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Wg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Uiter^IMzs isprech-Anschlusz Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Mittwoch, den August ^920 49- Jahrgang. Ummer 88 auöeres che" jßer öe»! Kä-'i^ »rlst«, Die Kartoffelerzeuger werden im Interesse der Auf- Reueste» vom Tage cktha5e — . -^^rnv, ars ous pvrntiwc ^aupiquairier einen L/tvs- "ertes ? Funkspruch aufgefangen zu haben behauptet, worin die UV» St!, istische Regierung ihrem Hauptquartier die Anweisung die Waffenstillstandsverhandlungen bis zum 4. August r 1. Fügern. Die Polen behaupten, daß die Bolsche- A» ihnen nur ein Spiel treiben und unbedingt auf ', is .^nahnie von Warschau beharren. Gleichzeitig werden " abhänge. In Oberschlefien blickt die deutsche Bevölkerung mit rn -n! acki I4d> ntt>n fl«' Pfohl.) z. iil edte sthof z" rügt frisch Mi ^ ^ugen uoer erne emporenoe Bcyanoung der 5" unserer im Weltkriege gefallenen Soldaten, die e n„,?^psen oberhalb Uffholz am Hartmannsweilerkops bestattet werden konnten. Es heißt dort ließ man die Totenschädel dieser Gefallenen Die letzten Nachrichten aus Polen lauten insofern ^higend, als das polnische Hauptquartier einen Mos- Offizierlagsr stammen, wo in letzter Zeit Abteilungen monarchistischer Offiziere aus Oesterreich gebildet worden sind. mkuW od lö»' abc da erbeten "" !8 Wils »f- . — Der von Ungarn aus organisierte Ueberfall auf das Munitionslager von Fürstenfeld hat in der Oeffentlichkest ungeheures Aufsehen erregt. Nach den bisherigen Er hebungen scheint festzustellen, daß der Verdacht auf den ehemaligen Volkswehrhauptmann Bartofer fällt. Die öster reichische Regierung hat eine Note an die Reparation«, kommision nach Paris gerichtet, in der wegen der Vorfälle ein Einschreiten der Verbandsregierung verlangt wird, da die geraubten Waffen zur Verfügung der militärischen Kon trollkommission der Verbandsmächte standen. Wie aus unterrichteter Quelle verlautet kann man mit Sicherheit an- Amtlicher Teil. Frühkartoffel-Höchstpreise. Reichstag ist nachstehende Anfrage zugegangen: l^hausener Volksblatt befindet sich die Schilderung Kenzeugen über eine empörende Schändung der '"Haltung von Ruhe und Ordnung in der Gemeinde er- die Höchstpreise nicht zu überschreiten. Httendorf-Moritzdorf, am 3. August 1920. Der Gemeindevorstand. »"»myme von Warnau veyarren. isaüMking weroen Ölungen in die Pariser Presse lanciert, daß die Lage i Untschen Armee sich gebessert habe. In London wurde Mnksprpch Kamenews aufgefangen, der den russischen zuruft, an der Front müßten weitere Erfolge erzielt da davon der Erfolg der nach London reisenden Nätbn^ leustadt, Str. 37,ll' weitgehendst zu unterstützen, auch der Bundesleilung in diesem Kampfe wie ein Mann zur Seite zu stehen und nicht m erlahmen. Mit aller Entschiedenheit muß hingewirkt werden auf Beseitigung des § 28, weil durch Gewährung der Ausgleichrzulage völlig ungleiche Vollrenten für Kriegs beschädigte und Hinterbliebene gezeitigt werden. Gleiches Recht erblickt der Vertrctertag nur darin, wenn für gleiche Beschädigung gleiche Rente und für den gleichen Verlust eines Ernährers gleiche Entschädigung gezahlt wird, ganz gleich, ob der Beschädigte oder Verstorbene früher einen ge lernten oder ungelernten Beruf ausgeübt oder eine wenig volle oder veiantwortungSreiche Stellung eingenommen hat. Mit Nachdruck muß auch der § 63 bekämpft werden, der in seiner Auswirkung dem Reiche mehr wirtschaftlichen Schaden als finanzielle Vorteile bringen wird. Durch eine Renten kürzung, wie sie der § 63 vorsieht, werden bet Beschädigten und auch bei Hinterbliebenen Arbeitswille und Arbeitsfreude gelähmt. Eine solche Bestimmung wirkt demoralisierend und unsittlich, straft den Fleiß und belohnt den Müßiggang. Die Kriegsopfer sind bereit, 'am Wiederaufbau des deutschen Wirtschaftswesens mitzuarbeiten, sie dürfen aber daran keineswegs durch ungerechte Rentenabzüge bei einem so niedrigen Arbeitseinkommen gehindert werden. Weiter fordert der Vertretertag eine Erhöhung der Abfindung für die Hinterbliebenen bei Wiederoerheiratung auf mindesten« den fünffachen Jahresbetrag. Mit aller Entschiedenheit wendet sich der Vertretertag auch gegen die ungerecht wirkende Ortsklasseneinteilung, weil dadurch insbesondere die in der Nähe der Großstadt liegenden Gemeinden bei der Ge währung der Ortsklaffenzuschläge schwer benachteiligt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß insbesondere gerade in den in die niedrigeren Ortsklassen eingereihten Gemeinden keines wegs günstigere Preis-, Wohnungs- und Steuerverhältniffe bestehen. Wenn auch der Vertretertag nicht verkennt, daß das neue ReichSoersorgungSgesetz manche Programmforderung des Reichsbundes der Erfüllung zugeführt hat und kulturelle und soziale Errungenschaften bringt, so muß es doch mit aller Deutlichkeit nachdrücklich ausgesprochen werden: da« neue Reichsversorgungsgesetz kann erst dann Anspruch darauf erheben» von Gerechtigkeit und sozialem Geiste getragen zu sein, wenn die erwähnten Bestimmungen und sonstigen Härten und Ungerechtigkeiten daraus verschwunden sind. Diese Reform muß erkämpft werden. Der Vertretertag ge lobt, mit aller Kraft in diesem Sinne zu arbeiten und die unbedingt notwendige Aufklärung in objektiver Weise bis in die kleinste Ortsgruppe des Landes zu tragen, womit die Notwendigkeit einer geschloffenen Organisation und die Zu gehörigkeit zu einer solchen überwältigend bewiesen werden. Meißen. Ein Lebensmitteltransport wurde von einer Streifabteilung der Gendarmeriewache auf der Land straße zwischen Meißen und Dresden angehalten. Der Transport wurde von einem Meißner Botensuhrmann aus; geführt. Er sollte zunächst nach der Dresdner Zentralaus spannung und von dort nach dem Weißen Hirsch weiterge leitet werden. Der betreffende Botenfuhrmann beförderte auf seinem Geschirr 5 Zentner Weizenmehl eine gleiche Menge neue Kartoffeln, über 50 Pfund Kalbfleisch sowie eine Anzahl Weißbrote. Die Lebensmittel wurden beschlag nahmt und der allgemeinen Versorgung überwiesen. Zittau. Unsere Stadt steht seit Freitag abend im Zeichen kommunistischen Terrors. Radikale Elemente haben nach einer an diesem Tage abgehaltenen Versammlung die Gewalt an sich gerissen. Im Lause des Sonntags wurde der elektrische Strom abgestellt und die Gaszufuhr auf da« Aeußerste eingeschränkt, so daß kein Licht vorhanden war mit Ausnahme auf dem Bahnhof und im städtischen Kranken- Hause. Am Montag vormittag durchzogen die Arbeiter patrouillen erneut die Stadt und zwangen die Geschäfts inhaber zum Schließen der Geschäfte. Auch sämtliche Be triebe mußten schließen. Inzwischen sind von der Regierung Plakate eingetroffen, nach denen über die Amtshauptmann- schaslen Zittau und Löbau der Belagerungszustand verhängt worden ist. Welche Wirkung diese Regierungskundgebung haben wird, ist nicht abzusehen, da sie nur sehr schwer an die Massen der Bevölkerung heranzubringen ist, denn den hiesigen Zeitungen ist die Weiterarbeit verboten worden und zudem läßt auch das vollständige Fehlen von elektrischem Strom die Herausgabe von Zeitungen oder Sonderausgaben nicht zu. OerMches imd GächfifcheS. Vttendorf Okrilla, den z. August <920. — Felddiebstähle ohne Ende, auch dies Jahr mehren sich die Klagen der Landwirte über zunehmende Felddieb, stähle. Nicht nur Rucksackweise, sondern Handwagenweise verschwinden die abgeschnittenen Aehren und ganze Puppen von den Feldern, von den Kartoffeln noch gar nicht weiter zu reden — vielemals ist es aber auch der unverschämte Preis der Frühkartoffeln — denn wenn der Bauer 50 bis 60 Pfennig für das Pfund verlangt, dann braucht er sich nicht zu wundern wenn er auf andere Art erleichtert wird. Aber im großen und ganzen wird regelmäßig mehr Schaden angerichtet als der Spitzbube Nutzen hat, aus diesem Grunde hat der hiesige landwirtschaftliche Verein auch in diesem Jahre einen Flurschutz geschaffen um den schädigenden Felddiebstählen entgegenzutreten. — Am morgenden Mittwoch vollenden sich 25 Jahre seit dem Herr Richard Schlegel als Schleifereiarbeiter in den Glashüttenwerken der Firma August Walther u. Söhne A.-G. beschäftigt ist. — Eine Verkürzung der Schalterdienststunden am hiesigen Postamt tritt ab 1. August insofern ein als nur noch von früh 8 bis ^«12 Uhr und nachm. 3 bis 6 Uhr die Schalter geöffnet sind. — In der am 17. d. M- hier adgehaltenen General versammlung de» Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, -Teil nehmer und -Hinterbliebenen wurde an Stelle des bisherigen Vorsitzenden Kamerad Hanta, Kamerad Albert Schön in Großokrilla und als 2. Vorsitzender Kamerad Walther Hof mann in Ottendorf gewählt. — Von den für die Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg auf die Zeit vom 4. bis 31. Juli 1920 ausgegebenen Nährmittelkarten werden beliefert: Abschnitt 53 der gelben Karte A mit Vr Pfund Buchweizengrütze und */. Pfund Tapiokamehl, Abschnitt 53 der roten Karte B mit V, Pfund Teigwaren und VirPwnd Tapiokamehl, Abschnitt 53 der grünen Karte C mit V« Pfund Teigwaren und ^4 Pfund Tapiokamehl und Abschnitt 53 der blauen Karte D mit */z Pfund Teigwaren und Pfund Sago. Die Anmeldung für diese Belieferung hat seitens der Verbraucher spätestens bis zum 4. August 1920 in einem Kleinhandelsgeschäst zu erfolgen. — Bezirksausschuß Dresden-Neustadt. Eine öffentliche Sitzung findet Mittwoch nachmittag 3 Uhr im Verhandlungs saale der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt statt. — Die Verhandlungen über den Steuerabzug find noch nicht abgeschlossen. Gestern mittag wurde beschlossen, den Gesetzentwurf nochmals an das Reichsfinanzministerium zurückzugeben, das ihn einer erneuten Durcharbeitung unter ziehen soll. Es wird für den lausenden Monat daher bei dem 10 prozentigen Abzug verbleiben. Die neuen Bestim mungen werden frühestens vom 1. September an gelten. — Der Reichsbund dec Kriegsbeschädigten, Kriegsteil nehmer und Kriegshinterbliebenen beschäftigte sich am Sonn tag mit dem neuen RcichSversorgungSgesetz und nahm ein stimmig folgende Entschließung an: Die am 18. d. M in Dresden tagende, von der Gauleitung Sachsens des Reichs bundes einderufene Konferenz der Kreis- und Bezirksleiter, die rund 60000 Mitglieder vertreten, schließt sich einmütig dem Protest der Bundesleitung gegen das neue Reichsver- sorgungrgesetz unter besonderer Berücksichtigung der 25, 28 und 63 an, und erklärt, daß der Kampf gegen die un gerechten und unhaltbaren Gesetzbestimmungen mit aller Schärfe geführt werden muß. Die Gauleitung und die Kreis- und Bezirksleiter versichern sich in dem Bestreben, die Härten de« Gesetzes schnellsten« zu beseitigen, gegenseitig Postscheck-Konto Leipzig Nr. 28148. Schristleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Grotz-OKM«. tetn Grund zum Sympathisieren mit der an- russischen Armee vor. Die Verwirklichung national- ^^Mscher Utopien würde Deutschland in ungeheures i Kürzen. dk -bjM-s-md- mnd-n m- dl- M« 1», 1 tiMMarken abgegebenen Kartoffeln angerechnet. '» " .»«Die Kartoffelerzeuqer werden im Interesse der erste» <S«tze mit 12b M«. kiMM. Anzeigen »erd«« a« d« C>schii>»i>MkW» bis spateste«« 1» Utz« KW» GrMYMMc erdete». 2^ A«kp«ch «if ««chki «MM, »«« »Ottendorfer Zeitung- erscheint Diens- i > tag, Donnerstag und Sonnabend. i ^siugs-Preis: Monatlich 2,2ö Mark. 1 . Zustellung durch die Boten 2.50 Mark, p Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, s Störungen des Betriebes der t Wsng, der Lieferanten od. d. Beförderung»- : Dichtungen) Hal der Bezieher Kernen An- l Ah ans Lieferung oder Nachlieferung der i »4. «»fNllchMhklng d. Bezugspreises, t ««K izr- l!« »ü ehlt haltige», «UH der Haß gegen Polen durchaus berechtigt st Grund zum Sympathisieren mit der Divisionen Alpenjäger mit einer Artilleriebrigade. Brigaden französischer Territorialtruppen sind im Die oberschlesischen Bahnhöfe sind militärisch stark ' " gesamte schlesische Presse mahnt in überaus i 'Werse die Bevölkerung zur Ruhe und Besonnenheit davor, sich in politische Abenteuer zu stürzen. ' auch der Haß gegen Polen durchaus berechtigt sei, so «^bttn Sorge in die nächste Zukunft. Im Falle des ^nr der Waffenstillstand-Verhandlungen und des zloscn t^ . M Borrückens der Bolschewisten wird mit einer Ueber- >i ende« ^8 Oberschlesien» mit zurückweichenden polnischen unZe» si?en gerechnet, die eine ungeheure Gefahr für Ober- nich. " bilden würden. Die Franzosen werden den Uebec- Vc iuä .s f oberschlesisches Gebiet kaum hindern, vielleicht so- imt 1 Man in deutschen Kreisen befürchtet, Oberschlesien Imittel.^ für die Neugruppierung der Polen benutzen, sich französischen Truppen in Oberschlesien macht sich 4 Bewegung bemerkbar. An der Grenze stehen nina. Divisionen Alpenjäger mit einer Artilleriebrigade. Nachdem durch das Wirtschastsministerium der Höchst- für Frühkartoffeln beim Verkaufe durch den Erzeuger Mark für den Zentner herabgesetzt worden ist, hat ' Amtshauptmannschast Dresden-Neustadt den Klein- ^chpreis für Kartoffeln aus dem hiesigen Bezirke, wenn derselben Gemeinde, in der sie erbaut worden sind, werden, auf 35 Pfg., sonst auf 37 Pfg. für das festgesetzt. du Hand gehen, man trug sie an Stäben aufge- V"um, ja man scheute sich selbst nicht, Gruppenbilder 'ih^Sraphieren, wobei die Gebeine dieser für das Gefallenen als Sehenswürdigkeit mit ausgenommen H!> Ferner sollen auf dem deutschen Militärfriedhof in hlt : l Gräber nach Entfernung der Leichensteine und l bÜ " ^eiofarbige Franzofen aufgewühlt, die Üeberreste Letzten in Strohsäcke gepackt und in eine große - W^Kn worden fein, die dann fest eingestampft und .^°den gleich gemacht wurde. Sind der Regierung ^Wternden Mitteilungen bekannt? Entsprechen sie ^dcheit? Gegebenenfalls, was gedenkt die Regierung die Durchführung des Artikels 225 des Friedens- gewährleisten, der auch die französische Regierung die Grabstätten der auf ihrem Gebiet beerdigten ^^rigen Achtung zu behandeln und instand