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Ottendorfer Zeitung : 30.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192101305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19210130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19210130
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-30
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 30.01.1921
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Vie Mäkrbeil marschiert! Unser O-Mitarbeiter schreibt uns: Als kürzlich im Reichstage dem verstorbenen ehe maligen Reichskanzler Bethmann Hollweg ein Nachruf ge widmet wurde, fehlte es nicht an Protesten aus der äußer sten Linken. Die Kommunisten blieben ostentativ sitzen, und auf Vorwürfe rechisertiglen sie sich mit der Erwide rung, es handle sich doch um den Kriegskanzler, der schuld sei an der Eryiordung von so und so vielen Menschen. Die Ablehnung dieses Gebührens wurde auch von den Mehrhertssozialisten und den Unabhängigen geteilt. Doch mutz biüigcrweise vermerkt werden, daß die Auffassung, von der die feindlichen Brüder sich hier leiten ließen, durch Karl Kautsky, der beiden sozialistischen Par teien als maßgebender Führer angehört hat und auch wohl noch jetzt angehört, am ersten und am nachdrücklich sten begründet wurde. Man erinnert sich noch, daß er so gleich in den Tagen nach der Revolution in das Auswär tige Amt seinen Einzug hielt und dort mit der Sichtung und der Untersuchung des gesamten Altenmaterials über den Krieg betraut wurde. Man erinnert sich ferner, daß er der amtlichen Ausgabe dieses Materials mit einer Ver öffentlichung zuvorkam, und daß er es war, der dadurch die Überzeugung von der deutschen Kriegsschuld bei Freund und Feind befestigte. Kautsky genoß so ziemlich überall den Rus eines ehrlichen Mannes, einer Leuchte der Wissenschaft; sein Zeugnis mußte also schwer ins Gewicht fallen, und wir haben es nur zu schmerzlich erfahren, wie unsere Feinde sich bei der Abfassung und bei der Recht fertigung ihres sogenannten Fricdensvertrages sich immer wieder auf die KautL-ky-Akten beriefen, als auf einen un umstößlichen Beweis des von Deutschland an der Mensch heit begangenen Verbrechens. Kautsky weilt fetzt im fernen Georgien. In seiner Ab wesenheit aber wird hier in Deutschland bekannt, daß er seine Überzeugung von der deutschen Schuld am Kriege förmlich widerrüscn hat. Er ist mit anderen Sachverstän digen, die zur Bearbeitung der Kritgsallen zugezogen waren, mit Professor Delbrück und dem Grafen Montgelas in weitläufige Auseinandersetzungen ge raten über Inhalt, Zu'ammcnhang und Bedeutung der von ihnen geprüften Urkunden, über die Bedingtheit des damaligen Geschehens, übchr die zeitliche Aufeinanderfolge der verschiedenen diplomatischen und militärischen Vorbe reitungsverhandlungen zum Kriege. Der Streit ging dies- mal nicht aus wie das Hornberger Schießen, obwohl es deutsche Gelehrte sind, die sich einigermaßen in die Haare geraten waren. Kautsky wurde vielmehr von seinen Geg nern so sehr in die Enge getrieben, daß er schließlich ein gestand, der deutschen Regierung „früher unrecht getan" zu haben und nach Einsicht der Akten seine frühere Ansicht nicht aufrcchterhalten könne. Deutschland habe „nicht planmäßig auf den Weltkrieg hingearbeitet und ihn schließlich zu vermeiden gesucht". Ganz gewiß ehrt eS diesen Mann, daß er in dieser, ge- radezu alles entscheidenden Frag« jetzt zurücknimm«, waS er früher gegen das Verhalten der deutschen Staats männer an Anklagen vorgebracht hat. Er ist einer folgen schweren Selbsttäuschung zum Opfer gefallen. Man braucht nur auf Briand hinzuweisen, wie er vor der fran zösischen Kammer die Kriegsschuld Deutschlands wie eine absolut feststehende Tatsache behandelt und mit ihr die un erbittlichste Schadenöcrsatzforderung gegen uns begründet, um zu erkennen, wie die ehemaligen Kriegsgegner sich ge radezu aus jeden angeblichen Beweis von deutscher Seite stürzen müssen, um ihre BehaUptungen ausrechizuerhalten. In Deutschland aber ist der Partcilärm nach wie vor so betäubend, daß der Kautskysche Widerruf nur bisher von ganz wenigen Leuten überhaupt gehört worden ist. Aber es trifft sich gut, daß er mit einer anderen, von französischer Seite ausgehenden Enthüllung zusammen- sällt. Herr Paleologue nämlich, im Sommer 19l4 fran zösischer Botschafter in Petersburg, veröffentlicht jetzt seine Erinnerungen aus jenen sturmbewegten Tagen und ganz unbefangen verrät er dabei eine Tatsache, die bisher von allen Ententcleuten krampfhaft verschwiegen oder be stritten worden ist, die Tatsache nämlich, daß Rußland, da mals noch der über alles geliebte Verbündete der franzö sischen Republik, bereits am Abend des 28. Juli die Mobilmachung gegen Österreich nicht nur, sondern im ge heimen schon die allgemeine Mobilmachung angeordnet hat, während der entsprechende deutsche Befehl bekanntlich erst am 1. August gegeben wurde. Niemals ist bisher die Nichtigkeit der immer und immer wieder vorgebrachten deutschen Behauptung von unseren Gegnern zugegeben worden, datz Rußland den ersten Schritt zur allgemeinen Aufbietung der mllitärikchta Kräfte getan und damit den furchtbaren Stein des Welü ieges ins Nolle» gebracht bat. Jetzt liegt aber auch für diese Tatsache ein ganz unanfecht- bares Zeugnis vor, und die deutsche Wahrheitsliebe darf sich, hinterher wenigstens, der Rechtfertigung freuen, die ihr aus gegnerischem Munde zuteil geworden ist. Freilich hrntcrhcr, nachdem die Entwicklung bis zu unserer Ver nichtung geführt hat. Gelrercrewinscbaft i§ri. Vorläufig keine Brotpreiserhöhung. In einer Besprechung mit den Oberpräsidcnten über ernährungswirtschaflliche Fragen beim preußischen Staats kommissar für Vollsernährung wurden die Maßnahmen zur wirksamen Erfassung des Brotgetreides eingehend erörtert. Die Hafcrumlage soll aufrechterhaltcn werden. Einsprüche der Kommunalvcrbänd« sollen schleu nigst und eingehend geprüft werden. Bei der Festsetzung der Ablieferung sollen die Kleinbetriebe, die auch vor dem Kriege ausschließlich Hafer für den eigenen Futtcrbcdarf anbauten, besonders berücksichtigt werden. Neichsernäh- rungsminister Hermes wiederholte darauf seine Erklä rungen, daß der Brotprcis jetzt unter keinen Umständen erhöht werden dürfe. Die Getreidewirtschaft in der jetzigen Form könne für das neue Wirtschaftsjahr nicht ausrecht- eHaltcn werden. Eine wettere öffentliche Bewirtschaf tung sei aber erforderlich. Die Verhandlungen über die Form der Umgestaltung feien noch nicht abgeschlossen. Gefordert wurde allgemein eine baldige Bekannt machung der Mindestpreise für das kommende Wirt schaftsjahr. Nach einer Erklärung von Dr. Hermes sind von der Jndexkommission die erforderlichen Vorarbeiten dafür getroffen worden. Da die Gestaltung der Land- arbciterlöhne aber noch nicht feststeht, konnten di« Ver handlungen twch nicht abgeschlossen werden. Polnische Aunälckau. Veutsckirnä. Finnlands Schulden an Deutschland. Deutschland hat von Finnland für die 1918 geleistete militärische Hilse noch eine Zahlung von 80 Millionen deutscher Mark außer dem bereits von Finnland entrichte ten Betrag gefordert. Erhöhung des steuerfreien Einkommens. Im vorläufigen Ncichswirtschaftrat ist folgender An trag cingcgangcn: 1. Der steuerfreie Einlommensteil nach 8 20 Abs. 2 wird grundsätzlich (nicht nur für die Rech nungsjahre lS20 und 192l) für jede zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende Person von 500 Mark auf 1000 Mark erhöht. 2. DaS in 8 20 festgesetzte Existenzminimum muß grundsätzlich steuerfrei bleiben und darf weder einer Landesstener noch einer Komunalsteuer unterworfen wer den. Ein weiterer Antrag will dem § 8 des Einkommen steuergesetzes folgenden Absatz angcfügt wissen: „Steuer frei bleiben auch alle besonderen Entlohnungen für Arbei ten, die über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus geleistet werden (Überstunden, Qberschichten usw.). Zentrum und Flaggensrage. Die Anregung der Deutschen Dolksparteft durch Volksentscheid eine Entscheidung über die Rcichsfarben herbeiznsührcn bzw. die alte NeichSslagge schwarz-weiß- rot wieder herzustellen, ist in den letzten Lagen Gegenstand der Erörterungen unter den Parteien gewesen. Während seitens der Deutschen Volkspartei und auch seilens der Demokraten der Wunsch besteht, diese Frage durch Volks entscheid zur Entscheidung zu bringen, scheint im Zentrum wenig Neigung vorhanden zu sein, auf diese Anregung cinzugehcn. Man sagt sich dort, daß die Gründe, welche seinerzeit für die Farben Schwarz-No^-Gold ausschlag gebend waren, auch heute noch ausschlaggebende Bedeu tung haben. Zudem ist zu besorgen, daß durch einen sol chen Volksentscheid eine Zerklüftung in das deutsche Volk getragen wird, die gerade heute mehr denn je zu vermei den ist. Ob es unter diesen Umständen zu einem Antrag in dieser Richtung kommen wird, steht dahin. Polnische Wafsentransporte. Wie aus Nybnik gemeldet wird, ist bet Nrlptau ein polnischer Wasfentransport beschlagnahmt worden. Auf vier Wagen sind 13 Maschinengewehre, Handgranate^, , Sammelmappe I sür bemerkenswerte Tages- und Zeitereignisse. ^Jm NeichSwirtschastSrat ist ein Nnttag auf eine weite« Erhöhung des stcue.rsrecen Emlommens eingegangen. * Die Behauptung der „Roten Fahne" von einem bevor« stehenocn RcchtsvlNsch durch Orgesch, Reichswehr und Königs Partei ist als Schwindel festgestellt worden. * Der Entwurf eine- neuen Post- und Telegraphengebührev- gesetzes, das bedeutende Gebührenerhöhungen ankündigt, iß veröffentlicht worden. * Der Rcichsverband der Deutschen Presse feierte sein zehn« jähriges Bestehen mit cuier Festsitzung im Reichstage, der zahl' reiche Vertreter der Rcichsrcgicrung, der preußischen Regit' rung, der Stadt Bv.in und der Berliner Universität bei' wohnten. * Im Befinden der deutschen Kaiserin ist erneut ein« wesentliche Verschlimmerung eingetrcten. * Das österreichische Ministerium für Verkehrswesen stell! - vorläufig die Annahme von Postanweisungen nach Deutsch land ein. * Die . beit der italienischen Sozialisten hat den Al'- schluß an die Moskauer Jnnrnationale abgelehnt, woraufhin die Kommunisten sich abtrenncen. Wurfgranaten und Munition von der polnischen Grenzt aus dem Dorfe Czyssowsla herübergekommen. Die sechs Begleiter, alles bekannte Polen aus Maklowitz, sind ent flohen. Amtlich gibt die Interalliierte Kommission hierz» bekannt: Bei Rybnik wurden durch interalliierte Truppe» und die Abstimmungspolizei folgende Waffen beschlag' nahmt: 13 Maschinengewehre, 20 Ncserveläuse, 140 Kiste» mit 5600 Schuß Munition, 100 Handgranaten und 101 Wurfgranaten. Verständigung über die Sozialisierung. Der Verständigungsausschuß der Soziallsierungskom- Mission deS Neichswirrschaftsrates, der seit einigen Tage» in Essen seine Beratungen wieder ausgenommen, hat seine Verhandlungen abgeschlossen. Die Verhandlungen haben, wie verlautet, zu einer Verständigung auf der Grundlage des von Direktor Krämer ausgcarbeiteten Entwurfs, mit dem auch in der Hauptsache das Programm des christliche» Bcrgarbciterführcrs Jmbusch übereinstimmt, geführt. DaS Ergebnis der Verständigungsverhandlungen wird dem nächst den Reichswirlschaftsrat beschäftigen. Verbot der Nothilfe im Rheinland. Die Ententckommission im besetzten Rheinland hat be schlossen. die Einrichtung einer Technischen Nothilse im be setzten Gebiet angesichts des allgemeinen Charakters dieser Einrichtung abzulehnen, deren Betätigung durch ein Ber liner Zcntralburcau erfolgen und so der Kontrolle der Be satzungsbehörden entzogen sein würde. * London. Einer amtlichen Wochenübersicht über die Lag: in Irland zufolge, betrug die Zahl schwerer Verbreche» 57 gegen 103 in der Vorwoche. Die Gesamtzahl der inter nierten Personen beläuft sich aus 1429. Barcelona. Im Laufe der letzten Tage wr weitere syndikalistische Atten - ate verübt. Dabei wurden zehn Per sonen getötet und mehrer« verletzt. für kcut unä morgen. Wie lange dürfen die Läden offen sein? Für de» Ladenschluß bestehen zwei verschiedene Vorschriften, die einander widersprechen. Die Verordnung des Bundes rats vom 11. Dezember 1916 zur Ersparnis von Brenn stoffen und Beleuchtnngsmitteln schreibt vor, daß alle öffentlichen Verkaufsstellen um 7, Sonnabends um 8 Uhl abends zu schließen sind. Tie Verordnung über die Rege lung der Arbeitszeit der Angestellten während der wirt schaftlichen Demobilmachung vom 18. März 1919 will da gegen, daß alle offenen Verkaufsstellen von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens für den geschäftlichen Verkehr ge schlossen sind. Uber 7 Uhr abcuds hinaus dürfen, bis spätestens 9 Uhr, die Läden an jährlich höchstens 20 Tage» geöffnet sein; diese hat die Ortspolizei zu bestimmen. Weitere Maßnahmen dürfen nur die Dcmobilmachuugs- kommissare erteilen, wenn diese Ausnahmen im öffent lichen Interesse dringend nötig werden. Tie zuständige» Reichsminister haben sich der Auffassung angcschlosscn, daß die zuletzt genannten weitcrgchcnden Vorschriften maß gebend seien. tzrr verschwundene Schatz. Nach dem Amerikanischen von Emmy Giebrl. 411 (Nachdruck verboten.) Ein Augenblick tiefster Still« — dann hörte man den Schall einer kleinen Glocke; zugleich erlosch das GaS-lickt im Schlaf zimmer, das mit Benignas Ankleidezimmer in Verbindung stand, und dieses selbst war wiederum durch «ine Glastür« gegen den Salon her abgeschlossen. Tie ganze Szene präsentierte sich hinter derselben lichtbilder- artig, gleich einer latern» wsZicL. Linskott trat näher, er sah durch die Glastüre hinein. Das Gemach war Halbdunkel, etliche Krüge, Teller und Geräte standen herum, ein zerbrochener Krug ohne Henkel, in dem ein Kicnspann steckte, diente als Leuchter,« vor einem kleinen, zer brochene» Spiegel stand «in Mädchen im ärmlichen Kaliko- lleidchen in lieblicher Verwirrung und versuchte ihr aufgelöstes Haar, das gleich einer goldschimmernden Flut über ihre Gestalt berniedersiel, in zwei gleich« Teile abzmeilcn. Er beobachtete sie. er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Sie aber sah nicht ans, emsig stochten ihre zierlichen Finger zwei einfache Zöpfe, jetzt hingen sie ihr über den Rücken — „Gretchen" war fertig. Es war Barbara Trapcr von Steinhaus. Linskott sah sich noch einmal nach ihr um, dann taumelte er zurück, wie von einer Kugel getroffen. »O Gott! Diese hier ist dickst mein Weib! Sie ist das Weib eines andern! Jenes . ü ßllLen Menschen drüben im Norde»!" Einnndzwau sieS Kapitel. Barbara Hörle die heftigen Schritte ihres Mannes, er stürzte ans dem Zimmer hinaus, schlug die Türe hinter sich ins Schloß und eilte die Treppe hinunter. Im ersten Augenblick stand sie wie gelähmt. Was war tar? Fürchtete er sich? War er erschrocken? Teilte er die Ab neigung feiner stolzen Mutter vor allein, was zur Familie des alten David LinStott gehörte? O nein, er war ia allzugut und edelmütig. Warum sollte er nicht vergnügt sein, daß sie das kleine, unwissende „Gretchen" von Steinhaus, und daß sein« Liebe allein es mugswandelt hatte zu dem, was sie jest war? Er batte sie ja so herzlich lieb. Sie wußte es! O ia. ja gewiß, sie galt ihm wert! Er war vielleicht im Moment zu sebr über, rasckt. Er hatte das nick-t vermutet! War «S möglich? — Sie fürchtete schon im Durand-Hanse, er macht« si« wiederkennen. Und nun mußte er sich erholen. Er wird ba d wicderkommeul Sie zog das armselige Kleidchen, in dem sie ihrer grausamen Mutter entstohcn und der lieben, gütigen Madame Lcvlaine vorgestellt worden war, wieder aus, sie wollte abermals Toilette machen und zwar so, wie sie Eugen LinskotrS Gattin würdig war. Das war einmal eine Ueberraschuug! Sir mußte noch immer bei sich lachen, sie batte ibre Rolle gut gespielt. Gustavo hatte die nötigen ärmlichen Ncauiülen ra ch berbeiaeichafft, es war in der Tat eine Umgebung wie dereinst, als sie ihn zum erstenmal gesehen. Sie ließ ihre Laar« so, wie sie dieselben vorhin gestochten: zwei glänzende dichte Zöpfe hingen ibr über den Rücken kiuab und Engen sollte bald seine Freude daran haben, sie aber — o, sie würde ihn herzlich au-lachen über seine Vergeßlichkeit. Tann kam allmählich eine unbestimmt« Furcht in ihre Seele. Wo war er nur hingeeilt? Mit zitternden Hauten bewitzle sic ihren Anzug, warf sich einen Sdawl um und lief hinaus auf den Balkon; dort saß sie und wartete seiner Heimkehr. Oft mals beugte sie sich über die Brüstung der Altane hinunter, um nach iüm auszuiehen. Sie beachtete «S nicht, daß das scharfe Eisen ihren feinen Arm verwundete. So oft ein Mann näher kam. schrak sie zusammen; ibr Herz klopfte. Ibre Pulte stcgen. Langsam dämmerte der junge Tag im Osten, und Eugen kam noch immer nicht. Tann stieg die Sonne auf am Himmel und wandelte den Mississippi in ein demantfunkelnees Band und warf ihre Strableu auf die schweigsamen Straßen, die gestern noch von froücu Menschen gewimmelt hatten. Es war Ascher mittwoch; es war der Anfang einer langen, traurigen Faste» für LinSkotts arme», junges Weib. Sie ging in da? Empfangszimmer und läutete nach ihrem kleinen Mulatte» Gustavo. „Ist Lentnant Linskott noch nicht zurückgekommcu?" „Nein, Missi, ist nicht gekommen beiin." „Wann sahst Du ibn znm letztenmal?" „Habe gesehen Master Leutnant «euern abend, ist aelanfc» sehr schnell." Sie nahm Hut nnd Handschuhe und verließ das Hau?. Gustavo ging etliche Schritte hinter ihr. Es drängte sie, zu nächst in den Baracken zu fragen, ob er dort erschienen, ob et wieder wcggegangen oder vielleicht ein Unfall geschehen sei; -- eS möchte ihm aber nicht lieb sein, sie in der Kaserne zu treffe», und sie änderte diesen Entschluß. Konnre ihn wirklich ein Un glück getroffen haben? ES war ia immerbin möglich. Sie wat außer sich vor Sorge und Anast nnd kam nach einem völlig rrtvlglosen Gange nach Hause zurna. um aufs neue z» »arten. Tic Lust hatte ihr woblgctcm. sie fühlte sich etn wenig besser. Sir nahm ihre Vernunft zu Hilfe. Vielleicht war Eugen mit seinen Freunden im Dienst und dann in irgend eiuct Restauration gewesen, nnd lachte später zu ihrer unbegründete» Sorge. Jedenfalls wollte sie noch mit dem Frühstück ans ihn warten; sie nahm eine Näharbeit zur Hand, aber die bebenden Finger vermochten kaum die Nadel zu balten. Snmde ans Stunde ging vorüber, er blieb ferne: wo weilt« er? Warum kam er nicht? O, es war gramam, sie io langt Watten zu lassen. Gegen elf Uhr brachte Gustavo eine Katte herein. „Vielleicht, vielleicht! O, dieses „vielleicht' tötet mich!" Auf der Karte stand: „Hanvlmann Gunt." Sie mußte sici an den Tisch lehnen, io furchtbar war sie erschrocken; Haupt« mann Gum, Eugens Vorgesevrer wartete unten, sie zu sehen. „Führe ihn berauft Gustavo!" (Fortsetzung folgt.) Vor vetle j verband, linier ai Lage D< gebrach« bald Ki rrgcbcn. len Bcü 1920. ? Partctsr Der Vo steuerj werde 1 fuhr bei soll aus; kann m, kommen stretchen sitz »u s tmttscha lassen. 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