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«W D s lE^W M W A sl^» I I^I I II II » ^A/Ach-^ H, Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,W Mk. frei ins Haus, ßn Ser Seschästsstelle abgeholt 1 Mk. Einzelne Nummer IO pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Lonnabcnö Nachmittag. Unterkaltungs- und Bnreigebiatt Anzeigen-Prels: Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum 18 pfg. Nektsmen Sie einspaltige vetit- zeile oöer Seren Naum 3V psg. Sei belangreichen Aufträgen u.MeSer- Holungen entsprechenoer Nabstt. M wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö hanösrbeit". Druck unö Verlag von Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrilla. , -- > - Nummer 76 Sonntag, den IZuli W? verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, Lrotz-Okriila. ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Gemeinderatswahl. Die vorzunehmende GemeinderatsergänzungSwahl findet wie folgt statt und zwar: Sonnabend, den 7. Juli, mittags 1—4 Uhr die erste Klaffe der Ansässigen. Sonnabend, den 7. Juli, nachm. 5—8 Uhr die zweite Klaffe der Ansässigen. Sonntag, den 8 Jnli, mittags 1—4 Uhr die erste Klasse der Unansüssigen. Sonntag, den 8. Jnli, nachm. 5—8 Uhr die zweite Klaffe der Unansässigen. Wahllokal Gemeindeamt Ottendorf-Moritzdorf. Alle stimmberechtigten Gemeindemitglicder werden hiermit geladen, sich zur Wahl iinzufinden. Die zu Wählenden sind auf dem im Termin abzugebenden Stimmzettel ge nau zu bezeichnen, damit über deren Person kein Zweifel besteht. Vttendorf'Moritzdorf, am 28. Juni 1917. Der Gemeindevorstand. NenesteS vom Tage. — Die flandrische Front stand im Zeichen schwerer Fernfeuerkämpfe. Die deutsche Be schießung des Hafens von Dünkirchen und des Bahnhofs Adinkerke war von außerordentlicher Wirkung. ES wurden zahlreiche Treffer be obachtet. Die Engländer versuchten, mit einem 30-Zentimeter-Geschütz auf Ostende zu antworten. Es wurde jedoch kein militärischer Schaden angerichtet. Bereits nach den ersten Schüssen wurde das englische Geschütz von deutschen Fernbatterien unter Feuer genommen und zum schweigen gebracht. An verschiedenen Stellen der Front wurden die femdlichen Gräben planmäßig unter zusammengefaßtes Artillerie- und Minenfeuer genommen. Schwere Beschädigungen konnten festgestellt Werden. Die englische Gegenwirkung war gering. Bei dem Versuch, die deutsche Artillerie zum Schweigen zu bringen, wurden die brtttischen Batterien von den deutschen Unter Feuer genommen und eingedeckt. Bei Wer Sicht wurde das Feuer von den deutschen Artilleriefliegern in vorbildlicher Weise geleitet. E« konnten zahlreiche Explosionen in den englischen Batterie- stellungen festgestellt werden. Südlich Nieuport, nördlich Apern und bei La-Baffee- Bille wurden Gefangene eingebracht. — Nei Fontaine wurde das in den Kämpfen der letzten Tage noch in englischer Hand gebliebene kleine Grabenstück durch den Stoßtrupp eines rheinisch-westfälrschen Re giment» gesäubert. Wahrend Artilleriesperr- seuer die Berbindung nach rückwärts abschnitt Und Maschinengewehre in hervorragender Weise von der Flanke aus wirkten, wurde die Be satzung von den Slotztruppen angepackt und überwältigt. Die blutigen Verluste der Engländer waren erheblich. Die überlebenden 2 Offiziere und 62 Mann wurden gefangen genommen. — An der AiSnefront hielt sich die stanzöstsche Artillerietütigkeit in mäßigen Grenzen und war lediglich gegen die neu er oberten deutschen Stellungen bei Vauxaillon Und Laffaux zeitweue lebhafter. Dre deutschen Batterien bekämpften erfolgreich die französischen Artilleriestellungen und nahmen bi« feindlichen Gräben mehrfach unter Wirkungsfeuer. — Mangels sachlicher Erfolge wird von M englischen Zeitungen als Ersolg der Arras- und Messinesschlacht der Niederbruch der deutschen Trupenmoral gerühmt: die Stimmung der deutschen Soldaten sei so schlecht wie gegen Ende der Sommekämpfe. Es ist etwas unvorsichtig von den englischen Publizisten, einen solchen Vergleich zu ge brauchen. Denn die Sommeschlacht endete mit einem trostlosen Versinken der britischen Offensive in Schlamm nnd Blut. Als deutsche Antwort erfolgte der Siegeezug durch Rumänien. Da die englischen Militärkritiker jelbst zugeben mußten, daß die deutsche Ver teidigung gegenüber der Sommeschlacht zu genommen hat, könnten sie die logische Folgerung daraus auf die kommenden Sommer- und Herbstoperationen leicht ziehen. LerMcheS und Sächfifches. Vttendorf-Vkrilla, so. Juni M- — Ein Unglücksfall erlitt gestern ein in Moritzburg befindlichen Holzfuhrwerk der Firma Schifft und Sohn. An einer ab- chüssigen Stelle konnte der Fahrer des Ge- chirrs den Klötzerwagen nicht fest genug an- chleisen, sodaß derselbe ins Rollen kam, hier- ,ei kam ein Pferd zum Stürzen und wurde von dem schweren Wagen derart übersahren, sodaß es getölet werden mußte. Der au dem Wagen sitzende Aufläder Kästner wurde herabgeschleudert und erlrtt derartige Ver letzungen, daß er in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. — Auch in hiesiger Flur hat das Ab- mähen des Roggens begonnen. Das Er gebnis ist ein recht unbefriedigende», hat doch hier seit schon langer Zeit Regen gefehlt wie er in der Umgebung doch manchma eingetreten ist. Der so üppig stehende Grün klee ist fast gänzlich verdorrt, und der Land wirt sieht nut Sorgen der Zukunft entgegen, wenn nicht bald ein durchbringender Regen eintritt, fehlt ihm doch das Futter für das Vieh und die so nötig gebrauchten Erzeugnisse Butter, Quark und dergleichen werden weniger. Der Hafer ist meist verdorrt und bietet einen traurigen Anblick. Möge auch unsere Gegend bald einmal einen ergiebigen Regen erhalten, damit wenigstens aus Herbstsuller gerechnet werden kann. — Dre .Verwertung von Quark ist durch den Mangel an Fettstoffen sehr in den Vordergrund gerückt. Leider hat sich das System der Sammlung nichl so bewährt, wie man es gewünscht hatte. Für die Land leute ist es sehr lästig, allen Quark an die Sammelstellen zu liefern, wo er in der Hitze nicht besser wird, sondern leicht säuert und unschmackhaft wird. Als jede Wirtschaft ihren Quark zu Käse verarbeitete, war eS besser. ; — Eine Erhöhung der Gemüsepreise steht demnächst zu erwarten. Der Ausschuß für Gartenbau des Landeskulturratcs hat sich in einer dringlichen Sitzung mit der Frage der Gemüseprerse beschäftigt, wobei hervorgehoben wrude, daß infolge der Trockenheit eine Miß ernte in Frühgemüse eingetreten ist, weshalb die zur Zeit bestehenden Höchstpreise unhalt bar geworden sind. Infolgedessen hat sich der Ausschuß für die sofortige Aushebung der jetzigen Höchstpreise ausgesprochen und unter Aufhebung aller bestehenden Lieferungsverträge einen 50prozentigen Zuschlag für die meisten Gemüsesorten vorgeschlagen. Die neuen Presse sollen bis 1b. September dieses Jahres Geltung haben, worauf der Gartenbauaus- schuß die Winterpreise für Gemüse neu fest- i etzen wird. Von dem Wegfall der Höchst- weise wird auch eine Belebung des Gemüse- narktes erwartet. Zur Erhöhung der Preise ist natürlich auch die Zustimmung der Zentrale für Lebensmittelversorgung not wendig. — Ueber den Verkehr mit Heu erlassen die stellvertretenden Generalkommandos XI1 und X1X eine Bekanntmachung, wonach Heu bis auf weiteres nur an Militärverwaltungen und an sächsische Kommunalverbände abgesetzt werden darf. Die Eisenbahn darf Heu zur Beförderung nur annehmen, wenn der Fracht brief auf ein Proviantamt oder einen säch- ischen Kommunalverband als Empfänger auiet. Kaust die Militärverwaltung oder ein sächsischer Kommunalverband Heu, so ist der Erwerber verpflichtet, eine Bescheinigung auszustellen, aus der die Menge ves er- worbenen Heus und der Name des Ver- äuberers ersichtlich ist, und diese Bescheinigung demjenigen Kommunalverband einzusenden aus dem das Heu stammt. Diese Be stimmungen gelten nicht für den Kleinverkau von Heu in Mengen von täglich nicht mehr als b Zenntern, sofern es unmittelbar an den Verbraucher abgesetzt und zur Beförderung bis zum Verbrauchs»« weder Eisenbahn nock Wasserweg benutzt wird. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des tz 9b des Preußischen Gesetzes über den Belagerungszustand und des Reichsgesetzes vom 11. Dezember 1915 mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder Hast ober Gelostrafe bis zu 1500 Mark bestraft. — Tränkt die Zugtiere in der heißen Jahreszeit! Bei der andauernden Hitze ist es zweckmäßig, daß alle Fuhrwerksbesitzer darauf aufmerksam gemacht werden, daß in den meisten Fällen Hitzschlägen der Tiere vor gebeugt wird, wenn die Tiere öfters und reichlich getränkt werden. Die Hitzschläge hängen mit einer durch die hohe Temperatur bewirkten starken Verdickung des Blutes zu- sammen, und immer muß wieder hervor gehoben werden, daß diese gefährliche Störung des Blutumlaufes durch reichliche Wasser zufuhr beseitigt werden kann Müssen Zug tiere längere Zeit auf der Straße halten, so sorge man auch dafür, daß sie nicht der Sonne ausgesetzt sind, sondern im Schatten stehen. (K. M.) Am 1. Juli 1917 ist eine neue Bekantmachung, betreffend Beschlagnahme, Bestandserhebung und Höchstpreise für Salz säure in Kraft getreten. Die Bekannlmachun bezieht sich auf Salzsäure jedes Stärke- und Reinheitsgrades. Der Verbrauch ist nur au Grund von Erlaubnisscheinen gestattet, di von der Chemischen Abteilung der Königlik Preußischen Kriegsministeriums ausgestell werben. Eines Erlaubnisscheines bedarf hin gegen nicht, wer nicht mehr als 100 Salzsäure von 200 Le. im Monat verbraucht. Ferner sind Höchstpreise festgesetzt mit gleich zeitiger Regelung der Zahlungsbedingungen nd der Preiszuschläge für Verpackung und versand. Alle weiteren Einzelheiten ergeben ich aus dem Wortlaut der Bekanntmachung elbst, die bei den Polizeibehörden einzusehen t. Flöha. Gestern früh fuhr infolge Ver- agens der Luftdruckpremse der um 5 Uhr 58 iinuten in Erdmannsdorf abfahrende lrbeiterzug auf der Strecke Chemnitz—Flöha kurz vor der Eisenbahnhaltestelle in Flöha einem nach Dresden fahrenden Güterzug in sie Flanke. Viele Passagiere de» stark be- etzten Personenzuges sprangen aus dem Zug. Dabei wurden vier Personen verletzt, indessen nur leicht. Der Schaden ist bedeutend. Fünf Wagen des Güterzuges sind zertrümmert, weitere Fünf Wagen und die Maschine de- Zersonenzuges stark beschädigt. ^Crossen. Beim Baden an einer un erlaubten Stelle der Mulde in Zwickauer Flur ist der 13'/, Jahre alte Schultnabe Erich Max Seifert ertrunken. Oelsnitz. Durch Entziehung der Zucker- karten, zunächst vom Monat Juli ab, ergriff der Kommunalverband Gegenmaßregeln gegen vie Buttererzeuger und Hühnerhalter im Oelsnitzer Bezirk. Viele hatten ihre Erzeug- nisse überhaupt nicht abgeliefert, andere sind den behördlichen Vorschriften nur unzulänglich nachgekommcn. Durch die ergriffenen Maß nahmen soll auch der Schleichhandel auf dem Lande unterbunden werden. Plauen. Aus Gram über den kürzlich erfolgten Tod ihrer Mutter stürzte sich am Dienstagmittag die bei einem hier in der Seumestraße wohnenden Kaufmann als Dienst- mävchen beschäftigt gewesene, aus Tanna stammende 20 Jahre alte Anna Ella Eichel- kraut aus dem Fenster der im vierten Stock« werk gelegenen Bodenkammer auf die Straß« herab und erlitt so schwere innere Verletzungen, daß sie bald verstarb. Aß manns Hausen. Für nicht weniger als 132000 Mark wurde kürzlich in dem be- nachbarten Rüdesheim ein Faß Wein von 1200 Liter verkauft, so daß also der Liter hiervon auf 120 Mk. zu stehen kam! Da» rief selbst unter den hiesigen Kurgästen eine gewisse Aufregung hervor, denn mit Recht fiugen sie sich, wohin e» führen sollte, wenn die Weinpreise noch weiter in der bisherigen Weise in die Höhe gingen. Nun, glücklicher weise können wenigstens die hiesigen Kur gäste die jetzigen Weinpreise noch immer be zahlen. Denn unser Gichtbad beherbergt augenblicklich nur reiche Leute, da diejenigen, denen ihr Geldbeutel den Aufenthalt in den teuren Badeorten nicht erlaubt, sich seit einigen Jahren immer mehr daran gewöhnen, sich eines billigeren Mittels gegen Gicht und Rheumatismus, als es eine Badekur ist, zu bedienen. In geradezu erstaunltcherweise haben sich nämlich in letzter Zeit die bekannten Amol-Präparate der Firma Amol-Versand von Vollrath Wasmuth in Hamburg 40, überall eingebürgert, und ganz besonder« Hal da» neueste dieser Präparate, die Amol Rheuma-Gicht-Tablette, auf dem Gebiete der raschen und gründlichen Heilung von Rheuma tismus, gichtigen Gelenkschmerzen, Glieder anschwellungen, Ischias und Influenza, sowie bei den mannigfaltigen auf Erkältung zurück zuführenden rheumatischen Erkrankungen wahre Triumphe gefeiert. Daher kann denn auch ore wachsende Bevorzugung, welche dem Heil verfahren mit diesem ebenso einfachen wie er probten, durch die Apotheken zum Preise von 2 Mk. und 3,50 Mk. per Packung zu be ziehenden Mittel, gegenüber den teueren und manchmal auch recht langwierigen Badekuren zu teil wird, nicht weiter in Erstaunen setzen.