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Ottendorfer Zeitung : 16.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191709164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170916
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-16
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.09.1917
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WoM,6eorge in Kümmernis. ^EDerKzungengevaliige englische Premier- >vEMLly»d George hielt in Birkenhead eine RM,-Vt-tzer„er u. a. ouSführte: ! ^E8"istzUiuhlor, darüber zu streiten, daß die BeiiKtLMUs» .Rußland entmutigend sind. Ich habHiwKrerZtür-. richtig gehalten, die Wahrheit iünkAitzMiltA^Wahrheit zu sagen. Die un. iperMidUHe^ Folge einer Revolution ist eine Desorganisation. Ich hatte eine schnelle Wieder- Herstellung^erwartet, aber wir müffe« Geduld haben, die-russischen Führer sind sehr fähige und patriotische Männer uud sehr loyal gegenüber den Verbündeten. Ich weiß- sehr gut, waS auf dem § Spiele »Mt, wenn Rußland unter der Führung der revolutionären Regierung ge schlagen - wird. Das russische Gebiet würde ebenso < wie Belgien unter die Füße getreten werden, die Deutschen bezeichnen bereits Riga, ein paar Stunden, - nachdem sie es besetzt hatten, alS eine deutsche Stadt, und ich bin überzeugt, daß die russischen Führer wissen, daß die demokratische Regierung in Rußland und anderwärts bedroht ist. Kein Volk wird eS einem Regierungssystem verzeihen, wenn es da? Heimatsland nicht gegen einen Angriff ver teidigen kann. Es ist kein geringer Teil der Glorie der französischen Revolution, daß ihre Söhne bei schlechter Ausrüstung, halb verhungert und verlumpt, die Heere der Feinde zurückwarsen, die Russen wissen sehr gut, daß, wenn die Armee des Kaisers Petersburg nimmt, sie nicht dahin kommt, um eine freiheitliche Re gierung zu begründen. Die französische revo lutionären Führer wußten es im 18. Jahrhundert, als der Kaiser von Österreich und der König von PreutzM. dieselben autokratischen Bundes genossen von heute, in Frankreich einfielen. Und sie wußten ebenso gut, daß es nicht genügte, die Freiheit in Frankreich zu proklamieren, sondern daß sie verteidigt werden mußte. Ich bin nicht allein in Sorge über den Einfluß, den die russischen Zustände auf die Kriegführung auSüben, sondern ich bin in Sorge, daß ein Mißlingen in Rußland der Sache der Demokratie in der ganzen Welt enormen Schaden zusügen würde. Eins ist eine große Ermutigung für mich: Deutschlands Be streben, Zwietracht unter den Verbündeten im Westen und Osten zu säen, ist mißglückt. Warum rückte Deutschland nicht vor Monaten in Ruß land ein? Tatsächlich tat es das wohl, aber nicht mit Armeen, sondern mit Agenten. Bataillone von ihnen verbreiteten sich über daS Land- Warum? Um in ganz Rußland Miß- trauen, Argwohn und Haß gegen die Bundes- genossen zu säen, und wenn jetzt Deutschland mit Kanonen in Rußland einrückt, so geschieht es, weil es weiß, daß seine anderen Methoden mißglückt sind. Auf der großen Konferenz in Moskau bestand bei den Parteien kein Unterschied in der Entschlossenheit, womit die Männer aller Richtungen erklärten, an der Sache der Ver bündeten und den Vertragspflichlen Rußlands treu festhalten zu wollen. Der ganze Versuch Deutschlands, in Rußland den Eindruck zu er wecken, daß der Krietz, die Folge von englischen Machenschaften war, ist erfolglos geblieben. Sie wissen sechst, daß es eins Verleumdung und eine deutliche Unwahrheit ist. Der Krieg begann im Osten, nicht im Westen. Rußland wurde hineingezogen, weil es sich zum Vorkämpfer der Sache Serbiens machte; Frankreich wurde hineingezogen, weil es durch einen bindenden Vertrag verpflichtet war. Belgien kam dazu, weil eS auf dem geraden Wege nach Frankreich lag und England nahm an dem Kriege teil, weil es sein Wort gegeben hatte, Belgien zu schützen. Rußland war'der erste im Kampl und nicht der letzte, und die Führer der runischen Demokratie wußten, daß, wenn Rußland im Jahre 1914 eine Demokratie gewesen wäre, fo würde es ebenso wenig zugegeben haben, daß ein kleines Land durch eine Kombination mili tärischer Autokratien zertreten würde. Gleich viel, die Tatsache ist,, daß die Maschinerie in Ruhland zusammen- gebrochen ist, und Kerenski und seine Kollegen stehen vor der furchtbaren Aufgabe, die Mißwirtschaft von Jahrhunderten wieder gut zu machen, und daS unter dem Feuer der deutschen Kanonen. Ich glaube, daß die russischen Minister ihrer Ausgabe gewachsen sind. Was England tun kann, um Rußland zu Helsen, seine Krait wieder zu be leben, werden wir alle gern tun. Lloyd George fuhr fort: Wenn dunkle Wolken über Rußland hängen, so liegt Sonnenschein auf den Fahnen der Verbündeten auf den anderen Kriegsschau plätzen. Lloyd George leierte dann die an geblichen Triumphe der Italiener, den Wider stand der Rumänen und die „Siege" der Alliierten an der Westfront. Zum Schluffe wies Lloyd George auf die bevorstehende Hille Amerikas hin, das noch niemals besiegt worden sei und bat seine Zuhörer, guten Mutes zu sein und durchzuhalten. Daß es um die militärische Lage des Vier verbandes nicht zum Besten steht, weiß nach gerade bei uns jedes Kind. Es ist aber be zeichnend, daß gerade Lloyd George, der Zuversichtliche, eine solche Angstrede vom Stapel läßt, die zum Schluß die Hörer mit Italiens glänzenden Siegen trösten muß. verschiedene Uriegsnachnchien. Die Amerikaner in Frankreich. Schweizer Blätter melden aus Paris, daß die Amerikaner eine neue viergleisige Eisenbahn bauen, die von Bordeaux direkt bis an die Westfront führen soll. Da die Ameiikaner bei dieser Arbeit jedoch lehr rück sichtslos vorgehen und Felder und Waldungen zerstören, wo keine Notwendigkeit dazu besteht, lei in Frankreich eine starke Erbitterung gegen die neuen Verbündeten bemerkbar. * Neue Kriegszicle des Bierverbandes. Ans London wird der .Neuen Zürcher Ztg/ berichtet, verantwortliche Kreffe seien der An sicht, die Antwort Wilsons könnte die Grund lage von Erörterungen bilden. Wie verlautet, soll die Antwort des Verbandes auf die Papstnote anläßlich der Konferenz zur Revision der im Januar verlautbarten Kriegs ziele in London oder Paris erfolgen. Weiter heißt es, nur die gebundene Presse, nicht aber die englische Regierung, glaube, daß man das deutsche Negierungschfiem ganz umstürzen müsse, um zu einem Frieden mit den Mittel mächten zu gelangen. Ein solcher Plan bestehe nur noch als Mittel zur Kriegsschürung in den Zeitungen. Die Londoner Regierung rechne nicht mit einer solchen Notwendigkeit oder Mög lichkeit. Das amtliche England teile die von Wilson an den Papst übermittelte Ansicht, nach der eine Wiederherstellung der Verhältnisse vor dem Kriege und einige, im bescheidenen Rahmen bleibende Wiedergutmachungen die rechte Ge währ sür einen künftigen Weltfrieden böten. * Der „Ernst des N-Boot-Krieges". In einer Konferenz zur Behebung der Frachtraumnot erklärte Ministerpräsident Lloyd George, er sei überzeugt, daß es dem mensch lichen Genie sicher nach gelingen werde, ein wirksames Mittel gegen die U-Boote zu er finden, aber trotzdem müsse man befürchten, daß sich der Ernst der Lage in jedem Monat verschlimmere. Gegenwärtig gebe es nur ein Mittel gegen die Wirkung des U-Boot-Krieges, und das sei der Neubau von Schiffen. Hierauf werde jetzt die Energie des ganzen Landes verwendet. Seit Beginn des Krieges seien drei Negierungswerfien und 14 Privalwersien in England errichtet worden. Man werde alles mögliche tun, die Werften in den Stand zu letzen, zusammen monatlich 350 000 bis 400 000 To. Laderaum jeriig- zuNellen. Wenn dies nicht erreicht werde, mülle England dem U-Boot-Krieg erliegen. — Lloyd George hat allo bereits viel von seiner Zuversichtlichkeit eingebüßt. Frankreich in Sorge um Rustland. Die Lage in Rußland wird in der franzö sischen Presse mit unverminderter Sorge be sprochen. Die ruffische Negierung, so meint man, hat bis heute nicht das geringste aetan, um die militärische Wiedergeburt durchzuinhren und eine wirtschaftliche Katastrophe zu vermeiden. Die letzten Ereignisse sind von einer traurigen Be redsamkeit. Im Rücken der Armee droht ein fi n n is ch er A u fst a n d. Die Flanke ist ent blößt, da die Flotte vollständig dem Verbrecher tum verfallen ist. Dazu steht der Winter vor der Tür, der eine vollkommene Lahmlegung des ganzen Versorgungswesens mit sich bringen kann. Jeder neue Mangel an der Ostfront macht sich an der Westfront fühlbar. In Ruß land aber hat die lange Reihe von Enttäuschungen eine Geistesverfassung geschaffen, die man sich leicht vorstellen kann. Vie Spionage in Belgien. Gegen den feindlichen Lügenfeldzug. Die feindliche Presse und gewisse „neutrale" Blätter erstrecken ihren Lügenseldzug gegen Deutschland immer wieder auch auf die deutsche Verwaltung Belgiens. Neuerdings wird unaus gesetzt mit der Behauptung gearbeitet, der Generalgouverneur. Generaloberst von Falken hausen, führe ein Schreckensregiment in Belgien, ließe täglich Massenerschießnngen vornehmen und schrecke nicht davor zurück, Frauen, Kinder unter entsetzlichen Martern hinzmichten. Es genügt, dielen böswilligen Verleum dungen folgende zahlenmäßige Tatsachen gegen überzustellen. Es sind in der Zeit seit der Er nennung des Generalobersten Freiherrn von Falkenhausen zum Generalgonverneur in Belgien (1. Mai 1917t 84 der Spionage überführte Belgier zum Tode verurteilt worden. An 19 wurde das Urteil vollstreckt, während nicht weniger als 65 begnadigt wurden. Die 5 zum Tods verurteilten Frauen find sämtlich begnadigt worden. Ebenso ist selbstverständlich kein Kind erschossen worden. Alle Personen, an denen die Todesstrafe vollstreckt wurde, hatten das 20. Lebensjahr überschritten. Schon die Zahl der Belgier, die wegen er wiesener Spionage zum Tode verurteilt wurden, beweist, in welchem Umfange diese Verbrechen verbreitet sind. Das besetzte Gebiet Belgiens ist das hervorragendste Arbeitsfeld der feind lichen Spionage. Nicht nur der belgische, son dern auch der französische und englische Nach richtendienst versuchen es hier immer von neuem, weitverzweigte Spionageorganisaüonen ins Werk zu setzen, wobei es ihnen durch Aufwendung großer Geldmittel, durch Versprechungen und durch Drohungen gelingt, auch unter der bel gischen Bevölkerung Mitarbeiter zu gewinnen. Jedes Mittel ist ihnen recht und, selbst fern jeder Gesahr, kümmert es sie wenig, ob sie Familienväter, Frauen und Kinder ins Ver derben stürzen. Eine der wichtigsten Pflichten des General-! gouvernenrs ist cs ohne Zweifel, die in er- bittertem Ningem stehenden deutschen Armeen in ihrem Rücken zu sicheln, und hier steht an erster Stelle der Kampf gegen das gefahr bringende Wirken der Spionage. Angesichts der Hartnäckigkeit, mit der unsere Feinde sich be mühen, ihren umfangreichen Späherdienst in Belgien zu unserem Schaden auszubettten, ist es ein dringendes Gebot der Selbsterhaltung, mit energischen Mitteln vorzugehen. Dabei kann naturgemäß auch von Anwendung der Todesstrafe in den schwersten Fällen nicht abgewheu werden. Die oben angeführten tat sächlichen Feststellungen zeigen aber von neuem, in welcher skrupellosen Weife sich unsere Feinde Wassen für ihren Lügenseldzug schmieden. Politrscbe Aunälckau. Deutschland. * In einer Unterredung mit württembergiichen Pressevertretern erklärte Reichskanzler Dr. Michaelis, die preußisch eWahl- rechtsvorlage solle zu Beginn der nächsten Tagung des preußischen Landtages eingebracht werden. Sie werde von dem Geiste des deut ¬ schen Reichstagswahlrechts beherrscht sein. De' züglich Elsaß-Lolhringens erklärte der Kanzler, daß er dem Hauptausschuß zugesagt habe, die elsaß-lothringiiche Angelegenheit endgültig zu regeln, es sei aber noch nicht entschieden, ob eine Teilung Elsaß-Lothringens oder seine Um wandlung in einen selbständigen Bundesstaat das Ergebnis der Arbeiten sein werde. Zum Schluß meinte Dr. Michaelis, in nicht zu langer Zeit werde Deutschland seine Friedensbedingungen wohl formulieren können. * Der Wohnungsfürsorge wird künftig in den deutschen Parlam enten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das preußische Abgeordnetenhaus wird sich im Oktober mit dem Wohnungsgesetz erneut zu befassen haben. Man hofft auf eine Ver ständigung mit dem Herrenhause, so daß das Gesetz am 1. April i» Krast treten könnte Auch der Reichstag wird sich voraussichtlich der Wohnungsfrage annehmen. Es sollen Maß nahmen vor-ereitet werden, um einer Wohnungs not nach dem Kriege vorzubeugen. Gegen Hauswirte, die an kinderreiche Familien nicht vermieten wollen, soll entschieden eingeschritten werden. Die während des Krieges ins Leben gerusenen Mietseinigungsämter sollen möglichst bestehen bleiben und die Gemeinden angehalten werden, Wohnungsämter zu errichten. Österreich-Ungar«. *Die vor etwa vier Wochen abgebrochenen Verhandlungen über das Wirtschaftk- bündnis zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn sind jetzt wieder ausge nommen worden. Die deutschen Unterhändler .sind zu diesem Zweck bereits in Wien einge troffen. *Jm Tiroler Landeskult urrat wurde einstimmig eine Entschließung angenom men. in der der Landeskulturrat und die der Vollversammlung beiwohnenden Tiroler Reichs rats- und Landtagsabgeordneten seierlich er klären, daß von dem alten Habsburgischen Stammland Tirol, dessen Bewohner ohne Unter schied der Sprache und Rasse ihre Kaisertreue stets mit ihrem Blut, bewiesen haben, kein Fuß breit Erde an den Feind überlassen werden darf. Italien. * Aus gutunternchtetcr Quelle verlautet, daß der Pap st bei geringster Möglichkeit von Ver handlungen, die die Antwort des Verbandes zuläßt-, formell den Vorschlag einer Friedenskonferenz machen wird. Nach deren Zusammentritt oder grundsätzlicher Annahme wird er einen Waffenstillstand Vorschlägen und diesem durch die Autorität der Kirche Sanktion zu verleihen suchen. Bei völlig negativer Rich tung der Verbandsantwortm wird der MH keine Nole mehr an die Negierungen richten, sondern sich darauf beschränken, als kirchlicher Oberhirt im Konsistorium oder in einer Euch' klika neuerlich den Völkern den Friedensgedanlen vorzulegen. Portugal. * Trotz aller beruhigenden Nachrichten aus Lissabon scheint die Lage im Lande doch sehr ernst zu sein. Die Anarchie breitet sich immer weiter aus und die Streikbewegung nimmt zu Man will es zunächst noch einmal mit einem Ministerwechsel versuchen. Afrika. * Die Lage in Abessinien ist italieui' scheu Blättern zufolge ziemlich verworren. Nach dem Lidj Jassu entthront und jetzt mit seine» Anhängern angeblich geschlagen und während der Schlacht getötet worden ist, soll die Kaiserin, Meneliks Witwe, Herrscherin sein. Doch so» noch immer Unruhe im Lande herrschen. -7 Plan muß sich dabei vor Augen halten, daß Italien an abessinischen Unruhen ein besonderes Interesse hat, weil es seine Absichten auf das Land noch nicht aufgegebeir hat. Kleine Nachrichten, — K a i s e r W i l h e l m, der die Schlachtfelder bei Riga besichtigt hat, stattete auch dem eroberten Dünamünde einen Besuch ab. ' - — Der deutsche Botschafter Graf Bernst 0 rfi ist in Konstantinopel eingetroffcn. — Der bayrische Landtag ist zum 28. d. Mts. einberusen worden. Vas Aatlel seiner 6ke. Ss Nomon von Ludwig Hasse. KortsehMljiv ' So lange der Graf unter dem Einfluß der klugen Juristen stand, iah er auch mit Zuver sicht in die Zukunft, und es freute ihn, sein Besitztum auiblühen zu wissen. Aber setzt, wo er in der Einsamkeit weilte, lastete das, was er getan, mit verderblicher Wucht auf seiner Seele und raubte ihm die Ruhe, den Frieden, die Freude am Leben, an seiner Arbeit. Dennoch arbeitete er — arbeitete mit fieber hafter Hast, rechnete und sparte, und Karl Petersen schien nicht Unrecht zu haben, wenn er den Grasen von dem Dämon deS Geizes er griffen zu sehen glaubte. ES beseelte ihn nur der eine Gedanke, die Schmach, die Unehre, die an diesem unseligen Schritte hastete, abzuwaschen, wenn er auch den Schritt selbst nicht ungeschehen machen konnte. Aber nicht dieser selbst war ja daS Schmach volle, sondern daß er dasür Geld genommen! Dieses Lnglückselige Geld vernichtete seinen Stolz, vernichtete sein Leben. Das Geld mußte er zurückzahlen, das Geld mußte er dem Juststrat zurück-eben, damit er es seinem AMargtzwer wieder zustellte, — daun war er frei, pon der drückenden Last der Schmach, die ihchl hi- AMMlust raubte. DißhM «beitete er, deshalb sparte er, des- Wb Letzte er sich jede Mark ab, um am Ende »eS AhreS eine größere Summe auf der Bank WlMmn zu - kchmen, die der Grund zu dem zurückzuzahlendcn kapital werden sollte. Wenn er das Gut nach emiacn Jabren wieder emvor gebracht hatte, dann lonnle er auch wieder eine Hypothek aumehmen, die er dann mit zur Ab zahlung jener Schuld verwenden wollte. Und es kam der Herbst und brachte reiche Ernte. Aber eS lag iür den Giasen kein Segen darauf, er emp and keine Freuds darüber, er lvornte den alten Inspektor nur immer an, die Ernte so hoch wie möglich zu verlauten, er feilschte um jede Mark, er verhandelte selbst mit den Kornhändlern, mit den Schlächtern und Viehhändlern, schaffte jeden, selbst den erlaub testen Luxus ab, verkaufte seine Trakehner und behalf sich mit seinem asten Reitpferd oder be nutzte Ackerpferds, wenn er einmal fahren mußte, er war auf jedem Markt zu finden, er spielte an der Börse — kurz, er nahm jede Gelegen heit wahr, wo er Geld verdienen konnte, er war rastlos tätig, Tag und Nacht, und als ihm sein Bankier einen sehr günstigen Jahres abschluß überreichte mit einem Gewinnst von 50 000 Mark, da hatte er den ersten srohen Augenblick in diesem Jahre und atmete er leichtert auf. Wenn er so Weiler arbeitete, dann mußte eS ihm gelingen, die goldenen Fesseln zu sprengen. Wenn seine Krast, seine Nerven nur aushiellen! Oftmals sühlle er sich todmüde, so erschöpft, daß er nieder zu sinken fürchtete. Dann griff er zu denk verderblichsten Mittel, das er finden konnte — zum Alkohol ! Starter Wein — Arrak — Rum — wenn ihm der Wein zu teuer war — und als die ersten FrühlinMürme über das Land brausten, da brach er nieder wie ein zu Tode gehetztes Pferd . . . leine Krait war zu Ende. Eines Morgens fand ihn der alte Petersen ohnmächtig ans dem Teppich seines Zimmers liegen. Man brachte ihn zu Beil, er erwachte auS der Obnmacht, aber nur um in heftigen Fieber- pbantasien zu toben. Der Arzt, den man sofort Patte holen lassen, stellte ein hitziges Nerven fieber fest. Wochenlang rang er mit dem Tode. Als die Gesahr vorüber und des Fiebers Macht gebrochen war, war er schwach wie ein hilf loses Kind und mußte sich von dem Kranken wärter und dem Diener tragen lassen, wenn er von feinem Bett nach dem bequemen Sessel wollte, der am Fenster stand und von wo aus er das Gelriebe auf dem Hose übersehen konnte. ' Es war Frühling und die Arbeit in vollem Gange. Es machte ihm Freude, die Tätigkeit auf dem Hose zu beobachten. Wie sehnte er sich danach, wieder mit eingreifen zu können; aber daran war für lange Zeit nicht zu denken, der Arzt halte ihm sürs erste jede Tätigkeit untersagt und war sogar der Ansicht, der Gras müsse einige Monate im Süden zubringen, um dem kalten, feuchten ostpreußischen Frühling aus dem Wege zu gehen. So saß der langsam Genesende auch an einem sonnigen, kalten, windigen Apriltage am Fenster, da fuhr ein Wagen auf den Hof und hielt vor der Schloßrampe. Bald darauf wat der Diener in das Zimmer und überreichte dem Grafen eine Visitenkarte. „Justizrat vr. jur. Kleinschmidt." , „Laß den Herrn eintrelen, wenn er sich mm erst etwas erholen will . . sagte der Grw, aber da öffnete sich auch schon die Tür und dei Justizrat trat ein. „Ich brauche keine Erholung, bester Herr Graf." sagte er, die Hände des Kranke» er- greiiend und berzlich drückend. „Was machen Sie für Geschichten?" fuhr er eifrig fort. „34 war wäbrend Ihrer Krankheit zweimal hier, konnte Sie aber nicht sehen . . ." „Man hat mir davon gesagt. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Teilnahme — und noch mehr danke ich Ihnen, daß Sie fetzt meiner Einladung gefolgt sind. Ich habe Wichtiges mit Ihnen zu besprechen/ „Das Wichtigste ist, daß Sie wieder gesund werden, bester Graf. Alles andere hat Zeit." „WaS ich will hat keine Zeit, denn Sie sehen ja, wie bald der Mensch sterben kann. Ich war nahe genug daran und wer weiß, ob ich mich jemals erhole,, ob mich Freund Hain nicht dennoch abruft.* „Dummes Zeug! Sie müssen nur fort aus diesem kalten, feuchten Gemäuer, ich habe schon mit Ihrem Arzt gesprochen, er will Sie nach Meran schicken, das finde ich sehr vernünftig. Weshalb sind Sie nicht schon fort?" „Weil ich keine Zeit habe. Die Arbeit.. ' „Die Arbeit besorgt Ihr alter Inspektor ganz vortrefflich. Auf den können Sie sich ver lassen." „Ja, das könnte ich schon ... aber zweitens habe ich lein Geld zu teuren Reifen § E i n Seit dci dällnismäßj- Entfernung Ruhe, srentl Mtcn Verpf! Tie war sch Mir in Erfa Fun unter s schuft antrct stallen Beka Mach mit sei Mollen mal Inas cs ank -sagen. Ihr Heil. Sehl ! Nun erk karle, wie werden soll! ftorgenommi diu und dc lind nach dc sich kleine H ^Swße besä Ta war nie seslgelegt wi Truppe läß Herstellen a! der Führer 'ist seder ein sm Bilde, dc Dadurch ga iMurde anfc Braben ein sändcr zwo Schwarmlin Vorkommen, 'obichnilt, de Ehrenplatz > schon die Drahtverhau sallspfonen. Stoß,z der finden sollte, das Werk a Endlich > Zigarette g Schulterweh die Zeit. 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