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etgnifle Die Sübneforderung für Kreslau. Drückende Forderungen. Unterlegten Wertpapiere und Urkunden entstanden sein Mte, und für die besonderen Aufwendungen, zu denen der Mall ste genötigt hat. terAus!^ vor, die Sühne und Wiedergutmachung zu Volkswirtschaft. Der wnnen. Zweimal gelebt. TuS dem Englischen von L Wehner. k Die Regierung der Republik wünscht mit der Deutschen Gierung in einer Atmosphäre der Beruhigung und Arbeit Übliche Beziehungen zu unterhalten. .Aber sie muß fest- Men, daß eine lange Reihe feindseliger Kundgebungen und ^griffe gegen ihre zivilen und militärischen Vertreter in Mtschland zeigt, daß es gewisse Elemente auf Heraus- .Mungen abgesehen, zu denen das regelmäßige Ausbleiben Mr Bestrafung geradezu ermutigt. Sie ist überzeugt, daß ,-Mr unerträgliche Zustand sich von Tag zu Tag ver- Mannern wird, wenn die Deutsche Regierung nicht durch gütliche Mißbilligung und nachdrückliche Strafen zeigt, daß dem ein Ende setzen will. . t. Das Konsulat wird von der deutschen Regierung auf Kosten wieder instand gesetzt. 2. Die Deutsche Regierung zahlt 100 000 Frank zur Uchädigung der Konsulatsbeamten für die bei der Mnderung erlittenen materiellen Verluste, für den Schaden, M ihnen etwa durch Vernichtung ihrer auf dem Konsulat stete sich" l j- wieder seinen ordnungsmäßigen Verlauf genommen. M Arbeit ist durchweg im Gange. Welchen materiellen ^aden die Augustereignisse, abgesehen von sonstigen Weite- 3. Alle an dem Überfall Beteiligten werden ermittelt M bestraft. Das Ergebnis der Ermittelungen wird der Botschaft binnen acht Tagen mitgeteilt. » 4. Gegen die Ortsbehörden, durch deren Einverständnis, MrILssigkeit oder Gleichgültigkeit Lie Ausführung des über les möglich geworden ist, werden disziplinarische Maßregeln Messen, von denen die Botschaft innerhalb der gleichen '"ist Mitteilung erhält. Botschaft vom 16. Juli zurückzuführen ist, verlangt sie Merüem sofortige disziplinarische Maßregeln gegen Haupt« Mnn von Arnim. h. heiter schließen nmungen ) über , Die von dem französischen Botschafter überreichte Note folgenden Wortlaut: Herr Minister! , Im Anschluß an meine Note vom 27. d. Mts. beehre H mich Euerer Exzellenz die Bedingungen der Regierung M Republik für die Beilegung des ernsten Zwischenfalles Mnntzugeben. der sich auf dem französischen Konsulat in Mslau am 26. August d. Js. zugetragen hat: r- 'rte. m inverstäÄ chweizA kommissll^ isporte >er b-A von ndig- UA deSrat daS , zu erk°^ a könne en Geist s md UN v- leinen.- * Arbeitsaufnahme in Oberschlesien. In diesem Sinne beehre ich mich, im Auftrage meiner Legierung die Forderung zu stellen, daß die Deutsche Regie» Mg für alle Zwischenfälle, deren Opfer französische Ver- N» oder Staatsangehörige gewesen sind, mir in der Bot- Mst binnen kürzester Frist durch Seine Exzellenz den Reichs» Mer ihr Bedauern ausspricht und zugleich die Zusage Miit, daß die in der vorliegenden Note geforderte Genug- Mg in vollem Umfange gewährt werde. ' Im übrigen behalten sich die verbündeten Regierungen MeldB^. Eie nämlichen Ursachen wie die Beleidigung der französischen dI-«< - - " - lnehm-r -. olnisch-n EEt f DaS Leben in den von Unruhen getroffenen Gebieten Streif wieder leinen ordnunasmäkiaen Verlaus aenommen. urch die zerÜ^ lehnt «m!» bedingu"^ rS von^r^ worden- mng bee^' sten Tnirr^ ,el davon" Nichten S'' . 8. Nach vollständiger Erfüllung dieser Bedingungen wird M Konsulat in Gegenwart des Oberprästdenten der Provinz Messen und des französischen Botschaftsrats wieder er» Met. Die Flagge wird gleichzeitig gehißt und weht bis ' Uhr abends. Eine Kompagnie Reichswehr mit Musik Meist die Ehrenbezeugung und defiliert vor dem Konsulat. M Programm des Hergangs wird im Einverständnis mit r uo» M Botschaft festgesetzt. irabstiinE Da die Regierung der Republik der Ansicht ist, daß die . «ewaittat gegen das französische Konsulat in Breslau auf url tlcv vus Geschäft auf einigen Mieten im Vergleich mit dem ersten Tage stärker aufleben. A Käufe blieben vorsichtig. Gegenüber den Preisen vor M Messe konnten wesentliche Preisnachlässe festgestellt Zor e»>^ scheS Bnrbiillo. lZpolM , f -in .F M-n, in Oberschlesien angerichtet haben, ist noch nicht zu Die ens Ebersehen, doch wird man mit außerordentlich hohen Zahlen zmuE.^ ^chnen müssen. Fordern doch die Polen für ihren Schaden die ruii''^ § AEowitz von der Stadt allein 6 Millionen Mark. Die . — der hung sül f e Preissenkungen ans der Leipziger Meffe. ven ruil^ Mite Tag der Herbstmesse ließ das Geschäft auf e iujal Mangen, die die Übergriffe gegen die Interalliierten * de" Kontrollkommissionen und ihre Mitglieder zu erfordern (Nachdruck verboten.) »Hahaha, erst sollen Sie meine Meinung hören! Sie sind elender Schleicher, ein Lügner, kein Zoll an Ihnen ist ein Menmann. Soll ich Ihnen sagen, warum Sie heute zwischen ^ich und das Mädchen traten? Weil Sie es für sich selber wollen!" Diese ungeheuerliche Beschuldigung verblüffte Arstein der ben, daß er keine Silbe erwiderte und die Vermutung in M aufstieg, er habe es mit einem Wahnsinnigen zu tun. . »Sie vergessen sich "/sagte er in strengem Tone nach einer /geren Pause. »Ich entschuldige Ihr Benehmen, ich weiß M einmal, wovon Sie sprechen!" »Oho, daS wissen Sie ganz genau, Sie hinterlistige Kreatur! M traten zwischen Hedwig Amberger und mich, weil Sie das Mchen für sich haben wollen. Hedwig selber sagte es mir «Re abend!" »Hedwig sagte daS? Sie lügen!" . »Sie sagte eS und dabei bleibt eS! Sie — Sie Tugend- Mer! Jetzt gehen Sie mir aus dem Wege, oder ich schlage M nieder wie einen tollen Hund!" Arstein fühlte für Franzius und dessen wilde, an Wahnsinn -Mzmde Leidenschaft etwas wie Mitleid. Er dämpfte den in M aufquellenden Zorn, denn die Anschuldigung Ivar so un- «Ruerlich, daß er sich kaum darüber ärgern konnte. , »Sie tun mir leid", sagte er endlich, „denn Sie befinden / in einem großen Irrtum. Ich wollte Fräulein Amberger M so beschützen, wie ich jedcS andere junge Mädchen beschützen Me. Geben Sie jetzt den Weg frei, mein Herr! Ich will vergehen!" »Bei Gott Himmel, daS sollen Sie nicht!" d, manzius stieß einen wilden, heiseren Wutschrei auS und Mir Ich im nächsten Augenblick auf Arstein« Während er Rann, A die Sti"^ i! So»'/' vor denn MN sich zuleide chtin<; : nach wort. ' m ich A" rt g-r-^^ NSnn-r wissen, -rzw°<ä chen werben. Ein ansehnliches Geschäft wird auf der Textilmefle vermerkt, und ähnlich lauten die Berichte von der Schuh- und Ledermesse. Im übrigen werden, was die keramische Industrie, die Beleuchtungsindustrie, Spielwaren, Leder waren, Galanteriewaren, Musikinstrumente, Bijouterien usw. angeht, noch zurückhaltende Urteile abgegeben. j^eue Kämpfe im Olten. Die Russen gehen vor. Der russische Rückzug ist zum Stehen gekommen. Und nicht nur das, die Rote Armee setzt zum erneuten Angriff gegen Polen an. Die schon vor Tagen in Paris und Warschau in dieser Hinsicht geäußerten Besorgnisse finden somit ihre Bestätigung. Ein Fynkspruch aus Moskau meldet über die neuerlichen Geschehnisse: „Die russische Armee ist jetzt umgruppiert «ud nimmt die Offensive wieder «ms. An verschiedene« Punkten hat sie Boden gewonnen. Bei Bialystok «nd Brest-LitowSk, auch in Galizien find einige Erfolge errungen worden." Die polnischen Nachrichten über die zahlreichen Berlnste der Russen sind frei erfunden. ES ist klar, dass eS während des Rückzuges schwierige Momente gab, aber die russischen Abteilungen, die in Gefahr waren, konnten entkommen." Auch die Polen find in der Umgruppierung begriffen. In der Linie Grajewo—Ossowicce—Bialystok—Brest-Litowsk sind nur polnische Vorhuten in der Richtung Grodno, Kolko- wysk und Kobrin vorgestoßen. Südöstlich Cholm sind Kämpfe im Gange. Nördlich der galizischen Grenze schreitet die Offensive des Generals Budjenny in der Richtung auf Zamosze vor. Huzwatlusz ist überschritten. In der Gegend von Lemberg spielen sich Kämpfe mit wechselndem Erfolg ab. Reisende aus Kowno teilten mit, daß Bialystok bereits seit Donnerstag von den Russen besetzt sein soll: man wird diese Nachrichten zunächst aber mit Vorsicht aufnehmen müssen. Wrangels Armee. Im Zusammenhang mit der Truppenlandung im Kuban- gebiet wurde durch General Wrangel eine zwischen ihm und den Verwaltungen der Don-Kuban-Terek- und Astrachan kosakengebiete getroffene Vereinbarung veröffentlicht. Danach hat er die ganze Mtlitärgewalt Südrußlands in seinen Händen und ist Oberbefehlshaber über sämtliche dort befind lichen Streitkräfte. Eine gemeinsame einheitliche auswärtige Politik, eine Münzeinheft, gleichmäßige Zolltarife sowie ein heitliche Normen indirekter Besteuerungen wurden eingeführt. Die Vereinbarungen sind auf breiter auionomischer Grund lage für die beteiligten Gebiete getroffen. Gleichzeitig mit diesen Erfolgen Wrangels brechen schwere Aufstände gegen die Bolschewisten in Armawir, Grosnyi, Georgiews! und auf dem Bahnhof Nowinimysky aus. Alle diese Orte liegen an der Eisenbahnlinie Baku—Rostov. Auf diese Weise sind der ganze Nordkaukasus sowie das Dongebiet vom anti bolschewistischen Aufruhr ergriffen. Das ganze Gebiet östlich von der Asowschen Küste befindet sich gegenwärtig unter Ler Herrschaft der Wrangelschen Streitkräfte. Auf. der anderen Seite teilte der Vertreter Sowjetruß lands in London, Kamenew, der englischen Regierung mit, daß die Landungstruppen des Generals Wrangel im Kuban gebiet vollständig vernichtet worden seien: die roten Truppen hätten ihre Verbindungen abgeschnitten und ste umringt. Die Regierung des Generals Wrangel sei nur noch Herr über die Krim. Polens Gegenvorschläge. Die polnischen Gegenvorschläge zu den einzelnen Punkten der Friedensbedtngungen besagen u. a.: Zu Punkt 1: Die Sowjetregierung muß Lie Unabhängig keit, Selbständigkeit und Souveränität der polnischen Re publik anerkennen. Es ist selbverständlich, daß Polen sein innerpolitisches Leben ganz selbständig ohne Einmischung anderer Staaten organisieren kann. Zu Punkt 2 macht Polen folgenden Vorschlag: Keiner der Staaten braucht Lie Kriegskosten zu ersetzen. Die pol nische Delegation betont, daß das polnische Element weit über die vorgeschlagene Grenze und über die Ostgrenzen Polens reicht. Die Kraft dieses Elements muß unbedingt in Betracht gezogen werden, Gleichzeitig halten wir es für unsere Pflicht, dem Volke, das das Territorium zwischen den beiden Staaten bewohnt, in seinen politischen Angelegenheiten freie Hand zu lassen. Zu Punkt 3: Die Absicht, Polen die Verpflichtung der Heeresverminderung aufzuerlegen, wird als eine Entwürdi gung des polnischen Voikes kategorisch zurückgewiesen. Ruß land folge augenscheinlich mit vollem Bewußtsein dem Bei spiel der Politik Peters des Großen und Katharinas II., einer Politik, die dieselben Forderungen stellte und zu dem Verbrechen der Teilung führte. Es setzte uns um so mehr in Staunen, weil eS doch der Welt bekannt ist, daß daS Sowjetregime den Militarismus auf die höchste Entwicklungs stufe gebracht hat und nicht die geringsten Absichten zeigt, ihre eigene Wehrmacht zu beschränken. Zu Punkt 10: Polen behält sich das Recht vor, allein an der Grenze ein Heer von 200 000 Mann zu halten . . . Für Polen wird es dann erst möglich sein, an die Demobilisation zu denken, wenn diese sich in ganz Europa verwirklicht, was Polen, als ein echt demokratisches Reich, schon lange heiß ersehnt hat. Die Vorschläge bezüglich der Ergänzung des Heeres durch Ärbeitermilizen würden einen völligen Umsturz der Basis der Souveränität und der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten Polens herbeiführen und können als solche überhaupt nicht in Bettacht gezogen werden. Zum Schluß erklärt die polnische Regierung: „Ent sprechend den vorhergehenden Ergebnissen kann die polnische Regierung unter keinen Umständen zu einer einseitigen Ver pflichtung der Demobilisation ihre Einwilligung geben. Das einzig richtige wär?, daß beide Seiten gleichzeitig demobili sieren, und zwar sofort nach dem Friedensschluß." Vom k^olmkampfplatL. Stuttgart. (Nothilfe im Steuerstretk.) Im Protest streik gegen den Steuerabzug wurde der Eiysatz der Technischen Noihilfe zur Verrichtung von Notstandsarbeiten bisher notwendig in Stuttgart, wo insgesamt 300 Nothelfer im städtischen Elektrizitätswerk, im städtischen Gaswerk und als Totengräber arbeiten, und in der überlandzentrale Alt- Württemberg bei Ludwigsburg. Ferner hat die Noihilfe in Eßlingen den Betrieb des Elektrizitätswerkes und in Hanau den Betrieb des Gaswerkes, des Elektrizitätswerkes und des Wasserwerkes übernommen. — Eine Betriebsversammlung der Arbeiterschaft Groß-Stuttgarts hat anerkannt, daß der Kampf nicht um den Steuerabzug gehe, und daß die Arbeiterschaft den Steuerabzug anerkenne. Die Regiernng antwortete, daß ste auf dieser Grundlage zu Verhandlungen bereit sei. Die Forderung der bedingungslosen Anerkennung des Steuerabzuges vom Lohn wird von der Regierung aufrechterhalten. Von unä fern. Hochwafferverheerungen. Die ganze Oderniede rung ist, wie aus Stettin berichtet wird, überschwemmt. Die Chausseen sind für den Fuhrwerksverkehr teilweise unter brachen. Das bereits gemähte Heu schwimmt zusammen mit dem auf dem Felde befindlichen Ackergerät die Oder ab wärts. Der Schaden, der durch das Hochwasser entstanden ist, dürste gerade auf den ausgedehnten Gemüsefeldern der Oderniederungsdörfer sehr bedeutend sein. — Infolge des anhaltenden Regens find einige Nebenflüsse der Donau, wie die Traun und die Enns, über ihre Ufer getreten und haben weite Flächen Land überschwemmt und auch einige Ortschaften teilweise unter Wasser gesetzt. An Wohnungen und Kulturen wurde großer Schaden angerichtet. Der Schwiegersohn Hindenburgs bestohlen. In das Schloß Groß-Iustin bei Kolberg bei dem Schwiegersohn des Feldmarschalls Hindenburg, dem ehemaligen Kolberger Landrat o. Brockhusen sind Einbrecher eingedrungen und haben das ganze Familiensilber im Wette von 60 000 Mark geraubt. Handel mit Zuckerkarten. Im Kreise Beeskow wurden seit einiger Zeit beträchtliche Mengen an Zucker über die dem Kreise zugeteifte Menge verbraucht. Da man Lie Angelegenheit durchaus nicht klären konnte, entsandte das Landespoitzeiamt einen Kriminalbeamten. Diesem gelang die Festnahme des Zuckerkattenhändlers in der Person des beim Landratsamt angestellten 19jährigen Bureaugehilfen Gärtner. Er hatte entwertete Zuckerkatten gestohlen und weiter verkauft. Nach seinem Geständnis habe er für die 700 Gramm-Karte bis 6,ö0 Mark erhalten und es hätten sich so viel Zuckerliebhaber an ihn gewandt, daß er die Karten stets in kürzester Zeit abgesetzt habe. Riesenluftschiff. Das britische Lustfahrministerium läßt zurzeit in Belfast ein Luftschiff bauen, das das größte der Welt werden soll. Es soll 231 Meter lang werden und 110 000 Kubikmeter Gas enthaften. Anfang November soll das Riesenluftschiff seine Probefahrt nach Amerika unter nehmen. Das Wiener Palais des Herzogs von Cumber land verkauft. Der Herzog von Cumberland hat seiy Wiener Palais für den Betrag von 17 Millionen an einen Wiener Großindustriellen verkauft. Das wertvolle Mobiliar des Schlosses war vorher nach Gmunden, dem ständige» Wohnsitz des Herzogs gebracht worden. seinen schweren Stock erhob, um ihn auf des Barons Haupt uiedersansen zu lassen. „Ich könnte Sie töten — Sie elende Kreatur — Sie ehrloser Wicht!" schrie er. Einen Moment war Arstein wie betäubt, ob dieses heftigen Angriffs. Doch schon in der nächsten Sekunde wallte das stolze Blut seiner Ahnen in ihm auf. Franzius war kein zu unterschätzender Gegner, er war breiter und stämmiger als der Baron. Dazu kam die fast übernatürliche Kraft, welche die blinde Wut ihm verlieh. Nach kurzem Ringen fiel Arstein zu Boden, sprang jedoch im nächsten Augenblick mit einer blitzschnellen Bewegung wieder in die Höhe. Er hatte keine andere Waffe bei sich, als einen dünnen Spazierstock. Wie ein Blitz fuhr ihm in diesem Moment der Nat eines alten Preisrichters durch den Sinn — eine Erinnerung, die ihm das Leben rettete. Der alte Fechter hatte ihm eines Tages gesagt: „Der beste Kusss, einen Feind mit einem einfachen Stock niederzustrecken, besteht darin, daß man ihn wie ein Bajonett gebraucht. Man sucht den Gegner in den Mund oder den Hals zu treffen, wenn mau angegriffen wird, gleich viel ob es ein Mensch oder ein Hund ist." Als FranziuS seinen schweren Stock erhob, fasste Arstein sein eigenes dünnes Stöckchen mit beiden Händen und zielte auf seines Angreifers Mund. Der Stock ging jedoch ein Stück höher und traf das Auge des unglücklichen Mannes, der mit tiefem Stöhnen zusammenbrach. Im Nu war Arsteins Zorn verpflogen. Er beugte sich über die regungslose Gestuft am Boden und untersuchte die Wunde, die er ihm beigcbracht. Franzius rührte sich nicht. Ringsum schauerliche Totenstille. Die dunklen Schatten der Nacht hockten gespenstisch auf der Erde. Arstein begriff anfangs nicht, daß etwas einem Mord Ähnliches soeben geschehen sei. Er beugte sich wieder über den Leblosen, nabm dessen Hand in die seine und fühlte den Puls — er schlug nicht mehr. Mit zitternden Fingern Metx er dLN Rock usd preßte seine Hand auf die Herzgegend — kein Laut, nicht der geringste. Arstein empfand auch jetzt noch keige Furcht. Noch immer nicht kam ihm daS volle Bewußtsein für das Gesch-Hene. Er griff in seine Tasche, wo er manchmal eine Flasche Kognak zu tragen Pflegte — eine Verwünschung murmelnd, bemerkte er, daß er sie nicht bei sich hatte. Dann nahm er seinen Stock auf und strich langsam über das Ende desselben — es war feucht — von Blut. Lesse strich er von der Spitze au>» wäris — auch hier einige Zoll lang feuchtes B ut. Jetzt endlich dämmerte die Erkenntnis in ihm auf, daß der Stock durch das Auge in das Gel.irn des jungen Maunes gedrungen war und dessen sofortigen Tod herbeigeführt hatte. Als Arstein die entsetzliche Wahrheit endlich bcgrssf,, la bte er laut auf. Es war ein seltsam schauerliches Lach n iumit cu der Grabesstille. Wieder griff er in die Tasche, aus we!ch.!: er eine Schachtel Streichhölzer brachte. Er zündete eins au und blickte bei dem ungewissen la gen Licht einige Aug.mblme ' in das Antlitz des Mannes, den er getötet. „Ich weiß nicht einmal seinen Namen", dachte er bci si „Warum in aller Welt habe ich ihn getötet? Er ist uirttim tot, der arme Mensch! Warum habe ich das nur geiau!" Er zündete ein zweites Hölzchen an und betrachtete seinen Stock. Tas Ende desselben war mit einer Stahtzwinge ncc» sehen und jetzt mit Blut befleckt. „Ich muß ibn irgendwo vergraben", murmelte der Baron. Er blies das Streichholz aus und verließ langsam den Ort der schauerlichen Tat. Sein Gang war schwankend, unsicher. Plötzlich stand er vor einem sich lang hinzieheudeu Dickicht, in welches er den Stock schleuderte. (Fortsetzung folgt.)