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Ottendorfer Zeitung : 17.10.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191710178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171017
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-17
-
Monat
1917-10
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.10.1917
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Veutlcker R,eickstag. (Orig.-Bericht.) Berlin, S. Oktober. Das Haus besaht sich zunächst mit einer großen Reihe kleiner Anfragen, denen aber nie mand größeres Interesse entgegenbringt. Nach ihrer Erledigung wird die am 6. d. Mts. ab gebrochene Aussprache über die alldeutsche Agitation fortgesetzt. Dazu nimmt das Wort Abg. Dittmann (U. Soz.). Der Redner wendet sich mit scharfen Worten gegen die Re gierung und zieht sich mehrfach Ordnungsrufe zu, so als er der Regierung vorwirst, sie predige öffentlich Len Verständigungssrieden und erstrebe heimlich den Eroberungssrieden. U. a. behauptet er' auch, die Negierung sei Gefangener der Militärpartei. Reichskanzler Dr. Michaelis wandte sich gegen die Ausführungen des Abg. Dittmann und erklärt u. a.: Ich habe gesagt: allen politischen Parteien und Richtungen, sofern sie nicht den Bestand des Deutschen Reiche? und Staates gefährdende Ziele verfolgen, will ich mit gleicher Objektivität gegenüberstehen. Die Partei der Unabhängigen Sozial demokraten steht für mich jenseits dieser Linie. (Große Erregung bei den U. Soz. Lebhafte Bravorufe rechts. Erneutr stürmische Zurufe bei den U. Soz. Abg. Geyer (U. Soz.) ruft: „Jetzt wissen wir, Ker Sie sind!" Andere U. Soz. rufen: „Wir bleiben länger als Sie!" — Lachen rechts.) Der Reichskanzler widmet dann der Organisation für die Aufklärung im Heere eine eingehende Darstellung. Er gibt die wefent- lichen Gebiete der Aufklärungsarbeit an und betont nochmals, daß alle dazu getroffenen Veranstaltungen selbstverständlich keiner Partei- propaganda dienen dürfen. Der Reichskanzler führt dann fort. „Wir würden sehr viel weiter kommen, wenn auch diejenigen, welche die Friedenskundgebung des 19. Juli bekämpfen und welche von ihr behaupten, daß diejenigen, welche einen Frieden nach ihr erstreben, einen H.ungersrieden erreichen wollen, dieser Resolution gerechter würden. Wir müssen die Ziele in der Kundgebung in ihrem positiven Sinn verstehen, in ihrer kraftvollen Seite, das müssen wir her ansarbeiten, wir müssen uns klar machen, was darin enthalten ist, wir müssen unterstreichen, was dort gesagt ist. Das deutsche Volk wird wie ein Mann zusammen stehen, unerschütterlich ausharren und kämpfen, bis sein und seiner Berbündeten Recht auf Leben und Entwicklung gesichert ist. In seiner Einigkeit, ist das Deutsche Reich unüberwindlich. Ich habe mit Zustimmung des Reichstags an demselben Tage die Ziele nach der Richtung hin umschrieben, daß ich sagte, wir müssen die Lebensbedingungen des Deutschen Reiches auf dem Festland und über See garantieren, wir müssen es davor sichern, daß sich der Bund unserer Gegner zu einem wirtschaftlichen Trutz bunde auswächst. Meine Herren, wir können in diesem Rahmen einen Frieden durchsetzen, der dem Bauern den Lohn seiner Scholle ge währleistet, der dem Arbeiter Lohn und Ver dienst und die Grundlagen sozialen Aufschwungs gibt, der der Industrie Absatz verschafft, der unsere stolzen Schiffe aus Bremen und Ham burg wieder frei ausfahren, anlegen und Kohlen in aller Welt einnehmen läßt, einen Frieden breitester wirtschaftlicher und kultureller Ent wicklung, einen wirkliche« Frieden der Kraft? den können wir in diesem Rahmen erreichen! Solange unsere Gegner uns mit Forderungen gegenübertreteu, die jedem einzelnen Deutschen als unannehmbar erscheinen, solange unsere Gegner an den schwarzweißroten Pfählen rütteln wollen, solange sie mit der Forderung an uns herantreten, daß wir von deutschem Lande etwas geben sollen, solange die Gegner den Gedanken verfolgen, zwischen das deutsche Voll und seinen Kaiser einen Keil zu-treiben: solange bergen wir unsere Friedenshand in den verschränkten Armen. Wir warten ab, wir können warten, die Zeit läuft für uns. Bis Das Katsel seiner 6ke. 1Sj Roman von Ludwig Hasse, gsorgctzung.i „Sprich es nur aus, Alexander. Er ist mein Vater. Aber ich bin nicht das Kind einer leichtsinnigen Laune des Augenblicks — der Fürst selbst hat schwer gelitten, als meine Mutter starb, ehe er sie zu seiner Gattin machen konnte — ein anderes Mal erzähle ich dir von meiner Mutter. — Heute handelt es sich um dich. Als ich von deinen Plänen hörte, fühlte ich sofort, daß es meine Pflicht war, dich aufzusuchen, das Gefühl des Stolzes, des Trotzes, des Mißtrauens und Zornes, welches mich nach unserer letzten Begegnung beseelte, zurückzudrängen, zu dir zu eilen und dich auf zuklären. Ich sagte mir, daß du heute ruhiger sein würdest und mich anhören würdest — war ja auch ich ruhiger geworden und konnte zu dir ohne jede Erregung, welche mich bei unserer letzten Unterredung durchbebte, sprechen. — Alexander, du darfst deinen Besitz, an dem du so hängst, nicht aufgeben! Ich will dir helfen, dich frei zu machen." „Du, Margarete?* „Ja, ich. Sieh, als ich meinem Vater meinen festen Entschluß mitteille, die Scheidung unserer Ehe einzuleiten — du weißt jetzt, aus welchen Gründen — zürnte er nur und «klärte mir, daß er mich dann nicht mehr als seine Tochter in seinem Hauie behalten könne. Die geschiedene Frau hat ja in der Wiener ersten Gesellschaft keine Stellung. — Die katholische Religiös kennt keine Scheidung des ELesalra- das geschieht, bis die Feinde einsehen, daß sie diese Forderungen zurückstellen müssen, solange müssen die Kanonen und die U-Boote ihre Arbeit tun. Und unser Friede wird doch kommen! Staatssekretär des Reichsmarrneamts v. Capekle: Die russische Revolution hatte einigen wenigen Leuten an Bord unserer Flotte die Köpse ver dreht und revolutionäre Gedanken in ihnen großgezogen. Der wahnwitzige Plan dieser wenigen Leute ging dahin, auf allen Schiffen Vertrauensmänner zu wählen und die gesamte Mannschaft der Flotte zur Gehorsamsverweige rung zu erziehen. Auf diese Weise sollte, ge gebenenfalls durch Anwendung von Gewalt, die. Flotte lahmgelegt und der Frieden erzwungen werden. Tatsache ist, daß diese Leute mit der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei in Beziehungen stehen. Aktenmäßig steht fest, daß der Haupt-Agitator hier im Reichstag im Fraktionszimmer der Unabhängigen So zialdemokratie den Abgeordneten Dittmann, Haase und Bogtherr seinen Plan vorgetragen hat. Die Abgeordneten haben auf die Gefähr lichkeit der Handlungsweise hingewiesen und zur größten Vorsicht gemahnt, aber ihre volle Unter stützung durch Übermittlung von Material zur Aufreizung der Flotte, zugesagt. Dieser Lage gegenüber war cs meine erste Pflicht, daS Ein dringen des zugesagten Materials in die Flotte unmöglich zu machen. Ich habe daher die zu ständigen Kommandobehörden «sucht, die Ver- hreitung dieses Materials in der Flotte mit allen Mitteln zu verhindern. Uber die weiteren Vorgänge innerhalb der Flotte kann ich mich hier nicht äußern. Einige wenige ehr- und pflichtvergessene Leute haben sich schwer ver gangen und sind der verdienten Strafe An geführt worden. Trotzdem will ich hier vor aller Öffentlichkeit sagen, daß die umlaufenden Gerüchte, die auch mir Zugegangen sind, maßlos übertrieben sind. Die Schlag- sertigkeit der Flotte war nicht einen Augenblick in Frage gestellt und so soll es bleiben. Abg. Dr. David (Soz.) erklärt zu den Ausführungen des Kanzlers, daß jede Partei volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung ver langen müsse. Sind Handlungen nachweisbar, die gegen die Gesetze des Staates verstoßen, so sollen die, die sie begangen haben, selbst verständlich unter diese Gesetze. Davon ist keine Partei ausgenommen, und auch die Unabhängige Sozialdemokratische Partei kann und wird für ihre Mitglieder keine Straffreiheit verlangen. Zum Schluß wendet sich der Redner gegen die VaterlandSpartet, die keineswegs aus der Tiefe des Volkes stemme, sondern eine Partei der oberen Zehntausend sei. Abg. Dittmann (U. Soz.): Die An klagen des Staatssekretärs v. Capelle sind un berechtigt. Redner gibt zu, verschiedentlich mit dem von dem Staatssekretär erwähnten Matrosen gesprochen zu haben, aber seinen Plan habe er nicht enthüllt. Der Matrose habe mancherlei Beschwerden vorgebracht, hauptsächlich, daß die Mannschaften Mangel an geistiger Nahrung leiden. Sie wollten die Blätter der Unab hängigen Sozialdemokratie lesen. Da habe er Vorsicht empfohlen. Abg. Vogtherr (U. Soz.): Der Plan, zum Ungehorsam in der Marine aufzureizen, um die Flotte lahm zu legen und dadurch den Frieden herbeizuführen, hat keine Beziehungen zur Rnabhängigen- Sozialdemokratie. Abg. Dittmann (U. Soz.) erklärt wieder holt Matrosen und Soldaten empfangen zu haben. Dieses Recht lasse er sich nicht nehmen. Staatssekretär v. Capelle verwahrt sich dagegen, als habe er den drei Reichstagsabgeordneteu die Absicht unterlegt, sie wollten die Marineleute mit hochverräterischen Plänen erfüllen. Aus seinen Ausführungen, die er im Stenogramm noch einmal vorliest, ginge das absolut nicht hervor. Aber er werde akten mäßig durch Auszüge aus den Verhandlungen beweisen, wie die Dinge sich in Wirklichkeit voll zogen haben. So habe einer der Matrosen aus gesagt, man habe ihm «klärt, nur io weiter sort- zmahren, aber man solle große Vorsicht üben. Dann habe man die Frage der Organisation mentes. — Ich bestand auf meinem Entschluß, ich wollte mir dich ja erobern! Und so trennte ich mich von dem Fürsten, eine Aussöhnung für spätere Zeit erhoffend, wenn ich ihm als wirkliche Gräfin Gallenberg entgegentreten konnte. Ich ging hierher nach Berlin und begab mich in den Schutz des Justizrates. Aber, Alexan der, der Fürst ist ein großmütiger Mensch und er liebt mich. Ohne daß ich es wußte, übergab er dem Justizrat eine Summe für mich, welche meine Zukunft sicher stellt. Nimm das Geld, Alexander! Es ist« dein — du kannst es zur Bezahlung jener Schuld mit benutzen — und was noch fehlt, das werden wir zu sammen «arbeiten durch Fleiß und Sparsam keit . . ." Er trat von ihr fort, seine Stirne hatte sich wieder umwölkt. „Ich kann es nicht, Margarete..." „Alexander? I" „Nein, ich kann es nicht. . ." „Bin ich nicht deine Gattin? — Gehört nicht dir, was mir gehört? Hast du kein Ver trauen zu mir? — Ich tue es ja nur für dich, Geliebter..." „Ich danke dir, Margarete," sagte er ernst. „Ich vertraue dir jetzt in vollstem Maße, und wenn Lu nicht die Tochter jenes Mannes wärest, ich würde ohne Scheu dein großmütiges An erbieten annehmen, da? ich unter diesen Um ständen zurückweisen muß." „Aber. . ." „Verstehe mich recht, Margarets. Ich habe dich lieb, von ganzem Herzen lieb, und nichts als dein eigener Wille kann mich wieder von behandelt, und e? sei den Matrosen bedeutet worden, daß mau sie durch Broschüren und Flugschriften unterstützen würde. Die Unab hängigen erheben hier einen großen Lärm, indem sie darauf Hinweisen, daß ja gerade von Haase und Dogthcrr offen bekannt worden wäre, daß man den Leuten Broschüren gegeben habe. Abg. Dr. Trimborn (Ztr.) gibt seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß der Kanzler sich heute rückhaltlos zu der Friedensresolution des Reichstags bekannt hat. Er spricht ferner die Hoffnung aus, daß der Staatssekretär des Reichsmarineamts das Material in Händen hat, um die Vorwürfe gegen die Unabhängigen Sozialdemokraten klar zu beweisen. Denn nur dann hätte es einen Zweck, daß er die Anklagen im Hause erhoben hat. Äbg. Kreth (kons.) fordert die Abgg. Haase, Dittmann und Vogtherr auf, auf ihre Immunität zu verzichten; denn nur durch ein gerichtliches Verfahren könnte der Tatbestand tlargestellt werden. Äbg. Ebert (Sozt) kritisiert daS Vorgehen des Reichskanzlers gegen die Unabhängigen Sozialisten. Abg. Dr. Stresemann (natl.): Der Staatssekretär des Neichsmarineamts hat gegen Mitglieder der Unabhängigen sozialdemokrati schen Fraktion Anklagen erhoben, die in uns den Eindruck erweckt haben, daß diese Mit glieder der Teilnahme an Meutereien einzelner in der Flotte beschuldigt werden sollten. Wenn dies der Fall ist, gibt das Strafgesetzbuch die Möglichkeit, hiergegen vorzugehen. Eine völlige Klarstellung liegt auch im Interesse» der Be troffenen selbst und im Interesse des ganzen Reichstages, da nur auf diese Weise Schuld oder Unschuld sestgsstellt werden kann. Wir erwarten daher, daß die Reichsleitung sofort alle erforderlichen Schritte einleitet. Abg. Naumann (Forlschr. Vp.): Ob uns die Politik der Unabhängigen Sozialisten ge fällt oder nicht, durch das, was der Reichs kanzler vorhin gesagt hat, sind wir alle genötigt worden, nun für diese Partei und ihre Existenz einzutreten. Die ganze Volksvertretung hat keinen Sinn dafür, eine Partei mit General bann zu belegen. Nach dem Kaiserwort vom 4. August 1914 eine Partei außerhalb des Verbandes der Zulässigen zu stellen, ist eine moralische Unmöglichkeit. Dieser Fall erscheint geeignet, einen parlamentarischen Prüfungs ausschuß einzusetzen, um die ganzen Vorgänge zu verfolgen. Reichskanzler Dr. Michalis verwahrt sich gegen die Anklagen des Abg. Dittmann und erklärt, daß die Regierung ledig lich ihre Pflicht tat, wenn sie die Propaganda in der Marine unterband. Der Kanzler betont, daß er nicht gesagt habe, die Unabhängige Sozialdemokratie stehe außerhalb des Gesetzes. Die beiden Männer, von denen gesprochen worden ist, sind von einem Gerichtshof, der selbständig zu entscheiden hat, von einem gesetz lich eingesetzten Gericht verurteilt worden. Der eine wegen militärischen Aufruhrs im Felde, der andere wegen vollendeter kriegSverräterischer Aufstandserregung. Wer in solchem Verfahren als Zeuge vernommen wird, das unterliegt nicht irgend welcher Entscheidung des Reichs kanzlers und auch nicht etwa des Staats sekretärs des Reichsmarineamts, sondern das Gericht hat nach seiner eigenen Überzeugung darüber zu befinden, wer vernommen werden soll. Äbg. Westarp (kons.) spricht die Hoffnung aus, daß es zu einem Verfahren gegen die Ab geordneten kommen und daß der Reichstag ihnen keine Immunität gewähren wird. Bei der Abstimmung wird daS Miß trauensvotum gegen den Reichs kanzler mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Polen abgelehnt. Die Auswärtige Politik. Staatssekretär v. Kühlmann: Unsere Beziehungen zu der Republik Peru haben sich überraschend zugespitzt. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen ist nur mehr eine Frage kurzer Zeit. Die Republik Uruguay hat den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu uns beschlossen. Dis Frage dir trennen. Aber wenn du mein Weib sein willst, mußt du es ganz sein, mußt du das Schicksal deines Mannes teilen, mußt du ihm vertrauen, daß er dein und sein Leben aus eigener Kraft wieder auibauen kann. Ja, du hast recht, mit blutendem Herzen gebe ich das Haus, die Scholle meiner Väter auf, aber wenn ich wieder ein ehrlicher Mann werden will, Wenn ich den Menschen wieder frei und stolz ins Auge schauen soll, dann muß ich jenen Schritt tun, um mich frei von Schuld zu machen. Und aus diesem Grunde kann ich auch öpin Anerbieten nicht annehmen, denn das Geld, welches du mir bietest, stammt aus der- elben Quelle wie jenes, welches mir so un- sglücklich gemacht hat." Margarete saß da und blickte zu ihm auf, während ihre Wangen' in heißem Feuer er glühten. Plötzlich sprang sie empor und schlang beide Arme um seinen Nacken, heftig aufschluchzend. „Weshalb weinst du, Margarete? Verstehst du mich nicht?" > Sie sah unter Tränen lächelnd zu ihm auf, an seinem Halse hängend. „O, ich verstehe dich, du bester, du edelster, > du liebster aller Menschen," flüsterte sie. „Ich verstehe dich und ich schäme mich, daß ich so- ! klein von dir denken konnte — daß ich selbst so - klein war, dir gegenüber." „Du konntest dich vorher nicht in meinen l Gedankengang hinein versetzen, Margarete, des- i halb konntest du mir jenen Vorschlag machen. Aber jetzt, wo du weißt, wie ich denke, wie ich I fühle, wirst du mir recht geben." der Schließung eines Kohlen- und Kreditabkommens mit Holland ist so weit gefördert worden, daß nur noch wenige Formalien nötig sind, um die endgültige Vollendung zu ermöglichen. Unser Bemühen, einen Gedankenaustausch mit feindlichen Staatsmännern hsrbeizuführen, bat, wie ich mit Bedauern feststellen muß, seit Be antwortung der Papstnote auch nicht eine« Schritt vorwärts gemacht. Ob unsere Gegner die Papstnote überhaupt noch beantworte« werden, ist im Augenblick noch nicht mit Sicher heit abzusehen. Das eine läßt sich aber schon jetzt sagen: was an Kundgebungen mehr oder weniger verantwortlicher feindlicher Staatsmänner vorliegt, was wir täglich in der feindlichen Presst lesen, eröffnet nicht gerade günstige Aussichten daiür, daß durch die Beantwortung der päpstlichen Note die hochherzige Anregung Seiner Heiligkeit irgendwie gefördert werden würde. Trotzdem noch in den letzten Tagen mein verehrter politischer Freund Graf Czernin in Budapest in seiner großen Programmrede nicht nur auss neue die Bereitwilligkeit der Mittelmächte z» einem ehrenvollen Frieden betont und in groß zügiger, weit über den Tag hinausreichender Weise auf die Grundlagen hingewiesen hat, auf denen ein neues Europa aufgebaut werden könnte, sind wir dem Frieden nicht näher gekommen. Die Frage, um die die Völker Europas kämpfen, ist nicht in erster Linie die belgische, sondern e« ist die Zukunft Elsaß - Lo 1 hringen?- Auf die Frage: Kann Deutschland in Elsaß- Lothringen Frankreich irgendwelche Zugeständnisse machen? haben wir eine Antwort: Nein, nein, niemals! Wofür wir fechten und fechten werden bis zum letzten Blutstropfen, sind nicht phan tastische Eroberungen, es ist die Unversehrtheit des Deutschen Reiches- Außer dem französischen Wünscht auf Elsatz-Lothringen gibt es kein absolutes Hindernis für den Frie den, keine Frage, die nicht durch Beratungen gelöst werden könnte, um derentwillen die Auf wendung so vielen Blutes und so ungeheurer Mittel vor den Völkern und der Geschichte sich rechtfertigen ließe. Wir dürfen einen wesentlichen Punkt nicht vergessen, welchen unsere Gegner mit großer taktischer Kunst verschleiert haben- Sie haben noch nicht einmal ihre Friedensziele in einer Weise kundgegeben, die auch nur an nähernd den bestehenden Tatsachen entspricht Was sie dec Welt mitgeteilt haben, ist ein voll kommen aussichtslosesEroberungs' Programm, das nur durchgesührt werden kann nach der vollständigen Niederringung Deutschlands und aller seiner Verbündeten- Ihnen auf diesem Wege zu folgen, haben wir keine Veranlassung. Die deutsche Regierung hat das bisher abgelehnt und wird es ablehnen. Unsere Politik ist real und nüchtern und rechnet mit den Tatsachen, wie sie sind- Stellen sich unsere Gegner so, als könnten sie über das, was die Reichsleitung, was daS deutsche Volk will und beabsichtigt, keine Klar heit bekommen, so ist das Heuchelei. Die auswärtige Politik kann nur erfolgreich sein, wenn sie von der Zustimmung der breiten Menge des deutschen Volkes getragen ist, wen» sie den Willen des Voltes in seiner wesentlichen Gesamtheit vertritt und verkörpert. Um des willen darf der zur Vertretung der auswärtigen Politik Berufene immer wieder in? Gedächtnis bringen, daß, so hoch die Wogen der inneren politischen Meinungsverschiedenheiten auch gehen mögen, jetzt in dieser ernsten und schicksals schweren Stunde jeder mitberufen ist, unserer auswärtigen Politik diejenige Wucht und Ge schlossenheit zu verleihen, die sie braucht, Uw durch Ringen und Aushalren zu erreichet Sieg und Frieden! Abg. Dr. Gradnauer (Soz.): Wollen die Feinde keinen Frieden, dann sagen auch die Sozialisten: In der Verteidigung unseres Landes müssen wir authalten! Elsab-Lolhringeu wild nie ausgeliefert werden. Der Friede muß eine Verständigung nach allen Seiten bringen. Das Haus vertagt sich. „Ja — von ganzem Herzen!" „Und wirst bei mir bleiben — mit wir gehen ?" „Wohin du mich führst." „Und mein Schicksal mit mir teilen?" „Dein Schicksal soll mein Schicksal stütz Alexander." „Noch eins. Margarete! — Wenn der Ver kauf meines Gutes glückt, und jene Schuld ab getragen ist, dann bleibt mir nicht viel mehr übrig; aber genug, um ein neues Leben der Arbeit auf diesem Grund aufbauen zu können- Meine Absicht ist, mich in Texas oder sonstwo anzukausen und das Leben eines einfachen Farmers zu führen — bedenke das, ehe du d!« entschließest — ehe du mein Weib in Wahrheck wirst . . . noch bist du frei . . ." Sie erglühte tief und verbarg ihr Antlitz an seinem Herzen. „Laß mich bei dir bleiben," flüsterte sie und schmiegte sich fest an ihn. Ein süßer Schauer des Glücks, der Selig keit durchrieselte ihn, seine Lippen suchte!', die ihren, die sie ihm willig und sehnsüchtig dal- boten. Eine Weile saßen sie in inniger Um armung da, die Welt um sich vergessend. Ein Ton draußen ans der Hausflur, cw Lachen und Gespräch von Leuten entriß l^ ihre« Traum. Er ließ sie sanft aus seinen Armen gleite»- Dann erhob er sich und reckte sich -empor. Sie sah zu ihm auf mit glücklichem Lächeln. „Ich werde eine kleine passende Wabwun für uns miete» — bist du einverstanden, Liebste?" < polü * Staatsß «ann reist «us seinen kl o n st a n t i Budapest abs *Laut V steht der ernährun Baatssekretä sind neun tr iekretär leitet «ach außen : Behörde üb« skt wichtigen srtlwg mit d R Beirat un "Die N Ausschuß bwmentreten Regelung dei dicken, ist, tr dielmehr ist Negierung vc dorden mit Äeck ein a Musen er Ar Minentreten * Die B derwaltungen Verkehrs Wsten Tag! dessen in eist Mages auf Dieje sind a Mnbabnv«! ^gestellt, dl kenn keiuerle fiesem unnütz furch Echebi Zuschlages a dir Kohlen z Z!enbahnp«s Wageum «r ganz best «isenbahnverl §uß. Im L Mge oder V sei betont »»schlügen bi *Die F Aufstau dc Men hatte : "erbreitele, i ^dringen fa itünf sozialist . *Die am °r Grundlai dnwlraiischen -bildete Agende Na U°r sind Uerbefehlshr Zlegraphen; ^>!ch, Nah« ^Wirtschaft Uen. Unlei "4 Tereschtsck Regierung ai "»gnisstrafe Heilungen ^Jahren Ge Sie nickte > »Und da ^wen —" Er streckte „Ich kom! rufst." k Er nahm wie ich . .Sie sah i Mele leicht. »Verstehst . .„Ich verst Un-den sei, M. '„Auf H.- p» r.Er aber c Und glück «.Eine pass Dürern mit bald ge M in Berli ^tie und mi b! Trunewa! Straße war i Ü ^tur, h^der entia! h Ville °"den im s st 7k Die s 3 Oktober in Mschm Grü Hoben wor i» -- Die an baues M der ,Gw '"gen. - Der P 'mn Woche .-senzender künden babcr cs an allen ?
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