Volltext Seite (XML)
'ignisse. identen de» »nächst eine den werde fche VoV ischen Fra!' uer >ie Königs - und de" 1 beschle". wntliÄ gebliebc"' des Wertei weise eine» tcn Betrag, tschland a»e ahme seine! rldverschrei' esem Para« vermindert sen und die erschreibu»' r 25 Tage" koldmark i» n Schätzen' das IN' und i" on 1er Jie' sind. on rinzu' r der jetzt alliierten der M< erung den n weiteren iten dieses nzkontrolle ie englij^ zeren Ans' Lage ist Der M' wstellung^' nngspfüä' einen um wechtigkcit Buch die ussühM» oder ztve' Z beides lluß, daß rs Höchs" ollte. Zu"' fts zu de" ehung er' t in Über' aus, was voraus;"' unmittel' zu leistem nach Aus' und ersetz' rgen eine' nutzer M' die zw"t >lt werde" n. Es 's' its in st" ote anbat it und §t' mit dene" : DrohU"' Schwinge" ß DeuM willfahrt' eingenor"' isen E e, die zu frage» Paul rausch- e Off-sÄ .l vernad" nhen, ;e D°Pp te klang mluft, -rten. und er Z F'oÄ ein Getz' .StawK sten. - b« wunder'. DünuN§ ungi^i- rangte g ftlgU VieVergexvaltigungObersckiefiens Allgemeine Lebensmittelnot. Die Lage in den durch die Polenüberflutung gefähr deten Gebieten Oberschlesiens hatte sich bis zum Anfang der zweiten Maiwoche in keiner Weise gebessert. Zwar soll der polnische Ministerrat in War schau beschlossen haben, seine vollständige Neu tralität für die Dinge in Oberschlesien zu bekun den und dies der deutschen Regierung mitzuteilen, tn- zwischeu aber ging der Transport von Waffen und der Übertritt uniformierter polnischer Soldaten über die Grenze ruhig Wetter. Gegenüber den Gewalttaten der Korfanthbanden kam die Jnterallierte Kommis- ii o n in Oppeln nicht zu dem Entschluß zu einheitlichen energischen Maßnahmen, obwohl das deutsche Land unter dem Schutz der Alliierten steht, und sie die Pflicht hätten, es zu schützen. Die italienischen Truppen haben unter schweren Verlusten die Stadt Rybnik wieder erobert. Da- iegen haben die Polen Fortschritte im Kreise Kreuzburg Korfanty, der Schürer des oberschlesischen Aufruhrs. gemacht, der fast rein deutsch ist. Angriffe auf Kandrzin Und auf die wieder in deutscher Hand befindliche Stadt Groß-Strehlitz wurden abgeschlagen. In Kattowitz, Glei- d>>tz und Beuthen fanden Straßenunruhen statt. überall herrscht Lebensmittelnot. Die deutschen Be- Mden fordern die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Wie in Berlin von zuständiger Seite erklärt wurde, ^ird die Reichsregierung keine Entscheidung anerkennen, Ar auf Grund des gegenwärtigen Zustandes in Ober- Wesien vom Obersten Rat gefällt werden könnte. Der gesetzliche Widerstand gegen die polnische Gefahr st gesichert durch den Beschluß sämtlicher Vertreter der Mesischen freien Gewerkschaften, die ihre Mitglieder auf- lordern, sich bei der Verstärkung der oberschlesischen Poli-. Informationen, soweit die interalliierte Kommission das Maßt, zu beteiligen. Demgegenüber werden von verschie denen Seiten angeregte Versuche zu Einzelaktionen allge mein verurteilt. Hilfsaktion der Regierung. Der preußische Minister des Innern hat im Einver nehmen mit dem Reichsernährungsminister zur Linderung der Lebensmittelnot in Oberschlesien eine umfassende Meistützungsakiion eingeleitet. Es wird schnellstens ein Aansport Mehl und eventuell Fleisch in die bedrohten Gebiete gesandt werden. Italien gegen den Völkerrechtsbruch. , Unter dem Eindruck der Vorkommnisse in Oberschle- M hat die italienische Regierung ihren Gesandten in War nau angewiesen, bei der polnischen Negierung gegen die Mitnahme von Angehörigen der polnischen Armee an die- "M Völkerrechtsbruch Verwahrung einzulegen. . Wie die „Stampa" aus Rom meldet, verlangt Italien M der polnischen Regierung für die Ermordung seiner plaziere und Soldaten eine andere Genugtuung als die ?wße Absetzung Korfantys und die amtliche Erklärung, U das Warschauer Kabinett der Bewegung der Auf- Urer fernstehe. Damit könne sich Italien nicht abfinden. werde den Zwischenfall nicht nur diplomatisch behan- sondern auch für den Schutz seiner Soldaten sorgen. Gekreuzte Mngen Roman von Hermann Jensen. (Nachdruck verboten.) n Der Oberstleutnant ritt vor. „Im Namen beS ^N: Kehrt um!" . Drei Männer traten aus den Reihen, und der eine Me einige Worte; aber der Bataillonschef schüttelte den und wiederholte laut und deutlich: „Im Namen des "^en: Kehrt um!" g,-Wieder schwankten die Gestalten hin und her, und die Luchter leuchteten weiß mit einem wunderlichen Ge- z Merglanz. Der Gesang erstarb und wurde von einem spenden Gemurmel abgelöst, das sich nach und nach zu tausendstimmigen Ruf erhob: „Der Zart Wir den Zaren sehen!* Der Oberstleutnant warf sein Pferd herum. Er war bleich, und seine Stimme klang spröde und trocken, b,j "r mit den Kompagnieführern sprach. „Laßt mit '«den Patronen laden! Scharfe Schüsse ins Magazin!* Die Gewehrverschlüsse klirrten. Die Menge kam Fuß um Fuß. o °3um letztenmal: Kehrt um! Zurück! Geht zurück, "te, oder ich lasse schießen!* der m diesmal blieben die Reihen nicht stehen; Genmg wurde kräftger, lauter und lauter. ths'i ^ratra! Eine Salve knatterte über den Platz und die Näherstebenden in einen dichten Rauch. Die «Hz»? waren geschloffen wie früher, und der Gesang "te unbeirrt von der leeren Drohung. Die Gewehrverschlüsse knackten mit einem leichten Diesmal enthielt die Kammey scharfe Patronen. " ohrenbetäubendes Krachen, vervielfacht durch das W.» an den umliegenden Gebäuden, die zu zittern sWen, als die Salve knatterte, das Klirren von Glas- dr^n Zertrümmerter Fensterscheiben und dann — durch- tlluN" und wild — ein Schreckensgeheul aus vielen "'°nd Kehlen. Wieder feuerten die Gewehre, und das Schmerzens- Warscha«. Dom Außenminister Sapieha» der aus London nach Paris zurückkehrte, ist in Warschau eine Depesche einge troffen, nach der der Aufstand in Oberschlesien bei den West mächten eine für Polen sehr ungünstige Stimmung Hervor rufe. Einem Vertreter des „Daily Expreß* gegenüber erklärte Sapieha, daß er die Ereignisse in Oberschlesien sehr bedaure und die entschiedene Haltung der polnischen Regierung be- grüße. poliliscke AunälGau. Oeutbcklancl. Abschluß des Handelsvertrages mit Rußland. In Berlin wurde der deutsch-russische Handelsvertrag unterzeichnet. Er besteht aus zwei Teilen, deren erster sich auf die Kriegsgefangenen bezieht und die Rückkehr der noch in Rußland zurückgebliebenen kriegsgefangenen Deutschen sicherstellt. Der zweite Teil betrifft die Regelung der Han delsbeziehungen und bestimmt im besonderen, daß für Ge schäfte, die auf deutschem Boden abgeschlossen werden, deutsches Recht gültig ist. Deutschen Kaufleuten, die sich auf Geschäftsreisen nach Rußland begeben, wird jeder Schutz gewährleistet für ihre Person, ihr Eigentum und ihren Gewinn. Die KathoMenfrage in Danzig. Der Senat der Freien Stadt Danzig hat an die pol nische Regierung das Ersuchen gerichtet, einen Antrag an den Vatikan weiterzuleiten, der bezweckt, daß die Danziger Katholiken sobald wie möglich aus der Kulmer Diözese losgelöst und dem Bistum Ermland zugeteilt werden. Die Spaltung bei den Kommunisten. Die Ausschließung Paul Levis aus der kommunisti schen Partei ist jetzt vom Zentralausschutz mit 36 gegen 7 Stimmen bestätigt worden, nachdem Levi in zwei aus führlichen Reden seine Auffassung dargelegt hatte. Er wurde auch nochmals aufgefordert, sein Mandat niederzu legen. Die acht Mitglieder des Zentralausschusses, die sich mit Paul Levi solidarisch erklärt hatten, darunter Klara Zetkin, Däumig, Adolf Hoffmann, gaben eine kurze poli tische Erklärung ab. über den Inhalt dieser Erklärung wird vom Zentralausschutz nichts mitgeteilt, doch scheinen sich diese acht Gemaßregelten unterworfen zu haben, denn der Zentralausschutz hat zwar ihre frühere Solidaritäts erklärung gemißbilligt, aber die Suspendierung ihrer par lamentarischen Mandate aufgehoben. Amerika. Vertretung im Obersten Rat. Die Vereinigten Staaten haben beschlossen, einen nichtamtlichen Vertreter für den Obersten Rat und den Botschafterrat zu entsenden. Der amerikanische Kommissar in Paris, Roland Boyden, soll Vertreter im Reparationsausschuß werden. * Bremen. In der Tagung der Reichsarbeitsgemeinschast der Seeschiffahrt zu Bremen wurde sowohl von den Arbeit gebern, als auch von den Arbeitnehmern eine Entschließung angenommen, daß unverzüglich an den Seesahrtsausschutz die Forderung gerichtet werden müsse, bei der Reichsregierung vor stellig zu werden, um nötigenfalls durch Volksentscheid die Bei behaltung der alten schwarz-weiß-roten Flagge zu erzwingen. Bochum. In einer Versammlung der Vereinigten Bochu mer Kaufmannschaft wurde beschlossen, die aus feindlichen Ländern stammenden Waren so lange zu boykottieren, bis die Feinde von ihren Gewaltmaßnahmen abließen. Die Kund schaft soll ersucht werden, in den Geschäften nur deutsche Waren zu verlangen. Eine ähnliche Entschließung hat der bergische Kreishandelsverband gefaßt. Dresden. Der sächsische Staat wird für die Abtretung seiner Wasserstraßen an das Reich etwa 70 Millionen Mark Entschädigung erhalten. für beut unä morgen. „Eigenhändig". In der Bevölkerung sind verschie dentlich Klagen laut geworden, daß der Vermerk „Eigen händig* auf Wert- und Einschreibebriefen, Zahlungsan weisungen usw. vielfach von den zustellenden Postbeamten nicht beachtet wird, und daß solche Sendungen anstands los auch den Bevollmächtigten, Pflegern, Erben oder ande ren zur Empsangnahme gewöhnlicher Sendungen befug ten Personen ausgehändigt werden. Das Reichspost ministerium weist deshalb zur Vermeidung von Beschwer den darauf hin, daß nach der Dienstanweisung Wert- und Einschreibesendungen sowie Postanweisungen, die vom Absender mit dem Vermerk „Eigenhändig" versehen sind, oder die zugehörigen Ablieferungsscheine und Paketkarten stets an den Empfänger selbst auszuhändigen sind. Im Todesfall des Empfängers sind derartige Sendungen als geschrei der Getroffenen erhob sich zum Himmel wie das Gekreisch von Sägeblättern und durchdrang den übrigen Lärm. Flüche, roh und blasphemisch, als kämen sie von Teufeln und nicht von menschlichen Geschöpfen, wurden gegen die Soldaten, den Zaren, ja, gegen Gott selbst aus gestoßen, der eine solche Untat erlaubte. Und die Menge zerstreute sich. Sie war unbewaffnet, ohne Mittel zur Rache. Aber ihren Spuren folgte eine kleine Schar Reiter, Kosaken, die bis jetzt im Hintergrund geblieben waren. Die Hufe der Pferde wurden mit Blut bespritzt; schwere Säbel sausten auf unbeschützte Köpfe nieder, und ein verzweifeltes Gejammer erhob sich von der Erde unter den Hufen der Kosakenpferde. Paul fühlte sich elend, und er sah es den bleichen Gesichtern und feuchten Augen der Kameraden an, daß auch sie das gleiche Gefühl hatten. Niemand sprach s man vermied es, sich anzusehen; es war, als schämte man sich. Mit zusammengekniffenen Lippen und tiefen Runzeln auf der Stirn starrte der Oberstleutnant auf den Platz, wo jetzt Arzte und Krankenpflegerinnen vom „Roten Kreuz" ihre Arbeit wie nach einer Schlacht begannen. Die Soldaten standen finster und stumm, abwartend. Auf einmal schraken alle zusammen — Gewehrfeuer. Heftiger und heftiger knallte es, und sie lauschten ge spannt. Es war wie eine Erlösung, und man 'atmete freier. Man war also nicht allein; auch andere schossen Waffen- und wehrlose Menschen nieder. Das Schießen dauerte fort. Ein Ordonnanzoffizier sprengte vorüber, hielt aber nicht an- Ein Kosakenossizier ritt in entgegengesetzter Richtung; der Bug des Pferdes schien die Erde bei dem eiligen Ritt zu berühren. Endlich! Der Regimentsadjutant. Der Oberst leutnant ritt ihm entgegen. „Befehle?" „Jawohl! Das Bataillon biwakiert auf der Stelle bis auf näheren Befehl. Proviant unterwegs." „Wo wird gek geschossen?" „Troyts ko-Brücke! Adieu!" Er verschwand, und der Platz lag öde und menschen leer. Verwundete und Getötete waren fortgefchafft, und wären nicht die zahlreichen Spuren in dem zusammen unbestellbar zu behandeln und werden au den Absender zurückgeleitet. Von unä fern. Paretverkehr nach Spanien. Der Postfrachtstückver kehr (Pakete im Gewicht von über 5 bis 20 Kilogramm) mit Spanien über Hamburg (See) ist wegen in Spanien eingetretener Zollschwierigkeiten bis auf weiteres einge stellt worden. Postpakete (Pakete im Gewicht bis 5 Kilo gramm), die den Bestimmungen des internationalen Post paketvertrages entsprechen, werden dagegm nach wie vor nach Spanien angenommen. Wertvolle geschichtliche Funde. Nach dem Erlaß zur Auflösung der Fideikommisse hat die Familie von der Tann in Tann an der Röhn die Archive ihrer Schlösser durch einen Historiker durchforschen lassen. Dadurch sind ungemein wertvolle Dokumente ans Tageslicht gekommen: Briefe und Akten von deutschen Kaisern und Königen, Bischöfen und Staatsmännern, die neue Geschichtsguellen erschließen. Die Funde werden von Sachverständigen weiter geprüft und dann verwertet werden. Der verschwundene Millionenschmuck. Wie man aus Wien meldet, ist der auf mehrere Millionen bewertete Schmück der Prinzessin Elisabeth Liechtenstein, Tochter des ehemaligen Erzherzogs Karl Ludwig und Gattin des Prinzen Alois Liechtenstein, im Gebäude der Wiener ungarischen Gesandtschaft, wo er in Verwahrung war, auf rätselhafte Weise verschwunden. Der Schmuck war mit Bewilligung der österreichischen Behörde durch einen Kurier der ungarischen Gesandtschaft nach München ge bracht worden, wo ihn die Prinzessin bei einer Hochzeit an legte, und gelangte am 19. April auf gleichem Wege wieder nach Wien zurück. Die Grippe im Elsaß. Die Grippeepidemie fordert im Elsaß immer mehr Opfer unter der Zivilbevölkerung und unter dem Militär. Die Krankenhäuser sind mit Grippekranken überfüllt, und Notlazarette müssen in An spruch genommen werden. Von amtlicher Seite wird die Gesamtzahl der in Elsaß-Lothringen an der Grippe er- krankien Zivil- und Militärpersonen mit etwa 14 000 an gegeben. Eisenbahnattentat eines Wahnsinnigen. Von einem Geisteskranken wurde ein Attentat aus den D-Zug Gjedser —Kopenhagen verübt. Der Mann versuchte durch große Haufen von Nägeln, die er auf die Schienen legte, den Zug zur Entgleisung zu bringen. Das Attentat mißglückte je doch, da die Nägel von Eisenbahnbeamten bemerkt worden waren. Der Attentäter wurde sofort verhaftet. Er gab als Grund seiner Tat an, daß er sich an dem Stationsvor steher habe rächen wollen, weil dieser ihm einmal eine Ohr- feige gegeben habe. Vom I^oKnkLMpfplLlL. London. (Die Bergarbeiterbewegung.) Eine Reihe von Parlamentariern bemüht sich, dem Streik der Bergleute ein Ende zu machen. Der Streik dauert nun schon mehrere Wochen. Es wird vorgeschlagen, entweder einen besonderen Gerichtshof mit der Prüfung aller Fra gen zu betrauen, oder ein Schiedsgericht einzusetzen. Der Mangel an Kohlen macht sich immer mehr bemerkbar. Brauereien und Brennereien haben keine Kohlen mehr, die Straßen sind abends vielfach gar nicht mehr beleuchtet. GericktsbLUe. Der zweite Birndörfer-Prozeß. Albert Birndörfer, der frühere Direktor des Edenhotels in Berlin, hatte sich von neuem vor einer Berliner Strafkammer zu verantworten. Er war vor längerer Zeit vom Wuchergericht wegen eines umfang reichen Schleichhandels mit Lebensmitteln zu S Monaten Ge fängnis verurteilt worden und dann nach der Schweiz ge« flüchtet. Die Staatsanwaltschaft beantragte seine Ausliefe rung mit der Begründung, daß er dringend verdächtig sei, Po- lizeibeamte bestochen zu haben, um die Aufdeckung der Schleich- handelssälle zu verhindern Die Schweiz gab dem Ausliefe rungsantrage statt, aber nur wegen der Bestechungsangelegen heit, nicht auch wegen der früheren Delikte, so daß die über Birndörfer verhängte Gefängnisstrafe nicht vollstreckt werden kann. In der neuen Verhandlung bestritt der Angeklagte in sehr erregter Weise, sich der Beamtenbestechung schuldig ge macht zu haben, und das Gericht sprach ihn wegen Mangels an Beweisen frei. Er wird sich aber innerhalb eme Frist von drei Monaten aus Deutschland wieder entfernen müssen, da er sonst noch einmal wegen des Schleichhandels unter Anklage gestellt werden könnte. So lange nur schützen ihn die mit der Schweiz getroffenen Vereinbarungen. > gestampften Schnee gewesen, so hätte man die voraus gegangene Tragödie für einen bösen Traum halten können. „Wir werden morgen einen warmen Tag haben*, bemerkte Leutnant Egoriew, als er und Paul Tschernow am folgenden Abend zusammen über Len Newski-Platz ritten. Da und dort sah man Spuren des heutigen Zu sammenstoßes; zertrümmerte Wagen, Kleidungsstücke und einzelne auf der Flucht fortgeworfene Waffen. Wohin man sah, zeigten sich Uniformen und blanke Klingen. Im Schritt ritten Kosaken und Ulanen in kleineren oder größeren Abteilungen hin und her; Leute in Zivil sah man kaum, und es herrschte eine schicksalsschwangere Stille auf der sonst so belebten Straße. „Es kommt zu einer wahren Feldschlacht", fubr Egoriew fort. „Die Aufrührer müssen ganze Massen von Waffen besitzen, und es heißt, daß die Straßen drüben auf Wassilij Ostrow verbarrikadiert sind, so daß wir wohl Artillerie zu Hilfe nehmen müssen. Sie beißen um sich, die Kerle!* Paul sah seinen Begleiter an. '„Es freut mich*, sagte er; „so haben sie doch eine Aussicht. Heute hatten sie keine.* Der andere lachte. „Aussicht. Zum Teufel, was sollen sie mit Aussichten? Alles, was ihnen not tut, ist ein tüchtiger Aderlaß, und der wird ihnen zuteil werden, denke ich, wenn es wirklich wahr ist, was man behauptet. Laß nämlich Trepow kommen wird." — „Trepow?* „Ja, es heißt, daß Fullon abtritt und daß Trepow seine Stelle mit erweiterter Machtbefugnis einnehmen soll. Er wird eine Art Diktator werden. Wenn sie klug sind, so stellen sie die Revolution ein. Trepow hat eine verteufelt harte Hand. Egoriew und Paul ritten einige Zeit stumm neben einander her. „Hast du schon gehört?" Egoriew war immer mit Neuigkeiten geladen. „Hast du vernommen, daß der Hof seine Residenz nach Zarskoje Selo ver legen .will?* (Fortsetzung folgt.)