Volltext Seite (XML)
Zeitung Unternaltungs und flnreigeblatt unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, Lroh-Okrilla. Nummer 72 ^6. Jahrgang Freitag, den 22. IZuni ^9^ nur an er- Der Gemeindevorftand Anzahl hiesiger KB ml :twagt« IM die Leiche der Hoesch aus der Seßners wurde nd Ge ig ulw- Donner. ein Regiment, nachdem der Frühling von s 'einer Dauer genau genommen nur ein § Drittel behalten hatte. Denn der April war i noch vielfach winterlich, jedenfalls meist un- , reundlich, und der Juni hatte bereits i Sommertemperatur. Aber wir wollen den i Lenz hoch verehren, daß er auf den Aeckern i und im Garten wieder gut gemacht hat, was ! gut zu machen war. Mit dem Sommer- i teginn gelangen wir zur kürzesten Nacht, ! zum längsten Tag. Das Jahr hat seine : Höhe erreicht, es geht wieder abwärts. Aber ' es geht auch der Ernte zu. Die Witterung war nich überall gleichmäßig, sie bot zum Teil zu viel Sonne, anderswo aber auch aenügendes Naß. Bis zur Ernte ist ein Ausgleich zu erwarten. Selten sind die Pessimisten so gründlich eines Besseren belehrt, wie in der verflossenen ersten Jahreshälfte Es war in dem kalten Winter mit seinen Hemmnissen in der Kartoffel- und Kohlen zufuhr mancherlei zu überwinden und es ist auch überwunden. In den Fronten ist alles gekommen, wie von unseren Heerführern ge plant worden war, und zu Hause ist alles besser gegangen, als angenommen war. Unser großer Alliierter im Himmel meint es gut mit dem deutschen Volke. Sollen wir uns jetzt noch Kopfschmerzen machen wo wir der neuen Ernte so nahe sind und der Krieg sich immer mehr zu unsern Gunsten ent- wickelt? Dazu liegt keine Veranlassung vor. Nicht für uns, aber für den Feind gilt, daß alles anders kommt, als er denkt. Sommer zeit, Erntezeit in den Saaten und im Kriege! — Noch ist vom Kriegsernährungsamt nicht bekanntgegeben, wie die Preisfestsetzung der Frühkartoffeln im einzelnen gestaltet wird, doch ist einer Nachrichtenstelle zufolge so viel durchgesickert, daß man mit 9,90 Mark für den Zentner am 1. Juli beginnen will. Die Perioden, in denen die Preise dann nach und nach sinken, sind bedeutend kürzer wie im Vorjahr. Der Abbau der Höchstpreise wird immer nur 30 bis 40 Pfennig betragen, gegen den September hin dann 50 Pfennig, so daß Anfang Oktober noch ein Preis von 6 Mark zu zahlen sein wird. Die einzelnen Preisstaffeln werden immer nur einige Tage bestehen bleiben, so daß der Anreiz, frühreife Kartoffeln unzeitig herauszunehmen, genommen wird, weil ja durch die weitere Entwicklung der Kartoffeln, durch besseres Ausreisen, der Landmann so viel und mehr gewinnt, al- die Preissenkung ausmacht. — Frühdruschprämie nur für Getreide neuer Ernte. Um Mißverständnissen vor zubeugen, wird darauf hingewiesen, daß die durch § 1 der Bekanntmachung über Früh drusch vom 2. Juni 1917 (Reichs-Gesetzblatt Seite 443) ausgesetzten Druschprämien für frühzeitige Ablieferung von Getreide nur für Getreide aus der Ernte des Jahres 1917 gewährt werden. Aus der früheren Ernte stammendes Getreide, das noch nach Beginn des Frühdrusches abgeliefert wird, gewährt keinen Anspruch auf Zahlung der Drusch prämien Im Gegenteil tritt bei schuldhaft verzögerter Ablieferung des Getreides alter u. Ernte Enteignung ein. i Langebrück. Am Sonntag mittag ent- — Während die Franzosen ihren unblutigen Siegeszug durch Griechenland fortsetzen, haben die Engländer am 16. sich zur Räumung des linken Strumaufers entschließen müssen. Damit fällt das in den Wintermonaten so heiß umkämpfte Gelände östlich der Struma wieder in die Hände der Mittelmächte. Lediglich die Flußübergänge werden von den Engländern noch durch Brückenköpfe gehalten. Flammende Dörfer, gesprengte Mmaretts zeichnen den Weg des englischen Rückzuges. Nichts kann besser als die ganze Heuchelei der Engländer und Franzosen anläßlich der deutschen Zerstörung im Westen kennzeichnen, als daß diese sich bei der ersten Gelegenheit der gleichen militärischen Maßregel bedienen. Inwieweit dieZ englischen Zerstörungen militärisch begründet waren, soll nicht unter- ucht werden. Immerhin berührt es eigen artig, daß die Engländer auf rhren eiligen Rückzug keine Zeit hatten, die Drahthindernisse und die Telephonanlagen in den verlassenen Stellungen zu zerstören, wohl aber Orischaften von verhältnismäßig geringem militärischen Weit in Brand zu stecken. Montag vormittag wurde Hesse bei der Fabrik von Elbe gezogen. Die Leiche noch nicht gefunden. Bautzen. Eine große Fensterscheibe in das Gesellschaftszimmer ein- gedrungen. Im Gastzimmer haben sie die dort befindliche Tageskasse erbrochen und gegen 30 Mark Wechselgeld gestohlen, aus dem Zigarettenschrank sämtliche Vorräte, aus dem Zigarrenschrank alle Zigarren an sich ge nommen. In der Küche die Schränke er brochen und sämtliches Gemüse an sich ge nommen. In dem erbrochenen Eisschrank haben sie die Wein- und Spirituosenvorräte merkwürdigerweise zurückgelassen. Wahr scheinlich haben sie die Flaschen nicht mit fortgebracht. Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. Copitz. Am Sonntag vormittag ereignete sich in der Schwimm- und Badeanstalt zu Copitz ein furchtbares Unglück. Die 23 jährige Tochter Dora des Steinarbeiters Hesse badete dort. Das Mädchen war des Schwimmens nicht kundig, wagte sich trotzdem aber im Leichtsinn weiter hinaus in die freie Elbe. Dabei scheint sie ein Krampf befallen zu haben, denn plötzlich hörten die wenigen Augenzeugen Hilferufe der Hesse und sahen sie sinken. Der 63jährige Bade meister Georg Seßner aus Pirna sprang in voller Kleidung in die Elbe, hatte mit wenigen Stößen das untergehende und bereits stomabwörts treibende Mädchen erreicht und griff zu, um sie an sich zu ziehe». Dabei scheint nun die Hesse sich ihrerseits mit letzter Kraft an Seßner so unglücklich gc klammert zu haben, daß diesem die Luft aus- ging oder die Bewegung unmöglich gemacht wurde. Beide Personen gingen plötzlich unter. Hausbesitzer hat die Wohnungsmieten herauf gesetzt und weitere planen in Anbetracht der erhöhten Hypothekenzinsen, der wiederholten Einforderung von Hypothekenbelassungs- Provisionen, der durch gestiegene Löhne und Materialprerse erheblich gewachsenen Haus erhaltungkosten das gleiche. Die Erhöhung chwankt in den meisten Fällen bei kleineren Löhnungen mit 250 bis 300 Mark Miete zwischen 20 und 40 Mark. Die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkte übersteigt des An gebot wesentlich. Geyer. Zwei vor einer Haustür stehende jugendliche Arbeiter machten sich an einem Revolver zu schaffen, den der eine aus Ost preußen mitgebracht hatte. Der Arbeiter Rudolf Kunis kam an den Abzug der Waffe, die er ungeladen vermutete. Plötzlich entlud sich die Waffe und die 9-Mrllimeter-Kugel traf den auf der Straße stehenden 6jährigen Knaben Richard Kurt Hetzel, der sofort tot zusammenbrach Wilsch Haus. Infolge falscher Weichen- stellung ist am Sonntag abend gegen 7 Uhr auf dem hiesigen Bahnhofe ein Personenzug auf einen Güterzug ausgefahren, wobei von beiden Zügen einige Wagen entgleisten. Bei dem Unfall wurden drei Personen ver letzt. wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage .Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen .Felö unö Larten" unö .Deutsche Moöe unö hanöarbeit". -bi. seur. nangelr Ibarkeil infacheN IM s bietci n still! reislagt n-be. z- r. vertag, den 22. Juni, abends halb 9 Uhr, Pmtl. Kememderms-Sihung der vrurn Sck-ule. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Genieindeamt aus. Lttendorf-Moritzdorf, am 21. Juni 1917. Der Gemein-evorftand. °M«E« -.chR-d°b.q ,u -In LU i W«-Md. Dmch --Ich.« Em,,-ist- d.« Md umB°°--»°L,v-m-nMchd-nHimb^ -°m II. lind b-i d-r -nh-lt-ndm Hitz- di-Frucht-! L« B-U. R-UG--E onjStze grWenttils verdorrt. Je langer der.b'-ä E'd. der Watdbranb unt.rdmcll ehe R-g-n --«bleibt, um,-mehr K-igl die G-s-hr, E O-b-rm j„ j d°° wi, einer «ernte -nt,-,-n»-h-n. H-I-l U B-huh°! -in Einbruch« — Sommers Anfang. Am 22. Juni be-' diebstahl verübt worden. Die Einbrecher sind ginnt der Sommer, der vierte Kriegsfommer,' pom Garten aus, durch Eindrücken einer Anzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Kaum 15 pfg. Bekamen Sie einspaltige petit- zeile oöer Seren Kaum 30 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. Wieöer- holungen entsprechender Rabatt. Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 M. frei ins Haus. An Ser Leschäftsstelle abgeholt t Mli. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenö Nachmittag. NeueftsS vom Tage. -- Zwischen Mer und Lys nahm besonders 7. Abend der Art'lleriekampf in einzelne» ^Mitten große Heftigkeit an. Auch vom Bassee-Kanal bis zur Scarpe war zeit- ^4 die Feuertätigkeit lebhaft. st Südwestlich von Lens griffen die Minder auf dem Nord-User des Souchez- ^chez an. Auf den Flügeln wurden sic ab- stsen. In der Mitte gelang ihnen ein Much in unsere vorderen Gräben. Durch Mägen Gegenstoß wurde verhindert, daß stil nachgezogene englische Kräfte ihren Mg erweiterten. st Im Vorfeld unserer Stellungen nördlich i St. Quentin kam es zu Zusammenstößen Mu Posten mit englischen Streifal teilungen, W unserem Feuer weichen mußten. st In der westlichen Champagne wurde st kräftigen Gegenstoß eine« märkischen stments der größte Teil des Geländes ^gewonnen, das am 18. Juni südwestlich Hoch-Berges an die Franzosen verloren- ^°ngen war, st Nach 24stündiger Artillererievorbereitung Fs gestern srüh auf der Hochfläche der sten Gemeinden der italienische Jnfanterie- Msf ein, der namentlich am Nordflügel Bereiche des Monte La Farne und des ?stkammeS mit größtem Klüstaufgebole Ärt wurde. Unsere Truppen brachten F Anstürme de» Feindes in siegreicher Ab- st zum Scheitern. Ein wirklicher Erfolg, den Italienern im Gebiete der Cima st einige 100 Schritt Raumgewinn ein- st wurde durch Gegenangriff zum größten wieder wettgemacht. Am Jsonzo nichts Belang. st Die englische Presse zeigt sich neuerdings st die stark zunehmende Minengefahr sehr stuhigt, Die „Daily Mail" erklärt, das stnlegen geschehe in der letzten Zeit mit st derartigen Präzisiion und Schnelligkeit, j? die Tätigkeit der englischen Minenleger irisch g^acht werde. st „Morgenbladet" und „Tidens Tegn" vstistiania melden aus Mandal: Dortige > M erzählten, daß die Nordsee vor dem stgerrak so gut wie ausgestorben sei. Ein st" gibt an, auf einer dreiwöchigen Fahr ..der Nordsee, kern einziges Handelsschif zu haben. Dagegen sei er an einem nicht weniger als sieben U-Booten be- OerMche» und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, Lz. Juni M. — Ein Sohn unsere» Orte», der Glas macher Franz Fliegel, Sohn des Glasmaler- meisters Franz Fliegel, hat sich lebhaft an den Kämpfen am Jsonzo beteiligt. Er wurde zweimal ausgezeichnet. Zuerst mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille, fodann, unter Beförderung zum Korporal (Unteroffizier) mit der Silbernen TapferkeitSmedaille, mit der ein monatlicher Bezug von 12 Mark verbunden ist. — Gewitterwolken umsäumten den Horizont, doch sie wurden wieder vom Winde verjagt, ohne daß sie dem Erdboden und allen Pflanzen den so dringlich nötigen Regen gebracht. Die Dürre dehnt sich unter dem Glutbrand der Sonne, wie er gestern und auch heute wieder herrschte, immer weiter Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Einmachzuckerkarten sind vom 22. Juni 1917 ab ^Gemeindeamt (Meldeamt) in Empfang nehmen. Die Ausgabe erfolgt schiene Personen. Die Brotmarkenkontrollnummer ist vorzulegen. vttend-rf Moritzdors, am 20. Juni 1917.