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Ottendorfer Zeitung : 14.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191709148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170914
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-14
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 14.09.1917
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Unsre Ziege im Züdosten W6. In der Dobrudscha und Siebenbürgen. Seit Anfang August bemüht sich das nach seinem Zusammenbruch vom Dezember 1916 wieder notdürftig hcrgestellte rumänische Heer, von russischen Korps unterstützt, in der Süd westmoldau die deutschen und österreichisch-un garischen Fronten bei Focsani—Ocna zu durch brechen. Diese Kämpfe, die unter dem Druck des wuchtig geführten Gegenangriffes in eine zunehmende Rückwärtsbewegung der Rumänen und Russen umgeschlagen sind, gingen aus dem Streben Englands hervor, nochmals die Kraft der Rumänen, ebenso wie vor Jahresfrist, rücksichtslos dazu einzu setzen, die englisch-französischen Angriffe in Flandern und Frankreich, die italienischen Durchbruchsversuche auf dem Karst und am Jsonzo zu entlasten und die. ausfallende Kraft der Russen zu ersetzen. So gemahnen uns die Moldaukämpfe der letzten Wochen an den Be ginn des rumänischen Krieges gerade vor Jahresfrist im September 1916. An der Somme glaubten damals Engländer und Franzosen unS zu fesseln, der Brussilow- Angriff im Osten hatte gewisse Anfangs erfolge erkämpft, Italien hatte Görz besetzt, Sarrail holte in Mazedonien zum Angriff aus. Da wagte das unglück liche, aufgepuischte, verhetzte Rumänien den Todessprung, um durch das Gewicht seiner Waffen den Mittelmächten den Rest zu geben und sich selbst in Ungarn und Bulgarien Beute an Land und Leute zu holen. Die Rechnung lieh sich nicht ungünstig für die Rumänen an. Ihre 1., 2., 3. Armee drang von Süden und Osten her nach Sieben bürgen ein und besetzte innerhalb weniger Tage etwa den dritten Teil des Landes. Die österr- reichisch-ungarischen Landsturmtruppen wichen planmäßig aus, die Rumänen kamen nahezu kampflos bis an die Linie Orsova—Hötzing— Hermannstadt—Schäßburg—Bistritz heran. Allein Rumänien, schlecht beraten durch die militärischen Abgesandten der Bundesgenossen, hatte sich gründlich getäuscht. Die Mittelmächte beantworteten die Herausforderung mit der besten Abwehr — dem Gegenangriff — an der Stelle, wo es der Feind am wenigsten erwartete, und wo er am empfindlichsten getroffen wurde. Hierzu war die Dobrudscha als Einbruchsstelle ausersehen worden. Die Heeresgruppe Mackensen, aus deutschen, bulgarischen, osmanischen Streit kräften zusammengesetzt, hatte sich, unbemerkt von den Rumänen, zwilchen Varna—Schumla und der Donau bereitgestellt, um gleich nach Eröffnung der Feindseligkeiten in die rumänische Dobrudscha einzufallen. Hier traf sie auf die noch in Ver sammlung bei Dobric begriffene rumänische 4. Armee, die auf die Ankunft der Russen wartete, um mit ihrer Hilfe gegen Nordost- Bulgarien in Richtung Schumla—Varna vor- zustoßen. Während Mackensen nur eine Minder heit von Kräften gegen Dobric vorschob, setzte er die Massen seiner Truppen längs der Donau mit der Absicht ein, sich der Stromübergänge bei Tulrakan und Silistria zu bemächtigen und hierdurch die nächste Verbindung zwischen Bukarest und der Süd-Dobrudscha abzuschneiden. Der Plan gelang aufs beste. Schon am 6. September war Tutrakan gestürmt, 28 000 Gefangene und 160 Geschütze erbeutet. Am 9. fiel kampflos Silistria. Der Feldzug hätte in strategischer und moralischer Beziehung wuchtiger und glänzender nicht eröffnet werden können. Allein die Russen und Rumänen gaben trotz der schweren Niederlage von Tutrakan die Lage noch nicht für verloren. Sie wollten vielmehr über Dobric vorstoben, um die Verbindungen der Heeresgruppe Mackensen hiermit zu durch brechen. In harten Kämpfen, die der Tapfer keit, der Ausdauer, der taktischen Überlegenheit der deutschen, bulgarischen, osmanischen Truppen ein ruhmreiches Zeugnis ausstellteu, wurde der Feind unter sehr empfindlichen Verlusten aus seinen befestigten Stellungen geworfen und am 15. zum Rückzug in die Front Rasova— Cobadinu—Topraisar—Tuzla gezwungen. Er stand nunmehr dicht südlich der Linie Cerna- woda—Constantza, die Hälfte der Dobrudscha war in der Gewalt der Mittelmächte. Inzwischen Halle sich auch in Siebenbürgen der Krieg zuungunsten der Rumänen entschieden. Es ist ein Meisterstück des Entschlusses, eine Glanzleistung an Schnelligkeit, ein Beweis iür die Kampfkrafi der Mittelmächte gewesen, wie in kürzester Zeit die 9. Armee Falkenhayn aus gestellt wurde. Ungeachtet der Anstrengungen unserer Feinde in Frankreich, in Galizien, am Jsonzo hatte der Vierbund noch Kralle genug übrig, um binnen weniger Tage ein Heer von solcher Güte und Stärke aufzubiingen. Dem rumänischen Angriff wurde der Gegen angriff von unserer Seite gegenüberjetzt. Der rechte Flügel. der Armee Falkenhayn griff aus der Richtung Hötzing—Mühlbach dle rumänische 1. Armee bei Hermannstadt an, während das Alpenkorps unter General Krafft v. Delmen- fingen westlich daneben über die sehr schwer gangbaren Gebirge vorstieß und sich die Er reichung des Roten Turmpasfes zum Ziel gesetzt hatte. Die äußerst kühne Unternehmung gelang vollkommen. Im östlichen Siebenbürgen war die Armee v. Arz beauftragt worden, die rumänische 2. Armee aufzuhalten. Durch weit überlegene feindliche .Kräfte gefesselt, konnte General v. Arz zunächst keine Fortschritte machen. Die Rumänen schritten vielmehr dazu, die Niederlage bei Hermannstadt—Roter Turmpaß dadurch auszu gleichen, daß sie beiderseits der Alt über Fogaras gegen die linke Flanke der 8. Armee vorstießen. Blitzschnell war der Entschluß des Generals v. Falkenhayn gefaßt. Er beließ das Alpenkorps beim Roten Turmpaß, die Heeresabteilung Kühne westlich davon im Waldgebirge der Transshlvanischcn Alpen nördlich der Pässe Vulkan und Szurduk. Mit dem linken Flügel der 9. Armee schwenkte er nach Osten herum, um im Verein mit dem Südflügel der Heeres abteilung v. Arz die Rumänen anzugreifen. Auch dieser Stoß gelang. Ende September waren die Rumänen in vollem Rückzug auf Kronstadt und gegen die Grenzpässe nach der Moldau hin. Siebenbürgen war nahezu ganz vom Feinde befreit, die Fortsetzung des Krieges nach Rumänien hinein bestens vorbe reitet. So hatte sich der Bewegungskrieg als ein Gebiet erwiesen, auf dem die Heere der Mittel mächte das unbeschränkte Übergewicht besaßen. Der Zusammenbruch Rumäniens war nicht mehr aufzuhalten. Gestaltungskraft, strategischer Scharfblick, Schnelligkeit, Tapferkeit, Ausdauer hatten Großes auf unserer Seite vollbracht. verschiedene Nttegsnachrichten. Ein Franzose über den Mißerfolg in Flandern. Ein bemerkenswertes Eingeständnis des Mißerfolges des Vierverbandes im Wellen macht Major Civcieux im Malm': „Die Operationen der Verbündeten in Flandern wurden von Anfang an von außerordent lich schlechtem Wetter behindert, wozu sich noch Hochfluten gesellten. Seitdem hat andauernder Nebel und Regen die englische Tätigkeit vollkommen lahmgelegt, wovon sich der Lkriegskorrespondent des .Mattn' überzeugt hat. Aus diesen Tatsachen ergibt sich die Schlußfolgerung, daß das flandrische Kriegs- theater bet dem ungeheuren Bedarf an schwerer Artillerie, die die modernen Armeen mit sich führen müssen, für langdauernde Offensiven, die zu einem Ersolg führen sollen, nicht geeignet ist. Unsere englischen Verbündeten werden an einer anderen Stelle kraftvoll vorzustoßen wissen." * Der U-Boot-Angriff auf Scarborough. Zu dem Angriff auf Scarborough wird von Reuter noch gemeldet: Der Tag war durch wunderschönes Wetter ausgezeichnet. Tausende von Personen befanden sich am Strande und auf den Boulevards, als unvermutet, drei Meilen von der Küste entfernt, ein U-Boot austauchte und aus zwei Geschützen zehn Minuten lang zu feuern be gann. Einige Granaten explodierten auf dem Wege, der zum Strande führt, andere flogen über die Stadt hinweg. Das Feuer war sehr heftig. Die Geschütze wurden wiederholt ge dreht. Nack zehn Minuten verschwand das U-Boot, offenbar aus Besorgnis vor Minen zerstörern, die durch das Donnern der Geschütze hervorgelockt worden waren. -i- Englische Verluste. Der ,Nieuwe Rotterdamsche Courant' ver öffentlicht nach den amtlichen englischen Angaben die folgende Ausstellung der englischen Verluste: April 4381 Offiziere, 31 619 Mannschaften, Mai 5991 „ 107 075 Juni 3601 „ 84 667 Juli 2490 „ 68858 August 5264 „ 52 404 Außerdem wurde eine amtliche Verlustliste der Flotte für den Monat August 1917 veröffent licht, die die Namen von 97 Offizieren und 787 Mannschaften verzeichnet. Die italienischen Elitetruppen außer Gefecht. Die .Kölnische Zeitung' erfährt von der italienischen Front: Im Tempo der Jsonzokämpfe ist die ganz merkliche Abschwächung jetzt schon weithin fühlbar. Der von Cadorna etwas hals brecherisch unternommene Versuch, die neuen, auf der Bainsizza-Hochfläche bezogenen und un ausgebaut geglaubten Stellung durchzubeißen, hatte nach mehrtägigen Kämpfen trotz großer Jnsanterieausgebote ohne Mitbeteiligung der noch nicht über den Jsonzo geschafften italienischen Artillerie das vorauszusehende klägliche und verlustreiche Ende gefunden. Die meisten der Elitebrigaden sind außer Gefecht gesetzt oder sie fechten nur noch mit ausge- bluleten Verbänden. Auch die AbWessung der neuen Front im Nordieile durchzusetzen, ist heute weder ihnen gelungen, noch den anderen mitslürmenden Trupven Cadornas, die gewiß nicht Elitetruppen sind. , Tie Flucht der Ruffen. Die Berichte, über den russischen Rückzug lauten schauerlich. Alle Straßen sind verstopft, die geschlagenen Massen drängen hastig vor wärts, um sich dem feindlichen Druck zu ent ziehen. Die deutschen Flieger lassen den fliehenden Truppen leine Nast, sondern ver folgen sie und bewerfen die ausgelösten Ver bände aus geringer Höhe mit Bomben. I m ganzen Rückzugsgebiet herrscht eine ungeheure Panik, die zurück flutenden Soldaten plündern die Dörfer und rauben der Bevölkerung ihr letztes Hab und Gut. Ganze Regimenter sind sn einem Tag auf Wagen, Automobilen und mit der Bahn mehr als 60. Werst zurückgegangen. polltilcks ArmMkau. Deutschland. * In der letzten Sitzung des Bundesrats wurden angenommen: 1. Die Vorlage be treffend die Verlängerung der Amtsdauer bei den Organen des Handwerkerstandes, 2. ein Entwurs von Bestimmungen zur Änderung der Verordnung betreffend die Einrichtung von Straf registern usw., 3. ein Entwurf eines Tarifs der Vorfpannvergütungssätze nach dem KriegS- leistungsgesetze. Der Bundesrat hat weiter an- geordnet, daß die Bekanntmachung über die Ver anstaltung von Lichtipielen vom 3. August 1917 nicht am 1. September 1917, sondern erst am 1. November 1917 in Kraft tritt. * Die Frontreisen der Reichs tagsabgeordneten haben am Donnerstag ihren Anfang genommen. Die Abgeordneten fahren in vier Gruppen zu je acht Herren, und zwar begeben sich zwei Gruppen zur Westfront, die anderen zwei Gruppen zur Ostfront. Die Oberste Heeresleitung hat den Wünschen der Reichstagsparteien dahin Rechnung getragen, daß sie die Frontreisen nach dem Zusammentritt des Reichstags wiederholten und zwar derart, daß im Laufe des nächsten Vierteljahres jedem Abgeordneten Gelegenheit geboten wird, an einer derartigen Frontreise teilzunehmen. Die Parteien haben bereits ihre Mitglieder für die nächste Reise bestimmt. Die Dauer einer Reise Vas Aätlel feiner Eke. ks Nomon von Ludwig Hasse. . (Fortsetzung.) „Herr Graf ..." „Na, denken Sie sich nur nichts Schlimmes . . .* „Aber, gnädiger Herr!" „Das Geld ist ehrlich erworben. Doch genug davon. Ist der Wagen bereit?" „Jawohl, Herr Graf." „So lassen Sie uns fahren." „Und daS Gepäck?" „Ich habe nichts weiter als diesen Handkoffer. Mein großes Gepäck ist noch in Berlin. ES wird mfi7 nachgeschickt." „Darf ich die Handtasche nehmen?" „Ich danke. Lassen Sie mir." Sie gingen durch dei^ahnhoi, an besten äußerer Seite der Jagdwagen, mit zwei edlen Trakehner Rappen bespannt, wartete. Erstaunt sah der Graf die Pferde an. „Was find daS für Pferde, Petersen?" Der Inspektor schmunzelte. „Herr Graf wissen, daß die alten Kutschpferde nicht mehr recht vor einer Equipage paßten — da mir Herr Graf gestattet halten, einige Ackerpferde zu kaufen, so habe ich die alten Kutschpferde in den Ackerstall genommen und dasür diese neuen Kutschpferde gekauft. Ich hab' sie billig ge- kriegt und glaubte, Herrn Grafen eine Freude zu machen. Ich weiß, Herr Graf lieben schöne und schnelle Pferde ..." ,j,DaS tue ich allerdings — und icki danke Une» «für Ihre gute Absicht. Aber nötig war l das nicht. Ich will keinerlei unnötigen Auf- ! wand treiben, lieber Petersen. Sie wissen, daß 'wir es dazu nicht haben." „Ich dachte... ich glaubte ..." stotterte der Inspektor. „Sie glaubten vielleicht, weil ich Ihnen einige Gelder iür die Wirtschaft zur Ver fügung stellen konnte, würde ich auch für mich etwas auswenden wollen. Nein, Petersen, mit mir bleibt es beim alten. Ich werde mich sogar noch einfacher einrichten als früher. Die Haushaltung kann sehr vereinfacht werden, da ich keine Gäste empfange. Ich will das ein mal mit Ihrer Frau besprechen, das ist eine sehr verständige Frau — vielleicht gebe ich mich bei ihr in Kost . . „Herr Graf . . .?" Der alte Inspektor starrte seinen jungen Herrn erschrocken an und jetzt bemerkte er zum ersten Male den düsteren Ausdruck der Augen des Grasen und die tiefe, finstere Falte, welche sich zwischen seine Augen brauen eingegraben hatte. „Ich erschrak bis ins Herz hinein, Anna," sagte der ehrliche Petersen später zu seiner Frau, „als ich das sah. So hatte ich ihn noch nie gesehen, selbst nicht in den bedenklichsten Zeiten, wenn wir nicht wußten, woher die Zinsen nehmen. ES muß ihm etwas Fürchter liches passiert fein, Anna. Er sah aus wie! ein Mensch, der kein gutes Gewissen hat," setzte! der Alle flüsternd hinzu. In der Tat, wenn man des Grafen schlanke, kräftige Gestalt zusammenaesunken und vorn übergebeugt auf dem rappelnden Jagdwagen fitzen sah, den starren Blick der finsteren Augen in die Ferne gerichtet, die Hände wie kraftlos in den Schoß ruhen lassend, dann konnte man ufirklich auf den Gedanken kommen, ein Ver drecken belaste sein Gewissen. Eine Weile fuhren sie schweigend dahin. Die Rappen griffen tüchtig aus und verfielen erst in Schritt, als der sandige Weg eine An höhe hinaufführte und die Räder tief in den Sand versanken. Da richtete sich der Graf mit einem leichten Seuizer empor. „Also es steht alles gut auf Einödt, Petersen?" „Ja, Herr Grass Wir werden eine sehr gute Ernte haben. Noch einige solche Jahre und Einödt steht wieder wie in früheren Zeiten da." „Das soll es auch. An Arbeit und Fleiß werde ich es nicht fehlen lassen. Ein — glück licher Zufall — eine eine unerwartete Erb schaft — hat mir einiges Geld zugewendet, Petersen — wir wollen damit Einödt wieder hochbringen, hören Sie, so hoch wie früher, und dann — dann, Petersen, wollen wir sparen, daß wir ein Kapital zusammen bringen — ich denke, in einigen Jahren wird das gehen . . ." „Ich denke auch, Herr Graf. Ich weiß allerdings nicht, wie viel Sie in die Wirtschaft hineinstecken können. . „DaS lassen Sie sich nicht kümmern. Das ist meine Sache. Wirtschaften Sie nur ordentlich — es soll alles in den besten Stand gesetzt werden, dann wird sich der Ertrag anck wieder heben. Ich denke, ich kann 100 000 Mark in die Wirtschaft stecken ..." dürfte jeweils zehn bis Wölf Tage in Anspruch nehmen. Auf diesen Besuchen an den Fronten sollen sich die Abgeordneten ein Bild von unserer militärischen Lage und den Kämpfen unserer heldenmütigen Truppen machen.. Die Führung liegt in den Händen deutscher Offiziere. * In politischen Kreisen nimmt man an, daß neue wichtige Personalverände- r u n g e n bevorstehen, die eine stärkere Über leitung in den von der Reichstagsmehrheit ge wünschten neuen Kurs andeuten sollen. Sie werden voraussichtlich ihren Ausgang nehmen von dem Wechsel in der Leitung des Zivil kabinetts des Kaisers und hier eine Persönlich keit an die Spitze bringen, die von ihrer früheren Laufbahn her das Vertrauen eines erheblichen Teiles des Reichstages genießt. Frankreich. "Das neue französisch-schweize rische Wirtschaftsabkommen ist in Paris unterzeichnet worden. Die Schweizer «Seidenindustrie erhält danach zwar Rohstoffe, verpflichtet sich aber, dem Feinde nichts zu kommen zu lassen, was sür militärische Zwecke geeignet ist. Hinsichtlich der Versorgung der Schweiz wurden alle Punkte genau fsstgelegt. Das neue Abkommen, so sagt die französische Presse, wurde geschloffen, um Übereinstimmung mit Yen amerikanischen Maßnahmen zu er zielen, deren Wirksamkeit angeblich fkstgestellt worden ist. Raßland. "Die innere Lage in Rußland wird immer verzweifelter. Die Stellung des Diktators Kerenski wird immer unhaltbarer. Vor allem aber scheint es an Geld zu fehlen. In einer Geheimsitzung der russischen Regierung wurde der Finanzminister Nekrassow beauftragt, Schritte zu unternehmen, um festzustellen, ob eine Anleihe im Auslands gegenwärtig durch führbar sei. Die Bundesgenoffen scheinen also nicht mehr willig. — Eine Konferenz von Abgeordneten aller Provinzen Sibiriens hat einen Plan sür die Gründung einer selbständigenSibiriens ausgeatbeitet. Nach diesem Entwurf soll die gesetzgebende Macht in die Hände einer sibirischen Duma, die ausiührende Macht in die Hände eines Minister rates und die Justiz in die Hände eines sibirischen Senats gelegt werden. Bulgarien. * Zur Pflege der bulgarisch-tür kischen Beziehungen besteht in Sofia seit 1908 ein Bündnisausschuß, der infolge der politischen Eceignisse feine Arbeit unterbrechen mußte. Jetzt erklärt dieser Ausschuß, daß er an gesichts der Aussicht auf nahenden Frieden seine Tätigkeit wieder aufnchme und richtet an alle Politiker, sowie maßgebenden Personen Bul gariens und der Türkei einen Aufruf u« Förderung und Mitarbeit, damit beide Länder auch zukünftig eng verbunden bleiben. Die gc- sunde Vernunft weist auf die Notwendigkeit hin, sich in allem und jedem zu verständigen: die politische, wirtschaftliche und kulturelle Einigung ist notwendig zur Sicherung .des gegenseitigen inneren Friedens. Asien. * Nach englischen Berichten ist in Cant 0 N während der Wiederherstellung der Verfassung eine vorläufige Regierung unter der Führerschaft von Sunhatsen gebildet worden- Ruhestörungen werden nicht gemeldet. Es fit bestimmt, daß die neue Regierung Deutschland und Osterreich-Ungarn den Krieg erklärte. Damit ist dir lange erstrebte Unabhängigkeit Südchinas endlich vollzogen. Es ist sehr fraglich, ob es noch einmal zu einer Vereinigung mit dem Norden kommt. Kleine Nachrichten. — DerReichSkanzlerhatdem württem- bergischen Hofe einen Besuch abgestattet. — Der Landrat des Kreise- Niederbarnim, Ge heimer Overregierungkrat Dr. Busch, ist nun mehr amtlich durch Bekanntgabe im.ReichSanzeiges M UnterstaatSsekretär des Finanzmini steriums bestätigt. — Am 4. September mittags bewarfen feindlich Flieger die offene Stadt Lahr mit Bomben; zw« Personen wurden getötet, drei schwer verletzt. Der an,-richtete Sachschaden ist gering. „Oh, Herr Graf. . ." „Ist das nicht genug?" „Uber dig Hälfte genug l" „Um so besser. — Abrr da Habens: wir s« Einödt. — ES ist doch -rin häßlicher alter Kasten »und ich begreife nicht, wie man es so lieb hcLen kann ..." Er ver^k wieder in ein finsteres Schweigen, das der Inspektor Vicht zu'stören wagte. So fuhr man schweigend in den Hof vo» Schloß Einödt ein und vor die breit hervor tretende Rampe, an deren Fuß der Verwalter und der Diener den zmückgelehrten Herrn empfingen. 4 So war Graf Alexander von Gollenberg! Edler Herr zu Einödt, Erbherr auf MinkendoO und Gallenstein, wieder heimgekehrt in da» HauS seiner Väter. Er sah auf die im Schaum einer reichen Ernte stehenden Felder, die er sich durch ein Opfer seiner Manneswürde MU» erkauft hatte, hinaus. So weit sein Auge reichte, wogte d?s goldene Nhrenmeer des Roggens, wiegten st« die schweren Wellen des WeizenS im lauen Sommerwinde und raschelten die Haferrispen leise aneinander, als flüsterten sie sich trauliche Märchen zu vom Blühen und Grünen "ff Frühling und sanftes Dahinwelken im Hero!'- Den Horizont grenzte der Fichtenwald von Einödt ab, den des Besitzers Geldbedürsm» ichon sehr gelichtet hatte; meilenweit erstreck^ sich der Wald, der mit den- königlichen FoNÜU zwammenhing. Dort, wo die Lichtung mit de" ^September .starker Fen ' Abschnitten -Am Nl Iliuernehnu Au der Di sssi Maxiw Nurmalüe iGscheii wück. — Wern iü Teilangriffi Mriüligke 2- Septemfi 'Borseldgefs - Bei Al Aeriufie. - unngt seii Trina steig Seplemb ichreiien b und westlü >nr Borge Alaldkarva Üm Kamps "höht sich iwangenen »V Offizier «erben er! Wappen. Eeplemb iSligkeit de Abwehr ei: Straße Sr Mker Fe Allais, Dü 19 sei! Gallone a! d- Richtho bisher Vi. Hk. - N Ehrung l Mre Di Einige tar °!s 150 E 'fleutet. - Udauerndn Nuncelu s > beriustreich. ' Eeptcmbe' bedeutend üliegertätii Wlogne, nbgeschossei Meiste K Nordös Acht. W .Nordosten. ^Septemb flNgriffe - Mmen. - M der 6 U von R M°re FI Lvuthend Estland Müssen. Mn fluck !bre Stell! Mgenenzo A Osfizi und ^olk r°u die Ar geb SZS d^ung von S", lassen Aegen seii «,-n Pilze Naße zu L'n nh ^Verkehr ob unbede tzKn ,önn im § Zern Ms GW iMsrbeiteri Wm-rien U b braun« Meiß, a s« ?'e Gar M könnt «tzsLMun Hektor Mnen la i^derwalt« ^Dtädcher i», kM ü Arbeit« s^ust un! <und d HZ Deuts 4°,»! dalm «zeucht sein« tMch kau: Zur nur !hw andern Oessaal, d ^Aergarlei K^d b/en drim pfikroße L ^hchkeftc
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