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Ottendorfer Zeitung : 29.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191810297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19181029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19181029
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-29
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.10.1918
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Her Kanzler Mr NechtsfrieLen und NeuordMNZ. Im Reichstage entwickelte der Kanzler ein Programm, indem er seine bei Übernahme seines Amtes abgegebenen Erklärungen ergänzte und erweiterte. Unter großer Spannung des fast voll besetzten Hause? und der überfüllten TrMnen. führt« er folgendes aus: Seitdem ich' zum ersten Male zu Ihnen sprach, find infolge der Friedensaktion, die die Rtgierstnq bei ihrem Amtsantritt eingeleitet hat, weitere Schrille von beiden Seiten getan worden. DaS ganz« deutsche Volk wartet daraus, zu hörei/, welche Aussichten die Negie rung sür das Gelingen des Friedens« * - wertes zu sehen glaubt. Ich möchte über die internationale Lage nicht mehr als dieses eine sagen: die erste Antwort des Präsidenten auf den Friedensschritt der deutschen Negierung hat in allen Ländern den Kamp! der Meinungen über die Frage: AechtSfriede« oder Gewaltfriedeu? auf den Höhepunkt geführt. Es handelt sich um den Kcsinnuugsstreit, der in jedem einzelnen Lande öffentlich ausgesochten wird, wie er auch in gleicher Lage bei uns ausgefochten werden müßte. Anf der einen Seite erheben diejenigen lauter denn je ihre Stimme, die sich einbilden, der Augenblick sei da, in dem sie alle die an- «csammelten Lridenfchasten, den Haß und die Rachsucht, auf dem Boden unserer deutschen Heimat stillen können: auf der andern Seite sind sich die aufrichtigen Anhänger des Völker bundes vollständig klar darüber, daß der Grundgedanke des neuen Glaubens heute seine entscheidende Probe besteht. Dieser Krundgedante lautet: Ehe irgendeine einzelne Macht oder Mächtegruppe es unternimmt, Zwangsmittel zur Durchführung des von ihr vertretenen Rechter gegen andere Nationen anzuwenden, must es auch mit aller Gründlich keit und Ehrlichkeit den Versuch machen, auf dem Wege freiwilliger Übereinkunft den Frieden zu erhallen oder, auf die gegenwärtige inter nationale Lage anaswendet, ihn zu erreichen. Die letzte Note des Präsidenten Willan hat dem deutschen Volke keine Klarheit darüber ge bracht, wie der öffentliche Meinungsstreit aus gehen wird. Vielleicht wird die neue Antwort des Präsidenten die endgültige Gewißheit bringen. Dis dahin müssen wir uns in allen unseren Gedanken nnd allen unseren Handlungen auf die beiden Möglichkeiten stützen: Erstens darauf, daß die feindlichen Regierungen den Krieg wollen nnd daß uns keine andere Wahl bleibt, als «ns zur Wehr zu setzen mil der ganzen Kraft einer Volkes, das bis zum äußersten geht. Wenn diese Notwendigkeit ein- tritt, so habe ich keinen Zweifel, daß die deutsche Regierung im Namen des deutschen Nolles zur nationalen Verteidigung ausrusen darf, wie sie im Namen des deutschen Volkes sprechen durste, als sie für den Frieden handelnd eingriff. Wer sich ehrlich auf den Boden des Rechisfriedens gestellt, hat zugleich die Pflicht übernommen, sich nicht kampflos dem Gewalt- srieden zu beugen. Das deutsche Volk darf nicht blind an den Verhandlungstisch geführt werden, die Nation hat heute ein Recht, die Frage zu stellen: wenn nun ein Frieden auf der Basis der Wilsonschen Bedingungen zustande kommt — was bedeutet das für unser Leben und für unsere Zukunft? Der Kernpunkt des ganzen Wilsonschen Pro gramms ist der Völkerbund. Er kann gar nicht zustande kommen, wenn nicht sämtliche Völker sich zur nationalen Selbst überwindung ausraffen. Das Zustandekommen einer solchen Völkergemeinschaft verlangt das Aufgehen eines Teiles der unbedingten Selb ständigkeit, die bisher das Zeichen der Staats hoheit war, von uns wie von anderen. Verharren wir innerlich auf der Basis des nationalen Egoismus, der bis vor kürzer Zeit die herrschende Kraft im Leben der Völler war, dann gibt es für uns keine Wiederaufrichtung und Erneuerung. Dann bleibt ein Gefühl der Bitterkeit, das uns für Generationen lahmlrgen j Wird. Aber wenn wir eingelehen haben, daß der Sinn diefes furchtbaren Krieges vor allem der Sieg der Rechtsidee ist und wenn, wir uns dieser Idee nicht widerstrebend unterwerfen, nicht mit inneren Vorbehalten, londern mit aller Frei willigkeit, so finden wir darin ein Heilmiitcl für die Wunden der Gegenwart und eine Ausgabe für die Kräfte der Zukunst. An dieser Aufgabe wird das deutsche Volk mit allem sachlichen Ernst, mit aller Gewissen- hastigleir Mitarbeiten, die unter Erbteil ist. Mögen unS die nächsten Taze oder Wochen ium weiteren Kampf ansrufen oder mag sich der Weg zum Frieden eröffnen, darüber kann kein Zweifel sein, daß wir den Ausgaben des Krieges oder des Friedens nur gewachsen sein werden durch dir Durchführung unseres Regierungs- Programms, das die entschiedene Abkehr vom allen Wege bedeutet. Damit bin ich zu den Frazen der inneren Politik gekommen, über die ich der deutschen Volksvertretung Rechenschaft schuldig bin. Die Reform des Wahlrechts in Prenften ist durch das dankenswerte Entgegenkommen der Parteien auf die Vorschläge der Regierung soweit gefördert worden, daß dir Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts dort gesichert ist. Dem Reichstag liegen zwei Gesetzentwürfe vsr, die die neue Regierungsweise von den Verfaffungsschranken befreien soll, die ihr noch im Wege stehen. Ler erste Entwurf will den Mitgliedern dieses hohen Hauses dir Möglichkeit schaffen, in die Reichsleitung einzutreten, ohne ihr Reich-tags- msndat zu verlieren. Der Entwurf schläal iernrr eine Änderung des Gesetzes über die Stellver tretung des Reichskanzlers vor. Bisher konnten nur die Leiter der Obersten Neichsbehörde Stell vertreter des Kanzlers werden, in Zukunft soFen sich Reichstagsäbgeordnete an der Leitung der Reichspslitik beteiligen und namens des Reichs kanzlers Rede stehen können, ohne zugleich ein Ressort bekommen zu haben. Im Zusammen hang hiermit stehen die Vorarbeiten zum recht lichen Ausbau der politischen Verantwortlichkeit des Reichskanzlers, die durch die Einsetzung eines SlaatSgerichtshofes zu sichern wäre. Man könnte es zwar bezweifeln, ob es der Bekräfti- gung der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers durch einen Staatsgerichtshof noch bedarf, da kein Kanzler oder Staatssekretär im Amte bleiben kann, wenn er das Vertrauen der Mehrheit dieses Hauses verloren hat. Ich Halle es aber doch sür bester, wenn die politische Neugestaltung der deutschen Regierrrngssorm auch durch eine Neu einrichtung des öffentlichen Rechts bekräftigt und verbürgt wird. DaS neue System der Reichs regierung hat eine neue Negiernngsweise in denNeichSkanden zur natürlichen Folge gehabt. Die Statthalter schaft in Elsaß-Lothringen hat ein Elläster über nommen, ein Elsäster ist sein Staatssekretär ge worden. In die Landesregierung sollen weiter führende Männer aus der Zweiten Kammer des Landtages eintreten. Der zweite Entwurf, der die Änderung des Artikels 11 der Reichsverfastung bezweckt, ent hält die Festlegung des Grundgedankens der neuen RegierungSweise. Er will, daß der Reichstag als die berufene Volksvertretung bei der Entscheidiiug der wichtigsten Lebenslagen der ganzen Nation, bei der Frage Vox Krieg und Friede» ein volles Mitbestimmungsrecht hat. Darin liegt eine Gewähr für die friedliche Weiter entwicklung des Reiches und seiner Beziehungen zu den anderen Mächten. Allen Schritten aus der neuen Bahn, die ich au'gezählt habe, haben alle verfassungsmäßigen Instanzen einmütig zu gestimmt. Wenn Sie dem Verlangen auch Jhrmeits zustimmen, so wird die Volks- regierung fest in den NeichSgejetzen verankert werden. Das Ziel, dem wir nachstreben, ist die politische Mündigkeit des deutschen Volkes. Las deutsche Volk sitzt leit langem im Sattel, nun soll es reiten. Unser Volt hatte schon längst eine Reihe von Rechten, um die eS mancher seiner politisch reifen Nachbarn beneidet hat. Das Reichstagswahlrecht war lang« Zeit Oei* fAilche R-Lmbranät. 7f Ksman von F. A. Geißler. G:srg dagegen glaubt« Cora selbflsos zu kleben. Die wahr ihm das Ideal, das er während seines harten Lebens im ahnenden, sehnenden Herzen getragen und das nun auf einmal vor ihn getreten war mit der über wältigenden Macht der herrlichem Wirklichkeit, die noch viel tausendmal schöner ist als unsere kühnsten Träume. Und nun kam wieder das Schicksal und machte seine Hoffnungen zunichte. Aarfs nicht genug, daß er dem Bruder seine künstlerische Selbständigkeit geopfert halt«, daß er ein Spezialist im Kopiere« geworden war — mußte der Bruder unn auch zwischen ihn und seine erste reine tiefe Liebe treten? Und konnte Cora wirklich so btmd sein, nicht den Uutmchted zu erkennen, der zwischen den Empfindungen beider Brüder obwaltete? Oder schmeichelte es vielleicht gar ihrer Eitelkeit, doppelt g§L«bt zu werde!« ? Und hatte er ein Recht, dem Bruder zu zürnen, daß er dsrselbsn Macht verfiel, dir ihn in festen Banden hielt? Wav's nicht wieder nnr fein Verhängnis, daß er dieses wundervolle Weib finden und gleich sam dem Bruder zusühren musste? Mit solchen Gedanken beladen, saß Georg ihm gegenüber bei den Mahlzeiten, die jetzt entweder still oder in gereizter Stimmung einnrnomwen würden, oder stand in der verschlossenen Werkstatt vor drc» großen Bilde, von dem ihm Kürbach ge sagt hätte, daß es eine Nbrrra-chung sein solle, t Sicherlich iür Cora selbst. Und darum war ihm die Arbeit heilig und wsrt. All' seins Liebe zu ihr, alU lein Hoffen, Sehnen, Kämpfen und Verzichten wollte er in dis-ss Work hinein- tragen, und «S dann mit dem Schlier der altertümliche« Malwriie bedecken, jo daß nur sie eS herausleien könne. Nach reiflicher Überlegung und mehrfachen Besprechungen mit Herrn Mrbach hatte sich Georg entschlossen, ein doppeltes Bruststück zu malen. An einen Greis schmiegte sich eine Jungfrau, auf di« er mit liebenden Blicken fchauts. Aus seinen alten Skizzsnbächern hatte er sich die Köpfe gebolt; und nun führte er das Gemälde mit dem festen Entschlusse aus, ein Meisterstück zu schaffen. Er traf zwar den Ton des Rembrandtschen Helldunkels auf Grund seiner langjährige» Studie» fast inllinktiv, aber dennoch benichis er gelegentlich die Galerie, um seinen Blick immer wieder zu schärfen und womöglich noch einen bisher unbeachteten feinen Zug in den Bildern Rembrandts zu entdecken. Als er sich eines Tags? wieder dieser scharf eindringenden Betrachtung hingab, näherte sich ihm der alte Galeriedirner Meher und lenkte durch leises Hüsteln seine Aufmerksamkeit auf sich. Georg bot ihm freundlich die Hind: „Na, Herr Meyer, wie gekts? Wir haben uns lange nicht gesehen." Der Alte lächelte überlegen. „An mir liegt'? nicht, denn ich bin jeden Tag hier aber Sie, Herr Heyden, haben sich recht selten gemacht in letzter Zeit. Es ist oft nach Ihnen gefragt worden, aber niemand wußte was Rechtes zu jagen. Darf das freieste Wahlrecht der Welt, aber da? deutsche Volk machte von seiner Macht an den entscheidenden Punkten leisten. Gebrauch/ Nicht der Willkür der eingesetzten Gewalten, sondern dem Mangel an politischen Willen ver dankt das deustche Volk, baß es so lange als der Obiigkeitsstaat galt. Wir dnrjen nicht um Les Auslandes willen, auch nicht um der' Not des Augenblicks Herr zu werden, zu NegierunMormen greifen, hinter denen nicht unsere innere Überzeugung steht und die nicht der Ansdruck unserer Eigenart sind. Um unsere Eigenschaften ruhig zu entwickeln, müssen wir unser Hausrecht wahren können. Vor den Toren ficht der Feind, unser erster und letzter Gedanke gehört den Tapferen, die sich gegen eine Übermacht ver teidigen nnd die wir gegen ungerechte Anklagen vmsldigen. Unsere Soldaten haben es heute iurchtbar schwer, sie kämp'en mit der Sorge um die Heimat, sie kämpien mit dem Gedanken an den Flieden, aber sie halten stand. Wir danken ihnen, wir vertrauen ihnen, wir rufen ihnen zu: Die Heimat läßt euch nicht im Stich, was nur ein Volk euch geben kann, das soll euch werden. Die Ausführungen des Kanzlers wurden häufig von lebhaften Beifallskundgebungen unter brochen, und geradezu stürmischer Beifall be gleitete die Schlußwenduugen Ler Nebe. - In der Aussprache,-die nun iotglst verlas zunächst Abg. Herold (Ztr.) eine ^klärung seiner Partei, die noch einige Wünsche vrr- fassungsiechtlicher Natur vorbrachte. Sie schloß mit dem Ausdruck der Zuversicht, daß sich daS deutsche Volk nicht vernichten läßt. Wenn eS nötig sei, müsse der letzte Mann zur Rettung des Vaterlandes aufgeboien werden. Im Namen der Sozialdemokratie sprach Abg. Ebert: Die Demokratie hat in Deutsch land die Macht ergriffen, weil nur sie das Land zu retten vermag, die Dnreaukratie und da§ Junkertum haben ausgespielt. Die Militärgewalt darf nicht länger Staat im Staate sein, für das persönliche Regiment ist kein Raum mehr. Am Schluffe seiner Rede suchte Ebert den Eintritt seiner Partei in die Negierung zu erklären. Abg. v. Naumann (Vp.): Der Glanz der Taten unserer Heere wird weit in die Zu- kunst leuchten. Sie haben übermenschliches getan für Volk und Vaterland. Nun sollen die Massen künftig daheim auch etwas zu sagen haben. Die Parlamentarnisrung wird auch dem Reichstag zugute kommen. Bisher war das Parlament der Salon der Ausgeschlossenen; nun wird daS Gesühl des Ausgeschlossenseins Platz machen dem Gefühl Lev Zusammen gehörigkeit mit der Regierung. Anch die Oppo sition wird natürlich bleiben. Wenn die Mehr heit regierende Kraft hat, mutz die Opposition versuchen regierend zu werden. Dazu gehört das Recht der freien Kritik. Jetzt aber, wenn es zu weiterem Kampfe kommt, stehen Mehrheit nnd Opposition geschlossen zusammen: die Lebenserhaltung der Nation ist dar letzte Gesetz all unseres Daseins und unseres Opserwillens. Abg. Stresemann (natl.): Wenn ein mal der Haß der Völker leidenschaftsloser Be trachtung gewichen sein wird, dann wird, was die deutschen Heere geleistet haben, für die höchste Kraftentjaltung eines Volke- in seinem Dajeinskampje anerkannt werden. Deshalb konnie unsere Regierung ungebeugten Hauptes LaS Ersuchen um einen Waffenstillstand ans- sprechen. Die Entscheidung, ob der Krieg fort- dauem soll oder nicht, liegt jetzt bei Wilson. Geht das Blutvergießen Wester, so kommt das Blut, LaS noch fließen wird, nach allem, was wir in den letzien Wochen getan und zugestanden haben, jedensalls nicht auf unser Hauvt. Die Dinge sind im Fluß, wie immer sie stch aber gestalten werden, Deutsch-Österreich und Demjch- land werden immer eng zujammenstehen. Das ist ein Lichtblick in diesen dunklen Zeiten. Abg. Westarp (kons.): Meine Freunde sehen m der Entwicklung der Dinge kernen Fortschritt, sondern eine verhängnisvolle Wen dung, von der wir schwere Gefahren sür LaS Vaterland beftirchten. Künftig wird nicht mehr kaiserliche Politik getrieben, sonüeur die Minister, sind ein VollziehnngsauSichuk sür die hinter ihnen stehenden Parteien. Damit sind die man schon gratulieren — — zur Verlobung oder gar zur Hochzeit?" Georg fühlte, wie ihm da? Blut zu Kopfe stieg. Doch laßt« er sich schnell und antwortete lachend: „Wie kommen Sie auf Liess« Ge danken? Sch ich so aus, als oä ich noch heira en könnte?" „Na, warum denn nicht? Ein Herr' in den besten Jahren — und so eine schöne, reiche Dame —. Ja, ja, ich habe Sie beide zweimal durch unsere Galerie wandeln sehr» und mir dabsi gedacht: ein stattliches Paar! Nnd dann mchls Sie Herr Hillert einige Mals hier und wunderte sich sehr. Sie nicht zu treffen. Na und wie ich ihm di» Daure be'chrirb, da nickte er und sagte, es wäre gut und man dürfe Sie nicht stören." Der freundliche Herr blinzelte dem Malrr verschmitzt zu und war sehr verdutzt als dieser ihm einige Worte über „dummes Gerede" zurief und mit der Min« eines Verstimmten schnell an ihm vorüberschritt. Im Vorzimmer, wo in einem GlaSeinbau der Sekretär saß, stieß Georg auf den Direktor der Galrrie, Geheimrat Woltmann. Gern wäre er dem Kunstgelehrten, der ihn bisher immer von oben herab behandelt hatte, ausgewiichen, und er überlegte schon, ob er nicht umkehcen und durch einen anderen AuSgang das Ge bäude verlassen solle. Doch da hatte ihn der Direktor schon erblickt. Als Georg mit stummem Gruße an rhm vorübergetzen wollte, trat ihm Woltmann entgegen und bot ihm freundlich die Hand: .Nun, lieber Meister. Sie mache« sich neuer ! Grundlagen erschüttert, auf denen da- Deutschl Reich cungebaut ist und au8 denen es die Krafts zu vierjährigem Widerstand geschöpft hat. Wen» die neue Regierung das Volk zum Kampfe aas' ruft, statt einen schmählichen Frieden anzw streben, stellen auch wir uns hinter sie. z Am Schluß der Sitzung brachten die Mehl' heftsparteien folgenden Antrag ein: Der Reicht' tag billigt die Erklärungen des Nrichskanzlelt und spricht ihm sein Vertrauen aus. Stellung. Blvnßtfein, ' M GNd V0N »Die Ker die e-hiff-' Ersatz sür lderdcn sieb hLicn lag' ktont im kille Neul Hässlichen dolle. dingS selten hier, und ich wollt« doch so gen einmal mit' Ihnen sprechen. Herr Hillert dH mir von Ihrem Gekreuzigten erzählt, iq interessiere mich lebhaft dafür, wirklich außer ordentlich lebhaft — und wenn Sie damit l» weit sind, so bittr ich um Nachricht, ich komm« dann mal zu Ihnen und schaue mir'- an." „Zu gütig, Herr Geheimrat!" „Bitte sehr, nur meine Pflicht. Ich kann mich ja nicht so ausgiebig, wie ich's wohl möchte, dem Schaffen unsecer einheimischen Künstler widmen — Sie wissen, die Rücksicht auf den Charakter nnd die Vollständigkeit unser Galerie legt mir schmerzliche Aeschränkungen auf, und die Mittel für Ankänle sind knapp. Aber des- halö bin ich doch nicht so ganz der Ausländem verfallen, wir manche Leuts von mir behaupten! nein, ich nehme regen Anteil an dem Schiffess der hiesigen Künstler und an dem Ihren. Sit dürfen mir's glauben." Drr Geheimrat stockte. Da ihn auS Georg» ehrlichen Augen ein Blick fragenden Erstaunen» traf, so unierbrach er seinen Redefluß, rä»' sperte sich verlegen und sagte in verwundertem Tone: „Also es bleibt dabei. Sie geben mir NaH' richt. Auf Wiedersehen!" Georg verbeugte sich und ging. Während er mechanisch die breite Treppe hinMieg un« auf die Straße hinaustrat, wogten in seinen» Kopie seftsams Gedanken. Alan sprach vaü seinem Verkehr mit Karbach und Cora, da:« war nicht zu zweifeln. Und man hatte auS i:M und dem teuren Mädchen schon ein Paar 8" macht. Er glühte vor Verlegenheit bei diel« 'Der Wvß, Ler ktaatsproz dorzubereftc Kes früh descu, , Wgen erb der Kamme Kung der einer vff.n te; Unters d»orin gejas Phal« drr mniinekcus Rrbr gesäw . Nnaeacht kr sich nach M es a kvnderbofn iE Selbstw P°n «chis- <age Hinei «ie der we lteeignet wc Abneigung dnierpoiitijch kg ihnen «ach nur sskuordnaiß M FestiM nin, mag c der neuen ll dort wird : «den dem irr Neünn; k!vi. Dieie dene mit erntende 5 «indt und Filges sind st« an das ! Me Mabm: «mhe'jt zujcu Men Willen Vteu. So h Moirssoren, Kiprochen en ssffnden, mi Men alle 6» Mgcn oerstu isst in den 2 Mischen O» "rzierung." . Ein unbei As Le Pen» Atzten durch, Mrke zur »inner zum Mchten denn «irjer Wille Langen, wc Kkörpert, d A di« Er Egnern g ganzen d . 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Gegen über diesen Meldungen wird halbamtlich fest- gestellt, daß di? dänische Regierung weder eint Nöte an die deullche Negierung gesandt, noch sonst in irgendeiner Form in der schleswigsche« Frage an di« deutsch« Negierung heran« getreten ist. -z *Der BundeSrat hat die am 8. Iaums 1919 iälligen Zinsscheine der 5 Vo igen Kriegs anleihen vom 23. Oktober ab zum gesetz lichen Zahlungsmittel mit Geltung bis zum 2. Januar 1919, d. h. bis zu ihrer Fälligkeit, erklärt. Es ist selbstverständlich, daß von der Fülligkeit ab die Zinsscheine mit anderen Zahlungsmitteln eingelöft werden müssen. Dit Maßnahme hat den Zweck, den an einzelnen Stellen ausgetretenen Mangel an Zahlungs mitteln abzuhelien. Östsrreich-Ungm«. 'Die deutsche Nationalversammlung «ahn» einen einstimmig beschlossenen Antrag an, der die Enrschlossenheit des deutschen Volkes aus spricht, in Österreich seine künftige staatliche Ordnung selbst zu bestimmen, einen selb« ständigen deutsch - ö sterrer ch i s chen Staat zu bilden und seine Beziehungen B den anderen Nationen durch freie Verein barungen mit ihnen zu regeln. Nach Annahme des gemeinsamen BeschlutzantrageS erlichte Präsident Seitz, daß hiermit die provisorische Nationalversammlung der Deutschen Österreichs gebildet sei. Abgeordneter Adler erklärt immens der deutschen Sozialdemokraten deren Willen, einträchtig mit den übrigen- Mitgliedern dec Nationalversammlung ihre Pflicht zu müllen, ohne jedoch die Prinzipien der Sozialdemokratie aufzugeben. Fvantrrrq. ' Ruf sine Mitteilung über die Bildung einet „vorläufigen tschecho-slowakischen Ra tio n a l r e g i er u » g" erklärte Minister des Äußern Pichon, die Regierung der Republik sei glücklich, durch den Vertrag vom 28. September 1918 die voranSgegangene Erklärung zu be stätigen, die das Recht auf Unabhängig:eit der iichecho-slowakischen Nation betreffe, sowie die Tagung des Nationalrat? als eine RegierM cks kocto. Mit dem Gefühle tiejer Genngt^ung erkenne er im Namen der Negierung der Re publik offiziell die provisorische nationale Regie« rung des ischecho-jlowakijchen Landes an. Ukraine. "Großes Aussehen erregt ein in der Presse veröffentlichtes Memorandum, das 10 Miigliedcc Les Kabinetts Lysogub an den Ministerpräsi denten gerichtet haben. Es wird darin die Notwendigkeit der Verständigung mlt Rußland und gleichmäßig guter Be ziehungen hu allen Kulturstaaten dargelegt und weiter gesagt, daß die wirtschaftlichen Jnieressen der Ukraine die engste Verbindung mit d'cnen Rußlands verlangen, und datz politische, religiöse und kulturelle Gemeinsamkeit die Vereinigung beider Völker mordere. Die Ukraine müsse an dem Friedenskongreß mit dem Vorsatz keil- nehmen, dis beiden Ländern gemeinjamen Inter essen zu vertreten und jetzt schon mit allen Mittel» den Sturz der Bolschewik und die Festigung der Slaatlichkeit Großrußlands t« vollen früheren Umfange anstreben.
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