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!lg ht >er 1917 vres^e^ d Frises qm Zieboö, »K UNSd^^ le«. icr 1917 iottesdieA n Gemei»^ Lod« Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: ü vierteljährlich 1,W MK. frei inssiaus.k Ser üeschästsstelle abgeholt 1 MK.s » Einzelne Nummer 10 Psg. 1 »Erscheint Dienstag, Donnerstag unör LonnÄbenö Nachmittag. Unterkaltungs- und Bnreigeblatt Nnzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum t 13 psg. Neklamen Sie einspalüge Petit- ! 1" zeile oöer Seren Naum 30 psg. r Sei belangreichen Kufträgen u. Ivieöer- l Holungen entsprechenöer Nsbatt. Mit wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen Abwechselnd wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen ^Felö unö Larten" unö ^Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schrrstlerter Hermann Kühle, Srotz-Okrilk. Nummer f07 Mittwoch, den f2. September ^6. Sahrgang nach dem Abkochen zum Garkochen die Koch kiste, die stundenlange Feuerung unnötig macht und am besten zur Gasersparnis bei- trägt. Verlust-Listen. Kennst du die lange Liste, Wa Nam' an Name steht? Mit jedem schwarzen Kreuzlein Ein Haus in Trauer geht. Ein jeder Name findet, Wie unbekannt er sei, Ein Auge voller Tränen, Ein Herze voller Treu! Kennst du die lange Liste, Wo Nam an Name steht? Und über viele Namen Ein Spahl der Hoffnung geht: „Verwundet" — o, nun kehrt er Vielleicht noch froh zurück — Doch mischt sich in die Freude Ein angsterfüllter Blick .. . Kennst du die lange Liste, Wo Nam' an Name steht? Ein ganzes Heer von Sorgen Durch die „Vermißten" geht: Ob sie noch einmal kommen? Ob sie in Feindes Hand? Ob sie für immer bleiben, Schon längst in der Toten Land? Sahst du die tausend Listen In unsrem Vaterland? Wie eine weiße Tafel Hängen sie ausgespannt. Zur Trauer, Hoffnung, Sorge Schrieb Gott der Herr ein Wort: Sie sind euch nicht verloren, Zu Deutschlands Kraft und Hort! Radeberg Gerhard Fuchs. Amtlicher Teil. Nscheichung betr. . Die Nacheichimng der Matze, Gewichte und Meßwerkzeuge, die im ^entlickcn Verkehr verwendet werden, findet für Ottendorf vsnnerztag, Sen is. Vkt. vorm. « bk ir una nachm. von r bk - Ubr. jiir Moritzvorf, ! freltag, Sen i-. 0kl. vorm. s bis n Ubr Ad für ortsfeste Gegenstände freltag, Sen k. 0kt. « bk 12 Ubr ur Ottendorf Moritzdorf tm Gasthof zum schwarzen Rotz statt. Alle Handels- und Gewerbetreibende und sämtlich : Landwirte, welche eichungspflichtig« Gegenstände im öffentlichen Verkehr benutzen, werden hiermit aufgefordert, diese in rein» "chem Zustande im Eichungszimmer vorzulegen. Die Landwirte und Wirtschaftsbesitzer werden ganz besonders darauf hingc- Aesen, ihre Milchgefäße, Wagen uud Gewichte nacheichen zu lassen. Nach diesem findet Aenge Kontrolle statt, da immer noch landwirtschaftliche Betriebe der Aufforderung zur Nachellbung zu erscheinen nicht Folge geleistet haben. Auch die Besitzer von Viehwagen Menzies« mit den dazu gehörigen Gewichten mit nacheichen zu lassen. Die Nacheichungsgebühren jsind sofort zu bezahlen. Sollte nach Beendigung der Eichung bei Handel- und Gewerbetreibenden oder Landwirte, Eichungsgegenstände die den Nacheichungsstempel nicht tragen und denn nach zur Eichung nicht vorgelegt worden sind, "»Wfunden werden, wird außer der Bestrafung der Betreffenden, noch die Nacheichung Acr Einziehung der ungeeichten Maße, Gewichte und Wagen veranlaßt werden. Ottendorf-Moritzdorf, am 10. September 1917. * Der Grmeindevorüand. Vrennfpiritus. Die Brennspiritus-Bezugsmarken für den Monat Septbr. können von Mittwoch, den 12. dss Mts. an im Gemeindeamt (Meldeamt) entnommen werden. Die Abgabe von Spiritusmarken erfolgt nur an minderbemittelte Personen, die Spiritus zu Beleuchtung-- oder Kochzwecken benötigen und denen ein Ersatzmittel in Elektrizität oder Gas nicht zur Verfügung steht. Als minderbemittelte Personen kann nur "»gesehen werden, wer nach der diesjährigen Einkommensteumchätzung über ein Gesamt kinkommen von über 1600 Mark wcht verfügt. Spiritus ist nur im Konsumverein und bei Herrn Knöfel erhältlich. Ottendorf-Moritzdorf, am 10. September 1917. Der Gemenr-evorstand. Neuestes vom Tage. — Die Franzosen haben sich sich Zeit qe- insser, ehe sie dem großen Angriff vom 20. August einen neuen ähnlichen Vorstoß folgen ^ßen Zu dem gestrigen großen Angriffe °Men die frisch herangezogenen Truppen unter "m Befehl von bewährten volkstümlichen ^krdunsührern gestellt worden Wie immer "ei den jetzigen Kümpfen des beweglichen ^lellungskrieges, gelang es ihnen als den Mgreifcrn, die erste Linie für einen Augen- Ack zu überrennen, stellenweise sogar in die Seiten Gräben einzudringen. Hier aber traf sie der Gegenstoß unserer Reserven und warf Üe wieder hinaus, da ihre Sturmwellen schon A geschwächt am Ziel angelangt waren, um sich zu halten. Der Kampf begann gestern in den frühen Morgenstunden und hielt mit Mbilterung den Tag hindurch an. Gestern Arnd waren die Franzosen fast überall wieder in ihre Ausgangsstellungen zurückgeworfen, ghre drei aus einer Frontkneite von zweiein- Mlb Kilonieter neu eingesetzten Angriffs- "wisionen waren so abgekämpft, daß auch sie Agelößt werden müssen, ehe der Franzose "N einen neuen Vorstoß bei Verdun denken kann. Die Verluste waren, nach Aussage Sfftern gefangener französischer Offiziere, schon Ar Beginn des Sturmes durch das ver heerende deutsche Artilleriefeuer sehr groß und neigerte sich durch das deutsche Maschengewehr- Ad Gewehr feuer wärend des Kampfes so, daß Einzelne Truppen nur mit der Hälfte ihrer Mmpfesstätke vor den deutschen Stellungen "»langten. Statt als Sieger von der üwrllingShöhe 307 und 310 in der Woevre Mumerzuflhen, haben d,e Franzosen drei Ate Divrsionen geopfert, und dafür als ^»sigen Gewinn eine unwesentliche Ein ¬ buchtung der deutschen Stellung am Choumes- walde und einen Teil der allervordersten Gräben östlich des Chaumeswaldes erreicht, io daß ihr großer Angriff am Abend des heißen Schlachttages völlig vergeblich unter nommen und die deutsche Stellung fest und uv erschüttert geblieben war. Ed Sächsisches. Driendorf Vkrill - g. September IZI7. (M. I.) Wichtig für Kartoffelerzcugerl Die Landeskartoffelstelle hat den Höchstpreis für den Zentner Frühkartoffeln im Königreich Sachsen beim Verkauf durch den Erzeuger vom 5. September dss. I. ab auf 7 Mark herabgesetzt; dieser Preis sinkt am 1b. September dss. I. auf 6 Mark. Für den Landwirt könnte sich hieraus die Versuchung ergeben, noch vor dem 1b. d. M- möglichst viel Kartoffeln auszunehmen und zu liefern, um sich den höheren Preis zu sichern. Er mag jedoch beachten, daß er am 1b. d. M. an zu dem Zentnerpreise von 6 Mk. eine Schnelligkeitsprämie von 50 Psg. und eine Anfuhrprämie von b Pfg- für das Km (das erste angefangene km ausgenommen) bekommt Der Unterschied zwischen dem jetzigen Preise und dem vom 1b September an zu zahlen den ist daher in der Regel so gering, daß jede Veranlassung zum vorzeitigen Kartoffel ausnehmen wegfäht. Dies um so mehr, als übeidies dem Landwirt beim zentnerweisen Verkauf auf Landeskartoffelkarte noch ein Zu schlag von bO Psg. auf den Zentner gewährt wird. Daß es sich empsiieht, die Kartoffeln so lange wie möglich im Boden wachsen zu lassen, bedarf keiner weiteren Begründung. — Kalte Nächte sind in der letzten Zeit wiederholt zu bezeichnen gewesen. Die Kälte kommt unstreitig viel zu früh und kann namentlich für die Gemüsegärtner und damit für unsere Gemüseversorgung, von ernsten Folgen begleitet sein. Wenn das Gemüse auch nicht gerade erfriert, so wird es doch im völligen Auswachsen behindert Nur für das Gedeihen des Ungeziefers ist diese Nachtkälte ungünstig, und das wäre der einzige Vorteil davon. (M. I.) In de: Tagung für kriegswirt schaftliche Aufklärung am 24. August 1917 zu Dresden, äußerte sich der Hallenser Physiologe Professor Dr. Abderhalten in seinem Vortrag über Krieg und Gesundheit auch über die Nährschäden, die bei einseitiger Ernährung mit gewissen pflanzlichen Nahrungs- mitteln, wie polierten Reis, Mais auftreien, und nannte dabei auch die Kohlrübe, die ja derzeit für alle möglichen Schäden an der Gesundheit verantwortlich gemacht wird. Die irrtümliche Deutung, die seine Äußerung in einzelnen Presseberichten erfahren hat, veran laßte den Redner bereits zu einer Richtig stellung in der er ausdrücklich sagt: „Es wurde nur auf Grund von in mancher Gegend ge machten Erfahrungen davor gewarnt, die Kohlrübe über lange Zeit als Hauptnahlungs- mittel zu verabreichen. Die Kohlrübe ist als Beinahrung nützlich und macht nicht die ge ringsten Störungen. Kohlrüben - Perioden müßen jedoch vermieden werden". Die gute Kartoffelernte, die uns in Aussicht steht, läßt uns bestimmt erwarten, daß wir die Kohlrübe künftighin nicht mehr als allzu ausschließliche Retterin in der Not mit nachträglichem Un- dank werden zu lohnen brauchen, daß sie viel mehr dauernd in ihrer bescheidenen Neben rolle als Zukostspenderin den Gefallen allgemein finden wird, mit dem man sie'darin im Rhein land von altersher schätzt. — Beschlagnahme von Metallteilen in Häusern. Man schreibt uns: Es ist in ab- flhbarer Zeit mit der Beschlagnahme der Türklinken und Fenstergriffe aus Messing zu rechnen. Zu dieiem Zweck ist eine besondere Metallersatzstelle in Berlin errichtet worden, deren hauptsächlichste Aufgabe die Sicher stellung der Ersatzbeschaffung für die in An spruch genommenen Melallteile ist. In erster Linie werden sür die beschlagnahmten Tür klinken und Fenstergriffe Ersatzteile beschafft werden, die von der Metallersatzstclle nicht nur geliefert, sondern auch durch eigenes Personal angebracht werden sollen. — Wie kann man Gas sparen? Zweck mäßige Regeln zur Gasersparnis hat das Städtische Gaswerk in Frankfurt a. M. aus gestellt. Im wesentlichen lauten sie: Lösche sämtliche Zündflammen. Lasse große Brenner durch kleinere Liliput- oder Zwergbrenner er setzen. Halte jeden Brenner in Ordnung, lasse Müngel beseitigen. Halle die Unterseite der Kochgefäße rein; Ruß ist schlechter Leiter. Verwende dünnwandige, flache Kochgefäße und nur solche mit Deckel. Stelle die Flamme so ein, daß sie nicht über den Boden des Kochgesäßcs hinausschlägt, sondern den Boden rand zwei Finger breit unberührt läßt. Ve- nutze den Rippenring für Kochgefäße, die größer sind, als der Kochplattenausschnitt. Drehe, sobald der Inhalt des Gefäßes kocht, den Gashahn zurück. Stelle nach dem An kochen geeignete Kochgesäße zum Weite ckochen übereinander und bedecke die oberen Gefäße mit Deckel und Tuchhaubr. Bereite warmes Wasser in einem Topf, der statt des Deckels auf das Kochgefäß gesetzt wird, und erwärme das Wasser nicht über die notwendige Temperatur. Zumischen von kochendem zu kaltem Wasser ist unvorteilhafter, als die Er wärmung der ganzen Wassermenge. Verwende Oschatz. Eine Falschmünzer - Werkstatt wurde hier entdeckt. Der Inhaber war schon vor einiger Zeit auswärts festgenommen morden. Es waren von ihm Zehnpfennig stücke in größeren Mengen hergestellt worden. Borna. Eine rohe Tat vollführte ein bei einem Gutsbesitzer in Großpötschau in Diensten stehender etwa 15 jähriger Bursche. Um sich wegen einer von seinem Dienstberrn erhaltenen Zurechtweisung an diesem zu rächen, stach er mit einem Messer einen wertvollen Zugochsen in der Hüftgegend in den Leib. Die Wunde verschlimmerte sich derart, daß das Tier dem Verenden nahe war und.ab geschlachtet werden mußte. Auerbach i. V. Wegen Unzuverlässigkeit (fortgesetzte Vornahme von „Blind- schlachtungen") wurde der Fleischermeisters witwe Anna Elise Meisel vom Stadtrat der Schlächtereibetrieb und der Handel mit Fleisch und Fleischwaren untersagt, das Geschäft be hördlich geschloffen und eine größere Menge Rind- und Schweinefleisch beschlagnahmt. Torgau. Von dem Schweinebestandc des Rittergutes Plotha sind dieser Tage plötzlich elf Schweine, die im Garten deS Rittergutes auf Weide getrieben waren ver endet auigesunden worden. Da die Ursache, die zu dem plötzlichen Verenden der Tiere geführt haben könnte, unbekannt und hinsicht lich der großen Zahl der mit einem Mal« eingegangenen Tiere als eine natürliche nicht anzusehen ist, wurde bei der Gutsverwaltung sofort der Verdacht laut, daß oie Tiere ver giftet worden seien. Dieser Verdacht hat sich auf einen auf dem Rittergute beschäftigten französischen Kriegsgefangenen verdichtet.