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Ottendorfer Zeitung : 09.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191810097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19181009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19181009
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-09
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 09.10.1918
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r adsebk« fi im Wn!« inluvr von wird. Da m» Holland llcr o!4 Z«- g bttiaM mf «ine Be van Butter s sind dnber nn die bi»- ü>'er di« onigedaden Mengen bi» ttebr aup«- rkebrS ohne ist. 1« Zeit siir andächtig l und Ge» annrhmen, ung vor so in die Not« gkwut noä reise seinei n sie da» lten. Di« >r der Aus' ihe benuht durch de» guugswilltN Es wa« ;en Wilsont sich in de rbe mache« tändigunstL ekreiw au--« seiner be- f sielt» nvl eit. i« wir jede« >nuten, sind glicht darauf nd. Wilw« alle Völker, :n Sonden lichen Koss s die Vier« itung elner irr Entenle ibe spüren, heißt ek r sei xege« mit Anl' h Nu-schlut »er Disziplin Absicht, und mt sich M weiielt nicht alinarboyloit 'tspolniiche« itaner siege« rtlude daiür Ifertigt dielt ichentz werle« NismuS nicht Herr Wido« N nur da«« , wenn ma« Leuochiu^ rem Fr-cK^ uühenuublt- iedingimg/' findet iniintt bedingungt« ch der lsk' Es ist wahr, l den En«' der Leun-' Erlediget s als Gro!'' Las elMt >er an En" uleit reiche« h den Ma^' auf morgc« wahresiert' L Teil, und - zu stellen, ht. Guten Eck, als ck t durch da-) in, sondtN« den Anteil, war weit, fetzt Nar s aber noch inte er mn, gekommen » bald a" i und Scf ließen sich nicht? M"hr. hätte nicht — war e» hwereS N«' am End« amen, ihi« daß er i« staubie? aar diese* im kam der ade er hatte . Er wußte Von BeM erbrechen st heil findens nähern, ein' das nicht. iLlio«. iro das Gs- das ich ft. emstvtilrn 40000 Rollen bestellt. Ans tele graphische Anweisung nach Mannheim hin sind dort die 40 000 Rollen sichergestM. Ei« flüchtiger Gattenmördrr. Ein Mord wird aus Hamburg gemeldet. Die Frau de- KümierungSsoldLien Etmtic wurde in ihrer Wohnung ermordet Mfgesn«h»v. Drr Tat ver dächtig ist ihr Ehemann, ei« Man« vs« 36 Jahre«, d« flüchtig ist. Er wird verm-stet, daß sich der Mörder »ach Nerlm xervondt Hst. Matzrmhme« gegr« Vie Di« Wohnungsnot hat in München zu eine« Zwischenhandel xetühct, bei de» schon beträcht liche Vermittlungssütze erreicht »erden. Da» steLoertretend« Generalkommand» in München hat daher dk WvhnungSdrrmittlung gegen Ent gelt, da? Anbirten, Gewähren »nd Snnehme« einer Briohn««- für Sie Bermritlung sowie dewrtis« Anzrir«« ««ter Strafmrdrshung ver boten. Grvste Grzf««L< t« Pole«, Rach einer Meldung polnischer Blätter sind am Westrand« der Hügelkette von Kiel«« über Ezenstochau nach Otk»ß xroßr Eisenerzlager entdeckt worden. Auch bri Bendzin M e? viel Eisenerz. Di« zweite G»ldzghl««g Rutzlan-S. Dir zweite dringende Zahlung der ruisischen Sawjettegirrang ist m Rulsisch-Orscha ringe- troffen. Drr GoldtranSpsrt ist sofort nach Deutich-Oricha übergeben worden. 's:",-7, da»« darf, ich jedenfalls annehmen, «ie über meine letzte Unterredung mit der --um« voMmrmen unterrichtet sind/ »Ta VersteFung nicht zu den Fehlern de- FränleivL gehört, kann ich Ihnen nur meine Anerkennung Ihrer liberalen Gesinnung aus- sprecken/ Macduff verbeugte sich, als habe man ihm das schönste Kompliment gemacht, und sagte gelassen: „Svielen Sie Schach, Herr Dollar?' .Jawohl/ .Gm?" „O ;a; was soll da- s" „In diesem Falle schlage ich Ihnen " eine Partie wr; der Verlierende verpflichtet sich, nach einer bestimmten Zeit, sagen wir innerhalb eine? Monats, in aller Stille zu ver schwinden/ Herr Macduff machte eine erläuternde Be wegung, dis keinen Zweifel an dem Sinn seiner Worte au-kommen ließ. „Übrigens/ setzte er verbindlich hinzu, »wenn Sie Karren-oder irgend etwas Ähnliches vorzwben, mir ist alles gleich; wühlen .Sie allo nach Belieben/ i »Ein amerikanisches Duell/ rief Roland aäS, „daran, laste ich mich nicht ein, mein Herr Macduff. Überhaupt dürste zu einer derartigen Abrechnung gar kein veruir/tiger Grund vor- litgen. Eine Dame,spricht.einen für mich sehr schmeichelhaften Wunsch ans, den ich trotzdem nicht ersittlen kann- — sollte ein Mann wirklich gez vnngeu sein, entweder jede Laune des schönen-Geschlecht- zu-befriedigen oder sich ein Duell aufnötigen zu lassen? Meiner Ansicht nach nicht. Kühlt fich die Mme jedoch dmch Milä rmcl Weinberge. Uns« bete ne Säst«. Die Reife d«? Weine? ist nicht nur für den Winzer eine köstliche Zett, auch unter unseren Wildarlen befinden fich manche, die eine große Vorlieb« >ür die süßen Trauben an den Tag legen. Wens i» September die Traudenreii« beginnt und da- G-länd« vollständig sbze. schlossen und vsr Diebstahl geschützt wird, daun finden stch FLchs«, Dach!» und Marder rrarl- «Lßch.i« den Wrinberg.m «in. Selbst Nsiwttd und Sauen trete« allnächtlich in den Wein- txrgrn auf und richten io gewaltigen Schaden an, saß häufig in den anstoßenden Revieren Treibjagden abgehoben werden müssrn. um die Rudel in die Berge zulückzulreibrn. In dieser Zeit drS vollen Abschlusses dr? RebgeländeS besuchen auch di« Rehe, die das Laub an den jungen Spitzen äien und auch süße Trauben bevorzugen, die Weinberge gern. Ein großer Teil des Wade- bleibt tsg-üder ungestört in den Weinbergen zurück, und selbst die Dachse finden mitunter in einem Kanäle ein verstecktes Rukeplätzchen. Schwärme von Staren, die au» dem Schifte de- Alttheine» kommen, fallen hungrig hier ein, und auch di« Wrindrssseln stellen sich ein, wenn erst Nebul «nd lalle Nächte daS eigentliche Herbstwetter bringen. Die Ruhe im Nebgelünde lockt auch die Hühner und die hochstehenden Fasanen in großer Zahl herbei. Erst der vom Jäger bsrbeigesrhnte Tag der Lese, der meist Mute Okwber herannaht, macht diesem Wildidyll ein Ende. Nun erscheinen dir Winzer mit ihren Wagen, die die Bülten zur Awmthmr der Trauben hmauLlmngen, und bald erttMt muntere- Leben und Treiben den ganzen Gerg. DaS auigestörle Wild verläßt seinen bisher ss ruhigen Stand und sucht sich zine andere Deckung, und der Jäger findet in de« Anstand am Weinberge, bewnder- dort, Ws Weier a« den Wald grenzt, ein« lohnende Ausbeute. Kleine Trribsagd-n in den Vor- hölzern, die an solchen Wemlesetagen veran staltet werden, und die Suche nach Hühnern und Falanen im anstoßenden Feld« Haiten den besten Eriolg. Aber auch nach der Lese, wenn der früher so freundliche Rebberg einen ganz zerzausten und unwirtlichen Eindruck hervorrust, kehrt das Wild in seine« beliebten Au'«nthal!S- ort zurück. Denn da trotz aller Sorgfalt und Mühe immer noch ein Teil der Trauben «m Stock verblieb, so findet eS auch jetzt hier noch seine Äsung. Auch- der Jäger darf nun hinein, aber da die Treibiagd meisten- verboten ist, io mnß er sich aus die Suche mit dem Hunde be schränken. Auch im Sommer hält sich das kleinere Wild, wie Halen, Fasanen und Hühner, gern in den Weinbergen auft deren gut verar» rmck Doktorer» der Landwirtschaft. Der Mher bat durch einen Erlaß der Landwirtschaft en Hochschule in Berlin da- Recht verliehen, "ui Grund einer Prüftmg die Würde eine- Mors der Landwirtschast zu erteilen und dir sikich« Würd« auch ehrenhalber «!S srltene ^»tzeichnung an Personen zu verleiben, di« H um di« Förderung der Landwirtschrft hervor- ^Scnde Verdienst« erworben haben. Zeichnnngc« a«f di« S. Kriegsanleihe. ^Millionen: Kohlewyndikar in Äffen. 15 Mil anen - Knappschaft- - BerufSgenoffenschaft in "Gin. L150000 Mark: Kanktzauk Wachen- u. Eumprick in Schmalkalden. 5 M-llisnrn: «ndwirtschattliche Zentralgenoffenschast Regen-- Mg. L Mvionen: Preußisch« Hyporheken- ^lien-Bank. Der 80«. Lnftfleg »er FKgsslsfser ^oercke. Der 27. September ist zu einem Ehrentage in de? Geschichte unserer Jagdflieger Horden. An diesem Tuge schoß di« «bemal- Hanplmenn Boelcke gesührte J-radstaffel irr 300. feindlich« Flugzeua ab. Biele unserer ^sien haben in dir'er Staffel pekämpft: Ritt- ^ster Frhr. ». Richthofen, Leutnant Boß, /upkmann v. Tutlchek, Leutnant Max Müller, vivant v. Bülow u. a. Die Cholerafslle in Berkin haben bik- i'r keine Vermehrung «fahren. Neuerkrankungen i>nde!! nicht grmtloet. Die sic Len Cholera, iüe haben sich i« Osten Berlin- ereignet und /«men druck ouk. Rußl-n» kommens« Per kin eingeichleppt worden zu sein. „ Großer Einbruchsdirkstahl. Für 250 000 Waren eniwendeten Eiribrecher auk rinem trimer Kaufkvn-. Da- Grundstück, in dessen ''i«m Stock di« au-gedehnten G'-schLst-räume A«n, bat angrnblicklich rin Gerüst, weil vom Kupier heruntergenommen wird. D!ei« Attgenheit btnn'-fn di« Einbrecher. Sie Mtien von de« Gerüst an- ein« Mllung au- Fenster heraus uns stiegen so bequem «in. den Lorräien wühlten fie Pelze, Pelz- ^ntel, seidene Bluten, Kleider und Damen- ^'Se usw. auk. Sie entkamen unbemerkt mit großen Bent« auf d-mstlden Weg«, anf de« «iiigedrungen waren. , tör^en kkeiuliche Maßnahmen bei der Jbe-asmittelbeschaffnug wendet sich ds- ^vkiireiende Generalkommando des 11. Armer- in «iner Verordnung. Es heißt darin v. a.: s«« muß vei mieden werden, daß man die klein«* ^«be hängr und di« großen lauten läßt. Es Akn nicht Leut« angrzei-t werben, di« von ^Nvandten und Bekannten fich unbedeutende ,/vgen Etzwaren »f». holen, wüdrcnd Lui» "»>«r mit Körben voll Eie? und Butter vr.» Imbert davonkommen. La, wo «s stch um küvei bsmüßsgen Wucher bandelt, greis« man aber d-e, dir Zeit und Geld daran s«tz«n, eins- auf den Mitiag-tisch zu bekommen etwas zur Hebung des gesunkenen Gczuud- "silsznstandeS der Familien zu lun, die lasse Ali ungeschoren. Zum Spaß werden solche Ehrten sicher nicht «Mtruomm.en/ . D,s Kin» im Dieaft« der Verkrhrb- /rbung. Der Bund deuycher Verkehrsveretne in leintN kürzlich erschirnenrn Jahresbericht daß Stüste, Bäder und Kursne mehr und dazu übergehen, für ihr« Werbearbeit den mit heranjuzlehea. Erwähnt wird hierbei ^enlllch die Tätigkeit der „Deutschen Lichi- /dgeiellichajl", die e§ sich zur Ausgabe gemacht /. lür grmeinriützige Zwecke Filnrr aus de« Aschen Wirtschasts- und Verkehrslrbeu herzu- ^«n, um die Kenntnis der eigenen Heimat in /leie Kreiie des Volkes zu tragen und im ^land tür die deutsche Sach« zu werb««. c Line MMoserrschiebirLS. Den Behörden ^ Hamburg ist es geglückt, vter Personen zu /Msien, die eine i Mivioiicnichwbung vor- /diset hatten. Es handelte sich um Nähgarn, ^>n unerhörter Weise verteuert werden wllt«, ^/cm es vorher hinterzogen wvldeu. Drei /Meute und ein Geschäsisinhrer haben einem ^/linlanttn die Rolle Nähgarn von 1000 ?>«r zu 22 Mart nngeboten. Sie haben die ms! 18 Dlark aus Mannheim gekauft und d zu veweten?" fragte Roland spöttisch,, die Ankwon vöraussehen lonnio. ^eigener Wuif-ch und der Umstand, daß Verlobter bi-r/ »^aß ich nfth: wiißle!* »-ie besitz.'» wahrsihe 'lich ein kurze- . Mb Forster sagt es, und wer gibt .Ihnen das Recht, nlr"' ließ fich ohne llni'tüi'de auf den Listen, ScM nttder, krenzte die Beine über- ./"'der ynd sagte, den forschenden Blick fest aur ^and heuend: ^.-.'blein Name !st Herbert Macduff nnd ich c mit Ihnen zu reden; Sie find Doktor ^'^ld, nicht wahr?* dienen," antwortete Roland, eimger- verwundert, „uns was verschafrt mir die < »Da? werden Sie sogleich erfahren. Sie "-u Frätttcin Erna Forster?" --llierdiitsiS/ r„- U!L S:e haben sich erlaubt, die Dame zu /'den und alles WLeNv.Mge, alles UnlöS-.j „Soweit Fräulein Forster eS für nötig ^«chlnter sich znrüÄaffen. 1 hielt,^sa/^ . . Ein gerLuschvollsS Scharren.- auf der Matte' /s seiner TÄ weckt? "Roland ouS seinem planen Gleim darauf klopfte eS laut und eine Aufforderung qbznwcmrn, trat ein- ^der herrstr mit. röüichem, kurz geschorenem nnd lasten, e:waS.vorstebendea Muen. deiteter Bsdeu immer wirb« frische- Unkraut und frisches Gras hervorbringt, und selbst im Winter findet das Wild in den Weinbergen seine Zuflucht. Der Herbst im VslLMMd. Allerlei Soxrurrgeln. Wir H«S«L diese- Acht rin«« frühen Herbst btkomEN, dir laug« vor de« lalensermäßiseu Eintritt dieser Jahreszeit seine Lunten Züge der Natur aufprägte. Da- deutsche Sprichwort ist an dirs« Erscheinung einer frühen Herbstes ge wöhnt, «nd in den Bauernregeln rechnet man bereit- im August mit dem Einzug de» Herbstes. So wird verschiedentlich der 10. August, der Lorenztag, der erste Herbsttag genannt: am 22. »der 2s. August rechnet man dann allgemein mit dem Herbstanfang. Ss heißt e- z. B.: „Der Herbst rängt an «m St. Shmpborian" (22. August) oder „Der Herbst fängt um Bariho- lomäi (24. August) an." Dem Bartholomäustag wird überhaupt sür das Herüstwetter eine große Bedeutung zugtsproche«. „Wie sich das Weiter nm Barlholomäl stellt ein, ss soll'S den ganzen Herbstmonat sein," sagt man in der Pwlz. In andern Gegenden heißt es: „Wie es an Bartho- lvmäi wittert, soll es den ganzrn Herbst durch Willern" oder „Wie St. Bartholomäus sich verhält, so ist der ganze Herbst bestellt." In Hessen behauptet man im Gegensatz zu der P-alz: „Wenn «s auf Barkholomäi regnet, dann gibt es einen giften Herbst." In andern Bauernregeln setzt man den! Herbstanfang in den letzten Tagen des August und den ersten des Septen der. Die zwei letzten August- und die beiden ersten Scptember- tage sollen für das ganze Herbstwetter be stimmend sein. Der St. Agiditag (1. Septem ber) spielt da «ine besondere Nolle: „Wie der St. Agiditag, so der ganze Monat sei» mag," oder: „Ist zu Agidi ein tze er Tag, ich dir «inen guten Herbst vorsag/ Drr Herbst, der „den Sommer fnßt", macht Keller und Scheuer voll, indem er „lein Horn ausleert". Ist der Herbst waim, hell nnd klar, so ist zu hoffen ein iruchtbares Jahr," lagt em piälzitcheS Sprichwort. Aus der Herbstwitterung zieht man auch Schlüsse auf daS Weiter im folgenden Winter. So lagt man z. B.: „Viel Herbst nebel bringt Wuitersthnee" oder: „Sind Nottn spät im Garten, läßt Winter lange auf sich wollen/ Bleibe« dagegen die Baumblätler nsch spät im Herbst an den Bäumen, so soll das kein günstiges Jahr bedeuten. Unter den einzelnen Heibstmonalen ist nach dem deutschen Sprichwort der September „der Mai des Herbstes". Wichtig tür daS Herbstwetter toll drr 2. September sein; wenn es an diesem Lage regnet, „gibl'S einen' wahren Satans- Herbst". Um Mitte Oktober erwarten die Bauern regeln aller Völler noch einmal ein« warme milde Witterung, die man vieisach noch den Heftigen diesei Ta^e „Sommer der heiligen Theresia", „Brigiltewomwer", „Sl. Wenzers- sommer" oder ganz allgemein „Altweibersommer" nennl. Lom 16. Oktober heißt e»: „Um St. Gallustag den Nachsommer man erwarten mag/ Ern letzter Anklang des Herbstes wird dann im deuftchen DoUsmund am 1. November sestgt- stellr. „Am Allerheiligen Sonnemchrin, tritt der Nachsommer ein." Diese Windstille, heiter« Witterung der ersten Nsvembruage wird euch a's die „Allerhciligenruhe" bezeichnet. Die- ist aber such der letzte Nachklang deS Herbste- in den Bauernregeln; unsere Sprichwörter be haupten bereits: „Alle Heiligen sehen sich nach rem Winter um." GericktTbLlle. Berlin. Wege« fahrlässiger Tölimz hott« fich der Schänkwirt Stöbert Ä. vor dem Strafrichter zu verrmtworien. Der Angektagte Haire einer TageS «ns der Straße ein Paket gesuuLeA, irr dem sich em« Browningpistole befand. Zn seinem Lokal wollt« er die Wass« entladen und stellte stch, da er Soidal ge wesen war und mil Wassen umgeben zu körnen glaubte, vorschriftsmäßig die Mündung nach unten gerichtet, in eine Ecke. Er übersah jedoch, daß fich bei der Browningpistole bereits eine Patron« in de« Lauf KAand. In der Meinung, dast Lie W nach Entiermmg des Magazins. lmreMUtch >ei, drehte er fick wieder um: in demselben Augenblick krachte ein Schub, und von der Kugel gewoffen sank sein« Tochter tot zu Boden. Das Gericht ver» mteilke den Angeklagten zu d«r n:edr>g-.--n geietzlich zulöisixen Strafe von 1 Tag BeiLngms. Leivzig. Im Dezember 1918 verunglückte in Berlin »er Zahnarzt K. dadurch, Last er b> m Be- ireten des Bürae^ieizes ausrnftchte und stet. Da tei kamen sein« Brmr auf den Falndamm zu l egen, die ihr» von einem im selben Augenblick Hera - geko«menen Kraftomnibus abgefahren wurden. K. starb alsbald. Seine Wiiwe und ieine Binder nahmen zunächst die L>mnibu«geselltchaft aas Schien- ersah m Anspruch, wurden ab?' »t»g,w>c>en. Dann klagren ste gegen die Stadt : er in und verlan-Ze > ein« jährliche Rente von 6000 Mk. sür die W twe und von 6000 Mk. kur die Kinder, indem sie e i, von der Stadt zu vertretendes Ver'chntden an dem Unfall behaupteten, weil der Biftgc-skw an der Unglücksstelle durch «inen koftboMenMag bei- breftert war, der zur Zeit des UmabH schadhaft war. Wäbr«nd da» Landgericht I Bei i n die Klaar «bwie», hat da» Kammergerichi dem Gümse nach di« Beklagt« zum Schaden?,mV oerlultitl Da» Neichsgerich' Hot jetzt dt-fts Urteck bestäna , »l > >> IW»»,—,,», ! ,! » > »M » Vermischtes. Es war zn verlockend. Ani dem Bau hof einer Moielstadt kam ein Euenbahnw.it,' an von der Westiront an, der 15000 leere Wen-, flaschen enthaften sMte. In Wftlftchleft beug der Wagaon aber andere schöne Dm-ze, i'äw!--ch fünfzig Kisten mit je drei Fka eben Kaunas, und ! zwar mft richtigem Inhalt, Fteischkowerven, Seue. Dindsaden und so weiter. Für die Albest des Entladens waren bereits zwei vertrante Lerne gewonnen worden, die leider den Fehler be gingen, fich und zwei stiftceiche Eneubatmbeanfte zu heftig mit den vorhandenen Köstlichkeiten zu stärken. Die Estenbahnarbefter waren den starlei» Kognak nicht mehr gewöhnt, uno als fie wieder ihren Dienst anstetrn sollten, torkelten sie be denklich nnd errrgien durch ihre fidele Stimmung die allgemeine Nusm«rksamkeit. Man 'orichw daher nach und kam schließlich-am bitz Kognak- quell« in dem Eisenbahnwäggon von der West front. Die ganze Sendung wurde bei btaa- nahmt «ns gegen die Beteiligten eine Unter suchung eingeleitet. Verdienen Kirchenglocken ans Bronze oder Guüstahl den Vorzug k Die e -nage hat Prof. Biehle im Austrage des Deuftchen Ptarrvereins anläßlich der Beschlagnahme der Bronzeglocken untersucht, und er ist dabei zu' dem Ergebnis gelangt, daß die Eußktahlgtocken den Bronzeglocken gleichwertig, bei größeren Abmessungen sogar in verschiedener Hinsicht überlegen sind. Die Gußstahl-Iocken sind den Bronzeglocken besonders in der Lebensdauer überlegen; wenn sie rostfrei gehalten werden, haben sie eine fast unbegrenzte Lebensdauer, während diese bei der viel weicheren Bronte durch die Abnutzung ungünstig beeinflußt wird. Die Gußstahlglocken sind billiger wie die Bronze- glocken, in den lieferen Tonlagen sind die letzteren auch schwerer. Hinsichtlich des Klang- wertes lassen sich grundsätzliche Unterschiede nicht feststelltn. In den mittleren Tonlagen er scheinen .beide Metalle gleichwertig. Für lies« Lagen ist der Gußstahl vorzuziehen, und um die hohen Tonlagen gebührt der Bronze der Verzug. „StaudeSämter für Rindvieh!" In Süsdeutschiand gibt es seit einiger Zeit Vieh kataster, die im Bolktzmunde den bezeichnenden Namen „Standesämter sür Rindvieh" be- tommen haben. Durch diese .Standesämter" soll das sogenannte Schwarzschlachten gehemmt werden. Wie nun ein Beaujtragter des Krieps- ernährungsa«!- getegenllich einen Bezirkspresse- Lesprechung mitteilte, sollen diese „Standesämter" demnächst auch i« Preußen eingejühn werden. Ler Syolg ihrer Tätigkeit bleibt adzuwarlen. Goläene Morte. Jeder Mensch schafft sich sein» eigene Größe. Zwerge bleibe« Zwerge, wenn ste auch au, den Alpen sitzen. Aug. v. Kotzebue. Der stärkste Mann in der Welt ist derjenige, der allein steht. Ibsen. — die etwa- offenherzige Form meiner Ablehnung beleidigt, so bitte ich, ihr meine höflichste Ent- schuldignng zu übermitteln; mehr kanu ich wirk lich nicht daran wenden/ Sie verwerfen riss da» Duell ganz und gar?" „Ja, ich Lin grundsätzlicher Seguer diese- Überbleibsels aus dem Mittelalter. Ich gestehe allerdings zn, daß es Notlagen geben kann, die keinen andern Ausweg übrig lassen, ei?« solche liegt indes hier nicht vor. Soll der Zweikampf überhaupt einen Sinn haben, so muß er sehr ernst genommen, aber nicht «lS Farce behandelt werden." „Das meine ich ja auch," sagte Herr Macdnsf, freudig zustimmend, ,vaher ist die amerikanische Art das einzig Richtige." „Ich bedanre, darasf unter keinen Umständen eingeben zu können." Ohne eine Miene zu verziehen erhob fich Herr Kacduff. „Ganz wie Sie wollen. Mit dieser Er klärung stellen Sie sich außerhalb des geregelten Verfahrens," bemerkte er in völlig kühlem Tone, „nnd ich babe von nun an das Recht, Ihnen zu begegnen, wie cS mir nnd der betreffenden Dame paßt. Auf Wiedersehen alko." Er nahm seine» Hut, verneigte fich mit steifer Förmlichkeit und verließ da- Zimmer. Roland ftqickie ihm ein lauies Lachen nach. „DaS ist ja heute die reine Weiberksmödie," murmelte er kspischüitelnd. „Geregeltes Ver fahren — warum nicht gar! Kann man diesen Menschen überhaupt ernst nehmen? Ein größerer N«rr ist mir jeden)eM »och nicht rwrgeromWeu/ Auf alle Fälle hatte dieser Besuch das Gfte gehabt, Roland seinen trübsinnigen Grübeleien zu enireißen. Mein Himmel, di« Dinge waren »im einmal nicht mehr zn ändern; ein Tor, wer fich Vetter b« Kopf darüber zerbrach. Über- «iS fatal, d«tz er «Mi gerade noch in das Crufln-sch« Hau- Mußte; die Bücher, welche d«r Universität geböten, warrn noch in-m.-c sicht ausgesucht, des ProkessorS Bibliothek solfts demnächst m andere Hände übergehen, das mußte also in Bälde geordnet werden. Was war übrigens auch Wester dabei? Er besaß jn di« Schlüffe! und konnte wahrscheinlich das Hans und das Zimmer des Verstorbenen be treten, ohne daß ihn jemand sah. Da es nun doch einmal geschehen mußte, so war es wonl am besten, es geschah gleich heut«. Die junge Witwe hüstle nachdem gestrigen traurigen Vor fall jeden ft das Bett, umso wsniger'brauchke er eine unliebsame Begegnung zu fürchten. Trotzdem überfiel ihn eine starke Be klemmung, als er am Nachmittag das fistle HauS betrat. Eine dumpfe, drückende Luft schlug ihm aus dem Ammer des Professors entgegen, er meinte zu ersticken und ritz eilig das Fenster auf, dann sah er sich i» dem Raume nm. Es war ziem lich alles wie früher, selbst von den Wasser- tieren in der großen Glasglocke lebten »och einige, die andern mochten ans Mange! an Pflege zu Gründe gegangen sein, und L« lag auch da- Manuskript noch, das letzte Werk des wunderlichen Mannes, de« jetzt lb mft - Erde deckt«. LL» GMetzmig folgt.)
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