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Ottendorfer Zeitung : 01.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191809012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180901
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-01
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.09.1918
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mvfinlM die Bc- cg^n? cr- 'io Ji- Auircchl- wit. Der e bierbci, 'ens. MU- uuing. englnchc' neu, dass ' dauern nz werde, bert wird, riianüchen t dws die und die e krili cbr rre ra re Kauune>- 12'/, MM : sich sehr Gruppe« >ewill!glci> Ardeücn er glaube 'Ziehungen ) auien, ;n leinei r. Der Au Heren insl einen ragen der en Koniu- russischen wndlungen lnkreich en gegen en Kolonie !Lrt haben, 'en Russen Hen, nach Russen in d verchöhnl > Rußland haben sich aniialioneN baden s^ Landwirte, bände und ; National- npoliliicheN Kützen. t japanische VerlLngS' aNische", um ik» Hugl>° ittsirali'chen st) Aug»"' 'den rede", m brauch^' ebenso B zett tauche" i, als Tieren in dielt» i ausbrM Austial'-» öir mslss^ ein besser en. und iralien. l-« !N UNs lt» rhallen L nöglich.A der E, 'ch cM-r ich! bezA r sich >e>^ ntS verübt besser damit ->» on meines nicht »e^ die Sec^ bling nicht, die M wn. 3» Apolh-k^ i°L,S °Zl K das bs' stimme S'' einmal das sür iw»", ?L-' nd Auste» i SchM^ enigem A Willens eine n an HÄ nfalls nE ml- .j, 's« bler, dien Von ?^Ld unc! -fern. Hur Heimkehr unserer Kriegs gcfange- ^>> Die aus der französischen Kriegsgefangen« Mzurücklehrenden deutschen Heeresangehörigen Men zunächst 7 Tage in Konstanz, ehe sie in ^Heimat entlassen werden. Der Wunsch zahl- ^chcr Angehöriger der Zurücklehrenden, sich M Konstanz zu begeben, um sie gleich beim Mziibertritt zu begrüßen, ist verständlich. Für Me Angehörigen se> aber milgeteilt, daß die M der zulückkchrenden Kriegsgefangenen Ehrend des Aufenthaltes in Konstanz durch Mehmungen und anderen Dienst io ausge- ist, dass sie sehr wenig Gelegenheit haben, H mit den Ihrigen zu treffen. Eine Abkürzung siebentägigen Aufenthaltes in Konstanz ist dienstlichen Gründen leider nicht möglich. Verzögerung in der Gefangenenpost England. Das längere Ausbleiben von Mrichien kriegSgeiangener Deusscher aus Ge- Mncnlagern in England hat in letzter Zeit Schach Beunnthigung in der Bevölkerung hervor- ^iisen. Ein Grund hierzu liegt nicht vor. Die Mgelmähigleit der Sendungen in den letzten Maten ist zum Teil auf den Mangel an Be- Mlungsgelegenbeit zurückzuiühren. Die Briefe Men in Sammcl'endungen ein. Da diese sehr Aangreich sind und gelegentlich bis zu 1006 000 Mese enthalten, häufen sich nach ihrem Em- Men di« Postsachen derart, daß ihre Weiter- Miing nur mit einer gewissen unvermeidlichen Mögerung möglich ist. Ob die angestreble /sserung dieier Verhältnisse in absehbarer Zeit " erreichen ist, lässt sich noch nicht übersehen. »Landung eines französischen Ballons. Ebenstem im Bayerischen Wald, an der Missch-böhmischen Grenze, kam ein französischer Mballon direkt über dem Markt herunter und dann langsam weiter über die Kirche Meg, in der gerade Gottesdienst abgehalien Ard«, über der Kirche hinweg hing ein Ahtseil von 2000 Meter Länge und 5 Milli- Mr Stärke herab, an dem der Ballon bald 'Mntergeholt wurde. Die Gondel fehlte. , Ein dekorierter Sozialdemokrat. Zu bei der hundertjährigen Loriassungsfeier in Men ausgezeichneten Parlamentariern gehört Mrt auch der sozialdemokratische Vizepräsident »sh, rin früherer Gastwirt auS Mannheim. A hat das Ritterkreuz erster Klasse deS Zähringer MnordeuS erhallen. Hagelschlag in der Oberlausitz, über / Preussische und sächsische Oberlausitz ging am / d. Mts. ein schweres Gewitter mit wolken- Mariigen Regengüssen und Hagesschlägen /der, die namentlich an der Obsternte schweren Allden anrichteten. Von den HagebchlSgen Aden bewnders schwer Zsttau und Neu-Gers- Bl heimgesucht, wo die Hagelschlossen, die die Me von Taubeneiern erreichten, Tausende M Fensterscheiben zertrümmerten. . Einen Eiriff in die Großorganisution Schleichhandels hat die Wiesbadener Mzel getan. Sw verhaftete dort fünf Gross- Bkichhändler, darunter ein Vorstandsmitglied ? Arbeiterlonsumvereins. Die Leute haben Nrere hundert Doppelzentner weisses Mehl zu A Mark für den Doppelzentner, mehrere »And Kilogramm Schokolade, viele Waggons / und Fett sowie ungeheure Mengen Zigaretten M Kauf angeboten. Die Waren lagern an Miebenen Stelten im Rheinland. > '-in Ostsee kurhaus von Feuer zerstört. A Kurhaus in Lohme bei Sassnitz ist am Mn Sonntag früh um 4 Uhr vollständig ?.Mgebrannt. Von der Einrichtung wurde As gerettet; die Gäste konnten alle in Sicher- A gebracht werden. Wie man annimmt, rst Feuer m der Küche entstanden. » Ter Schatz unter der Erde. In Aibiowa (Polen) wurde der Fleischermeister Av'nrack verhallet, der seil Jahren Schiebungen Alen Unisangs betrieb. In einem geheimen AMdsschen Gewölbe hatte er grosse Vorräte -Msiapelt. So wurden dort u. a. 2000 Kilo Ach 1000 Kilo Feri, ferner zwischen Wä-che „'Ackl Hi, Millionen Kronen in Banknoten A 65 000 Kronen in Gold gefunden und M'agnahmt. AKübler lachte. .Sie müssen doch immer Mn Spatz haben, Hen Brennecke, aber böse man Ihnen nicht sein.* » »Und jetzt ein Lied/ mahnten die andern Men; .es wird spät und daS letzte Schiff Men wir nicht versäumen, wenn wir nicht in Gesellschaft der Nixe« nach Borm Kimmen wollen/ , »Darüber machen Sie sich keine Sorge/ Merkte Kübler, dem der Wein zu gut schmeckte, / das Ende der Sitzung zu wün'chen. .Ich rudere Sie dann im Nachen hinunter, «S wär« erstemal nicht. Als ich noch im Vollen A wie der Vogel im Hanfsamen, trieb ich A Sport zum Vergnügen; jetzt verdiene ich rWes Stück Geld damit. Wenn in der der, Saison die Schiffe oft überfüllt sind und de,, Ictzien Zug kein Verlaß ist, so hat der Mmann gute Zeiten, und was kann es Ebneres geben, als eine Kahnfahrt bei Mond- wie wir ihn heute haben werden/ »Besitzen Sie denn einen Nachen?* » »Gott bewahre l wozu hätte ich denn überall bA? guten Freunde? Tie Leute kennen mich A alle und schlagen mir nichts ab. Wenn ho^dwo, sg am Rhein Frau Musika eine ^Acrehrte Göttin, es klingt und singt au " Gcken und Enden, und wer immer über leidliche Stimme verfügt, der ist bei Vor- M und Gering ein gern gesehener Alaun, — E" der alte Kübler, obgleich es mit dem fitzt nur noch so, so geht und ich MN Sie, Herr Brennecke, um Ihr frisches, Organ entschieden beneide/ Eui. Witsen Sie was ?" ermegnete der. Ei« Rekord-Dieb. Mit welcher Sorg« falt die sranzösuche Polizei arbeitet, beweist die soeben erfolgte Verhaftung des Bahnhofs» Vorstehers von Saint Georges-de-Remeins, der seit 15 Jahren alle Kisten stahl, die ihm in die Hände fielen. Man sollte wirklich, so meint ein Pariser Blatt, diese Nachricht in den Zeitungen nicht mit solcher Harmlosigkeit verbreiten, denn welche Ermutigung können die bereits schon in so groger Zahl vertretenen Bahnräuber hieraus schöpfen! Tie Franzofen in Rußland. DieMoSkauer Zeitungen veröffentlichen zahlreiches Material über die Spionagelätigkeit der iranzösischen Militär- mufion. Aufgeiangene Briefe bemessen, dass französische Offiziere in grossem Nmiange Spekulationen mir Lebensmitteln, besonders mit Kaviar betreiben. Papiermangel auch in Amerika. Die amerikanische Negierung Hai bereits einschränkende lm Alter von SV und 19 Jahren, di« als Soldaten beurlaubt und ln der Rüstungsindustrie tätig waren, über die Grenze nach Holland zu bringen, um da durch der Kriegsmacht des Deutschen Reiches Nach teil zuzufügen. Sein Unternehmen scheitert« jedoch daran, dass derjenige, den er um seine Mitwirkung ersucht hatte, auf fein Ansinnen nicht etngtng. Vie ttartoffelerMgung -er wett. Wohl um den Parisern einmal sinnfällig vor Augen zu führen, daß die Aushungerung Deutschlands wirklich nicht möglich ist, bringt der Matur' einen Aussatz über die Kartoffelerzeu« gung der Welt, dem manche interessante Einzel heit zu entnehmen ist. Der Krieg hat ja den ungeheuren Wert der Kartoffel als Nahrungs mittel erst ins rechte Licht gestellt. Obwohl die Kartoffel in allen Ländern der gemäßigten Zone gedeiht, so werden doch fünf Sechstel der ganzen Welternte, die b Milliarden Scheffel Massregeln für die Grösse der Zeitungen ge troffen. Sie werden jedenfalls auch auf die kanadischen Zeitungen Anwendung finden. Dieser Beschluss ist das Ergebnis der Tatsache, dass Kanada von der amerikani'chen Steinkohle und anderen Rohstoffen abhängig ist und dass die Negierung von Kanada und den Ver. Siaaten übeleingekommen sind, daß die von der ameri kanischen Regierung erlassenen Bestimmungen auf Kanada angewandt werden können. Eine gleichartige Vereinbarung ist sür die Eisenbahn- Zölle geiroffen worden, um einen unehrlichen Wettbewerb auszuschalten. Lichtlose Nächte i« Amerika. Aus un beschränkte Zeit sind, wie aus New Aork ge meldet wird, vier Nächte ohne Licht in den Staaten Neuengland, New Dork, Pennsylvanien, New Jersey, Delaware, Maryland und in Columbia von der Vsrwallung der Brennstoffe angeordnet worden. Während in dielen Siaaten am Montag, Dienstag, Mittwoch rind Donnerstag kein Licht angezündet werden darf, ist der übrige Teil des Landes nur am Montag und Sonn abend von der Einschränkung betroffen. Zur Begründung der Maßregel erklärt die Regierung, daß allein die Lichtreklame in den Städten eine halbe Million Tonnen Kohle jährlich erfordert, von denen auf die Stadt New Jork nicht weniger als 16 000 Tonnen entfallen. HerrÄttskaUe. Leipzig. Wegen versuchten Landesverrats vrrrrr- teille das Reichsgericht den Maschinisten Adalbert Frsspiak aus Zelechiin (KrerS Hobenfalza), zuletzt wohnhaft in Geventrrchen, zu zwei Jahren Zuchl- hauS und füni Jahren Ehrverlust. Auf die Sirafe wurden sechs Monate der erlittenen Untersuchungs haft angerechnet. Filipiak hatte im September vorigen Jahres »S unternommen, seine beiden Söhne beträgt, in den folgenden sechs Ländern erzeugt: Deutschland, Russland, Osterreich-Ungarn, Frank reich, Großbritannien und die Ver. Staaten. Drese Länder bringen bei guten Erträgen eine Menge von etwa 5 Milliarden Scheffeln her vor, während die übrige Welt nur eine Milliarde Scheffel erzeugt. Da die sechs Kartoffelländer nur 450 Millionen Einwohner haben und die übrige Welt eine Bevölkerung von mehr als 1200 Millionen zählt, so ist die .Kartoffel also nur das Hauptnahrungsmittel eines geringen Teiles der Menschheit. Die karloffelproduzie- renden Länder, so berichtet der ,Malin' weder, besitzen heute zahlreiche und grosse Fabriken, in denen die Kartoffel getrocknet, zu Mehl ver wandelt oder sonst verarbeitet wird. Deutsch land allein zählt 840 solcher Fabriken, in denen mehr als 1 Milliarde Scheffel jährlich verarbeitet wird. Dank dieser Methode kann die Kartoffel unbegrenzt lange Zeit konserviert werden. Deutschland ist bei weitem der bedeutendste Karioffelerzeuger der Welt. Seine jährliche Ernte beträgt gegen 2 Milliarden Scheffel. Die anderen Länder schliessen sich in folgender Reihenfolge an: das europäische Russland mit einer jährlichen Ernte von einer Milliarde Scheffel, Österreich-Ungarn mit 600 Millionen Scheffel, Frankreich mit 500 Millionen Scheffel, die Ver. Staaten mit 450 Millionen Scheffel und Großbritannien mit 300 Millionen Scheffel. Vermischtes. Ein« schwierige Frage. Die grossen Walddiände, die in Frankreich in der letzten Zeit gewütet haben, und besonders der Brand des Waldes von Estörel haben einem franzö sischen Zeitungsleser grosses Kopfzerbrechen ver ursacht, ivdass er sich mit einer An-rage an seine Zeitung gewandt hat. Er schreibt, er habe in Nizza für 30 Centimes zwei Schachteln Streich hölzer gekauft, die mit 2 Sous ausgezeichnet waren. In dreien beiden Schachteln hat er nicht ein einziges Steichholz gesunden, daS sich dazu beguemt Halle, zu brennen. Es erhebe sich also die bange Frage: Wie kommt es, daß in einem Lande, wo das Holz so gut brennt, wie die Waldbrände es zeigen, die Streichhölzer so gar nicht brennen wollen? Und wie war es möglich, in einem Lande, wo man buchstäblich kein einziges Streichholz zum Zünden bringen kann, den Wald von Estörel in Brand zu setzen? Ter Wald des heiligen Frnnz ei« Opfer des Krieges. In Italien hat sich ein lebhafter Streit der Geister ent'ponnen, weil bekannt geworden' ist, dass für die Zwecke der Flugzeugindustrie der schöne und altberühmte Waid, der den Alvern» bedeckt, und in dem der heilige Franz von Assisi die Wundmale empfing, abgeholzt werden soll. Künstler und Gelehrte sind einmütig im Protest gegen diese Entweihung «ineS nationalen Heiligtums. Zu gunsten des bedrohten Waldes führt man außer der geschichtlichen Erinnerung, die ihn allein unverletzlich machen sollte, und der Tatsache, daß eS sich um eine der grössten landschaftlichen Schönheiten Italiens handelt, auch praktische Gründe inS Feld, die vielleicht in diefen Zeit- ISuslen mehr Aussicht auf Berücksichtigung haben. Wenn man nämlich den Wald niederlegt, so ist eS auch um den Berg geschehen, der zweifellos, sobald er seiner Bäume beraubt ist, einen Berg- rut'ch nach dem andern erleben und in das Tal niedergehen wird. Die Kunstfreunde denken mehr daran, welch ein Verlust es sein würde, wenn die kleine Kirche des Schmuckes der grünen Umgebung, der ihr einen so eigenartigen Reiz verleiht, beraubt werden würde. Die Siätte, zu der sich der heilige Franz in die Einsamkeit zurückzog, würde, wenn es nicht ge lingt, die Flugzeugerbauer von ihrem Plane abzubringen, vom Erdboden ver'chwinden. England ohne Uhrschlüssel. In Eng land beginnen die Uhrschlüssel zu fehlen. Das ist einer der vielen Mängel, die allmählich immer deutlicher fühlbar werden, und die eine Folge des Unterbrechens der Verbindung mit der deutschen Industrie sind. Ein Malt, das auf diese Tatsache aufmerksam macht, meint,, die Uhrschlüffelnoi könnte ja im ersten Augen blick belanglos erscheinen. Die Folgen wären für viele aber doch recht bedenklich. Wenn auch die meisten modernen Uhren ohne Schlüssel aus gezogen würden, so gebe es doch noch so viele Uhren im Lande, zu denen man einen Schlüssel brauche, dass ihr Fehlen sich sür die Verbraucher peinlich bemerkbar mache. Hauswirt lckaft. Sine einfache Art, Gemüse haltbar einzu-egen. Die kluge Hausfrau wird in der gemüiereichen Zeit ihre Vorräte für den Winter vesmgen. ES wird viel getrocknet und ein- geweckt. DaS letztere Verfahren ist umständlich, und nicht jede Hausfrau verfügt über die Geräte und die freie Zeit. Erinnert sei des halb an einige Eiiikochmittel, die teils neu, icils vergessen sind. Die grünen oder gelben Bohnen mervcn, knrz geschnillen, in weil ballige mit Wasser gefüllte Flaschen gestopft. Während dreier Tage wird das Wasser (ungekochi) er neuert, und erst im letzten Wasserbad bleiben die Bohnen stehen. Sie halten sich, mit Pergamentpapier verbunden oder mit Kork luit- dichi abgeschlossen, lange Zeit und bleiben frisch wie eben gepflückte Bohnen. Auch für den Nolkohl kann man aus ein älteres Einlege- verfahren zmückgressen. Die festen wie lockr-ren Köpfe werden gehackt oder gehobelt, mit Salz (etwa i/r, Pfund Salz aus 10 Piund Kohl) vermengt und 12 Sniuden zum Ziehen hin gestellt. Hierauf wird der Saft abgegossen und das Kraut fest in einen irdenen Top: gedrückt. Heisser guter Essig wird schliesslich darüber ge- schüllet, einige Gewürzkörner dazu gegeben und alles mit einem Stein beschwert. Mil Perga ment zugebunden, bleibt der Nolkohl wunderbar frisch im Geschmack und in Farbe. „ich will das Pflafterstreichen an den Nagel hängen, Sie geben mir ein wenig Dressur und ich werde auch noch eine Bühnengröße. Das war' ein Ding, das mir gefallen könnte.' „Wenn er nicht nm mindestens zehn Jahre zu spät käme, so könnte ich den Gedanken nur loben; ach! daS freie, schöne Leben, das wir führen — und nun vorbei — für immer!' „Und die Damen, Kübler, was? Die holden enthusiastischen Damen! Wieviel Liebesbriefe und Lorbeerkränze mag «S da geregnet haben!' Kübler schmunzelte. „Erzählen, Küblerchen, erzählen!' rief es von allen Seiten. „Nun kann es erst gemüt lich werden, und Ihr sollt uns nach Hause sahrcn, wann Ihr wollt.' Es war bereits in ziemlich später Stunde, als die Gesellschaft in Bonn landete, natürlich in stark angeheiterter Verfassung. Brennecke, der jedenfalls nicht am wenigsten getrunken hatte, und unterwegs einer der Ausgelassensten gewesen war, wurde vernünftig, sobald er einen Fuss ans Land setzte. Er konnte ganz unglaub liche Quamitäten vertragen und es Halle ihn noch nie jemand anders als nüchtern gesehen, wenn ihm darum zu tun war, selbst nach Leistungen, die jeden andern umwarfen. Auch war er rrotz aller Lustigkeit darauf bedacht, ehr- barlich still in seine Wohnung zu gelangen, und trennte sich deshalb an der Ufergasse von den lärmenden Genossen. „Nun macht, daß ihr nach Hause inS Bett ioumu," Mie er, Abschied uetzmeud, „aber wohlverstanden, auf geradem Wege nach Hause, ihr habt für heute mehr als genug/ Mit dieser wohlwollenden Ermahnung schlug er die Straße am Rhein entlang ein, es den Andern überlassend, was fie davon denken mochten. Er war jedoch nicht der einzige Nacht wandln in dieser Gegend. Vor ihm her ging mit gemächlichem Schritt eine dunkle Gestalt, die er mit seinen langen Beinen bald einholle. „Ei Dokiorchen, noch unterwegs? Wo schwärmen Sie denn bei nachtschlafender Zeit herum?' redete er jenen an. „Die Frage könnte ich zurückgeben,' ant wortete der Doktor Meerseid, „einen Mond scheinanbeter hätte ich m Ihnen am aller wenigsten vermutet.' „Bia ich auch nicht, ich habe mir die sehr prosaische Absicht, meine etwas erhitzte Surn noch ein wenig abzukühlen, bevor ich mein be moostes Haupt zur Ruhe lege. Darf ich Ihnen meine Begleitung aufdrängen oder ziehen Sie eS vor, einsam weiter zu träumen?* „Keineswegs, die Schönheit der Nacht ver lockte mich zu einem Umwege, doch bin ich eigentlich im Begriff, nach Hanse zu gehen; wenn Sie den gleichen Drang verspüren, so ist mir Ihre Gesellschaft willkommen.'' „Gut. Wie haben Sie denn heute den schönen Sonntag benutzt? Schade, daß Sie nicht mit waren; auf dem Drachensels fand sich allerlei Volk zusammen und der Keller des Wirtes hat sich in letzter Zeit merklich gebessert.' „Sehr angenehm zu hören, aber Sie wissen, ich setze nicht geru, rverw ooen »wie Menschen sind, am wenigsten mit Ihrer ganz u Kompanie. Sie nehmen mir doch die Bemer kung nicht übel?* „Ganz und gar nicht, um so weniger, als Sie recht haben. Unsereins braucht, so lavgc im Geschäft keine Fehler Vorfällen, nach nie mand zu fragen, für Sie ist das ein ander Ding, und weiss Gott, so allein, oder höchstens zu zweien hat das Wandern doch aucy einen eigenen Reiz. Wollen wir nächstens einmal zu sammen ausrücken?' „Mit Vergnügen, künftigen Sonntag etwa.' „Dann bin ich leider versagt, aber apropos, künftigen Sonntag sind Sic vielleicht in der Stimmung, Ihr Portemonnaie um einige Goldfüchse zu erleichtern?" „Könnte ich gerade nicht behaupten. Was wollen Sie denn damit? Dass der Npothcicr Brennecke bei mir keine Anleihe machen will, halte ich für selbstverständlich/ „Hat er Gmt sei Dank nicht nötig. Ich brauche es, um den größten Optimisten, der mir im Leben begegnet ist, auf der heueren Höhe seiner rosigen Weltanschauung möglichst lange zu erhalten; der Mann ist unter den vielen Jammergefichlern dieser Erde ein wahr haft erquickender Anblick/ „Und wer ist dieses bewundernswerte Exemplar?" „Der alte Papa Kübler, dem Sie ja auch ein gewisses Juteresse widmen; er hält nächstens zum vierzehnten Male Kindtaufe, ein Ereignis, das die Teilnahme aller Wohlgessw u ' dient, meinen Sre nicht?' ar» (Lortjetzmrg folgt.)
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