Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 13.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191705135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170513
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-13
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.05.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mark bi! leistunze» 200 Mil' sind vik der Löh' üfen. el: N crn dur^' n geprR ng dunh' er sich d« hat da! ren. Ter ein Maü» i der Ta» ir eher z» Wir sehe» es falsche» ihn aulb Heil und i Truppe»^ lpser einer ung, schuf; iah wie der er Redner :, wie die i Tanne»' 'eine well' um bleV ?r ist sül sich hinter c Trump' bürg. M'i er sie ei»' rwachsenel aben nicht ' streikende vertrete» nder, neu h: Wen» s, Hande» e zur Fort' ben. D- i verhaftet Maß »o» der Das' t hat, »t aber M der AbS- am Lkrießl ei unS ge> m Grenze Auch bein- lzler gegen Meinung estiere ich hatte, das m Friede» er für W aßnahmeNl reisen, va» meinerseits die übel' fliegen chöße u»^ i Dr. Eod» >t mehr ge' nn verged' ten Wille» lussen, b>» haben e» edrich de»' urd da? t» «des. eine vater' -edeir h»t n er wim lger, nimt n Friede»' ns erst er' prägte h zu eine>» eichnete >» ' und >»»' nten Reich mitte. . sanken »» isn Auge»' d- , erhältwlss' erde ich be uner ein'S könnt s außer von deine' wdingS gtpt Vergnügf» en für ei» len Dinge s meinst ihre §el' ilten lieht»' argen M»' ch«n toiü'" u in irgelfd' r sie b-M t ihre Krä» wirtlich l". die ista^ chen. N>'' l zu Ta»» Ruth "ich» Politische ALMälckLU. Deutschland. "Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, wird der Reichskanzler aller Wahrschein lichkeit nach die Interpellationen über die Kriegs ziele nicht persönlich im Reichstage beantworten, sondern den Staatssekretär des Äußeren, Zimmermann, mit der Antwort beauftragen. * Im Verfassungs ausschuß des Reichstages, wurde mit allen gegen die vier konservativen Stimmen die Verantwortlich keit des Kriegsministers und des Staatssekretärs des Rtichsmarineamtes gegenüber dem Reichs tage bei der Ernennung von Offizieren und Be amten mit dem Zusatz beschlossen, daß dem Kaiser die Organisation und die Zusammen setzung der Alarme obliegt.. Österreich-Ungarn. * Ter österreichische Finanzminister macht be kannt, daß als sechste österreichische Kriegsanleihe eine steuerfreie 5 Vs °/° ige einortifable Staatsanleihe und steuerfreie 5^ ° o ige, sm 1. Mai 1927 rückzahlbare Staatsschatzscheine «usgegeben werden. Tie Staatsanleihe wird »um Nennwerte zurückgezahlt und in den Jahren 1923 bis 1957 aus Grund von Auslosungen NW. Frankreich. *Tie kommende geheime Sitzung der K a m m e r bildet das Tagesgespräch. Akan weiß, daß eine große Anzahl von Auflagen be züglich Vorbereitung und Durchführung der letzten Offensive eingebracht worden sind. Ter veeresausschuß der Kammer wünscht eine ein gehende Darstellung der Vorgänge. England. * Die plötzliche Reise des Premierministers Lloyd George nach Frankreich, die sogar »ine Vertagung der brennenden Besprechung der irischen Frage im Unterhause nötig gemacht hat, »fährt durch eine Notiz der.Daily Mail' eine eigenartige Beleuchtung. Darin heißt es, Lloyd Georges Reise nach dem Festland gelte eine Gefahr abzuwenden, die dem Vier verband in seinem eigenen Lager entstanden lei. — Das klingt recht geheimnisvoll und läßt allerlei Deutungen zu. Schweiz. *Die Verhandlungen zwischen den deutschen »nd schweizerischen Unterhändlern wegen Ver längerung des Wirtschaftsab kommens vom 2. September 1916 sind nunmehr abgeschloffen. Die gesamte Presse äußert ihre Genugtuung über dieses Abkommen, das auis neue Zeugnis sür die srenndschast- lichen Beziehungen zwischen beiden Ländern ablegt. Norwegen, * Der Storihingpräsideut teilt auf eine Au- s krage mit, daß die norwegische K r i e g S v e r-l Ucherung steigende Fehlbeträge- aujzuweisen habe, die von den Reedern gedeckt s werden müßten. Der Verlust an Schiffen sei in letzter Zeit so bedeutend gewesen, daß dcr zukünftigen Entwicklung der norwegischen Schiffahrt mit größter Besorgnis entgcgen- Nieben werden müsse. Die Aussichten sür eine Ergänzung der Handelsmarine werden immer Nnnger. Rustl«>ev. *Tcr Konflikt zwischen der provi sorischen Regierung und dem Ausschuß desArbeiter - und S o ld a l e n r ats, der wsolge der neuen Note der Regierung über die Deilerführung des Krieges ausgebrochen war, 'Heim vorläufig beigelegt zu sein. Nach lün- Nrcn Verhandlungen beschloß der Arbeiter- und Soldalenrat die Regierung zu unterstützen, wenn "e ihre Kriegsziele (die mit dem Dierverband vereinbart sind) aufgibt. Während der Verband- langen kam cs zwischen den Anhängern beider Parteien auf den Straßen Petersburgs zu vlutigen Zusammenstößen. Die Duma ist zu 'Nier außerordentlichen Sitzung, der ersten seit »» Revolution, einberusen worden. — Im An- Mn; an die Unterhandlungen zwischen beiden Paiwml wird die Regierung eine Erklärung -a ihrer letzten Note veröffentlichen, in der sie ausdrücklich ans die Beherrschung fremder Völker Verzicht leistet. Damit hofft man, alle Mißver ständnisse beseitigt zu haben. * In der sinnländischen Kammer hielt der Präsident unter dem einstimmigen Beifall des Hauses eine Rede, in der er für die völlige Selbständigkeit Finnlands eintrat. Der Redner fügte hinzu, daß ein Sieg Ruß lands das Unheil Finnlands bedeuten würde. Davon habe man sich im Verlause des Krieges überzeugt. Griechenlanv. * Die allgemeine Erregung im Lande wächst, seit die französischen Zeitungen ganz unverblümt die Absetzung König Konstantins fordern, um fo ein sür allemal „Freiheit der stammt, wird man gut tun, ihre Bestätigung «k- zuwarten.) Von unä fern. Der Saatenstand in der Provinz Brandenburg. Der Roggen ist gut durch den Winter gekommen, am besten der spät gesäete, der eine kräftige Entwicklung aufweist. Bei der Wintergerste, die recht üppig stand, ist leider ein Teil unter der Schneedecke ausgefault, auch der Weizen weist stellenweise ziemlich beträchtliche Schädigungen auf. Infolge des langanhaltenden kalten Wetters ist jetzt noch viel Land zu pflügen und zn düngen. Die Luzerne und der Klee scheinen stellenweise auch gelitten zu haben, Erbeuteter englischer ^rmk-pANLerwagen. Die englischen Tank-Panzerwagen sollten bekannt lich unsere Schützengräben überrennen und alles überwinden, was sich ihnen überhaupt in den Weg stellte. Man knüpfte überschwengliche Hoffnungen an die Ilngciüme, bis sich jetzt hcrauSstellte, daß sie keines wegs den Erwartungen entsprechen, die man an sie stellte. Die unbeholfenen Wagen bewegen sich jo langsam im Gelände, stocken an jedem Hindernis, daß sie zu vielen Dutzenden Opfer unserer sicher schießenden Artillerie geworden sind. Einzelne dieser Fahrzeuge sind auch schon ziemlich unverletzt unseren braven Feldgrauen in die Hände gefallen. Auf unserem Bilde sehen wir ein solches Exemplar. militärischen Lage des Vierverbandes im Orient zu sördern". Nachdem die Umwälzung in Ruß land den Widerstand des Zaren ausgeschastet hat, deckt der Vierverband ungeniert seine Karten auf. Freilich, noch ist das griechische Volk stark genug zum Widerstande und seine Erbitterung gegen die Zwangsmatzregeln des Bierverbalides bestärken es in seinem Willen. Amerika. *Der Schatzsekretär der Ver. Staaten teilt amtlich mit, dah dis erste Milliarde, die Frankreich als Anleihe gewährt worden ist, zur Deckung der Maiaukäufe im Lande ver bleiben soll. Man sieht also, daß die Ver. Staaten trotz ihres Eintritts in den Krieg — smarle Geschäftsleute geblieben, auch ihre „Be geisterung sür das heldenhafte Frankreich" ändert daran nichts. * Der Senat der Ver. Staaten stimmte dem Gesetzentwurf zu, der den Präsidenten Wilson ermächtigt, die Ausfuhr nach den neu tralen Ländern zu verbieten, falls die Gefahr vorliegt, daß amerikanische Erzeugnisse den Feind erreichen. Diese Einschränkung ver mag nichts an der Talsache zu ändern, daß sich die Ver. Staaten — aus reiner Menschlichkeit natürlich — an dem von England begonnenen Hungerkrieg beteiligen wollen. * Die Regierungen Brasiliens und Südamerikas haben dem Präsidenten Wilson auf seine Note, die Ausichaliung des deutschen Handels aus Südamerika betreffend, mitgeteilt, sie würden Unterhändler uach Washington entsenden, um die Frage zu be raten. — In Mexiko erwartet man bedeut same Ereignisse. Der zurückgetretene Kriegs minister Geueral A br c g o n will sich an die Spitze einer Armee gegen die Ver. Staaten stellen. (Da die Nachricht aus englischer Quelle so daß es möglichenfalls geboten erscheinen wird, den Viehstand zu vermindern. Im allge meinen ist man mit den Ernteaussichien durch aus zufrieden. Eine Ehrung Falkenhayns. DieStadt- verfletung von Hermannstadt (Siebenbürgen) hat General v. Falkenhayn zum Ehrenbürger dec Stadt gewählt und einen Platz nach ihm benannt. Die chinesischen Studenten dürfen bleiben. Nach einer Verfügung des preutzi- fchen Kultusministers sollen den chinesischen Studierenden, die ihre Studien an den Uni versitäten und Technischen Hochschulen sortsetzen wollen, keine Schwierigkeiten bereitet werden. Gegen die Unhöflichkeit der Händler. Der Gemeiridevorstand von Treptow bei Berlin ersucht öffentlich die Geschäftsinhaber und ihre Angestellten um mehr Höflichkeit. In der Be kanntmachung heißt es: „Es liegt im Interesse der Allgemeinheit, daß einer dem andern schon aus vaierlandijchem Sinne die jetzige Zeit mög lichst erleichtert. Nur schwer würde ich mich entschließen, gegen dauernd unliebsame Laden inhaber die mir zn Gebote stehenden härteren Mittel anzuweuden und sie unter Umständen von der Belieferung mit Waren auszuschließen." Eine Stiftung für Flieger. Der Be sitzer der PsSlzischen Flugzeugwerke in Speyer Alfred Eversbusch hat zum Andenken an seinen im Flugzeug tödlich verunglückten Bruder Walter Eversbusch für Unteroffiziere und Mann- schaflen der Militär-Fliegerschule Nr. 2, die bei Flugzeugfahrten verunglückt sind oder an ihrer Gesundheit Schaden gelitten haben, eine Stistnng von 20000 Mark gemacht. Ein französischer Flugschriftenballon ausgefunden. Ein französischer Ballon wurde, wie die ,Saale-Ztg.' berichtet, von einem Jagd- ' Hüter !n JpteSthal bei Erfenstein (Pfälzer Wald) aufgefunden. Es handelt sich um einen Flugschristenballon ans wettersestem Papier, an dessen Drahtring die verschiedenen Bündel von Flugschriften befestigt sind. Am Drahtring ent lang läuft eine langfam glimmende Zündschnur, die es verursacht, daß iu gewissen Zwischen räumen immer wieder ein Bündel Flugschriften durch Abglimmen der Verbindungsschnur ab fällt. Auf diese Weise wird bewerkstelligt, daß die Flugschriften auf ein größeres Gebiet verteilt werden. Tatsächlich fehlen auch an diesem Ballon verschiedene Bündel, die anderwärts niedergegangen sind. Hotelbrand in Hamburg. Ein ernster Brand kam in einem gut besuchten Hamburger Hotel aus. Nur mit Mühe gelang es der Feuerwehr, aus dem brennenden Hause alle Per sonen ins Freie zu retten. Mehrere Gäste wurden verletzt, einige haben Rauchvergiftungen erlitten. Tie belgische Nahrungsmittelversor gung gesichert. Wie aus Le Havre berichtet wird, stellt die Regierung der Ver. Staaten für die Nahnwgsmittelverjorguiig der Belgier und der Frauken der besetzten Gebiete 750 Mil- lionen Frank zur Verfügung, davon 450 Mil lionen für Belgien und 300 Millionen für ! Frankreich. Die Nahrungsmitkelversorgung ist ? damit in Zukunft gesichert. Nuruhen in Norrköping. Nach Stock holmer Meldungen sanden in Norrköping sehr ernste Hungerkundgebuugen statt. Am frühen Morgen versammelten sich 5000 Frauen, zogen zum Bürgermeister und überreichten ihm eine schriftliche Forderung nach Erhöhung der Brot rationen. Der Bürgermeister versuchte, die Mengs zu beruhigen, und stellte eine gerechtere Verteilung aller Lebensmittel in Aussicht. Die Frauen verließen hierauf den Bürgermeister und sammelten sich vor Schlächter- und Bäckerläden, von denen mehrere angegriffen und geplündert wurden. Die Polizei war machtlos. Gleich zeitig stellten die Arbeiter mehrerer Fabiiken.die Arbeit ein, zogen in die umliegenden Dörfer, raubten den Bauern die Kartoffelvorräte und entfernten sich damit, ehe die Polizei dagegen einschreiten konnte. Überschwemmungen in Südruhland. Infolge der Schneeschmelze sind in Südrußland große Überschwemmungen eingetreten. In Kiew hat dis elektrische Beleuchtung aufgehört. Die Wasserzufuhr ist abgeschnitten und der Stratzen- bahnvsrkehr sieht still. Eine große Zahl von Booten wird zu Rettungszwecken gebraucht. Die s Überschwemmungen haben sich durch einen Damm- durchbruch ausgebreitet. Bei Rostow steht das ! linke User des Don unter Wasser. Ein Idealist, der uicht zahlt. Der be- ' kannte amerikanische Automobilfabrikant Ford, der sich mit seiner Friedensbewegung eine große Reklame zn verschaffen wußte und dann gelobte, täglich 1000 U-Boote sür die Ver. Staaten zu bauen, weigerie sich, die finanziellen Verpflich tungen zu erfüllen, die seine Vertreter in Europa übernommen haben. Hierzu gehört zum Bei spiel die Bezahlung einer Anzahl Wissenschaftler in den kriegführenden und neutralen Ländern, die im Auftrage von ihm Broschüren geschrieben haben. Sericktskalle. Berliu. Wegen Verstoßes gegen die Verord nung über den Verkauf von Maschinen stand der Kaufmann Karl Kornfeld vor der Strafkammer. Er war beschuldigt, entgegen der Verordnung Maschinen ohne Anmeldung verkauft zu haben und wurde zu 4900 Mark Geldstrafe verurteilt. Bochum. Auf den Wittener Gußstahlwerken wurden Treibriemen im Wert« von einigen tausend Mark entwendet. AlS Diebe hatten sich vor der hiesigen Strafkammer der Kranführer Bendry und der Schmied Harig zu verantworten. SlaatSanwack und Gericht wiesen in entrüsteten Worten darauf Kin, daß die Treibriemendiebsiäkle einen erschrecken den Umfang angenommen hätten. Ganz abgesehen von den schweren wirtschaftlichen Schäden, die durch die Betriebsstörungen herbeigcsübrt würden, würde auch unser Existenzkampf gegen eine Welt von Feinden sehr erschwert. Trcibricmendiebstähle grenzten au Landesverrat. Bendry erhielt 4, Harig 3 V, Jahre Gefängnis. """"" Sie fühlte sehr wohl, daß Tante Friede mit Mchs die Entscheidung in die Hände ihrer -Auster gelegt hatte, wer von ihnen beiden mit M gehen sollte. Ellen hatte heimlich ausgeatmet. Mit Schrecken hatte sie Taute Friebes Worte ver kommen und sah sich entsetzt schon mit einer Neben Wirtschaftsschürze im Kuhstall stehen. „Ich würde ja auch furchtbar gern zu dir 'emmen, Tante Friede. Aber Mama jetzt zu Erlassen — nein — das bringe ich nicht überS verz. Ruth ist so viel ruhiger und besonnener als ich — und ich gönne es ihr von Herzen, M sie bei dir sein darf." Friede wußte ganz genau, was sie von diesen Porten zu halten hatte. Ohne Ellen weiter zu kochten, wandte sie sich an Ruth. . ,So gehst du am besten gleich mit mir nach ? , du kannst dich doch bis morgen Kreithallen, Ruth?" «Ja, Tante Friede." .Dir ist es doch so recht, Lizzi?" Gegen Abend begab sich Friede in ihr Hotel iurück, diesmal iu Begleitung von Hans, der ^rauf bestanden balle, sie nicht allein sahren !u lassen. Und da ibn Friede nicht kränken Mle, nahm sie seine Begleitung an. Sie be- Merle es nachher auch nicht, denn außer dem Mich von Ellens spöttischen Augen gab er »ch sreier und nickhaltloser. Und er sprach in Muien Worten von Ruth, bekannte offen, M diese ein viel besserer Mensch sei als er Mft und daß er hoffe, sie werde bei Taute Friede schneller über ihren Verlust wegkommcn tu Hause. Friede nahm wärmer und herzlicher von ihm Abschied. Und als sie ihm die Hand reichte, sagte sie ihm noch einmal eindringlich: „Mache deinem Vater Ehre, Hans, und vergiß nicht, was ich dir gesagt habe. Halte Ordnung in deinen Finanzen I" „Du sollst mit mir zufrieden sein, Tante Friede," antwortete er und küßte ihre Hand. „Wir sehen uns morgen wohl kaum noch?" „Wenn ich mich freimachen kann, bin ich am Bahnhof." „Gut, Hans. Und wenn du nicht kommen kannst, dann lebe wohl! Ich hoffe, auch dich bald einmal bei mir zu sehen." „Wenn du erlaubst, komme ich gern." Sie nickte ihm freundlich zu und stieg die Hoteltreppr empor. Ruth packte noch denselben Abend ihre Sachen, damit sie am nächsten Tage reisefertig sei. Mutter und Schwester halsen bereitwilligst bei ihren Reisevorbereitungen. „Kind, du wirst bei Tante Friede viel sorg loser leben als «ir. Sieh' «al, wir müssen uns immerhin noch einschränken, Ellen und ich. Und weißt du, vor allen Dingen mußt du suchen, einen Einblick in Tantes Verhältnisse zu gewinnen. Ich möchte doch gern wissen, was ihr in Zukunft etwa von ihr zu erwarien habt. Verstehst du, Ruth? Mußt ein bißchen klug sein." Ruth hatte mit herb geschlossenem Munde den Worten der Mutter gelauscht. Was sie dabei empfand, verriet nur das dunkle Rot in ihrem Gcsichl. Sie blick,« nicht auf von ihrer l Arbeit, als sie sagte: „Taute Friede hat sich wahrhaft großmütig l gegen uns gezeigt. Ich habe nur das eine Be streben — ihr durch mein Verhalten meine Dank barkeit zu beweisen." „Und mir mutzt du auch etwas versprechen, Ruth," bettelte Ellen, die Schwester zärtlich um fassend. Ruth sah mit trübem Blick in das schöne, liebreizende Gesicht der Schwester. Trotz aller Verschiedenheit der Charaktere liebte sie dieselbe. „Was soll ich dir versprechen, Ellen?" „Mache mir bei Tante Friede ein Taschen geld aus, ja?" „Ich kann dir das nicht versprechen, Ellen. Es wäre mir schrecklich, von Tante Friede noch mehr zu verlangen, als sie ohnehin schon gibt. Das hieße, ihre Güte mißbrauchen. Wissen wir denn, ob es ihr nicht große Opfer kostet, so viel sür uns zu tun?" „Ach, dann würde sie sich hüten, es zu tun. Aber fo bist du, nicht den kleinsten Gefallen er weisest du mir," schalt Ellen ärgerlich. Ruths Lippen zuckten. „Jeden Gefallen will ich dir tun — aber dies verlange nicht von mir. Ich will dir gern versprechen, datz ich dir, falls mir Tante frei willig ein Taschengeld aussetzt, die Hälfte davon abgeben werde. Damit mutzt du dich zufrieden geben." Ellen seufzte. Ruth war froh, als sie endlich flctig war mit dem Einpacken und zu Bett gehen konnte. Heimlich schlich sie aber noch einmal hinüber in ! de? verstorbenen Balers Zimmer und „ahm die ' Schreibscdcr an sich, mit welcher er zuletzl ge- - j schrieben hatte. Wie überwältigt vou Schmer sank sie vor dem Lehnstuhle zusammen, in dem er seinen letzten Atemzug getan hatte. Müde siel ihr Kopf auf das Polster. „Papa — mein lieber Papa — erst jetzt begrsise ich, was du gelitten hast," flüsterte sie vor sich hin. Da war's, als wenn des Vaters Hand sich sanft auf ihren Kopf legte, wie segnend. Eine tiefe, friedliche Ruhe zog in ihr Herz. Sie erhob sich getröstet und suchte ihr Lager auf. 10. v - Friede kam mit Ruth am frühen Abend in L an. Von Berlin aus hatte sie an Volkmars die Zeit ihrer Ankunft depeschiert. Wie sie erwartet hatte, war Georg suf dem Bahnhof und mit ihm sein Bruder Heinz. Er staunt blickten die beiden jungen Leute auf das hübsche, schlanke Mädchen in Trauerlleidern, das neben Tante Friede auf dem Perron stand. Friede stellte die drei jungen Menschen ein ander vor und die Brüder begrützten „Tauie Friedrs Nichte" mit mehr Herzlichkeit als sonst bei derartigen Gelegenheiten üblich ist. Heinz, der jedes hübsche junge Frauen- gesicht reizvoll sand und nirgends den „Damcn- mauu" verleugnen konnte, attachierte sich sofort an Ruths Seite, nahm ihr Handtasche und Schirm ab, rief den Gepäckträger herbei und sand dabei noch Zeit genug, Ruth zu erklären, daß sie eigentlich beide Cousin und Cousine wären. Tante Friede wäre so gut seine Tante ! wie die ibre und er erkmue sich in aller Form ! für deu Vcuer r^n gnädigen - Fräulein. - ss i« iflorticLuna w!m.>
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)