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Ottendorfer Zeitung : 10.10.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191710105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171010
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-10
-
Monat
1917-10
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 10.10.1917
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Oer VerslLnäigungsfrieäen. Ein« Rede des Grafen Czernin. Der österreichische Minister des Äußeren, Graf Czernin, stattete in Budapest dem neuen Ministerpräsidenten Wekerle einen Besuch ab. Bei einem ihm zu Ehren veranstalteten Fest mahl hielt Graf Czernin eine längere Rede, in der er seine Anschauungen über den von Öster reich erstrebten Verständigungssrieden wie folgt zusammenfaßte: „In großen Umriffen ist unser Programm des Wiederaufbaues der Weltordnung, das richtiger als der Aufbau einer neuen Weltordnung zu verzeichnen wäre, in unserer Antwort auf die Friedensnote des Papstes niedergelegt. Es kann sich hier also heute nur darum handeln, dieses Programm zu ergänzen und vor allem eine Aufklärung darüber zu geben, welche Erwägungen uns bestimmt haben, Liese, das bisherige System umstürzenden Grundsätze aufzustellen. Weiten Kreisen mag es überraschend, ja unbegreiflich erscheinen, daß die Mittelmächte und besonders Osterreich- Ungarn in Hinkunft auf militärische Rüstungen verzichten wollen, da sie doch in diesen schweren Jahren nur in ihrer Militärmacht den Schutz gegen Vielsache Überlegenheit fanden. Der Krieg hat zu neuen Erkenntnissen ge führt, die die Grundlage der früheren euro päischen Politik erschüttert haben. Unter vielen anderen politischen Anschauungen ist vor allem auch fene zerronnen, welche vermeinte, Öster reich-Ungarn sei ein sterbender Staat. Wenn wir uns in diesem Kriege als durchaus gesund und mindestens ebenbürtig erwiesen haben, dann folgt sür uns hieraus, daß wir jetzt auf ein volles Verständnis unserer Lebensgewohn heiten in Europa rechnen können und daß die Hoff nungen zerstört sind, uns mit der Gewalt der Waffen uiederringen zu können. Bis zu dem Augen blick, in dem wir den Beweis hierfür erbracht hatten, konnten wir auf den Schutz dec Rüstun gen nicht verzichten und aus einer mißgünstigen Behandlung unserer Lebensfragen durch einen von der Legende unseres bevorstehenden Zu- iammenbruches beeinflußten Europas nicht auS- setzen. Mit dem Augenblick aber, in dem dieser Beweis erbracht worden ist, sind wir in der Lage, gleichzeitig mit unseren Gegnern die Waffen abzulegen und unsere etwaigen Streitig keiten schiedsgerichtlich und friedlich zu regeln. Nur unter internationaler Kontrolle ist dies möglich. Ein jeder Staat wird etwas von feiner Selbständigkeit aufgeben müssen, um deu Weltfrieden zu sichern. Wahrscheinlich wird die heutige Generation das Ende dieser großen Friedensbewegung gar nicht in ihrer Voll ständigkeit erleben; sie kann sich nur langsam durchsetzen, aber ich halte es für unsere Pflicht, uns an die Spitze derselben zu stellen und alles Menschenmögliche zu tun, um ihr Durchgreiseu zu beschleunigen. Bei dem Friedensschluß müssen ihre Grundsätze sestgestellt werden. WaS das erste Prinzip, das der obliga torischen internationalen Schiedsgerichtsbarkeit und der allgemeinen Abrüstung zu Lande, so ist das zweite das der Freih eit deshohen Meeres und der Abrüstung zur See. Ich sage absichtlich das hohe Meer, denn ich dehne den Gedanken nicht auf die Meerengen aus, und ich gebe gern zu, daß für die verbindenden Seestraßen besondere Vor schriften und Regeln werden gelten müssen. Sind diese zwei ersten, soeben angesührlen Momente klargestrllt und gesichert, dann entfällt auch jeder Grund sür territoriale Sicherungen, und dies ist das dritte Grundprinzip der neuen internationalen Rechtsbasis. Wir haben den Krieg nicht geführt, um Eroberungen zu machen, und wir planen keine Vergewaltigungen. Wenn die internationale Abrüstung, die wir von ganzem Herzen er sehnen, von unseren heutigen Feinden an genommen, zur Tatsache wird, dann brauchen wir keine territorialen Sicherungen: in diesem Falle können wir aus Vergrößerungen der österreichisch-ungarischen Monarchie verzichten, vorausgesetzt natürlich, daß auch der Feind unser eigenes Gebiet völlig geräumt hat. Der vierte Grundsatz, der eingehalten werden muß, um nach dieser bösen Zeit eine freie, friedliche Entwicklung der Welt zu verbürgen, ist die freie wirtschaftliche Beläiigung aller und die unbedingte Vermeidung eines zu künftigen Wirtschaftskrieges. Wir müssen, bevor wir einen Frieden schließen, die unumstößliche Sicherheit haben, daß unsere heutigen Gegner diesem Gedanken enyagt haben. Die Frage der Entschädigung, die der Bund unsrer Feinde immer wieder aufwirst, gewinnt einen merkwürdigen Charakter, wenn man die Verwüstungen bedenkt, die ihre Armeen in Galizien, der Bukowina, Tirol, am Jfonzo, in Ostpreußen, in den türkischen Gebieten und den deutschen Kolonien angerichtet haben. Jetzt scheinen sich unsere Gegner in einer drillen Phase zu befinden, indem sie weder unsere Existenz, noch unser staatliches Selbstbestimmungs recht als Bedingung verlangen, sondern mehr oder weniger große Grenzberichligungen fordern. Es werden dem noch andere Phasen folgen, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung in allen feindlichen Ländern heute bestimmt bereits auf der Basis jenes Verständigungssriedens steht. Wenn unsere Feinde uns zwingen, den Krieg fortzufetzen, dann werden wir gezwungen sein, unser Programm zu revidieren und unfererseits einen Ersatz zu verlangen. Ich spreche für den jetzigen Augenblick, weil ich die Überzeugung habe, daß auf der jetzt entwickelten Basis der Wellfrieden zustande kommen könnte, bei Fort setzung deS Krieges aber behalten wir uns freie Hand vor. Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß wir in einem Jahr noch unvergleichlich günstiger dastehen werden als heute, aber ich würde es sür ein Verbrechen halten, wegen irgendwelcher materieller oder territorialer Vorteile diesen Krieg auch nur einen Tag länger fortzuführen, als es die Unabhän gigkeit der Monarchie und die Sicherheit der Zukunft erfordert. Auch diesem Grunde allein bin ich für einen Verständigungsfrieden gewesen. Ich bin nicht sehr zuversichtlich betreffs der Geneigtheit der Entente, jetzt einen Verständi- gungsfrieden auf solcher Grundlage zu schließen. Die erdrückende Majorität der ganzen Welt will diesen unseren Verständigungsfrieden, aber einige wenige verhindern ihn. Mit kaltem Blute und ruhigen Nerven werden wir in diesem Falle unseren Weg weiter gehen. Wir wissen, daß wir durchhalten können, durchhalten im Felde und durchhallen im Hinterlande. Wir waren niemals klein in den vergangenen schweren Stunden und niemals übermütig im Siege. Unsere Stunde wird kommen und mit ihr die sichere Gewähr einer freien friedlichen Entwicklung Osterreich-Ungarns.* verschiedene rcriegrnachrWM. Beginnende Einsicht in Frankreich. In der französischen Bürgerschaft tritt jetzt deutlich die Abkehr von dem Gedanken an denNiederwerfungS frieden her vor. Man hält unter den jetzigen Umständen zwar die kräftige Fortführung des Krieges für unvermeidlich, wünscht aber gleichzeitig die politische Vorbereitung des baldigen Verständi gungssriedens. Bezeichnend dafür ist, daß zu Albert ThomaS, der in diesen Kreisen als kommender Mann gilt, während man Painlevö politisch als lebensunfähig hält, unlängst der Inhaber einer der bekanntesten Pariser Groß firmen kam und namens seiner Kollegen ihn aufforderte, nach Stockholm zu gehen. * Furcht vor der deutschen Heimarmee. Der ehemalige Berliner Berichterstatter der ,Daily Mail', Wile, schreibt: In unserem Lande hört man es nicht gern, aber trotzdem ist es die absolute Wahrheit, daß der Hauptgrund, warum wir Deutschland noch nicht geschlagen haben, darin liegt, daß hinter seinen Soldaten und Seeleujen eine Heimarmce steht, die trotz zunehmender Drangsal und erbarmungsloser Entbehrungen eine geradezu über menschliche Festigkeit an den Tag legt, den Wahlspruch „Durchhalten" zu befolgen. Die Hoffnungsfreudigen reden sich ein, daß die deutsche Fähigkeit, Entbehrungen zu eriragen, nicht uner- schöpftich sei und daß Deutschland im Begriffe stehe, aus den Fugen zu gehen. Ich habe acht k Das Rätsel seiner 6ke. 1§s , Roman von Ludwig Hass«. /-.Der Brief des Grasen lautete: . Herrn Justizrat vr. jur. Kleinschmidt! Hierdurch ermächtige ich Sie, der Frau Gräfin Margarete Gallenberg in meinem Namen mit- -uteilen, daß ich ihren Zukunftsplänen nicht im Wege stehen will und in die Trennung unserer Ehe einwiüige. WaS meine Schuld anbetrifft, so werde ich Sorge tragen, daß diese im Laufe dieses Jahres , gedeckt wird; Lis dahin werde ich meinen Bankier beauftragen, der Frau Gräfin die landeS- l üblichen Zinsen gut zu schreiben. Ich erwarte Ihre näheren Mitteilungen. ' .. Alexander Graf Gallenberg. /VIn hellster Aufregung eilte der Justizrat »ach dem Hotel, in dem der Graf zu logieren , pflegte, aber er erhielt dort nur die Nachricht, daß der Graf bereits abgereist sei. Enttäuscht, entrüstet, kehrte der Justizrat heim. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als den Brief der Gräfin zu zeigen. Ihr blasses Gesicht ver- - zog sich zu einem schmerzlichen Lächeln. l „ES ist gut, lieber Justizrat,* sagte sie. „ES j «ag geschehen, wie er wünscht. Leiten Sie die ; nötigen Schritt« ein. . 11. Mit einem kräftigen „Himmelsackerment k — Der Henker hole die ganze Wirtschaft!" — WM« der alte Inspektor Petersen in die Stube. warf seine Mütze in eine Ecks und begann auf und ab zu laufen wie ein wildes Tier. Frau Petersen, die mit ihrem Strickstrumpf am Fenster saß, sah erschrocken auf. So ärger lich hatte sie ihren Alten noch nie gesehen. „WaS gibt's denn, Karl? — Was ist denn geschehen?" „Was geschehen ist? — Er ist verrückt ge worden — reinwegs verrückt! — Da rackert man sich sein ganzes Leben lang ab, arbeitet sich krumm und lahm, um die Karre in Gang zu halten, und wenn man die Karre aus dem Dreck heraus hat, wenn alles seinen ordent lichen Gang geht und man alle Vierteljahr sein nettes Sümmchen auf die Bank abliefert, dann heißt es auf einmal: Ich mag nicht mehr — ich habe keine Lust mehr, will nach Amerika gehen — verrückt ist das — rein verrückt.. „Ja, aber von wem sprichst du denn?" „Von wem anders als von unserm Grafen," schnaubte der Alte wütend. „WaS denn? — Er will verkaufen?" 'Er will nach Amerika gehen?" „Ja. . ." „Aber da muß er doch einen Grund haben. Man geht doch nicht mir nichts dir nichts von seinem schönen Besitz fort nach Amerika? Oder geht die Wirtschaft nicht gut? Kann er sich nicht mehr halten?" „Unsinn! — Er steht besser, als er jemals gestanden hat. Ich muß dar am besten wissen, der ich die ganze Rechnung geführt habe. Eine große Hypothek ist abgelöst. — Die rückständigen Zinsen alle bezahlt — die Wirtschaft floriert — unddreißig Monate meine ganze Zeit darauf verwandt, Beweise für einen inneren deutschen Zusammenbruch zu ermitteln, muß aber ge stehen, daß sie heute ebenso unauffindbar sind wie je. Ich glaube, daß Lloyd Georges Vor hersage vom Jahre 1915, daß die Verbündeten von dem deutschen Kiiegsbrotgeist mehr zu be fürchten hätten als von Hindenburgs Strategie nie eine schlimmere Bedeutung halte als jetzt. * DieSehnsuchtnach der amerikanische« Hilfe. Zu der in England mehrfach geäußerten Ansicht, „daß, solange die Verbandsregierungen die Wahrheit über die wirtliche U-Bootgesahr verheimlichen, die glühende Begeisterung, mit der die Amerikaner ihren Luftdienst fördern, auf den amerikanischen Wersten fehlen wird," be merkt ,Economist': „Wenn es an dieser Begeisterung wirklich fehlt, dann kann die Zukunft sowohl sür Amerika wie für den Verband sehr sorgenvoll sein. Denn WaS nützt es Amerika, eine große Lustflotte zu Lauen, wenn die Schiffe, um sie nach Frankreich zu schaffen, nicht gebaut werden? Was nützt es, 16 riesige Ausbildungslager zu schaffen und Hunderttausende und Millionen von Leuten auszurüsten und auszubilden, wenn nicht die Schiffe gebaut werden, um sie nach Europa zu schaffen und dort zu versorgen? Selbst im besten Falle kann der englische Schiffsbau die schon erlittenen und noch zu erleidenden Ver luste nicht vor Ende nächsten Jahres wettmachen. Auf amerikanische Schiffe sind wir angewiesen, um das Gleichgewicht in der alten Welt wiederherzustellen." Politische KunMebmI. Lwtschla«». * Der Staatssekretär des Äußeren hat einem Vertreter des W.T. B. folgende Erklärung ab-, gegeben: Der russische Kriegsminisier Warchowski hat auf der Petersburger demokratischen Kon ferenz in seiner Rede behauptet, der deutsche Reichskanzler habe in Stuttgart unter anderem erklärt, daß Deutschland bereit sei, Frankreich Elsaß-Loth ringen zurückzugeben. Die Behauptung des Kriegsministers ist er funden. Ferner hat Warchowski gesagt, daß Deutschland die Absicht hätte, mit England und Frankreich einen Sonderfrieden auf Kosten von Rußland zu schließen, und daß England und Frankreich der russischen Regierung mitgeleilt hätten, sie seien hierfür nicht zu haben. Ich, stelle hiermit ausdrücklich fest, daß Deutschlands keinerlei Sonderfriedensvorfchläge an Frankreich s oder England gemacht hat. "Eine Dreiteilung des Reichs amts desJnnern wird in den Kreisen der Mehrheitsparteien des Reichstages erstrebt. Es ist der Plan ausgetaucht, anläßlich der zweiten Lesung des Nachtragsetats die Errichtung eines ReichsamtS des Innern, eines Reichswirtschafts- amts und eines Reichsamls für Wohlfahrts- Politik vorzuschlagen. Dem Neichsamt sür Wohl- fahrtspolitik sollen nach österreichischem Beispiel die Fragen der Bevölkerungspolitik und der gleichen zugewiesen werden. *Jm HauplauSschuß des Reichstages wurde die Frage des Kriegs Wuchers und Schleichhandels eingehend erörtert. Dabei teilte Ministerialdirektor Delbrück vom Reichs justizamt mit, daß ein neuer Gesetzentwurf des Kriegswuchergesetzes in Vorbereitung ist. Auch der Schleichhandel soll energisch bekämpft werden. Polen. *Der Erhaltung d esDeutsch tums in Polen galt ein Besuch, den dec General gouverneur der Stadt Lodz abstattete. Ex-, zellenz v. Beseler besichtigte die deutschen Schulen und durchfuhr die vom Kriege arg mit genommenen Ortschaften. Am Schluffe des Be suches war Exzellenz v. Beseler Gast des deut schen Vereins in Lodz. Dec Abend gestaltete sich zu einer mächtigen Kundgebung sür die deutsche Sache und gab den festlichen Tagen einen weihevollen Abschluß. In einer An sprache führte der Generalgouverneur u. a. aus, die deutsche Arbeit in Polen soll vor allem dem Bestreben gelten, daß dieses Land in Zukunft eine Sicherung für unser Vaterland bleibt. er hat die letzten zwei Jahre einen Reinüber schuß von 80 000 Mark gehabt — wenn wir so fortwirtschaften, können wir nächstes Jahr die zweite Hypothek kündigen —* „Na, dann begreife ich nicht. . ." „Ich begreife es auch nicht. Aber dahinter steckt ein Frauenzimmer, so wahr ich Johann Karl Petersen heiße! Ein Frauenzimmer ist immer im Spiel, wenn irgend ein Unsinn geschieht." „Nun rede mal vernünftig, Alter. Laß die anzüglichen Redensarten und erzähle hübsch ordentlich. Da — steck' dir deine Pfeife an, das beruhigt dich." Sie reichte ihm die Pfeife und hielt ihm den brennenden FidibuS auf deu Tabak, und als dann di» duftigen Wolken seine Stirn um wallten, da wurde er wirklich ruhiger und ließ sich mit einem schweren Seufzer in seinen Sorgenstuhl sallen. „Ich soll ja noch mit niemand darüber sprechen," Hub er an, „aber dir kann ich's ja sagen, Alte, du wirst e§ nicht weiter schwatzen, uud ich muß eS mir vom Herzen herunter sprechen, sonst sprengt es mir die Brust. Also er ließ mich heute rufen. Ich hab' ihn, seit er von Berlin zurück ist, ja noch gar nicht gesehen, das mögen vierzehn Tage her sein und da dacht» ich mir, er wollte mit mir über die Wirtschaft sprechen. Das tat »r denn auch, aber in ganz andrer Weise, als ich vermutet hatte. Er sragte mich, wie hoch ich den Wert des Gutes mit allem lebenden und toten In ventar wohl taxiere. Nun sage ich ganz harm los : 600 000 — 700 000 Mark kann jeder jetzt * Aus Anlaß der Übergabe deSpol» nischen Schulwesens fand in der Johanniskathedrale in Warschau, die von zahl« reichen Andächtigen gefüllt war, »in vom Erz« bsichof Kakowskl zelebrieneS Pontifikalamt staü An der Feier nahmen teil als Vertreter de» Generalgouverneurs Exzellenz Graf Hutten« Czapski, die deutschen Regierungskommissart beim proviforischen Staatsrat Graf LerchenfelS uud LandschaftSrat von Zychlinski. Erschiene» waren ferner zahlreiche Mitglieder des früheren Staatsrates sowie der Unterrichtsabteilung mit dem Vizekronmarlchall Nikolowski-PomorSli an der Spitze, der Stadlpräsident Fürst Lubomirski und andere tonangebende.Perfönlichkeiten der polnischen Gesellschaft. Pfarrer Cieplinski führt« in einer Ansprache aus : Die Bedeutung dek heutigen Tages könne nur richtig würdigen, wer die Hölle der russischen Schule erlebt habe, deren Aufgabe nicht die Pflege der Seele, sondern ein politischer Kampf gewesen sei. Heule zeige es sich, daß trotz aller Demütigung und Knechtung der polnische Geist sich siegreich be hauptet habe. Nunmehr werde die Schule nicht nur dem Namen, sondern ihrem innersten Wesen nach polnisch sein. Frankreich. *Nach den Erklärung»» französischer Blätter ist eS angesichts der Ohnmacht, in der sich Ruß' land befindet, nunmehr unter England, Frank' reich, Amerika und Japan beschlossene Sach», Rußlands Finanzen, Heer, Ver« provian tierung, Eisenbahnen und Diplomatie unter Vormundschaft dieser Mächte zu stellen. England wird schrill' weife die Leitung der russischen Finanzen in die Hände nehmen, Frankreich die Führung nab' tärischer Operationen, Amerika und Japan El' Neuerung der Eisenbahnen und die Emsuhr des hierzu notwendigen Materials. Schweiz. * Ein französisch - schweizeri scher Wirtschaftsabkommen ist auf die Dauer von drei Monaten abgeschlossen worden. Danach eröffnet eine Gruppe von schweizerische" Banken miü-Einwilligung des Bund-Srats einer Gruppe französischer Bänken gegen Hinter' legung von Werttileln einen Kredit vo" monatlich 12V, Millionen Frank. Frankreich macht dagegen der Schweiz auf- wirtschaftliches Gebiet gewisse Zugeständnisse. Verhandlungen über ein sür längere Zeit abzuschlietzendes überein' kommen sollen-unverzüglich ausgenommen weiden- Schwede«. *DaS Ministerium hat, wie zu "' warten war, seine Entlassung emgereM- Maa rechnet mit der Bildung eines Koalition^ kabinetts, in das zwei Konservative, zw« Liberale und zwei Sozialisten eiUreten würden- Der Sdzialistensührer Brauting, mit dkl" der König eine eiüstündige.Besprechung halte, legte das Programm eines etwakgen Koalitions' Ministeriums vor, in dem der wichtigste Pu"'' das Festhalten Schwedens an un' b e d i n g l e r. N e u t r a l l t ä t ist. Türkei. * Das Handschre i b e n.des S u ltan» an den Papst, dar die Antwort auf dl« Papstnote -enthält, wird jetzt'- in Konstantinop" veröffentlicht.' Der Sultan drückt , seine holst Genugtuung aus und stimmt den.Ausführung«" deS Papstes bei. DaS Handschreiben beton , daß die Türkei lediglich sür uneingeschrLnm Souveränität ihrer nationalen Grenzen. känE Amerika. * Nachseiner französischen Meldung aus Bueno»' Aires hat der Präsident der. Republik dadurÄ- daß die' Legislaturperiode ihr Ende erreicht vollkommen-freie Hand bekommen. Allgem«'" wird die Verhängung des Belagerungszustand«« erwartet, weil dieser dem Präsidenten nicht mn die Möglichkeit zur Beendigung des General' streiks gibt, sondern auch der-Werbeläligkeit I", den Abbruch der Beziehungen r" Deutschland entgegen wirken kan"- Die dem Präsidenten nahestehenden Kreise d«' tonen, daß er dieNeu 1 ral'ttät aufre ch! zu er halten »wünsche. Die Zeitungen, dem Präsidenten nahestehen - und Ursprünge sür einen Abbruch der-Beziehungen-eintrast», nehmen sür eine gütliche Verständigung Stell»"!!' dafür bezahlen, wo alles im besten Stande iss- Gut, sagt er. 300 000 Mark Schulden lasst" noch auf Einödt, dann das meiner Stiefmun" verschriebene Kapital — ich könnte also weh' ganz gut 200 000 Mark heraus kriegen. Gewiß, sag» ich. Dar könnten Sie, wenn Sst verkaufen wollen. Für das Mobiliar d«« Schlosses, die Kunstgegenstände, die Bild", Bücher, Porzellan, Weißzeug und Silber b" komme ich auch wohl an die 80 000, meinte "- Für Liebhaber ist das noch mehr wert, sage i« lachend, immer noch nicht wissend, wo lM"» er will. Auf der Bank haben wir jetzt 7000» Mark? fragt er. 75 000, sage ich. Nun g", sagte er, das genügt, dann will ich verkaufen.-' ich springe vom Stuhle auf uud gucke ihn als ob er verrückt geworden wäre. „Herr Er" scherzen," sage ich, doch er antwortet mit d"" ernstesten Gesicht von der Welt: „Ich sL"st nicht. Ich will Einödt verkaufen, um zu bare!» Gelds zu kommen ..." Ich bin noch - immer sprachlos. „Ich k""' Ihnen den Grund meines Entschlusses nM auseinander setzen," sährt er fort, „aber dürfen mir glauben, daß es ein zwingen-" Grund ist — wenigstens sür mich." Und was wollen Herr Graf beginnen? Wohin wollen Sie ziehen ? . Ich weiß eS noch nicht — Wahrschau"! wandere ich aus — nach Amerika -- oder st»"' wo hin . . . Ich falle vor Schrecken nur meinen S-'j' zurück. Der Graf llap't mir lächelnd am Schuller und sagt: Sie brauchen mast a erschrecken, lieber Pclenen. Für Sie wll vl Ihre na , Der L leipziger s mg zu ni Kurde die ikgeruug r die Gefahr Kar. Seil Anz ungei Kid es ist Krieg du km der «reitet uu Kräfte» u Leipziger l mnenden Flrunde Men dazr M Messen der Mana Aarenkuap Mebol m deutlicher Mwicklum ^ij den bis ! Frühjc D die H Msftom v «chcrn, ol Mgebung kommerziell , Die Za Khr 1915 °uf 2438, Mrfchrilt Ml von d-r Höchstst Mern zm kleder erre «er KriegSr klg und ^rtichajtliä Die E ^iurgemüf M erregt, Minde, del Krieg st erster N Issen in r Uen, de Mtzt meide MUer Besu Leipzig ' Massen u stcn die Irrten - Weniger all Akosten l Mt. Es weitere Arend L x°bten Bi ^kosten - i. Das Ei '-auch ih dd neulral Ä wie scl Mskrast l R dec Al schick uns wendig ^erfunden ^lfe wirkla Volt , Beschla? jMmtt, rv! ?'r Besch,aj Ndierzarn sAstrgarnsp Nm und W werd?! k treu b ^en . .'. ««.Da sprir lprec ein n gep tz Ich brau L»nd was ( weiß ick Am Kg an »n L', sag'- K Fenster A lieber Mir bei kann's 5 el sich von ZM Wir Älchen, d, L Muß Ml Ä ich eS O erdrücke ( dann -- h „ 'n di» aulS-Os Lustig» geh» iVAl perl niir Er l
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