Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 02.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191711028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-11
- Tag 1917-11-02
-
Monat
1917-11
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.11.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ore neue englische UMik. Der englische Oberbefehlshaber in Flandern, Sir Douglas Haig, denkt: Den deutschen Gegen» flöhen, die meinem stürmenden Stier das Stilett in die Flanke rammen, liegt offenbar «in tieferer Gedanke zugrunde. Die Deutschen sind elastisch geworden, mein Stier bohrt seine Hörner in leeres Tuch. Höllischer Kerl, der Hindenburg, könnte in England geboren sein. Hm, ich habe auch so meine Gedanken, will mal an Lloyd George schreiben. Prompt kommt die Antwort aus London: „Teurer Sir Douglas, Sie haben recht. Hindenburg manövriert besser als Sir, geben Sie es mir zu, teurer Sir. Aber mir haben Kanonen! Mel mehr Kanonen als die Deutschen. Führen Sie also, verehrter Marschall, den Krieg in Flandern so, daß weder Sie noch Ihre Offiziere, noch die Kitchener- und Derbymünner, sondern allein die Kanonen die Sache entscheiden. Kanonen sind stärker als .Bataillone." Vir Douglas hält Konferenzen ab. Endlich ^aben ffe's gefunden. Am 20. September soll das Wunderkind der neuen Taktik geboren werden. Die neue Taktik besteht nur darin, daß man, wie bisher, die deutsche Front ein trommelt, dann aber nicht mit einem Sprung und mit der Parole: Durchbruch! ins Schwarze stürzt, sondern wie der Bauer auf dem Schach brett Zug um Zug vorspringt. Streifen wir endlich, sagte sich Sir DouglaS Haig, den . französischen Elan ab, feien wir ganz die nüchternen, praktischen Engländer. Die erste Welle marschiert hinter dem Feuerschild, sagen wir 400 Meter, vor, dann legt sie sich hin und wartet, bis'die zweite Welle heran ist. Wozu haben wir unser kaltes Blut? Grabt euch ruhig ein, spickt die Zinnen der großen Trichter mit Vickers Gewehren und wartet den deutschen Gegenstoß ab. Kommt er, so laßt ihn ins Feuer laufen. Kommt er nicht, dann schiebt der Feuerschild sich weiter und die zweite Welle marschiert hinterher. Immer hübsch langsam, nicht schneller als 30 Meter in der Minute, langsam aber sicher wie der Eisbrecher. Später schicken wir die dritte und vierte, vielleicht auch noch eine sechste und achte Welle nach. ES soll eine Schlacht aus oem Hintergrund werden. Die Kanonen sind die unsichtbaren Schrittmacher. Die braven Kitchener- und Derbymänner sollen kein keltisches Bajonett in die Rippen kriegen. Wie ein Schneepflug werden sie sich Gassen brechen. DaS Ganze muß einen Namen haben, Enen wir es die wandelnde Festung. Wir Deutsche, Sir DouglaS, wollen dich nicht verkleinern. Du hast deine Kanonen- Ubermacht mit der neuen Taktik restlos aus- genutzt. Das verkennen, hieße den Helden mut unserer Truppen beleidigen. Die Elefanten des PyrrhuS haben, wer wollte dar leugnen, die ersten Glieder der römischen Phalanx zer stampft. Deine Tanks, diese Verkörperung der Mafchinenseele deines Heeres, haben an der Spitze deiner Briten, Schotten, Australier und Neuseeländer die erhofften Buchten in die deutsche Linie gewuchtet und, war die Probeschläge des HammerS am 20. und 26. September nicht vollbracht haben, der gewaltige Schlag am 4. Ok tober hat unter Regen und Sturmböen deine versumpfenden Krieger auf die heißbegehrten flandrischen Höhen getrieben. Aber nehmen wir einmal diese scheinbar musterhafte Taktik unter die Lupe. Du wolltest die Bewegung, das Urelement der Schlacht, ausschalten. Der Manövrierkunst des aus fridrizianischem Genius gewachsenen Heeres mit deinem Feuerschild die Barrikade vorhallen. Das lange Trommeln der früheren Schlachten batte dem deutschen Gegenstoß den richtigen Weg gewiesen, du versuchtest deshalb mit kurzen Trommelschlägen uns in die Irre zu führen. Was war der Erfolg? Unsere Divisionen haben — freilich war's ein Wunder an Helden mut — den Feuerschild unterlaufen, haben auf den Höhen von Poelkapelle, Zonnebeke, Kekelaere und Gheluvelt deine Bullen an den Hörnern gepackt und daS erzwungen, was du Vermeiden hast wollen: die Jnfanterieschlacht. Deine Sturmtruppen hatten Befehl, nach den ersten 400 oder 700 Meter sich hinzulegen, und sie tatsn's gern. Aber deine eigenen ge fangenen Offiziere entrüsten sich über verpaßte Gelegenheiten. Ganze Bataillone, die vermeint lich freies Feld vor sich hatten, durften nicht vorwärts, weil die Nachbarn befehlsgemäß aus dem Bauch lagen. Der wandelnde Feuerschild ist auch ein wackliger Apparat. Zwar hast du in den Vortagen der Schlachten ganze Nester von Batterien vorgeschoben, hast Förderbahn schienen und Schwellen bei den Geschützen aus gestapelt. Aber, wie die Artillerie nun mal ist, der rechte Drang nach vorwärts fehlt den braven Leuten. Das deutsche Vernichtungs feuer lockte sie nicht gar sehr. Und deine ge- sangenen Osfiziere schimpfen über die Feld artillerie, die sie nicht gesehen haben. Du hast Bombengeschwader über unser Hinter gelände gejagt. Der Erfolg? Belgische Bürger fuhren ins Jenseits, flämischer Haß ballt die Fast gegen England, aber keiner unserer Mu- nitionSzüge ist entgleist. Deine Schlachtstaffeln sollten wie die Pfeile des Terpes die Sonne verdunkeln. Der Erfolg? Unsere Albatrose haben dreimal so viele heruntergeholt nach der Weise: viele Hammel sind der Wölfe Lust. Aber wozu über Taktik reden? Weder Technik noch Taktik entscheiden das titanische Ringen der beiden mächtigsten Völker Europas. Ihr wollt die Kanonenschlacht, wir wollen die Jnfanterieschlacht. Ihr schwört auf die Ma schine, wir auf die Zucht und das heldenmütige Herz des Musketiers. Was wird stärker sein? Kanonen oder Bataillone? Verschiedene Nnegsnachrichten. Was sie zugeben. Die englischen Angaben für die letzte Woche lauten: Versenkt wurden 17 Schiffe über 1600 Tonnen und acht unter 1600 Tonnen. Sieben Schiffe wurden vergeblich angegriffen. — Die ,Neue Zürcher Zeitung' berichtet aus dem Haag: In der zweiten Oltoberwoche ist ein einziges Schiff in den RotterdamerHafen eingelaufen, keines ausgelaufen. Somit ist in Rotterdam zum erstenmal wieder seit drei Wochen ein Fahrzeug eingetroffen, was die Wirkung des verschärften U-Boot-Krieges am besten kennzeichnet. -jc Erholung vom Luftschiffschrecken. Die Anordnung, sämtliche Volks- und Bürgerschulen der Grafschaft London für eine Woche zu schließen (vom 22. bis 29.), hat in London große Überraschung hervorgerufen. Ms Grund wird angegeben, daß sich Lehrer wie Schüler von der durch die deutschen Luftangriffe bewirkten Erschöpfung erholen müßten. Die „mustergültige" Ostseeflotte. Die Petersburger Telegraphen-Agentur schreibt: Nach Meldungen aus sehr zuständiger Quelle ist dieLage in derOstseefür uns günstig. In den letzten zwei Tagen ist es nicht zu Kämpfen gekommen. Unsere Flotte befindet sich in vollkommener Bereitschaft und schützt wachsam den Eingang zum Finnischen Meerbusen. Das Leben in Helsingfors ist das gewöhnliche und wird durch die Ankunft von Schiffsbesatzungen, die an den letzten Kämpfen teilnahmen, belebt. Sie zollen einstimmig dem Admiral Razwoziw Lob, der eS verstanden ' hat, die Schiffe unversehrt aus dem Moonsund unter besonders schwierigen Umständen zurückzuziehen. Man hält die Stadt von See her nicht für bedroht, es sind keine Maßnahmen zur Räumung getroffen worden. Man hat nur den Familien der Beamten ge raten, die Stadt wegen Lebensmittelmangels zu verlassen. Von Osel zurückgekommene Artilleristen stellen die glänzende Haltung der Küstenbatterien der Marine fest, die so lange, wie es möglich war, schossen. - Politische Kunälckau. T«^schl«rd. * Unter den Gerüchten über die Lösung der inneren Krise ist besonders die aus sonst gut unterrichteten Kreisen stammende Nach richt interessant, daß Herr v. Valentini, der Chef deS Zivilkabinetts, sich mit Rücktritts-! nbsichtsn trage. Im übrigen ist die Lage! unverändert. Die Mehrhsittzparteien beharren! anfcheinend bei ihrer Auffassung, daß Dr. ! Michaelis die Neichsgeschäste nicht weitcriührsn j könne, der Reichskanzler selbst aber und die Umgebung des Kauers sind nicht dieser Meinung. Die interfraktionellen Besprechungen, in denen vorläufig ein fest umrissenes Programm für die innere und äußere Politik aufgestellt worden ist, werden fortgesetzt. Die Vertreter der Mehr heitsparteien haben übrigens ihrer Anschauung, daß die Krise nicht gelöst ist, dadurch Ausdruck gegeben, daß sie den Zentrumsabgeordneten Trimborn mit einem neuen Auftrag an den Chef des Zivilkabinelts entsandt haben. Abg. Trimborn hatte auch eine Unterredung mit dem stellvertretenden Reichskanzler Dr. Helfferich. *Jn der letzten Bundesratssitzung gelangten zur Annahme der Entwurf einer Be stimmung, betr. den Betrieb der Anlagen der Grobeisenindustrie, der Entwurf einer Verord nung zur Abänderung der Verordnung über die den Unternehmern landwirtschaftlicher Betriebe für die Ernährung der Selbstversorger, der Ent wurf einer Bekanntmachung betr. Aufhebung der Bekanntmachung über die Veranstaltung von Lichtspielen. *Die Aufbringung neu er Steuern ist ohne Zweifel nach dem glänzenden Ergebnis der siebenten Kriegsanleihe notwendig geworden, um beizeiten für die neue Verpflichtung des Reiches Deckung zu schaffen. Ob neue Steuer vorlagen dem Reichstag bereits in der bevor stehenden Tagung, in der auch der Reichshaus haltsplan für 1918 zu erledigen fein wird, zu gehen fallen, unterliegt noch der Erwägung. Jedenfalls liegt eine große Anzahl mehr oder weniger ausgearbeiteter Steuergesetzentwürse im Reichsschatzamt bereit. Weitere sind in der Aus arbeitung begriffen, und es wird darauf an kommen, sie zu prüfen, zu sichten und gegebenen falls eine geeignete Auswahl zu treffen. Österreich-Ungar«. * Im ungarischen Abgeordnetenhause hielt Graf Tisza zur Friedensfrage eine längere Rede, in der er u. a. ansführte: Es ist ein ernstes Hindernis des Friedens, wenn die Forderung eines Friedens um jeden Preis erhoben wird. Nach den Enthüllungen im Suchomlinow-Prozeß ist es für jedermann klar, daß die Entente Angriffsabsichten verfolgte und daß all ihr Sinnen und Trachten aus eine Er niedrigung Deutschlands und die Aufteilung der österreichisch-ungarischen Monarchie gerichtet ge wesen ist. Ist es unter solchen Umständen wohl gestattet, da den Schein zu erwecken, als ob unser deutscher Bundesgenosse ein Hindernis für den Frieden fei? Polen. *Wie mit Bestimmtheit verlautet, ist ein weitgehender Amnestieerlaß für Polen in Vorbereitung. Fürst Lubomirski hat den Auftrag erhalten, alle Gefangenenlager zu be suchen, in denen Legionäre untergebracht sind. Unter den ehemaligen Legionären soll sich ein bedeutender Gesinnungswechsel vollzogen haben. Die Entlassung der Internierten soll sich all mählich vollziehen. Zunächst sollen Minder jährige und Söhne selbständiger Landwirte zur Entlassung kommen. Aremkreich. *DaS Ministerium PainlevS wird nach der Ausschiffung RibotS noch immer als Übergangskabinett betrachtet, weil die Sozialisten ihm ihre Mitwirkung versagt haben. Sie halten von Barthou ebenso wenig wie von Ribot. Die Zeitungen find darin einig, daß die Krise fortbestehe. England. * In einer Rede zu Portsmouth sagte Carson, daß England nie von Deutschland ein Friedensangebot erhalten habe. England werde im übrigen ohne Zustimmung seiner Do minien keinen Frieden schließen. Er ließ dann eine Reihe von Beschimpfungen Deutschlands folgen und schloß: „Welche Art von Frieden kann es geben, solange Deutschland im Besitz des eroberten Gebiets bleibt? Solange das Preußentum bestehen bleibt, würde eS nur ein Frieden auf dem Papier, aber kein wirklicher Friede sein. Der Sieg Deutschlands würde dve Niederlage der ganzen Union von Demokratien in der Welt bedeuten. Friede kann nur werden durch den Sieg der Entente." Amerika. * Die s o zi ali st i s ch e Partei der Ver. Staaten tritt, nachdem die kriegsirenndlichm Elemente ausgetchieden sind, geschlossen gegen den Krieg auf. Aber auch sonst mehren sich die Stimmen, die sich gegen den Krieg erklären. So sind n. a. die Bürgermeister von Neu-Ulm und der Staatsanwalt dieser Stadt von dem sogenannten „Sicherheilskomilee" wegen friedcns- freundlicher Reden zum Rücktritt gezwungen worden. Die Entlassungen von Männern in öffentlichen Stellungen wegen ihrer Stellung nahme gegen den Krieg mehren sich von Tag zu Tag. Der M-Herr im Weltkriege! Neutrale Worte über Hindenburg. Hindenburgs Größe und Erfolgs, im Angriff wie in der Verteidigung, sind nicht allein deut scher Glaube, auch im neutralen und feindlichen Auslande wird er mit immer sich verstärkender Bewunderung als der lenkende Geist des ge waltigen Völkerkrieges anerkannt, der die Ge schehnisse auf allen Kriegsschauplätzen regelt und bestimmt. Er ist der ruhende Pol in der Erschei nungen Flucht. Während sich in den feindlichen Ge neralstäben die Kräfte verzehren und ablöfen, ist Hindenburg geblieben und bleibt Hindenburg. In seiner ehern-ruhigen Gestalt, in der riesen haften Größe feines Feldherrngenius, seiner Entschlußkraft und seiner unbeirrbaren Zielsicher heit verkörpert sich,' wie große geschichtliche Ge stalten immer das Symbol der von ihnen ver tretenen Sache sind, die innere Gerechtigkeit des deutschen Kampfes und die Größe des Deutsch tums selbst, das in diesem Ringen um Sein oder Nichtsein heldenhaft das Schwerste auf sich nimmt. Der überragenden Bedeutung Hinden burgs wird das in Christiania erscheinende Morgenbladet' gerecht. Es schreibt: „Krieg ist der große Wertmesser der Mensch heit — der Nationen sowohl wie. der Indi viduen. Wie Diogenes mit seiner Laterne geht er umher, um nach Menschen zu suchen, nach Menschen, die dazu geeignet sind, Führer der anderen zu sein während der schwerster; Probe, auf die sie überhaupt gestellt werden können. — Das Licht der Laterne fällt auf einen Namen und läßt ihn plötzlich ansleuchten aus dem Dunkel seiner Umgebung. Namen sind es manchmal, die außerhalb eines ganz engen Kreises bisher unbekannt waren, oft ganz neue Namen, die vorher überhaupt noch nicht genannt worden waren, sehr oft auch Namen ganz junger Männer. Manchmal leuchtet der Name nur einen kurzen Augenblick auf, das Licht flackert — eS streifte sein Schein nur den Mann; wie ein Meteor stieg sein Name auf,, um dann wieder in dem Dunkel zu verschwinden, aus dem er emporgetaucht war. Der Manu starb, wurde verwundet, hielt nicht, was er ver sprach. Der Diogenes des Krieges ist ein un geduldiger Herr, der nicht Zeit hat, sich mit einem von ihnen lange zu be schäftigen. Er geht weiter mit flackernder Laterne und sucht nach einem Manne — dem Mann. Aber wenn er ihn gesunden hat — den Rechten gefunden hat, dann leuchtet daS flackernde Licht in der Laterne auf, übergießt ihn mit strahlendem Schein, den man sieht bis ans Ende der Welt und der seinen Weg auch in die dunkelsten Ecken und Winkel hinein findet. Und da flackert daS Licht nicht länger, da strahlt es stark und rein und in ruhigem Glanz und webt mit feinem Ewigkeitsschimmer einen Glorienschein um den Namen, daß er leuchtet durch alle Zeiten hindurch. Während des gewaltigen Krieges, der nun schon ins vierte Jahr hinein dauert, sind viele solcher Namen von dem Lichtschein aus der Laterne der Diogenes des Krieges getroffen worden. In allen Ländern war das so. Aber keiner ist so in seinen Brennpunkt hineingekommen wie gerade der Hindenburgs. ES webt kein solcher Märchenglanz spielender Farben um ihn wie beispielsweise um den Namen Napoleons. Der Glanz um Hindenburgs Namen ist ruhig und rein, aber seine Leuchtkraft ist sehr stark." Der schwarte Diamant. Lj Kriminalgeschichte von C. Wild. (Fortsetzung.) „In Ihrem eigenen Interesse gestatten Sie also diese Durchsuchung," drängte Mauden, dem die Hartnäckigkeit des jungen ManneS immer unbequemer wurde; „ich Ledaure es unendlich, Ihnen auf dieje Weile lästig fallen zu müssen, allein meine Instruktionen lauten bestimmt, die Gerechtigkeit muß den ihr vorgezeichneten Gang gehen." Viktor gab keine Antwort; er brütete düster vor sich hin, bis ihn ein vernehmliches Räuspern MandenS an dessen Gegenwart mahnte. „klommen Sie," sagte er, sich entschlossen ausrasfend, „es trifft sich glücklich, daß Meta nicht zu Hause ist. Ich selbst werde Sie nach dem Zimmer der jungen Dame führen." Während die Generalin ahnungslos im Garlensaale mit ihrem Gaste plauderte, betraten die beiden Männer Metas Zimmer, dessen Fenster weit offen stand. Das Gemach war daS kleinste und am be scheidensten möblierte der ganzen Villa, dennoch ruhte ein Hauch von Anmut über dem ganzen Raume, als hülle sich etwas von der Lieblich keit der Bewohnerin demselben milgeteilt. Seit Meta dieses Zimmer bewohnte, hafte Diüor dasselbe nicht betreten. Mit eigentümlich genn chien Empfindungen blickte er umher; feder Blick des emsig umbcr- spähenden Beamten schien ihm eine Prolanation zu fein. Nur ungern duldete er es, daß Manden seine Hand nach der Mappe auSstreckte, welche auf dem einfachen Schreibtische lag. Einzelne Papiere kamen zum Vorschein, un beschrieben, leer, dem Späher kein Interesse bietend, dann eine flüchtige Bleistiftskizze, die Manden mit einem Lächeln diskret beiseite schob — eS war Viktors Bild, sprechend ähnlich, trotzdem eS nur halbvollendrt war. Ober die Wangen des jungen ManneS war ein schwacher Schimmer geflogen, der aber ebenso plötzlich erlosch, als der Beamte auS der Mappe ein Zeitungsblatt zog — es war ein englisches Journal. Eine bange Minute Ler Prüfung, welche für Viktor zu fürchterlicher Ewigkeit ward, dann fache Manden im Tone schlecht verhehlter Be friedigung: „Ich habe gefunden, was ich ge sucht. Aus dieser Zeitung fehlt ein Blatt, und in diesem fehlenden Blatte war der fchivarze Diamant eingewickelt." Ein dumpfer Laut entrang sich Viktor? Brust. Schwer fiel seine Hand auf die Platte des Schreibtisches. „Was wollen Sie tun," keuchte er. „Meine Pflicht erfüllen und das Fräulein verhaften," sagte Manden erst; „es muß Klar heit in diese Sache kommen. Ihr Bruder leugnet, kann aber nicht sagen, woher er den schwarzen Diamanten erhalten. Er wurde in dem Augen blick seslgenommen, als er, den seiner Fassung entnommenen Diamanten mit anderen Juwelen zum Kaufe anbot. Auch ist erwieien, daß er Neilevorbereitungen genossen, um Europa zu verlassen — Me Fäden des Netzes schlingen sich immer fester, — bald wird daS Geheimnis diese? Raubes enthüllt sein." Viktor starrte den Sprechenden wie geistes abwesend an. Meta, Meta, sie, die gute, reine, nein, sie konnte unmöglich a» der verbrecherischen Tat ihre? Bruders beteiligt sein. -Und wenn auch alle sie verdammten und verurteilten, er konnte es nicht, er durfte eS nicht, denn jetzt ward eS ihm klar, er liebte sie! Und sie, wenn ihn seine Ahnung nicht trog, sie liebte ihn wieder. Wie ein füßeS Geständ nis bäuchte es ihm, als er sein Bild in ihrer Mappe gesehen, — sie hätten so glücklich fein können und das alles sollte jetzt vernichtet, zer trümmert sein, ehe sie noch Zeit gesunden, sich gegenseitig auszusprechen, eins zu werden in Worten, wie sie eS in Gedanken schon längst waren. „Es ist nicht möglich, eS ist nicht möglich," rief er stürmisch aus, „Sie dürfen Meta nicht verhaften." „Herr von Wartenberg, mäßigen Sie sich," entgegnete der Beamte ernst, „ich werde unter allen Umständen meine Pflicht tun." Viktor schöpfte tief Atem. Ec hätte den Mann da vor sich, der so ruhig von seiner Pflicht sprach, erdrosseln mögen. Aber er selbst mußte sich tagen, daß seine Heftigkeit hier mehr verdarb, als gut machte. „Gut," sagte er beklommen, „ich sehe, daß Sie nicht anders können. Aber ich, ich glaube fest an die Unschuld dieses Mädchens, mag auch alles wider sie zeugen" — er hielt inne — fein Blick richtete sich zur Türe, in deren Rahmen Meta von Haupt bleich, aber hoch« aufgerichtet stand. „War geht hier vor, wessen beschuldigt man mich?" fragte sie mit klarer, fester Stimme. Ehe Viktor antworten konnte, war ihm dec Beamte zuvorgekommen. In kurzer, scharfer Weise setzte er ihr aus einander, waS Ler Zweck seiner Gegenwart sei. DaS junge Mädchen hörte ihn ruhig an: kein Zug deS feinen Gesichtes verriet, waS sie bei seinen Worten empfand, nur immer blässer und blässer ward sie, doch ihre Augen blieben fest auf den Ankläger geheftet. AIS ihr Manden daS Taschentuch zeigte, daS er bei der Parktür gefunden, neigte sie ein wenig daS Haupt, aber über ihre festgefchlossenen Lippen kam kein Laut. Es lag etwas Unheim liches in dieser starren Ruhe, die sich durch nichts erschüttern ließ — erst jetzt, als der Be amte den Namen ihres Bruders nannte, fuhr ein Zittern durch MetaS Glieder — sie streck^ die Hände wie abwehrend von sich, dann kam es in heiseren Tönen, kaum verständlich von ihren Lippen: — „Mein Bruder — barmherziger Golt, mein Bruder" — „Ist des Diebstahls angeklagt und verhaftet worden," ergänzte Manden mit kalter, mitleidsloser Stimme. Ein dumpfer Seufzer rang sich von ihren Lippen, dann brach sie leblos zusammen. Viktor sprang hinzu, um Meta in seinen Armen auszusangen; ihre Augen waren ge, schlossen, kein Atemzug verriet, daß noch Leben in ihr sei. Verzwciflungsvoll rief der junge Mann uw Hilse, nach einem Arzte. --- Oktober kämpf ge Nordöstlici schlacht klärungstr der Insel die Oper Am Wes «reifende anderen C .lebende F 4. Oktober Feuertätic Lon Va Artilleriest an. — N schossen. - . dem Fest! Ollobe: Draaiban feuer gest englische schnitt des Hague un läligkeit. - Fesselballl Auf Dagi als 1200 schütze unl 6. Oktober. Draaiban! Feind dr Au ander Ansturm zosen hab Infanterie Ostufer d Kompagni den Insel die Gesm 100 Gesch' btaatSkasj emzelnen . zunehmeni Oktober. Houthouls besetzten Nach star frischen f Dörfern dringen. Gegner ve Stellen di Verlusten stöße an l gewiesen. Nordteil 1 don deuts Infanterie .genommen H. Oktober, sich V0M H zu Tromr Aisne-Kai An der m tätigtest. - lvird die i obwohl E !m Gebirc »lehr als und Brig gemeldet. .Die Ein "Men Gein der Zw Ariern jetzt t » sonst vorg zugelass ^benrnntlelM Generali flUrm iür di "d. Die W Ellrch den ein Alen und dc Heiden sie g so gellen die ''rändert. y Groffschi 'Member wi Man br ^d suchte decken, doch Ohnmacht, Mallen. 5 lar jetzt war , Mauden »nu, so sah Wieder aus dsenn anbei sillem Gestä . Die Ge die Vorgäm . Ursprung Ae.Kranke ' , Aber Vi m dar Mi ^>e Dame l Mle sie e! Tohne komr , Als Hei Mtte, daß ! Mährten 8 s'denz ab; '»rmcr zweis io lief geft deraubsn, l «flund'n. l sine Unterr hasten, ober „ Max bet "Hein er tt Zoster er dc .Ich tm Md, wenn
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)