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Ottendorfer Zeitung : 21.10.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191710218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171021
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-21
-
Monat
1917-10
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.10.1917
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Belgiens Urieg^vorbeteitungen. Die dokumentarischen Belege über daS militärische Einvernehmen Belgien? mit der Entente lassen, allen Vertuschungsversuchen zum Trotz, tlar erkennen, daß Belgien durch den nentralitätSwidrigen Anschluß an die Westmächte sich seiner Neutralität einseitig begeben hat, und daß der berühmte Neutralitätsvertrag von 1839 von Belgien selbst und den Garantiemächten Frankreich und England schon längst zu einem wertlosen Fetzen Papier herabgewürdigt war, ehe Deutschland infolge der Einkreisung seiner Feinde gezwungen wurde, aus dieser Tat sache in aufgedrungener Notwehr die Folge rungen zu ziehen. Daß sowohl die belgische Regierung wie auch die große Masse des belgischen Volkes infolge starker Sympathien für Frankreich uns nicht wohlgesinnt war, haben wir schon im Kriege 1870/71 zur Genüge erfahren können. Seitdem ist der Deutschenhaß in Belgien, dank der von Frankreich genährten Werbearbeit, immer fanatischer geworden. Seit dem Jahre l 906 stellt das „neutrale" Belgien einen aktiven Posten in der Rechnung der Einkreisungspolitiker dar, in diesem Jahre ist es durch den Abschluß einer Militärkonvention mit den Westmächten entschlossen auf die Seite der offenen und ver- steckten Gegner Deutschlands getreten. Aus den in Brüssel aufgefundenen Dokumenten hat sich ergeben, daß Mitte Januar 1906 zwischen dem englischen Militärattachä in Brüssel, Oberst leutnant Barnardiston, und dem belgischen Ge neralstabschef General Ducarne vertrauliche Er örterungen über die englischen Maßnahmen für den Kriegsfall mit Deutschland stattfanden. Man habe in England, erklärte Barnardiston, sür den Fall, daß Belgien angegriffen würde, die Landung von ca. 100 000 Mann britischer Truppen in der Gegend von Dünkirchen und Calais vorgesehen. Antwerpen wetde man später als Verpflegungsbasis benutzen, nachdem die Nordsee von deutschen Kriegsschiffen ge säubert worden sei. Nach eingehenden Besprechungen über mili tärische und technische Einzelheiten legte nun seinerseits Ducarne einen vollständig aus gearbeiteten Operationsplan sür ein Zusammen wirken der belgisch-britischen Streitkräfte vor, der die Zustimmung des englischen General- stabschefS Generalmajors Grearson sand. Im Herbst desselben Jahres versicherte der Chef des englischen Generalstabes anläßlich eines Besuches der belgischen Manöver, daß die Reorganisation der britischen Armee es ermög liche, eine Landung von 150000 Mann in er heblich kürzerer Zeit, als veranschlagt, an der flandrischen Küste vorzunehmen. Die unter dem Namen „Oonventions anAla-belZss" be kannten, höchst vertraulichen Besprechungen zeigen Belgien bereits in völligem Einvernehmen mit der Entente, »ine furchtbare Gefahr, in die sich Belgien, wie der belgische Gesandte in Berlin, Baron Greindl, vorahnend in seinen Berichten ausgeführt hat, durch den Anschluß an seine „zweifelhaften Beschützer" begab. Der Plan der englischen Landung in Belgien wurde seitdem sestgehallen und bis in die kleinsten Einzelheiten von den Generalstäben der Entente und Bel giens ansgearbeitet. Die belgische Regierung selbst traf alle Vor bereitungen zu einem Kriege mit Deutschland. Das belgische Festungssystem mit dem starken Befestigungsgürtel Lütlich-Huy-Namur und der gewaltigen Lagersestung Antwerpen war aus- schließlichk gegen Deutschland ausgebaut, die See- lüste, deren großer Seehasen Zeebrügge für den Zweck der Landung englischer Truppen angelegt war, sowie die gesamte französische Land grenze von Namur bis zur Küste, die durch ein gewaltig entwickeltes Eisenbahnnetz den Franzosen ein ideales Aufmarschgelände bot, blieb unbefestigt. Zugleich begann man die belgische Armee unter Einführung der all gemeinen Wehrpflicht nach französischem Muster zu reorganisieren, worauf der König Leopold 11. und der Kriegsminister de Broqueville, ein naturalisierter Franzose, ihr besonderes Augen merk richteten. Daß die belgische Regierung den weit gehenden Absichten eines englischen Eingreirens in Belgien gegenüber keinerlei ernsten Wider stand versucht hat, wie sie dies vom Stand punkte strenger Neutralität unbedingt zu tun verpflichtet war, beweist die Unterredung des englischen Militärattaches Oberstleutnant Bridge mit dem belgischen Generalstabschef General Jungbluth, die ebenfalls ein belastendes Dokument aus belgischen Archiven an die Öffentlichkeit gebracht hat. Der englische Attachö, der Belgien als britisches Festungs glacis betrachtete, sagte, daß England, da eS imstande sei, eine Armee von 160 000 Mann auf das Festland zu schicken, dies auch ohne Belgiens Hilfegesuch erforderlichenfalls zu tun gewillt sei. Der belgische Offizier hat sich dieser echt britischen, brutalen Zumutung ohne Widerspruch gefügt, woraus man Belgiens Ent schlossenheit, sich den Feinden Deutschlands auf Gedeih und Verderb anzuschließen, unschwer er kennen kann. Auch die recht vielsagenden Zeugnisse sür das enge Zusammenarbeiten der belgischen Regierung mit den Generalstäben der Entente, die Aktenstücke, die 1914 dem in Brüssel verbliebenen englischen GesandtschaftSsekretär Grant Watson von den Deutschen abgenommen wurden, und die Daten intimster Art über die belgische Mobilmachung, die Verteidigung Ant werpens und Verabredungen mit den Verbün deten Truppen enthalten, belasten das Schuld- konto der belgischen Regierung aufs schwerste. Es sei noch erwähnt, daß Belgien schon im Juni und Juli 1914.den unauffälligen Einmarsch kleiner französischer Truppenkörper, das Verweilen französischer Genieoffiziere in belgischen Festungen und am 1. August sogar den Einmarsch eine- ganzen französischen Regiments bei Givet ge stattet hat, und daß auch der tückische und völkerrechtswidrige Franktireurkrieg bis inS kleinste von langer Hand organisiert und vor bereitet war. Belgien war nach allem ein höchst aktives Mitglied der Entente geworden, und trotzdem man, wie General Ducarne mehrfach bezeugt hat, in Brüssel genau wußte, daß die Ein- kreisungs- und Angriffspolitik der Westmächte Deutschland keinen anderen Ausweg lassen würde als den Durchmarsch durch Belgien, hat die belgische Regierung in einseitigem Anschluß an die Feinde Deutschlands dessen Notlage ver schärft, eine politische Verblendung, die sich bitter gerächt und Belgien ein wohlverdientes Schicksal bereitet hat, nachdem es dem Geist und dem Wortlaut feiner Neütralitätsverpflichtung jo schwer zuwidergehandelt hatte. verschiedene ltriegsnachrichten. Deutsche Truppen auf der Insel Osel. Die Insel Osel sperrt den Rigaischen Meer busen von der Ostsee ab. Bereits im August vorigen Jahres begannen deutsche Flottenteile in den Rigaischen Meerbusen vorzustoßen. Damals erregte das Vorgehen der deutschen Flotte die besondere Aufmerksamkeit der gegne rischen Presse. Ist die Insel Osel in unserem Besitz, so fällt die Möglichkeit sür die russische Flotte fort, sich im nördlichen Teil des Rigaischen Meerbusens zu hatten. Es bleibt ihr als Aktionsfeld nur noch der Finnische Meerbusen übrig. Sobald sich unsere Flotte ungehindert im ganzen Niganchen Meerbusen bewegen kann, wird die Kriegführung am Lande wesentlichen Nutzen hieraus ziehen. Der rechte Flügel der russischen Armee wird dann durch die Geschütze der Kriegsschiffe bedroht. * Kerenski an die Ostseeflotte. Kerenski hat an den Oberbefehlshaber der Nordfrontarmeen folgendes Telegramm gerichtet: Sagen Sie der Ostseeflotte, daß die furcht bare Stunde der Prüfung ge kommen ist. Rußland erwartet zu seiner Rettung eine tapfere Tal der Marine, und ich als oberster .Befehlshaber fordere von den Mannschasten und von der Führung, daß sie sich opfern. Es naht die Stunde, wo die Ost- feeflotte die Ehre des Vaterlandes, seine großen Überlieferungen und die Freiheit der Revolution verteidigen kann ; es ist Zeil, ernstlich zu be denken, wie man sich dem Feinde stelle. Möge die Flotte unter Führung ihrer Offiziere, deren Daterlandslstbe ganz Rußland bekannt ist, den Feind zurückwerfen. * . Die Lage in Flandern. Das holländische .Algemeen Handelsblad' schreibt: „Daß die Engländer in der dritten Ottoberschlacht in Flandern die ursprünglich inS Auge gefaßten Ziele nicht erreicht haben, wird im englischen Heeresbericht zuMeben. Reuters Erörterungen über schwere Verluste der Deutschen, Mnnitionsmangel sür die schwere Artillerie und Verschlechterung der Moral der deutschen Truppen sind die üblichen Zeichen einer Ent täuschung. Im Gegenteil geht aus allem gerade angesichts der in immer kürzeren Pausen stattfindenden Angriffe der Engländer hervor, daß die Leistungsfähigkeit der deutschen Truppen unvermindert ist." Staatssekretär des NeichSmarineamtS v. Capelle, der sein RücktritlSgesuch überreicht hat. Ententesorge« im vierten Kriegsjahr. ,New York Tribune' bringt folgende Sonder meldung ihres Londoner Mitarbeiters: Die Lage des Tauchbootkrieges kann, wichtschwarzgenug gemalt werden. Es ist unmöglich, ihren Ernst zu übertreiben. Ein britischer Negierungsbeamter schilderte mir die wirtschaftliche Lage der Ententeländer und betonte die Notwendigkeit eines vollen Ver ständnisses für die den Verbündeten und den Ver. Staaten durch das bisher nicht gemeisterte Tauchbootproblem drohende Gefahr in Amerika. Frankreich wird diesen Winter furchtbar durch Kohlenmangel leiden. Italien braucht nicht nur Kohle, sondern auch Getreide, an dem eine ernstliche Knappheit besteht, die mehr innere Unruhen verursacht, als allgemein bekannt ist. Selbst hier in England stehen einige Betriebe auS Mangel an Erzen still. Der Bericht erstatter gibt zum Schluß an, von unterrichteter Seite erfahren zu haben, daß die Tauchboote jetzt nicht lediglich die gewöhnlichen Handels straßen bedrohen, sondern überall auf dem Ozean anzutreffen sind. Politische Kunälch-u. Leutsch!«,». « * Reichskanzler Dr. Michaelis hat in den letzten Tagen eine Reihe von führenden Parlamentariern und anderen Persönlichkeiten empfangen, um mit ihnen die augenblickliche Lage und die zukünftige Gestaltung der Dinge zu besprechen. Dabei gelangte natürlich auch daS Nücklrittsgesuch des Staatssekretärs des ReichimarineamteS Admirals von Capelle zur Erörterung. — Die Meldung, daß der Reichs kanzler nach dem Osten in die betetzten Gebiete abgereist ist, beweist übrigens, daß weittragende innerpolitische Entscheidungen zurzeit nicht zu er warten sind. * Unterstaatssekretär Frhr. v. d. BuSsch» erklärte auf eine Anfrage: Die von dem fran zösischen Ministerpräsidenten Ribot in seiner Rede in der französischen Kammer am 12. d. MtS. aufgestellte Behauptung, Deutschland habe der französischen Regierung in die Ohren flüstern lassen, sie könne durch Vermittlung eine? Poli tikers Verhandlungen über die Rückgabe Elsaß-Lothringens einleiten, - entbehrt jeder Unterlage. Die kaiserliche Regierung hat, wo immer Sondierungen über Fricdensmöglich- ketten an sie herantrelen, keinen Zweifel darüber gelassen, daß deutscher Grund und Boden niemals den Gegenstand von Verhandlungen mit einer fremden Macht bilden könne. *Jn Jena begann am 14. d. MtS. der Sozialdemokratische Parteitag. Zur Einleitung sprach Abg. Scheidemann in einer von 2000 Personen besuchten Versamm lung über Sozialdemokratie, Verständigungs friede, Vaterlandspartei. Er bezeichnete den Mehrheitsbeschluß der'Reichstags als größten parlamentarischen Erfolg seiner Partei. An dieses Programm sei die Regierung gebunden, davon dürfe sie nicht abweichen. Der Reichs kanzler Michaelis sei auf einen falschen Posten gestellt, sehe er nicht ein, daß er gehen müsse, dann müsse eS ihm gesagt werden. Svgl«,». * Verschiedene Londoner Zeitungen begeistern sich für ein en glisch-amerikanis ch ek Bündnis nach dem Kriege. Der .Spektator' schreibt dazu: Ein solches BündmS sei die beste Garantie für den Frieden in der Zukunft, und eS diene allen anderen demokratischen Ländern zum Rückgrat. DaS Blatt behandelt auch die Verschärfung der Blockade und sagt: Da Amerika die wichtigste Stelle für die Lebens mittelversorgung und für alle Gebrauchsartikel ist, so werden die Neutralen sich rasch in die Bedingungen fügen müssen, die ihnen Washington stellt. Voreilige Leute werfen die Frage auf, warum man nicht schon von vornherein in dieser Weise vorgegangen sei. Die Antwort ist, daß Amerika nicht nur der größte, sondern der auf seinen Posten eifersüchtigste neutrale Staat war. Holla«». Amsterdamer Blätter melden, daß die Fahrt holländischer Schiffe von Holland nach England eingestellt ist. Diese Maß regel steht im Zusammenhang mit der schweben den Frage zwischen Holland und England. Schwede«. *Zu dem AuSgang der finnländischen Wahlen bemerkt die schwedische Presse mit Recht, daß sie keine veränderte Stellungnahme zum SelbständigkeitSgedanken bedeuten, da alle Parteien in der Forderung völliger staatlicher Selbständigkeit Finnlands einig sind. Uneinig keit besteht nur in den Fragen der gegenwärtigen Taktik, in erster Linie in der Frage, ob man den Streit mit Rußland mit allen Mitteln offen halten soll, bis ein äußeres Ereignis die Selb ständigkeit Finnlands verbürgt, oder ob man zunächst ein Übereinkommen mit Rußland er streben soll, um die Versorgung mit Lebens mitteln durch Rußland sicherzustellen und auf ein äußeres Ereignis zu warten. Skchl««». * Laut Meldungen finnischer Zeitungen wurde eine Goldsendung von 6 Millionen Rubel, die von der provisorischen Regierung nach Eng land geschickt werden sollte, durch den Arbeiter- und Soldatenrat in Walkeasaari, der Grenz station zwischen Finnland und Rußland, be schlagnahmt mit der Motivierung, die Regierung habe kein Recht, Gold aus dem Lande zu schicken. — Im Petersburger Winter- Palast sand ein Ministerrat statt, der sich aus schließlich mit der Anarchie im Reiche beschäftigte. Sämtliche RegierungSmitglieder waren darin einig, daß die Bauernunruhen mit den schärfsten Mitteln bekämpft werden müßten. Militär und Regierungsbehörden sollen ange wiesen werden, gegen die Anarchie aufs strengste vorzugehen und selbst nicht vor Anwendung der Milttärgewalt zurückzuschlecken. Vas Kstlel seiner bke. 21j Roman von Ludwig Hasse. (ForN-tzung.l Alexander ging in daS Zimmer Margits hinüber, die mit einer Handarbeit am Fenster saß. Ihr schönes Gesicht zeigte einen nachdenk lichen Ausdruck. Die Entscheidung über ihre Zukunft war ja dal Als Alexander erregt eintrat, sah sie mit leichtem Erschrecken auf. „Du bringst eine schlechte Nachricht, Lieber?" fragte sie ängstlich. „Nein, meine Margit," rief er. „Eine frohe Nachricht — wenigstens, wenn man den günstigen Verkauf des GuteS als eine solche be zeichnen will." „Einödt ist verkauft?" „Noch nicht, aber es kann jeden Tag ver kauft werden. Und nun höre die Bedin gungen . . Er erzählte ihr, was ihm Petersen mitgeteilt Halle. Aufmerksam hörte sie ihm zu, dann fragte sie: „Was willst du tun?" „Ich möchte deine Ansicht hören, Margit. Es liegt ja alles so günstig wie möglich, wir behalten ein Vermögen übrig, welches unsere Zukunft sicher stellt, auch wenn ich jene Schuld an den Fürsten zurück bezahlt habe. Ich habe mir schon gedacht, daß ich damit eine Pachtung übernehmen werde — hier oder in Österreich, wie du willst. Es war mir stets ein schmerz licher Gedanke, dich einer ungewissen Zukunft preisgeben zu sollen . . ." > „An mich mußt du nicht denken, Alexander." „Gewiß! An dich zuerst, Margit. Denn du hast mir alles geopfert . . ." „Sprich nicht davon. Bin ich dafür nicht reich belohnt ? — Aber sag' mir, Alexander, bist du fest entschlossen, Einödt zu verkaufen?" „Muß ich nicht, Margit?" „Es schmerzt dich nicht, deine Heimat auf zugeben?" „Es ist mir wohl ein schmerzlicher Gedanke, aber meine Ehre, meine Freiheit geht mir über alles." „Nun denn, Alexander, dann kann ich dir nur raten, jenen günstigen Verkauf abzuschließen. Es wird dir kaum eine bessere Gelegenheit wieder geboten werden." „Du hast recht. Und waS mich mit allem versöhnt, meine Margit, das ist, daß ich dir damit eine sorgenfreie Existenz schaffen kann. O, Margit, eine Zentnerlast ist mir von der Seele genommen — wie glücklich werden wir sein!" Er schloß sie in die Arme, und sie lehnte ihr Haupt an seine Brust und weinte leise. Auch ihr war eine große Sorge von der Seele ge nommen, die oftmals in letzter Zeit ihre ein samen Stunden getrübt hatte. Sie hatte ja nicht mehr allein sür sich zu sorgen l 14. „Ich bin frei, Margit!" Mit diesen Worten trat einige Wochen später Alexander in das Zimmer seiner Gattin, ihr ein Papier entgegenstreckend. Margit las: „Auf Euer Hochgeboren An weisung haben wir Seiner Durchlaucht, dem Fürsten Franz Joseph von Kolowitz in Wien, die Summe von 300 000 Mark Übermacht und legen die Quittung Seiner Durchlaucht über den Empfang det Geldes bei. Euer Hoch geboren verbleibt noch ein Guthaben bei unS von 80000 Mark, wie Sie aus anliegender Abrechnung ersehen wollen. Wir bitten Euer Hochgeboren um gefällige Bestätigung unserer Mitteilung und zeichnen Hochachtungsvoll da? Direktorium der Ostpreußischen Hypothekenbank." Margit reichte daS Schriftstück zurück. Um ihre Lippen schwebte ein sanftes Lächeln. „Dein Wunsch ist erfüllt, Alexander — aber du Haft deine Heimat verloren." „Meine Heimat habe ich bei dir wieder ge sunden, Margit." „Ich danke dir. Nur wünsche ich von ganzem Herzen, daß dir meine Liebe die Heimat er setzen kann." Er nahm neben ihr Platz und ergriff ihre Hand. „Du scheinst traurig, Liebste. Bist du nicht zufrieden mit dem, was ich tat?" „Ich bin es, Alexander — ich fürchte nur sür Lich . . ." „DaS sollst du nicht. Ich mußte eS sa tun . . . du hast mir alles zum Opfer gebracht, du Haft Reichtum, Wohlleben, Sorglosigkeit aufge geben . . „O, sprich nicht von mir!" „Ich würde Scham empfunden haben an deiner Seite, Margit. Jetzt erst fühle ich mich deiner wert, jetzt, , wo ich ein jreier Mann.bin, jetzt, wo ich meine Ehre wieder hergestellt habe. Fühlst du nicht, wie mich das erheben und stärken muß, um des Lebens Last und Sorge für dich, sür uns aufzunehmen?" „Ja, Alexander — ich bin stolz darauf, daß wir uns unsere Unabhängigkeit erkämpft haben." „Jetzt erkenne ich meine tapfere Margit wieder . . ." und er küßte ihr die Hand. „Haft du weiter keine Nachricht von meinem Vater?" fragte sie nach einer Weile. „Nein . . ." Sie seufzte leise auf. „Er zürnt uns noch immer. . . könnte ich ihn doch versöhnen." Alexander erhob sich. Ein Zug leichten Miß mutes verdüsterte seine Stirn. DaS war de- «inzige Punkt, in dem er mit seiner Gattin nicht übereinstimmte. Er hatte an den Fürsten geschrieben und ihm ihre Vereinigung angezeigt, zugleich aber auch mitgeteilt, daß er in nächster Zeit daS Darlehen, welche? der Fürst ihm gegeben zurückzahlen würde, um von jedem Vorwurf frei zu werden, als habe er die Heirat aus Geldinteresse geschlossen. Er liebe Margarete innig und nur aut diesem Grunde habe er sich mit ihr versöhnt." Der Fürst hatte nur mit der einfachen Empfangsbestätigung geantwortet, welche nicht einmal er selbst, sondern sein Sekretär ge schrieben hatte. Seitdem konnte sich Alexander nicht ent schließen, mit freundlichen Gesinnungen an den Vater seiner Gattin zu denken. Er zeigte sich ihm gegenüber in einem ganz andern Lichte, als Margit ihn geschildert. ^Slolz.uud hoch- Uerung die M glänze Mgarischen Mr Anspor Kaiser M »a.: „Sei Bulgaren in «»d Osmane ^e Welt - Mganen m Mes geichiä darauf, Nß zur Ei lie herrliche! >!che gem "e Zeiten stdex Völker künftigen l iMudenEmi Mist gem st. gemeinsa gelingen, c '-Not un 'stden für c ?i für ihre i k b a r e l Merschast, l Mit nicht m M erwäch s'- die Nän 2 "egen M Mißtra, ^iien. So »?- Verbünde ^üfung der Fri ,7>ens Zutu As Blüte /"rochen. N- sd ihren L Bluwerg ,^ten ge Kaiser 3 «ohnes del Etaatssekret an die bulg Aner Anki Monarchen Aufenthalt su einer R« Kundgebung sind die Tri Festmahl a! daß das M !fst ist und lind, durch; , Zar Fer «egrnßen nn suchten Ol Deutschen N and aufrichti "amen und ^Men Mit, Heeres und Mtzt von i vich-Ungarn Bulgaren, st 'Ben Dank Majestät dm '»reisen ger ans ein neu and bunde Majestät si'i and die i ander, hoch sonderen . "ach der weiterhin tre "^halten ui 'tuen er f'ngen, i-eie -En -nd das Ziel sür Mgaren - fiesem ungel Wjestät wei M innewo zurück -rig. Er M seinem ^Wit hatte t Sie litt d a» stit ein Horden, thi n bie war Air EL-, ur Alexant zu lass, l^uch jetzt '«Nen gelüll Ar dafür, die Augen tz/r wollte ">cr nblenke i,.,»Wir wei Her, „uns Ostprcns würde h °dt verkai " Vach Süt »Ich bin i !U »Um eine größere ^gt ja ur i-i^ung eine >>nke, wi Österreich ei '» bescheil -neue mich
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