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Ottendorfer Zeitung : 31.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191708315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170831
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-31
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 31.08.1917
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Vas 8cku!welen m Polen. '-Ein Stück deutscher Kulturarbeit. — Die Kulturarbeit der Deutschen m Polen wird am sichtbarsten im 'Schulwesen. Im Generalgouvernement Warschau leben bei einer Gesamtbevölkenmg von 6V2 Millionen Seelen 70 °/o oder mehr als 4Va Millionen Leute, dir weder lesen noch schreiben können. Nach einer russischen statistischen Nachweisung gab es im Jahre 1911 in dem Gebiete, das vngefähr dem des jetzigen Generalgouvernements entspricht, 1455 öffentliche Volksschulen mit 108 057 Schul kindern. Auf jede Schule kamen demnach 74 Zöglinge. Bedenkt man, daß Berlin im Jahre 1908 bereits 294 Gemeindeschulen mit- 5125 Klassen zählte, in denen 113 090 Knaben und 115 000 Mädchen, zusammei 228 000 Kinder, also mehr als die doppelte Zahl wie im polnischen Gebiet, unterrichtet wurden, so kann man sich einen Begriff davon machen, wie unter der Russenherrschast das öffentliche Schul wesen in Polen im argen lag. Die Privat schulen überwogen, über ihre Zahl besitzen wir vus russischer Zeit leider keinerlei Angaben. Der Unterricht wurde in russischer Sprache er- tM. Im übrigen herrschte der sattsam be- ksnüte russische Schlendrian insbesondere im krhrkörper. Am 24. August 1915 erließ die deutsche Verwaltung auf Grund der Bestimmungen der Haager Konvention eine deutsche Schulordnung, die auf dem Bestehenden aufbaute und es aus- zugestalten erstrebte. Die deutsche Verwaltung hob den Zwang des russischen Unterrichts völlig auf und errichtete konfessionelle und paritätische Schulen mit mehrjährigem Klaffenausbau nach deutschem Muster. Die Unterrichtssprache war nunmehr, je nach der Art der Schule, polnisch, deutsch, gemischt oder jiddisch. Das hatte die ,mte Wirkung, daß die Privatschulen in immer steigendem Maße den Gemeindeschulen Platz machten. Die Zahl der Schulen wurde dauernd ver wehrt. Am 1. Oktober 1915 zählte die deutsche Schulverwaltung im Generalgouvernement 3328 öffentliche und private Volksschulen mit 5175 Klassen, die jüdischen ReligionLschulen hierbei nicht einbegriffen. Ende September 1916 be standen bereits 5491 Schulen mit 8503 Klassen, in denen von 8196 Lehrern 403 956 Kinder, 217 386 Knaben und 186 570 Mädchen, unter richtet wurden. Die Zahl der Schulen hatte sich im Laufe deS ersten Schuljahres bereits um 65°/o vermehrt. Das neue Schuljahr, das im Oktober 1916 begann, wurde mit 5954 Schulen eröffnet, d. h., nach Verlauf des ersten Schuljahres hatte eine Zu nahme der Schulen um 75°/» statt ¬ gefunden. Diese^Zahl ist heute bereits auf 79°/» gestiegen. Der Erfolg ist vor allem dem rührigen Leiter des Schulwesens beim Generalgouvernement, Herm Schulrat Otto, zu verdanken. Besondere Fürsorge wandte die . deutsche Verwaltung der Sicherung des deutschen Schulwesens zu, einer Frage, die für uns Deutsche nm so größere Bedeutung hat, als demnächst das gesamte Schulwesen in die Hände der polnischen Staatsverwaltung gelegt werden soll. In Polen leben an 600000 Deutsche, für die die Gefahr besteht, völkisch unterdrückt zu werden. Ein in Vorbereitung befindliches Schulgesetz, das die deutschen Minderheiten sichert, soll diese Gefahr beseitigen. Viel Sorge hat der deutschen Verwaltung das jüdische Schulwesen gemacht. Es ent brannte die Frage, ob die Unterrichtssprache jiddisch, d. h. jüdisch-deutsch, oder polnisch sein sollte. Heute steht die Verwaltung auf dem Standpunkte, daß sie es den Gründern jüdischer Schulen freistellt, welche Sprache sie einführen wollen. Die jiddische Sprache ist in gewissem Maße notwendig, weil viele jüdische Kinder kein Polnisch können, wenn sie zur Schule kommen. Die polnischen Juden, die von westeuropäischer Kultur nichts wissen wollen, schicken ihre Knaben nicht in die Volksschulen, sondern in die sogenannten Chederschulen, um das männliche Geschlecht dem Glauben der Väter möglichst treu zu erhalten. Diese Chederschulen sind Religionsschulen, wo die Knaben vom frühen Morgen bis zum späten Abend in übertrieben langer Arbeitszeit lediglich damit beschäftigt werden, religiöse Texte aus Bibel und Talmud aus dem Hebräischen in den jiddischen Jargon zu übersetzen. Sieben bis achtjährige Knaben behandeln die kniffligsten Fragen des Eigentums-, Ehe-, Wechselrechts u. a. m. Diese Schulen, in schmutzigen Häusern und Zimmern untergebracht, sind Brutstätten von Krankheit und Ungeziefer. Die Lehrer sind auch meist verkrachte Existenzen. In einzelnen Cheder schulen ist durch die deutsche Verwaltung schon etwas Elementar-Unterricht eingesührt worden. Das ist unbedingt nötig. Bei dem religiösen Fanatismus der polnischen Juden kann aber eine derartige Entwicklung nur ganz allmählich vor sich gehen. — Die Kindesseeie der Mädchen scheint den Juden gleichgültig zu sein. Das jüdische Mädchen wird modern erzogen und in die Volksschule geschickt, wo eS polnisch assimi liert wird. In der Ehe kommt es dann wieder mit dem orthodoxen Manne im langen Kastan zusammen, und schwere Konflikte sind die Folge. verschiedene UriegMachrichten. Keine Vernichtung Deutschlands. Die Londoner .Daily Dews' schreiben über die Rede des Reichskanzlers Michaelis: Der wichtigste Teil der Rede war nicht der Note des Papstes gewidmet, sondern den Gründen, die es Deutschland unmöglich machen, an Frieden zu denken. Michaelis sagte, Deutschlands Feinde seien entschloßen, es zu vernichten, und es sei sür Deutschland nur eine Haltung möglich, nämlich die entschlossene Selbstverteidigung. Die leitenden Staatsmänner Englands und der anderen verbündeten Länder haben wiederholt erklärt, daß weder dieAbsicht, noch der Wunsch be st eht,Deutschland zu Boden zu schmettern. Abgesehen von dem Vorschlag der Rückgabe Elsaß-Lothringens an Frankreich hat niemand verlangt, daß Deutschlands Gebiet in Europa auch nur um einen Zoll breit verkleinert wird. Was die deutschen Kolonien betrifft, so ist ihre Zukunst eine offene Frage. DaS einzige, worin alle übereinstimmen, ist, daß ihre Ver waltung, wem immer sie anvertraut werden möge, vor allem auf die Wohlfahrt der Völker, die sie bewohnen, gerichtet sein muß. Diese Frage liegt nicht im Vordergründe der Dis kussionen über den Frieden. .Daily Expreß' schreibt: Die Feinde Deutschlands wünschen es nicht zu vernichten. Kein noch so starkes Volk könnte hoffen, ein Volk von einigen 70 Mil lionen zn vernichten. Wir wünschen, die ge panzerte Faust, das Verlangen nach militärischer Oberherrschaft und die gefühllose Gier nach Weltherrschaft zu beseitigen. — Es sind die ersten englischen Zeitungen, die öffemlich von dem Gedanken an eine Vernichtung Deutsch lands abrücken. Das läßt hoffen, daß langsam die Verminst in immer weitere Kreise dringen wird. * Der Artilleriekampf vor Verdntt. Der Schlachten donner von Verdun wird in der Nheinpfalz deutlich gehört, und auf dem Wendelstein im Chiemgau wird das Ge töse der schweren Kaliber und das Einschlagen ganzer Salven von der Isonzo schlacht vernommen. * Japanische Schiffsverluste durch U-Boote. Nach der,Japan Kail' betrug die bis An fang April d. I. amtlich festgestellte Zahl größerer durch deutsche U-Boote versenkter japanischer Handelsschiffe 14 mit einem Gesamttonnengehalt von 57 371. Die meisten dieser Schiffe wurden im Mittellän dischen Meer versenkt. Italienische Cnttäuschnng. Die italienische Presse sucht ihr Publikum auf die verschiedenste Weise über die Tatsache des Ausbleibens von tatsächlichen Siegesnachrichten hinwegzutrösten. Für die meisten sind die bisherigen Kampftage erst die Einleitung zur großen Offensive, und bei den riesigen Schwierigkeiten dürfe man sich nicht über die Langsamkeit her Erfolge wundern. Nur die römische ,Tribuna' hält es sür nötig, einen größeren Trumpf auSzuspielen, indem sie erklärt, die österreichische Front fei auf dem Karst in bedeutender Ausdehnung durchbrochen und ihr Zentrum bedroht. ,Corriere della Sera' findet eS natürlich, daß die ruhmreiche Offensive nicht einen sofortigen Sieg zur Folge habe. Aber, fügt das Blatt mit einem Seitenblick auf die Verbündeten hinzu, niemand könne be haupten, daß die Erfolgs bei Görz und Mou- falcone geringer seien als diejenigen bei Ipern oder Verdun oder daß die Schwierigkeiten am Jsonzo geringer seien als die in Flandern. Zm Mchstags-haupLauZschutz. Erledigung deS „Zwischenfalls". Berlin, 23. August. Die heutige Sitzung des Neichstags-Haupt- ausschusses begann mit einer Auseinandersetzung über Indiskretionen der Presse, die Mitteilungen aus dem vertraulich erklärten Teile der vorigen Sitzung gemacht habe. Diese Auseinander setzung wurde für vertraulich erklärt. Im Auftrage der Reichstagsmehrheit er klärte dann ein fortschrittlicher Abge ordneter, daß die Erklärung der Parteien in Punkt 1 unnötig gewesen wäre, wenn man bereits den Wortlaut der (nachher veröffent lichten) Kanzlererklärung gekannt hätte. Der Redner billigte dann bei der fortgesetzten Be sprechung der auswärtigen Politik die Haltung des neuen Staatssekretärs des Auswärtigen, der insbesondere Prüfung Ser öffentlichen Meinung des Auslandes als eine Hauptaufgabe der auswärtigen Politik erklärt habe. Endlich verteidigte derRedner noch ein mal die Friedensresolution der Mehrheitsparteien. Noch eingehender befaßte sich mit diesem Thema der Abg. Haußmann (Fortschr. Vp.), der u. a. erklärte, es sei das Problem unsrer aus wärtigen Politik dem Ausland zugleich "maß voll und stark zu erscheinen. Es kommt jetzt für uns alles darauf an, einig zu sein. Staats sekretär des Äußeren v. Kühlmann teilt mit, daß'zu gegebener Zeit unseren Feinden nach sorgfältiger Buchführung die Rechnung über alle Schäden, die sie unserem Handel zugefügt haben, vorgelegt werden müßte. Ausführlich besprach Staatssekretär des Reichsmarineamts v. Capelle die Aussichten und die Wirkung des U-Boot-Krieges. Der augenblickliche Bestand unserer U-Boote ist um 10 °/o höher als- zu Beginn des ver schärften U-Boot-Krieges. Durchschnittlich sind monatlich 920 000 Tonnen versenkt worden, ein Ergebnis, das die Erwartungen der Marine um mehr als 50"/» übertrifft. Unsere Feinde haben noch kein wirksames Abwehrmittel gefunden. Vizekanzler Dr. Helfferich schilderte die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands zur stärksten Macht des Festlandes und sah gerade darin den Grund für Englands Teilnahme am Kriege, das als wichtigstes Kriegsziel Deutsch lands Wirtschaftliche Unterdrückung habe. Dr. Helfferich bestritt, jeMls über die Wirksamkeit des U-Boot-Krieges sich auf Prophezeiungen eingelassen zu haben und trat den Zahlen Lloyd Georges entgegen, die Spiegelsechterei seien. Der ungeheure Ansturm an der West front mit seinem Masseneinsatz an Material und Menschen könne nur erklärt werden durch das Gefühl einer unmittelbaren intensiven Bedrohung Englands trotz der Aussicht auf die amerika nische Hilfe im nächsten Frühjahr. Diese Be drohung aber liege nicht so sehr auf dem Lande oder in der Luft als vielmehr auf dem Wasser. Nachdem noch ein sozialdemokra tischer Abgeordneter an der Rede des Vizekanzlers Kritik geübt und ein konser vativer Redner die wahre Lage der Landwirtschaft geschildert hatte, vertagte sich der Ausschuß. Politische Aunälch-u. Deuts thkserp, - *Uber das Schicksal Elsaß-Loth ringens sind die verschiedensten Lesarten verbreitet. So veröffentlicht u. a. ein Berlinfl Blatt eine Mitteilung, nach der über Kl künftige Staats- und Verwaltungsreforus Elsaß-LothringenS bestimmte Beschlüsse geW seien, auch der Reichskanzler sich für eine be» stimmte Lösung dieser Frage festgelegt lM Diese Nachricht ist unzutreffend. Der ReW' kanzler hat in seinen Gesprächen mit dt« Parteiführern diese Frage zwar erörtert, akut sich nicht in bestimmter Richtung festgelegt sondern auf bevorstehende Verhandlungen zwischen den Bundesregierungen verwiesen Wahrscheinlich wird die elsaß-lothringische Frag« auch im Großen Hauptquartier erörtert worde» sein, wo der Kanzler am 24. d. Mts. wem* * Das Zentrum hat im Interesse des sk' werblichen Mittelstandes folgenden Antrag Hauptausschuß des Reichstages eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen, den Hen« Reichskanzler zu ersuchen, baldigst Maßnahme« zu treffen, durch welche 1. ausreichend' Hilfeleistung deS Reiches sür di» zwangsweise geschlossenen Be> triebe des gewerblichen Mittelstandes von gesehen wird; wobei insbesondere sür ErleiM rung der Wiedereröffnung dieser Betriebe Beendigung des Krieges Sorge zu tragen iß: 2. eine umfassende Kreditorganil«' tion für den Wiederaufbau des gewerbliche« Mittelstandes geschaffen wird. , Polen. "Wie bereits Lekanntgegeben worden iß, erfolgt am 1. September d. Js. die über« gäbe der Justiz in Polen an de« Provisorischen Staatsrat. ES werden jedes die deutschen Gerichte noch eine gewiß' Zeitlang sortbesteheu. Reichsdeutsche Prozeß' Parteien sind in der Lage, sich die Erledigung ihrer Prozesse in allen Instanzen durch die bi?' herigen deutschen Gerichte zu sichern, wenn ß' ihre Klage bis zum 19. Oktober 1917 dort eiw reichen und spätestens am 19. Oktober 1N' die Erklärung abgeben, daß sie die Erledigung deS Rechtsstreits durch deutsche Gerichte bea«' tragen. England« * Nach. Londoner Meldungen wurde , der« Ministerpräsidenten Lloyd George in den letzte« Tagen eine Denkschrift überreicht, in der dir englische Negierung ersucht wird, ehestens eine Gelegenheit zur Einleitung »o« Verhandlungen zwecks Herbeiführung eines gerechten und dauerhaften Frieden? z« suchen. Die Denkschrift trägt die Unterschriften von fast einer Viertelmillion Personen loM von Arbeiterverbänden mit zusammen 900 M Mitgliedern. DaS Begleitschreiben führt au?, daß die russische Revolution, der Eintritt Amerikas in den Krieg und die Frieden«' entschließung des Deutschen Reichstags eint eue internationale Lage geschaffen hätten. Rußland. * Um der Gefahr einer Gegen' revolution wirksam zu begegnen, hat d>' provisorische Regierung einen Gesetzentwurf an- genommen, in dem u. a. gesagt wird, daß aus Petersburg neben Krankenhäusern und Wohl' tätigkeitsanstalten alle Elemente entfernt werde» sollen, die eine Gefahr im Hinblick auf eiß' Gegenrevolution bilden. Ausgewiesene W' sonen dürfen ohne besondere Erlaubnis maß nach Petersburg zurückkehren. DaS Gesetz <ß sofort in Kraft getreten. Kleine Nachrichten. — In der holländischen Zweiten Kammer wurt* mitgeteilt, daß 16 000 deutsche und englisch' Gefangene ausgewechselt und in Holland unte* gebracht werden sollen. — Die zwangsweise Zivilehe in Ruß* land ist durch einen Erlaß der provisorisch»« Regierung eingesührt worden. — Der rumänische Senat und ds» Kammer sind in Odessa angekommen, wo sie zt'ü wellig verbleiben werden, bis dar Parlament nach Cherson übersiedelt. — Die Regierung der Wer. Staaten hat di» Bankiers davon unterrichtet, daß sie nunmehr zu der Regierung Carranzas volles Vertrauen gewönne» bat, so daß auch die moralische Unterstützung einer Anleihe an Mexiko gerechtfertigt erscheine. Mmmer wieder! 4j Novelle von Wilhelm Horn. eFortl-hm-,,0 »Da san s',' sagt der Förster. Einige wenige eilige Schritte noch,- und die Schar hält an der Gamswand. Jäh und trotzig schießt der Fels in die mondlichtdurchzitterten Lüste empor. Wie brausende Schneeströme such die Lawinen aus dem breiten Sieilhang, der sich über der Wand nach der Höhe des Eisgrats hin anibaut, hervorgebrochen, sind über den Sims der Wand gestürzt, haben den Pfad klafterboch überschüttet, sind die sich sanft ab dachende Lehne hinabgesahren und haben sich unten kurz vor.ihrem Rand, mit dem sie in eine tiefe Schlucht abfällt, gestaut und zu strudelnden Wogen aufgeworfen. »Von dem Pfad wird er nit abg'wich'n sein," wendet sich der Förster an die flüsternden Männer. »Aber wo anfangen? Ruhig amall Sepperl!" ruft er mit schallender Stimme. »Ruft ihr all' amal zugleich!" .Sepperl!* schreien die Männer. „Sepperl!" schrillt eS aus dem Munde Les Mädchens nach. Nichts rührt und regt sich. — Nur der Hund springt unruhig hin und her. »Noch amal!" „Sepperl!" gellt es durch die Stille. Wieder keine Antwort. »Wir müfsen's halt anders versuch'»," sagt der Förster ernst, 's is die pure Glückssach', warm tckr auf ihn treffen. Aber was hilft's. Bohrt Hier auf der Lehn' allerwärts mit den Stangen in den Schnee k Aber vor sichtig I" Die Männer verteilen sich über die Schnee- . rücken und stechen tastend die Stangen in die Schneetiefe. Auch Toner! hat «ine Stange er griffen. Mehr als eine halbe Stunde ist vergangen, aber man ist auf keinen Körper eines Menschen gestoßen. „So uützt's nix," spricht der Förster. „Nehmt die Schauferl' Leut' und zieht hier unterhalb der Wand quer über die Schneewucht der Lehn' an mannshoh'n Graben!" Knirschend und schurrend fahren die Schaufeln in das tiese Schneelager. Toner! arbeitet an der Spitze der Reihe. Der Schweiß trieft von den Stirnen der schnaufenden Männer. Selbst ihre stählernen Arme erschlaffen im Ver lauf der Arbeit. Nur das Mädchen fühlt keine Ermüdung. Fast zwei Siunden sind verronnen, und der Graben?st quer über das Lawinenfeld geführt. Keinen Jäger hat man gefunden. — „Laßt's guat sein, Leut'," versetzt der Förster wehmütig, »'s helft uns nix. Wir woll'n absteigen." „Förster, Prantl!" ruft daS Toner! und blickt den Alien fassungslos an. »Ihr wollt nach unten ohn' den Sepperl?" „'S hat keinen Zweck nit mehr. Sei liab, Toner!! Den schaust nimmt wieder. Wenigstens nit lebendig. Wann die Sonn' den Schnee zeriaut hat, dann werd'» wir ihn find'«, aber heut' nie nit." Ein Schrei der Verzweiflung entringt sich dem Toner!. »I geh' nit, i geh' nit, i geh' nit," kreischt sie, „und wann i mi zu ihm durchwühl'» sollt'." „Madl, so sei doch vernünftig," bittet der Förster. »I geh' nit, i . . . ." Sie wankt wie eine Irre über das Lawinen- feld. Dort, wo die Kuppe eines Felsblocks aus der Schneefläche hervorragl, setzt sie die Schaufel von neuem an. In wilder Hast fliegen die Schneeklumpen hinter sie. Nailos sehen die Männer ihrem Treiben zu. Plötzlich ist der Hund an Toneils Seite. Er schnüffelt und winselt und Wedell und kratzt sich in den Schnee hinein. »Leut', Leut', schaut das Dackerll" rust sie zu den Männern hinüber. „Um aller Heiligen willen versucht's nur noch amal an der Stell!" Eine Anzahl Männer treten hinzu und schaufeln den Schnee weg. Der Hund wird immer ungebärdiger. „Jesus Maria!" schreit das Tonerl auf. „Sei' Hut!" „Vorsichtig, vorsichtig!" mahnt der Förster. Noch werden einige Schneelagen entfernt, da — ragt ein Arm hervor. Das Tonerl ist niedergekniet. Mit ihren Händen zerteilt sie den Schnee. Jetzt macht sie den Kops frei, die Brust und den anderen Arm — am Fuß des Felsblocks liegt, den Stutzen mit der Rechten umspannend, der Sepperl. Das Tonerl umklammert die Hand. Sie ist' kühl. Sie legt daS Ohr an den Mund. Kei» Atem. Sie reißt die Joppe auf und preßt di» Wange an die Brust ... „Das ... daS Herz schlagt! Prantl, hörß nit? Sei Herz schlagt noch Der Förster bückt sich neben dem Sepp« nieder... Er hält daS Ohr an die Bruß und lauscht gespannt. „Männer," sagt er nach einer Pause mit be wegter Stimme, „das Tonerl hat recht, sei' Herz schlagt leis — er lebt noch!" Ein staunendes, frohes Gemurmel durcheil die Reihe der Männer. Das Lackerl springt wie toll auf und nieder. Behutsam wird der Bewußtlose aus dem Schnee herausgehoben. In wenigen Augenblicken ist aus den Stangen eine Trage zusammengebunden. Einige Männer breiten ihre Joppen darüber. Man legt den Jäger daraus- und nun beginnt der Abstieg. An der Seite der Trage schreitet das Tonen. Sie hat die rechte Hand Sepperls ergriffe» und hält sie fest, als ob sie sie nie wieder laßen wollte. Sie hört nichts von dem Gespräch de: Männer. Sie hört und sieht überhaupt «M- Sie schaut nur nach dem blässen Gesicht Seppcrls und beugt sich von Zeit zu Zeit zu ihm herab, um ihm einen Kuß auf die kühlen Lippen zu drücken. Der Abstieg ist fast noch beschwerlicher als der Ausstieg. Aber endlich ist der Talgriwn doch erreicht. Mitternacht ist längst vorüber, als man im Forsthaus anlaugt. Die Männer haben den Sepp in fein' Stube hinaufgetragen und in das Bett geleüu wac 811 ooc find im Ml geworden. Monaten d 5495000 Der Di England, von neuer der Zukunf Nerven, le beutel und nicht allein ertragen, d londs reiche »uch sür ö! im Jnscllc leierie Bo Teiches na erlahmende Zügel der tzor! und k Lloyd i Nahende V leine letzte nauen Zis Kartell, k! und dürfte, Vundesgen Kandels ul Mit zuver fetzt wedei Stimmung beseitigen! Versprecht» ißch aus deutschen? nnü den gekündigt l erwiesen. Die Kl den Klage« Erklärunge der Handel über die „ leine Bere -frage" sti Teorges L daß Engla wumnot s turückziehei Morten, L lahrt im s nur um sic in können. Diese bchiffsram >n London Peröffenilii bandel unl klickt. In Punkt sür großer Tei Engländer! 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