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Ottendorfer Zeitung : 29.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191810297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19181029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19181029
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-29
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.10.1918
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r Presse ügliedec terpräm rin die igung ilcr Be< egt und »leresse« I d'ciien religiöst migung lüsse a>l itz iei!' i Inter« t allen nd die ids i» Nachrichten zi.erun - eine Nott I nahelege, sechsziget ben, einet n. Gegen« ntlich fest« weder eint mdt, noch eswigschen g heran« 8. Ianrrnt n Krieg?« aesetz« Geltung zu ihrer blich, daß ü anderen fen. Die einzelnen Zahlung?« 1g nah« an, der kcs aus« staatliche r selb- hischen ungen zN Verein« Annahme erltälte tvisorische ssleireW l vamenI > Willen, >ern dec erfüllen, nnokralie mg einet e n Na« isler del -ublik sei eplembec zu bc« gkrit der »vie die egierung na'eimg der Re« : Regie« n. »r Deutsch« eS die Kraft! hat. Wen«; 'ampfe aus« den anzu« sie. die Mehr« Oer Reich?« chLkanzlell > gen ;rt bH t, iq außer« mit sa komnie 1/ kann nöchle, ünstlec ff den saleri« , und del« inderel uptenj Hassen Sit leorg? unen? räu« »esle« Nach' ihrend g uni cineni von darak z ihi< ir g" dies» Ekprmte«. s. *Dre Regierung veröffentlicht eine "Nöte »er die Verwertung deutschen Schiffsraumes für Spanien. Ms «satz für versenkten spanischen Schiffsraum dterden sieben deutsche Dampfer, die in spanischen Men lagen, beschlagnahmt. Die Regierung »tont im übrigen, daß sie auch fürderhin t Mikle Neutralität aufrecht erhalte und in frrund- Mstlichen Beziehungen zu Deutschland bleiben dolle. Ninsffuse». *Der parlamentarische Un'ersnchungkauS- t Mß, der eingesetzt war, um den großen i klaatsprozeß gegen Fratianu und Genoffen dorzubereiten, hat jetzt die Haftentlassung be; früheren Ministers Fonstanti- «eScu, gegen den die schwersten Beschuldi- Nngen erhoben worden waren, beschlossen. In «n Kammer wurde darüber in einer Geheim» Hang verhandelt. Dan» verlas im Verlauf «Nier öffentlichen Sitzung der Generalsekretär «es Untersuchungsausschusses einen Bericht, darin gesagt wird, daß. in der gegemoLllige» Phale der Untersuchung' die Freilassung Lon- mntineSrms die Ermittlung der Wahrheit nicht *rhr gefährden könne. ß verächtlich lachend suchte sich Georg von s^nr Gedanken »ei zu' machen, aber er ließ tz. Mt los. Es gab der Beispiele so viel in und Land saß Künstler erst durch eine Heirat zur Anerkennung, Liang und An- belangt wareu. Uus jedLrauum fand das Volk unä Kegrerung. Ungeachtet der ungeheuren Ernstes der Lage, 'N sich nachgerade jedermann am drängen müßte, Mt e8 auch heute noch nicht Anzlich an Evnderbestrebungen, die von dem einzigen Weg» Ar Selbstbehauptung unseres Volkes abnren. Pon rechts und von links sind bis in die letzten rage Hinei« mancherlei Äußerungen gefallen, °st der werdenden Eintracht Abbruch zu tun ^eignet waren. Bald waren sie von der pbneigung gegen die Neuordnung unserer ionerpölitifchen Verhältnisse tingegeben, bald kz ihnen die Absicht zugrunde, jeden M nur möglichen Widerstand gegen die lkeuordna« bestelle zu schieben. Mag °°s Festhänen an der Uoerlieirrung begrc'flich M, mag anberersenk auch das Drängen^ in »r neuen Richtung velstcuchlich sein: hier wie soll wird man feine Wünsche umerzuordnen «öden dem alles behemchruden Gesichtspunkt «tt Rettung des Vaterlandes aus schwerer "vt. Diese Erkenntnis bricht sich ersreulikfier- deile mit jedem Tage mehr Bahn. Be- «kittende Körperschaften und große Ver ende rmd Lueinigungen verschiedenen Ge- Öliger sind mit Kundgebungen hervorgetreten, «st an daS deutsche Voll mchr allein die dring- «chk Mahnung richten, sich zu fester innerer Hphell zujammenzuschließen, sondern auch den ^>eii Willen betonen, hinter die Regierung zu Men. So heißt eS in dem Aufruf der Berliner «ofefforen, unter denen sich Bekenner auS- ^orochen entgegensesetzlerpolitischerAussasfuiigkn ^finden, mit vorbehaltloser Klarheit: .Wir Mn alle Gegensätze der Anschauungen in diesen fägen verstummen und stellen unS bewußt und M in den Dienst der sich anbahnenden neuen Mitischen Ordnung md der sie vertretenden "Werring." . Ein unbeugsamer Wille des deutschen Volkes, Me Lebensinlereffen unter Drangabe des Men ümchzujetzeu, muß mit unbrzwciielbarcr Iärke -nr Erscheinung kommen, sollen die Zenner zum Verzicht auf ihre VeruichtungS- Mchten bewogen werden. Zur Geltung vermag '"ser Wille bei dens Fein-den aber nur dann «langen, wenn er sich tu einer starken Regierung Mirpert, die jede Bürgschaft in sich trägt Ar di« Ersüllung de>feit, war sie den Egnern gegenüber der. Willeusmeinung ganzen LrU!s«!)en Volkes knndgibt. Nur eine durch daS einmütig zusammen» schlossen« Volk gestützte starke Regierung ist Eilande, de« berechtigten Sltstprffchen Deutsch- Mr Gehör zu verschaffen, wie sie allein auch ?. der Lage ist, bindende Verpflichtungen zu Allnehmen, die zur Herbeiiübrung des Friedens A als notweiHug erweisen. Unser dem Gesichts- Mel der Wahrung der. Wre rnd der Rechter. Airrek Volker wie unter jenem, der nicht nur ts vnS, sondern in der ganzen Welt ersehnten ^stellung^^Fri^ens^Mem^mgleicher Erstellung. Und nun kam «S ihm auch zum 5f»vßtfein, wie respektvoll di« Leute jetzt mit M Und von ihm sprachen.' In sein kindliches kkmüt, daS bisher wie dem Gedanken an eignen Mteil Raack gewSKrt hatte, fiel wie «in Blitz k* Erkenntnis, daß feine Beziehungen -u chetn Mterirn Ltzinstfreund und der reichen Gram W schon in den Äugen der Menschen ein An- Mn gegeben.halten und ihn darin.künftig noch Mt befestigen mußten. Hatte sich der Kunst- l^dler Hilsert femair früher für seinen Ge- Mzigten interessiert f Nein, er batte in ihm den Vilderkopisten gesehen, und Georg dachte mit Scham an jene Stunde, da er ihm sein »Artiger Bild gezeigt und vergebens nm seine W zu dessen Vollendung gebeten hatte. Und ank einmal erzählt», derselbe Hilsert de« Mllievireklor von dem Bilde, und der hoch- Herr Geheimrat, der ihn sonst kaum einer Mei würdigte, fließt heule über von Höflich- >Fvnd Anleim?hms. Ja, der alte Mever hatte A das Geb-i :s verraten: man sah in ihm s? klugen Mann, der durch eine reiche Heirat ö eine Stellung schafft. Mit armen Künstlern O niemand gern zu tun; wessen Kunst nach geht, der wird gering geachtet. Aber ein Akr, d" -^gleich Kapitalist ist oder eS zu Aussicht ja,'dem begegnet man ganz Asir 4!>O Mark von Vknbreähern in eurer Nacht erbeutet. In einem Berliner Kaufhaus sielen Dieben für 300 000 Mark Seidenwaren in die Hände. Der Bestohlene hat auf die Wiederbeschaffung des gestohlenen Gutes eine Belohnung von 30 000 Mark aus gesetzt, außerdem sür die Ergreifung der Ein brecher 3000 Mark. — Für 15000" Mark Pelzwaren aller Art stahlen andere Einbrecher bei einem Kürfchnermeister. Schiebungen mit Neisebrotmartrn. Jp Rathenow ist der bei der Kreisverwaltung an- gestellte Architekt S., der mit der Brot- und Mehlverteilung des Kreises Westhavelland betraut war, wegen Schiebungen mit Reisebrotmarken verhaftet worden. Gleichzeitig wurde der Hand- lungsgeyilte Arnold L. aus Berlin verhaftet, der mit S. in Verbindung gestanden haben soll. Drei Arbeiter durch Gasexplosion ge tötet. Eine schwere Gasexplosion entstand in einem Kesselhause deS Borsigwerks in Ober schlesien. Drei Arbeiter wurden gelötet, vier Werkarbeiterinnen liegen an schweren Ver letzungen danieder. Kalifnnde in Sizilien. Große Kalilager sind in Sizilien entdeckt worden. Untersuchungen, die die. italienische Regierung hat vornehme* lassen, ergaben, daß das Kalibecken, das in der Provinz Caltanisetla gelegen ist, eins der reichsten der Welt ist. Es sind bereits Schritte getan, um das nölige Kapital aufzubringen und die Ausbeutung sofort zu beginnen. Sieben Sträflinge erschaffen. Politische Sträflinge griffen in Lissabon auf dem Trans port zum Gefängnis die Polizei mit anderen Sträflingen zusammen an. Bei dem Kugel- Wechsel wurden sieben Sträflinge getötet und eine Anzahl verwundet. Ein origineller Streik. In dem Gym nasium zu Ostrowiec sind die Schüler der 7. Klasse in den Streik getreten, da die Lehrer nicht genügend vorbereitet zu den Stunden er schienen. Eine Volksküche -im Peterburger Winterpalais. In der allernächste!) Zeit wird im früheren Winterpala's in Petersburg, der ehemaligen Residenz des Zaren, eine Volks küche, in der 2000 Personen gecheist werden sollen, eröffnet. Dicje Volksküche wird auch eine Zentralküche haben, in der sür alle anderen Volksküchen Petersburgs Speisen zuberestet werden. Überhaupt trägt sich die'maximattststche Regierung mit dem Gedanken, aus dem ehe maligen Winterpalais ein „Volkshaus" zu machen. t IBS «««PW"«"' »"»»MU IMM unci Verkek?. Zur Dnrchsnchung der Vostpakete wird amUich folgendes mitgeteil: Um irrigen Anllchwn zu begegnen, wwd darauf hingewieien, dotz sich die polizeiliche Kontrolle von Paketen, die in den SchaUervorrüilmen von Reichsposianktalten gelegent lich auszcübl wirb, auf solche Simelmlle li'^chräntt, in denen der Verdacht bezründel erscheint, das; eS sich um Potzscntungen de« gewerb«mm;igen Schleich handel? handelt. Daß noch nicht auszelistcrte Pakete in solchen Verdachtssäklen von den Polizei- organen durchsucht werden dürfen, enlsmicht dem geltenden Rechiszusland. Eine solche Durchsuchung kann in den dem öffentlichen Verkehr dienenden Schaltervorräumen nicht verwehrt oder verhindert werden. EsriebtskAlle. Konitz. Wegen KriegkwucherS und Ketten handels mit Roggen, Gerste uns Weizenmehl, sowie mit Erbsen Grütze und Kunstdünger verurlcMe die hiesige Straskammcr ten GeschäslSiShrer Wenzel N. ouS VandSburg zu acht Monaten GrsängNi«, 8600 Mark Geldstrafe und fünf Habren Ehrverlust, den Bankvorstedsr Iznatz P. in Baadrburg zu zehn Monaien Gesängm«, 12 000 Mark Geldstrafe uno fünf Jahren Shrverlust, den Agenten Heinemann C. au« Hamburg zu sechs Monaten GesünzniS und 2000 Mark Geldstrafe, den ZollLeklarante« L. aus Rltona zu 2000 Mart Geldstrafe. Der übermäßige Gewinn wurde einzezozen. Die Angeklagten hatten unter anderem Grktze und Erbsen zu SO Mark Len Zenmer ausgekauft und M SSO Mark an Lie Hetlpstegeanstatt Lüneburg weiterverkauft. waren doch soweit. Da traten sie in unser Leben und alles ward anders. Viel schöne, Heller «nd freundkicher a!S je zuvor, aber doch auch wieder schwerer. Denn in u»L beiden flammte daS Feser auf, heilig und lodernd, zwei alle Herzen glaubte« jung werden zu dürfen, zwei graue Köpfe vergaßen ihr« weißen Haare, zwei Brüder, di« seit Menfchengedenken einträchtig beisammen lebten und alles gemeinsam trugen, sahen sich am einmal getrennt durch eine Em pfindung, der ich in dieser Stunde keinen Name» geben mag. Sie werden, wenn Sie den einen beglücken, den andere» tief unglücklich machen; und wenn Sie künftig beide meiden, wird's wieder finster um sie sei». Dar Schicksal zweier Menschen ist in Ihre Hand gegeben — Sie »erstehen ja alles, weil Sie so mild und gut find, SSi« verzeihe» darum, auch diese unüber legte Red«. Mache» Sie der Qual em Ende, Sie können «Sl" Er hatte eindringlich gesprochen, mit dem heiseren Stimmrnklaug der Erregung, und was feine Worte nicht verrieten, das kündete sein Blick. Jetzt schwieg er mit einem Seufzer der Erleicherung, und feine bebende Hand entfernte mechamsch einige Stäubchen am Äocke. Er hatte die bedrückende Empfindung, daß er durchaus nicht das gesagt habe, was er sagen wollte, sondern daß er mit dieser impr»bisierien Aussprache seiner Sache nur schaden müsse, aber doch Mhile er sich sreier, und so wartete er nun auf CoraS Antwort und beobachtet« mit ein« seltsamen SchSrsung der Sinne in dieser Minute des HarronS auch die gering'» Ll-imglüt. »« , Kortweuna lÄaLi Weise die Ausschaltung der Gegensätze zwischen den verschiedenen Volksschichten und somit gegenüber der Regierung als wichtigste Voraus setzung sür eine erfolgreiche Arbeit der Negierung im Dienste des Frisocns. Einen dornenvollen Weg haben wir noch vor uns. Wir werden ihn nm fo sicherer über winden, je mehr dis Führung von dem Be wußtsein beseelt sein kann, daß sie das deutsche Volk geschlossen hinter sich hat. Die Ent- schließungrn über die zu unternehmenden Schritte müssen den berusenen Stellen überlassen bleiben, die durch die breite Grundlage, auf der sie süßen, vor voreiligen und nicht alle in Betracht kommenden Umstände berücksichliztnden Ent scheidungen geschützt find. Die poltbsche Arbeit Kberlasi>mg von Motorpffögen, Rücksicht ans die Nachzucht von ZuZttoren bei der Aufbringung von Schlachtvieh, rechtzeitige Dai sorge bei der Bs- schsiang dou Saatgut, Sicherung d«S Kunstdünger- bedarls, auch durch bessere VertellungSorgamsatlon, stärkere Nutzbarmachung der OdlSndereien, Unter- stütznna Von KuüuruMernrhmungen. ausreichende Be'chaffnug von Leder- und BeleuchtungSmateria!. rmck -fern. Eine Stiftung der Kaiserin. Die Kaiserin hat aus Anlaß ihres Geburtstags ein Geschenk von 30 000 M". zur Unterstützung solcher Familien Groß-BerlinS und Potsdams überwiesen, die durch den Krieg hilfsbedürftig geworden sind. Eenera!selöMLrschall v. hindenLuyg beim Z. Sar-e-Ueglment. B e r l e i h u » g d e r E t s e r n e n S r e u»». im Volke hat in den gegenwärtigen Zeitläuften nur das eine Ziel zu veriatgen, das Volk und mit ihm die Regierung stark zu machen sür die Bewältigung der überaus schweren Ausgabe, deren Lösung unS gesetzt ist, bis der Frieden unS Raum geben wird, zum politischen Alllags werk zurSckzukehren. VoLks^irtlcbLMcbLS. Die «e»e Rcichsmarmelade. Die Reichs stelle lür Gemüse und Obst teilt mit, daß Ler Marmeladebcdarf sür das Jahr 1918/1919 als fichergepeüt gellen darf. Er werden die gleichen Mengen Marmelade zur Verleilnug kemmen wie im Vorjahre. An Güte wird die Marmelade der srr- jährlgen nickt nachstehen : Die neue NeichSmarme- lade wird sich aus 60 Teilen reinen Muckers, 50 Teilen LMmark (das ist reine« Obst nach Ent fernung der Schalen und anderer Abfälle) und höchstens 40 bis bO Teilen Gtreckungsmittcln zu- sammensetzen. AIS Slrcckungitmivel lammen Kohl rüben überhaupt nicht, Runkel» üben nur in ganz gelingen» Umfange, dagegen h-upsiächlich di, lehr zuckerhaltigen und an hochwertigen Nährstoffen reichen Mohrrüben sowie die gleichfalls stark zucker- haltigen Obsttrester (das sind die bei der Obstsaft- prffserei gewonnenen Restbcstände) in Nenacht. Sicherstellung der Ernte 1S1S. Die maß gebenden laudwinichastllchen Kolparatisnen haben sich in letzter Zeit mit den zu ergrcncnden Maß nahmen zur Sicherstellung der Ernte des kommenden JahrcS bcschästigt. Ter Neglerung werden demnächst folgende Forderungen unterbreitet werben: Be urlaubung der landwiktschafllichen Arbeiter und PkwicdSleilcr in weitestem Umfange,, stärkere Heran ziehung der ländliwen und städtischen Schuljugend zur Erntcarbeit, rechtzeitige und ausgiebige Be urlaubung von Handwcrlcrn zur Reparatur von landwirtichaittichen Maschinen und Gerären, leihweise nur klug und vernünftig, niemand schien eine Empfindung sür das Entwürdigende einer der artige« Ehr z« haben, im'Gegenteil, die Mög lichkeit eiuer jolchen galt als glänzende Empfehlung und schien geeignet, verschlossene^ Türen zu öffnen. Hahal»« — und dad«i war er nie weiter vom Ziele feiner Sehnsucht ent fernt gewesen wie jetzt! Liebte fein Bruder 'Franz nicht Tora «nd «widert« ii« nicht fein« Neigung? , Hatte nicht diese Erkenntnis tage lang wie mit Bngrklast auf ihm gelegen? Droht« mcht der Zwiespalt srin lebenslanges inniges Verhältnis zu dem geliebten Bruder zu stören? War nicht eins Trübung bereits ein getreten ? Ach, wer doch Gewißheit hätte, Ge- wißheit! Er blieb stehen und sah sich «». War er doch so gedankenvoll durch di« Straße« ge- gangen, daß er augenblicklich nicht wußte, wo er sich befand. Und da stand er in der Straße, wo sie wohnt«, beinahe vor ihrer Tür! Er warf mit raschem Eutsihluß den Kopf zurück) betrat daS Haus und läutete «ach wenige» Minuten an dem Eingang zu der Wohnung, die durch ein breileS Messtugschild mit dem einzigen Wort „Kürbach" ebenso einfach «wie selbstbewußt gekennzeichnet war. Das Hausmädchen führte ihn aus die Frage nach de« gnädige« Fräulein in das Empsang- zimmer, «nd bald trat Cor« ein. Sie sah im einfachen HauLüeide noch tausendmal schöner aus als im Straßen- ober Gesellichastsauzug. Mit freundlicher UnbefangsuheiL bot sie dem Gaste die Hand und bat ihn, aus dem Salon «st ins WochiMuner zu kommen, wo er «ui« Der Bttlgarenkönkg bestohlen. Als dieser Tage König Ferdinand von Bulgarien in Ksburg eine Autofahrt im tzofgarten unlernahm und einen Spaziergang in den Wald machte, wurden ihm aus dem Automobil ein Pelz und ein Militärmantel gestohlen. Der König hat für die Wwdcrbeichaffung der Mäntel eine Be lohnung von 500 Mark ausgesetzt. Berliner Notgeld. Wegen des fühlbaren Mangels an tleinem Gelbe beabsichttgt nun auch der Berliner Magistrat, Notgeld drucken zu lassen und zu verausgaben. Man hofft damit vielen Wünschen der Geschäftswelt enl- gegenzukömmen. Die Freilnffung Liebknechts. Es bestätigt sich, daß sich unter den vom letzten kaiserlichen Gnadenakt betroffenen Personen auch Karl Liebknecht-befindet. Der Begründer der Manoli-Zigaretten- fabrik, Kommerzienrat Mandelbaum, ist in Berlin infolge eineS Herzschlags im Alter von 57 Jahren plötzlich gestorben. Enge Beziehungen verknüpften ihn mit Bulgarien, zu dessen Berliner Germalksnsul er vor einigen Jahren ernannt wurde. Russische Kriegsgefangene nicht ver- sicheiungSpflichtig. Auf die Anfrage einer Bcimsgenossechchast, ob die russischen Kriegs gefangenen, besonders Gefangene aus der Ukraine, jetzt nach Friedensschluß mit diesen Slaalen als freie, mnhin versicherungSpflichtige Arbeiter anzusehen seien oder nicht, hat das ReichsversichenmgSamt erwidert, daß nach seiner Auffassung die versicherungSrcchtliche Slestung der KliegSgesangenen sich bis zu ihrer Aus lieferung nicht ändere. Rembrsndtkopie seiner Hand in kostbarem Nahmen und bester Beleuchtung «rblickte. Sie deutete leicht mit der Hand auf dsS Bild und schaute ihn dabei so gütig an, als ob sie auf ihn und sein Wert stolz sei. „Onkel ist auk einig» Tag« verreist/ sagt« st«, als sie bemerkte, daß Georg nach Morien rang, — „darf ich ihm bei seiner Rückkehr eine Bestellung auSrichlen?" Er hatte sich soweit gesammelt, daß er zu sprechen vermochte. Doch wenn er seiner Stimme auch absichtlich einen tiefen, ruhigen Klang verlieh, so bebte in ihr doch seine üe^ Erregung, als er begans: „Nein, Fräulein Tora, ick habe keine Be stellung an Herrn .Kürbach. WaS zwischen ihm und mir zu besprechen war, ist abgemacht und wird, hoff ich, zu beiderseitiger Zufriedenheit erledigt werSen. Mit Ihnen jelbst erbitt ich heute eine kurze Unterredung. Eie ist nötig, glauben Sie es mir, und halten Sie mich nicht für zudringlich. Ich will ganz kurz sein. Sie haben mit all Ihrer Güt« und Hold- feliaktit Verwirrung angerichlet, dir nur Sie stlbst zu lösen imstande sind. Sie sind erstaunt, das begreife ich vollständig. Denkt doch auch di» Sonne nicht daran, daß sie die Eulen in Austezung bringt, wenn sie plötzlich in ein alter, verlassenes, finstere» Gemäuer scheint. Gestalten Sie mir, ruhig auszureden. Wir beide, mein Bruder und ich, lebte« still, in sriedlicher, wunsch- loser Abgeschiedenheit unserer Arbeit. Auf das, was man so im Leben Glück und Erfolg nennt, halten wir verzichtet. DaS war vielleicht nicht ganz jchmerztoL vor sich gegangen, ab« wir «Ilb
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