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Ottendorfer Zeitung : 30.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191709304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170930
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-30
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 30.09.1917
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M)as 6cko unserer' ^ntHvsrt. feindliche Stimmen ü»er dir drutschk Note an den Pap st. l Die Presseäußerungen ans dem feindlichen Ausland klingen durchweg ablehnend, wobei luian natürlich In Betracht ziehen muh, daß es M fast ausschliesslich um Blatter handelt, die lbiShcr au^ die wüsteste Kriegshetze eingeschworen iwaren. In sehr durchsichtiger Weise sucht man einen Unterschied zwischen der deutschen Antwort Md der Kaiser Karls festzustellen. Natürlich Mit es auch nicht an den üblichen Groß- spttchereien. Wenn .Evening Standard' er- Kärt, das; die Bieiverbandsanlwort von Haig, Hölain und Cadorna geschrieben werde, so liegt itt dieser Renommisterei einmal eine bezeichnende Einschätzung Rußlands und Amerikas, zum qn'oeren aber eine Verkennung der Tatsachen. Pie Noten sind die diplomatischen Kampfmittel. Pf« militärischen Führer unterhalten sich in ihrer Sprache, und das Londoner Straßenblatt mag sich einmal an den Fronten erkundigen, wie man da über die Antworten Hindenburgs Und über die englische Hetzpresse urteilt. England lehnt ab. Die Londoner Presse hält die Antwort der Mittelmächte für ungenügend. „Immerhin," schreibt die halbamtliche .Westminster Gazette', »ist es eine Tatsache von höchster Bedeutung, daß die gegenwärtige Negierung der Mittel mächte im Grundsatz einer Nüstungseinschränkung !«nd einem Schiedsgerichtsverfahren zustimmen stMde. In der Vergangenheit ist Deutschland '.diejenige Macht gewesen, die die Politik der Wimmernden Wehr und der gepanzerten Faust l bevorzugte und den Weg zu einer Nüftungs- etnschränkung und zur friedlichen Beilegung ^internationaler Streitigkeiten versperrte." Frankreich ist mißtrauisch. Die französischen Zeitungen erklären fast aus nahmslos, daß die deutsche und die österreichisch ungarische Antwort aller Wahrscheinlichkeit nach gewisse diplomatische Verhandlungen verschleiern. (?) Die Diplomatie des Verbandes müsse also doppelt auf der Hut sein. Im übrigen stvird auf die Erklärungen Painlevos und Ribots tin der Kammer verwiesen. Italienische Schimpfereien. j Die italienische Presse ergeht sich in den pöbelhaftesten Schimpfereien. Sie verlangt Einzelheiten über Belgien und ist empört, daß nichts von den „unerlösten Gebieten" in der österreichischen Antwort preisgegeben wird. Der klerikale ,Karriere d'Jtalia' findet die Antworten mngenügend und verstockt und meint, sie dienen kder Sache des Friedens nicht. Die Mittel stnächte rechneten offenbar mit dem inneren Zu sammenbruche der Ententeländer. Die Italiener Hätten die Pflicht, hinter ihrer Regierung zu .stehen und fene Hoffnungen des Feindes zu schanden zu machen. Der.Osservatore' beschränkt Zich auf den Abdruck des von der Agentur sStefani übermittelten Textes der Sloten. s Amerikanische Stimmen. Reuters Bureau läßt sich aus Washington Gerichten, daß die deutsch-österreichischen Nolen Hhne Eindruck geblieben seien. Das Staats departement in Washington habe deutlich zu er nennen gegeben, daß die Vereinigten Staaten ^weder in der Kuegiührung noch in den end- s gültigen Friedensbestimmungen, die sie für ^wünschenswert halten, eine Änderung vornehmen f werden. Es genüge, darauf hinzuweisen, daß ! die Note weder über Wiederherstellung noch über Entschädigung spreche. Im übrigen sei die deutsche Regierung schuld an der Verwüstung Belgiens und dem Mord sriedsamer Bürger, der Versenkung von Passagierschiffen, dem Bom bardement unverteidigter Städte, dem Mord an Miß Cavell und Kapitän Fryatts, der Torpe dierung von Hospitalschiffen, den Deportationen aus Belgien und Nordsrankreich, der Ausrottung der Armenier und unzählbaren anderen Un taten. Worte wie sittliche Kraft und Recht dürfe eine solche Regierung nicht im Munde lühren. Die Neutralen. s Bei den Neutralen hat die deutsche Note Zeinen starken Eindruck gemacht. Das Bedeut- Mine der Antwort wird vor allem darin ge sehen, daß die größte Militärmacht Europas die paMftischrn Gedanken der Herrschaft des Rechts, der gleichzeitige» und gegenseitigen Begrenzung der Rüstungen und des Schiedsgerichtsverfahrens bei internationalen Streitigkeiten anerkennt. — Es wird nun abzuwarten sein, wie der Papst die Antworten beurteilt. Um Deutschlands Zukunft. Es gibt Leute unter uns, die sagen: „Oh ... wenn wir nur Frieden hätten ..., einerlei, was sür einen! Nur ein Ende dieser Abwesen heit Und Gefahr unserer Lieben, ein Ende dieser Qual am Morgen, wenn wir erwachen: „es ist Krieg" ..., dieser Qual am Abend: „es ist immer noch Krieg!" Friede! Friede! Ach, wenn wir Frieden hätten I Frieden I Wenn es nicht anders geht, um jeden Pteis! Um jeden Preis?! Der Preis, den wir zahlen müßten, möchte uns doch zu teuer sein, wenn er uns vorgerechnet würde! Da sind die Kosten des Staates selbst! Da sind die Schulden der Gemeinden! Da sind die Be träge sür die Beschädigten, sür die Witwen und Waisen! Das alles soll bezahlt werden. Da ist unser Außenhandel, der völlig ruiniert ist, ja, der mit Stumpf und Stiel ausgerottet ist! Aber das Schlimmste kommt noch: wir würden auf hundert Jahre verachtet sein . . . von der ganzen Menschheit: wir, die Frieden machten um jeden Preis, wir: die Besiegten! Oder ist Ehre nichts? Hat nicht jedermann seine Ehre... ob König oder Knecht. . . Königstochter oder Arbeiterkind?! Und ein Volk sollte keine Ehre haben?! Das deutsche Volk nicht? I Seit der Zeit, da man die Juden verfolgte, da man Hetzjagd hinter den Neger sklaven machte, hat die Menschheit nicht wieder solche Schande gesehen I Deutsche . . . fliehend durch Belgien und Frankreich, durch die Steppen Rußlands, Sibiriens, durch die Wälder Afrikas, über alle Meere in allem Schmutz fremder Schiffe! Deutsche... in trostloser, gemeiner Gefangenschaft in den verlausten Dörfern Ruß lands, in den Gluten Afrikas, in trauriger Ver lassenheit und Sehnsucht in Häsen und auf Schiffen in England und Amerika! Deutsche, beraubt, ausgeplündert, verhöhnt, angespien von den verkommensten Völkern, von Negern, Por tugiesen, von jedem schmutzigen Maul auf der ganzen Erde I Baralong . . . King Stephen ... weißt du noch, was das war?! Deutsche Geschäftsbücher, deutscher Fleiß, deutsche Ge wissenhaftigkeit, deutsche Arbeit von fünfzig Jahre unter die Füße getreten, auseinander- geworsen, zersetzt, zerrissen! Das ist geschehen in unseren Tagen am dentscbeu Volk! Und nun sagen einige unter uns: Frieden nm jeden Preis? Schmach um jeden Preis? Also einen anderen Frieden! Einen so genannten Versländigungssrieden! Aber wo ist er, dieser Vcrständigungsfrieden? Es gibt ihn fa gar nicht! Wir können ihn ja gar nicht haben! Wenn Deutschland mit der Zipfelmütze winkt. . . was tun sie? Sie lachen und höhnen! Sie antworten mit tausend Kanonen, mit Not und Tod! Sie sagen: Krieg wollen wir. . . Krieg bis zum guten oder bitteren Ende! . . . Bis wir wissen: Sieg oder Nieder lage ! Und das ist recht io! Das kann gar nicht anders sein! Das ist die Wahrheit, die einzige, die der Feind hat und wir nicht! Krieg . . . das ist Gottes Atem . . . das ist die gräßliche, große Stunde Gottes! Das ist Gottes Gericht! Es ist die Stunde des Auf stiegs des einen Volkes und der Niedergang des andern! .. . Daß'wir darüber jammern und klagen, das Hilst uns gar nichts! Es ist Völkerichicksal, unter dem wir stehen! Es ist Schöpferwille, unter dem die Menschheit leidet! Völler hinauf. . . hinunter! Mit unserer Macht ist's nicht getan! Wir müssen kämpfen, bis wir siegen oder unterliegen! Wenn es aber so steht, daß wir kämpfen müssen, wir mögen wollen oder nicht ... der Wille unserer Feinde und unsere Not und Zu kunft, und das Wesen des Kriegs, und Gott selbst, wollen es so . . . wir müssen streiten bis zum Sieg oder zur Unterwerfung: dann sage ich dir, deutsches Volk: es ist schön zu siegen! Es ist sehr schön! War er schön . . . der Sieg vor hundert Jahren !8l3? Er ließ die Korn- felderwiederblühen; erbaute dieHüuserwiederauf; er füllte wieder die Truhen! Er dehnte das Land, er dehnte die Brust! Er gab dem deutschen Volk den ersten gemeinsamen Stolz ins Herz! Und war er schön ... der Sieg von 1870/71? Er brachte ein deutsches Land wieder heim; und er brachte Leben und Arbeit ... Er baute Tausende von Straßen und Bahnen, Zehnlausende von Fabriken, Hunderttausende neuer Häuser... Er grün dete den Reichstag und das allgemeine Recht I... Er brachte Einigkeit, Streben, Fortschritt, Weite, Meerfahrt, Stolz und Ehre! Wir, ungerecht angegriffen, besudelt, ge schmäht, um die ganze Erde gehetzt! Wir, mit so vielen teuren Gräbern in Flandern, in Polen, in Rumänien und Serbien, auf dem Grund aller Meere! Wir, mit unserer großen Last aus diesem Krieg, mit unseren überfüllten Städten, mit unsern geringen Kolonien, mit unserem großen Außenhandel, den wir sichern müssen, den wir dehnen müssen! Wir, die wir bedrängt worden sind durch lausend Jahre; die wir meinen, nun endlich einmal wert zu sein, groß und mächtig zu werden und zu führen, wie andere Völker vor uns getan! Wir die wir glauben, daß wir bester führen werden als die vor uns: zu allem Edlen, zu allem Großen und Reinen! Ja, es würde schön sein, wenn wir siegten! Seht, wir sind in diesem Krieg ein einiges und gleiches Volk geworden. Wir werden dafür sorgen ... wir werden darüber wachen... wir werden e§ durchsetzen, daß jeder einzelne, jeder Mann im Land, jedes Kind im Land, des Sieges sich freuen sollte! Es sollte keinen Enkel geben eines, der in diesem Krieg in Flandern oder Polen gefallen ist oder gekämpft hat, der nicht empfinden sollte, daß sein Vorfahr für ihn gestritten, zu feinem Guten und Besten! Wahrlich: es ist schön zu siegen! WaS ge hört zum Siegen? Millionen tapferer Männer, die stehen und nicht weichen, und müßen sie darum sterben! . . . Sebt, die haben wir!.. . Was gehört mehr zum Siegen? Eine Waffe, die wirkt und wirkt, bei Tag und Nacht, die zu letzt zu Boden wirst! Seht, die haben wir! Das sagen Hindenburg und Ludendorff und Scheer: „Die U-Boote," sagen sie, „die schaffen es!" Sind sie Nichtwisser oder Lügner? Was gehört zum Siegen? Ein Volk, das Disziplin hat! Kein Volk hat es mehr als das deutsche! Wenn wir siegen, ist es dein mit Zins und Zinseszins, noch für Kinder und Enkel! Gib, daß du habest, daß auch deine Kinder nach dir haben! Daß sie einen Platz haben auf der Erde, im asten Vaterland, in Ehren und Brot und Sonne! Gib: daß dein Volk hinaustommt auf die Höhe, die Gott ihm bestimmt hat! Sieh: es dauert nicht mehr lange, so kommt der Sieg! Und mit ihm Frieden und Freude! poliMckL KrmcLsckau. Deutschlanv. * Herr Lansinghat der Kette seiner Ent - Hüllungen, mit denen er die neutralen Staaten gegen Deutschland aufzuhetzen versucht, ein weiteres Glied angereiht durch die Veröffent lichung eines Telegramms vom März 1916, in dem von einem deutscherseits in Amerika beab sichtigten Verkauf von Munition und Pulver an eine holländische Kommission die Rede ist. Da Deutschland aber in Amerika gekaufte Munition nicht heimbriugen konnte, jo ist der Verkauf an eine andere Macht durchaus erlaubt und selbst verständlich. — Neben dieser Enthüllung macht eine andere die Runde, wonach Graf Bernstorff in einem Telegramm seinerzeit 50 000 Dollar zur Bestechung einflußreicher Personen im Kon greß der Ver. Staaten.in Berlin erbeten hat. Herr Lansing wärmt immer alte Sachen auf, um endlich die heißersehnte Kriegsbegeisterung zu erzeugen. "Der Reichstagsabgeordnete Felix Marquart hatte an das Kriegsministerium neuerdings die Bitte gerichtet, daß auch an tapfere ver wundete und erkrankte Krieger Ordens auszeichn ungen gewährt werden möchten. Das preulmchs Kriegsministerium hat darauf geantwortet: „Nach mehrfach geäußerten Allerhöchsten Willensmeinungen soll die Ai'!' Zeichnung tapferer Verwundeter nicht vergessen werden. Sie ist von den Feldtruppenteilen z» erwirken, bei denen die wegen Verwundung oder Krankt,eit Entlassenen usw. gekämpft haben. Erst kürzlich hat der Kaiser wieder hierauf Hin weisen lassen und bestimmt, daß die zuständigen Vorgesetzten gehalten sein sollen, Verdienste nach träglich zu belohnen, wenn sie zu der Über zeugung gelangt wären, daß die in Vorschlag Gebrachten nach ihren früheren Leistungen die Auszeichnungen verdienten. Unterscheidungs- abzeichen für Eiserne Kreuze sind zunächst nicht beabsichtigt. Österreich-Ungar«. * Ein vorläufig erAus gleich zwischen Osterreich und Ungarn soll — zunächst für die Dauer eines Jahres abgeschloffen werden. Der jetzt gültige Ausgleich zwischen beiden Reichshälften läuft am Ende des Jahres ab, und da der Abschluß einer neuen Vereinbarung bis dahin ausgeschlossen erscheint, greift man zu dem AuShilfsmittel des einjährigen Provisoriums. England. * Nach Londoner Berichten Schweizer Blätter geht das Kabinett Lloyd Georges anscheinend schwierigenZeiten entgegen, überall höre man abfällige Kritiken, die man noch vor einigen Wochen nicht gehört habe. Möglicherweise sei es nur eine Folgeerscheinung der Enttäuschung über die lange Kampfpause an der Westfront. Bezeichnenderweise komme die herrschende Unzufriedenheit allmählich auch in der Presse zum Ausdrucke. Der sich jetzt bemerkbar machende zänkische Ton beruhe frag los auf der Überzeugung, daß es dem Kabinett an Schaffenskraft und Konzentrierung auf seine Aufgaben gebreche. Zweifellos habe sich die Lage durch den teilweisen Bruch mit dem Ar- beitertum verschlechtert. Holland. * Verschiedene Blätter berichten über da! angebliche Zustandekommen eines K»hlen- tiefer ungsvertragesmitEngland, wonach Holland die von England als Voraus setzung für die Kohlenlieserung gestellten Bedin gungen angenommen hat. Die hauptsächlichsten dieser Bedingungen sind die Bereitstellung von Schiffsraum für das belgische Hilfskomitee und das Jnfahrtbringen der aufgelegten Schiffe. -- Das halbamtliche niederländische Korrespondenz bureau widerspricht dieser Meldung. Schwede«. * Der schwedische Parteiführer Braß' tting erklärte in einer Unterredung, die Friedensaussichten könnten jetzt als gut bezeichnet werden. Weiter versicherte er, daß Schweden, auch wenn er (Branting) nach den Wahlen Ministerpräsident werden sollte, neutral bleiben werde. Norwegen. * Eine nordische Friedensver sammlung soll Anfang Dezember in Chri stianis von der skandinavischen Friedensvereini gung veranstaltet werden. Unter anderem soll die Frage eines Friedensbundes unter den Staaten zur Verhandlung gelangen. Ferner soll über eine feste und regelmäßige Zusammenarbeit der nordischen Friedensorganisationen verhandelt werden, sowie darüber, auf welche Weise die Friedensarbeit nach Abschluß des Weltkrieges neu angelegt und ausgeformt werden könne. Auch die Frage der Abschaffung des erzwun genen Kriegsdienstes wird beraten werden. Rust " Der Petersburger Arbeiter- und Soldatenrat hat beschlossen, daß ein Untersuchungs ausschuß in der Kornilow-Afsäre vom Arbeiter- und Soldatenrat gewählt werden soll. ,Novoja Jizin' erklärt die Maßnahme damit, daß Regierungskreise versucht haben, den Zwischenfall Kornilow zu vertuschen. Die maxi- malistffchen Organe haben den Feldzug gegen Kerenski begonnen, dem die Anürevolutionäre allzu persönliche Politik vorwerfen. — Die demokratische Konferenz wird ein sozialistisches Ministerium beantragen, für das schon eine Ministerliste bestehe. Kerenski werde in > diesem Falle zurücktreten. Das Kstlel seiner 6ke. >12j Nomon von Ludwig Hasse. ' (Fortlehung.) „Wenn er aber erfährt. . . ?' „Ei, zum Kuckuck, dann mag er's erfahren! -Der Verwandtschaft braucht er sich doch wahrlich nicht zu schämen." j Mißmutig nahm der Fürst seine Promenade im Zimmer wieder auf, während Margit mit tränenschweren Augen in den Park hinaus sah. Nach einer Weile setzte sich der Fürst neben sie, nahm ihre Hand, die er zärtlich streichelte, und sagre in weichem, milden Tone zu ihr: „Hat sich meine kleine Margit über ihren asten Pa zu beschweren?" Sie regte den Arm um seine Schulter und schmiegte sich an ihn. „Nein, mein lieber, guter Pa . . ." „Sieh, mein gutes Kind," fuhr der Fürst leise und sanft sott, „ich habe da ein großes Unrecht gut zu machen, was ich einst an deiner Mutter begangen habe. Ich kann ja jetzt mit dir darüber sprechen, du hast ein Jahr in der großen Welt gelebt und hast manchertei gejehen und erfahren, was dir bislang in deiner , Schweizer Pensionseinsamkeit verborgen ge blieben. Laß mich dir die Geschichte deiner Mutter erzählen . . ." Margit schmiegte sich inniger an ihnmn. „Ja, mein guter Pa, erzähle mir von meiner Mutier," bat !ie. > „Ich war Botschafter in Paris," Hub er an, indem er das Haupi Marg-is an stune Brust Laß.sie picht. leinernstes MMt.sehen' konnte, „als ich deine Mutier kennen lernte. Madelaine Garnier war Schauspielerin an dem Tboatrs brunoum, eine große, berühmte Künstlerin, die durch die Wiedergabe großer tragischer Nollen alle Welt Hinriß und begeisterte. Dabei ruhte kein Flecken auf ihrem Namen. Ich lernte sie in deyr Salon des Schweizer Ge sandten kennen — sie war selbst Schweizerin — und ihre Schönheit, ihr Geist, ihre wahrhaft vornehme Gesinnung machten einen tiefen, un auslöschlichen Eindruck auf mich. Auch ich schien Eindruck zu machen — du lieber Gott, ich bin ja jetzt nur noch eine Ruine gegen jene Zeit vor 25 Jahren . . „Nein, nein, Pa — du bist noch immer ein schöner Mann." „Ein Greis mit weißen Haaren — doch lassen wir das. Kurz — wir sanden Gefallen aneinander und dieses Gefallen wuchs zu einer alle unsere Sinne beherrschenden Leidenschaft an. Ich war verheiratet — ja — aber meine unglückliche Frau konnte mir nicht? mehr sein, feit der Geburt unseres zweiten Sohnes war sie gelähmt und — schwachsinnig — sie verbrachte ihr trauriges Leben in einer Nervenheilanstalt, die ihr allen nur denkbaren Komfort bot, aber der Leiter der Anstalt hatte mir mitgeteilt, daß die Unglückliche, die keinen Menschen mehr kannte, auch mich uüd unsere Söhne nicht, dem .Tode entgegen siechte. Das mag mir zur Ent schuldigung dienen, das; ich mein Herz dieser Leidenschaft öffnete. Nicht zu entschuldigen aber war eS, daß ich deine arme hochherzige Mutter bestürmte, die Meine zu werden, ehe jenes ältere Band durch Len Lod gelöst war, und ich der Freiheit zurückgegeben war. Gewiß, ich wollte deine Mutter zu meiner Gattin machen! Aber ich hätte mit meiner Bewerbung warten sollen, bis es mir möglich war, mein Wort ein- zMsen. Deine arme Mutter war zu hochsinnig, zu hochherzig, sie liebte mich zu innig, um «in meinem Wort den leisesten Zweifel zu hegen. Sie ward die Meine aus vollem, freudigem, liebendem Herzen, noch ehe der Tod meine unglückliche Gattin abberujen hatte. Wir waren glücklich, Margit. — Ein glückliches, seliges Jahr verlebten wir in dem verborgenen Nestchen bei Paris, das ich meiner Madelaine eingerichtet halte, da rief mich der Tod meiner unglücklichen Gattin auf einige Zeit nach Österreich; vier Wochen dauerte mein Aufenthalt in Wien und auf meinen Besitzungen m Böhmen, ich bereitete in der Stille alles zu unserer Vermählung vor, ich reichte meinen Abschied ein, denn ich wußte wohl, daß ich nach der Vermählung mit Made laine den hohen Posten in Paris nicht mehr bekleiden konnte, ich wollte mich mit ihr auf meine Schlösser in Böhmen zurückziehen, meine Stellung in der Welt war unabhängig genug, um auch unabhängig handeln und leben zu können, meine Stellung würde auch Made- laines Vergangenheit und daß sie die Meine geworden, ehe der Priester unsern Bund ge segnet, in Vergessenheit gebracht haben — wie viele Aristokraten hatten nicht schon Damen der Bühne geheiratet! — kurz, ich hoffte auf ein neues Glück an der Seile Madelaines, die ich mit dem ganzen Glanz ihrer neuen Stellung als meine Gattin umgeben wollte, ich rüstete mich, sie heim zu holen, da erhielt ich die Nachricht deiner Geburt, Margit — ich eilte nach Paris und — ich kam noch gerade zur rechten Zeit, um meine sterbende Madelaine m die Arme zu schließen.* Der Fürst schwieg und bedeckte die über strömenden Augen mit der Hand. Tief erschüttert umschlang Margit seine» Nacken und legte ihre weiche, tränenfeucht» Wange an seine Wange. „Mein armer Vater, was mußt du ge' litten haben . . Er preßte sie sanst und innig an sich. . , „Mein Schmerz war grenzenlos, Margit, fuhr er nach einer Weile mit bebender Stimme fort. „Noch jetzt krampft sich mein Herz schmerz lich zusammen, wenn ich an jene Zeit denke. Was ich die ersten Tage tat, wie ich dis ersten Wochen verbracht, ich weiß es nicht — glaube, ich habe in dumpfer Betäubung daW gelebt. Der Schweizer Gesandte, ein braver, edler Mann, der allein von meinem Verhältnis mit Madelaine Kenntnis hatte, stand mir in jener Zeit a!S wahrer Freund zur Seite. Sem Wort richtete mich auf, sein Wort tröstete mich, sein Wort führte die Vorwürfe, die ich mir stW machte, auf das richtige Maß zurück, er was mich auch zuerst darauf hin, das; es eine Pfl>E> der Toten gegenüber sei, für dich, unser Kind, zu sorgen. Bis dahin hatte ich an dich, meine arme Margit, ckaum gedacht — jetzt ließ ich nm dich bringen und schwur auf dein reines, un schuldiges Kinderhaupt, daß ich an dir gm machen wollte, war ich an deiner Mutter ver brochen, daß du trotz allem meine Tochter iem solltest, daß ich dich stets wie meine Lochte» Vor; „Misch?- Kel in der n iufammeugep; lind Warenw werden. wen ihn gültige überschreitet l Kilogramm beigem acht w «0 Gramm Äh bis 500 Tramm bis l Die gin Üarroffelcri W Eichwege islstosseleutte A hohe Erl, Nach Vorsicht! bMhrige 6 Hreilen- Für4K< bahmt. Au! M Händler! «»send Mar stnommen nr , Eine W, Wne Schau kage auf der Niedergehende pestwind in mdert Mete Elf weniger hetzenden Wc . Gem eins Ar 44 Jahr Mer Wohin hahre jüngerr Wen mit Gc Mn auffand sllr Tat sind Brandka Mchaft Her W Nebengel Ende nied Mel vernicht lüden Flam, Ägt 1'/- Mi Md durch U Kinder. Schwere! Menyer Koh Ms unvorsiä °n Zündhöh Me sind tc "Mundet. 5 teilen begre . 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