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Neuestes vom Ta^e. Im Raume von Arras machten die Engländer vergebliche Anstrengungen den Hayern das Dorf Fresnoy wieder zu ent- Zitzen. Bereits um 4 Uhr morgens wurden Mische Stoßtrupps unter empfindlichen Verlusten abgewiesen. Im Laufe des Vor- Wags trugen die Engländer verschiedene griffe gegen die Noroweslecke des ehe- Mgen Parks von Fresnoy vor, wurden Edvch restlos, zum Teil in erbittertem Nah- Mpfe, zurückgeschlagen. Im Laufe des Zmittags steigerte sich bei klarer Sicht ^feindliche Artrlleriefeuer nördlich und Mich der Scarpe Unsere Batterien ant- ^»sieten kräftig. Am Nachmittage und Mn Abend wurden westlich Arleux feindliche Miffsabsichten durch unser Feuer erstickt. M Bullecourt wurde bis in die späte Nacht filtert gekämpft. Am Vormittage streßen Mre Truppen bei einem abgewiefenen Hand. Malenangriff der Engländer rm Orte Mrrum bis zum Südrand von Bullecourt Drei Uhr nachmittags unternahm der AM einen heftigen Angriff gegen den Mrand, der unter schweren blutigen Ver- Fen für den Feind abgewiefen wurde Am Mv entbrannte der Kampf von neuem, in Mn Verlaus es dem Gegner gelang, sich ^er im Ostteile des Dorfes einzunisten. Nördlich von St. Quentin konnten wir Mseldtämpfe zu unseren Gunsten entscheiden, in einen schmalen Abschnitt unserer Vor- Mng eingedrungene Gegner wurde durch M Gegenstoß unter empfindlichen Verlusten ^er zurückgeworfen. tjM ber Aisne belebte sich dte Gefechts- Meit mit der am Nachmittage des 9. Mar Atzenden besseren Sicht wieoer zu größerer Miskeit, besonder» auf dem Hoyenzug des .feniln des Dames beiderseits Caurtecon Arlies hatten schon am Morgen des ' Kai wieder heftige Handgranalenkämpfe gesetzt. tz Die Abend- und Nachlkämpfe vom 9. Mai am Winterberg waren erst ^Morgen des 9. Mai in rhrrin ganzen Mönge übersehen. Nach heftigstem ^'Aenefeuer brachen französische Aoleuungrn Ahr abends mit Flammenwerfern in drei. AM Ansturm vor, um jedesmal im Ache» Feuer und teilweise im Gegenstoß »on ^"rsen zu werden, wobei eine Anzahl ^.Gefangenen in unserer Hano blieb. M Straße Corbenp—Berrp-au-Bac, wo g^Muzvsen sich am 8. Mai in einer Des- «e, wie gemeldet, m einem anstoßenden Grabenstück von 400 Metern Breite festsetzen konnten, war auch am 9. Mai die Jnfantene- tätigkeit lebhaft. — Nördlich Reims griffen die Franzosen nordwestlich Bermericourt 1 Uhr nachmittags nach kurzem T> ommelfeuer in größerer Breite an. Sie wurden zum Teil schon durch unser Sperrfeuer in ihre Gräben zu ückgejagt. Ber erneuten Angriffen um 5 Uhr nachmittags erreichten die an den meisten Stellen in er bitterten Nahkämpsrn zurückgeworfenen Fran zosen an einigen Punkten unsere Gräben. Bis auf ein kleines Nest brachten uns Gegen stöße wieder in den restlosen Besitz unserer Stellungen — In der Champagne wurden französische Angriffe nordöstlich ProSneS in der Nacht abgewiesen. — Schweizer Blätter melden aus Paris: Als Ergebms der Pariser Reise der englischen Minister und Heerführer wird mitgeteilt, daß in den nächsten Tagen an der Westfront neue englische und französische Angriffe unter der äußersten Anstrengung aller verfügbaren Kräfte gemacht werden sollen. — Die bulgarischen und deutschen Truppen brachten Sarrail auch am 9. Mai wieder eine schwere Niederlage bei. Noidwenlich Monastir, wo das Höhengelände bei Höhe 1248 bis gegen Mittag unter schwerem feind lichen Feuer lag, wurde ein starker Infanterie- angriff in 3 Kilometer Breite unter schwersten Verlusten für den Feind abgewiesen. Eben so im Cernabogen, wo vier feindliche An griffe vollständig fcheiterlen. Der erste ver gebliche Ansturm in den Morgenstunden wurde im Sperrfeuer, zum Teil im Gegen stoß, abgewiesen. Noch nochmaliger mehr stündiger Feuervorbereitung trugen die zu sammengewürfelten Kontingente Sarrails einen heftigen Angriff in der Breite von 16 Kilomeier vor. Sie wurden auf der ganzen Front mit Ausnahme einer Höhe südlich Ocle unter schwersten Verlusten ge worfen. Nachdem am Abend noch zwei weitere feindliche Angriffe abgewiesen worden waren, wurde auch das auf der erwähnten Höhe süolich Otte in den Händen des Gegners gebliebene Grabenstück von bulgar ischen und deutschen Truppen in gemeinsamem Gegenangriff wieder gewonnen. LertUche» und Mttendors-VkrtUa, ^2. Mai 1917. — Am Muigenven Sonntu soll nun das Gastspiel der Dresdner Ouy —l-Walhalla- Unterkaltuugz- und finreigeblatt Knzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Kaum r 13 Pfg. kekwmen Sie einspaltige Petit- k Zeile oöer Seren Kaum 30 Pfg. s 8ei belangreichen Aufträgen u. wieöer- c Holungen entsprechenSer Rabatt, l M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage .Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie äen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen ,Felö unö Larten" unö .Deutsche Moöe unö hanSarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. Nummer 56 Sonntag, den 13. Mai W7 16. Jahrgang Amtlicher Teil. Brotkarten - Ausgabe. Die nächste Ausgabe der Brot- und Fleisch-Marken findet Sonntag, den 13. Mai 1917, von Vorm. 11-^12 Uhr in der neuen Schule zu Ottendorf statt. Ottenvorf-Moritzvorf, am 11 Mai 1917. Der Gemeindevorstand. Ein Posten Frauen- und Kinderstrümpse ist von der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt zugewiesen worden und »erkauft Sonntags 11 12 nnd Mittwochs 9—12 Uhr gegen Abgabe von Bezugsscheinen bei Frl. Margarete Georgi in Großokrilla. Ottenvorf-Morttzdorf, am 8. Mai 1917. Kriegshilfe-Nusschutz. Sänger im Gasthof zum Hirsch stattfinden, es ist für diesmal Sorge getragen worden ' daß nicht wieder eine Störung eintreten kann. Ein recht zahlreicher Besuch ist daher nur zu s wünschen. s — Nachdem schon in verschiedenen Orten unserer weiteren Umgebung die Kirchenglocken ausgebaut worden sind, steht auch unseren Glocken dies Schicksal bevor. Wie eine Mitteilung an das hiesige Pfarramt besagt, - soll die Zertrümmerung der Kirchenglocken am i28. dss. Mts. stattfinden. Eine der Glocken 'ist aus einer geschenkten Kanone hergestellt, diese wird also somit ihrem alten Zwecke wieder zugeführt. — Mamertus, Pankratius und Servatius, die drei gestrengen Herrn, sind da! Nach einem alten E>fahrungssatz bringt uns die erste Hälfte des Mai auch bei vorheriger starker Erwärmung noch oft einen Kälterück schlag. Deshalb zieht sich auch der Landmann im Mai noch nach dem alten Vers an: Der Bauer nach der alten Art Trägt stets den Pelz bis Himmelfahrt Und tut ihm dann der Bauch noch weh. Trägt er ihn bis Bartholome. Da dieser Kälterückschlag nach ländlichen Be obachtungen recht auf die Tage vom 11. bis 13. Mai, auf die Kalenderheiligen Mamertus, Pankratius und Servatius fallen soll, so werden diese die drei gestrengen Herren oder die drei Eisheiligen genannt. So manches Mal sinkt in diesen Mainächten die Temper atur noch einmal auf den Gefrierpunkt und mit den zarten Knospen und jungen Pflanzen, die emporgesprossen sind und sich zum L cht gevrängt haben, ist es aus. Schon viele, die über die alten Bauernregeln hinsichtlich der drei gestrengen Herren gespottet haben, mußten dann in ihrem Garten zu ihrem Schaden erkennen, daß diese Herren doch nicht nur in der Einbildung der Landleute bestehen und daß sie manchmal ihren Namen mit Recht führen. Hoffen wir wenigstens, daß die drei gestrengen Herren in diesem Jahre, in dem das warme Weiter so spät begonnen hat, ein Emsehen haben, und nicht allzu streng und herrschsüchtig auftreten werden. — Die sächsische Regierung hat vor wenigen Tagen einen Erlaß gegen die Fremdtümelei im Geschäfrsleben veröffentlicht und gleichzeitig eine Liste von guten Ver deutschungen zahlreicher, häufig gebrauchter Fremdwörter bekanntgegeben. Dieses dankens werte Unternehmen ist in allen Kreisen, denen die Pflege der deutschen Sprache im öffent lichen Verkehr am Herzen liegt, mit leb hafter Freude begrüßt worden. Nicht minder unverstanden sind wir damit, daß die Ver waltungsbehörden angehalten werden, auf die verschiedenen Berufsgruppen einzuwirken, um unnöiige Fremdwörter aus dem Sprach- und Schriftgebrauch auszumerzen. Ganz besonders werivoll ist die Versicherung, daß die Verwaltungsbehörden „selbst mit dem guten Beispiel vorangehen" werden, um unsere Sprache von „Fremdwörtern" zu reinigen. Nun hat die „Generaldirektion" der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft unterm 2. Mai eine Bekannt machung veröffentlicht, wonach künftig der Königlichen öffentlichen Bibliothek in Dresden die amtliche Bezeichnung „Königl che Landes bibliothek beigelegt werden soll. Ist das der Anfang vorbildlichen Kampfes gegen die Fremdtümelei? Wäre es nicht viel schöner und vor allen Dmgen viel deutscher, wenn die Umbenennung in „Königliche Landee- bücherei" erfolgte? Wir hoffen, daß es nur eines Hinweises bedarf, um die zuständige Stelle zu veranlassen, daß der Versicherung, die Verwaltungsbehörden würden im Kampf gegen die Fremdwörter vorangehen, auch bei der „Generaldirektion" der Königl. Samm lungen für Kunst und Wissenschaft Rechenschaft getragen wird. — Uebersührung von Leichen Gefallener. Leichen Gefallener dürfen nach einer neuen Verfügung zur Rückführung in die Heimat usw. in den Monaten Mai bis September einschließlich nicht ausgegraben werden. Bi» zum Bekanntwerden dieses Erlasses bereits genehmigte Leichenüberführungen dürfen jedoch noch bis Ende Mai ausgeführt werden. Niederlößnitz. Das Elbtal steht in voller Blüttenpracht. Etwa drei Wochen später als sonst hat sie begonnen Nächsten Sonntag ist der weitbekannte „große Baum- blutsonntag" zu erwarten, an dem ganz Dresden Hinans nach der Lößnitz geht. Leisnig. In der Nacht zum Sonntag wurden in Dürrweitzschen von drei Dieben 40 Hühner gestohlen, abgeschlachtet und der Bahn zur Beförderung nach Leipzig übergeben. ! Es gelang bei der Ankunft in Leipzig infolge telephonischer Benachrichtigung zwei der Diebe festzunehmen und die sämtlichen Hühner ihnen abzunehmen. Am Mittwoch wurden auf gleiche Weise bei Ankunft des Morgen zuges in Leipzig zwei weitere Mitglieder derselben Diebesbande festgenommen. Diese hatten in Kalthausen bei Leisnig ein zwei Zentner schweres Schwein im Stalle eines Gutes abgeschlachtet, wurden aber am Fort schaffen verhindert. In Moltenwitz hatten sie Schinken, eine große Anzahl Hühner, Eier, Butter usw. gestohlen. Diese wurden ihnen in Leipzig bei der Verhaftung mit abge nommen. Waldheim. Aus Kartoffelfeimen in Neuhauben und auf den Rittergütern Ehren berg und Kriebstein wurden vor mehreren Wochen 35 Zentner Kartoffeln gestohlen. Als Täter sind jetzt von der Gendarmerie 51 Fabrikarbeiterseh.stauen und 5 Fabrik arbeiter ermittelt und zur Anzeige gebracht worden. Leipzig. Einen stechen Diebstahl beging eine 19 jährige Arbeiterin. Al» eine ihr be kannte Frau auf der Messe war, ließ sie die Tür zu deren Wohnung von einem Schlosser öffnen und gab an, die Kinder hätten den Schlüssel verloren. Sie stahl außer Kleidungs stücken 183 Mark Geld. Die dreiste Diebin wurde verhaftet. Kircheunachrichten. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 13. Mai 1917. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für die evangel.-lutherische Heiden mission in Leipzig