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Ottendorfer Zeitung : 20.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191810202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19181020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19181020
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-20
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.10.1918
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Der Fürst Friedrich zu Waldeck- üiyrmont bat sich durch den Berliner Chirurgen Professor Bier einer Blinddarmoperation unter- iogeu. Mnf Millionen Eier. Die Stadt Essen hat über fünf Millionen Eier eingelegt, um die Versorgung der Bevölkerung während des Winters sicherzustellen. Zu einer Beschlagnahme von Woh nungen sieht sich das Wohnungs- und Siedlungsamt in Bremen veranlaßt, um der Wohnrngsnot zu steuern. Zum 1. Oktober halten POO Familien noch keine Wohnung, ein Auirus 'ür diese freiwk'dende Wohnungen her zugeben, hat nicht gefruchtet. Reiche Scchnndsfönqe in der Ostsee. An der Südliche der dünuchen Intel Laaland hat sich in der letzten Zeil eme Menge See hunde gezeigt; sie treten in großen Scharen auf und sichren am Strand ein munteres Leben. In Nohen machen die Fischer große Fänge. An einzelnen Tagen werden 16 bis 18 See hunde gesangen, außerdem werden viele von diesen Feinden der Fischerei abgeschossen. Für die Mcher ist der Seehundsang eine gute Nebeneinmrhme. Der Staat zahlt für jeden erlegten Seehund eine Belohnung, außerdem wird für den Tran ein guter Preis erzielt. Aus einem mittelgroßen Seehund können 60 Liter Tran gekocht werden. Bayerische Landesstelle für Tcxtil- brwttischaftung. Es find Verhandlungen dem Abschluß nahe, die den Zweck haben, m Äahein eine eigene Landcsstelle iür die Texlil- bewutschaslung in der Demobilmachungszeil zu schaffen. Dieser Zentrale sollen Zweigwin- fchastsstellen angeschlossen und untergeordnet sein. V-Zug Bukarest—Budapest entg-eist. Südwestlich Craiova entgleiste unolge Damm- unterspülung durch wolkenbruchartigen Gcwiuer- regen der D-Zug Bukarest—Budapest, nachdem erst eine halbe Stunde vorher ein anderer Zug die Stelle ungefährdet durchfahren Halle. Einige Wagen fingen Feuer. Eine Anzahl von Per sonen kam ums Leben, mehrere wurden schwer verletzt. Schlechte Kartoffelernte in Frankreich. Das französische Ministerium sür Voilsernähiung kracht bekannt, daß infolge dauernder Trockenheit die Karlofseleinie höchst mangelhaft ist, die meisten Kartoffeln erreichen nicht die Mittelgröße. Diese kleinen, sonst nur sürs Vieh bestimmten Kartoffeln, sollen zur menschlichen Nahrung ver wendet werden. Nachricht von Amundsens Nordpol fahrt. Ans Vardö wird berichten Der Kapitän des kürzlich angekommenen russbchen Eisbrechers teilt mit, daß nach Mel dungen, die in Archangelsk vorliegen, Amundfens Expedition um den 20. August die Jouger- Snaße passiert hat. Später hat Amundsen einer Meldung der Funkcnstation Dixouö zu folge die Dixon-Jnset staffiert und die dort lagernden Peiroleumvonäte eingenommen. Messen in Christiania. Auf Anregung der norwegischen Austumlsstelle für norwegisches Wirtichaslsleben ist in Christiania ein Ausschuß von Vertretern des norwegischen Handels und der Industrie gebildet worden, der die Ein richtung jährlicher norwegischer Niessen vor- bereilen soll und die Errichtung von großen Weßlokalen mit Ausstellungsräumen und Aus- iunslsstellen plant. Einschmelzung der russischen Glocken «nd Denkmäler. Nach einer Verordnung der Sowjet-Regierung werden sämtliche Glocken und Denkmäler zu Kriegszwecken beschlagnahmt und eiligeichmolzen. Die Altgläubigen leisten gegen oie Entfernung der Glocken aus den Kirchen erbitterten Widerstand. Ein Grippe-Serum? Amerikanische Ge lehrte sollen ein Serum gefunden haben, das üch gegen die Grippe sehr wirksam erweist. Täglich können in den Feldlagern 50 000 Eiiupiitzungen vorgenommen werden. Das ^«»um soll besonders das Übergehen der Grippe in Lungenentzündung vechindern. Amerikanische Mit-el zur Propaganda- Verteilung. Die jetzt in Amerika un Gebrauch wort zufüfierie, erwachte er aus seinem Wunder- lraume. Verwirrt zog er den Schlapsthut und hielt aut dem letzten Treppenabsatz inne. „Meis Fräulein, Vergebung! Wie un beholfen muß ich Ihnen vorkommen — laufe mit Jh»«n stundenlang durch die Galerie und vergesse/mich vorzustellen.* .Er nannte seinen Namen und sie zog aus ihrem Handtäschchen eine kleine Karte hervor, die er behutsam, mit einer gewissen Feierlichkeit in Empfang nahm. Mit nochmaligem Dank bot sie ihm die Hand, die er kräftig schüttelte, Lhne auf den Gedanken zu kommen, einen Kuß auf das sämige Leder zu drücken. Aus einmal war sie inmitten einer sech-köpfigen Gesellschaft, die soeben tue Treppe herabkam, verschwunden. Georg aber stand wie weltentrückt immer noch aus dem Treppenabsatz und schaute auf die Jn- schriit des Kärtchens: „Cora v. Breuningh." Hatten auch daheim Georgs leuchtende Augen dem Bruder nicht sofort verraten, daß in fein Leben eine neue Macht getreten sei, so würde er sich doch nicht zum Schweigen haben zwingen können. Aber des Dichters Frage nach der Ursache seiner Erregung kam seinem Mitteilungs- drange entgegen, und so berichtete er bei Tffch, zwar mit stockenden, zögernden Worten, aber doch mit Heller Freude seines vereinsamten beizens, von seiner Begegnung mit der jungen Dame, die so schön, jo gut, verständnisvoll, heiter und klug war. . . . Franz unterbrach ibn mit bärbeißigem Lachen, das alle Hagestolze sür derlei Gelegenheiten in «l^ffschait^haben. -Lar muß ja ein wahres Wundermädel befindlichen Mittel zur Propagandaverleilung beschreibt ein New Yorker Blatt. Besondere Gewehre sind konstruiert, die Granaten, geMt mit Propagandaliteratur, abschießen. Für größere Entfernungen werden kleine Ballons ans Zeng gebraucht. Jeder Ballon kann 20 Pfund tragen und läßt durch eine mechanische Vorrichtung alle 15 Minuten ein Viertelpfund abfallen. Die Flugstrecke dieses Ballons geht bei einer Wind stärke von 25 Meilen bis nach Hamburg, Berlin, Wien und Trielt. ' Rimltiicke ^ökenlonne. — Reue KrankheitSbchandlung. — Im Verein der Aerzke zu Halle hielt der Assistenzarzt der Chirurgischen Universitätsklinik Dr. Werner Budde einen Vortrag über die Be handlung mit künstlicher Höhensonne. Dr. Budde sührte u. a. aus: Als einige Zeit vor dem Ausbruch des Krieges die unter dem Namen ist das Nachlassen der Schmerzhaftigkeit. Bei reinen Weichteilvcrletznngen hat die Behandlung mit der künstlichen Höhensonne gute Erfolge ge habt. Eine besondere Abart von Wunden stellen jene Verletzungen dar, die durch Operationen erfolgen und deren Ränder durch Nähte ver einigt wurden. Hier wurde besonders zur Er zielung seiner Narben bei Operationen des Ge sichtes von der künstlichen Höhensonne mit Er- jolg Gebrauch gemacht. Die zweite Gruppe umfaßt die verschiedenen Formen der Tuberkulose und anderer konsti tutioneller Erkrankungen, z. B. die Blutarmut. Was die Gruppe der Tuberkulose anbelangt, so ist die Einwirkung der künstlichen Höhen sonne vielfach gering und nur bei ganz ober flächlich sitzenden Erkrankungen kann von einer unmittelbaren Heilwirkung der Quarzlampe ge- fprochen werden. Bei den Drüsenerkrankungen ist in sehr vielen Fällen eine günstige Einwir kung durch die Bestrahlung unverkennbar. Der Hank baknt äer Infanterie den Meg. Aus die Massen von Tanks hatten die Gegner einen großen Teil einer Hoffnungen gesetzt, die in der ersten Zeil auch keineswegs getäuscht wurden, da unsere braven Feldgrauen wenigstens van der großen Anzahl dieser neuartigen Kampfmittel über rascht waren. Aber im Laufe der Zeit büßten diese gepanzerten Geschützwagen von ihrer Schreckhaftigkeit ein; es zeigte siech daß sie ruhigem, überlegtem Artillerie-, Maschinengewehr- und Jnfanterieteuer unch kein überwindliches Hindernis in den Weg legen konnten. Außerdem haben die Handgranaten ebcnsalls ihre Schuldigkeit getan. Unsere Gegen maßregeln haben also den Tanks viel von ihrem Schrecken genommen. künstliche Höhensonne bekannte Quecksilber- Dampilampe von Vach in die Heilkunde eiuge- jühlt wurde, sand diese Erfindung allgemeinen Anklang, und schon nach kurzer Zeit legte eine Reihe von Veröffentlichungen davon Zeugnis ab, wie fleißig überall mit der Höhensonne ge arbeitet würde. Die große Zahl dieser Arbeiten war aber auch Beweis dafür, daß die Quarz lampe einem dringenden Bedürfnis entgegen- kom, dem Wunsche nämlich, den Aufenthalt in Gegenden mit intensiver natürlicher Sonnen strahlung mit all seinen Kosten und Unbequem lichkeiten zu ersetzen durch die unvergleichlich billigere und bequemere Bestrahlungskur mit der, künstlichen Sonne. Dann kam der Krieg, der uns die Erreichung der geeigneten Kurorte unmöglich machte oder doch wesentlich erschwerte, und der dämit der weiteren Anwendung der künstlichen Höhensonne noch erheblich Vorichnb leistete. So kam es, daß, besonders in Laien kreisen, die Quecksilberlampe sich bald den Nus eines Umversalheilmittels errang. Bei Besprechung der einzelnen Krankheits- formen, be> denen die künstliche Höhensonne an gewandt wird, unterscheidet Dr. Budde zwei Gruppen von Fällen: die erste Gruppe umsaßt die Wundbehandlungen im weiteren Sinne, die zweite die Behandlung der Tuberkulose und ähnlicher Allgemeinerkrankungen. Das meiste Material zur ersten Gruppe stellten die Kriegs verletzungen; man erwartet von der künstlichen Höhensonne eine beschleunigte Reinigung der Wundflächen, die Verhältnisse des Bluinmlauss bessern sich und totes Gewebe wird abgestoßen. Die Einwirkung der Höhensonne wird nur dann Ertolg haben, wenn die Wunde der Bestrahlung gut zugänglich ist. Eine andere sehr zu be grüßende Eigenschaft der ultravioletten Strahlen Dr. Budde faßt seine Ausführungen dahin zusammen, daß wir heute in der künstlichen Höhensonne hauptsächlich ein Mittel sehen, die bemährlen älteren Behandlungsmethoden der erwähnten Krankheiten zu unterstützen, nicht aber, sie zu verdrängen. -Die Wirkung der Bestrahlungstherapie ist ganz verschieden, so daß eine sichere Vorhererkennung des Kran kheitS- verlauss nicht möglich ist. Grundsätzlich ist die Allgemeinbestrahlung der örtlichen vorzu ziehen. V oLksvmttl ckaMickes. Die fleischlosen Wochen. Da das Ergebnis der letzien Viehzählung gezeigt hat, daß bei stärkeren Eingriffen in den Rmbviehbestand, der bis auf weiteres die Last der Fleischversorgung nahezu allein zu tragen haben wird, Gefahr für unsere künstige Fleisch-, Milch- und Fettversorgung bestehen würde, bleibt größte Sparsamkeit im Fleischverbrauch geboten. Die fleischlosen Wochen sollen daher auch iür die Monate November, Dezember und Januar beibehalten werden, doch ist mit Rücksicht auf die Werhnachtsfeicrtage ihre Zahl auf drei, d. h. also je eme un Monat, herabgesetzt worden. Sie ent fallen auf die Wochen 18. bis 24. November, 16. bis 22. Dezember und 6. bis 12. Januar. Für rechtzeitige Fleischausgabe für die WeihnochtSseler- tage soll gesorgt werden. Die Zulagen für Kranke und Schwerarbeiter werden auch in den fleischlosen Wochen weiter gewährt. derrcktskalle. Berlin. Betrug bei der Erhebung der Krieger- frauenmüersiützüng wurde der Frau Klara N. zur Last gelegt. Die Anklage machte der Frau N. zum Borwurf, den preußischen FiSkus um 251 Mark dadurch geschädigt zu haben, daß sie es unterließ, der Unterstützungskommissson davon Mitteilung zu Vermischtes. Eine origmelle Todesanzeige findet sich im .Korrespondenten sür Deutschlands Buch drucker'. Sie lautet: „Kollegen, Freunden und Bekannten, die mir während meiner Berufs tätigkeit am Kasten, an der Maschine und auf Montage wurden, die befreiende Mitteilung, daß ich nach jahrelangem, qualvollem Leiden und entsetzlichen Operationen nun endlich zur ewigen Ruhe eingegangen bin. — Mir Int nicht- mehr weh I Leipzig-Reudnitz, den 2S. Septem ber 1918. Paul Melle." Asphaltsccn. Auf der Insel Trinidad gibt es einen großen Alphallsee, dessen Oberfläche mit so hartem Erdpech bedeckt fit, daß man selbst bei großer Hitze daraus gehen kann, ohne einznunken. Dieser Asphaltsee bedeckt eine Fläche von 50—60 Hekiar und hat eine beträchtliche Tiefe. Ansgehobene Löcher füllen sich binnen lurzer Zeil von selbst wieder. Man hat dem See schon mehr als eine Million Tonnen Asphalt entnommen. Ein noch größerer Asphalt see befindet sich in Venezuela. Er bedeckt etwa 3000 Hektar Fläche, ist aber nur 1 Meter tief. Auch ans dieser Erdpechquelle wurden große Mengen Asphalt nach Nordamerika ausgeführt, doch füllen mehrere Quellen, aus denen das Pech heiß herausquillt, den See immer aufs neue. Ein Nmeisenfriedhof. In der Gegend von Glaufelden (Kanton Zürich) hat Heinrich Kutter einen „Ameisenfriedhof" entdeckt; längs eines Waldrandes auf der Straße nahe beim Dorf stieß er auf ein ungeheures Leichenfelv der Waldameise. Die toten Tiere bedeckten aus einer Strecke von etwa 25 Meier die Straße in einer Breite von etwa 1,50 Meter. Am meisten fiel die ungeheure Menge von völlig entflügelten Königinnen auf, die sich unter den toten Arbeitern sanden. Kutter nahm auss Ge ratewohl eine Züudholzschachtel voll der Tiere mit uno zählte dann 50 lote Königinnen gegen nur 121 tote Arbeiter. Daneben fanden sich noch Fliegen-, Spinnen-, Käferleile usw. Offen bar benutzten die Ameisen einer riesigen Kolonie, die sich am Abhange etwa 50 Meter über der Straße befand, diese als ihren Friedhof und Kehrichtplatz. machen, daß sic erst 37. später aber 60 Mark in der Woche verdiente. Der Vertreter der Anklage sqh das Vergehen der Angeklagten so schwerwiegend an, daher gegen die unbescholtene Frau zwei Wochen Gefängnis beantragte. Demgegenüber betonte der Verteidiger, daß eS von jeder Kricgcrsrau als eine große Un gerechtigkeit empfunden werde, daß der Staal, der ibr schon den Mann und den Ernährer genommen habe, dafür, daß eine Frau mit ihrcn schwachen Kräften bei der heutigen Ernährung sich in den Dienst des Vaterlandes stelle und in der MuniiionS- fabrik schwer arbeite, auch noch Abzüge von der geringen Unterstützung mache. Diese Methode stelle direkt eine Prämie für arbeitsscheue Frauen dar. Das Gericht sah diese Gründe als erheblich straf mildernd an und erkannte auf 10N Mark Geldstrafe. Neuruppin. Das hxesige Schwurgericht v-r- urlciile den 27 jährigen ehemaligen Krankenwärter und jetzigen MuSkeiier Max Fuß, der am 29. Mai dielcs Jahres seine Ehefrau in Wittenberge getötet hat, zum Tod». Der Mörder war geständig und gab an, seine Frau getötet zu haben, um seine Ge liebte zu heiraten. 6oläene Morte. Jeder Staalsdiener Hal doppelte Pflicht: gegen den Landesherrn und gegen das Land. Kann wohl vorkommen, daß die nicht verein bar sind, dann aber ist die gegen das Land die höhere. Friedrich Wilye.chr lll. Deutsches Herz, verzage nicht, Tu, was deiu Gewissen spricht, Dieser Strahl des HimmelslichtL: Tue recht und Archie nichts. Ernst Moritz Arndt. Jeder Mensch gilt in dieser Welt nur so viel, als er sich selbst gelten macht. , Knigge. Minute reiht sich an Minute, Die Stunde flieht, der Tag verrinnt — Drum auf und wag's mit frischem Mute, Denn der verliert, der sich besinnt. Julius Rodenberg. sein, das meinen kühlen Georg so in Flammen gesetzt hat. Kleiner, Kleiner, mir scheint, du bist trotz deiner grasten Haare drauf und dran, dich zu verlieben. Kaun dir's nicht verdenken, so was bringt Leben in die Bude und macht den ganzen Kerl um zehn Jahre jünger. Und da deine Schöne von Adel und offenbar auch nicht ohne den schnöden Mammon ist, io wünsch ich dir in brüderlicher Liebe alles Gute —" „Ach, Franz, nicht diesen Ton!" unterbrach ihn Georg, „ich bitte dich darum, du bist doch ein Dichter und suhlst es ganz genau, wie es ist, wenn. auf einmal eine unbestimmte Er wartung uns freudevoll bewegt. Mir. ist's, als wär ich ein Kind, das durch die Klivien der Tür nach einem Schimmer des Weihnachts- baumes ahnungsseliq späht, oder ein Schiffer, der nach langer, dumpfer Windstille wieder die erste srische Briie spürt — und jedes Wort ist eine Entweihung des Gefühls, daß ich mir selbst nicht deuten mag, an dem ich mich nur sreuen und wärmen will " Er brach ab, als fürchte er, zuviel zu sagen. Fran» zerkrümmelte sinnend ein Stücr Brot neben dem Toller' und warf ab und zu einen fragenden Blick auf den Bruder. Endlich sagte er: „Ja, bist du denn gar so einsam gewesen in unserm Haus? Und ich hab's nicht gemerkt, hab' nicht daran denken wollen? Das war gewiß schlecht und eigensüchtig von mir — aber ich stecke so lies in meinen Arbeiten und'meinen Sorgen, daß ich mit mir vollauf zu tun habe. Und ich dachte, du wärst ganz glücklich, mein guter Kerl l" Da sprang Georg auf, fiel dem Bruder leidenschaftlich um den Hals und stürmte aus dem Zimmer. Franz sah ihm gedankenvoll nach und murmelte mit wehmütigem Lächeln: „Ja, wenn einer mit 45 Jahren eine Kinderkrankheit kriegt, ist's meist sehr gefährlich." Pünktlich zur Minute war Georg am nächsten Tage wieder in der Galerie und malte fleißig au seinem Bilde. Aber dieser Eiser war nur eine Ableitung für die innere Unruhe, die ihn erfüllte. „Ist dar Liebe?" fragte er sich oft, wenn er sich dabei ertappte, daß er nur mechanisch den Pinie! führte, während seine ganze Auf merksamkeit darauf gerichtet war, das Heran nahen des Mädchens zu bemerken. Er schalt sich einen Toren, lachte über seine knabenhafte Erwartung und zwang sich immer wieder aufs neue zur Arbeit, um nach wenigen Minuten zu entdecken, daß er wieder mit feinen Gedanken in die Weite schweifte. Aber seltsam, in diesem Zwiespalt der Stimmung traf er, als ob eine geheime Macht ihn lsite, das Rechte. Die feinsten, zartesten Farben des Originals, die er nie hatte nachahmen können, vermochte er heute m einer wundersamen Steigerung seiner gesamten Lebenskräfte zu erfassen und mit dem Pinsel auf seine Kopie zu übertragen, und er staunte bisweilen selbst darüber, daß diese dem Original so ähnlich wurde wie nie vorher eine seiner Arbeiten. Es war, als seien in dieser Stunde sehnsuchtsvollen Harrens neue Quellen in ihm entsprungen, sa, er meinte zum ersten Male in seinem Leben die Hand des Glückes zu spüren, die sich Lem begnadeten Menschen > > > —q aus den Wolken entgegenqesireckt und ihn freund lich und sicher auf eine hohe, sonnige Bahn del stolzen Gelingens führt. Da endlich hörte er daS Rauschen einer Gewändes, den leisen Gang eines leichte« Schritte-, und im nächsten Augenblicke stani Cora bei ihm, so schön und lieblich wie gestern und doch ganz verändert, denn jede Scheu des Fremdseins war von ihr gewichen. Mst sreudigem Aufleuchten ihrer lachenden blaue» Augen bot sie dem Künstler die Hand wir einem guten Freunde, und doch lag in ihre» Gruße keine gleichgültige Vertraulichkeit, sow dern der offenbare Ausdruck jener tiefe« Freude des Wiedersehens, dis noch nicht Wort« zu finden wagt, aber dafür um fo beglückender ist. Auch Georg war keines konventionelle« Grußes fähig. Er drückte einen leisen Kuß au! ihre Hand, und indem er sie einen Augenblick in der seinen hielt, gingen ihm Romeos Vers« durch den Sum: „Wär' ich der Handschuh doch §n diufer Hand Und küßte diese Wimge." Endlich saßle er sich. „Wie schön, raß Sie gekommen. Ich wußt es, wenn Sie auch gester« lein Vsriprcchen gaben." Ec kam sich außerordentlich kühn vor, als et diese Worte gesprochen hatte, und sürchtete fast, dadurch eine Ungeschicklichkeit begangen zu haben. Aber sie lächelte nur und warf ihm eine» schelmsickum Blick zu, der chm das Blut rascher durch Vie Adccn trieb. R« i tFortsetzung folgt.)
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