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^okal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Fernsprech-Anschluß Amt Hermsdvrf b. Dr. Rr. A. PMcheÄr-Kvnto Rr. 28t48. SchrMeitmrq. Dn«k u. Bertsg Hermann Rühle, Mittwoch, den 2. Februar (92 ( 20- Oattrs«ug ! Die ,Ottendorfer Zeitung' erschein Diens- U !ag, Dsirncrstag und Sonnabend. ft Bezugs-Preis: Moiurllich 2,^5 Mark. bei Zuftclinng durch die Boten 2,5o Mark. -j Im ^»8e höherer Vennill fKrieg od. sonft. tl kgr»L»elch«r Störungen des Betrieb es der Zeitung, der Lieferant«« »d. d. Beförderrnrgs- " Etnnchiuugruf hat der Berther deinen An- fdrnch auf Lieferung »der Rnchkkserung der Z«Ln«q »d. »nfBikdMtztnngd. P,Mqs»reP«s. Nummer (3 zum 23. Januar fünf Treibriemen der Aist, sondern des Februars den -nge voraussichtlich bis Ende des gegenwärtigen Wirtschafts- ahres gesichert sei, und daß vom 15. Februar ab die Koch mehlration auf 200 Gramm erhöht wird. Diese Mitteilung war es auch, die den lebhaften Beifall des Reichstages hervorgerufen hat. — Kunsthonig ist billiger geworden. Der KleinhandelS- föchslpreis für Kunsthonig ist von 7,30 Mk. auf 4,70 Mk. irr das Pfund herabgesetzt worden. Das Publikum wird gebeten, bet der Kontrolle der Preise milzuwirken und Höchst preisüberschreitungen anzuzeigen. — Lohnnachweisungen an die Berufsgenossenschaft. Die Mitglieder von Berufsgenoffenschaften werden daran erinnert, daß die Lohnnachweisungen für das vergangene Jahr ungesäumt, spätestens aber bis zum 11. Februar an ou BeiufSgenossenschaften einzureichen sind. Auf die Nicht einhaltung des gesetzlichen Termins st^ht eine Geldstrafe,bis zu 300 Mk. Außerdem stellen die BeiufSgenöffenschaften den Lohnnachweis selbst auf, wenn der Nachweis des Unter nehmers nicht rechtzeitig eingeht Eine Beschwerde gegen die Höhe des Umlagebeitrages ist aber selbst im Falle einer erheblichen Ueberschätzung unzulässig. Es empfiehlt sich, die Lohnnachweise nicht erst gegen Ablaus regelmäßig bereits in den ersten Tagen Genossenfchasten etnzureichen. Königsbrück. In der Nacht ind aus der RttlergulSmühle Reichenau dem Klcide'.schrauke ein neuer schwarzer Chebiolanzug, ein laar Sonntagsbosen, 1 Paar Gummihosenträger, und ein Zaar neue aelbe Militär-Schnürschuhe gestohlen worden nd. Der Geschädigte hat zur Ermittelung der Täter eine Belohnung von 250 Mk. ausgesetzt. Kamenz. Die Stadt hat in der letzten Zeit umfang reiche Ländereien erworben, so die Rittergüter Reichenau, Koitzich und Straßgräbchen, ferner Klosterforst und den Nebelschützer Exerzierplatz. Für Grundstückserwerbungen hat — Der Streit um das Grand-Union-Hotel in Dresden scheint noch nicht entschieden zu sein. Den Kommunisten ist wahrscheinlich ihre Zustimmung in der letzten Landlagsntzung nachträglich noch leid geworden, sodaß sie jetzt folgenden, Antrag emgevlachl haben: Dec Landtag wolle beschließen: Die Regierung hat das von ihr angekauste Grand-Union- Hotel für Wohnungszwecke zur Berjügunz zu stellen; eme Benutzung für Bureauzwecke muß unter allen Umständen unterbleiben. Bür walde. Ein äußerst frecher Diebstahl wurde am Sonnabend in den Abendstunden bei dem Zimmerer Schoder ausgeführt, indem daselbst in der Oberstube aus Penig. In der Zwangsversteigerung ging die Stadtmühle zum Preise von 86000 Mark in den Besitz der Patentvapieifabrik über. Limbach. Für 110000 Mark Goldwaren hatte der Uhrmachergehilfe Sauerberg im Riedelschen Goldwarenge- schäft gestohlen und dann vergraben. Der Polizei gelang die Ermittlung des Täters, der verhaftet wurde. GoSverSgrün. Der Ueberwachungsausschuß be schlagnahmte in der hiesigen Ullmannschen Mühle mehrere hundert Zentner Getreide, über dessen Herkunft der Müller keine Auskunft geben konnte. Oelsnttz. Von den Opfern der Grubenkatastrophe starben am Sonnabend und Sonntag zwei weitere. Die Zahl der Todesopfer ist dadurch auf 56 gestiegen. Einige weitere Schwerverletzte ringen noch mit dem Tode. Man muß mit ihrem Ableben rechnen. Für die Hinterbliebenen der Opfer hat unter der Einwohnerschaft eine rege Sammlungstäligkeit eingesetzt. und aus dem dortigen Rittergute Leib- und Bettwäsche, „RN." und „BI." gezeichnet, gestohlen worden. Für Er mittlung der Täter und Wlederherbeischaffung der gestohlenen Sachen sind 500 Mack Belohnung zugesichert worden. Radeb erg. Nach dem Haushaltplau 1920/21 rst em Gesamtfehlbetrag von 2 900000 Mark zu decken, der vorau^chiltch durch Mehreingang an Steuern bis auf rund einer Million Mark wird herabgedrückt werden können. Als neue Steuern werden hier genannt die Wohnungs- Luxus-Steuer, die Steuer für den Gewerbebetrieb im Um- lerzrehen und die Vieysteuer. Die drei Baugenossenschaften haben 2 814100 Mk. Zuschüße erhalten. Die Nettoausgaben ür Stratzeobau-Norstandsarbeiten betragen 411500 Mk. Dresden. Der Amlshauptmann Richter von Zittau ist zum Sparkommlßar für das Ministerium des Innern ernannt worden. Ihm ist Regierungsrat Schlegel zur Seite gestellt worden. Für die Tätigkeit des Spar- tommistars rm Ministerium des Innern sollen folgende Richtlinien maßgebend fern: Er soll kontrollieren, ob die schnellste Erledigung der Geschäfte, besonders der Eingänge, gewährleistet ist. Weiter soll er prüfen, ob eine Ein schränkung der Ausgaben im allgemeinen angängig ist, ferner die Erhöhung der Selbständigkeit der Beamten innerhalb der Behörden, die Vereinfachung des schriftlichen Verkehrs, die Ausnutzung aller technischen Hilfsmittel (An wendung der Kurzschrift usw.). Die Berufung ist nur für oas Ministerium des Innern erfolgt, wo man wahrscheinlich gewisse Ersparnisse zu machen gedenkt. Die Tätigkeit des SparkvmmissarS wird nur eine vorübergehende sein. Ein neuer Etalspoflen soll damit nicht geschaffen werden. Fü das Justizministerium uno für die anderen Ministerien i kern Kommissar ernannt woroen, weil man glaubt, daß i vielem Ressort schon alle Möglichkeiten der Sparsamkeit er schöpft sind. ' r nur eher eine Verschlechterung uno eure neue Ungerechtigkeit bringt. — Rückgang der Wurst- und Fleischpreise in Sicht. Aus B.cltn wird von volkswirtschaftlicher Seite gemeldet: Nachdem die Preise auf den letzten Viehmäckten wesentlich zurückgegangen sind, steht zu erwarten, datz nunmehr auö die Preise für Fleisch- und Warstwaren eine Senkung er fahren. Auch dre zur Wurstwareufabrikation erforderlichen Zutaten, wie insbesondere Gewürze, fallen. ständig im Preise. Oertliches und ÄüHfisfchLS. VttendorfBkriÜa, den u Februar zzrp , H: Gemeindeabend. Wir weisen nochmals auf den heutigen Kirchgemeindeabend hin. (Siehe auch Anzeige in heutiger Nummer). Auch bitten wir die Gcmeindeglieder Gesangbücher uno Llchier mitzubringen. — Wie wir erst nachträglich erfahren, war es om einigen Tagen Herrn Bardier und Friseur A. Rose ver gönnt, das 25 jährige Metsterjubiläum zu begehen. Auch wir schließen uns oen Glückwünschenoen an und wünschen dem Jubilar auch für fernerhin eme erfolgreiche Tätigkeit. — Steuerabzug bei Gastwirtsangestellien bctr. Wir uns amtlich milgeMt wird, ist bei GastwiUSangestellten der Steuerabzug Nicht nur von dem festen Geldlrhn einschließ lich des Werts der Natural- und sonstigen Sachbezüge sondern auch vom Bedienungsgeld (Umsatzprozente) vorzu- nchmen. Die bisher von verschiedenen Seiten vertretene Ansicht, daß sich der Steuerabzug hieraus nicht erstrecke, ist daher irrig. — Gemeindeeinkommensteuer. Vom Landesfinanzamt Dresden wird mitgeteUt, daß die Frist zur Bekanntgabe der von den Gemeinden über die Gememdeeinlommensteuer aus das Sieuerjahr 1920 gefaßten Beschlüße an die Finanz ämter bis zum 28. Februar 1921 verlängert worden ist. — Erhöhung der Gebühren für Schlachtvieh- uno Fleischbeschau. Mit Rücksicht aus die Peueuernng der Lebenshaltung war das Wirtschaftsmintsterium genötigt, die Gebühren für die Schlachtvieh- und Fleischbeschau zeitgemäß zu erhöhen. Die Sätze sind aus dem 1. Stück des Sächsischen Gesetzblattes von 1921 zu ersehen, das in den Nächsten Tagen erscheint. — Bei der jetzt verschärften Kontrolle über den Ge> treidcverbrauch in Sachsen ist festgestellt worben, baß manche Landwirte nichtangemeldete Schrotmühlen besitzen. Sie sind empfindlich bestraft, die Mühlen versiegelt und in manchen Fällen beschlagnahmt worden. Letzteres bedeutet einen Verlust von mehreren tausend Mark. — Gestaffelte Brotpreise? Wie verschiedene Zeitungen melden, soll in Berlin der Gedanke aufgetaucht sein, nach österreichischem Muster auch in Deutschland eine Staffelung der Brviprelse vorzunehmen. Der Gedanke ist nicht neu und auch schon früher erörtert worden. Die Ernährungs- behürden sind aber, wie mitgeteilt wird, bei den wieoer- holten Erörterungen darüber zu dem Ergebnis gekommen, daß die Schäden eines solchen Bestehens den Nutzen reichlich überwiegen wurden. Schon allem um dre umfangreichen Erhebungen dafür vornehmen zu können, würde eine ganze Anzahl von Beamten gebraucht werden Ferner müßten^ die UmeZchrede, wie sie durch die Kmverjahl «egeben sind, fest, gestellt werden uno endlich kommen dazu noch die Schwierig keiten der Abrechnung. Daher wurde sich eme solche Menge von Beamren nötig machen, daß dann eme neue erhebliche Belastung der Brotversorgung entstehen müßte, uno so für eine Verbilligung der Brolversorgung überhaupt leine Mög lichkeit mehr voryanoen wäre. Der Zweck, der solch em VerteilungSMsm haben soll, nämr.ch soziale Gerechtigkeit zu schaffen, wurde aus keine W^rse erreicht, sondern im Gegen teil nur noch dem Schiebertum mehr als bisher Tur und Tor geöffnet werden. Wenn man sich also das Für und Wider überlegt, jo kommt man unbedingt zu dem Schlug, daß eine derartige Ueverorgaimation kerne Be erung, sondern Kirchennachrichten. " Dienstag, den 1. Februar 1921. Abends 8 Uhr: Vortrag des Herrn Superintendent Dr. Heber über: „Hat die Wissenschaft bewiesen, daß es kernen Gott gibt?" d-e S'adt Darlehen von 1 806399 Mk. ausgenommen. Ter Gesamtgrundbesitz umfaßt 2570 Acker und bildet, namentlich in den Forsten, eine gute Ertragsquelle^für jdie Stadtkaffe. Bautzen. Um den Ankauf des alten ^Bautzner Fremdcnbofes Weißes Roß, das vor nicht allzu langer Zeit n de Hände des Wendischen Vereins überging, hatte sich tzt d-s Gewerkschaftskartcll Bautzen bemüht, das dort die fishsr in der Stadt verstreut liegenden GewerkschastSbüroS unterbringen und gleichzeitig ein Volkshaus für die Arbeiter- chaft einnchten wollte. Als Kauspreis wurden 320000 Mk. genannt. Außer dem Gewerkschastskartell wollten sich die n der Asa zusammengeschloffenen Verbände am Kaufe be teiligen, um es der Arbeiterschaft im weitesten Sinne zu gänglich zu machen. Arn Donnerstag sollte der Kaufver trag unterzeichnet werden, doch ist das Haus in letzter Stunde noch in die Hände des Rittergutsbesitzers Skade übergeaangen. Wie vertäuter, soll in dem Hause die Filiale der Löbauer Bank unteraebracht werden, die sich jetzt im Wendischen Hauss befindet, das aber demnächst geräumt werden muß, da der Wendische Verein das Haus ganz für sich benutzen und u a. neben dem Wendischen Museum auch die Wendische Volk»bank> A, G- dort unterbringen will. Wurzen. In der Herberge hier wurden von fder Polizei zwei zugereiste Arbeiter sestgenommen, die über 4000 Mark Geld bei sich führten, das sie angeblich „gesunden" haben wollen. Leipzig. Der Kriminalpolizei war mitgeteilt worden, daß ein Eisenbahn Güterbodenarbeiter des Ragve- burg-Thüringer Bahnhofs bedeutend über seine Verhältnisse lebte und einen verdächtigen Warenbetrieb hätte. An Hand des gesammelten Beweismatertals wurden ihm schließlich mehrere Güterdiebstähle nachgewiesen und er selbst in Haft genommen. Durch die sehr umfangreichen und schwierigen weiteren Erörterungen der Kriminalpolizei wurden im An schluß daran nach und nach nicht weniger als noch acht Gü elbvdenarbeiter und ein Ober-B ahnassistent ermittet und gleichfalls sestgenommen, weil sie in dreistester Weise, nach, wen bar seit September v. I, wahrscheinlich aber schon seit viel längerer Zeit, Güter gestohlen und durch ihre Helsers- heifer, von denen fünf gleichfalls in Haft genommen worden sind, haben vertreiben lassen. Sie hatten es dabei nament lich auf Spirituosen, besonder« Kognak in Fässern und Kisten, Zigarren uno Stoffe abgesehen, ein Posten im Werte von 40000 Mark konnte noch gerettet werden. Der durch diese Verbrecherbande verursachte Schaden ist sehr aroß und wird wahrscheinlich in die Hunderttausende gehen. Die 14 Hauptbeteiligten sind der Staatsanwaltschaft zuge- führt worden. UcberoieS st hen große Sendungen von Vieh und Fleisch aus Dänemark bevor - — Entgegen einer verbreiteten Meldung, daß der Reichsernährungsminister in der Reichstagssitzung erklärt -abe, daß vom 15. Februar ab die Brotration um 200 Hramm erhöht werde und daß dieser Zustand bis Ende des Wirtschaftsjahres durchgeführt werden solle, wird von zu zuständiger Seite mitaeteilt, daß der Minister tatsächlich nur gejagt hat, daß die Brotveisorgung in dem bisherigen Um Amtlicher Lei!. Aas JinanzamL (mit Jianzkaffe) Kadeberg hat jetzt folgende Anschlüffe: 1) Postscheckkonto Dresden Yr 114320, 2) Hirokasse Kadeöerg Wr. 900, 3) Iernsprecher Kadeöerg Ar. 1003.