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W: Dos sKt W U W M "^-s E W M M WM W W 8 M M W M» - WA Ht KÄ M ^-'4 W «W^. M AÄ. «M»K M», «M. W«»LW WM «^LM --, 8 E G VN O v EI Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 8 Mc ,Ottcndorfer Zeitung" erscheint Diens- fl ss tag, Donnerstag und Sonnabend. ft U Bezugs-Preis : Monatlich 2,25 Mark, ff ß bei Zustellung durch die Bolen 2,50 Mark. sf )m Kalle bobcrer Gewalt (Krieg od. sonst, -1 u irgendwelcher Storungen des Betriebes der ft u Zeitung, der Lieferanten od. d. Bcsördcrungs- -j n Einrichtungen) bat der Bczieber keinen Än- !l ff lvmch auf Lieferung oder Nachlieferung der ^Zeitung od.aufNückzahlungd.Bezugsvreiscs. >t M Aiischkdlüll t Anzeigen - Preis: Die kleingsspalten« Zeile I ( oder deren Raum wird mit SO Pfg., aus I l der ersten Seite mit 125 Psg. berechnet. t Anzeigen werden an den Erscheinungstagen i 1 bis spätestens vormittags 10 Utzr in dir j Geschäftsstelle erbeten. f Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn s der Anzeigen-Betrag durch Klage cingezogen t werden muß oder wenn der Auftraggeber > i in Konkurs gerät. Femsprech-Anschluß Anu Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-Okrilla. Nummer 39 Sonntag, den 3 April 20 Amtlicher Teil. Montag, Sen 4. gsz. Mis. abenSs s Udr landet im Sitzungszimmer des Rathaus s eine , -ffenMche Sitzung Ses Scdulvsrstanaet ßatt. Httendorf-Hkrissa, am 2. April 1921. Der Borfitzende Neuestes vom Tage. — Nachdem es in den letzten Tagen so schien, als ob der Rich-Hauptstadt die Vernunft siegen würde und die Erfahr eines Streiks ubgewendet wäre, hat sich durch den Tod der kommunistischen Führers Sylt die Lage wirdr> "uschlechtert Die kommunistischen EtektrizitätSarbeiter Ver ben, daß die Arbeit in den städtischen Kraftwerken sown ^gestellt werde. Die Anhänger der Unabhängigen und ^khrheitssozialislen verhalten sich zwar im Allgemeinen Wer. Trotzdem muß man damit rechnen, dah sich auch ihren Reiben Mitläufer den Kommunisten anschliehen ^tden. Somit rückt die Möglichkeit nahe, dah es bestens zu einem 24 stündigen Demonstrationsstreik zu ^ren des Führers Sylt kommen wird. Die G-'weik- Aasicn find sich über ihre Stellungnahme noch nicht einig ^läufig ist mit Einwilligung der Behörden ein Gewerl- MstSunterausschuß gebildet worden, die nachprüfen soll, An welchen Umständen Sylt ums Leben gekommen ist ^l Zcntralverband der Maschinisten und Heizer ve tzätt Noch abwortend, doch scheint Geneigtheit zu bestehen, Bcerdigungstage Sylts einem eintägigen Demonstration» Wk sich anzuschließen. — Im Pirna-Heidenauer Bezirk, der als radikal bc- Mt ist, haben die Kommunisten Fiasko erlitten. Wie wir ?^n, hat die Arbeiterschaft der Großbetriebe von H-idenau Arbeit wieder ausgenommen, entgegen der Generalstreik- ^wle der Kommunisten. In Pirna beschlossen die zum ^Ken Teil unfreiwillig Feiernden, die Arbeit am Mlagmorgen wieder uufzunehmen und sich von der Wmuntslischen Drohung nicht ernschüchtern zu lassen. Megen sind in der Ntederlausttz in drei Kohlenwerken die Leiter in den Streik eingetreten. Auch hier handelt es M um eine Beeinflussung durch die Kommunisten. , Halle. Die Situation stellt sich folgendermaßen M: Durch die Abweisung des kleinen Erkundigungstrupps Sipo in Gröbers waren die roten Binden außer- Deutlich ermutigt. Sie wollten sich an der Bahnstr cke AWg-tzalle sammeln und Widerstand leisten. Aber W» am Nachmittag des gestrigen Tages gaben sie düsen Mchluß auf und zogen um 4 Uhr nackmittag» in aller Wlle ab. Zuerst setzten sie sich der Gütz fest, wo sie den Mrbesitzer Heß ermordeten. Bon dort zogen sie in nörd« Mr Richtung nach Brachstedt und Stumsvorf, wo sie sich der Linie Quetz Tammendorf, östlich der Eisenbahn A H ille—Köthen, als südlichsten Punkt 'estsetzten Be Wien begannen sie zu schanzen und sich auf Widerstand Wurichten. Wie man onnimmt, wollen sie sich am Giersberg seftsetzen, der nach allen Seiten weithin das Ge- Me beherrscht. Höchstwahrscheinlich soll von hier aus üsucht werden, mit den Kommunisten in Könnern Fühlung ? bekommen, die sich von jeher durch besondere V ch tzunk -stvorgetan haben. Diese sind zwar vom Unter stab Halle, aus den Akten hervor,reht als minderwertig bezeichnet Wdkn, aber es ist anzunehmen, daß das nur zur Ent- Ang ihres kommunistischen Ehrgeizes getan wurde. Ebenfalls waren in Garden« bei Könnern und in anderen Uen Maueranschläge angebracht, die zum Eintritt in die , 'E Armee aufforderten. Auch in der Gegend von Bitter- Zörbig haben die Banden Rek utierungen vorgenommen. Mnn auch das Unwesen der Bonden im nördlich n Teil Saalekieises mchl von langer Dauer sein wird, so ist , bvch bedauernswert, daß durch die kommunistischen Ver- jaWr Kampf und Zerstörung auch in diesen Teil der Mvinz Sachsen getragen werden. Schon wird au» Naun- .st die Plünderung des Post- und Telegraphenamtetz qe- , ndet. Auch andere Orte berichten Plünderungen. Aus W wiederbesreiten Gröber- treffen Nachrichten über das "ten der roten Banden ein. Er wurde geplündert und , Wbl, Vieh wurde weggettieben und geschlachtet Hölz soll den Oberbefehl in Grübers geführt Haben. Ebenfalls tragen die Requisttionsscheine die Unterschrift Max Hölz. Nach einem vergeblichen Attentat auf das Postamt wurden sämtliche Leitungsdrähte durchschnitten und oie Pfähle der Telephonleitungen um Gröbers umgelegt. Die Toten der Sipo, die bei Gröbers zurückgeblieben waren, wurden entkleidet. Am Mittwoch nachmittag zogen oie Banden plötzlich ab mit 18 Wagen, Feldküchen, 8 Maschinengewehren und einem Minenweifer. — Der Arbeiter Lundi aus Me'seburg versuchte auf den Leunawerken mit drei anderen Kumpanen den sogenannten Silo, in dem ungefähr 1000 Gefangene untergebracht waren zu sprengen, um die Gefangenen zu befreien. Er wurde bei diesem Vorhaben überrascht und auf der Flucht samt einen drei Kumpanen erschossen. — In Liebenwerda hat sich die Lage weiter ver schärft. Es haben sich Aktionsausschüsse und rote Gerichte gebildet, welche Urteile sprechen. Eine große Aktion gegen ">en ganzen Kreis Liebenwerda ist im Gange. — In der westlichen Lausitz streiken sämtliche Betriebe der Braunkohlen- und Brikett-A.-G. Die Arbeiter haben die Betriebe besitzt und sämtliche Lastautos beschlagnahmt. Bei de> Lauchhammer A-G. hevscht schon seit dem 29. März Generalstreik Es scheint, als ob der Ausstand auch auf die übrigen Werke des Senftenberger Bergwerkgebietes über- greifen wird. D e Steinkohlengrube Plötz bei Löbejün, aus oer die Arbeiter ebenfalls streiken und sie besitzt halten, d oht zu eus ufM, wenn nicht unverzüglichst Hilfe kommt. — Die schon durch lange Zeit fortgesetzten Gerüchte über einen h bsburgischen Vorstoß in Ungarn haben endlich etwas Greifbares gezeitigt. Der ehemalige Kaiser Karl von Oesterreich, der auf feine Ansprüche als König von Ungarn niemals verzichtet hat, weilt auf maoyariichem Boden und schart seine A Hänger um sich, ohne daß schon ein Ueberblick möglich ist, inwieweit er aus die Unterstützung der über wiegenden Teils der öffentlichen Meinung für sein Unter nehmen rechnen darf. Welchen Ausgang die Ereignisse, die sich jetzt in Ungarn absvielen, auch nehmen mögen, sie find auf jeden F ll ein Beweis dafür, wie sehr es im magyarischen Staat- und Volksorganismus noch gärt und zuckt und wie weit die dortigen Zustände und Verhältnisse von der Erreichung des Beharrungspunktes entfernt find. — Aus Budapest wird gemeldet: Die monarchistischen Kundgebungen haben sich auf das ganze Land ausgedehnt. In Budapest ist eine Abordnung des OfsijierkorpS beim Rcichsverweser vorstellig geworden, der ihnen die beruhigende E klä ung abgab, daß dem Willen und der freien Ent schließung des Landes in der Königswahl keine Beschränkung auferlegt werden fall, doch hält dis Regierung den jetzigen Zeitpunkt zur Regelung der Königsfrage für noch nicht opportun. In Graz und Waizm kam es bei monarchistischen Veranstaltungen des Militärs zu einer Gegenkundgebung der Arbeiterschaft, wobei es eine Anzahl Verwundete gab — Die Wiener Morgenblätter berichten, daß der Rcichsverweser Horthy über Budapest und die westungarischen Komttate den Ausnahmezustand verhängt habe Die Buda pester Arbeiterschaft hat zum Generalstreik aufgerufen als Protest gegen den Militärputsch. — Das „Wiener Tageblatt" meldet: Seit Mittwoch nacht find die drahtlichen Verbindungen mit Westungarn ganz unlerb ochen. Auch zwischen Wien und Budapest sind keine direkten Verbindungen mehr erhältlich Der Eisen bahnverkehr zwischen Bustapest und Oederburg, sowie zwischen Raab und Steinamanger ist eingestellt. OertlicheS nnv Sächsisches. Bttrndorf-Gkilla, den 2. April W2z. Dresden. Die Vereiniaung der Gemeinden Blase witz, Loschw tz und Weißer H'rsch mit Dresden ist vom Ministerium des Innern durch Verordnung vom 28. März nunmehr endgültig verfügt wv'den. Außerdem wurde die Eingemeindung von 17 weiteren O Uckastm genehmigt. Bischofswerda. Eine bemerkenswerte Gesinnungs- tüchtichkeit legte ein hiesiger Einwohner an den Tag, der folgendes Schreiben an dar sächsische Ministerium des Innern richtete: „Hierdurch ersuchen mir Einwohner von Bischofs werda, daß das Ministerium sofort den Bischofswerdaer Städtischen Waldausseher Hermsdorf zu entwaffnen hat, wiedrichenfalls schreiben wir an die Franzosen, dan werden die Franzosen vorgehen, dar semtliche Sächsische Forst- beamte Entwaffnet werden missen. — Bischofswerda, den 16. Februar 1921. Lehmann." — Der „Sächs. Erzähler" bemerkt dazu: „Der Leser wird zunächst fragen, wer ist dieser traurige Geselle, der da für die gesamte Einwohner schaft den Denuzianten bei den Franzosen spielen will. Zum Schutze der übrigen Träger dieses Namens, die gewiß nicht mit dem in Betracht kommenden Lehmann verwechselt werden wollen, sei festgestellt, daß es sich um den bekannten Agenten, Heiratsvermittler usw. handelt. Im übrigen genügt es, >as Schriftstück niedriger zu hängen. Anfügen wollen wir nur noch, daß, wie man hört, der genannte Lehmann aller dings besondere Ursache zu haben scheint, unsere» biederen Waldausseher Hermsdorf und seine harmlose Schrotflinte glühend zu hassen, da sie ihm bei SslbstversorgungSversuchen n unserm städtischen Walde schon hindernd in den Weg getreten sind. Bautzen. Tödlich überfahren wurde auf dem hiesigen Bahnhofe beim Rangieren ein aus der Löbauer Geaend stammender lediger Bahnarbeitec, der erst seit dem 1. Mürz hier tätig ist. Zittau. Der Eierschmuggel von der Tschecho-Slowakei nach Sachsen steht gegenwärtig in höchster Blüte. Trotzdem immer wieder Sendungen beschlagnahmt werden, gehen Hunderte von Schock unbehelligt über die Grenze. Trans porte von 50 und mehr Schock Eiern, die nächtlicherweile über die Grenze gehen, find keine Seltenheit. Von den sächsischen Grenzorten aus wird die Ware vielfach durch F auen mit hohen Körben mit der Bahn nach Dresden und Berlin und in andere Großstädte gebracht. Die Aufkäufer zahlen in der Tschecho-Slowakei 50 Psg. für das Stück. An den Grenzübergängen kommt es nicht selten zu Reibereien mit tschechischen Grenzposten. Vielfach bezeichnen auf den Pafchwegen ganze Tümpel von ausgelaufenen Eiern am Morgen den Ort solcher nächtlicher Zusammenstöße. An der Grenze Georgswallw-Ebersbach wurde eine ganze Wagen ladung mit 25000 Eiern durch tschechische Grenzbeamte beschlagnahmt. Ein Teil davon wurde in Georgswalde an Amtssielle für 40 Heller (35 Pfg.) das Stück veräußert. Wegen dieser günstigen Gelegenheit war das Straßenzollamt von Käufern umlagert. Berücksichtigung fanden aber zunächst- nur Familien der Staatsangestcllten. Kleinwaltersdorf b. Freiberg. In der ver gangenen Nacht brach in der Scheune des Gutsbesitzers O. Straßburger Feuer aus, dem die Scheune mit den an gebauten Seitengebäuden und Stallungen zum Opfer sielen. Infolge des starken Winde» griff das Feuer dann auf da» Grundstück des Waldarbeiters Ritter und die Anwesen der Arbeiter Schramm und Armellini über. Das Vieh konnte zum größten Teil gerettet werden, während die Gebäude niederbrannten Die Ursache des Schadenfeuers ist ohne Zweifel auf Brandstiftung zurückzuführen. Meerane. In der Wohnung des Fabrikbesitzer- Brumm ereignete sich eine Explosion rm Küchenherd, der zertrümmert wurde. Später sand man jeine Sprengkapsel. Es wird ein verbrecherischer Anschlag vermutet. Oberneukirch. Vollständig eingeäschert wurde das Getreidelager des Gutsbesitzers August Richter, hier. Es wird Brandstiftung vermutet. Burgstädt. Die Bluttat im Park Herrenbeide ist nunmehr aufgeklärt. Bekanntlich war dort der Fabrikanten sohn Dornbusch aus Burgstädt am ersten Osterfeiertag abends durch einen Stich in den Rücken getötet worden. Die Chemnitzer Kriminalpolizei verhaftete nunmehr drei junge Leute im Alter von 21 und 22 Jahren. Sie gaben zu, mit Dornbusch in Streit geraten zu sein und dabei Dorn busch nicht vorsätzlich mit einem Dolchstock die tödliche Wunde beigebracht zu haben. Falkenstein. Mittwoch nachmittag r/,3 Uhr und i/z6 Uhr wurden hier zwei Erdstöße wahrgenommen. Der letztere war besonders stark und von längerer Dauer. Auch im Göltzschtal und in der Umgebung von Falkenstein wurden kräftige Erdstöße verspürt. Kirchennachrichten. Sonntag, den 3. April 1921. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Abends 8 Uhr Jugendvereinigungen im Ring (Knaben Vereinszimmer, Mädchen Saal.) Montag abends 8 Uhr Gemeinschaft neue Schule.