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Ottendorfer Zeitung : 27.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191706276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170627
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-06
- Tag 1917-06-27
-
Monat
1917-06
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.06.1917
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find insgesamt rund so Divisionen in 0!« Kampf geworfen worden, da mehrere zweiA und einige, ähnlich wie bei den EngländA dreimal neu eingesetzt werden mußten. Rechnet man mit einem Truppeneinsab ungefähr 900 OOO Mann auf französischer SeA dann erhält man ein klares Bild über die M der französischen Verluste, die nach franMM Berichten rund 45 °/o betragen haben. M Zahl wird in mehreren französischen Zeiiungv als ein Beweis für die ungeheure Wildheit de« Kämpfe angegeben. Auf Grund dieser N' richte läßt sich die Zahl der französiW Opfer ungefähr auf 400 OOO Mann angeben. M erhalten somit eine Gesamtzahl von 75V W Mann oder Vt Million bis zum 15. M Aus dieser Zahl erklärt es sich, wieso jedem Offensivstoß unserer Feinde eine rB lange Atempause eintritt, da fast die Hälfte d» gesamten aufgewendeten Massen in dem blutig«" Ringen kampfunfähig gemacht wurde. Gegen' über diesen Verlusten sind die lächerlichen paa« Quadratmeter zerschossenen Geländes als ein sehr spärlicher Gewinn von unseren Feinden z» buchen. Und dann — fa, dann wurde der Prokurist der Weltfirma Müller, Meier und Komp, ins — Spritzenhaus gebracht. Oh, dieser unbeschreib liche Augenblick, als draußen der Schlüssel im Schloß kreischte! Dunkel war's und eng. Bei jeder Bewegung stieß er gegen die Wand oder gegen ein Wagen rad der Dorsspiitze. Und unter dem niedrigen Dach raschelte es so unheimlich, gespenstisch — Fledermäuse. So müde war Kurt, so matt und hungrig und so quälend dursrig. Ach, könme er doch in den Bordesholmer See fallen: den ganzen Teich würde er ausirinkcn. Ein wie herrliches Essen hatte es in Albersdorf gegeben, wie kühl war der Wein in Hanerau gewesen und wie mollig lag man im Bett des „Alten Heidkrugs"! Und jetzt stand er bald auf dem einen, bald auf dem anderen Bein, lehnte sich bald gegen die Wand, bald gegen das Rad der Spritze. Er hielt grimmige Anklagereden über Freiheits beraubung und Körperverletzung, zählte langsam bis 60 und sagte dann laut, uin sich zu trösten: .Wieder eine Minute!" Endlich schlich durch das Luftloch des Spritzen hauses die Morgendämmerung zu dem Gelun genen. Aus irgend einem Garten drang das Sommerlied eines frühen Vogels. Ein Wagen ratterte vorbei. Draußen wurde es Heller, aber noch immer wurde das Spritzenhaus nicht ge öffnet. Kurt war davon überzeugt, daß die Einrichtung der mittelalterlichen Marterwerkzeuge ebenso schrecklich gewesen sei wie die Benutzung des Svritzcuhauscs als Gefängnis. Er trommelte KuN -Schw l- Nach wie die Teilungen Angeb gn Petro des polit mittelst d -sch weizen Robert i lcgramm ogentur i Am t chie schwe er sich dc lsat Hoffn m welch! bas Fri banden; Wirtschaft! Der österreichische Ministerpriistdent Graf Clam-Martinitz. Händen; 'Störung eine d «folgen, «ine Liqu sein. Da wt Hoffim ziele de unterrichte leichtert n des chif i Schweizer .Bun! folgende Es wird Nvnrmen I dche Eiw hoben Be leiten hab mit Nuß dollen «ngen Har nnanziellei Rußlands, innere 3 Bändigung mnd uni Eigenart, gegen fl letzten Gel überzeugt, deten auf beten so langen Kriegsziele bie Kunds seinen Ze «instimmun Annexionei '«ine Gebi Mennig "chen Mac Dieses Entziffert u «m Orgai MnHicht Mndesrat Jnterc miedens u Wernomm ül infolge Men zui bekanntlich sei ein ! gewiesen w Politische Kunälckau. Deutschland. * Dem Leiter der deutschen Verwaltung in Kurland, v. Goßler, wurde eine Ent' schließung übermittelt, die in einer Versammlung von Vertretern der deutschen Geistlichkeit, de? Adels und der Bürgerschaft gefaßt wurde und in der es u. a. heißt: Die kurländische Rittel' und Landschaft ist eine deutsche und erkennt es klar, daß ihr nur von Deutschland daS Heu kommen kann, daß nur durch den Sieg Deutsch' lands und durch Angliederung Kurlands an das Deutsche Reich sie ihr höchstes Gut, H« Deutschtum erhalten kann. Sie spricht hieran! ihre volle und freudige Bereitwilligkeit aus, die' selben Opfer zu bringen, dieselben Entbehrungen zu tragen wie die Bevölkerung des Reichs in der festen Zuversicht, daß Kurland nach dein Frieden an das Deutsche Reich angegliedeü wird. Österreich-Ungarn. * Der Ministerpräsident Elam-Mal' tinitz hat vom Kaiser den Auftrag erholtem ein neues Kabinett zu bilden. Man hofft, dak die durch die Haltung der Polen veranlaßt« innerpolitische Krise in Österreich in einige" Tagen überstanden sein wird. Frankreich. * Pariser Blätter schreiben, die jeden Sonden neben ausschließende Londoner Vereinbarung ileibe zwar unantastbar, immerhin erklärten Frankreich und England sich bereit, zwecks g«' Wisser Abänderungen des Textes der Ab' machung über die Friedensbedingungen mit der Petersburger Regierung in Verbindung zu treten. Rustland. *Nach neutralen Berichten ist die Lage in Rußland nach wie vor anarchisch; nur so' artige Beendigung des Krieges önne den Ausbruch einer Hungersnot ver' lindern. Gegen den Willen des Petersburgel Arbeiter- und Soldatenrates würden sich Streik' wellen, durch ganz Rußland ergießen. Di« .Berner Tagwacht' ist überzeugt, daß die Tag« -er Koaltionsregiernng in Rußland gezählt eien. — Die Hauptversammlung des Soldaten' md Arbeiterrates wählte eine sünfzehngliedrig« Kommission zur Vorbereitung der Ab st iw' mung über Krieg oder Frieden. Türkei. * Das neue türkische Gesetz über die Nilitärdien st Pflicht der Reservisten und Landsturmleute besagt u. a.: Die Gesetze be' reffend die Militärbefreiungstaxe vom 21. Fe' bruar 1330 (1914), vom 25. Januar 133! (1915) und 7. März 1332 (1916) sind au!ge' hoben. Falls die dringende Notwendigkeit es erfordert, kann der Kriegsminister, wenn er es nr notwendig erachtet, alle diejenigen unter die Waffen rufen, welche gemäß den obenangelührten Gesetzen bereits die Befreiungstaxe bezahlt hatten. Vie Irrfahrt im Glück. H Roman von Albert Petersen. <For«etzung.) „Da —* und der Wirt wies in die Dunkel heit hinein, „aber wenn Sie 'n Kriminal sind, dann zeigen Sie mal Ihren Ausweis." „Ausweis? Dummes Zeug. Mann, den Herrn da muß ich haben, den —" „Herrn? Schöner Herr, so 'n Pack. He, Kstiß, Nachbar Bethge, he I" „Aber Mann, was soll das? Ich —* und Kurt wollte in die Durchfahrt eilen. Da legte ihm aber der Wirt seine Hand auf den Arm und sagte: „Hier bleibst du, Bursche. Gibst dich sür'n Kriminal aus und bist bloß der Helfershelfer von dem Halunken. He, Klaß, Nachbar Bethge —" Ein handfester Knecht stand schon an Kurts anderer Seite. Und über die Straße klapperten schwere Holzpantoffel. „Aber so hören sie doch-: also mein Freund und ich —" „Freund? Hört ihr," schrie der Alte, „ist auch wohl 'n Kriminal, was? Nee, wir brauchen nichts zu hören. Das kann morgen der Gendarm hören." Von allen Nachbarhäusern kamen Männer, Frauen und Kinder herbei. „Wieder 'n Hochstapler." „Ein Einbrecher," flüsterten die Kinder mit unheimlichem Gruseln. „Aber so nehmen Sie doch Vernunft an —" versuchte Kurt wieder, aber die Männer geboten barsch, er tolle schweigen. Voi! „ Neue Mcker von Mtreieul T Mr neuen, sJoidmmg Ül7 solche! Md vcrbrau Mzsicllc J"in festgc H der E "°/° (Zeitm fächere Verhältnisse abfinden, weit wissen, daß die Entbehrungen nur lange währen, als der Krieg und etwaige ungünstige Folgen dauern. Diese un günstigen Folgen würden aber gerade in unserer Volksernährung auf Menschenalter hin sich auf das Härteste spürbar machen, wenn die Forderungen jener kurzsichtigen Toren verwirk licht würden: man solle einen Frieden um jeden Preis schließen, damit wir wieder-satt würden. Der Friede um jeden Preis wird uns nie satt machen, im Gegenteil, er wird die Nahrungsknappheit verewigen und verschärfen! Nur wenn das deutsche Volk den Vernichtungs- Willen der Feinde bricht und sich sür feine wirt schaftliche Entwicklung freie Bahn sichert, wird es die Errungenschaften, die das letzte Jahr hundert der Volksernährung gebracht hat, er halten und mehren können. Sonst sinkt es zurück in die Armut vergangener, trüber Zeiten. verschiedene Uriegrnachrichten. 3 «53 «00 Tonnen seit Februar. Nach dem amtlichen Bericht sind im Monat Mai 869 OOO Tonnen versenkt worden, im ganzen seit 1. Februar 3 655 OOO Tonnen. Das Maiergebnis zeigt, daß die von den Engländern immer wieder im eigenen Lande und bei ihren Verbündeten aufgestellte Behaup tung, die Unterseebootserfolge der Mittelmächte würden durch die erfolgreiche Anwendung von neuen Unterseebootabwehrmitteln in einer sür Deutschland und seiner Verbündeten gefährlichen Weise verringert, falsch ist. Durch die in den ersten drei Monaten des uneinge schränkten Unterseebootkrieges erfolgten Ver senkungen war nicht weniger als 2 786 OOO Br.- Reg.-To. Schiffstonnage dem Seeverkehr für die kriegerischen und Handelszwecke des Vier verbandes entzogen. Der Tonnagezuwachs durch beschlagnahmte und neu erbaute Schiffe in diesem Zeitraum ist dem Verlust gegenüber nur gering und wird auf nicht mehr als etwa ein Fünftel des Verlustes einzuschätzen sein. Trotz jener außerordentlichen Verringerung der ür den Vierverband verwendbaren Weltschiffs- onnage übertrifft das Maiergebnis dasjenige des Februar um über 80-000 Tonnen und er reicht fast dasjenige des Monats März mit einen 885 000 Tonnen. Auch im Mai haben ich die Unterseebootsverluste wie bisher unter der von vornherein in Rechnung gestellten Höhe gehalten und werden ganz erheblich durch den Zuwachs an Neubauten übertroffen. Die deutsche Unterseebootsslotte nimmt daher kündig weiter an Stärke zu. Deutsche Lebenshaltung. Durch den von England zu seinem eigenen Unglück begonnenen Hungerkrieg sind wir ge zwungen worden, uns wieder an eine Lebens haltung zu gewöhnen, die wir längst über wunden glaubten. Es macht uns zwar nicht satter, stärkt aber doch unsere seelische Wider standskraft, wenn wir uns daran erinnern, daß hinsichtlich vieler Nahrungsmittel der Krieg wieder Verhältnisse geschaffen hat, die unseren Vorfahren durchaus vertraut waren, und aus denen wir uns erst im Lause des letzten Jahr hunderts emporgearbeitet hatten. Die Statistik beweist, daß der Verbrauch der wichtigsten Nahrungsmittel in Deutschland weit rascher gestiegen ist, als dem Wachstum der Be völkerung entspricht. Dies tritt am deutlichsten zutage, wenn man den Gesamtverbrauch jedes Jahres durch die entsprechende Volkszahl teilt rind so die sogenannte „Kopfquote" für jedes Nahrungsmittel ermittelt. Die Kopfquote betrug für: im Durchschnitt der Jahre 1893—1914: Weizen Roggen Gerste Kartoffel 90,9 147,7 80,1 600,1 Kg. im Jahre 1913—14: 95,5 153,1 108,0 700,2 , Es ist also schon hinsichtlich der pflanzlichen Erzeugnisse eine deutliche Steigerung des Ver brauchs gerade während der letzten 20 Jahre zu beobachten. Das auffallendste Zeichen für die Besserung der Lebenshaltung in Deutschland sind aber die Zahlen des Fleischverbrauches, die sür das ganze Jahrhundert vorliegen. Für Fleisch betrug die Kopfquote: 1816 17,3 Kg. 1840 21,6 Kg. 1873 29,5 Kg. 1892 32,5 „ 1900 46,2 „ 1912 52,3 „ Der Fleischverbrauch hat sich also in hundert Jahren bei uns verdreifacht und ist wiederum gerade in dem letzten Vierteljahrhundert beson ders stark gewachsen. Unseke heutige Kriegsfleisch ration — es ist gut, wenn wir uns das klar machen — entspricht etwa der unseren Groß vätern im Jahre 1870 gewohnten Menge; denn die Kopfquote von 26 Kilogramm, die nach der neuesten Verteilung dem Städter zusteht, erfährt, wenn man den höheren Fleischverbrauch des Heeres und der Selbstversorger in Rechnung zieht, eine Steigerung auf mindestens 29 Kilo gramm. Es ist ja vielfach darüber hin und her ge stritten worden- in welchem Maße die Besserung der Lebenshaltung wirklich auch dem ganzen Volke zugute gekommen ist. Daß überhaupt die Volksernährung im Laufe des Jahrhunderts auf der ganzen Linie sich gehoben hat, steht außer Frage. Man denke nur daran, wie gewisse Lebensmittel, bie noch vor fünfzig Jahren auch in wohlhabenden Kreisen als ein Luxusartikel galten, heute zur Volksnahrung geworden sind. Als unsere Väter aufwuchsen, galt Butter auch in gut gestellten Familien als ein Genuß, auf den zum mindesten Kinder keinen Anspruch hatten. Heute ist die Abneigung gegen das — an sich doch auch recht wohlschmeckende — „trockene" Stück Brot keineswegs nur eine Eigenart der oberen Kreise. Eine ähnlich rasche Verbreitung im Volke hat während der letzten vier Jahrzehnte auch der Verbrauch des Zuckers gefunden, was ja wegen seines Nährgehalts überaus erwünscht ist. Deutschland hat heute unter allen Kultur ländern die höchste Kopfquote des Tabaks verbrauches. Der Bierkonsum in Bayern betrug zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, 130 Liter; vor dem Kriege halte er sich fast verdoppelt auf 238,9 Liter! Die Durchschnittsproduktion einer bayerischen Brauerei hat sich im Laufe des Jahrhunderts von etwa 700 Hektoliter auf 3483 Hektoliter, also fast auf das Fünffache ge steigert. Wie wäre das möglich, wenn man nicht überhaupt „besser" lebte als vor einem Jahrhundert? Sicher geht es uns heute nicht schlechter, als es unseren Vorfahren vielfach ergangen ist. Wir empfinden diese Lebenshaltung nur unangenehmer als sie, weil wir vor dem Kriege Besseres ge wohnt gewesen waren. Dafür sollten wir uns auch wieder leichter mit dem Rückfall in ein- 8«v amerikanische Soldaten in Le Havre gelandet. 800 amerikanische Soldaten landeten in Le Havre. In der Nähe der Stadt wmde ihnen ein Truvpenlager eingerichtet. In Bordeaux kamen 200 amerikanische Krankenwärter an. Der Kommandeur der amerikanischen Truppen Pershing erklärte Pressevertretern, eine ernsthafte militärische Hilfe Amerikas auf französischem Boden könne in der allernächsten Zeit noch nicht erwartet werden. Es handle sich vorerst um die Unterstützung durch die amerikanischen Flieger. Bis zum Frühling 1918 will man 3500 Flugzeuge nach Frankreich bringen., er: „Ja, Unfug ist diese Reiserei. Ich Heinz getrost fahren und bleibe eine Weile hie« in Kiel. Heute abend wird jedenfalls eiiuM gründlich wieder die Großstadt genossen!" 7. Heinz Schwarz war, als er seinen Verfolger noch gerade rechtzeitig bemerkt hatte, durch den Garten geeilt, über den Zaun gesprungen und hatte ein Kornfeld erreicht. In Sprungschritten lief er davon. So — jetzt erwischte Kurt ihn nicht mehr- Aber ein Kerl war er doch — alle Wetter ihn hier aufzustöbern. Während er langsamer in die stille Abend' landschaft hineinging, sagte er sich: „Zurück in das Dorf kann ich nicht. Aber mein Koffer- Und meine Zeche? Herrgott, vielleicht wird man noch als Zechpreller verfolgt." Ganz schwül wurde ihm bei'dem Gedanken- Unsinn, er würde gleich morgen dem Wir« schreiben. Aber wohin heute? Die ganz« Nacht wandern? Er kam auf einen Feld' weg und ging wieder schneller. Hier und da ein Bauernhaus, das Aufbellen eines wachsamen Hundes. Von einem Teiche her das Quaken der Frösche. „Na, Männeken, ooch auf der Walzer schallte plötzlich eine Stimme aus dem Weg' graben. Heinz fuhr zusammen. Nicht einmal einen Handstock hatte er bei sich. Und die beiden Kerle, die sich da unten im Grase gerekelt halte».- erhoben sich halb. Einen Augenblick nur war er unentschlossen- gegen die Tür, daß seine Fäuste schmerzten, aber umsonst. Es mochte gegen neun Uhr morgens sein, als endlich wieder der Schlüssel im Schloß kreischte. Die Tür wurde geöffnet, und um geben von neugierigen Dorfbewohnern erschien die breitschultrige Gestalt eines Fußgendarmen im Rahmen der Doppeltür. „Naus. Also da haben wir einen von den Mosschös." „Ach waZ, ich verlange, daß Sie mich so fort zum Dorfschulzen oder Gemeindevorsteher führen und mit mir Protokoll aufnehmen. Das sage ich Ihnen, diese Nacht soll den idioti —, den Dorfbewohnern teuer werden. Ins Gefängnis bringe ich den Wirt, diesen—" Der Gendarm mußte Menschenkenner sein, denn er empfand sogleich, daß der Zornesaus- bruch des Fremden echt war. „Nun, nun, Herr," sagte er gutmütig, „Rechtsirrtümer kommen überall vor. Aber jetzt zum Ortsvorsteher." — Beim Ortsvorsteher kam die Wahrheit zu tage. Kurt Ebers stand zwischen den geknickten Beedorsern wie ein triumphierender Racheengel. Aber der Gendarm meinte, als Kurts Anklage rede immer noch kein Ende fand: „Ich will Ihnen nur das eine sagen: wenn Sie nicht solch törichte Reiserei vorhätten, würden Sie derartigen Unannehmlichkeiten nicht ausgesetzt sein." Und Kurt Ebers gab im Innern dem Manne recht. Und als er von Neumühlen nach Kiel fuhr und dis weite Förde mit ihren waldigen Usern im Sonnenglanz dalag. dachte Der ««sichere englische Standpunkt. Im .ScotSman' heißt es: Die Haltung der englischen Presse und der englischen Regierung, die der Stockholmer Konferenz zum Teil feind selig oder wenigstens argwöhnisch gegenüber- ftehen, ist charakteristisch sür die Ängstlichkeit, die uns so oft im Laufe dieses Krieges lähmte. Wir haben eine glorreiche Sache zu verteidigen und fcheinen davor Angst zu haben! Wir überlassen lieber dem Feinde die Offensive im geistigen und moralischen Streit, ebenso wie wir sie ihm auf militärischem Gebiet lange Zeit überlassen haben. Unser Hauptziel sollte die Entzweiung tm d eutsch e n p o li- tischen Lager sein; den Geist der Re volution sollten wir innerhalb der Mittel mächte entfachen. Ist es nicht klar, daß, wenn die Verbandsabgesandten sich als kluge und tapfere Körperschaft erweisen, die deutsche Re gierung in diesem diplomatischen Turnier eine vernichtende Niederlage erleiden muß? Dann bliei M. Ab, und pe , »Na, l Wer einer Meis tui '»lchzug derben?" .. Die Sa W Kerle i sagte e Hr 'n Talc Mimt und "bers Korr Er holt Mwr und „Wird . Und wü M der Mimle, ! °°gel." n,Heinz , Mgenvöge Mn's nm Mem Re W Kmt w M oder Wirts Endlich ""er Eisenl ^Iche Bah Isen läu! Kationen ^'ernt sei 750000 l^ann verloren. Die Opfer der letzten englisch-französischen Offensive. England und Frankreich halten von vorn herein das Ziel, ungeheure Massen zu einem letzten Riesenstoß in den Kampf zu werfen, um dadurch das große Ziel des Durchbruches zu erreichen, um den Sieg an ihre Fahnen zu heften. Zweierlei hatten sie nicht erwartet: Erstens, daß die Opfer vergebens sein würden, und zweitens, daß sie eine so ungeheure Höhe annehmLn werden. Zwar ist erst der erste um fassende Abschnitt der beabsichtigten großen Offensive beendet, aber trotzdem sind bereits mehr als Vi Million Engländer und Franzosen aus dem entscheidenden Ringen ausgeschieden. Die englisch-französische Heeresleitung hatte naturgemäß die Absicht, schon bei dem ersten gewaltigen Anrennen im Frühling unsere Reihen zu zerschmettern. Was nicht im Frühling voll endet wurde, sollte jetzt durch die Schlacht im Wylschaete - Bogen erreicht werden. Wenn trotzdem nur von einem ersten Abschnitt der großen Offensive gesprochen werden kann, so bedeutet das an und sür sich schon das Scheitern der englisch-französischen Absichten und stellt nur eine Umschrei bung dafür dar, daß unsere Feinde eben neue Anstrengungen machen müssen, um das erste Ziel zu erreichen. Die Engländer haben bisher mit den zwei- und dreimal eingesetzten Divisionen rund 600000 Mann in den Kampf geworfen. 34 Divisionen wurden festgestellt, von denen 20 zweimal und sogar manche dreimal eingesetzt wurden, da sie so ungeheure Verluste hatten, daß sie während des Kampfes aus der Front gezogen und neu aufgefüllt werden mußten. Diese Anzahl erstreckt sich nur auf die ungefähr 20 Kilometer breite Front bei Boullecourt. Durch die Ausdehnung der Offensive auf die Frontstrecke Wern—Armentiöres sind wiederum ungefähr 300000 Mann in den Kampf geworfen worden, die gleichfalls mehrfach durch Reserven ersetzt werden mußten. Die englischen Verluste betragen nach den Einzelaufführungen der eng lischen Zeitungen täglich rund 5000 Mann. Ihre Gesamtverluste sind niedrig mit mindestens 350 000 Mann anzugeben. Noch größer sind aber die Opfer, welche Frankreich gebracht hat. Wir haben hier auf dem Südabschnitt der großen Offensive 72 französische Divisionen sest- stellen können, nachdem die ersten 28 Divi sionen abgekämpft waren. Durch Aufstellung
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