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fekru. ge dessA gezählt. erflehen r griechW voik, an^ cket, D°«' vereint h der GE, verband een und dB und das titteln endl^ man in d!" hat: Daß e Freiheit.^ der W' ind, diesig gen und f «erden. t eine M LierverbaE eite berich^ : der Staal-! Ligen und d? als Verhak, lsvertrag: f s b ü nt>n>- gen wM > Wirtschaft Zolltarif"" )er Verhak UnterhSndle ten in E Mai dort' ünden ist^ rholt hiiM rr letzten -rkrrse. N-' mats mit de> n. en Zweit'" use wieder^ , übermittel-, Weizsäcker » räsident sE Ismus irge^ keine Stid- > die FE - frühere rs a Tagen zemacht M, will d«! te vernichtet alais sandd'" andtag^ att. Ind"! rige PrOf f )lt, zunr N- , othringer) algouvernc^ )en Entscha". Requisits ' den u nzulegen L um ans dn> Finanzen ° i. Diese ", Jahre " in Bälde igen. dieA imen, imL r, diese Itäd" rren. der Kavi^. . in der uen aB" iS tim l besagt, ", , sondern»" m Provi»^ ungen. . aufgesta»^ !s Friede b' immt gittg^ t revoltieZ >ung zwM, Als sie L das geM§ ad die Ä'»" en und < >er aber : sich wcigE tischen kreise g-r^ en die beidt wohl Gco^ m. °» Lt nnacht >7/. )fort schre'l'"" >i- .. den ha"i^, r sich wie ff„ Bündel lange, lai ch mcht- :n beloi'N«. r M »S rn dec chiedet ha^ >chen, >ab n° , ag aui 'd- / Am Ausguck. „Tie Stauung in den Häfen ist ein Skandal". Ben Tillet unterzog den .Times* zufolge in einer Versammlung des Gewerkschastsverbandes der Schiffsbauarbeitcr die Art, wie die Negie rung den Schiffsverkehr in England regelt, einer scharfen Kritik. Er sagte, die Stauung in den Haien sei ein Skandal. Eine ganze Flotte von 'Schiffen werde infolge der Ungeschicklichkeit der Beamten wochenlang aufgehalten. Es seien Schiffe in See gegangen, die Tausende von Tonnen weniger Fracht Mitnahmen, als sie batten laden können, und das in einer Zeit, wo dos Land vor der Hungersnot stehe. In den übar'nllten Häsen seien die Schiffe wochenlang liegen geblieben, während die benachbarten Häsen leer gewesen seien und Tausende von Personen keine Arbeit gehabt hätten. In vielen Fällen wurden Maren Hunderte von Meilen mit der Eisenbahn im Lande bin- und hergeschickt, ob wohl sie stch in der Nähe von Häsen befanden und Schiffe zur Verfügung standen. * Frankreichs Schiffsraumnot. Ter .Petit Parisien* gibt in einem Leit artikel die große, drückende Schiffsnot Frank reichs zu. Er sagt ganz offen, das; die fran zösische Handelsmarine die schwerste Krise durchmache. Die Verluste durch Torpedierungen stien in einer wahrhaft beängstigenden Eindruck wachenden Weise gestiegen. Frankreich allein bade. bis zum 19. Mai mehr als 190 900 Tonnen verloren. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß Frankreich, wenn seine Verbündeten England und Amerika nicht sofort bellend ein- greisen, den Verlust aus eigenen Mitteln nicht autmachen könne. — Das klingt anders als Lloyd Georges großmäulige und lügnerische Erklärung, daß die Gefahr der N-Boote beschworen sei. .... v - ... * Schon wieder ein Erfinder. Im Verlause einer Versammlung der Aka demie der Wissenschaften von New Jork kündigte Professor Michael an, daß soeben von einem amerikanischen Gelehrten ein neues Mittel zur Zerstörung der U-Boote erfunden worden sei. Das Verfahren werde nächstens zur Verfügung der Viervcrbandsmächte gestellt werden. Von unci fern. Rückgang der Maffenspeisung. Für die Monate Avril und Mai wird aus fast allen größeren Städten, die Kriegsküchen eingerichtet haben, eine große Verringerung der Teilnehmer zahl gemeldet. Nur ganz wenige Gemeinden haben die Abnehmerzahl gehalten. Diese Er scheinung hängt mit der Erhöhung der Fleisch- wtion und den auf den Markt gekommenen Frühgemüsen zusammen, die den Familien wieder etwas größere Freiheit in der eigenen Gliche ermöglichten. Es zeigt sich an dem Nück- Kang die alle Erfahrung, daß die Liebe zur Häuslichkeit die Gäste der Kriegsküchen sofort wieder zum eigenen Herd zurücktreibt, wenn sie sich wieder selbst helfen können. Staatliche Kreditgewährung in Hessen. Durch Gesetz ist der hessischen Regierung ein Kredit bis zu 3 Millionen Mark gewährt worden, nm vom Kriege betroffenen, wirtschaft- hch gefährdeten Personen zur Aufrechterhaltung des selbständigen Beruses oder zum Übergang w einen solchen seweils Darlehen bis zu wOO Mark zu gewähren. Voraussetzung ist Kreditwürdigkeit und einjähriges Wohnen in Hessen. Wieder übertriebene Obsthöchstpreise, ^-ie hessische Städtekonferenz hat die maßlosen hessischen Obstpreise, die die für das Reich gel lenden Sätze- stark überschreiten, abgelehnt. . Reiche Goldsammlung. Die Münchener Hosthcaterkasse, die seit Dezember vorigen Jahres 9n Jreibillet sür jedes abgelieferte Goldstück Mbt, hat auf diese Weise bis zum 31. Mai Mooo Mark in Gold an die Reichsbank ab- Seliefert. Ter Armee-Erbswurstfabrikant von ^7" 71. Aker Schörcke in Dresden beging vor einigen Tagen die Feier seines 80. Ge burtstages. Von allen Seiten des deutschen Vaterlandes hatte man des verdienstvollen „Armeekonservenfabrikanten" des Krieges 1870/71 in ehrender Weise gedacht, und auch manche Soldaten aus dem Siebziger Kriege, denen die Schörckesche Erbswurst oft wertvolle Dienste ge leistet, waren unter der Gratulantenschar ver treten, die den verdienstvollen Förderer der Volksernährung an seinem Geburtstagsfeste nicht vergessen hatten. Zwei Menschen verbrannt. Durch Feuer wurden im Dorf Thiergarth, Kreis Marienburg in Westpreußeu, zwei Einwohnerhäuser voll ständig vernichtet. Neun Familien sind obdachlos geworden und haben ihre Hab seligkeiten eingebüßt. Leider sind auch bei dem Feuer zwei alte 80 jährige Leute, die Alt- sitzereheleute Herrmann, mitverbrannt. Man sand sie unter den Trümmern als verkohlte Leichen. Vie Vöken durch das die Feuerwehrdienstpflicht sür alle männlichen Personen, die dazu fähig sind, sür das Aller von 16 bis 60 Jahren eingeführt werden soll. Von Schmugglern erschossen. Bei Burg unweit von Basel wurde der schweizerische Grenzwächter Zumsteg auf seiner Diensttour von elsässischen Schmugglern erschossen, ohne daß er selbst von der Waffe Gebrauch gemacht hätte. Der Erschossene war verheiratet. Fruchtbarer Regen in Ungarn. In den größten Teilen des ganzen Landes sind ausgiebige Regen niedergegangen, die sür die Ernte von außerordentlicher Wichtigkeit sind. In Budapest war ein starkes Gewitter, zwei Kinder wurden durch Blitzschlag getötet. Bierboykott in der Schweiz. Angesichts der von dem schweizerischen Bierbrauerverband am 31. Mai beschlossenen neuen Bierverteuerung um 12 Frank per Hektoliter, die bereits am 5. Juni in Kraft treten soll, hat der schweizerische von plava. Während der ganzen zehnten Jsonzoschlacht wurde besonders heftig um die Höhen von Plava gekämpft. Die Italiener versuchten um jeden Preis, hier dis österreichisch - ungarischen Stellungen cinzudrücken. Trotz aller Anstrengungen vermochten die Italiener die Lage sür sich nicht günstig zu gestalten. Jede Ausbreitung wurde verhindert, die Lage blieb un verändert. Ter falsche Kriminalbeamte. Unter Vorweisung eines mit einem Polizeistempel ver sehenen Stück Papiers trat, so wird aus Köthen berichtet, ein martialisch ausschauender Mann in der Unterführung am hiesigen Bahnhofe an eine mit dem Zuge gekommene Landfrau heran und erklärte, ihre Kiepe revidieren zu müssen. Er sand darin.eine größere Menge Eier, die er sofort „beschlagnahmte". Ein Dienstmann, dem die Frau ihr Leid klagte, ging dem „Beamten" nach und forderte die Eier zurück, wurde aber derartig „angehaucht" und mit Verhaftung be droht, daß er fchleunigst von seinem Vorhaben wieder abließ. Nachfragen auf der Polizei er gaben aber alsbald, daß die ihrer kostbaren Ware Beraubte einem Schwindler zum Opfer gefallen war. Die letzte Postkutsche im gesegneten alten Lande. Die Reiseverbindung zwischen den Städten Jork und Buxtehude, die bisher von der Oberpostdirektion Hamburg besorgt wurde, ist vor einigen Tagen aufgehoben worden. Damit ist die Postkutsche im gesegneten „alten Lande" sür immer verschwunden, und mit ihr wird natürlich auch manche Erinnerung an die gute alte Zeit verschwinden. Eine Feuerwehrdienstpflicht in Baden? In badischen Blättern wird angeregt, : zur Be seitigung des durch die dauernden militärischen Einberufungen verursachten Mannschaftsmangels bei der Feuerwehr .ein Notgesetz-zu schaffen, s Wirteverein einstimmig einen allgemeinen Bier- boykolt für den 9. Juni beschlossen, falls die Bierbrauer auf die Preiserhöhung nicht noch in der letzten Minute verzichten. VolksWirtlckafEckes. Erntepläne für die diesjährige Ölsamen- erntc. Bei dec diesjährigen Olsamenernte wird es vielfach an Ernteplänen fehlen. Nach Mitteilungen des Kuegsausschusses sür Texiilersatzstoffe lassen sich Erntepläne in guter Qualität aus Segcltuchersatz- stoffen Herstellen. Da Lie Fabrikanten diese jedoch nicht an die einzelnen Landwirte abgebcn können, empfiehlt es sich, wenn von selten der Landwirt- fchaslskanimcrn die Bestellungen gesammelt und ge schlossen den Fabrikanten überschrieben werden. Es dürfte angebracht sein, wenn die LandwirtschastS- kammcrn die Landwirte ihres Bezirkes auf die vor stehend behandelte Maßnahme aufmerksam machen, und die Bestellungen auf Erntepläne von feiten der Landwirte mit Angabe der Grützen und Anzahl baldmöglichst an die betreffenden Kammern ge langen. Gerbrindcnernte. Die Rindenschälung, und zwar insbesondere die Gewinnung von junger Eichen rinde, mutz, wie das KriegLamt mitteilt, von den Kriegsamtstellcu allenthalben mit grösstem Nachdruck gefördert werden. Es gilt die in diesem Jahre wegen der ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse voraussichtlich kürzere Saftzeit gut auszunutzen. Daher ist sür rechtzeitige Heranziehung genügender Arbeitskräfte, namentlich bei den privaten und kom munalen Forstvcrwaltungen, zu sorgen. Nach Ab schluß der Schälzeit, also voraussichtlich von Anfang Spruch. ist Reden Lenau. Juli an, muß die Beschaffung von Fuhrwerk zu« Abfahren nötigenfalls durch amtliche Maßnahmen erreicht werden, damit Normte nicht durch Ver regnen, also durch Wislaugen des Gerbstoffes, ver derben. Gericktskalle. Plauen. Die 38 jährige Näherin Berta Laura Keller, über ein dutzendmal, darunter mehrmals mit. Zuchthaus vorbestraft, stand wegen in ver>chiedenew Städten verübter Diebstähle vor der Strafkammer des hiesigen Landgerichts. Die Diebin, die ihre Straftaten eingestand, wurde unter Versagung der mildernden Umstände wegen einfachen und schweren Rückfalldiebstahls zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrcnrechtsverlust verurteilt. Posen. In dem Gctreidcschiebungsprozeß gegen Gosewich und Genossen, der mehrere Tage die hiesig« Strafkammer beschäftigte, wurde folgendes Urteil ge fällt. Es erhielten Kaufmann Goicwich 18 Monate Gefängnis und 50000 Mark Geldstrafe, Frau Gosc- wich einen Monat Gefängnis, Kaufmann Schimkat zwei Monate und zwei Wochen Gefängnis und 23 000 Mark Geldstrafe, GutSpächler Roth 8800 Mark Geldstrafe und Rittergutsbesitzer v. Szcepkowski 11000 Mark Geldstrafe. Die übrigen Angeklagten wurden zu kleineren Geldstrafen verurteilt oder frei- gesprochen. Eine schwimmende Gesandtschaft. Ein Vierverbands-Jdhll. Uber ein höchst sonderbares Schiff, das außer halb des Hafens von Athen verankert liegt, weiß der Griechenland-Berichterstatter der,Daily Mail' zu berichten: Wenn man vom Stadthafen des Piräus eine halbe Stunde lang in der Richtung nach Salamis fährt, erblickt man ein Schiff, das weder als Kreuzer noch als Torpedoboot oder Zerstörer oder -Unterseeboot oder Kauffahrteischiff zu bezeichnen ist. An den Krieg erinnert es nur durch seine graue Farbe, im übrigen ist es ein Fahrzeug von geringer Größe mit einem Schornstein und zwei Masten. Es ist daS eng lische Gesandtschaftsschiff, sozusagen die erste schwimmende Arche der Diplomaten. Als nämlich die Gesandten des VierverbandeS im Dezember der griechischen Regierung ihr Ultimatum überreicht hatten, verließen sie Athen; da sie jedoch im Bereiche Griechenlands bleiben mußten, um ihre Tätigkeit weiter auszuüben, - waren sie gezwungen, sich auf See einzu- guartieren. Ter französische Gesandte richtete sich auf einem französischen Kreuzer ein, der italienische auf einem italienischen, die Gesandten! Rußlands, Serbiens, Belgiens und Rumäniens aber mußten aus Mangel an sonstigen Unter-! kunftSgelegenheiten mit dem englischen Gesandten! auf den in Frage stehenden kleinen englischen Handelsdampfer ziehen. So wurde die erste schwimmende Gesandtschaft geschaffen. Da das Gesandtschaftspersonal an Bord groß, das Schiff hingegen ziemlich klein ist," mußte man natürlich alles übliche Zeremoniell" beiseite lassen. Dieselben Tische, auf denen dis Mahlzeiten eingenommen werden, dienen gleich darauf als Diplomatenschreibtische, auf ihnen stehen die Schreibmaschinen der Gesandtschasts-. fekretäre, auf ihnen liegen die Aktenmappen mit! ihrem hochpolitischen Inhalt. Auch die Wohn-t frage entfpricht nicht den sonstigen Be«! dürfnissen von Gesandten und ihren Familien! — natürlich sind auch die Frauen. und Kinder, auf dem Schiff untergebracht —, die Kajüten sind so eng, daß man sie gerade nur zum Schlafen benutzt. Die größte Unbequemlichkeit sür die Be wohner der Diplomatenarche aber besteht darin, daß das Wasser an der Einfahrt des Piräus! oft sehr bewegt ist, sodaß man hier wahrhaftig, von einer Diplomatenkunst mit Hindernissen! sprechen kann. - 6oläene Morte. In der Moral wie in der Kunst nichts, Tun alles. Dreitägiger Fisch Taugt auf keinem Tisch, Und dreitägiger Gast Wird einem ost zur Last. ^'gen. Und dann nahm sie schnell Hut und Mdschuhe und gips durch den Wald nach Dort hatte sie pipe lange heimliche Unter- Mng mit ihrer Freundin. Unh Frau von Volk ers Gesicht Halid danach einen so glücklichen 'wsdruck wie das Miedest , Mit einem langen Blick und festen Hände- trennten sich'die beiden. „ »Und das alles bleibt zwischen dir und mir, sagte Friede zuletzt. »Mein Wort darauf, Friede. Ach Gott ich froh. Du glaubst nicht, wie es mich Mält hat, daß mein Georg diese übereilte Mobung schloß. Nun mag Gott helfen Ruth ihn nicht zurückweist, wenn er jetzt "°ch zu ihr kommt." Friede schüttelte lächelnd den Kopf. .KeinkuSorge — sie liebt ihn. Wahre Liebe . ^eorg verbrachte die nächsten Tage in einer Mickten, gequälten Stimmung. Jetzt, da jort war und ihrs Gegenwart keinen Mer mehr ausüben tonnte, erkannte er erst eit, 1 sehr er sich mit dieser Verlobung über- hatte. Sein Herz zog ihn zu Ruth und M Gedanken beschäftigten sich immerfort mit i/o Wäre es nicht ehrlicher, er sagte Ellen die ^Hoheit und löste ein Band, welches sie beide ^ beglücken konnte? .Mr dann machte er sich selbst den Vorwurf, Mterlich zu denken. Hatte er sich in blinder Mwchafi eine Fessel auferlegt, so mußte er M mannhaft tragen. * °" wohl war ibm nickt bei alledem. Eines Morgens, als Georg in trostloser Stimmung an seinem Schreibtisch saß und nicht arbeiten konnte, wie jetzt so oft, kam Ellens Briest Sie gab ihm sein Wort zurück, er war frei. Als er die Botschaft gelesen und begriffen hatte, sprang er auf, von einem schweren Bann befreit. Er reckte ine Glieder, warf die Arme empor und atmete aus voller Brust. Dann plötzlich eilte er hinaus, nahm seinen Hut und stürmte, an seiner im Garten prome nierenden Mutter vorbei, wortlos davon. Sie sah ihm lächelnd nach. Friede sah Georg kommen vom Fenster des Wohnzimmers aus. Ruth saß hinter ihr bei einer Handarbeit. Friede ging, ohne ein Wort zu sagen, hmaus. Im Hausflur traf sie auf Georg. Er umarmte sie stürmisch. „Wo ist Ruth?" jragte er hastig. Nichts weiter. Friede zeigte still nach der Tür des Wohn zimmers. Da ließ er sie los, ohne sich Zeit zu einem erklärenden Wort zu lassen und trat voll ungestümer Hast ins Zimmer. Ruth sah erschrocken von ihrer Arbeit auf und wurde dunkelrot. Aber ehe sie sich erheben oder ein Wort sprechen konnte, war er an ihrer Sette, kniete vor ihr nieder, und um faßte sie mit einem halbunterdrückten Laut der Erregung. „Ruth — liebe, geliebte Ruth — ich bin frei — frei —l Ellen löst unsere Ver lobung. Sie liebt mich gar nicht und ich — ach Rutb — meine liebe. liebe Rntb — du mußt ja wissen, daß es ein Irrtum war — ein Fieber — ein Rausch — eine Krankheit! Dich liebe ich, dich allein — und du liebst mich, das weiß ich. Und es macht mich so glücklich, daß ich dir das alles sagen darf. Verzeihe mir, daß ich mich sür kurze Zeit von dir entfernte — ich habe schwer gebüßt. Meine Ruth, meins teure Ruth!" Das junge Mädchen wollte sich zitternd aus seinen Armen befreien. Sie wußte sich das alles nicht zu deuten. Aber ec hielt sie mit dem einen Arm fest und zog Ellens Brief hervor. „Da — lies selbst, Ruth — hier siehst du alles. Nun sag' — kannst du mir verzeihen? Trotz allem vertrauen? Hast du mich noch lieb, Ruth?" Diese saß fassungslos wie in einem Traum und konnte weder etwas sagen, noch denken. Aber sie war auch zu schwach, sich zu wehren, als er sie fest an sich zog und sie innig und andachtsvoll küßte, auf die Augen, auf die Stirn und auf den zuckenden Mund. Das waren andere Kliffe als die, die er Ellen an jenem Abend gegeben. Als Ruth endlich wieder zu sich kam, da war sie viel zu glücklich, um nicht willig an dem Platze zu bleiben, an dem ec sie festhiclt — an seinem Herzen. Als Friede nach langer Zeit cintrat, sand sie die beiden noch immer in züulicher Umarmung. Sie trat vor sie hin. „Nun, du dummer Georg, hast du nun end lich den rechten Weg zum Glück gefunden? Weißt du nun endlick aenau. daß das. was du für Ruth empfindest, zum Heiraten aus reicht?" fragte sie, um ihre Rührung zu ver bergen. „Ruth sagt es — ihr genügt es, Tante, Friede. Steh' nur, wie ganz anders sie jetzt aussieht." Friedr nickte. „So gefallt ihr mir besser — alle beide." Georg blickte plötzlich erstaunt auf. „Ja — wie ist mir denn — weshalb wunderst du dich denn gar nicht — wußtest du —" ; „Alles, mein lieber Jungs, alles. Du glaubst nicht, wie klug sie ist, deine Tante' Friede." - Da wurde sie von zwei Seiten innig um« ! faßt, und auf jeder ihrer Wangen brannte ein- heißes junges Lippenpaar. Erst viel später, als Ruth schon längst j Georgs Frau war und Ellen fast ebenso langet Frau von Salten hieß, erfuhren Ruth unds Georg von Ellen selbst, in welcher Weise > Tante Friede einst in ihr Schicksal eingegriffen' hatte. i Ellen besucht Tante Friede jedes Jahr, umf sich, wie sie selbst sagt, den Kopf gründlich: waschen zu lassen. Niemand verstünde das besser als diese. Wenn Hans, Ellen oder Ruth einer liebe vollen Mutter bedürfen, dann tuenden sie sich dahin, wo sie immer herzliches V.. s finden — an Friede Sörrenscu. SL n Ende.