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»rau prech-Anschlusi Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Sonntag, den 8. August i920 ummer ^0 «aren hier nur Kuvalleriemassen wahlgenommen worden. r staöil^ aus Graudsnz haben die Zugang zum polnischen Komdor e ässe dal' Ilen «US aufzunehmen, nachdem das militärische Eingreifen dem Fan von Minsk versäumt worden sei. i sein werde. Marschall Foch hält die schnelle ^ppenlonzemrlerung der Alliierten an der deutschen Grenze nden r Hauss' ic bair'i ^^ger Transportzüge sur Warschau habe» schon am e^ttsrug den Korridor mchl mehr passiert. Loch soll dre ^^üng uns Gleisdeschavigungen zurückzuführen fern. ^68 an die satter H acht. zu erfrag le ds^.^) Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2d 148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Ruhle, Groß-Okrika. « — Nach einem Moskauer Funkspruch hat der größte dir bolschewistischen Nordarmee den Bug m 100 Kilo- Ausdehnung überschütten. Die Artillerie der Noten Nowogevrgiewsk eingerückt. Echo de Paris paß eine Massensluchr aus Warschau nach dem und Süden eingesetzt hat. Die Straßen nach Lodz von Tausenden von Flüchtlingen belebt. — Petit Killat meldet: Die Rote Armee hat im Bormarsch aus Dichau den KreuzuugSpuntt Sievlce erreicht. Die ^^wgitjche Kavallerie hehl aus der Heeresstraße von nach Warschau nunmehr 25 Kilometer von den ^eren Besesttgungswerken von Warschau entfernt. >kn U^ung Mitgeterlt, es müßten Uber 400 Waggons, "'-"170 mu Fett, 200 mit Flugzeugmaterial uno 100 üinsormen nach oer Tschecho-Stowatel desöroeu werben, der Betriebsrat der Eisenbahner aber besürchtel, bap ^ dieses Material für Polen bestimml isi, lehnte er den ^Uransporl ab. ! gebracht und dann gemustert. Im ganzen har - jetzt 20 MusterungspsUchttge zur Stelle gebracht, ^bugen sind gefluchtet, unv zwar reits nach Bayern Sachsen, teils in dre Wälder des Gebirges. Da täuschen Zwangsmaßnahmen gegen die Stellung^ vorgegangen wurde, ist in Asch brr Generalstrert ^"itert worden. OsiMHeH ANZ GächsifchLÄ. Vttindorf-Gkrtlla, den r. August tyro. lü Heute Abend 7 Uhr findet in der Markise des Friedrich Wiiyelms-Bndes eine vom Ernährungsausschuß ein- "erufene Einwohnerversammlung statt. Das sich immer schwieriger gestaltende Wirtschaftsleben mit seinen Arbeits einstellungen, Preisschwankungen, Lebsnsmittelzuteilungen usw. ruft besonders die Verbraucher auf den Plan. Ver- braucherausschüfse werden allerorts gegründet, die an der Hand fester Leitsätze zielbemußt versuchen werden, die Wünsche der Verbraucher durchzusetzen. Es ist dringend zu wünschen, daß alle Einwohner heute abend der Einladung Folge leisten, denn nur dann, wenn cke Schichten der Bevölkerung ihre Wünsche zum Ausdruck bringen, steht zu erwarten, daß der heute abend zu wählende VerbrauchcrauSschuß seinen schweren Verpflichtungen zur Befriedigung Aller Nachkommen kann. Darum ist es Pflicht eines jeden Einwohners, heute abend um 7 Uhr im B^de zu erscheinen. — Verteilung von Auslands-Marmelade. Auf Grund der Bekuntmachung vom 29. Januar 1919 werben in der Amtshauptmannschast Dressen - Neustadt einschließlich der Studt Radeberg Abschnitt 54 der weißen Brotaufstrichkarte mit 1 Pfund ausl. Marmelade, Abfchnitt 54 der rosaen Brotaufstrichkarte mit Vr Pfund ausl. Marmelade beliefert. Die Anmeldung für diese Belieferung hat seitens der Ver braucher bis zum 11. August 1920 in einem Kleinhandels- geschaft zu erfolgen. — Die Puzernlezeit ist da. Alles deutet sogar auf ein zeitiges und reiches Pilzjahr hin, was wohl von allen Pilz- freunden nur freudig begrüßt werden wird. Groß und klein, Kenner und Nichtkenner werden sich wieder mit Lust und Eifer an der Püzsuche beteiligen. Es ergeht darum an alle Pttzsucher die herzliche Bitte: Seid vernünftig beim Ein- fammeln! Schoner Walb und Flur l Schonet und pflegt oen Pilzbestand! Recht den Pftz nicht gewaltsam aus, sondern dreht ihn behutsam ab. Bedeckt die Fundstelle mit Moos oder Erve! Stolpert mcht die euch unbekannten oder für giftig gehaltenen Pilze um I Sammelt auch nicht wahl los alles, was ihr findet, sondern nur gesunde, gute Speise pilze ! Sammelt nicht bei Regenwetter! Denn feuchte Pilze gehen leicht in Verwesung über und der Genuß solcher — auch der besten Arien — wirkt schädlich. Reinigt und putzt die Pilze an Ort und Stelle und säet den Abfall wieder aus. Lernt die Pilze kennen! Wie schon ost betont wurde, sind nicht alle Pilze harmlose Gesellen. Darum ist Kenntnis der Giftpilze und ihrer eßbaren Doppelgänger unbedingt notwendig. — Der Kampf gegen die Zwangswirtschaft, seit Jahren schon leidenschaftlich geführt, naht fernem Ende: wie kaum anders zu erwarten war — weil sich auf die Dauer die wirtschaftlichen Naturgesetze nicht unterdrücken lassen — mußte früher oder spater aus dem Kampfe die freie Wirtschaft als Siegerin hervorgehen. Die Fleischkarte fällt fort. Die Freigabe der Kartofselversorgung steht in Sicht. Der Ab bau der Kriegsgefellschuflen wird fortgesetzt. Wegen der Sicherstellung der Vollsernährung bleibt die Brotkarte be- stehen und die Zuckerbewirtschaflung in ihren Grundzügen aufrechterhalten. Beibehalten wird auch die Bewirtschaftung von Milch, Butter und Käse. Der Sozialismus konnte mit oer Zwangswirtschaft keine Lorbeeren pflücken. Aber es müssen ihm mildernde Umstünde zugebilligt werden! die Zwangswirtschaft war eine Notgeburt des Krieges. Der Bürokratismus aber in seiner lähmenden Schwelsälligkeit, rn ferner hemmenden, trägen Langfamkeit, mit seinem schab- ronenhaft arbeitenden Formalismus wirkte am unheilvollsten aus wirtschaftlichem Gebiete, und er wirkte verteuernd, be tastete besonders die Nahrungsmittel mit ungeheuerlichen Mehrkosten. Nach halbamtlicher Behauptung sollen die auf oas Brot entfallenden Kosten der zentralisierten NahrungS- mittelversorgung drei Pfennige für das Brot betragen. Das ergäbe immerhin für den Gesamtbeoarf über 50 Millionen Mark. So viel, sehr knapp berechnet, betragen dieje Mehr kosten bloß für oas Brot, die allgemeinen Zuschüsse für die Kosten der Zwangswirtschaft bleiben dabei außer Ansatz. Hinsichtlich des Brotgetreides herrschte bei den Best rechungen iM Rrtchsmimsterrum für Ernährung und Landwirtschaft volle Uebereinftimmung darüber, daß die straffste Bewirt schaftung und schärfste Erfassung durchgeführt werden müsse und daß hier keinerlei Aenderung getroffen werden dürfe. Keinerlei Aenderung- Das darf aber keinesfalls bedeuten, oaß das fast ungenießbare und gesundheitsbedrohliche Brot, w,e es zuletzt vielfach die Regel bildete, beibshalten wird. Schon bei den Besprechungen über das Spa-Abkommen hin sichtlich der deutschen Kohlenlieferungen ist auf die qualitativ schlechte Bcotversorgung der Kohlcnbergarbeiter hingewiesen und Abhilfe dringlich gefordert worden. Die Bäcker trifft keine Schuld: sie können nicht Brot aus Mehl backen, wenn sie solches kaum erhalten. Sie müssen in das Brot Stoffe verarbeiten, die auf den edlen Namen Mehl kaum noch An spruch haben. Es ist vargekommen, daß das für die Brot- bereüung verarbeitete Mehl nur 18 o. H. wirkliches Mehl enthielt. Im übrigen ist der Bankerott der Zwangswirtschaft auf dem Gebiete der Getreide- und Brotversorgung am wenigsten offensichtlich zutage getreten, weil Getreide sich besser elfassen und Kontrolle sich hier leichter durchführen läßt. Allerdings nicht durchweg: so konnte der Mehlschleich handel nicht verhindert werden, und daran liegt zum Teil mit die Schuld für die schlechte Beschaffenheit des B'.otet. Bewegungsfreiheit des deutschen Marktes ist Voraussetzung für den Wiederaufbau unseres Wirtschaftslebens. Aber eben so ist hierfür Voraussetzung die EmährungSverbeffcmna, ohne die der Wille zur Arbeit nicht nachhaltig gehoben werden kann. Dec Abbau der Zwangswirtschaft wird voraussichtlich bierzu beitragen und eine allgemeine Preissenkung der Lebensmittel mit sich führen. Klotzsche. Anfang Mai stahlen die Gebrüder Maurer Alwin Max Hähne und Arbeiter Artur Richard Hähne aus Lausa dem hiesigen Gutsbesitzer Thalheim aus dessen Scheune einen Wechselstrommotor im Wette von 15000 Mark. Der ans Lommptzsch gebürtige Fleischer Alfred Artur Käßberg nahm den Motor mit nach Dresden und xersuchre ihn mit Hilse des Monteurs Max Paul Berg mann aus Weixdorf zu verkaufen. Dies mißlang, der Motor wurde beschlagnahmt und die Beteiligten . fesi- genom'men. Das Gericht verurteilte jetzt Alwin Hähne zu 8 Monaten, Artur Hähne zu 3 Monaten, Käßberg zu 4 Monaten und Bergmann zu 2 Monaten Gefängnis. Dresden. Mit der Frage der Eingemeindung von Blasewitz, Loschwitz und Weißer Hirsch in den Gemeinde- bezirk der Stadt Dresden beschäftigte sich in seiner nicht öffentlichen Sitzung der Bezirksausschuß der Amtshaupt mannschaft Dresden-Neustadt. Als Ergebnis einer längeren Aussprache wurde ein Beschluß darüber herbeigeführt, daß der Bezirk in der Lage sei, seine Rechte und Interessen zu wahren, so daß sich also der Bezirksausschuß gegen die Ein verleibung nach Dresden ausgesprochen hat. Die ganze An gelegenheit ist noch tu der Schwebe unv liegt zurzeit beim Ministerium. Eine Klärung dürfte erst nach dem Wieder- Zusammentritt der Volkskammer zu erwarten fein. Würze n. Zum zweiten Male ist in kurzer Zeit im hiesigen Stadikrankenhause ein Todesfall an Pilzvergiftung vorgekommen. In >'eiden Fällen handelt es sich um Pilze, welche als „Champignons" im hiesigen Sladtpark gesammelt worden sind. Naunhof. Als am Montag der jugendliche Arbeiter Arthur Schiefer von hier nach Fuchshain ging und ihn auf der Straße ein mit Weizen beladenes Geschirr des Guts besitzers Gärtner in Fuchshain überholte, brannte er sich dicht neben dem Wagen eine Zigarette an und warf das noch erennende Streichholz an den Wagen, der sofort Feuer sing. Nur mit Mühe tonnten noch die Pferde abgespannt werden. Der Wagen mit 8 Schock Weizen ist dabei völlig verbrannt. Zwickau. In der Nacht zum Freitag wurde in Oberplanitz von Landgendarmen und Mannschaften der Sicherheitspolizei ein Auto mit 13 Kommunisten angehalten, die 25 Jnfanteriegewehre und Karabiner, sowie erhebliche Mengen Munition mit sich führten. Weiter wurden in dem Auto rote Plakate mit der Aufschrift: „Nieder mit der Re gierung! Ausrufung der Räterepublik!" vorgefunden. Alle Insassen des Autos wurden verhaftet. Die verhafteten Mannschaften standen unter der Führung eines gewissen Graupner, der dec K. A. P. D. Niederplanitz bei Zwickau an- gehört. Die Unterschrift unter den Plakaten lautete: „Der Bollzugsrat". Burgstadt Das Tageblatt meldet: Ein Menschen freund scheint der Oekonom Türschmann in Arnsdorf b. Penig zu sein. Er ließ die Kinder auf seinem Felde ruhig Aehrcn lesen; nachdem aber die Kinder einen Büschel zusammenge- lesen hatten, mußten sie die Aehren auf einen Haufen zu- summenwersen und brannte diesen dann an. Oelsnitz. Aaf dem hiesigen Bahnhose wurden vier Personen aus Erlbach durchsucht und in ihren Rucksäcken zirka zwei Zentner Mchl gesunden. Der „Temps" meldet, daß Marschall Foch dem ^Men-Rat euren Bericht erstattet habe, wonach die mili- Lage m Polen erst an der deutschen Grenze zu »Dir.Ottendorfer Zcwmg* erschciM Men«- 0 tag, Donnerstag und Sonnabend. ft . Monatlich 2,25 Mark, ff Zustellung durch die Bolen 2,50 Mark. Ü Ä« Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ti I ^-«nöwelcherdörimocn des Betrieber, der ft »er ersten Seite mit 125 Pfg. bemriMi. L»reizen werden an d«n EHchekrm^taO« hrs späteste»« voemsttaqs IS Uhr st, «r Geschäftsstelle erbet«. Jester Antz-och auf erlischt, VSM TsgK- > — Die russischen und polnischen Schlachtberichte deuten daß die Süuuuon keine weitreichende Veränderung er- ^en hat. Die russischen Truppen, die den Bug übec- «tien haben, scheinen den Bo,marsch nach Warschau noch Hl angetreten zu haben. Was die Lage im Norden an- W, so widersprechen einander die Nachrichten. Der pol- fM Gcneralstab erklärt, daß Lomsha noch mcht aufgegeben ^.während die Bolschewisten behaupten, daß sie die Stadt 'iktzt haben. Die russische Armee, die längs der polnisch- flWschen Grenze vorrückr. scheint Ostrolenka noch nicht ^ichr zu haben. Daß die Lage in Polen aber eine ^üre Bmchätfong erlitten hat, ist daraus zu schließen, die alliierten Missionen von der polnischen Regierung Maden wurden, Warschau zu v.rlafsm, angeblich zu dem ^cke, dre französische und dre englische Regierung selbst der Loge m Polen zu unterrichten. isu"- In Asch finden gegenwärtig Musterungen von ^?^"gen patt, zu denen außer SlaatSangestelllen >>-^0 "schien. Deshalb wurden Truppen nach Asch be- ,Die Leute, deren man habyast wird, werden zur ^ a^s-^ngtlch, um den Slegesmarsch der Bolschewisten zu -l» M» Mey, Die Wievereroberung Polens sei nur von Deulsch- sufrn , ? c.» V ü 'ir — Aist dem Guterdahnhof in Karlsruhe befinden sich Anzahl Efteubahnwaguons mtt Kriegsgerät und uvKvblV Müon, tue nach Polen befördert werden sollten und i- Weitertransport vom Etsenbahnpersonal abgelehnt I. Weiler sind hier eine große Anzahl Waggons - , Gütern nach Ungarn bestimmt, deren Abbeförderung ; m von dem Etseudahnpersonal abgelehnt wurde, lü^sienbaynueneraldlrektton rn Karlsruhe wurde von der " - - »iE k!!»>'» '-i MontO.^ äag«. 8 -nbel'"!- einer Meldung rrlPUp TMi, Stempe, das den Zuga»» o»»» mfen. f Ichon am Donnerstag vormittag besetzt. Grauvenz ft erfrag TiMN sind als Gesahrzone erklärt worden. Die E» — Zwischen Lyck und Grajewo sammeln die Russen ) H s ^^^eliemaiseu. Man sieht jenseits Ser Grenze das Auf- " schwerer Geschütze. Es kann nicht mehr geleugnet daß die Russen gegen Ostpreußen Truppen in Be- ^afl hatten sür den Fall, daß die Emenie den mili- Transport über deutsche Bahnen erzwingen sollte, südlich von Neidenburg steht russische Arlillene. Bis-