und mit viel Betriebsstoff ausgerüstet worden war, von zwei noch unbekannten Per- sonen in der Richtung Crottendorf—Schlettau—Elterlein weggefahren. Es handelt sich nm einen „Wanderer". Personenwagen mit drei Sitzen, ^dunkelgrün lackiert, mit Messing-Scheinwerfern und zwei ganz neuen Reserve- Reifen. Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Vertag Hermann Rühle, Grok-OkriSa. uelütk j ^'chdezugskarte, Abschnitt 1 Personen über 6 Jahre amerikanisches Schweinefleisch für 2,95 Mark, unter 6 Jahren 65 gr amerikanisches Schwcine- für 1,50 Mark. Abschnitt 6 der Lungenkrankenkarte ^f-ür dieser Woche imi 250 gr amerik. Schweinefleisch ^,80 M^rk und 250 gr Butter für 8,50 Mark oder Schweineschmalz für 7,25 Mark beliefert. > Nährmitlelveiteilung im Bezirke der Amtshaupi- ^aft Dresom-Neustadt. Abschnitt 60 der gelben und Nährmitletkarle H. und O wird mit je ^4 Pfund , flamehl zu 1 Mark, Abschnitt 60 der roten und grünen n karte 8 und L wird mit je ^4 Pfund Erbsen Pfennig beliefert. Die Anmeldung seitens der Ver- !jM hat spätestens bis zum 11. Oktober 1920 in einem ^ndelsgeschäft zu erfolgen. Abzugsfreies Lohnelnkommen. Es waren Zweifel > Mn, wie bei dem Steuerabzug der abzugsfreie Lohn- einer Lohnzahlung zu berechnen sei, wenn der .OtkndliTNr Leitung" erschrini Diens- Donnerstag and Ssmmbcnd. st Monallich 2.2Ü Niark, ff , -nchctlung dnrch di« Boten 2,50 Mark, js Knalle kvl,«r«r ÄcwaU f.rrncg od. tonst, f M'»elch«r Störmiyrn d«r Betriebes der ' der Lieferanten od. d. Beförderungs- ^fchtu,ig^ frei Bezieher Kernen Än- M aus Lieferung oder Nachlieferung der ob.»chNLchzahiuuqd. Bezugspreises. »r AM ober bereu Amm »»s »M ü* «E der ersten Seit« «Ä 125 Ptz. berechnet. Aszeig«! mors« an be« Ers chern», zi«»ße» bis seI» UWr t« Jes« Achpruch «ch Nacht«» »Mcht, ber At^Ute« VN»«« dmch KI««» ««»«MG»« f Mie teilweise im Hansaviertel und an der Potsdamer herrsche völliges Dunkel. Gleichzeitig wmdc der ' i Mnbabnverkt.hr unterbrochen. , -- Nach der „Münchner Zeitung" verlautet in den Mben Finanzkreisen mit Bestimmtheit, daß das Reichs- ^Ministerium ein großes Sleuerprogramm in AuS- .Müg hzt. Es werde insgesamt mit einer neuen Steuer- Höhe von 15 Milliarden gerechnet. U. a. . " sich um eine Wohnungsstcuer, eine neue Besitz- M eine Steuer auf Wertpapiere. Weiter schreibt daß man in politischen Kreisen glaubt, daß die Durchführung dieses Programm» eine Aenderung sMWabinelt herbeiführen könnte. Es sei nicht aus- Misen, daß schon mit Rücksicht auf dieses neue Steuer- Munn kürzlich der Gedanke einer Wiederbeteiligung der MsttSsozialisten an der Regierung aufgetaucht sei und wurde. VerMches und Sächsisches. Mttendors-Gkrtlla, den r. Oktober fzea. Zur Ablöschung eines entstandenen Schadenfeuers Holzwarensabuk von Wilhelm Bischoff wurde in der gegen 3 Uhr me hiesige F.eiw. Feuerwehr zur Hilfe Win. Nachdem bereits gegen 12 Uhr von Anwohnern ' bl^tstandener Brand an der im Hose lagernden Rohkohle Mschl worden war, halte der heftige Wind dieselbe der- X l^der in Brand gelacht, sodaß die Feuerwehr zur Hilse . F M werden mußte. Nach energischen Eingreifen derselben der entstandene Brand gedämpft, sodaß weitere Gefahr jßM bestand. Eine Sitzung der Kartoffel-Erzeuger und der Ber- Mr fand in der AmtShauplmannschafl DreSden-N. statt, wurde nach längeren Verhandlungen sestgelegt, Me Erzeuger von dem Hektar 15 Zentner Kartoffeln P^lse von 15 Mark an Erwerbslose und Mtnder- ^ülte abzugeben haben, gleichzeitig wurde der Pleis »bere Verbraucher auf 22 Mark für den Zentner fest- Die Erzeuger erklärten sich mit dieser Festsetzung Anden, wiesen aber auch gleichzeitig darauf hin, daß Mwbstähle nicht noch mehr überhandnehmen möchten, erklärte sich die Regierung bereit in Verhandlungen Mn, die den Abbau der Düngemittel in die Wege !vll, damit den Landwirten auf diesem Wege ent- Mvmmen werden soll. Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann- Dresden-Neustadt einschließlich der Stadi Radeberg. fM Woche vom 4. bis 10. Oktober 1920 erhalten auf