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UW Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Arnsprech-Anschluß Aml Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schrfftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-OKE». Freitag, den 6. August ^20 G- Jahrgang. mnnner 89 a ---au». omagmung, I ^Mische Gesandte M °üuhigende Gerichte Mare , h.v Daily Mail" meldet aus Paris: Frankreichs mili- behandle uenleid^ irakt. i U. Freist?, e'ümmt. llärlM. »errn sprochrne Mitttlluugt« -ts zebtHMitklmtts. Frühkartoffeln auf Wochenkortoffrlkarte in den Geschäften Konsum-Verein, Herrsch und Klösel, 1 Pfund kostet SO Pfa. er deren R«km wirs ms 8» M»-, W der erste« Sette mit IW PfH. beeechmi teile erd«»««. Rechts «Uscht, ««« d«ch M«Gr «lNGWEM frisch i KkB 'kthalke^ und hatte aus einem Gartenhaus Betten und Kleidungs stücke entwendet. Die Zigarren und sämtliche andere ge stohlene Sachen wurden bei ihm noch oorgefunden; er wurde verhaftet. Zittau. Am Mittwoch früh 4 Uhr rückten Truppen der Reichswehr und eine Abteilung der Landessicherheits polizei guter Führung des Obersten von dem Bussche, Kommandeur der ersten Gruppe der Landessicherheitspolizei, in Zittau ein. Zu irgendwelchen Eingriffen mit der Waffe kam es infolge des ruhigen Verhaltens der Bevölkerung nicht. Einige der Rädelsführer wurden von der Landessicherheits polizei verhaftet. General Müller trifft im Laufe des Tages hier ein. Meißen. Bei einem am letzten Sonnabend in den Nachmittagsftunden verübten Einbrüche in einem Gutsgehöft im OrtSteil Zaschendorf sind außer einer Menge Lebensmittel, wie Schinken, Speck, Wurst und Brote, auch eine ganze An zahl Kleidungsstücke, zwei Herren- und eine Damenuhr, ein goldene« Armband, ein goldener Fingerring, vier vergoldete Broschen und noch verschiedene andere Sachen im Gesamt werte von etwa 4000 Mark gestohlen worden. Als Täter dürften zwei etwa 18 Jahre alte Burschen in Frage kommen, die sich am Tage vor dem Einbruch im Ortsteil Zaschendorf in verdächtiger Weise umhergetrieben und in der Nacht vorher in einer Scheune dort genächtigt haben sollen. Döbeln. Der 56 Jahre alte Arbeiter Gustav Abrotzky von hier verlor auf dem Fußwege von Neudorf nach den Bärentalanlagen auf der abschüssigen Stelle die Gewalt über sein Rad und erlitt einen Schädelbruch, an dem er verstarb. Wermsdorf. Humor hat ein hiesiger Gutsbesitzer gezeigt, der folgende Anzeige bekannt gibt: „Die Kleespitz- buben werden gebeten, doch hübsch an der Sette zu bleiben, da der Klee an der Seite ebenso gut ist wie in der Mitte des Feldes". Mittweida. Durch ein Großfeuer wurden hier in der Nacht zum Montag zwei Häuser auf dem Steinweg ein- geüschert, wobei der ganze Straßenzug mit den Bewohnern aufs höchste gefährdet war. Das Feuer ist dadurch ent standen, daß ein junger Mann bet brennender Kerze ein geschlafen war. Mittweida. Der Blitz schlug in das Lagerhaus einer Baufirma der Bahnhofstraße. Es entwickelte sich daraus ein gefährliches Großfeuer, besten mächtige Feuer säulen die gegenüberliegende Aktienbrauerei, sowie andere dicht dabei befindliche Gebäude bedrohten. Hohenstein-Ernstthal. Im kommenden Monat reisen infolge der schlechten Erwerbs- und LebenSverhältniste gegen 50 hiesige Familien, die zum Teil sehr kinderreich sind, noch Sowjetrußland, um sich dort eine neue Heimat zu gründen. Die Leute wollen sich in der Nähe von Moskau ansiedeln und sich zum Teil der Industrie und zum Teil der Landwirtschaft zuwenden. In nächster Zeit wollen auch noch eine Anzahl Weber von hier nach Holland aus wandern. Marienberg. Die sächsisch böhmische Grenze ist im Gebiete der Bezirlsgrenze auf 14 Tage für den kleinen Grenzverkehr wegen Ausbruch der schwarzen Pocken in Sebastians^erg gesperrt. Lengenfeld. Dem von Zwickau hier eintreffenden Pcrsonenzugc mußte ein Reisender entnommen werden, besten Leben während der Fahrt zwischen Jrfer-grün und Lengen feld ein Herzschlag ein schnelles Ende gesetzt hatte. Au» seinen Papieren wurde in ihm der 61 Jahre alte Bergrat Schenk, Direktor der Frhr. v. Burgkschen Steinkohlenwerke bei Dresden, festgestellt. Er befand sich aus der Fahrt von Zwickau nach Brambach, wo er sich zur Kur aufhielt. Schöneck. Einem hiesigen Gendarmeriewachtmeister gelang es, zwei Burschen im Alter von 18 und 19 Jahren aus Elsterwerda und Berlin festzunehmen, die wochenlang da« Vogtland unsicher gemacht und schwere Diebstähle in Falkenstein, Grünbach, Schöneck und in anderen Orten ver übt hatten. Oelsnitz. Ein Ehrenmal, ein 6 Meter hohes Kreuz aus Porphyr ist aus dem hiesigen Ehrensriedhos für die gefallenen und an Kriegsfolgen verstorbenen Krieger der Ephorie OlSnitz errichtet worden. Für die Woche vom 2. bis 8. August 1920 erhalten auf die Rüch^sleischkarte Reihe „A" Personen über 6 Jahre auf die Reichsfleischmarken 1—10 250 Gramm Rindfleisch bezw. Wurst 80 gr amerik. Schweinefleisch, Personen bis zu 6 Jahren auf die Reichsfleischmarken 1—5 125 gr Rind fleisch und 40 gr amerik. Scheinefleisch. Der Preis beträgt für das Pfund Rind- und Kalbfleisch 9,70 Mark Hackfleisch von Rind- und Kalbfleisch 11,65 Mark Wurst 9 Mark amerik. Schweinefleisch 11,80 Mark. Abschnitt 10 der Lungenkronkenkarte wird in dieser Woche mit 250 gr amerik. Schweinefleisch für 6,90 Mark beliefert. — Die Vergütung bei Verlust von Postpaketen. Durch das Gesetz vom 6. Mai betreffend Aenderung des H 9 des Gesetzes über das Postwxsen des Deutschen Reiches vom 28. Oktober 1871., ist der Höchsibetrag der Vergütung für den Verlust oder die Beschädigung gewöhnlicher Pakete von 3 Mark aus 10 Mark für jedes Pfund der ganzen Sendung festgesetzt worden. Hierdurch ist dem allgemeinen Wunsche, diese Entschädigung entsprechend dem gesunkenen Geldwerte zu erhöhen, Rechnung getragen und dem Publikum Gelegen heit gegeben worden, sich wieder mehr der billigeren Ver sendungsart als gewöhnliches Paket zu bedienen. — Ueber den Landarbeiterstreik in der Kreishaupt- Mannschaft Dresden erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Verhandlungen zwischen den Arbeitgeber- und Arbeit- nehmerorganisationen vor Ausbruch des Streiks bezweckten den Abschluß eines Lanvestarifs für ganz Sachsen. Nach dem Scheitern dieser Verhandlungen und dem Ausbruch des Streiks haben nach einer Sitzung der Arbeitgeberoertreter der Landwirtschaft, an der später auch die Vertreter des Deutschen Landarbeiterverbandes und des Christlichen Land- arberterverbandeS teilgenommen haben, mehrstündige Ver handlungen beim Wirtschaft-Minister Schwarz in Dresden stattgesunven. Man hat mit Rücksicht darauf, daß die Er nährungslage, insbesondere die Brotgetreideoersorgung, die schnellste Lösung der Krise erforderte, ein Abkommen dahin gehend getroffen, daß am Mittwoch vormittags 10 Uhr im Wirtschaftsministerium abermals Verhandlungen stattfinden sollen. Die in diesen Verhandlungen etwa festgelegten Löhne ab 1. August nachzuzahlen, haben sich die Arbeitgeber schon im voraus verpflichtet und daran die Hoffnung geknüpft, daß die Landarbeiter mit Rücksicht auf diese Verpflichtung oie Arbeit sofort wieder aufnehmen. Das ist aber von den Landarbeitern abgelehnt worden. Wie weiter mitgeteilt wird, hat die Lage sich insofern noch verschärft, als die Meißner Arbeitslosen es abgelehnt haben, Landarbeit zu leisten. Von feiten der Arbeitgeber wird ferner erklärt, daß ein erheblicher Teil landwirtschaftlicher Arbeiter auf Grund der gemachten Zusagen, daß der Lohn nachgezahlt werde, g<p willt gewesen ist, zu arbeiten und teilweise auch gearbeitet hat, doch sind die Arbeitswilligen von kontrollierenden Truppen Streikender an der Arbeit verhindert worden. Von den Landwirten wird über außerordentliche Zunahme der Felodrebftähle geklagt. Seit Dienstag sind auch noch die Schweizer in einen Sympathiestreik für die Landarbeiter emgetreten, so daß die Milchversorgung der Städte stockt und aus das äußerste gefährdet ist. In Landwirtskreisen ist man der Annahme, daß der Streik trotz aller Ableugnungen oer Gegenpartei nicht ein Lohnstreik, sondern ein politischer Streik ist und nicht ohne Zusammenhang mit den Vorgängen rn Zittau zu stehen scheine. Pirna. Infolge der mit den Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Kreishauptmannschaft Dresden ge- Icheiterten Tarisverhandlungen sind in der hiesigen Amts- hauptmannschast auf fast allen Rittergütern und einigen großen Bauerngütern die Landarbeiter in den Streik ge- rreten. In Frage kommen etwa 1500 Streikende. Lohmen. Eine Glanzleistung vollbrachte hier, wie oer „Pirnaer Anzeiger" meldet, der Diensthund des Gendarmeriewachtmeister Gietzold-Puna. In der Nacht zum Sonnabend mar in die Schankwirlschaft von Emilie Johne eingebrochen und ein Posten Zigarren im Werte von über 1500 Mark gestohlen worden. Der hiesige Gendarmerie Wachtmeister hatte sofort Verdacht aus zwei Gäste, die tags vorher die Schankwirtschast besucht hatten. Er zog zur Ver folgung der Spur den Pirnaer Gendarmerie-Diensthund hinzu. Dieser nahm, obwohl schon wieder viel Begängnis gewesen war, ecke Spur aus und versolgte sie etwa zwei Kilometer weit bis nach Uttewalde in ein Haus, in dem der Dieb, ein 21 Jahre aller Bergarbeiter aus Lugau, sich besuchsweise aufhrelt. Er war auf dem Heimweg nach Uttewalde noch m em eingesriedigtes Grundstück eingedrungen , — Mit der Vereinheitlichung Ler Finanzverwaltung 9 Reiches sind wir bei der Elwerbslosenfürforge leider auf Mbem Wege stehen geblieben, indem dre Kosten der Er- Dibsiosenfursorge den einzelnen Ländern nach dem Grade " Zahl der unbeschäftigten Arbeiter innerhalb ihrer Landes- ^nzen zur Last fallen. Das sühn zu einer unberechtigten Dchrdelastung aller industriellen Länder gegenüber anderen, eine vorwiegend landwirtschaftliche Bevölkerung haben. M da» praktisch in die Erscheinung tritt, mag die Tatsache Weisen, daß in Mecklenburg zurzeit wenige Hundert Ec- ^bslose eine staatliche Unterstützung beziehen, während das ^er Arbeüsenllafsungen und Arbeitslosigkeit sehr stark ^moe industrielle Sachsen in seinem diesjährigen Etat M die Summe von Uber 150 Millionen Mark eingestellt M und wahrscheinlich damit rechnen muß, daß es mit dieser ^Uime noch Nicht einmal auskommt. Es kann nur eine Mendige und eigentlich selbstverständliche Folge der Auf- der FinanzhoheU der Bundesstaaten fein, daß die dieser das ganze Reich gleichmäßig treffenden Imitat der Arbeitslosigkeit, eine Folge des vom Reiche Ehrten und von uns allein verlorenen Krieges, gleichmäßig allen Bewohnern de« Reiche« getragen werden müssen, gegenwärtige Praxis schließt, wie das eine Beispiel M eine ungerechtfertigte Bevorzugung aller landwirtschaft- ^en Gegenden in sich. Es ist deshalb zu erwarten, dag .^ sächsische Regierung ihrerseits dafür eintritt, datz eine ^chmägjge Perteilung oer Lasten der Erwerbslosenfürsorge alle Bewohner des Reiches erfolgt. Dieser gerechten Gerung darf und wird sich die Regierung nicht ver- e" können, weil mit Aufhebung der Finanzhoheit der . iMen Lander diesen ja jede Möglichkeit fehlt, dre Kosten > Elwerbslosenfürforge etwa wie früher durch besondere ^ln auszubringen. gesandt. Bayern darf dafür seine Ein- ^hnerwchien behalten. Marschall Foch beabsichtigt, den Mi und die Donau entlang die französischen Truppen zu "importieren. — Ueber die französischen Durchmarschpläm durch Bayern ^sahrl die „München-Augsburger Abendzeitung" folgendes: Mens vor acht Tagen hieß es, daß die Entente am Rhein A Wasser und zu Lande rüste. Reisende und Schiffer teilten Grüber Einzelheiten mit. Marschall Foch rechnet mit Aherns wohlwollender Haltung im Falle der Durchmarsches MMscher Truppen durch Deutschland nach Polen. In um Mainz waUer man nur auf den Befehl, der die Mentezüge durch Bayern und die Tscheche: bringen soll. der norddeutschen Arbeiterschaft befürchtet man völlige ^ans. ortlähmung, von der bayerischen dagegen nicht. Der : in München hat darüber nach Paris le Ber-' uubefm hat FslvM betrag im Rsksftes vom Tage- — In Oberschlksikn cingetrosfenen französischen Mel- "UNgen zufolge treffen die Franzosen umfassende Vor- dereitungen zur Hilfeleistung für Polen. In Besancon, Msort, Nancy und Straßburg stehen große Truppenmengen, Munter auch Kolonialtrupp-n zum Abtransport bereit. Zither vollzogen sich die Truppennansporte über Basel, «alzdurg, P>ag Oderberg. Es scheint aber, daß die fran- ^sche HecreSlenung hinsichtlich der Truppentransporte noch Mre Pläne verfolgt- Wie verlautet, sind 9000 französische ^senbahnbeamte und Eisenbahnarbeiter zur Verwendung im Alande bereitgestellt worden. Hit 50 ehlt Oertttchew »md HKchsijchsL-. DiitnSori.OKMa, dm s. August rzeo. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauplmann- Dre-Len-Neustädt einschließlich der Stadt Radeberg. aöiler wage" m. "fragen ds« « Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- ff tng, Daminstng nnü Sonnabend. n Be;uoo-Preis: Monatlich -'.25 Mark, ff bei Zustellung durch die Boten 2.50 Mark. H lM Falle höherer Bemalt (Krieg od. focht. N "?tnü,nech)er Sivnmgkn des Betriebes der geitnnq, der Lieferanten ad. d. Beförderung«- f Einrichtungen) hat der Bezieher keilten Än- wn>ch auf Lieferung »der Nachlieferung der st orhtmg »d. »nfNück-ahtung d. Bezugspreises. > . — Im Unterhaus erklärte Bonar Law, die englische ^zierung habe niemals die Absicht gehabt, die deutsche oder ^Mische Regierung um ihre Mithilfe gegen Rußland zu — , ew Mit voller Schärfe wandte sich Bonar Law gegen '"tast, Abenteuer, in das Polen sich gestürzt habe. Polen ser ' u. Älchi im emgelretemu Ereignisse verantwortlich. Eng- gs v. 8-" schicke keinerlei Waffen oder Munitron nach Pchn zur Hilse. Fehlen der englischen Zustimmung. Die englische m ^llderpolittk begegnet in Frankreich größter Erregung, da toststraöeu ihr Re Schuld an einem möglichen Zusammenbruch behänd^ Mens geben wird. ^sche Bereitschaft für Polen ist seit Mittwoch voriger Woche Mündig. Der Mmarjch der Truppen verzögert sich durch 'lAtk u« - üa» -- -hlt KMK rnd echte»