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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Hruck unS Verlag von Hermann Nühle, OtienSorf-Oltrilla. Verantwortlicher bchriftleiter Hermann Nühle, Lrotz-Vkrill». Kummer ^09 Mittwoch den f8. September t9!8. Allright Knegsausfchuß für Konsumenten - Interessen. Fuß. Zwischen Aisnc und Vesle blieb die feindliche Infanterie untätig. Wir säuberten die aus den Kämpfen vom 14. September noch zurückgebliebenen kleinen Franzosennester. — Von der Cotes Lorraine bis zur Mosel lebte der Arlilleriekampf am Abend zeitweilig auf. Vor unserer neuen Stellung entwickelten sich mehrfach heftige Jnsanterie- gesechte, in denen wir Gefangene machten. Am Abend stand der Feind etwa in Linie FresneS—St. Hilaire — Haumont—Rember- court und im Walde von Mappes. — Vorstöße des Feindes an der loth- ringischen Front wurden abgewiesen. — Als Vergeltung für das fortgesetztes Bewerfen deutscher Städte wurden auf Paris durch die Bombengeschwader 22000 Kilogramm s Bomben abgeworfen. — Wiederum erneuerten die Engländers ihre Anstrengungen, um in Richtung Cambrai durchzubrechen. Starke Massen wurden zu- gefchlossenen Angriffen angesetzt. Das Ver nichtungsfeuer der deutschen Artillerie zer splitterte den englischen Ansturm in Einzel- angnffe. Trotzdem stürmten die Engländer weiter. Im Gewehr- und Maschinengewehr- seuer brachen ihre Sturmwellen zusammen. Wirksam griffen dabei die vorgeschobenen deutschen Geschütze in den Kampf sein. Be sonders zeichnete sich Vizewachtmeister Halb reiter vom 1. Garde-Feld Artillerie-Regiment aus, der die anstürmenden Engländer mit vernichtendem Schnellfeuer aus nächster Nähe empfing. — Südlich der Straße Bapaume-Camprai kam es teilweise zu erbitterten Nahkämpfen. Die Deutschen räumten das Dorf Havrincourt und setzten sich in den westlich und nördlich um das Dorf herumliegenden englischen Gräben sest. Durch Einsatz zahlreicher Nah- kampsgeschütze, die in nächster Nähe vor den deutschen Linien auffuhren, suchten die Eng länder hier den Durchbruch zu erzwingen. Eme Mörserbatterie vom Feld-Artillerie-Regi ment Nr 17 unter Führung des Hauptmanns Zielke schoß diese jedoch eins nach dem andern zusammen. Trotz Regen und Wind setzten die Engländer bis zum Abend ihre Angriffe fort, ohne weiteren Boden gewinnen zu können. — Die Gewitterschwüle, die seit längerer Zeit an 0er lothringischen Front herrschte, hat sich in einem starken srauzösisch-ameri- (M. I.) Gegenüber den immer wieder! Borna. Ein ungetreuer Postaushelfer laut weidenden Forderungen nach Erhöhung ist hier in der Person eines 58 jährigen des Wochenkopffatzes an Kartoffeln ist darauf Gärtners ermittelt worden. Er ist ist über hinzuweisen, daß Sachsen deswegen wiederbolt, Mu, in Diensten des hiesigen Postamtes bei den zuständigen Reichsstelle vorstellig ge- sich Militärpakete angeeignet und ihres worden ist. Aus schwerwiegenden Gründm Inhaltes beraubt zu haben Die in seiner hat es jedoch bei den vorjährigen Sätzen , Wohnung vargmommene Haussuchung förderte verbleiben müssen. Zunächst steht es vor ein förmliches Warenlager zutage, das rn allem noch nicht fest, ob das wirkliche Ernte- einem zweirädrigen Postkarren sortgebracht ergebnis eine Erhöhung gestattet. Dann ist! werden mußte. aber auch zu bedenken, daß es sehr fraglich Leipzig. Bei der diesjährigen hiesigen ist, ob die Beförderungsmittel für erhöhte Herbsrmesse, die von über 100000 Personen Kartoffelmengen zur Verfügung stehen. Sollte besucht war, sind auffallend viele Hotel- sie sich im Laufe des Jahres als möglich diebstähle vorgekommen. In einem besseren Herausstellen, so wird die Erhöhung nochmals Gasthaus verschwand mcht nur die Bettwäsche, erwogen werden. i sondern es wurden auch gleich die Betten — Im „Sonnenstaat" des Campanella, mitgenommen. Ein Hotel, in dem ebenfalls der vor 300 Jahren geboren wurde, führte Wäsche entwendet wurde, beklagt außerdem man jeden Verurteilten vor das versammelte den Verlust einer großen Anzahl Messer, Volk und zwang ihn, die Gesichtsvunkle, besonders Deffertmeffer. In einem anderen welche für feine Freisprechung angeführt! Hotel, in der Nähe des Hauptbahnhoss, sind werden konnten, vorzulragen und auch Anklage außer den Bettüchern auch die Garvinen ge- gegen alle diejenigen zu erheben, die nach stöhlen worden. In den MrtschaftSräumen seiner Meinung die gleiche Strafe wie er des hiesigen Harwlbahnhofes wird von jeher verdienten, besonders aber gegen die obrig- viel entwendet. Man hat sich deshalb schon keulichen Personen in gleicher Verdammnis, veranlaßt gesehen, in den Warteräumen der Wurden seine Bezichtigungen richiig befunden, dritten Klasse ein Pfand bei der Abgabe so begnadigte man ihn, während die von von Löffeln zu nehmen. Während der ihm zu Rechte Angeschuldigten mit einer Rüge Meßwoa-e ist der Abgang von 500 Löffeln davonkamen. Sollten wir, so fragt der zu verzeichnen. Sammlung für die Kolonialkriegerspende einen in Oberlichtenau ein Fahrrad, Beitrag von 2000 Mark gewährt. !Nr. 290247. konischen Angriff gegen den vorspringenden Winkel von St. Mihiel entladen. Der An griff war erwartet und die Räumung dieses stark gefährdeten Frontvorsprnngs seit einigen Tagen im Gange. Die Deutschen stehen jetzt in seit langem vorbereiteten Stellungen auf der Sehne des Bogens. — Wie zu erwarten war, sucht die gesamte Ententepresse die Operationen bei St. Mihiel, bei denen die erste amerikanische Aunee unter Führung von General Pershing zum ersten Mal geschlossen ins Gefecht trat, zu einem großen Erfolge zu stempeln Die hieran geknüpften Erwägungen und Hoffnungen über den Kampfwert geschloffener ameri kanischer Verbände sind jetzt mindestens ver früht, da die deutsche Führung die Ent scheidung nicht durchkämpfte, sondern auf die vorbereitete Sehnenstellunz zurückging, sobald die seit Tagen eingeleitete Räumung durch geführt war. Trotz aller Beute- und Sieges meldungen ist den Amerikanern die Störung de« Abzuges der Deutschen aus dem Raume von St. Mihiel nicht gelungen. Um diesen ernstlich zu gefährden, mußten die Amerikaner und Franzosen im Norden zum mindesten die Combreshöhe halten und im Süden über Thiaucourt hinaus varstoßen. Die Combres- Höhe wurde jedoch wieder gewonnen und im Süden der amerikanische Angriff durch den rechtzeitigen Einsatz deutscher Reserven südlich Thiaucourt zum Stehen gebracht. Die Lücke zwischen der nördlichen und südlichen Ein bruchsstelle blieb breit genug, um den Abzug der „Garnison von St. Mihiel" sicherzu stellen. Petroleum. Diejenigen Inhaber von landwirtschaftlichen Betrieben und diejenigen Heimarbeiter, Kelche lediglich auf Petroleumbeleuchtung angewiesen sind, wollen dies bis 1S. dss. Mts. R Gemeindeamt unter Angabe der Zahl des in den Stallungen stehenden Viehes melden. Erneut wird darauf hingewiesen, daß Leuchtöl außerordentlich knapp ist und daher ^pfohlen, Verkehrung zur Verwendung von ^Carbivbeleuchtung za treffen. Ottenvorf-Moritzdorf, am 15. September 1918. Der Gemeindrvorstand. Amtlicher Teil. Abgabe vor, Freibankfleisch. Künftig darf nicht bankwüldiges Fieisch nur gegen in derselben Woche giltige Abhol- ^schnitte der Fleischanmeldekarte mit den dazu gehörigen Reichssteischmarken verabreicht kerben. Die zuständige Menge bankwürdigen Fleisches wird in nichtbankwürdigem Fleisch Appelt gegeben. Dre bereits erfolgte Anmeldung der zu den Abholabschuitten gehörigen Anmelde, ^schnitte braucht beim Fleischer nicht rückgängig gemacht zu werden. Natürlich darf der- !^ige Verbraucher, welcher auf die Abholabschmtte und Reichssteischmarken Freibanksteisch dezvgen hat, für dieselbe Woche beim Fleischer kein Fleisch beziehen, auch wenn er es schon gemeldet hatte. Ottrndorf-Moritzdorf, am 16. September 1918. Der GememdevorÜand. Z w i ck a u. Als dieser Lage eine Zwickauer nicht vonr Brauch des Sonnenstaates lernen Frau mit ihrer Freundin im nahen Kunner«- können? Schon heute haben sich >n ver- dors hamstern war, probierte sie am Wege einzelten Fällen ehrliche Richter für besangen auf einem Kartoffelfeld einige Stöcke. Plötz erklärt, wenn sie wegen sie wegen Neber-^lich wurde sie von einer Bauersfrau, die sie lretungen der Nahrungsmittel-Verordnungen nicht bemerkt hatte, angerufen. Die Ange im Sinne der privaten Versorgung über rusene stürzte zu Boden und war im nächsten die unzugänglichen Rationen hinaus unbe- Augenblick eine Leiche. Der Schreck hatte scholtene Mitbürger schuldig sprechen sollten, die Frau, die herzleidend war, getötet. Wäre es nicht an der Zeit, öffentlich und! Neuestes vom Tage. — Es lag etwas in der Luft! Die öster- Msch-ungarische Friedensnote hat das große Publikum überrascht; die politisch unter- ^chteten Kreise aber wußten bereits seit Mgerer Zeit, daß die österreichisch-ungarische ^gierung irgend einen diplomatischen Schritt Leinsamen Ausmaßes sich vorgenommen Mie. Berliner Abendblätter berichteten von Früchten, die in Wien umliesen, und nach ^nen der österreichisch-ungarische Minister des ^ueern Gras Burian diplomatische Schritte ^bereitete, wie er sie in seiner Ansprache die deutschen Pressevertreter angedeutet Mte. Diese Gerüchte haben den Tatsachen Wischen. Graf Burian hat tatsächlich an kriegführenden Mächte eine lange Note buchtet, in der er eine vertrauliche und un- ^bindliche Aussprache zwischen bevoll- Züchtigten Vertretern der kriegführenden Mächte vorschlügt. Diese Aussprache soll an neutralen Orte ersolgen, und zwar soll sich zunächst auf die allgemeinen Richt- luien für die Neuordnung der Verhältnisse »Europa beschränken; falls über diese Einig- M hergeftellt sei, soll sie nach dem Vorschläge Mians sich den konkreten Einzelheiten zu- kenden. Zu diesen Auslassungen schreibt dem Verständlgungs - Frieoen geneigte »Verl. Tagedl.": „Wir fürchten, daß diesem Msit von der gegnerischen Seite, da es hier um eine ausgesprochene Sonder- Mon Wrens handelt, Motive unterlegt k«den, die den Verband eher noch zu neuen ^iegsanstrengungen veranlassen. . -- An der Lys-Nrederung und südlich vom ^Kaffee-Kanal führten mir erfolgreiche Umer- "chmungen durch. -Zwischen Havrincourt und Epehy am /»hen Morgen heftiger Arullenekampf, dem Und südlich von Havrincourt feindliche ^angriffe folgten. Der Feind wurde ab- Mesen. Tagsüber blieb dre Gefechts: ätig- in mäßigen Grenzen. Nordöstlich von ^sjUaud, am Holnou-Walde und bei Essigny- Mand Jnfanteriegefechte. Heftige Teilkämpfe zwischen Ailette und l»Ne. Nach vergeblichen Vorstößen am uhen Morgen brach der Feind am Abend nreut zum Angriff vor. Im allgemeinen Urde er abgewiesen. Er hat die Einbruchs, "^e aus den Kämpfen der Vortage etwas Miten und faßte im Südtetl von Bailly allgemein zuzugeben, daß wir allzumal Sünder find? Wer aus der Not des Vater landes Nutzen zieht, indem er gewinnbringend schleichhandelt oder wuchert, auch wer über seinen Bedarf hinaus Lebensmittel anhäuft und dann dem Verderben aussetzt, der werde bestraft Wer nur der eigenen unmittelbaren Leibcönot durch Erwerb geringer Nahrungs mengen zu steuern sucht, der bleibe straflos, sei es denn, daß sich hierfür ein fehlerfreier Richte- finde und gleichzeitig alle Gleich- „schuldigen" bestraft werden! Sonst wird es am Ende dieser Kriegszeil vielleicht noch einige Unbestrafte, aber sicherlich keine Un- „schuldigen" mehr geben und moralische Indifferenz wird die Folge sein. — Der all gemeine Usus wird zur „Sitte". Der Gesetz- geber darf nur Vergehen gegen die Sitte, Ausnahmeoorkommnisse bestrafen, denn dann allein kann er die schuldige Minderheit unter Unterstützung der Mehrheit erfassen und seinen Gesetzen Achtung verschaffen. Radeberg. Einführung einer Eintritts karten-Steue-. Die Königliche Kreisbaupt- mannschaft Dresden genehmigte das Orts gesetz über die Einführung einer Eintritts- kartensteuer. Großröhrsdorf. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde bei Frau Wilhelmine Oswald ein Einbruchsdiebstahl verübt, wobei dem Einbrecher für etwa 100 Mk. Zuckerwaren in die Hände fielen. Kamenz. Neuerdings sind gestohlen worden: in Jesau zwer Schinken und vier große Speckseiten, in Liebenau ein Rucksack, vier Pfund Speck und 8 Pfund Brot, in Oertlickes und SLckMcksö zwei 6 Meter lange Treibriemen, in ^e.rntyes «Nd Höckendorf während der Nacht zwei je 25 Gttcndorf-Vkrilla, ,7. September > Pfund schwere Ferkel, die von den Dieben — Se. Majestät der König haben zu der'am Tatorte sofort abgeschlachtet wurden, und Knzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oder deren Kiuw Ä> pfg., Lolislpreis 15 Pfg. Keklsmen auf öer ersten Leit» SO pfg. Knzeigen-Knnahme bis spätestens Mittags 12 Uhr Ses Lrscheinungstages. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim flbholen von öer LeschLstsstelle 1,20 Mk., frei ins Haus 1,50 Mk. Dnzelne Kummer 10 Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unb LonnabenSs Nachmittag. ..... „ l?. Jahrgang