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Ottendorfer Zeitung : 03.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192009031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19200903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19200903
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-03
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.09.1920
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Koyä 6eorge gegen KuDlancl. Okt-Stt I ^rag besam, darauf zu achten, datz der Danziger Hafen nicht Danziger Hafen gchöie ja zu dem Polen zugeslandenen ehollen , Gebiet ü' oiouliaiion. Wuivn ver viusie uno unmorivlerle ^ung in der Danziger Frage kann wiederum der en der 't, Agspunkt neuer und folgenreicher Konflikte werden. aB- «i'' Weltlage ist wiederum in eine neue Phase ihrer bettest'^ Entwicklung getreten. Nach dem Schlachtruf n» deS^. "rn darf man nun auf das Ecko von Moskau ge- tein. Bon Mtnjk ist es bedenklich füll geworden. kam Nachdruck verboten.) wnS soll däs alles Heißen?' fragke FrenziuS heftig, > und " »k m ihrer daS einfach nicht! Ich will der beste Gatte van der Werden, den je ein Weib besessen hat, aber, Hedwig, der s Leidenschaft schlummert in meiner Seele; hüten Sie - Strafe ch s.^'l" ZmrimaL gelebt. DuS dem Euglischen von C. Weßner. Arit zu veranlassen und zu einem schnellen Frieden l zu bewegen. Denn Lloyd George fürchtet für Europäische.Zivilisation", die durch fünf Kriegsjahre uw oeroiaiier, vie grruve oas vewirren, was ruoyo t, Se und Giolitti vermieden sehen möchten — nämlich Unbegrenzten Krieg, den völligen Banterott der >oge- Zivilisation. Schon der brüske und unmotivierte b-r a>u» ft» ttänadci- jj sie : die Hcbwig, ich kann Ihnen sa in Worten gar nicht sagen, .endlich lieb ich Eie habe.' ballest AlW», dxK.Mgen MatzucL blickte» soMdmt- ' verseh... , H->n,c, ki ic b»t ha le t, um * -den att^ cht ine»' soll h ißen, daß ich meine eigne Herrin bin.' ^'^ein Gott, natürlich sind Sie das. Aber wohin soll diese- ->>>- n- ^»ikrcn führen? Erst heute morgen sagten Sie mir, daß ^ich lieben! Hedwig, ich lasse nicht mit mir spaßen! Ich ,^e das »iniakb nickt! ?kck Niiss Estnischen Beratungen und politischen Auffassungen dar- vter dx„ schweren Vorwurf des Vertrauensbruches gegen vve . eriagm- - - , _ . Millionen ^nen die Nüssen angeschlagen hat. um sie zur Nach. ?sen NN) 2N pin«»nr inimteit , Vlc vura, »uns «negsiayre > »eschwäckt ist und durch die Fortdauer des Kriegs» s» ^des im lösten noch weiterhin erschüttert und schweren er Koiw"'^ ausgesetzt wird. Deshalb, jagt Lloyd George. Ne bmi^f °»ie brithche und italienische Negierung einig, alle An- ^Lnniüt^ fangen zu unternehmen, um die gegenwärtigen Gegensätze rckünacn An den Völkern zu beseitigen. Der Wunsch ist ja sehr ^cn orn -vouern zu ve,eiligen. L-er WUNiry I» ia ieyr nur fragt es sich, ob die Entente die zweckmätziguen daiür einschiägt. Die Erfahrungen in Oberjchlesien. -- .»i t^nur durch die systematische Duldung der polnischen zu so schweren und bedauerlichen Ausschreitungen ^men ist, sind nicht gerade geeignet, das Vertrauen in -r-a .Weisheit und Unparteilichkeit der Entente zu befestigen. °uch in der jetzt jo schroffen Haltung Lloyd Geoiges : si ^Sowjetlußland liegt die Gesahr, daß der polnijche i>^ Mivahn aufs neue genährt wird und zu maßlosen Forde- sich oerdichlet, die gerade das bewirken, was Lloyd Aussü^^td Einziger ^rvvlr IN zu vvirx zuur>iu«vr«r>i nzcnd Davon steht zwar nichts im Vertrag, ganz im Prämien A?Mit heißt es ausdrücklich dar in, Danzig soll zu Polen LblicfeniN^D^en und keinen Teil dcs polnischen Staatsgebietes ür jedes M."- Aber Lloyd George will es jetzt anders, denn die bezahlt vorläufig erfolgreich, und Herr Millerand und igt die jran-ösisch-polnucken Freunde werden sich vergnügt die n entipl^.^ reiben. Ein Triumph dcs Imperialismus auf der "n. pmLmtel ,St,orten sich nur, ob die Russen sich einschüchtern lassen. » snnächü ohne genauere Kenntnis der tatsächtichen Lage, ihrer Entwicklungsmöglichkeit und der be^L,^°s>ds» und Offensiolraft der ruisi.chen und polnischen ,/^üste schwer einzuschätzen. Es ist die Wahrscheinlich- dicht zu verkennen, daß Lloyd George die rauhe Ton» er wih'^ >or ver^ Lloyd George hat in Luzern bei seinen Besprechungen ^i dem italienischen Premierminister wiederum seine wandel» Natur bekundet und mit einem Ruck das Ruder herum- ^orfcn. Er hat, als die Russen erfolgreich waren und Mn vor den Toren Warschaus standen, ein so auffälliges Mäherunasbedürsnis an die Sowjetrepublik gezeigt, daß E in einer Rede ganz offen davon sprach, daß England «nN nenaii ^ Bünden, die er nickt erörtern wolle, eine Verständi- h auch >edi' E Rußland erstrebe. , Jetzt, wo es den Russen augenblicklich offenbar wieder .Mchier geht, erhebt Lloyd George in einer der Presse ^ebenen Kundgebung, die den Inhalt der englisch- ereignisik- , nit einer - um mii die AussM .L - V.. ^-us. j! jußes Lieb', murmelte er, seine ernsten tiefen Augen >1- lun^en Mädchens tauchen lassend. „Vergeben Cie Heftigkeit, Hedwig — geben Sie mir die Blumen.' h Nein, so schnell geht daS nicht. Cie verdienen sie - ' Cie so argwöhnisch und unartig sind.' ?-Mcu Cie mir die Blumen, Hedwig, ich verspreche, nie -Ihnen zu zweifeln.' 'Ä« doch wieder. Sie sind eben von Natur miß' kann schämt Sowjetdiplomatie, er erklärt Verhandlungen mit dieser Mimrng, die angeblich .ihr Wort so leicht nimmt", für Mer, wenn nickt für unmöglich, er speicht von .Eingriffen ranS bat « die Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstachtung Polens", daz sgpt derselbe Staatsmann, der mit der Unterschrift ch der dm Vertrag von Versailles doch selbst die denkbar lze der Rer^ Mlen Angriffe in die Freil eit, Unabhängigkeit und Selbst» Mng eines großen Volkes gebilligt und vollzogen hat, chland au^ Volkes, das nur das große Unglück gehabt hat, im kau entko^ Arauen auf Wilsons Programm auf die Zusicherungen niere. berühmten !4 Punkte seine Waffen nieöerzutegen. nachdem Lloyd George früher von einem.gerechten ^?^den zwischen Rußland und Polen auf der Grundlage Knischen A 5 Unabhängigkeit Polens innerhalb seiner geschichtlichen an die °len;ey gesprochen, heißt es jetzt, daß die Entente ein Ultr» ussilch-dci^zMin nach Moskau richten will, das innerhalb einer Woche in Spa ^Dniw^ d. h. angenommen sein muß, widrigenfalls die abe sichSof-M Polen mit Waffen und Munirion unterstützen will, n von "hlgemerlt: nicht mit Armeen! Und während vor einer i)eutschla^i "che noch Sir Reginald Tower in Danzig den gemessenen von den Mag besam, darauf zu achten, daß der Danziger Hasen nicht )ie wicd^ « Umschlagsplatz für polnische Waffen» und Munitions» eim'-Mtl^ Mpgm benutzt wird, erklärt jetzt Lloyd George von Luzern rchsichtig« die Unterbindung des freien Verkehrs von Danzig aus . "le geradezu ein direkter Bruch des Versailler Vertrags! kie der Vertrag mußte aber auch da respektiert werden, denn - zu wecken. Wenn Sie mich nicht lieben, so sagen Cie " heraus, dann — dann machen wir rin Endet' ^z^drechen Sie doch nicht so laut', erwiderte Hedw'g mit . t,k Zusammen-,eprcfficn Lippen; sie war dem Wein.-n nahe, l- >' Cie gern — ich — nun ja — ich glaubt, ich liebe den ganzen Nachmittag an Cie gedacht. Die e . läßmeinnicht h-er habe ich sür Sie g pflückt. Ver» ' deucht hoben eine tiefe Bedeutu g, Heckenrosen gar keine.' > jungen ManneS Gesicht klärte sich Lei diesen Worten * A Zauber auf. Was wird nun Lenin auf die Fehdeansage Lloyd Georges erwidern? vom polnisch-russischen Kriegsschauplatz. Winterfeldzug in Sicht. Die Vorbereitungen des französiscken Kriegsministeriums deuten mit Bestimmtheit darauf hin, daß man sich auf eine längere Dauer des polnisch-russischen Krieges vorbereitet. Die franzöfiscke Proolnzpresse bringt andauernd Mitteilungen über Ausbildung sranzösischer Offiziere sür den »W nteifcld» zug in Rußland". In den mittelsrarrzösiscken Geschoßwerk- stätten arbeitet man mit verstärktem Personal. Vom augen blicklichen Kriegsschauplatz lauten die Meldungen, daß der russische Rückzug ziemlich allgemein ist und in immer schnellerem Tempo vor sich geht. Wie jedoch von der russischen Nordfront verkantet, ist eS der russische« Nordarmee gelungen, sich der drohenkxn Einschliessung durch die Polen zum größten Teil zu ent ziehen. Der Hauptteil Ler Armee scheint in Sicherheit zu sein, während die Reste dcs Heeres von den Pole» ver folgt werden. Ausrottung alles deutschen Wesens. Nach einer Meldung aus Thorn beabsichtigen die Polen in ihrem Siegestaumel gegen alle Deutschen in den von den Russen besetzt gewesenen Teilen des Korridors Landes- verrateprozesse durch einzusetzende Kriegsgerichte ansirengen und die Hauptattentäler erschießen zu lassen. Alle Deutschen, die sür Deutschland optiert haben oder noch oplieren, sollen ausgewiesen werden. Ein polnisches Schrcckensregimer.t scheint sich vorzubereiten. Viele Deutsche aus der Soldauer Gegend sind nach Ostpreußen geflohen. Wie verlautet, will die Entente Polen zu einer milden Politik in dieser Ange legenheit bewegen. Aus Posen wird gemeldet, daß das polnische Spitzclwesen den Deutschen gegenüber täglich zu nimmt und alle Deutschen, die unvorsichtige Äußerungen ge macht haben, verfolgt werden. Die polnische Presse fordert zum Teil, auck bei Besprechung der oberlchlestschen Vorgänge, Ausrottung alles deutschen Wesens in Polen. verhindertes amerikanischer LieberwerK. Schon vor längerer Zeit wurde aus Amerika gemeldet, daß eine amerikanische Gesellschaft in Chikago durch die Hilse deutsch-amerikanischer Farmer 100 000 w.ilchlühe aufgebracht unü diese dem Zentralaussckuß für Auslandshilfe des Roten Kreuzes in Berlin zur Verfügung gebellt hat. Der deutsche Geschä tsträger in England, Senator Sthamer, machte damals dem Vorsitzenden des Maritime Service hiervon Mitteilung und bat ihn im Auftrage der deulschen Negierung, den zum Transport der Milchkühe erforderlichen Schiffsraum zur Ver» fügung zu stellen, denn Deutschland, das für den Transport zu sorgen hat, besäße, infolge des Friedens von Versailles, nicht den geeigneten Schiffsraum; da wegen der besonderen Eigenart des Transportes gewisse Einbauten auf den Schiffen erforderlich sind, wurde um baldigsten Bescheid ge» beten. Jetzt hat der Vorsitzende des Maritime Service das Er suchen der deutschen Negierung abgelehnt. Ebenso weigekte sich die französische Regierung, auf ein Anerbieten der deutschen Regierung, dry erforderlichen Schiffsraum zur Ver» fügung zu stellen. Durch diese Absage der beiden Länder ist leider das ganze großzügige amerikanische Liebeswerk in Frage gestellt. Es schweben nun Verhandlungen, statt des VicHS etwa Kraftsuttermtttel für deutsche Kühe herüber» zusenden. Volkswirtlcbaft. Znr Soziakisieruug dcS Bergbaues. Eine von 1200 Vertrauensleuten aus dem ganzen Nuhrrevier besuchte Remerlonfercnz des christlichen Gewerkocreins nahm eine Entschließung an, in der die Sozialisierung des Kohlenberg» baues in dem Sinne gefordert wird, daß der private Kapilalprofit ausgeschlossen und der Bergdau ausschließlich den geiamten Volksinteressen dienstbar gemacht wird. Die Konferenz erwartet von der Regierung die baldige Vorlage eines diesbezüglichen Entwurfes. Zur Üverichichtfrage er» klärte die Konferenz, daß sie die dringende Notwendigkeit des Verfahrens von Üderschichlen anerkenne, und daß man bereit sei, die Oberschichten auszuführen, wenn die versprochenen Lebensmittel geliefert werden. Des weiteren wurde in einer dritten Entschließung die Erhöhung der Bergarbeiterlöhne gefordert. Die Konferenz wandte sich dann scharf gegen das putschlsttjche unü die Arbeiter,chaft jchädigende Treiben. fchnstkich beredt auf Hedwig, daß daS leichtscr'ige, herzlose Mädchen gerührt ward. .Was soll ich tun, Herbert?' flüsterte sie mit gesenkte» Lugen. „Mir die Blumen geben und lieb zn mir sein!' bat er weich. .Jcht nicht! Kommen Sie nach dem Abendessen an den Bach; vielleicht gebe ich sie Ihnen dort. Horch 7— Tante ruft «ich. Ich muß hinein. Adieu. Damit enteilte sie ihm. „Hedwig", empfing sie drinnen Fra« Amberger, die Fran beS Gastwirts, „sprachst Du nicht eben mit Herrn Franzius?' „Ja, Tante Fanny.' „Ich will Dir mal etwas sagen, Kind. Dein Onkel «nd ich sehen es gar nicht gern; denn wegen Deines hübschen Ge- sichtL wird Dich ein so feiner Herr —' „Ach", entgegnete Hedwig, den Kopf hochmütig in den Nacken werfend, „sorge Dich nur nicht darum. Er meint cs ehrlich mit mir; heute früh fragte er mich, ob ich seine Frau werden wollte." „DaS — daS kann sein Ernst nicht scin!" rief Frau Am berger, ungläubig und zugleich erfreut, aus. „Doch! Morgen will er mit Onkel sprechen — daS heißt, wenn ich „Ja" gesagt habe. Er meinte, er brauchte sich nach keinem M usch n in der Weit zu richten — er wird mich zu einer vornehmen Dame machen — er ist sehr reich —" zn »Liebst Du ihn denn, Kind?" fiel die Tante ernst ein. '' „Ach Gott, Tante, stelle doch nicht diese Frage. Ich weiß eS wirklich selber nicht genau." Hedwig machte sich in der Küche zu schaffen. Mit geräusch vollem Klappern setzte sie Teller und Gläser auf ein Brett, um den jungen Leute» daS Abendbrot zu servieren. „Latz das heute", wehrte die Tante. „Ich werde daS selber besorgen." Mit diesen Worten nahm sie daS Brett und ging hinaus. Ledwig eilte in ihre Kammer hinauf. Dort «ahm sie eine» Überschichten im Aachener Bergbau. Nach den letzten Verhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für den Aackener Bergbau sind auch die Uberschickten für dieses Revier gesickert. Ähnliche Zulagen wie den Ruhrbergleuten werden auck im Aachener Bezirk bei überschickten gewährt; im Anschluß an die normale siebenstündige Schicht wird täglich eine achte Stunde verfahren. Festsetzung des Braurechts. DaS Präsidium des Deutschen Brauerbundes hat vom ReichssinanMinisterium den Bescheid erhallen, daß der Reichsrat das Braurecht für daS laufende Rechnungsjahr auf 60 »/» festgesetzt habe. Der Deutscke Brauerbund hatte den Antrag gestellt, das Brau- reckt aus 70 festzusetzen. Er erklärt, sich mit dem Bescheid um so weniger zufrieden geben zu wollen, als für daS kommende Wirtschaftsjahr mit einer besseren Gersten belieferung der Brauereien zu rechnen sei, die die Festsetzung deS Braureckts aus 70"/» unbedingt geboten erscheinen lasse. Von >>sak und fern. Ein Wittelsbachcr als katholischer Geistlicher. Prinz Georg von Bayern, der älteste Sohn des FeldmarfchallS Prinz Luitpold von Bayern, ist katholischer Theologe ge worden und wurde vor einiger Zeit als Diakonus geweiht. Der Prinz halte vor einigen Jahren mit der Erzherzogin Isabella von Österreich eine Ehe geschlossen, die aber durch den Vatikan wieder gelöst wurde. Munitionsexplosiou in Jüterbog. Montag entstand in dem Artilleneüepot auf dem Truppenübungsplatz in Jüterbog in einem Schuppen eine große Explosion. Das dadurch ausgekommene Feuer sprang auf andere Anlagen über, so daß schließlich 20 Lagerschuppen davon ergriffen wurden. Diese 20 Schuppen sind in die Luft geflogen, weil die darin untergebrachte Munition aller Kaliber explodierte. Personen sind glücklicherweise nicht verletzt worden, da die erste Explosion gerade beim Schichtwechsel entstand, zu einer Zeit aljo. da sich niemand in den Lagerschuppen befand. Die in der Nähe befindlichen Arbeiter konnten sich in Sicherheit bringen. Ausplünderung eines Postgebäudcs durch Räuber. Montag drangen sechs bewaffnete Männer in das Postamt in Staßfurt ein und forderten von dem Beamten mit vor- gehaltenem Revolver die Herausgabe aller Wertsendungen. Dem Beamten wurde gestaltet, den Postdirektor herbeizu- rufen, der die geforderten Wertsachen herausgab. Darauf verschwanden die Banditen, von denen jede Spur fehlt. Falschmünzer. Die Kasseler Kriminalpolizei hob eine Fabrik sür Fünfzigmarkscheine aus. Mehrere hundert Falsi fikate waren bereits in Umlauf gebracht. Ein großer Vorrat wurde beschlagnahmt. Die falschen Scheine sind äußerst täuschend nachgeahmt. Mehrere galizische Flüchtlinge wurden als Führer der Gefellschaft verhaftet. Ungarische Werber iu Bayern. In das Gefkngnis in Deggendorf wurde ein von der Gendarmerie Mette» fest genommener 22- bis 2biähriger Werbeofstzier eingettefert, der junge, ledige Männer nach Ungarn bringen wollte. Im Zusammenhang damit stand auch ein im Deggendorfrr Donauboten enthaltenes sonderbares Inserat, in dem 80 btS 100 nur ledige Männer als „Transportbegleiter" gesucht wurden und tn A chenau gesammelt werden sollten. Aus sagen des Festgenommenen bekundeten, datz von Wien aus hundert Werbeoffijiere nach Bayern, Tirol, Württemberg und Baden abgegangen seien. VOM L<0KnKLMpfplLt2. Hamburg. lDas Ende des Verkehrsslreiks.) Der Hamburger Verkehrsstreik, der nunmehr neun Tage hindurch dauert, wird beendet. Es ist Montag abend eine Einigung zwischen den Arbeitnehmern und den Angestellten erfolgt. Aus technischen Gründen kann der Verkehr erst Mittwoch ausgenommen werden. (ZericbtsbaUe. Verurteilung wegen Spionage. Das Reichsgericht ver urteilte den Bergarbeiter Josef Putzki aus Wattenscheid wegen versuchten Landesverrats zu drei Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust unter Anrechnung von einem Lahre und sechs Monaten der erlittenen Untersuchungshaft. Putzki war im April 1917 als Heizer auf einem deutschen Schiff nach Rotterdam gekommen und hatte dort dem englischen Sviynage- bureau Nachrichten über Abfahrt, Bemannung und Weg des Schiffes gegen Bezahlung übermittelt. Das Gericht nahm einen minder schweren Fall an. kleinen Handspiegel von der Wand und gab sich einer tiefen Betrachtung ihres hübschen Spiegelbildes hin. Nach einer ge raumen Weile hing sie den Spiegel wieder weg, schloß die Hände ineinander, trat an daS offene Fenster und blickte in die Landschaft hinaus. „Soll ich ihn heiraten?' flüsterte sie vor sich hin. „Er ist reich — er liebt mich aufrichtig. Bin ich erst seine Frau, so bin ich eine vornehme Dame und brauche keine Hausarbeit mehr zu verrichten. Wie ich diese gewöhnliche Arbeit, vor allem die Armut, Hassel Wie schön muß cS sein, wenn man sich um Weiter nicht?, a!S um schöne Kleider und Hüte und Vergnügen z« kümmern hat. Er ist reich — er liebt mich — wenn ich „Ja" sage, heiratet er mich sofort. Onkel und Tante würden sich gewiß darüber freuen und die Leute sich wundern, waS für eine gute Partie ich mache. Soll ich ihn heiraten? Ich liebe ihn nicht — gar nicht — aber schließlich, waS tut das?' Sie seufzte. Die rosige Farbe wich langsam aus ihrem schönen Gesicht; dann lehnte sie sich zum Fenster hinaus und stützte den Kopf in die Hand. „Ich liebe ihn nicht!" murmelte sie wieder. „Wenn ich Herrn von Arsiein sehe — dann, ja dann rast mein Herz in wilden Schlägen. Schon als Kind hatte ich Stöbert lieber als sonst einen Menschen auf der weiten Welt. Niemand ahnt davon etwas — nie habe ich meine Gefühle verraten — und lieber möchle ich Noberis Sklavin, als das Weib irgend eines anderen Mannes sein. Wie töricht ich bin! Robert denkt mit keinem Atemzug an mich, und dennoch ist sein Bild unaus löschlich in meinem Herzen eingegraben. Wenn ich daran denke, könnte ich wahnsinnig werden. Vielleicht sehe ich Robert heute abend, wenn ich an den Bach gehe. Er pflegt dtesrn Weg cinz^ schlagen, wenn er nach dem Schlosse geht. Auch Herr Eppler hat mich lieb — er ist ein ebenso vornehmer Herr wie Franzius. Ach, wie die beiden mich langweilen! Zwa^ig solcher Verehrer gäbe ich hin für einen freundlichen Blick E Roberts Augen. Wie töricht, wie unsagbar töricht bi» ich dochl^ (Fortsetzung folgffl
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