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Anstifter unci Verräter. Wie Rußland, England und Frankreich seit langem den Überfall auf Deutschland systematisch vorbereiteten, ist hinlänglich bekannt. Aber auch Serbien, Rumänien und Italien waren im Komplott nnd lichteten alle Anstrengungen darauf, am Tage, den die Entente bestimmen würde, bereit zu sein. Das läßt sich im einzelnen leicht nach weifen. Der Zustand der Erschöpfung, in dem sich Serbien nach den beiden Balkankriegen be fand, war trotz aller Verluste nicht groß genug, um das unruhige, von maßlosem nationalem Ehrgeiz erfüllte Serbenvolk zur Ruhe kommen zu lasten. Die serbische Regierung, ein ge fügiges Werkzeug des Panslawismus, ging in ihrem verbrecherischen Größenwahn jo weit, daß sie durch Duldung und Billigung der groß- serbischen Propaganda auch den Bestand des mächtigen österreichisch - ungarischen Nachbar reiches anzutasten wagste. Damit leistete sie bewußt den russischen Plänen Vorschub, die eine Zertrümmerung der habsburgischen Mon archie seil langem erstrebten. Der erste Balkanbund, ursprünglich gegen Oster reich-Ungarn geplant, hatte sich zwar zunächst gegen die europäische Türkei gewendet, aber Serbien, dessen Artillerie französischen Ursprungs war, in dessen Heer russische Kriegs freiwillige dienten und französische Instrukteure tätig waren, war Rußlands gegen Österreich gerichteter Sturmbock auf dem Balkan, ein Land, das einen Herd für Verschwörungen, eine Brut stätte politischer Umtriebe und Verbrechen wie kein anderes in Europa bildete. Von 1908 bis 1914 hat der serbische Staat den bewaffneten europäischen Frieden durch geheime Wühlarbeit ständig gefährdet. Das mächtige Rußland, dessen Gesandtschaft den wegen der Teilhaber schaft am Morde von Serajewo schwerbelasteten Major Tankositsch kurz nach seiner Verhaftung in Belgrad wieder in Freiheit setzen ließ, halte damit zu verstehen gegeben, daß es die hoch verräterischen Bestrebungen unterstütze und die Sache des serbischen VerfchwörerstaateS zu seiner eigenen machen wolle. Der Verrat Italiens am Dreibunde kam nicht unerwartet. „Wir werden es Salandra niemals vergessen, daß er von der ersten Stunde des Krieges ab ohne Zögern uns betreffs seiner Neutralität Sicherungen gab!" bekannte Gustav Hervö in der Mctoire', und diese „wohlwollende Neutralität" Italiens hat es den Franzosen er möglicht, bei Ausbruch des Krieges in aller Ruhe den Transport des Heeres von Algier nach Frankreich auszuführen und die französische Alpenarmee sofort an der Front zu verwenden. Erschwert wird das Verhalten Italiens noch durch die Tatsache, daß es sofort alle gegen Frankreich mobilisiert gewesenen Truppen gegen die österreichische Grenze warf, wodurch unser Bundesgenosse gezwungen wurde, schon am 1. August 1914 in alle Hast seine Greuzwälle vor der Gefahr eines drohenden Einbruchs zu sichern. Daß Italien in der ganzen Zeit außerdem seine zweifelhafte Neutralität dazu mißbrauchte, die von Deutschland gelieferten Lebensmittel, Kohlen und Eisenmengen nach Frankreich aus- zusühren, seine Schiffe den Franzosen für den Truppentransport aus Afrika zur Verfügung zu stellen und schließlich zugunsten unserer Feinde umfangreiche Spionage in Deutschland und Österreich - Ungarn zu betreiben, fei nur nebenbei erwähnt. Als es dann endlich, erz- bereik, in den Kampf eingriff, zog es nur die letzten Folgerungen aus seiner bisherigen arg listigen Haltung, ohne aber für sich etwas er reichen und das militärische Gesamtbild des Krieges ändern zu können. Nicht minder abstoßend wie der Treubrnch Italiens wirkt das Verhalten Rumäniens, das ebensalls durch Verträge an dem ehemaligen Dreibundverhältnis Anteil hatte. Die rumä nische Politik schwankte je nach der äußerlichen Kriegslage zwischen dem Anschluß an die Mittel mächte und dem Kriege an der Seite der Entente hin und her. Gleichwohl verstanden es die geschäftstüchtigen, gewissenlosen rumä nischen Staatsmänner, während der Periode der sogenannten Neutralität die größtmög lichsten Vorteile aus ihrer zweideutigen Haltung zu ziehen, und mehr als einmal mußte die überzeugende Sprache unserer Siege im Osten die sonderbare Ansfassung der ru mänischen Regierung von ihren Neutralitäts- Pflichten in Handels- und Verkehrsiragen etwas mehr zu unseren Gunsten berichtigen. Aber als endlich Bratianu nach der erfolgreichen Offen sive Brussilows im Sommer 1916 die Zeit sür gekommen hielt, den seiner Ansicht nach erschöpften Mittelmächten den Gnaden stoß zu geben, da zeigte es sich, daß Ru mänien die lange Zeit des Schwankens und Abwartend nicht ungenutzt Halle ver streichen lassen. Die Rüstungen zum Kriege waren seit vielen Monaten emsig betrieben worden. Reichlich eine halbe Million Mann standen unter den Waffen. Ein rumänisches Heer, vorzüglich ausgerüstet und geschult, war an den Pässen der stark befestigten transsylva- nischen Alpen bereit, die siebenbürgischen Ebenen zu überfluten, eine Armee, die durch Vermehrung der Jnfanterieformationen und durch Verstärkung der schweren Artillerie ausreichend für den modernen Kampf gerüstet war. Im Vertrauen auf die russische Hilfe, auf seine schlagfertige Armee und fein starkes Be- sestigungssystem gestützt, glaubte Rumänien, dessen Truppen gleichzeitig mit der Kriegs erklärung die siebenbürgischen Grenzpässe über- jchritten, mit den österreichisch-ungarischen Kräften leichtes Spiel zu haben. Der ungebrochene Kampfgeist der verbündeten Truppen und die geniale Heerführung der Mittelmächte, die Rumänien in wenigen Monaten zer schmetterten, haben in überraschend kurzer Zeit einen dicken Strich durch diese so sichere Rechnung gemacht und erneut bewiesen, daß weder die Massen der Feinde noch die schönste und reichste Kriegsrüstung die deutsche Widerstandskraft und die siegesgewisse deutsche Sturmkrast brechen können. Was den Groß mächten Rußland, England, Frankreich und Italien nicht geglückt ist, mußte den kleinen Staaten, Ivie Belgien, Serbien, Montenegro und Rumänien, erst recht sehlschlagen. Aber sie haben vorerst die ganzen Lasten des Krieges mit dem eigenen Blut und Gut und Boden bezahlen müssen. verschiedene rinegsnkchriHten. Die Landung auf Osel. Uber die erfolgreichen Unternehmungen von See auS gegen die Inseln Ssel und Dagö werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Trotzdem die Gewässer um die Inseln überall sehr seicht und mit Felsenriffen und Sandbänken übersät sind, trotzdem kaltes stürmisches Wetter und hoher Seegang das Arbeiten der kleinen Minensuchfahrzeuge außerordentlich erschwerte, haben die mit dieser Aufgabe betrauten Ver bände in zäher unermüdlicher Arbeit innerhalb kürzester Frist die weithin völlig verseuchten Ge wässer um Osel und Dagö ebenso wie die Anfahrtstraßen von Minen gesäubert und unseren Hochseestreitkraften und Transportdampfern damit eine sichere Fahrstraße geschaffen. Die Trans- porlflolie war im fernen Hafen in überraschend kurzer Zeit in Dienst gestellt, mit Truppen be setzt und trotz der navigalorischen Schwierig keiten an die Küste der anzugreisenden Inseln übergeführt worden. Eine seemännisch besonders hoch zu wertende Leistung ist das. Eindringen unserer leichten Seestreitkräste in das Kassar Wik; ist doch der Sölosund, die Durchfahrt zwischen Dagö und Osel nur schmal und vollkommen mit felsigen Untiefen und seichten Stellen durchsetzt. Daß der deutschen TranSporlfloite, besonders nn Süden der Insel, modernste 30,5-Zentimeter- Gefchütze gegenüberstanden, die tatsächlich bereits auf 28 Kilometer unsere Minensuchverbände unter Feuer nahmen, machte die Unternehmung zu einem Wagnis. Seine Durchführung zeigt, daß in der Marine derselbe Geist herrscht wie vor dem Skagerrak, und daß auch heute noch, der Formel der Überlegenheit der Landgeschütze über das Schiff entgegen, Lorbeer zu brechen ist, wenn nur ein kraftvoller Führer sein größeres Können in die Wagschale wirft. * „Ein kalter Wasserstrahl." Nach den Berichten, die in Holland aus Paris eingetroffen sind, haben die jüngsten Er klärungen des Staatssekretärs v. Kühlmann im Reichstage über Elsaß-Lothringen in Frankreich wie ein kalter Wasserstrahl gewirkt. Die Franzosen waren sicher, daß es Frankreich schließlich gelingen werde, wenigstens Elsaß- Lothringen als Beute aus dem Weltkriege heimzubringen. Die bestimmten Erklärungen v. Kühlmanns machen die französischen Hoff nungen wieder zunichte und führen die Fran zosen zur Wirklichkeit zurück, d. h. zum Kampf bis zum letzten Mann und zum letzten Centimes, wenn sie die Reichslande haben wollen, voraus gesetzt, daß sie bei diesen Anstrengungen bis zum Weißbluten siegreich sind. * Die 2V0V amerikanische Flugzeuge. Die Ankündigung, daß Amerika 2000 Flug zeuge bauen würde, begegnet selbst in eng lischen Kreisen lebhastem Zweifel. .Westminster Gazette' glaubt nicht, daß die Einsetzung von 2000 Maschinen an der Westfront zur Tatsache werden könnte. Man dürfe aber wohl er warten, daß nach geraumer Zeit 500 Flug zeuge ständig dienstfähig gehalten werden könnten. Politische KunäickLU. D»«Sschl<mV. * Der Besuch Kaiser Wilhelms in Konstantinopel vervollständigt das Bild der Einigkeit und Einheit der Mittelmächte. Der Herr scher des deutschen Volkes ist gleichsam der Träger des Einheitszedankens, der in den Tagen der schweren Schlachten und der erhebenden Siege in Angriff und Abwehr die Völker des Vier verbandes beseelt. Und wenn Konstantinopels Bevölkerung den Deutschen Kaiser jubelnd be grüßt, jo gilt diese Huldigung dem mächtigen Bundesgenossen des Sultans, mit dessen Land und Volk die Osmanen zu Kampf und Sieg untrennbar vereint sind. * Die Gerüchte über die innere Krise und ihre Lösung wollen nicht verstummen. Berliner Blätter wollen wissen, daß der Reichs kanzler dem Vorsitzenden der fortschrittlichen Volkspartei, dem Abgeordneten v. Payer, die Vizekanzlerschaft angeboten habe. Da zur zeit noch nicht feststeht, ob das Rücktrittsgefuch des Staatssekretärs v. Capelle angenommen wird, erübrigt es sich, vorläufig von einem Rücktrittsgesuch des Vizekanzlers zu sprechen. Jedenfalls werden keine Entscheidungen vor der Rückkehr des Kaisers vom Balkan fallen. *Das preußische Abgeordneten haus hat seine Sitzungen wieder ausgenommen. Die Eröffnungsrede des Präsidenten Grafen Schwerin-Löwitz war eine eindringliche Mahnung zur Einigkeit. Nach Erledigung von kleinen Verordnungen wurden die Ernährungs- und KohlenversorgungSsragen einem von allen Parteien unterschriebenen Anträge gemäß dem verstärkten Staatshaushallsausschutz überwiesen. Der fortschrittliche Antrag auf Neuregelung des Beamtenrechls ging an den Gemeindeausfchuß. — Die beiden Gesetzentwürfe über die Ände rung des Wahlrechts zum Abgeordneten haus und über die Zusammensetzung des Herren hauses sind jetzt von beteiligten Ämtern fertiggestellt, jo daß ihre Vorlage nunmehr im Staatsministerium erfolgen wird. Da dort über ihre Gestaltung bereits eingehende Beratungen stattgefunden haben, ist ihre Verabschiedung in kürzester Zeit zu erwarten. Österreich-Ungar«. * Wiener Blättern zufolge ist durch die letzten Erklärungen von Lloyd George, Asquith und Ribot nach Auffassung österreichischer diploma tischer Kreise die Friedensaktion der Mittelmächte zu vorläufigem Abschluß gekommen. Durch Ablehnung unseier Friedens vorschläge seien an sich jene Umstände einge treten, unter denen Gras Czernin von einer Revision unserer Kriegsziele sprach. Bulgarien. * Die Sobranje wurde mit einer vom König verlesenen Thronrede eröffnet. Der Monarch Schutzmittel bei Ruhrerkrankung. Mahnungen in ernster Zeit. Die Gefahr, an der Ruhr zu erkranken, ist durch die jetzt einsetzende kältere Jahreszeit zwar gemindert, aber durchaus nicht völlig bt' festigt. Daher heißt es auch im Winter für jeden einzelnen nach Kräften alles zu vermeide», was ihm diese Krankheit zuziehen könnte. Vor allem ist bei den ersten ruhrähnlichen Krank- heitserscheinungen schleunigst der Arzt zu Rate zu ziehen. Die Ruhr beginnt mit heftigen Leibschmerzen und Durchfällen, die bald ein schleimiges Aus sehen annehmen. Meist ist dem Schleim auch Blut beigemengt. Bisweilen beginnt die Krankheit mit Erbrechen und Übelkeit. Fieber ist meist vorhanden, kann aber auch vollständig fehlen. Da die Ruhr eine ausgesprochene Schmutz' krankheit ist, so ist Reinlichkeit der beste Schutz gegen sie. Der Erreger der Ruhr, ein Bazillus, wird von den Kranken lediglich mit dem Stuhl gang ausgeschieden. Die dünnflüssigen Dari»' entleerungen beschmutzen auch bei an sich saubere» Menschen sehr leicht die Hände, zumal Papier häufig sür Flüssigkeiten und Bakterien durch' . lässig ist. Durch unsaubere Hände werden da»» die Ruhrkeime auf Gegenstände (Griff w» Wasserzug des Klosetts, Türklinken, Treppe»' geländer und Gebrauchsgegenstände), ferner aut Nahrungsmittel oder unmittelbar auf Gesunde übertragen. Der wirksamste Schutz gegen die Ruhr ist daher Sauberkeit der Hände. Dringend z" empfehlen ist deshalb der Gebrauch von gutei» Klosettpapier. Außerdem aber beherzige jeder: „Nach der Slotdurst, vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen I" Besonders muß auch beim Herrichten vo» Speisen (Anrichten ungekocht zu genießender Gerichte, Streichen des Butterbrots!) a»i Sauberkeit der Hände geachtet werden: „Willst andere du mit Speise laben, So mußt du saubere Hände haben!" sollte sich jede Hausfrau, jede Köchin zum Wahl' spruch wählen. Auch Fliegen können die Ruhr verbreite», wenn sie Gelegenheit haben, sich aut Ent' leerungen von Ruhrkranken und danach a»! Nahrungsmittel zu setzen. Daher sind zur Ver> Achtung der Notdurft gut gebaute Aborte z» benutzen; im Freien entleerter Stuhlgang tst sorgfältig mit Erde zu bedecken. Andererseits sind Nahrungsmittel und noch zum Genuß de' stimmte Speisereste sorgfältig vor Fliegen ß» schützen. Überhaupt ist der Fliegenplage nB Möglichkeit Einhalt zu tun. Unreifes Obst und verdorbene NahrüiO' mittel verursachen an sich keine Ruhr. S>- können jedoch durch Erzeugung von Mage»' Darmkatarrhen das Haften etwa in den Dar»'' tanal hineingelangter Nuhrbazrllen und dam» das Entstehen der Ruhr begünstigen. Deshalb vermeide man beides, wenn Ruhr herrscht, ga»! besonders. Die beste Pflege findet ein Ruhrkranker A einem Krankenhaus. Durch schleunige Ak" sonderung der Kranken und Infizierten »» Krankenhaus werden auch ihre Familie»' angehörigen und Arbeilsgenoffen in wirksamster Weise gegen die Übertragung der Ruhr geschützt- 'Werden die geschilderten Vorsichtsmaßregel» beobachtet, so erlischt eine Ruhrepidemie m der Regel schnell. würdigt» noch einmal bk» Besuch des Deutsche» Kaisers, der aller Welt den Beweis liefere, daß das Bündius der Mittelmächte fest und uner« schütterlich sei. Kleine Nachrichten. — Die Nachricht, daß gegen die Unabhängige» Sozialisten Vogtherr, Haase und Ditt' mann ein Verfahren mngeleitet worden sei, ent' spricht nach dem ,Lokal-Anzeiger' nicht den Tat« fachen. — Die Königin von Rumänien ist schwer an Typhur erkrankt. Die Krankheit ist durch Ansteckung bei der Pflege Kranker im Lazarett entstanden. Vas Kätlel seiner 6ke. st2j Nomon von Ludwig Hasse. (F-rUetzimq.) „Frau Gräfin,- entgegnete der Justizrat seht lehr ernst, „alles hat seine Grenzen — auch die Kewissenhastigkeit, mit welcher Ihr Herr Gemahl 'eine Verhältnisse zu ordnen bestrebt war. Er hat getan, was die meisten Menschen an seiner Stelle nicht getan haben würden, er hat be wiesen, daß er kein Opfer scheute, um seine »ach seiner Meinung verletzte Ehre wieder berzustellen — wollte er sich jetzt weigern, dieses Geschenk deS Fürsten anzunehmen, das derselbe sshnen, seiner Tochter, als Mitgift in die Ehe gibt, das würde die Gewissenhaftigkeit zu weit -ririebeu heißen." „Aber er wird seinen Stolz verletzen, wenn die Welt erfährt, wie er wieder in Besitz seines Eigentums gekommen ist!" „Die Welt wird nichts davon erfahren. Die an dem Verkauf und der Ausstellung der Schenkungsurkunde beteiligten Personen sind eum Schweigen verpflichtet, niemand weiß, daß Schloß öinödt verkauft wurde." „Mein Bat« — mein lieber, guter Vater," flüsterte Margit tief ergriffen und gerührt. „Wie . hat er im stille« sür uns gesorgt!" „Ja, der Fürst ist in der Tat ein edler, großherziger Herr, Gräfin, und Ihr Herr Gemahl hat volle Ursache ihm dankbar zu sein. Und NM lassen Sie »ich Abschied für heute «ehmen. Wenn Ihr Herr Gemahl noch weitere Aufklärungen haben will, ich stehe jederzeit zu seiner B«jkgung." Er verabschiedete sich, Margit in der größten Aufregung zurücklassend. Ein tiefes GlückSgefühl schwellte ihr Herz, ein jubelnder Dank gegen ihren edlen Vater, von dessen Liebe sie sich verlassen fühlte, und der nun in der Stille so väterlich, so gütig für sie gesorgt hatte. Aber trotz dieser innigen und freudigen Ge fühle konnte sie sich einer leichten Furcht nicht erwehren, wenn sie an ihren Gatten dachte. Wie würde er dieses fürstliche Geschenk auf nehmen ? War er vor Jahren nur allzu leichtsinnig auf das Angebot dieser seltsamen Ehe einge gangen, so hatte die Reue über diesen Schritt ihn so empfindlich gemacht, seinen Stolz so leicht verletzt gestaltet, daß Margit fürchten mußte, er würde dieses großmütige Geschenk ihres Vaters ablehnen. Aber ein Gedanke machte sie stark und sicher! Der Gedanke an die Zukunft ihres Kindes, der Gedanke, daß sie ihm die Heimat seiner Väter erhalten mußte. Und so trat sie dann ihrem heimkehrenden Gatten, wenn auch mit leichter Befangenheit, so doch gefaßt und sicher entgegen. Ihm entging jedoch ihre innere Erregtheit nicht und besorgt fragte er, war ihr fehle. „Mir fehlt nichts, Liebster — es ist mir nur ein großes Glück widerfahren, an dem du auch teilnehmen wirst. . und dann erzählte sie ihm in fliegenden Worten den Besuch des Justizrats und übergab ihm die Dokumente. Alexander war überrascht. Seine Brust hob und senkte sich unter den hastigen Atemzügen und seine Hände zitterten, als er die Papiere hielt und durchsah. Ein heftiger Kampf tobte in seinem Innern und machte ihn sprachlos. Was er mit heißer Sehnsucht erstrebt, hier war eS zur Wirklichkeit geworden. Seine Heimat war ihm erhalten. Er sollte das ge liebte Weib als Herrin in das Schloß seiner Väter einführen, er sollte wieder auf den Fluren der Heimat leben und arbeiten, er sollte wieder Heimatluft atmen. Seine Brust weitete sich, seine Seele wollte aufjauchzen — nnd doch — als er in das angstvoll auf sich gerichtete Auge seiner Gattin sah, als er ein fast verlegenes Lächeln um ihren Mund zucken sah, da schoß ein Gedanke deS Mißtrauens durch seine Seele, welcher seinen Stolz, leinen Trotz erweckte. Finster runzelte sich seine Stirn. Er legte die Papiere auf den Tisch zurück und sprach mit bebender Stimme: „Ich meinerseits kann das großmütige Geschenk deS Fürsten nicht an nehmen . . .' „Alexander...?!' Ihre Augen starrten ihn angstvoll an und ihre Hände streckten sich ihm bittend entgegen. Er wandte sich ab. „Ich erkenne die gute Absicht deS Fürsten an," fuhr er mit rauher Stimme fort, „und auch deine gute Absicht, mir meine Heimat zu erhalten. Aber ihr habt nicht daran gedacht, daß ihr mich dadurch wieder unter die Macht des Goldes beugt, der ich eben entronnen bin. Ihr raubt mir meine Freiheit wieder: ihr brecht meinen Stolz aufs neue; ihr erniedrigt mein Selbstgefühl, ihr macht mein Opfer, meine Arbeit wertlos." „Aber du bist ja frei geworden, Alexandr' — du verkennst die Absicht meines Vaters, d» weisest seine Liebe zurück, du verachtest sei»' hochherzige Güte!" „Nichts von alledem, Margit. Ich erkenn' das vollkommen an — aber er soll auch meine»' Standpunkt Gerechtigkeit widerfahren lassen. C' war nicht recht von dir und ihm, hinter meinew Rücken diese Abmachungen zu treffen. Veo trauen ist die Grundlage deS ehelichen Glückes. Da richtete sich Margit stolz empor. „Ja, du hast recht," sagte sie. „Vertrau-" ist dar festeste Band der Ehe — ich habe del» Vertrauen nicht getäuscht — ich wußte »»" diesen Abmachungen ebenso wenig wie dn - ich hatte stet? vollstes Vertrauen zu dir, aber du, du hast kein Vertrauen zu mir. . ." „Margit?!" „Hast du es nicht eben bewiesen, al? d» mich beschuldigtest, hinter deinem Rücken db" Abmachungen mit meinem Vater getroffen haben?" „Verzeih mir, wenn ich mich irrte . . . adcc mußte ich nicht auf den Gedanken kommen, ar' gesichts dieser überraschenden Tatsache?" „Ist es gar so überraschend, wenn ein Ml" sür sein Kind sorgt?" Ihr Auge blickte flammend, mit forschender Frage in das seine, daß er heiß errötend ne» Blick senken mußte. „Glaubst du," fuhr sie mit bebender Slim»'" fort, „ich nehme das Geschenk iür mich an? — Ich brauche keinen Reichtum und brauche da? W'-se Schloß deiner Väter nicht. Ich glaubte, dich mm c- rs glücklich machen, wieder in Leu: Hans dem-' v< Leben Von Baye aus der Z vnkaufstell Sladtgenu werde, für Auslande die mindei lande ein Direktorin Rechnung Schw Bahnhof 5 Uhr rre dauscn a. Ein Feri kommend ' inwlge Ü -inen stehe weiie zertr Schulkinds getötet. 1 in das Kr Sprur iensation ß Nor sich g erkletterte iolgein ein Kreuzblum Verfolger unter Entf Tiefe. Er Der Borge kurbelt. Wuchl Nennhausen Pseffermin- pestiegen. den Zentw Jahre da, schienen zw diesenr Spi Kaufmann wurden. ! Teutichlan Vertonen Namhaft ge antworten Ein s. eignete siä Eiraßenbal Rähe von °. M. und auseinander «roße Anz schwer. Eine r «Niger Acke ,Hsisee-Zei1 »ns den an ^gesetzten "iler Volln flivunend g bürg bei ei ein Liter L Aage» öd' Gewinn er, ftilnehmer Preßen zu ^.Ein sl Diener S sechsjährige Aufsisch-Po gewinnt die "nr selten < »nd schneidi , Die ' '«briken. 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