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den Vorsitzi« »es«» Kabinett ,Gazeta P»r«n«a' leckt «it, ür unser» gen dürstl lachen del mde killen wir lache» n in allen et Privat« ungen er« >er kleinen en in den >en wird, e Beslim- md unier- ng wirken daß nach c ernstlich» Gebiet»« nach Vee» Di» >S innerer taktischen eilten ge- ri Reiche!, die, wird rng ollec- >mmendeil Wir sind Zeiten. lanzler. verkschaste« Reich»- er Gewerk- m Cchleich- orzulrage». >rtschreiltnr ck, den/ - verschE rrd«, wE r also ? Sr^ Z» find-«! lgenblra, lMü redr. Ige der ne"-« klangen. »u N vort <lO»" > 25 PsenE -in einl'ard» M'mia L - dA bwarz. < Pstniiig-P^ r 25.Pi°n'^ srnmattk« sch sollen^« n. der Familie verwachsen und Lindas unbefriedigtes Eheleben machte ihr vielen Kummer. Als Noland ins Haus kam, betrachtete sie ibn anfangs mit Mißtrauen. Was halte so ein hübscher junger Fant um ihre Frau hei um» znUr^cheu ? Dann aber, als sie sah, wie Liuda anfbischje und sogar wieder fröhlich lachen konnte, da dankte sie in ihrem einfältigen Gemüt dem lieben Gott, daß er ihr armes gutes Kind nicht ganz vertrauern ließ. Etwas Unrechtes kam ja nicht vor, dakssr kanme sie ihre Frau, und die Sach« sah auch 'Mt danach aus: warum ihr also das bißchen --'ebcnsfreude nicht gönnen, da der alte, brummige Bär, der Professor, sich ja ohnehin irr nicht um sie kümmerte, und geschah es '"'mal. so gab es nichts als Vorwürfe und Harle Worte. Vernieute so ein liebes, sanftes, junges Wiib» chtK nicht auf Händen getragen zu werden, selbst s ?l'n sie gar nichts gehabt HSite? und nun gar mit selbem schönen Heiratsgut. Was war denn ",-eser ganze, eingebildete Mensch ohne das s/.d der Frau? Ein Bücherschmierer und Hungerleider, weiter nichts. Und nun brauchte er üben Groschen, der Himmel mochte wissen, Amr; der Frau gab er nicht einmal das -wu.sie, viclweniger jemals ein hübsches Ee- „ wie es sich doch gehörte. Traut haßte oen Professor schon längst aus M'sur Seele, und seit sein Leiden einen ernsten ücr mmohm und er mit jedem Tage rm- ^Lflehlicher wwde, da betete sie morgens und H ? um Erlösung für alle. Mit Verlangen ' ree sie tu eine schönere Zukumt. «n der Ke« er Obrriie« Erstreb»« rieg werd» S zur Der- : biiherigr« leider hsM Noch vor niSmuS di» otzdcm Hoss» eben nM Jedensallt eitung ei«' r bestünde« seien lei«» liuen WE ; er d«M habe sei«» deswkge« -ichen Wahl' daraus kci^ r sofort Pl die Staats' ). Ctein, d>k >en von de« g'.en Einl-« v. Wald°" rsiellung d- werve, °« ten W-rde" «ng«dot«n worden, wsS er «uch vbernommtn habe. LI» Bedingung sei Lkucharzewski gestellt Horden, für de« Posten des Direktor» de» Politischen Departement» den Prinzen Radziwill einzulaben. England. * An der Frag» der Abhaltung «lI« Irmeiner ParlamentSwahlea, di» für Herbst oder Frühjahr in Aussicht genommen iverden. schreibt Gardiner in ,Daily New«': Air Nation ist einet Sinnet hinsichtlich de» kiege», aber durch«»» nicht über di« Frage, die der Sieg angewandt werden soll. Darüber »lüffen di« Wahlen entscheiden. Es wird im dämlichen von der Zusammensetzung de» nächsten Unterhauses abhängen, ob der Welt- «urgleich nach dem Kriege einen TauersrieLen «der aber einen Zustand wirtschaftlichen Zünfte» herbeichhren wird, der nicht Frieden, simdern Klimmender Krieg ist. Diese Frage ist der Plüsslein für das Programm, mit besten Aus- vbellung Lloyd George angeblich beschäftigt ist/ Finnland. * Nachdem der Landtag die Negierung er sucht Halle, vorbereitende Maßnahmen zu treffen, damit der Landtag sobald wie möglich die Diahl eine» Königs vornehmen könne, sandte die Negierung eine besondere Abordnung «ach Deut'chtand, um zu erkunden, ob Prinz Friedrich Karl von Hessen willens sei, die Krone Finnlands anzunehmen. Aul diele Anfrage hat der Prinz, nachdem er sich zunächst Bedenkzeit erbeten hatte, um sich über die Verhältnisse Finnlands KenylmS zu verschaffen, der Ab ordnung eine bejahende Antwort erteilt. Der Landtag ist zum 25. September einberuten, um die Königswahl vorzunehmen. Prinz Friedrich Karl von Hessen, der am 1. Mai l868 geboren >fi, ist als Gemahl der Prinzesiin Margarete don Preußen der Schwager Kaiser Wilhelms II. Er lebt mit seiner Familie leii dem Tose der Kaiserin Friedrich in dem Schlosse Friedrichsyof bei Cronberg im Taunus. *Lcr deutsche Gesandte gab im Auftrag seiner Negierung die Erklärung ab, daß die *DK AMiNMA Sußtrn sich »brr dir Mög- West «irrer Ka »l««tt» Kuch « r»»»ski. K«ch Frrrs« Warszawsl? wird m d«» Kucharzrwsü mrhtstrhrndtn Kr«ts«n versichert, das! er geneigt sei, den Vorsitz i» neuen Kadinett >« t!«Krhme«. , . «atz di» Ansichten Kucharztwski» di« Zustimmung de» N«g«n1jchaflrratt» gefundrn hätten. Im Endttgtbin» sei ihm die Bildung de» Kabinetts PollMcbs MmäsedLR. Leutsch»«,». * Nach einem Bericht des Lissaboner ,Tom- dncio de Porto' werden die Truppen, die sich «ank in Mozambique befinden, nach Por» 'Ugal zurückkehren. Damit ist die horiugresisch« Expedition, die zur Vernichtung m unter Lettow-Dorbeck kämpjende» deutschen «olonialtrupp«» aulgtsandt wurde, als völlig kischeilelck anzusthen, während Lettow-Dorbeck sich mit seiner tapfere« Schar allen Unbilden I«m Trotz im portugiesischen Afrika hält. Wie der .Tommereio d« Porlo' weiter berichtet, schickt «>an sich nv« nach dem Fehlschlag d«r «inrn NPeditio« an, «in« n«ur Expedition unter dem Heschl d«S Generals Gomes da Costa gegen «llow-Borbeck zu entsenden. * Halbamtlich wird aus München mitgeteilt: Uere Gegner scheuen kein noch so verwerfliches Miel, um ihre verleumderischen Flugschriften m» Inland gu bringen. Schon im vorigen .8>A» wurde Vs» der Schweiz aus ein« Druck» Mist t» nachgeahmt«« vnrsumschlägrn «it t» fälscht»» Gitgrlmar!» d«r isve« lisch»» W»s»«dtichaft in Vrr» «iner Pitzerm Anzahl Personen »»gesandt, auch dtterding» sind wieder Sendung«« mit ge» Bchln Glegelmark« der bayerische« Etsandt» Mit s«stgefl«Lt worden. Et wird »war kein >»MnL«r im Zweifel sein können, daß die »esandtschast oder ein« andere amtlich« Stelle Ast dielen Sendung«» nichts zn tun hat. Um «Ü«n Mißdeutung«» aber vorzubeug«», wird d>i«dmh»Ü «mf dir?«» Treibe« aufmerksam »Macht. V-l-n. SM SllNMk rmoetker^ »eit >r Profis ^'S ' dab HA ft eurer >«ff, shr-rA nu em^ ubehrlich ° ter, so "2 Heu lö-"A rau hins^„ dejrcmdü" eben ist nmm, n sehen, Groß«" .j, ch ga"^ deutschen Truppen, um Finnland und Schweden vor der Gefahr kriegeriicher Verwicklungen zu bewahren, nicht i« Ostkarrlien ein» rücken werden, wenn England und die übrigen Ententemächte Karelien mit der Murman» küsie räumen und die bindende Verpflichtung übernehmen, ihre Truppen von Karelien und brr Murmanküst« binnen einer »och zu be- stimmtnden Frist zurückzuziehen. Türkei. * Drr Sultan hat an Heer und Flotte eine Proklamation gerichtet, in der es heißt: .Gemäß den Merlielewngen meiner Borsahren hab» ich mich im Mausoleum de» Fahnenträgers des Propheten Oba Ejub mit dem Säbel Oser Faruk Scheits, des Oberhauptes des Islams, Wehrpflicht. D Fgrdermig hat sich auch schon Präsident. zu eigen gemacht. Von unci -fern. Erneute Operat on des Herzogs vom Anhalt. Bei dem Herzog von Anhalt ist der Krankheitsverlauf nach der im Krankenhause Berchtrsgsd«« er!o!gwn Ovrration nicht ganz befriedigend. Infolge der Blinddarmentzündung hat sich ewe Darmiäun .g eingestellt, die bisher nicht behoben werden tonnte. Es mußte ein nochmaliger kleiner Eingriff vorgenommen werde». Verbotswidrige. Schlachtungen. In einem Rundschreiben des Siaalssekietärs des bombenangriffe auf Zag äeutlebe ^eimAtgebiet. 1. Bombentreffer i» einem PrtvaiwohnhauS in Darmüadt. 2. und 4. Zerstörte Wohnhäuser m Ludwigshafen. 8. Zerstört» Malzfabrik in Hagenau. umgüriet, den ich auS den Händen des Scheichs der Senufst, des Slreiiers für die Sache und die Liebe Goiies, entgegengenommen habe. Mein« Vorfahren, die diesen Säbel trugen, haben an der Spitze ihrer Heere und ihrer Flotten wertvolle Länder erobert, in denen wir h«ute leben, und die sie uns al» Erbe hinter lassen haben. So kämpfen auch wir heule jür den Glauben und die Erhaltung der reichen, unS von unseren Vorfahren überkommenen Ge biete sowie für die osmanische Ehre. Im Ver trauen auf die Gnade des Allmächtigen bin ich entschlossen, auf dem Wege meiner Vorfahren zu verharren. Ihr aber, meine Soldaten und Söhne, die ihr bis heule große Mühsäle für unfer teures Vaterland ertragen habt, fahret fort, «uch zu bewähre» bis zur Erreichung des Zieles." Amerika. *Die Erfolge de» VielverbandeS an der westlichen Front haben Theodor Roosevelt zu einer Reihe von ungestümen Artikeln gegen den Gedanken des Völkerbundes veranlaßt. Nowevelt besürchtel, daß der kom mende Friede Amerika von den Phrasen der Apostel des Völkerbundes betäubt finden und zur Ausgabe seiner Rüstungslätigkeit veranlassen werde. Er fordert daher die unbedingte Fort setzung der Rüstungen für die Zeit nach dem Frieden und die Beibehaltung der allgemeinen KnegSernährungsamtes an die Bundes regierungen wird fesigesiellt, daß vom 1. März bis zum 1. Juni dieses Jahres 239 017 Rinder ohne Nachweis des Verbleibens verschwunden sind. Die Zahl der Schafe, die vom 1. April 19l7 bis zum 30. März 19l8 verboiswidrig geschlachtet wuiden, wird auf 1,3 Million be-, rechnet. Dam kommt eine grosse Menge' von gleichfalls verschwundenen Kälbern und Schweinen. Tas Morsealphabet in vrr Schule. Wegen der Wichtigkeit der Kenntnis LsS Morse alphabets im Heere und jetzt den Eemeinde- schulen Morsela!eln übersandt worden, an denen die Kinder das Alphabet lernen sollen. Aller dings soll dies nicht als bewnderer Gegenstand in den Lehrplan ausgenommen werden. Brand der !kgt. Akademie in Posen. In der Kgl. Akademie in Polen brack ein Brand aus. Das Feuer vernichtete den Dach stuhl des Haupigebäudes, das gegenwärtig als Lazarett dient. Der große Festsaa! mit kost baren Decken» und Wandgemälden dürne durch die starten Wasseimengen ebenfalls zerstört fein. Die Branduriache ist noch unbekaimi. Der Sachschaden ist beträchtlich. Die Kranken konnten herausgejchaffl werden. ^ür 150 VM) Mark Kriegsanleihe verschwundeu. In der Hamburger Zentrale der Commerz» und Diskonto-Bank sind 150 000 Mart deustckie 7 Kriegsanleihe mit Zinsscheine» zum 1. Avnl 1919 und folgende in der Wert» papierabteslrmg während der Bearbeitung ao« Händen gekommen. Dir Bank hat noch nicht feMellsn können, ob es sich um Unterschlagung oder Diebstahl handelt. Drei Kinder vom Blitz erschlage«. Nach Meldungen aus dem Mwel- und Sciar- gebiet hat dort ein Unwetter großen Schaden cmgenchwt. Auf der Landstraße zwischen Mehlem und Rolandswerth (Reg.-Bez. Koblenz) wurden ' vier unter Men Baum geflüchtete Kinder vom Blitz getroffen. Ein Junge und zwei Mädchen wurden Mötet, ein Kind wurde schwer verletzt. LS Kinder an Pilzvergiftung gestorben. Die Pilzvergiftung unter den Kindern der West falen - Kolonie Bierschlin bei Wreichen bat weiiere schwere Opfer gefordert. Vo» 33 Kindern, die von den Pilzen gegessen hatten, sind bisher 26 gestorben. Bei sechs Kinder» besteht noch Lebensgefahr. Die Kinder, sämtlich auS Kasirop bei Dor'mund stammens, sollten in den nächsten Tagen nach mehrmonatigem Landaufenthalt in di« Heimat zmückkehren. Ermordung der Exzarin? Ein englisches Blatt erfährt, daß die Kaiserin von Rußland und ihre vier Töchter von den Bolschewikr er mordet wurden. Auf die Kaiierwilwe wurde kürzlich ein Überfall unternommen; sie wurde aber von Matrosen der Schwarze-Meer-Floite verteidigt, und den Matrosen gelang es, Kis roten Garden nach einem vierzehniägigen Kample zu besiegen. Die Kanerinwitwe ist jetzt in Sicherheit. Petersburg i« Flammen. Von ver- fchiedenrn Seiten, u. a. aus Stockholm und aus London, wird gemeldet, daß in den Straßen Petersburg» rin allgemeines Gemetzel begonnen habe und daß die Stadt an zwölf verschiedenen Stellen brenne. Ter Patriarch vo« Georgien ermordet. Nach verbürgten Nachrichten, die in Konstan tinopel eingetroffen find, wurde der Patriarch von Georgien, Kyrios II., der sich vor einiger Zeit in ein Kloster in der Umgebung von Tislis begeben hatte, um die Sommerzeit dort zu ver bringen, von einem Unbekannten ermordet. HerrMsdatle. Berlin. Die Arbeiterin Margarete St. wurde von der hiesigen Strafkammer unter der Anklage de« Betrüge» und Diebstahl» vorgefübrt. Da» 28 jährige Mädchen batte dcn Sohn cine« Schrift- siellerS E. kennen gelernt una ihm vorgeredet, sie sei die Tochter eines Gutsbesitzers tm Sprcewatd und sei damit beauftragt, fünizehn Schiller emcr Ober- realschule für den landwirtschaftlichen Betrieb ihres Vaters anruwerben. Der junge E. hatte große Lust, dieiec HilfSkolonne für landwirtschaftliche Zwecke bei- gcMt zu «erden und veranlaßte die Angeklagte, zu Kiner Mutier mitzukommcn und mit dieser das Not wendige zu besprechen. Dies geschah denn auch. Die „GutSdesitzerSiochter" machte emen whr günstigen Eindruck, und ihr Anerbieten wurde sreudig ange nommen. Da sie erzählte, daß sie Quartier m einem Hotel genommen habe, ihr dieses -aber zu teuer werde, da woh! noch einige Tage vergehen würden, bis sie die fünfzehn Schüler zusammen habe, bot ihr Frau E. Unterkunft in ihrer Behausung an. Sie dankte für die freundliche Aufnahme in der Weile, daß sie eines Abends, als Frau E. sich im Tdcatcr befand, an Kislen und Kasten ging und mit Wäschestücken, Kleidern, barem Geiöe, NahrnngS- miilelkaricn usw. vevchwand. Die Diebin wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. I^Lnäwirtlckaft. Perlzwiebeln sind lange nicht so bekannt, wie sie es verdienen. Sie werden im Äugust- September gepilanzt und bringen im nächsten Frühiommer Massenerttäge. Die kleinen Saat- zwiebelchen löunen pfundweise durch die großen Samenhandlungen bezogen werden. Ist man einmal in der Sorte, w erhält man in jedem Jahr Saaizwiebelchen genug, um weitere Aus saaten zu machen. Bei der großen Zwiebel- knappheil sollte jeder schnell einen Bertuch machen. Er wird sich über das Ergebnis wundern. ' Du mein Gott, du mein Gott, dachte sie, soll denn das noch Jahre hindurch so fort- qehen? Die arme junge Frau. Um Ende ist sie dann gar nicht mehr hübsch und bekommt keinen andern mehr, man weiß ja, wie die Männer sind. Wenn er nur schon tot wäre, der Quälgeist da unten! Linda hatte Roland mit keinem Worte ver rate», was geschehen war, er fragte auch nicht danach, der Traut jedoch blieb eS nicht ver borgen. Airs dem Schelten deS Professor» erfuhr sie, daß Linda bei ihnt gewesen war; das GeM mit der verschmähten Dtilch stand noch auf dem Tische und das hingeschleuderte Buch lag gleichfalls noch bei der Tür auf dem Boden, von der Wucht deS Anpralls teilweise aus dem Einbände gelöst. Nachher bemerkte sie die blutunterlaufene Beule an der Slim der jungen Frau, und ein paar teilnehmende, ge» schickie Fragen machten ihr bald die Sache klar, ohne daß Lülda glaubte, etwas geäußert zu haben. Ter meder!rächtige Mensch! Toüverfen hätte er die arme Frau können, oder wenigstens ins Ange treffen; nun war man g--c seines Lebens nicht mehr sicher bei solchem Wüterich! Wollte der liebe Gott den» gar kein Einsehen haben? Der Prozessor baiie eine sehr Meckste Nacht und riß unzählige Male an der Kungel, deren Leitung bis zum Zimmer der Traut führte. Die arme Person wußte schon gar nicht mehr, wo ihr der Kopf stand, und gegen Morgen, als der Kranke endlich ein wenig zur Ruhe kam, faßte sie einen Entschluß; so konnte es unmöglich fortgehen. Trotz des ströntenden Regens lief Traut, so früh sie hoffen durste, vorgelassen zu werden, zum Sanitäisrat, stellte ihm die Sachlage aufs dringlichste vor und ersuchte ihn nm die be ruhigende Medizin, denn Frau Professor Hobe gesagt, man müsse sie dem Kranken durchaus eingebsn, es sei ganz uud gar nicht mehr aus» zuhalten. Nach einigem Sträuben schrieb der Sani- täisrat das Rez-vt, wie er glaubte, auf Lindas besonderen Wunsch, und schärfte Traut nach drücklich ein, auf keinen Fall mehr als die vor- geschriebene Anzahl Tropfen zu geben, und anch diese nm dann, wenn die Schmerzen un erträglich seien. Der Professor trank, bevor er zu Bett ging, stets eine Taffe Tee, in dieser gedachte ihm Traut da» Mittel beizubringen, das würde er sicher nicht merke» und nachher hatte man wenigstens seine Nachtruhe. Daß Traut sich so ganz unnützerweise quälen ließ, bloß West der Professor eigensinnig war, konnte wahrlich kein Mensch von ihr ver langen; sie war heute von der unruhigen Nacht wie zerschlagen und ein Frostschauer nach dem andern lief ihr über den Rücken; das sollte jetzt aufhörcn, und für den Kranken war es ja auch nur eine Wohltat, Cigenllich wäre ihm und andern am wohlsten gewesen, wenn er so fest eingeschlasen wäre wie die da unten auf dem Kirchhof, die erst am jüngsten Tage wieder aufwachen. Mochte dann auch der Professor aus seinem Grabe herauskommen und sagen, was er wollte, sie würde schon ebenfalls den Mund aultun und nichts ver schweigen, beim jüngsten Gericht mußte e-8 doch zugehsn, wie es recht war, nicht so wie lner auf der Welt, wo die Männer mit ihrer Un vernunft regierten, wie es ihnen gefiel. Sie vertiefte sich so in diesen Gedanken gang, daß sie mit ganz harmlosem Gesicht m der Apotheke fragen konnte: „Wer daS Fläschchen cmstnnkt, mit dem ift's wohl vor bei? Der Sanitätsrat hat gar so dringend Vorsicht anbefohlen." „Versteht sich," belehrte der Provisor arttg, „ans und vorbei, die Hälfte .wäre schon genug. Sie haben doch nicht etwa Liebeskummer, Jungfer Traut? Daun darf ich's Ihnen nicht geben," scherzte er. „Dummes Geschwätz!" knurrte die Alie. „Geben Sie jetzt nur her, ich habe keine Zeit." „WünschenSie vielleicht ein wenig Lilionese?" fragte Herr Wiedemann verbindlich läch-cüid, „macht Sie in vierzehn Tagen um z^hn Jahre jünger; oder orientalische Noftnmilch? emferni Sommersprossen und Leberflecken und gibt dem Teint bis ins höchste Alter jugendliche Frische" — aber Traut wandte ihm den Rücken, gänz lich unampsindlich gegen feine herablassende Laune. Der Professor wies an diesem Abend seine« Tee zurück. „Ich weiß gar nicht, wie da» heute schmeckt," ^aisonnierie er, „Sie hat, sich wohl vergriffen und Nußblätter aus^ ganz bitter ist das Zeug." «rr (Fortsetzung folgt.)