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Ottendorfer Zeitung : 15.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192105153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19210515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19210515
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-15
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 15.05.1921
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Arabien — aber noker nebmen? Von unserem O-Mitarbeiter wird uns geschrieben: In Paris wie in London, in Spa wie in Brüssel hat die deutsche Regierung bei allen ihren mündlichen und schriftlichen Verhandlungen unablässig darauf hingewie sen, daß ihre eigenen, nach deutscher Auffassung die Grenze unserer Leistungsfähigkeit völlig erschöpfenden Angebote nur unter bestimmten allgemeinen Voraussetzungen ver standen werden dürften. An erster Stelle stand dabei die ungeschmälerte Erhaltung unserer gegenwärtigen Erzeu gungsgrundlage. Wir haben Elsaß-Lothringen und das Saargebiet, Posen und Westpreußen, die Kolonien und unsere Handelsflotte verloren; wenn uns nun nicht ge lassen wird, was danach noch deutsch geblieben ist, dann muß selbstverständlich unsere Leistungsfähigkeit eine wei tere erhebliche Schmälerung erfahren. Und die Antwort? Man kann das letzte Ultima tum der Entente von vorn bis hinten mit der Lupe durch- sorschen, man kann dte langatmigen Schriftstücke der Wie derherstellungskommission hin und herwälzen, so viel man will, von einer Berücksichtigung dieses Vorbehalts, der für jeden ordentlichen Geschäftsmann das natürlichste Ding von der Welt ist, findet sich nirgends auch nur die leiseste Spur. Gerade während die hochweisen Ententeherren in London beisammensaßen und ihre endgültigen Beschlüsse gegen Deutschland formulierten, brach in Oberschle sien »>rr Polenaufstand aus, den vorauszusehen wahrlich schon jedes Kindergemüt seit langem imstande war. Allen Berechnungen für Deutschlands Zahlungsverpflichtungen und für Form und Umfang ihrer Abtragung wurden auch unsere Wirtschaftsverhältnisse vor dem Kriege zugrunde- gclegt, bei denen die oberschlesische Industrie mit ihrer ungeheuren werteschaffenden Kraft eine große Rolle spielte. Jetzt hat Korfanty eben diese Industrie mit einem Schlage lahmgelegt und versucht, nach berühmtem Posener Muster sich von der Entente eine Demarkationslinie be willigen zu lassen, hinter der das'gesamte Gruben- und Hüttengebiet auf Nimmerwiedersehen für Deutschland ver schwinden soll. Seit General Le Rond nach Ober schlesien zurückgekehrt ist, häufen sich die Anzeichen dafür, daß die Italiener in ihrer ehrlichen Bekämpfung der pol nischen Aufrührer mehr und mehr allein gelassen werden. Die Franzosen ziehen sich mehr und mehr von der aktiven Teilnahme an der Wiederherstellung der Ord nung zurück, und immer häufiger kommt es zu lokalen Vereinbarungen mit den Rebellen, die eine allgemeine Verständigung mit ihnen nachgerade in den Bereich der Wahrscheinlichkeit rücken. Die Sorge um den Verlust ihres Ansehens, ihres militärischen wie ihres moralischen, scheint die Machthaber der Entente nicht zu schrecken; sie glauben, als die tatsächlichen Weltbeherrscher, davon so viel zu be sitzen, daß sie, um höherer Zwecke willen, ruhig etwas drangeben können. So nimmt der Verlust von Ober schlesien für uns von Tag zu Tag greifbarere Gestalt an — und doch sollen wir zu gleicher Zeit Forderungen unter schreiben, als verfügten wir nach wie vor über den ge sicherten Besitz unserer Kohlenquellen an der Ruhr wie in Oberschlesien. Eine zweite allgemeine Voraussetzung, die wir immer wieder hervorhoben, so oft von den Grenzen unserer Leistungsfähigkeit die Rede war, ging dahin, daß wir von unproduktiven Ausgaben so viel wie möglich ent lastet würden. Jedermann weiß, was damit gemeint ist. Die Besatzungsarmee des Rhcinlandes verschlingt Monat sür Monat ganz ungeheure Summen, ihr Troß, für den wir bis zur letzten Scheuerfrau hinab aufkommen müssen, übersteigt nach allen Berichter; jedes menschliche Fassungs vermögen. Dazu bewegen sich nach wie vor, zweieinhalb Jahre seit Abschluß des Waffenstillstandes, ungezählte Zivil- und Militärkommissionen durch das Reich, die nicht aufhören, mit ihrem ständig wachsenden, aber auch ständig wechselnden Personal die Reichskassen zu schröpfen und den staatlichen und städtischen Behörden immer wieder neue, außerordentlich kostspielige Lasten aufzuerlegen. Aber Entlastung? Die Antwort des Obersten Rates lautet dahin, daß wir fortan auch noch eine sogenannte Garan tiekommission in Berlin aufzunehmen, unterzubringen und mit ihrem gesamten Apparat zu unterhalten haben. Sie wird harmloserweise als eine Unterkommission des Wie derherstellungsausschusses bezeichnet. Bei dem Umfang der Ausgaben aber, die ihr bei der Eintreibung der. uns zwangsweise auferlegten Forderungen zu gedacht sind, kann man ohne weiteres davon überzeugt sein, daß auch hier wieder ein unabseh barer Rattenschwanz von Abteilungen und Unterabtei ¬ lungen, von Bureaus und Unterbureaus eingerichtet wer den wird, deren Kostenaufwand abermals aller Beschrei bung spotten dürfte. Ob wir ihn tragen können oder nicht, zu alldem, was sonst schon unsere Schultern niederdrückt, macht den Briand und Lloyd George kein Kopfzerbrechen. Es ist unsere Sache, die Spesen ihrer Unterdrückungs politik zu tragen — der Rest ist Schweigen! Zwei Beispiele nur unter vielen. Sie genügen aber vollauf, um die Zukunft vorauszusehen, der wir entgegen gehen. * Vie finanLiellen foräerungen. 132 Goldmilliarden. Aus dem von der Entente in London aufgestellten Protokoll ist ersichtlich, daß die Alliierten zur Erzwingung ihrer Forderungen uns zunächst einmal ein sogen. „Garan tiekomitee" aus die Nase setzen wollen. Dieses soll „die Verwendung der verschiedenen Einnahmen Deutschlands überwachen und die deutschen Zahlungen vorschreiben". Das „Garantiekomitee" wäre damit die eigentliche Reichs regierung, wenn es „auch nicht befugt sein soll, sich in die deutsche Verwaltung einzumischen". Da ihm aber im gleichen Atemzuge die gesamten Reichseinnahmen aus Land- und Seezöllen eine 25prozentige Aussuhrabgabe, direkte und indirekte Steuern usw. „verschrieben" werden, so bedeutet das doch gar nichts anderes als die völlige Aufhebung unserer Souveränität und die „Türkisierung" Deutschlands. Fehlt bloß noch der sonst übliche englische Bibelvers zur Begründung! Ferner soll Deutschland auf Verlangen solches Material und solche Arbeit liefern, welche eine der alliierten Mächte mit vorheriger Zustim mung der Reparationskommission zum Zwecke der Wie derherstellung der zerstörten Gebiete dieser Macht an fordert. Der Wert solcher Material- und Arbeitsleistung soll von einem von Deutschland und einem seitens der beteiligten Macht ernannten Schätzer und im Nichteini gungsfalle von einem durch die Neparationskommission ernannten Schiedsrichter abgeschätzt werden. Das ist auch wieder der richtige Gummiparagraph. Da kann die Entente Material und Arbeitssklaven anfordern, so viel und so oft sie Lust hat. Einigen sich im Zweifelsfalle die „Schätzer" nicht, so wird nicht etwa ein Unparteiischer an gerufen, sondern die famose Reparationskommission läßt durch ihren Schiedsrichter abschätzen. Ein sauberes Ver fahren! Und was gegebenenfalls dabei herauskommt, kann man schon jetzt an den sünf Fingern abzählen. Der Zahlungsplan. Und nun kommt die eigentliche Rechnung mit der Schlußsumme von 132 Milliarden Goldmark, wovon man uns gnädig so etwa 2 Milliarden anrechnen will für all das, was wir bisher fchon geleistet haben. Wir schätzen unsere bisherigen Leistungen bekanntlich auf 20 Gold milliarden. Man denke bloß an die Auslieferung unserer gesamten höchst wertvollen Handelsflotte und vieles andere. Im wesentlichen sollen wir zahlen mit drei Sor ten von Schuldverschreibungen, und zwar über 12 Milliar den, fällig bis 1. Juli 1921, über 38 Goldmilliarden bis 1. November 1921 und endlich 82 Goldmilliarden bis ebenfalls 1. November 1921. Das sind die Termine, bis zu denen die Verschreibungen in den Händen der Entente sein müssen. Für Zinsen und Amortisation sind jedesmal 5 Prozent vorgesehen. Mit diesen Schuldverschreibungen kann dann die Entente so ziemlich machen, was sie will. Wir haben sie bloß einzulösen; das heißt, sie zu bezahlen. Endlich sollen diese Schuldverschreibungen von allen deut schen Steuern und Lasten jeder Art jetzt oder in Zukunft frei sein. Sie sollen durch die gesamten Besitztümer und Einnahmen des Deutschen Reiches und der deutschen Staa ten insbesondere durch die in Artikel 7 der Vereinbarung angegebenen besonderen Besitztümer und Einnahmen ge sichert sein. Schwankende Jahreszahlungen. Wie die Note ferner besagt, soll Deutschland jedes Jahr bis zu dem vorgesehenen Rückkauf der Schuldver schreibungen aus den zugehörigen Amortisationsfonds bezahlen: l.eine Summe von 2 Milliarden Goldmark, 2. s.) eine Summe, welche 25 Prozent des Wertes seiner Aus fuhr in jedem Zeitraum von 12 Monaten nach dem 1. Mai 1921, so wie von der Kommission festgesetzt, ent- ' spricht, oder d) wahlweise einen entsprechenden Betrag, so wie er in Übereinstimmung mit jedem anderen von Deutschland vorgeschlagenen und von der Kommission angenomme nen Index festgesetzt werden würde. Gekreuzte Rlingen Roman von Germann Jensen. 8j (Nachdruck verboten.) Asier Augen beobachteten das Gesicht des Obersten mit Spannung, während er das Siegel erbrach und die wenigen Zeilen durchlief; aber man sah ihn keine Miene verziehen. Ruhig lächelnd fertigte er den Adjutanten ab, und erst als er das Papier in die Tasche gesteckt und sich umgewandt hatte, schien er die vielen fragenden Blicke zu bemerken. Er schüttelte den Kopf. „Absolut nichts, meine Herren! Die jungen Leute sind so dienstbeflissen, rennen gleich davon, als gälte es das Leben. Apropos, junge Leute! — Iwan! Ersuche Leutnant Tschernow, sich in mein Arbeitszimmer bemühen zu wollen! Die Herren entschuldigen! Eine kleine Dienstangelegenheit!" Wenige Minuten später kehrte der Oberst zurück und nahm seinen Platz am Spieltisch wieder ein, um di« unter brochene Partie sortzusetzen. Die schlanken weißen Finger zitterten leicht, als er die Karten ordnet?; aber selbst der schärfste Beobachter hätte nicht vermocht, das geringste Ungewöhnliche in seinen Zügen oder in seiner Haltung zu entdecken Er war jetzt wie vorher Ler ruhige, korrekte Gentleman und aufmerksame Wirt. Es war wohl eine Stunde später, als der Großfürst sich erhob und _ans Fenster trat. Er zog die schweren Vorhänge zur Seite und starrte einen Augenblick hinab auf die schneebedeckte Straße. Mit einem scharfen Ausruf wandte er sich plötzlich um: „Teufel, was ist das?" / MehrereHerrenstandenaufundsahenhinaus. Dasweiße Licht des Mondes fiel aus dunkle Gewehrläufe, und man i hörte dm dumpfen, taktfesten Schritt von Militär, das im Eilmarsch nach dem Winterpalast rückte. > Es wurde auf einmal drückend still in der großen Gesellschaft. Im Ballsaal verstummte die Musik, und die frichen Paare lauschten in die Nacht hinaus, während das Löcheln auf den blassen Lippen erstarrte. Und mitten in tiefen Schweigen wurde das Grauen noch größer, als auf einmal heftig eine Tür aufgerissen wurde und die Stimme eines erschrockenen Dieners in die Versammlung hinein ertönte: „Es wird Generalmarsch geblasen!" Die Gäste zerstreuten sich. Nur die wenigsten nahmen Abschied. Als die letzten verschwunden waren, warf Oberst Jswetzkow einen Blick auf die Uhr. Es war halb zwei. Ein neuer Tag war angebrochen, ein Festtag: der Sonntag des 22. Januar. * * Die Soldaten standen und stampften im Schnee, um sich warm zu erhalten, hinter den laugen Reihen von zu sammengestellten Gewehren, während die Offiziere in kleinen Gruppen die Ursache des schnellen nächtlichen Aus rückens besprachen. Paul Tschernow, der so jäh den Ball des Obersten Jswetzkow hatte verlassen müssen, um den Befehl nach der Kaserne zu überbringen, wußte ebensowenig wie alle anderen: aber erfühlte gleich allen seinen Kameraden, daß etwas Ernstes beoorstand. Es war kein gewöhnlicher Streiktumult; darüber waren sie klar. Wohl stand das Regiment hier bei den Putilow- fabriken, wo die Arbeit eingestellt war; aber gleichzeitig hatten andere Regimenter alle Brücken über die Newa besetzt. Man fürchtete also mehr als einen Angriff auf die Werke. Aber was? Die Offiziere sprachen gedämpft über die Begeben heiten des vorigen Dages. Handelte es sich wohl um ein Attentat? Die Kugel, die bei der Salutiernng von der Peter Pauls-Festung flog, war sie bestimmt sür ? In diesem Fall mußten sich Verräter selbst unter den Mit gliedern des Gardeoffizierkorps finden. Das war fast undenkbar. Und doch! Was sollte man glauben, wenn so etwas geschehen konnte? Und was hatte man dann von den Mannschaften der ordinären Regimenter zu er warten? Paul lieb den Blick über die Reihen der stummen, fröstelnden Soldaten schweifen, welche die Hände tief in den Manteltaschen vergruben, und er forschte in den schlaftrunkenen und doch so gutmütigen Gesichtern. Fanden sich w.rciich Treulose darunter? Es erschien unglaublich. Sammelmappe für bemerkenswerte Tages- und Zeitereignisse. * Der Preußische Staatsrat hat zu seinem Präsidenten de« Kölner Oberbürgermeister Adenauer gewählt. * Im preußischen Staatsrat hat sich die Deutsche Voll!« Pattei mit den Deutfchnationalen zu einer Preußischen Frei' tion zusammengeschlossen. * Minister Sforza soll mitgeteilt haben, daß demnächst eint neue Konferenz der Alliierten in Ostende stattsinden werde an der auch Amerika teilnehmen werde. 3. Eine weitere Summe entsprechend 1 Prozent des Werte! seiner Ausfuhr, wie oben bestimmt, oder wahlweise eine« entsprechend der Vorschrift in d oben festgesetzten Betrag, immer unter der Voraussetzung, daß, wenn Deutschland alle seine Verpflichtungen nach dem Plane mit Ausnahme seine/ Verbindlichkeit hinsichtlich der ausstehenden Schuldverschrei' bungen erledigt hat, der in jedem Jahre nach diesem Para' graphen zu zahlende Betrag sich aus den Betrag vermindert welcher in dem Jahr erforderlich ist, um die Zinsen und die Amortisation auf die dann ausstehenden Schuldverschreibu»' gen zu zahlen. Deutschland wird innerhalb von 25 Tage« von dieser Benachrichtigung an eine Milliarde Goldmark i« Gold oder anerkannten Devisen oder in deutschen Schatza«' Weisungen mit 3 Monaten Laufzeit zahlen, die das I«' dossament anerkannter deutscher Banken tragen und i« London, Paris, Newy-rrk oder jedem anderen von ^er M parationskommission bezeichneten Platze zahlbar sind. Das innerhalb 25 Tagen nach Notifikation rinzu' richtende Garantiekomitee wird aus Vertretern der jetzt in der Reparationskommission vertretenen alliierte« Mächte bestehen, einschließlich eines Vertreters der V"' einigten Staaten von Amerika, falls diese Regierung de« Wunsch hat, das Mitglied zu ernennen. In den weitere« Artikeln des Protokolls werden die Obliegenheiten dieses Garantiekomitees, das in Deutschland die Finanzkontrolle auszuüben hat, im einzelnen näher umschrieben. * Der bekannte und in letzter Zeit viel zitierte englisch' Volkswirt Keynes beschäftigt sich in einem längeren M' satz mit der Frage, ob Deutschland in der Lage ist die Bedingungen der Entente zu erfüllen. Der Bet' fasser nennt die Entscheidung des Wiederherstellung^ ausschusses, daß Deutschlands ganze ZahlungspM nach dem Vertrage 132 Milliarden beträgt, zwar einen u«' zweifelhaften Triumph für den Geist der Berechtigst'/ hält aber seine Kritik an dem Vertrage aufrecht. Auch d« neuen Forderungen des Verbandes seien unausführbar- Deutschland könnte 26 Prozent der Aussuhr oder Milliarden jährlich bezahlen, aber keineswegs beides- Trotzdem kommt der Verfasser zu dem Schluß, M Deutschland, da ein dauernder Weltfriede das höM Interesse aller sei, den Plan nicht zurückweisen sollte. Zu^ Schluß sagte Keynes: Der neue Plan fügt nichts zu de« Lasten des Vertrages hinzu, in mancher Beziehung ek' leichtert er sie. Di» Bekanntgabe des Planes ist in übel' einstimmung mit dem Vertrag und führt nur aus, w«« Deutschland seit zwei Jahren Ursache hatte, voraus;«' sehen. Der Plan verlangt nicht von Deutschland unmittk'' bar, das heißt in den nächsten 6 Monaten, etwas zu leiste«- wozu es unfähig ist. Er zieht das Verlangen nach Aw" lieferung der Goldreserve der Rcichsbank zurück und erst«' es durch das ganz und gar verschiedene Verlangen ei'w Zahlung von eine Milliarde in Gold oder in fremder L«' luta innerhalb dreier Monate, eine Zahlung, die zw«' nachteilig sein mag und nicht beständig wiederholt werde« könnte, die aber gewiß jetzt geleistet werden kann. Es« tatsächlich derselbe Betrag, den Deutschland bereits in st'' ner den Vereinigten Staaten übermittelten Note anbm- Was die entfernten Zahlungen betrifft, wird Zeit und E'' fahrung lehren, ob sie möglich sind. Ich stimme mit dene« überein, die nicht wollen, daß Deutschland unter Droh««' gen unaufrichtig anerkenne, was es weder erschwingt« kann noch will. Ich dächte, es wäre möglich, daß DeuHV land den jetzigen Forderungen der Verbündeten willfahr ohne von der Stellung zurückzuweichen, die es eingeno>«' men hat und die sich schließlich als richtig erweisen wst«; Volkswirtschaft. Ausbau des Königsberger Hafens gefordert. Die Königs berger Handelskammer hat an den Reichsverkehrs- und de Reichswlttschastsminister eine Eingabe gerichtet auf beschleu nigten Ausbau der ostpreußischen Wasserstraßen, namentlich^ Königsberger Hafens, der der einzige deutsch gebliebe«' größere Seehafen der Ostsee ist. Kinder waren sie, große Kinder, brave Kerle, die auf den Weg der Pflicht führen ließen, ohne zu fragt«' warum! - Eine Tür kreischte in ihren Angeln, und Paul zusammen bei dem scharfen, durchbringenden Geräusch- kam ein Kapitän über den Platz gelaufen, und die OflE umringten ihn. Er sprach laut und schrill. Paul verE. die Worte: „Skandal!" — „Ganz unerhört!" — darf man erwarten?" — „Zu den Gewehren!" Es ging ein dumpfe; Geklirr durch die Reihen, "«. sektionsweise marschierte das Bataillon durch die Dop^ flügel des Tores hinaus. Die Kommandoworte klanS^ unterdrückt, fast feierlich in der schweren Morgenluft, « die Kompagnien beim Narvator Kolonne formierten. Paul fühlte ein seltsam kitzelndes Gefühl, und er i sich mit einem halb ängstlich nervösen Blick um. Oberstleutnant, den er früher nicht bemerkt hatte, herbeigekommen und hielt mit einem fremden Osfizie« A der Front. Jetzt erschien auch der Regimentschef, Jswetzkow, mit seinem Adjutanten zu Pferd. Sein Gei' war finster und nachdenklich, und er winkte abwedA mit der Hand, als der Bataillonskommandant „ricb^ lassen wollte. „Sie haben Ihre Befehle empfangen?" „Jawohl, Herr Oberst! Gott beschütze Euer wohlgeboren!" Der Chef ritt weiter mit gebeugtem Kopf. Die Soldaten hatten aufgehört, sich durch StaE^ zu erwärmen; sie streckten den Hals und lauschten. der Ferne trug der Wind Töne wie von Gesang Näher und näher kam das Geräusch. Ein wundes klagendes Gemurmel, wie von einem Meer in DünU'w nach dem Sturm. Langsam, Fuß um Fuß, näherten sie sich-, klagend, fast schluchzend ertönte der Gesang: „Sie«,, dein Volk, o Herr! Schenk dem Zaren Sieg, o Gott- Vorn in der Prozession entstand eine Stockung: hatte die Soldaten bemerkt. Doch hinten drängte Menge nach, und die vielen Köpfe bewegten siw ) Schaum in einer Brandung. (Fortsetzung W" DieVe A Die L deien Geb der zwei Zwar so schau be tralität fi den und zwischen a Übertritt Grenze ru ßorfantyb« si o n in ! energischen dem Sc^rj es zu schi schweren il Sezen hab d Semacht, d und auf Groß-Sire Kitz und 8 übera dörden for Wie i ^ird die i die aus < Westen vi Der g I' gesicher chlesischen strdern, st stisormatil iuläßt, zu denen Sei ">ein veru Der p Lehmen m Leben Merstützu Aansport Gebiete ge . Unter M hat di MU ange ."ilnahme stur Völker , Wied N. der p Mzrere 1 Mße Abs °°ß das Urer feri ds werde °kln, sond< Der Men: Ke! Drei s We einig, Zopf und «aren: Kel lu - Wiede: Achter I Aterglm Menden tau ^llen den u- Der L ^e?Fuß ^te, oder Ader c Gewng ^r^a Oie Nen wr ^vnte unt kn L ^ülks. T Lz Ein ok °n >»en, al Men ze: Msend r ^send Kel Wieder
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