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ttendorfer Zeitung Bezugs-Preis: Pierteljährlich 1,20 Mk. frei ins tzaus. An Ser Geschäftsstelle abgeholi 1 Mk. Einzelne Nummer 12 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenö Nachmittag. und Bnreigeblatt Anzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Naum 15 pfg. Neklamen Sie einspsltige petit- zeile oöer Seren Nsum 30 pfg. 8e! belangreichen Aufträgen u. Wieöer- holungen entsprechenSer Nabatt. ^it wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen »Felö unö Larten" unö »Deutsche Moöe unö hanöarbeit". unü Verlag von Hermann Kühle, Ottenüorf-Okrills. Verantwortlicher 5chriftleiter Hermann Kühle, Ürotz-Okrilla. Nummer 73 Sonntag, den Duni ^Y^7 ^6. Jahrgang Nauroy in die französischen Gräben ein und holten 30 Gefangene und Beutestücke zurück. — Am Poehl-Berg, südöstlich von Moron- villierS, gelang ein sorgsam vorbereiteter An griff in vollem Umfang. Teile von thüringischen und Altenburger Regimentern nahmen nach kurzem Feuerüberfall dre feind liche Stellung in 400 Meter Breite. Ueber 100 Gefangene wurden eingebracht. Während der Nacht setzte der Gegner sieben heftige Gegenangriffe an, die ihm nur unwesentlichen Gewinn brachten. Klrchenuüchrichten. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 24. Juni 1917. Mittweida. Im Walde bei Liebenhain in der Nähe von Mittweida warf ein zehn jähriger Schulknabe, der Zigarretten rauchte, ein noch brennendes Streichholz weg. E» entstand ein ausgedehnter Waldbrand, dem ein großer Teil des jungen Fichtenbestandes neben der dortigen Papierfabrik zum Opfer fiel. Frankenberg. Im nahen Mühlbach verunglückte der 54 Jahre alte Gutsbesitzer Julius Dippmann beim Heueinfahren in die Scheune tödlich. Er erhielt einen Schlag von der Wagendeichsel, so daß er abstürzte Zünd neben anderen Verletzungen einen Schädel bruch erlitt, dem er nach einigen Stunden erlag. Chemnitz. In der Nacht zum Donners- tag wnrden der 40 Jahre alte Kellner R. Rüdiger sowie seine 17 Jahre alle Tochter Trude in das Krankenhaus eingeliefert, weil sich bei ihnen Vergistungserscheinungen be merkbar machten. Man nimmt an, daß diese mit dem Genuß von verdorbenem Spargel zusammenhängen, den die Familie tags zuvor gegessen hatte. Die Tochter starb bald nach ihrer Einliefeeung im Krankenhause. Das Befinden des Vaters ist äußerst bedenklch. Meerane. Hier wurden in der letzten Zeit eine größere Anzahl von Personen wegen Fälschung von Brotbezugrkarten an gezeigt. Limbach. Eine zehnköpfige DiebeSgesell- schäft aus Lbersrona und Mittelsrona, die in letzter Zeit die Umgebung unsicher machte, wurde festgenommen. An den Raubzügen waren auch Schulkinder beteiligt. Die Frauen der Spitzbuben standen Posten uno trugen die Beute in Tragköcben heim. Teichwolframsdorf. In dem an- grenzenden Werdauer Walde entstano ein großer Waldbrand, der einen Schaden von etwa 60000 Mark anrichtete. In Brand ge riet geschlagenes Holz Da der Brand ge fährliche Ausdehnung annahm, wurde von Werdau militärische Hilfe herangeholl. Mit Hilfe von 500 Soldaten gelang es, nach mehr stündiger Arbeit des Feuer« Herr zu werden. ^.Plauen i. V. Aus einer Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft geht hervor, daß auf Syrauer und Kauschwitzer Flur eine Militärfliegerstation mit Flugplatz sowie ein dazu nötiges Anschlußgleis an die Ersenbahnlinie Plauen — Hof angelegt werden sollen. Grünberg t. V. Tödlich verunglückt, ist in einem hiesigen Fabrikbetriebe der 17 Jahre alte Keltenscherer Friedel von hier dadurch, daß er von der Schermaschine erfaßt und in das im Gang befindliche Werk gezogen wurde. Der Unglückliche wurde derart zu gerichtet, daß der Tod augenblicklich eintrat. Oelsnitz i. V. Die Ehefrau einet hiesigen, 28 Jahre alten, seit längerer Zeit im Westen zum Heeresdienst eingezogenen Fabrikwebers erhielt fortgesetzt aus dem Felde umfangreiche Pakete. Eine Haussuchung er gab, neben großen Lebenmittelvorräten das Vorhandensein von unverarbeiteten Stoffen, neuen Milirärmänteln, Röcken, Hosen, Schuhe werk. Strümpfen usw. im Gesamtwert von mindestens 1500 Mark. und sonst in Krankheitsfällen wird, wenn die rauhere Zeit kommt, wieder erhöhter Bedarf an Brustthee und anderen Heilkräutern ein- treten. Es ist Pflicht berufener Stellen, schon heute in der Erntezeit daran zu er- innern, daß mit allen zu Gebote stehenden Kräften diese Kräuter auch gesammelt werden müssen. Besonders nötig sind Lungenkraut. Huflattig, Spitzwegrich, Wegebreit, Vogel knöterich oder Zehrgrus, Königskerzen, die in manchen Gegenden in großen Mengen Vorkommen. Ein Bezug au» dem Auslande ist heute nicht möglich. Darum Helse jeder freudig mit, auch belohnt sich die auf gewendete Mühe besser wie je zuvor. Wer mit den Sammeln nicht Bescheid weiß, frage bet der Firma I W. Schwarze, Dresden, Marfchallstraße 49 die gern Auskunst gibt und auch eiickauft. (K. M) Am 20. Juni 1917 ist eine neue Bekanntmachung in Kraft getreten, be treffend Beschlagnahme und freiwillige Ab lieferung von Einrichtungsgegenständen aus Kupfer uno Kupferlegierungen. Betroffen werden eine große Anzahl von Gegenständen, die zur Einrichtung von Häusern, Wohnungen, Geschäftsräumen, Bahnwagen, Kraftwagen, Schiffen usw. gehören. Die Uebernahme- preise für 1 bewegen sich nach der Zu gehörigkeit zu den 3 Gruppen zwischen 5 und 6,50 M. bei Kupfer, bzw. 4 und 5,50 M. bei Kupferlegierungen. Hierzu wird ein Zu schlag von 1 Mark für 1 gewährt, wenn die freiwillige Ablieferung bis zum 31. August 1917 erfolgt. Nach Ablauf der für freiwillige Ablieferung vorgesehenen Frist sind die beschlagnahmten Gegenstände zu melden. Sie werden dann enteignet und nötigenfalls zwangsweise abgeholt werden. Mit der durch- führung der Bekanntmachung weiden dieselben Kommunalbehörden beauflagt, denen bereits die Durchführung und Bekanntmachung, be treffend Beschlagnahme, Bestandserhebung und Enteignung von BierglaSdeckeln aus Zinn übertragen worden ist. Diese erlassen auch dre Ausführungsbestimmungen. Alle Einzelheiten ergeben sich au» dem Wortlaut der Bekanntmachung, deren Veröffentlichung in der üblichen Weise durch Anschlag und durch Abdruck in den Tageszeitungen erfolgt. Außerdem ist der Wortlaut der Bekannt machung bei den Polizeibehörden einzusehen. Lang eb rück. Ein Einbruchsdtebstahl wurde in der Fahrkartenausgabe — Richtung Dresden — des hiesigen Bahnhofs ausgeführt. Der überaus raffiniert verübte Einbruch er folgte morgens zwischen 6 und halb 7 Uhr, wahrend kurzer dienstlicher Abwesenheit de» Beamten. Großröhrsdorf. Von einem bedauer lichen Unglückssalle wurde der beim Guts besitzer Robert Schöne in Diensten stehende 17fähnge Wrlli Heinrich aus Brettnig be troffen. Er geriet am Montag in die Mäh- Maschine, wodurch ihm die linke Hand sehr erheblich beschädigt wurde. Tharandt. Am 20. Jnni mittags sind in den Stadtwaldungen zwischen Edle Krone und Kliugenberg Walbbrände entstanden, die emen erheblichen Schaden angerichtet haben. Durch die Bemühungen der Forstbediensteten und des aus Freiberg zusammengezogenen Militärs gelang es, den Brand einzuoämmen Bischheim i. Sa. Das hiesige Glocken- geläut ist ganz von der Beschlagnahme be- srett. Die älteste Glocke ist im Ausgang des Mittelalters gegossen und stammt aus der rängn verfchwundenen Wallfahrtskirche „Wal- purgrs" am Fuße des Heiligenberges bei VerMcheS und Kachstsche». Vttendorf-VkriUa, 2L. Juni M. — Die für gestern Freitag Abend an gesetzte GemeinderalSsitzung fand infolge Be- fchlußunsayigkert nicht statt und ist auf Dienstag angefetzt worden. — Freitag, den 29. Juni 1917 nach mittags 5 Uhr findet im VrrhandlungSsaale oer Königlichen Amtshauptmannschafl DreSden-Neustavt, Große Meißner Strane 15 I, öffentlicher Bezirkstag statt. — Laut Bekanntmachung der Königl. Forst- revierverwaltung in heutiger Nummer ist das Sammeln von Heidelbeeren auf dem Olrillaer und Laußnitzer Reviere zum Nutzen der Volls- ernährung vor dem 2. Juli strengstens ver boten. Zuwiderhandlung sind mit schweren Strafen bedroht. — Erzeugerhöchstpreise für Blaubeeren. Ler durch Verordnug des Ministeriums des Innern vom 11. Juni festgesetzte Erzeuger- Höchstpreis von 0,25 M. für das Pfund Blaubeeren (Slaalsanzeiger Nr. 132 vom 11. Juni 1917) kommt dem Aufkäufer oder Händler zu, der die Beeren von den eigentlichen Pflückern auflauft. Den Pflückern selbst darf nicht mehr als 0,22 Al. für das Pfund be zahlt werden. Entsprechendes gilt für die Preißelbeeren. Den Erzeuge preis von 0,35 M. für bas Pfund erhält die nusläufer, der Amtlicher Teil. Beerenernte. Um die Heidelbeerernte nicht vorzeitig schädigen zu lassen, wird das Beeren simmeln innerhalb der Staatsforstreviere Okrilla und Laußnitz für die Zeit vor dem Juli verboten. Wer sich diesem Verbote nicht fügt, büßt auch die Erlaubnis, vom 2. Juli ab Beeren i» sammeln, ein. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. In der Zeit zwischen 7 Uhr nachmittags und 7 Uhr vormittag» ist Unberechtigten Aufenthalt im Walde außerhalb der öffentlichen Wege verboten. Zuwiderhandelnde Verden auf Grund der BundeSratsverordnung vom 25. Septbr. 1915 mit Gefängnis bis A 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 M. bez. nach dem F F. Str. G. bestraft. Die Behörden der benachbarten Ortschaften werden gebeten, diese Anordnungen zum Nutzen der Volklernährung auch Heuer wieder durchführen zu helfen. bir Wigi. forsirrviervermilungrn Okrilla uns Laußnitz am is. Juni iyi7. Dienstag, den 26. Juni, abends halb 9 Uhr ösfc ü ü. He m e i u deral S-Sihung iä der vcnen Schule. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Gemeindeamt aus. vtleudorf-Moritz-orf, am 23. Juni 1917. Der Gemeindevorstand. NenefteS vom Tage. — Von Upern bis Armentieres abends bild nachts in einigen Abschnitten sehr rege Mertäligkeit. Englische Vorstöße nordwestlich Wurneton und östlich von Houplines wurden zurückgewiesen. -- Zwischen La Bassee-Kanal und Sensee- war zeitwlig das Feuer lebhaft. Ein Zugriff der Engländer, der gestern morgen ^westlich von LenS eins'etzte, scheiterte ver- siftreich im Feuer. . — Bei Vauxaillon nördlich aon Soisson« "stltMtn nach kurzer starker Minenfeuer- ^lbereitung Kompagnien einiger aus Rhein- Mnn, Hannoveranern und Braunschweigern ^stehenden Regimenter die französische Gillung in 1500 Meter Breite. Der durch Zährte Sturmtruppen, Artillerie und Flieger unterstützte Einbruch in die feindliche Mie erfolgte für den Gegner völlig über- Mend; einzelne Stoßtruppen drangen dre Annäherungswege bis zu den Wiewen vor und machten auch dort Ge- Mgene. Die blutigen Verluste des Feindes sib schwer; über 160 Gefangene und 16 ^schinengewehre wurden zurückgebracht, ^ige Minenwerfer gesprengt. In den be gonnenen Gräben sind tagsüber heftige Gegenangriffe der Franzosen abgewehrt voiden. Mit großer Hartnäckigkeit versuchten ? Franzosen die bei Vauxaillon verlorene Mutig zurückzuerobern. Gestern vormittag M sie nach starkem Feuer viermal unter ^satz frischer Kräfte an. Nach zähem Nah- Ms verdrängten sie unsere Truppen aus 'Nem Teile der Gräben nordöstlich von ^uzaillon, die weiter südlich angesetzlen An- Wc hatten keinen Erfolg; oer Femo erlitt dler durch unsere Abwehr hohe Verluste. . 7- Rege Kampstätigkeit herrschte in der Östlichen Chanrpagne. Morgens griffen die ^Azosen am Sattel östlich des Cornillet an drangen in unsere Linien ein. Gegen-