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k Mläten enst ei» krer. unp! G lirzcb« »ter 8 Ahr. N. » Z,m. L VI'- rtnebe nkgeo bsü UllvU N, U«ll8t>' rrr, en :s L^aus m usw. und Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend L »ONendorfer Zcitnng" erschein! Diens- ct tag, Donnerstag und Sonnabend. st tl'örzugs-Preis : Monatlich 2.25 ls ^ci rinslellunq durch die Boten 2.50 Blark. ss 2m Halte höherer Gewalt <Krieg od. tonst, tl ugcndwclchcr Storungen des Betriebes der ff « dritimq, per slieseranten od. d. Beförderung;.- '! tt Tinnchtnngen) bat der Bezieher keinen An- u n Ivruch auf Lieferung oder Nachlieferung der st Leitung od.aufNückzahlungd.Bezugsvreises. rt AZzchebW Anzeigen - Preis : Die tleingesvatiene H«*e oder deren Raum wird mit 50 Pfg., «f der ersten Seite mit 12b Pfg. berechnet. Anzeigen weichen an den Erscheinungstagen bis spätestens vormittags 10 Uhr in die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn der Anzeigen-Betrag durch Klage cingezogen werden muß oder wenn der Auftraggeber in Konkurs gerät. Fernsprech-Anfchlust Anu Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Nummer 37 Postscbeck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Grotz-Okrilla. Mittwoch, den 30. März ^2^ 20 --«Hegang Amtlicher Teil. Selbstversorger für Gerste. Anmeldungen zwecks Ausstellung der Mohlkarten ^ste für die Zeit oom 16. April bis 15. Juni 1921 >>n Rathaus (Meldeamt) bis spätestens 1 April 1921 Gingen. Htteudorf-Zkloritzdorf, am 26. Mär; 1921. Drr GrmeindevorNand. Neuestes vom Tugs. — Die polizeiliche Aktion in Mitteldeutschland schreitet «l Erfolg fort. Mansseld und Kloster-Mansfeld sind Kults besetzt. — Das Kraftwerk Zscho newch hat gestern den Streik ! schlossen. Die Notstandsarbeiten werden verrichtet. In kleben herrscht Ruhe Der A'enbahnv^k-hr ist noch nicht ^der ausgenommen Helbra b. findet sich wieder in der Md der Schutzooliz j. Im Meiseburaer Revier find ^ize Plünderungen und u bersälle vorgekommen. i — Am Freitag ist in Mansfeld das Amtsgericht oc- ^cngt worden. Die angrenzenden Gebäude sind wegen Tsiahr von Personen geräumt. Leipzig. In einer om Sonn bend im Volksbaus ^llchaltcnen Sitzung de: rev luuonären kommunistisch.n ^täebsiüte Leipzigs wurde gegen 3 Stimmen beschlossen, Dienstag, den dritten Ostcrfeiertag, den Generalstreik K proklamieren. In Mölkau, einem Vorort von Leipzig, hatten sich am Sonntag bewaffnete Kommunisten anaciammelt. Daraufhin ^rd n 100 Minn Schutzpot zei u;:ch Mö^k u entianor Es jU cin.m Feuergesscht, der ütM dir Ko munden Inen ^len und ernen Verwundeten holten. ' — In der Nähe von Markranstädt sand zwischen Bc- öffneten, die von Leipzig nach dem Leunawerke zogen, "Kd Schutzpolizei ein F uergesecht statt. Näheres ist bisher "><ht bekannt. Halle. Freitag nacht haben etwa 2000 bis 3000 "titschen aus die Aufforderung des Halleschen Kommunisten- KiftelS Lemk in Arbeitskitteln die Stadt Halle verlassen, die Mansfeld er und die Eislebener Ausrührer zu vcr- Ulken. — In Berlin sind die Osterseiertage bis auf -wei Dynamitanschläge ruhig verlaufen. A ich die beiden bemale haben zwar zum Teil erheblichen Sachschaden gerichtet, aber keine Menschenleben gefordert. Der erste Schlag wurde in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag die Elsenbahnuntersuhrung in Charlottenburg, über die kr gesamte Stadtringbahn-, Borons- uno Fernverkehr gc- »t!et wird und die einen der wichtigsten Ersenbahnknoten- ^bkte Groß-Berlins darstellt, ausgeführt. Einen Erfolg kl das Attentat aber nicht gehabt. Die Gewalt der Ex- mfion halte sich nicht nach dem Bahnkörper, sondern nach A gegenüberliegenden Häuserfront entwickelt. Nur das ^Uerwerk der Bahnunterführung ist leicht beschädigt. Der Aüie Anschlag ist auf das Kraftwerk Unlerspree, das im Hninewald liegt und den gesamten Betrieb der Berliner und Untergrundbahn versorgt, in der Nachr vom ! ^leisonntag zum Montag verübt worden. Glücklicherweise ""klang bei Anschlag. N^r eine Handgranate explodierte, "Kd zwar so, daß ihre Ladung die Dynarmtbüchse überhaupt "Hl traf. Remscheid. Zur Unterstützung der kommunistischen Legung in Mitteldeutschland proklamierte die hiesige "Nlmunistische Partei Sonnabend früh den Generalstetk. 6*/, Uhr wurden die Arbeiter durch Helle Sirencn- ^Wale aus den Fabriken gerufen. Sie strömten zum MhauSplatz, wo sie Instruktionen erhielten Die ^ustriellen We ke stehen mrt wenigen Ausnahmen still, ^le Elsenbahuen verleyren vorläufig noch. Zu einer Körung der öffentlichen Rche uno Ordnung ist es bisher "lrgends gekommen. „ Essen. Die Belegschaften der Zechen Graf Beust, ^keüme, Mathias StinneS 1 und 2, Joachim, Guuav "W Cuolus Magnus sind vollständig uno die von den Lechen Cgüslian Levlen, Neutöll r und Elisabeth teilweise in -sft Auspand getreten. Dre Streiks sollen dre Aktion in . *iUteideulschland unterstützen In Dortmund wurde in der . "ergangenen Nacht versucht, die Schutzoolizet zu entwaffnen "kd die Zeitung der MehrhertSjozrallflen zu besetzen Beide "«suche mißlangen. In Effen fand Sonnabeno mittag abermals eine Demonstrotionsv'fammlung der Kommunisten ! statt. Hamburg. Vor Geesthacht erschienen etwa 2000 ' gutbcwaffnete Leute, besetzten das Postamt, zerstörten ^^telegraphische und telepbonische Verbindungen, schwärmten ' darauf nach Krümmel und Düneberg aus, besetzten die beiden Pulverfabriken und sämtliche anderen gewerblichen Gebäude. Die hiesiae Ordnungspolizei hat 50 Mann zum Entsatz geschickt, die Krümmel und Dünebrrg schützen sollten. Man wußte nicht, daß die Aufständigen in der Ueberzahl vorhanden waren und bereits zwei Pulverfabriken belegt hatten. Die Polizei kam nur bi« Eschenberg. Dort erfuhr sie bald, was sich in K ümmel und Düneberg ereignet hatte, , und meldete sofort dem Chef der Ordnungspolizei das Vor- i gefallme, woraus drei Hundertmannschaften, drei Panzerautos, eine Funkstation, ein Radsahrerzug und vom Reichswasser- schutz drei Boote auf dem Wisser nach Geesthacht emsandt wurden. Man hatte erfahren, daß das dort liegende Kommando des Rerchswafferschvtzes entwaffnet sein sollte. — Im K eise Lauenburg wurden 30 Rädelsführer der s Kommunisten verhaftet, darunter derjenige, der den Reichs- wafferschutz in Geesthacht entwaffnet hatte. Die Rädels führer wurden nach Hamburg übergesührt und in dem hiesigen PolizeiqesängniS eingeliefert. Anderthalb Hundert- ichaften der Hamburger Schutzpolizei verblieben im Kreise L uenburg OertUchss rmd Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den 2g. März M z. — Die Metall-Hamsterei. Von de« 25 Millionen Stück Fünszig-Pfemügstücken aus Aluminium, die seit D zembel in Ve kehr kämmen, ist kaum now eines zu sehen.' Fast gänzlich verschwunden find auch die 2^/z Millionen Zebn-Psennigstücke aus Zink und die 13 Millionen eiserne Fünf-Psenniastücke. Wenn sie nicht beiseite geschafft und gehamstert wären, müßten gegenwärtig 204 Millionen Fünfzig- Pfennigstücke aus Aluminium, 220 Millionen Zebn-Psennig- ftücke aus Eisen, 618 Millionen Zehn-Pfennigstücke aus Zink und über eine Milliarde eiserne Fünf-Pfennigstücke im Umlauf sein. Aber auch 25 Millionen Kupferstücke, die nach amtlichen Zahlen noch im Umlauf sein müßten, gehören zu den größten Seltenheiten. — Eine Aussprache zwischen den Druckpapierfabrikanten und den Vernelern der deutschen Zeiiung«verl<gei-Verbände im Reichswruschaftsministenum Hot nach tagelagen Vor beratungen zu der Erkenntnis geführt, daß die neue unge heure Preissorderung für Zeitungspapier vom 1. April an weder von der Presse noch von den Zeitungslesern, noch von den Inserenten getragen werden kann. Eine solche P ersfestsetzung würde sich unabwendbar auswiiken in stärkster Emsch änkung oder gar Stillegung der Zeitungs- betriebe. Die Lage ist mit keiner früheren vergleichbar. Es geht für die Presse um Sein oder Nichtsein, und was für die Presse gilt, gilt für alle im Zeitungswesen tätige Einzelkräfte. Angesichts der schweren politischen und wirt schaftlichen Folgen für unser gesamtes öffentliches Leben wird Regierung und Parlament sofort eingreifen müssen, wenn eine sonst unabwendbare Katastrophe verhindert werden soll. — Die schwere Not unseres Vaterlandes, die lastend auf dem Menschen liegt, läßt viele den Blick in die Zukunst lichten. Optimisten glauben, daß über kurz oder lang die moralische, wirtschaftliche und politische Wiederherstellung Deutschlands erfolgen wird; Pessimisten sehen oft in krank haft seelischer Verfassung den weiteren Niedergang unseres Vaterlandes. Die Frage nach der Zukunft liegt heute auf allen Lippen, und Prophezeiungen finden das regste Interesse und kritiklosen Glauben Der Vortrag des hannoverschen Nervenarztes Dr. L^nur im Dresdner Vereinshiu« über: „Kommende W Ukatastrophen" hatte zahl» eiches Publikum angelockt, das dem Prediger der Gehermwiffenschaft interessiert folgte, wie er in ziemlich wissenschaftlicher Weise versuchte, die Schleier dec Zukunft zu lüften und zu erweisen, daß N turgeschehen und Menschengeschehen, Ueberschwemmungen, Unwetter Kriege und Revolutionen in engem Zusammenhänge stehen. Nach Dr. Lomer hat diese Gleichzeitigkeit ihren tiefen Sinn, und zwar soll der Rhytmus der Sonnenflecke den Takt angeden, in dem sich die irdischen Dinge abrollsn. Die Kometen find die Vorboten und die Begleiter der Katastrophen. Das Schicksal der Völker voraussehende Personen habe es immer gegeben und gebe es noch. Redner unterließ aber aa- nicht, zu betonen, daß bei Voraussagen und Visionen meist Uebertreibungen vorkommen und sie deshalb auf das rechte Maß zurückzusühren sind. Ein moderner Hellseher ist der im Kriege gefallene Hauptmann Guido von Gillhausen gewesen. Sein Hellaesicht vom 3. August 1914 wurde ver- sieaelt in seinem Schreibtische gefunden. In symbolischen B'ldern zeichnete er wie in einem Wachtraum den Verlauf des Krieges, das Schicksal des Kaisers, dessen Hermelin« mantel sichtbar zu Staub bröckelt. „Deutschland braucht 30 Jahre zur Erholung. Rußland streitet mit Amerika um den Preis der Zukunft." Auch die Weissagungen des Dresdner Mediums, der Thalia Helladux, wurden ausführ lich behandelt. Sie prophezeit baldigen Krieg zwischen Amerika und Jipan; Frankreich und England schließen sich Amerika an, Deutschland tritt auf selten Japans, das der Ucbermacht erliegt. Aber Englands Kolonien fallen ab und Rußland und Deutschland ringen Frankreich nieder, Polen zerfällt und Revolutionen in England und Frankreich schwächen diese Länder. Von 1924 ab tritt eine allgemeine Ausbesserung in Deutschland ein, das der geistige Mittelpunkt der Welt wird, während England das angenehme Schicksal vorbehalten bleibt, mit Mann und Maus ins Meer zu ver sinken- Redner ist überzeugt vom Kommen eines neuen Völkel frühlings und Deutschlands Bestimmung, die Welt vom Materialismus zu erlösen. Dieser beseelten Weltan schauung werden sich die Erdenbewohner so lange erfreuen können, bis der gute Mond, der sich immer mehr von der Erde ungezogen fühlt, in 570 000 Jahren mit ihr zusammen- stößt, was auch der Erde schlecht bekommen soll und keiner von uns erleben dürfte. — Ueber mancherlei^Bedenken gegen die Schulzensuren wird uns »olgender Artikel von berufener Seite zur Ver fügung gestellt. „Die Lehrer trauen ihrem eigenen Urteile oft selbst nicht, und es ist hundert gegen eins zu wetten, daß sie sich erst über die vorhergehende Zensurziffer orientieren bevor sie die neue schreiben Schulleiter verlangen sogar ausdrücklich von ihren Lehrern, nicht zu versäumen, die alten Zensuren einzusehn, damit Sprünge über einen Grad (etwa 3a auf 2 usw.) möglichst vermieden würden. Durch diese Zensiermethode entsteht eine Abhängigkeit der Zensuren von der allerersten Ziffer. Der Schüler erhielt nicht die Zensur von seinem Lehrer, sondern von allen seinen Lehrern die er in einem Fache von Anfang an gehabt hat. Da nun die Exaktheit des vorhergehenden Zensurgrades niemals gewiß ist, erhält der Schüler in seiner Zensur ein Ergebnis einer WahischeinltchkeitSrechnung von fraglichem Werte. Der bedenkliche Brauch zwingt einen gerecht urteilenden Lehrer schließlich zu der Entschuldigung: „Mein Kmd ich kann dir die verdieme 2 nicht geben; denn du hast das letztemal eine 3 gehabt." Bestenfalls bekommt das Kind nun eine 2b, von einem anderen eine 3a, und diese Beurteilung kann einem strebsamen und feinfühligen Kinde jede Lust an der Weiter arbeit benehmen. Die fraglichsten aller Ziffern sind die Durchschnittszensuren, wie die Haupt-, die Fleißzensur u. a. Sie find gewonnen au« der Summe vieler Einzelzensuren. So wird aus den Zensuren 1 und 3 die Durchschnittszensur 2 gebildet, wodurch aber ein ganz falsches Bild entsteht. Weder die durch den Wert 1 ausgedrückte besonders Be gabung, noL die durch den Wert 3 dargestellte Mangel haftigkeit kommen im Durchschnitte zum Ausdrucke. Die Fehler werden noch dadurch gehäuft, daß die Einzelwerte, je nach dem Ansehen und der vermeintlichen Bedeutung eines Faches, verschiedene Male multipliziert in die Rechnung eingesetzt werden. Es wird u. a. bestimmt, die Zensuren in Latein fünfmal, in Deutsch, Griechisch und Mathematik vierm'l, in Geschichte und Französisch dreimal so hoch ein zuschätzen als diejenigen in einem anderen Fache. Vernach lässigt werden dagegen die Zensuren im Schreiben, Zeichnen Singen, Turnen und in den Handarbeiten. Durch diese Methode wird der Wert der Hauptjensur ganz illusorisch. Das Bedauerliche dabei ist nur, daß von derartigen Zensuren ost der Eintritt in einen Berus, die staatliche Anstellung, die Ausrückung in höhere Aemter abhängig gemacht werden; e» gibt eben immer noch Leute, die an eine Zensur wie an ein Evangelium glauben." Moritzburg. Der Landesverein Sächsischer Heimat schutz teilt mit, daß er den Bestrebungen, einen Teil des Moritzburger Tiergartens als Naturschutzpark abzusondern, fernsteht. Da die Forstverwaltung eifrig bemüht ist, den Wildzaun und einen mäßigen Wildbestand zu erhalten, steht der Heimatschutz keine Veranlassung, diesen gedeihlichen Zu stand zu ändern.