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Goläene Morte. Das ist der Vorzug des gennanischell Charakters unter allen übrigen, daß er seine Befriedigung in der eigenen Anerkennung des eigenen Wertes findet und kein Bedürfnis nach Prestige, Herrschaft und Vorrecht hat, daß er sich selbst genug ist. Bismarck. Wer dar Falsche verteidigen will, hat alle Ursache, leise auszutreten und sich zu einer feinen Lebensart zu bekennen. Wer daS Recht auf seiner Seite fühlt, mutz derb austreten: ein höf licher Recht will gar nichts heißen. Goethe. Leid' und ertrag', Dein Leid wicht klag', An Gott nicht verzag', Glück kommt alle Tag'! Sprichwort. Die Berufs- und Standesbildung muß immer dem allgemeinen Zweck der Menschen bildung untergeordnet sein. Pestalozzi. Je mehr ein Mensch deS ganzen Ernstes fähig ist, desto herzlicher kann er lachen. Arthur Schopenhauer. kurz an den Justizrat, daß er selbst nach Berlin kommen werde, um mit ihm Rücksprache zu nehmen, und im Februar reiste er nach Berlin. Als er sich bei dem Justizrat melden ließ, führte ihn der Diener nicht durch die Kanzleien des vielbeschäftigten Rechtsanwaltes in dessen amtliche Kanzlei, sondern bat ihn, in des Justiz rats Privatarbeitszimmer zu treten, welches mit der Familienwohnung in Verbindung stand. Er mußte, um dieses Zimmer zu erreichen, den Korridor durchschreiten, an dem die Familien- zimmrr grenzten. Er hörte Klavierspiel und plötzlich setzte eine klangvolle Altstimme ein, welche ihn wie mit einem elektrischen Schlag durchbebte. Es war die Stimme Marguerite Dumonts — ohne Zweifel! — er hätte diese Stimme nach Jahren wieder erkannt. Der Diener nahm ihm Hut und Überzieher ab und ließ ihn in das elegant und saft luxuriös ausgestattete Arbeitszimmer des Rechts anwalts treten. Es war leer. Das war Alexander angenehm, so konnte ex sich doch von der Überraschung erholen, die ihm sene Stimme bereitet hatte. Er zwang seine Erregung nieder, er wollte sie dem Justiz rat nicht zeigen, der in dieser Beziehung, wie Alexander wohl wußte, sehr scharfsinnig war. Aber eines schien ihm jetzt gewiß, nämlich daß Marguerite Dumont nicht Gräfin Gallenberg sein konnte. Wie sollte diese erst wohl in die Familie des Justizrats nach Vertin kommen? sr« >» (Lortjetzung und die rÄ n neuen Kc» i)ruck der 6h n 1. Juli mit nition, nÄ ohten „Frei« n ukrainische» die Naphtha» cdau. n Deim» nlS Str. 132 hiedsgesuchek iS alS Ches ! pssitio « Deimling ist Mziere dec > seine Teil' »estafrika all« Kommandear ruppen. Cr lämpsen aa> er Komma» in Südwest» un General» r der Spitz« n Krieg und eine Armee» c den Orden g, die in dec nv ersor» dabei scharf, mnächst ein« h die den gt wird, bei lenehmigM Außerdeni usend Mann Veriügunz der Kohlen» bg eord» sterprändent Regierung. 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Er, auf dessen Heldengestalt die Augen der ganzen Welt gerichtet sind, hat daS biblische Alter erreicht, mit ihm zu sammen begeht das deutsche Volk und auch unsere Verbündeten diesen Tag in freudig gehobener, siegesfroher und siegesgcwisser Stimmung. Dar Vaterland weiß, waS eS diesem seinen großen und menschlich so bescheidenen Sohn zu danken hat — ^räumte er von einer lichtersüllten, glück- » Zukunft? Sah er sich, den Arm um die ^uke Gestalt seiner WeibeS gelegt, vor den fanden Weihnachtsbaum treten? Hörte er ^ubel von Kinderstimmen? Sah er in zwei l? '4 leuchtende Augen? Küßte er den glück- Melnden Mund der schlanken Frau? er träumte davon, und der Anlaß dieses ^Mer war ein Brief, den er heute morgen ,<Bgen halte. ES war ein rein geschästs- Kr Brief, der unter andern Umständen keinen Grund für solch glückliche Träume Mieten können. Brief kam vom Justizrat Kleinschmidt, ^Alexander anzeigte, daß sich die Gräfin f^Mete von Gallenberg entschlossen habe, z^he mit dem Grasen Alexander von Gallen- gerichtlichem Wege lösen zu lassen, da »iS ein Unrecht empfinde, die Fiktion einer Aufrecht zu erhalten, die überhaupt den einer solchen nicht verdiente. Sie halte V*r und seiner selbst für unwürdig, dieses V/ sie beide zu unfreien Menschen Vr bestehen zu lassen. Jeder von 'olle feine veile Freiheit wieder erhalten. die Ehe in England geschloffen ist,»' der Justizral »veiler, „muß sie auch dort kltschieden werden. Es wird dar indessen großen Schwierigkeiten haben, und die ^i> Gräfin ist bereit, den gesetzlichen 'ö ^ungsgrrmd dadurch zu geben, daß sie sich gerichtliche Aufforderung hin weigern »v Ihrer Seite zu leben, um die Er- ^"ffe einer Ehe zu erfüllen. ^°llen Sie die Güte haben, Herr Graf, alle unsere Wünsche vereinen sich in dem Gedanken, daß es ihm gelingen möge, das gigantische Werk, das er so ruhmreich durchsührte, nun zu einem Ende zu sichren, das dem schwer geprüften Volk und Vaterland den Sieg bringe, der den ungeheuren Opfern entspricht, unsere Grenzen vor neuen feind lichen Raubansällen sichert und uns die Segnungen einer Friedens zuteil werden läßt, der unser Vater land zu neuem, siegreichem Aufstieg führt. Von unä fern. Graf Luxburgs Heimkehr. Dem ,Pa- ^Louinal» wird ausBuenos-Aires gemeldet, Lder deutsche Gesandte in Argentinien, Graf L°Utg, sich voraussichtlich an Bord des spa- Dampfers „Regina Victoria Eugenia" ^ Spanien begeben werde, um von dort aus Heimreise nach Deutschland anzutreten. Bratscher Handwerks- und Gewerbe- ^vertag. Zu einer äußerst stark besiichten KnegStagung trat in Hannover der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag zusammen. Obermeister Plate (Hannover), Mitglied des Herrenhauses, eröffnete die Tagung und be tonte, daß das deutsche Handwerk mit schweren Sorgen in die Zukunft blicke. Zur Frage der Zusammenlegung von Handwerksbetrieben wird gefordert: Die Zusammenlegung ist nur als eine vorübergehende, durch den Krieg bedingte Maßnahme einzuführen. Sobald die Möglich keit hierzu vorhanden ist, sind die stillgelegten Betriebe durch Zuweisung von Rohstoffen und Betriebskrast und Bereitstellung von Hilsskräften wieder in Tätigkeit zu setzen. — Zur Rohstoff versorgung des Handwerks während der Über gangswirtschaft wird ferner verlangt: Eine an dorf auf und landete nach 4^ stündigem Flug in Lausanne. Während des ganzen Fluges über die Alpen flog Comte in durchschnittlicher Höhe von 4500 Metern. Ein dänisches Gesetz gegen Wucher- annoncen. Das dänische Jnnendepartement hat ein Gesetz erlassen, wonach es den Zeitungen untersagt ist, künftighin solchen Inseraten Auf nahme zu gewähren, die Versuche einer Höchst- preisumgehung darstellen, die sich bekanntlich leicht durch sogen. Tauschanzeigen bewerkstelligen läßt, in denen angeboten wird, die mit Höchst preis belegte Ware gegen eine höchstpreislose zu vertauschen, oder durch Annoncen, nach denen Ware zum Höchstpreis angeboten, jedoch nur unter der Bedingung, daß der Verkäufer gleich mir einen Tag zu bestimmen, wo ich zu Ihnen kommen kann, um alles nölige mit Ihnen zu besprechen..." Im ersten Augenblick war eS dem Grafen, als würde eine schwere Last von seinem Leben genommen, als sollte er noch einmal frei auf atmen können. Der Traum einer glücklichen Zukunft umschwebte seine Seele. Frei sollte er sein! Er atmete tief und streckte wie erlöst von schweren Fesseln seine Arme empor. Frei — frei — und hineilen können zn dem geliebten Mädchen und ihm jauchzend verkünden, daß er frei sei — und mit ihr sich freuen und jubeln und in ihrer Liebe alles vergessen, was sein Leben belastet und niedergedrückt. Frei und glücklich! Aber konnte er glücklich sein? — Konnte er wirklich frei sein? Band ihn nicht immer noch - eine Fessel an die Vergangenheit? An dieser unselige Er eignis seines Lebens, das er in seiner Torheit selbst herbeigeführt, durch das er sich selbst die Fesseln angelegt? Sie — sie wurde allerdings frei — sie hatte, auch wenn ihre unnatürliche Ehe getrennt wurde, dennoch ihren Zweck erreicht, sie trug dennoch seinen Namen weiter und konnte ihn in ihrer Freiheit um so ungestrafter beflecken, verunehren. Und er blieb in ihrer Gewalt — jetzt mehr denn je, wo er ihr die Hypothek auf Einödt ausgestellt — oder sollte er das gemessene Vertretung des Handwerks beim Reichskommissar für Übergangswirtschaft; von allen staatlich bewirtschafteten Rohstoffen ein bestimmter Anteil; zur Verteilung des auf das Handwerk entfallenden Anteils an Rohstoffen sind die gesetzlichen und wirtschaftlichen Organi sationen des Handwerks heranzuziehen. An Stelle des Warenkredits muß durch Inanspruch nahme der Kreditgenossenschaften der Geldkredit treten. Zusammenstoß zwischen Automobil und Personenzug. Das Automobil der Linie UM—Nimes, Las 35 Reisende beförderte, wurde beim Bahnübergang in der Nähe von UM von einem Perfonenzug ersaßt. Acht Reisende wurden getötet, zehn verwundet. Ei» Klug über die Alpen. Der Flieger Comte führte mit einem Beobachter einen Rekord flug aus. Er stieg morgens 8 Uhr in Düben- daS entschiedenste. Einmal war er einer un ehrenhaften Handlung in seiner Zwangslage fähig gewesen, jetzt war er auf dem Wege, diese Handlung zu sühnen, wieder gut zu machen, nicht zum zweitenmal wollte er sich von dem Wege der Ehre und der Pflicht abwendig machen lassen. Und weshalb wollte er jetzt auf einmal frei werden? Das mußte doch einen Grund haben, denn daß sie die Scheidung um seinetwillen an bahnen sollte, konnte cr nicht annehmen. Viel leicht wollte sie frei werden, um sich selbst ander weitig zu vermählen. War es da nicht seine Pflicht, sie frei zu geben? Wer das Geld — die goldene Fessel, welche ihn noch immer beschwerte und seine Ehre belastete! So schwankte er hin und her und kam zu keinem Entschluß. Zuweilen tauchte der Gedanke in ihm auf, ob eS möglich sei, daß jene Marguerite Dumont und Margarete Garnier ein und dieselbe Person fein könnten. Hatte er früher die Möglichkeit zugeben müssen, so wies er diesen Gedanken entschieden zurück. Denn wenn es der Fall wäre, weshalb forderte sie jetzt die Scheidung? Jetzt, wo sie sich kennen und lieben gelernt halten! DaS wäre von ihrer Seite ein Verrat an ihrer Liebe gewesen. Und dazu hielt er Mar guerite Dumont nicht siir lähig. Ihre Liebe zu ihm wäre dann eine erbärmliche Komödie gewesen, durch die sie ihn nur noch mehr er niedrigt Hütte. Hindenburgs Grohvater und Gneisenau. Ein Erinnerungsblatt. Aus Anlaß des 70. Geburtstages Hinden- ilngs hat Arthur Kronthal in Posen, der ver dienstvolle Erforscher der Beziehungen des Feld- Aarschalls und seiner Vorfahren zu Posen, «inen Aussatz über das mütterliche Stammhaus Hindenburgs veröffentlicht, der sich u. a. auch Ait dem Generalarzt Dr. Karl Ludwig bhwickart, dem Großvater des Feldmarschalls AütterlicherseitS, befaßt, der in Polen ein hohes Ansehen alS Arzt und Mensch genoß. Er war M 26. August 1780 in Potsdam geboren, ^ein Vater Johann Schwickart, der dritte Sohn kines Schneiders aus WergiS in Bayern, war ^facher Grenadier im ehemaligen 1. Bataillon Ägarde, dessen Chef Friedrich der Große bereits K Kronprinz von 1737 ab war. Seine Mutter, Anna Maria Luise Elisabeth, die achter eines Berliner Torschreibers namens Ahlmann, war von Jugend auf beim Prinzen ^dwig alS Besorger in der Leibwäsche in Diensten. Man wird bei dieser Mitteilung über die Frischen Vorfahren Schwickarts unwillkürlich s» Dersflingers sagenumwobene Jugend er- "Aen oder an Bismarcks bürgerliche Groß mutter Mencken, geb. Bonckel, die einem Jäger- Wecht» entstammte, das als Büchsenspanner Ad Letbsäger in KönigSwusterhausen im Dienste er SoldatenkönigS Friedrich Wilhelms I. stand. erwähnte Prinz Ludwig war mit einer Schwester der Königin Luise, der Prinzessin 'wedericke von Mecklenburg-Etrelitz, verlobt und 'A jüngerer Bruder König Friedrich Wil lms HI. Er und leine jüngere Schwester Melmine sind als Taufzeugen Karl Ludwig dchwickarts im Potsdamer Kirchenbuche ein- ,fragen. Dem hilfreichen Wohlwollen der Etlichen Paten, namemlich aber der Prin- Wn — der Prinz starb schon in jungen stören — wird Karl Ludwig Schwickart wohl Ausstieg zu seiner höheren Ausbildung und ärztlichen Berufe verdankt haben. Im Mrz 1814 wurde er als Regimentschirurgus 2. Leibhusarenregiment in Posen ange- M und 1820 finden wir ihn als General- ^visionSarzt beim 5. Armeekorps in Posen, er sich am 4. Mai 1823 mit Julie Mönnich ^wählte und dann bis an sein Lebensende Mlieb. Im Jahre 1813 hatte Schwickart das ^''ttne Kreuz am „Kombatlantenbande" er- Acn, weil er, nachdem alle Offiziere seines Caissons gefallen waren, in der Schlacht bei als Arzt eine Kompagnie zum Sturm ^ührt hatte. Das hohe ärztliche Ansehen, er genoß, war auch die Veranlassung, daß Uloickart im Jahre 1831 zum Feldmarschall pstkilenau berufen wurde, der damals als Ober- . »hlshaber der vereinten vier östlichen Armce- in Posen weilte und hier in der Nacht ^» 23. zum 24. August 1831 in dem Hause Ariplatz 4 unter choleraähnlichen Erscheinungen ""en Tod sand. Es ist jedenfalls ein eigenartiges Spiel der Schichte, daß der Großvater unseres in Posen Irenen Generalfeldmarschalls des gegen- .^igen Weltkrieges dem großen Heerführer Freiheitskriege in seiner Sterbestunde in L» ärztlich zur Seite stand. Schwickart am 3. Juni 1849. Da er, ein Abkömm- A bayrischer Familien, katholisch war, ist er den in Posen verstorbenen Familien- Mörigen des Feldmarschalls der einzige, der aus dem alten evangelischen Kreuzfried- sondern auf dem Posener Garnisonfried- Zc io zeitig andere Artikel lorschlägt, mit denen er den gewünschten Vorteil erzielt. Das Gesetz sieht für alle Übertretungen Gefängnis oder Geldstrafen bis zu 10 000 Kronen vor. Kcsselballon-Nnglück. Vor einigen Tagen riß sich, einer Reutermeldung zufolge, ein eng lischer Fesselballon von der Front los. Der Beobachter stürzte aus dem Korb und war sofort tot. Der mit starkem Wind abtreibende Ballon riß noch drei andere Fesselballone mit, in denen jedoch nur ein weiterer Beobachter gewesen zu sein scheint. Die Ballone trieben mittags in der Gegend südlich von London. Hier stürzte der Beobachter aus einer Höhe von 2000 Fuß ab, er war gleichfalls sofort tot. Nun wurden die Ballone durch Abwehrgeschütze her- untergeschossen. Schwerer Zngunfall in Spanien. Nach einer Meldung aus Valladolid fuhr ein Postzug Geld von ihr als Geschenk, als Almosen an ¬ nehmen? ' Ohne zu einem Entschluß zu kommen, ließ Dagegen sträubte sich sein Ehrgefühl auf - er einige Zeit vergehen, daun trlegiaphierte er t in einen Perfonenzug zwischen MatapozuelaS und Pozalaes hinein. 13 Personen wurden getötet und 37 verwundet. Vermischtes. Münchhausen an der Ostfront. Einer im Auftrage der Leitung der 10. Armee» er scheinenden Auslese lustiger Aufschneidereien von Feldgrauen im Osten ist das folgende „KriegserlebniS" entnommen: „Wir lagen den Russen auf 100 Meter gegenüber. Der Schützen grabendienst wurde langweilig, und ich beschloß, einen Besuch bei den Russen zu machen. Ich wählte den nicht mehr ungewöhnlichen unter irdischen Weg. Diese Art deS Verkehrs ist sehr beliebt und einfach. Man gräbt sich einen Maulwurfstunnel, weil es doch nun mal ein MaulwurfSkrieg ist. In verhältnismäßig kurzer Zeit hatte ich den Gang gebohrt und war glück lich im russischen Schützengraben angelangt, als die Sonne gerade ihr holdes Antlitz zeigte. Die RußkiS waren bei der Morgentoilette. „Ich sagte: „Guten Morgen meine Herren," und wollte mich in aller Form vorstellen, wie eS die einfachste Höflichkeitsform gebietet. Doch ich hatte nicht mit der russischen Unkultur gerechnet. Denn kaum wurden sie meiner an sichtig, so stürzte ein Russe! mit einem Maschinen gewehr auf mich zu. Ich natürlich nicht faul, zurück in den MaulwurfStunnel. Der Russe! hinterher. Es begann eine wilde Jagd. Ich hatte einen Vorsprung; schon glaubte ich mich gerettet. Dal Was sehe ich. Vor mir steht auch ein Russe! und richtet ein Maschinengewehr auf mich. Da haben die Halunken einen Seitenstollen gebaut, sind auf meinen Tunnel gestoßen und versperrten mit den Weg. Könnt ihr euch nun meinen Schreck denken? Unmög lich! Vorn ein Maschinengewehr und hinten ein Maschinengewehr mit den diabolisch grin senden Rußlifratzen. Und wißt ihr, was nun geschah? — Wollt ihr's wissen? — Erschossen haben mich die Kerle!" Die Biene als Jmpfersatz. Einem Franzosen namens Ernest Lautal blieb die welterschütternde Entdeckung Vorbehalten, daß der eigentliche Wert der Bienen keineswegs in dem von ihnen gespendeten Honig, sondern viel mehr in der außerordentlichen Heilkraft ihres Stachels zu erblicken ist. Herr Lautal teilt diese neue Wissenschaft auf dem Wege einer großen Zahl von Zeitungsanzeigen der übrigen Mensch heit mit, indem er versichert, daß durch Bienen stiche Aussatz, Tuberkulose, Krebs, Arterienver kalkung usw. ebenso schnell wie sicher geheilt werden. Er nennt sich selbst einen „Bienen impfer", fordert alle Leidenden auf, von den Insassen seines Bienenstocks zu obigem Zweck Gebrauch zu machen und bemerkt zum Schluß, daß die Zahl der „Bienenimpfer" bisher noch sehr gering sei. Noch geringer dürfte aber die Zahl derjenigen Leute sein, die bereit sind, sich von dem kühnen Bienenimpfer behandeln zu lassen.