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Ottendorfer Zeitung : 11.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191810116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19181011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19181011
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-11
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 11.10.1918
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war die Kanzleirätin M Mal« nach langen Iah' :rm llitteilung entfäLr idS. der fran- iricht aus . Oktober r ck t sind. . in der tland b«- nach ge» oomögM ge. Tat» )er feind» aufen ist, 8is zum undungS- die de» rcht aus- ms „Ein er Feuer ann man Zutschen eien nm- itet. Im attonalen t, der die g bildet, tung hat Msuches, n ist, ob tung des Aufrecht- >der ob sie indesstaat weit die Selbst- ie Krone teilweise Obmann, reichlichen deutschen wen Auf- tituierun- Deutschen MMUNsis- zur Be- c sich das en Oster- r Ganzen VsN Mb Eck - Girre Hirtdenburg-Nkademie. Die Stadt- deroidnetenversksimlung in Berlin-Wilmersdorf feschlos; die Errichtung einer städtischen Akademie m DerwaltungSwiffenicheft, Kommunalpolitik fnd Sozialpolitik, die den Namen „Hindenburz- mademie* Wren soll. Lie Berliner Eholerafälle. In Berlin W 15 Eholeraerkcankungen zur «etlichen Kenntnis gelangt. Die erkrankten Pensnen fabrn sämtlich Fleisch aus einer Noß- chlächterei im östlichen Teile der Neichshaupt- »«dt bezogen. Kin Angestellter ist dort als MillentrSger einwandsrei sestgestellt worden. Es ist zu erwarten, daß eine weitere Ver schleppung der Krankheit nicht erfolgt. GröF«N«g des HindenburpimüscnMd. anläßlich des GebultZtages des Eeneralfeld- fwrschalls v. Hindenburg wurde da? Hinden- Mrgmuseum in Posen feierlich eröffnet, und es Kurden die für das Muleum von Reichs-, staats- und städtischen Behörden sowie zahl reichen Privatpersonen' gestifteten Gegenstände wr Besichtigung freigegeben. Der Feier wshnten die Spitzen der Behörden bei. Verlobxng eines Kirkels von GiSmarck. Traf Nikolaus von Bismarck, ein Enkel des Altreichskanzlers^ hat sich mit der Gräfin Arigitte v. Eickstedt-VeterSwaldt verlobt. Der Nriutiasm ist der sm 26. August 1866 zu Königk- 'erg geborene einzige Sohn des verstorbenen Trafen Wilhelm v. Bismarck und seiner Ehe- uru Sibylle v. Arnim. Er ist Fideikommiß- vtützrr auf Varzi« und Erb-Obersägermeister. "es Herzogtums Pommern. Die Braut ist die. Zieste Tochter d«S Grasen Ernst v. Eickfledt- ^eterswaldt snf Hohenholtz und steht im Lebensjahr«. Eine Neuregelung der Wsindsrstsige- Wge« ist von der wörttemberzischen Negierung drrsügt worden. Danach werden Versleige- wnaen eigene« Gewächses nur Erzeugern ge- Nehmigt, di« schon vor dem 1. August 1914 Hre Erzeugniffe versteigert habe«. Reiche Stifinng. Kommerzienrat Soen- "ecken in Bonn stniete anläßlich seines 70. «eburstage? 200 000 Mark für die Angestellten fer Firma, 50 000 Mark für dir Arbeiterunter- Mungskaffe und 150 000 Mark als Pensions- Wand zur Aufbesserung der Invaliden- und Altersrente von Angestellten. Unter dem Verdacht der Ttensrhinter- sirhung ist der Rittergutsbesitzer Mählenthal Gollensdorf), einer der größ'en Grundbesitzer der Mark, in Untersuchungshaft genommen worden. Ter.Verhaftete, der einen großen RennstsL Unterhält, gilt als vielfacher Mwisrür. Kastel ohne StrasrenSah«. Wk« mr? bastel gemeldet wird, ist dort der gesamte biraß«ndahnbttri«b »egen KshlenmangelS ein- Sesieüt. Es ist noch nicht abzufehen, wie lange fieser von der Bevölkerung auf das schmmz- We empfundene Zustand andauern wird. Blutiger Krawall in Elberfeld. Der Elberseider Polizeibeoutttr Leidiger ist von ^knienden Nachtschwärmern, die er zur Ruhs Ermahnte, übrrfallen und durch neun Meffer- Me getötet worden. Vorher hatte der Beamte frei der Angreifer mit der Schußwaffe verletzt. Mehrere Beteiligte sind verhaftet worden. Für «30 00« Krone« Kriegsanleihe »eraubt. In Wien w»rüen einem Kaufmann, M sich zur Abreise bereits in einem Schnellzug Nordbahn befand, 630 000 Kronen Kriegs- ""leihe .gestohlen.. Sofort angestellte Nach- krschul gen wären vergeblich. Ein ägyptischer Minister in Innsbruck Mahlen. Dem ägyptischen HaüLminister ^wfik-Paicha ist auf dem Hauptbahnhof in Innsbruck ein« Handtasche mit wichtigen Gchrifl- Men des Khedive, einem Nrillantschmuck und °»0 türkischen Pfunden (etwa 7000 Mark Goldes) gestohlen worden. FeuersbtMnst a«f Sardinien. Der ^rchjche Test Sardiniens wurde von einer Wxen Feuersbrunst heimgesucht. Fünf große ^örstr wurden völlig zerstört. Der einsktzende blnrm trieb den Brand von Dorf zu Dorf Ziehungen n Auk- n. richtet Nutzern tung und Betrag weiten er- icht, ausnahm» führenden Direktion weiter. Der größte Teil der Ernte im nörd lichen Sardinien ist vernichtet. Der Schaden wird auf 6 Millionen Lire geschätzt. Die vereinfachte Speisekarte in Kopen hagen. Die Kopenhagener Gastwirt« sind übereingekommen, vom 1. Oktober ab nicht mehr als vier warme Gerichte zum Mittagessen sür jeden Gast snzurichten, davon nur ein Fleischgericht. Gleichzeitig werden die üblichen Vorgerichte abgeschafft. Bei dem Eisenbahnunglück in Schwede« sollen 250 bis 300 Menschen den Tod gesunden haben. Der deutsche Gesandte in Stockholm hat der schwedischen Regierung anläßlich der schweren Katastrophe seine wärmste Teilnahme ausgesprochen. Die „Spanische Krankheit". Aus Goten-- bürg wird berichtet: Di«. Grippe tritt bei ihrem zweiten Erscheinen in Gstenbnrz sehr heftig aus. Obgleich in den Krankenhäusern nur schwerer Erkrankte Aufnahme finden, sind diese über- süllt; der vierte Teil der Kranke« erliegt der Krankheit. Aus Budapest wird gemeldet: In folge der Verbreitung der Grippe wurde an- geordnet, daß sämtliche Schulen bis zum 15. Oktober geschloffen bleiben. Gin weiblicher türkischer Professor. Die auch im Auslande bekannte tnrkbche Schrift stellerin Halide Edib Hanum soll zum Prosessor iür westliche Literaturgeschichte an der Univer sität Konstantinopel ernannt werden. Halide Edib wäre der erste türkische Professor weiblichen Geschlechts. > Innern gegeben, ng mn :he. Del düng Mft )en Rück- wn Krisis veranlaßt lten. :ms ge hör, ge- finde» ist« sein- hätte er es ver- war es rf seinen nd sonnt hl das Schrei- jedes cB sei- L gien rebt «7 mmer st w Mlt- Kay de- r große nirgend- ht, mehl i sein e7«wßtt n haben» sing in er «n le ns«' Se- eas w« eine M .hr un>el Heer vor zu einem Fahnen- er i" durch das ompagnM man den w StaM- n Haufen tberreden- eine alle dort dM e Haufen Unsere Mlck. Schutz gegen das Gerinnen. Bei der heutig«« Knappheit an Milch ist es natürlich von besonderer Bedeutung, dis Ur sachen kennen zu lernen, die ein Gerinne» der Milch hervorrusrn, und Maßnahme» zu treffen, um-daR Verderben auch der geringsten Menge dieses besonders für die Kinder so wertvollen Nährstoffes zu verhindern. Man ist sich meist nicht klar darüber, daß das Gerinne« der Milch, dos der Hausfrau so manchen Verdruß und Schaden bereitest durch Bakterien veran laßt wird, dir eine Milchsämebil'sung Hervorrufen. Nach neueren Forschungen auf diesem Ge biet unterscheidet man jetzt vier große Gruppen von Milchsäurebnkterien, je nach d«n größeren oder geringeren GaSmengen, die sie produzier«», und nach den Temperaturen, in denen sie ge deihen. Wenn nun die von den Bakterien ge bildete Milchsäure je nach der chemischen Zu sammensetzung der Milch eine bestimmte Kon zentration erreicht hat, so gerinnt die Milch, und dirser Vorgang tritt natürlich um so schneller ein, je größer die Zahl der vorhandenen Milch- säurebakterien ist. Das wirksamste Mitte! also, um die Milch gegen das Verderben zu schützen, wäre eise Verminderung der Infektionsquelle», durch die am häufigsten die Milchsäurebakttrien in die Milch gelangen. Man hat nun fest- gestellt, daß bei gesunden Tieren die Milch von den Milchdrüien keimfrei auSgeschieden wird, aber bereits in den Resten von Milch, die in dem Zitzsnkanal nach jedem Melken Zurück bleiben, entwickeln sich in drr Zeit, wo nicht gemolken wird, Milchsäurebakttrien, die von außen eingedrungen find, und die nun beim Melken die gesamte Milch infizieren können. Nur durch allerpeinlichste Sauberkeit beim Melke«, durch Abwaschen dcs Euters und natürlich auch durch unbedingte Reinlichkeit d«r zum Melken benutzten Geräte, der Melkrüume usw. kann hier Abhilfe geschaffen werden. Nach 'einer Feststellung Kaumanns soll sauber ge wonnene Milch beim Verlassen der ProduktionS- stätte 10O00 bis 1b 000, weniger sauber ge wonnene 30 000 bis 50 000 und unsauber ge- wonnene sogar 300 000 bis 1 Million Keime pro Kubikzentimeter enthalten. Zu den Keimen, die durch Infektion in die Milch hineingelangen, treten nun natürlich noch dir hinzu, die sich bei günstiger Temperatur auS diesen durch Infektion in die Milch emge- drungenen Bastenen entwickeln können. So wurden z. B. in einer Vorzugsmilch sofort nach der Gewinnung S10 bis 6864 Keime pro Kubik- bild einer Mitter verlangte, an deren Brust ihr schmerzendes Haupt rühm konnte. Dam war die Kanzleirätin ^kommen rmd zum ersten Ist .' ' " .. Ist., fühlte Linda sich von sorgender Liebe umgeben. Leichte, kühl« Hände legten sich kosend auf ihr« brennende Stirn und mischte« den Trank, der ihre heißen Lippen erfrischte. Wohl hatte es Traut an treuem Walten niemals fehlen lassen, aber hier war doch un endlich m«hr: das verständnisvoll« Fern- gMhl der gebildeten Flau, entgegenkommender Erraten der leisesten Wünsche, noch ehe sie ausgesprochen waren, und schwelgende Rücksicht. O wie das wohl tat! Auch Fräulein Kreywald, die, von ihrer Ferienreise zurückgekehrt, die Krankheit ihrer jungen Freundin erfuhr, kam fo häufig her über, als es ihre umfangreichen Pflichten nur irgend gestatteten. So fand sich Linda allmählich mit dem Leben versöhnt; unter guten, teilnehmenden Menschen schwand das Gefühl der Verlassenheit, und widerstrebte nicht länger dem Wohlbehagen der Genesung, das ihren jugendlichen Körper mit neuer Kraft durchströmte. Als sie zum ersten Male das Bett verließ, brachte Möller einen Strauß köstlicher Rosen in das Krankenzimmer, durch dessen geöffnete Fenster die Septembersonne freundlich schien und nach einigen Tagen konnte Linda bereits unter dem Schutze der Kanzleirätin die Wasserfahrt zu dem kleinen oberrheinischen Städtchen antreten, in dem die alte Dame ihre Heimat gefunden balle. feine Wasserstraße «nd Roland erwachte erst' aus Mnem.-Sinne», als es bei der LcmdtMsbrücke d»n Königwinter znm ersten Male anlegie. Loras Wohnstätte hatte er unbeachtet und Me ein bedauerndes Erinnern a« sich vor- "berziehm lassen, und doch hatte er beiirahe kc-flaubt, sie zu lieben. Was glaubt man nicht elles einem so berückenden Mädchen, gegen über! Vorbei — ein letzter Blick auf die Mnen Krippen dcS Siebengebirges und Alands Gedanken wandte» sich deu kom- kenden Tagen zu. 10. ' Mele Woche« vergingen, ehe Rolands ^rief m Lindas Hände kam. Sie fiel in eine Mwere Krankheit und in dieser trüben Zeit dachst' niemand daran, den Briefkasten auszu- taumen. Traut wich nicht vom Bett der jungen Frau, dber sie Rieb nicht die einzige, welche der ödenden zur Seite stand. Schon am ersten Tage war der Kandidat Miller im Hause erschienen und Traut hatte den Eintritt in das Krankenzimmer nicht "-rstehrt. Er hatte nicht viel gesprochen, leise die m-rgere kleine Hand gestreichelt, so weiß auf der purpurnen Bettdecke lag, dann gefragt: „T-arf ich Ihnen meine Allier schicken? Sie ist eine sanfte, erfahrene pflegen». " Linda schlug die dunkelblauen, nun so Mtsn Auger, dankbar -u ihm auf. ^a, die Mer," flüsterte sie kaum hörbar. Es war Lar, ob fi« verstanden hatte oder nur wie MdeL. LebeuldeL Kmd «ach dem Traum ¬ zentimeter gefunden, nach 24 Stunden aber, also nach der Zeit, wo die Milch vielfach erst in de« Handel kommt, bereits 127 000 bis 2 Mil lionen sür die gleiche Menge. Nrben der größten Sauberkeit ist auch eine kühle Aufbewahrung der Milch von größter Wichtigkeit, da manche Bakterien nur bei höheren Temperatnrrn sich vermehren können. Für den Erfolg einer guten und zweckmäßigen Behandlung der Milch spricht di« Tatsache, daß «S früher gelang, Mich u«- verdorben ohne weiter« Maßnahmen von Deutsch land «ach Amerika und zurückzuführe». RukurutL". — Ein Wiener Naturgericht.— Ans Wien wird geschrieben: Wir haben hier ein paar süddeutsche Ausdrücke, die den nörd licheren Bundesbruder glatt zur Verzweiflung bringen können. Ihre Deutung meldet kein Lied, kei« Heldenbuch. Einige dieser Wiener Prägungen sind mit den erklärend«« Passier scheinen über die Grenze gegangen, und so kam es, daß der „Gugelhupf* und das „Backhendel* auch im Deutschen Reich Bekanntschaften ge schloffen haben. Wer aber wüßte jenseits von Tetschen oder jenseits von Oderberg, was Mikurutz* ist? Das Wort hat gar nichts mit Kuckuck zu tun und ist nur die wienerische, etwas breite österreichische Bezeichnung für Maiskolben. Diese Maiskolben sind augenblick lich in Wien höchste Mode. Ganz Wien kocht und schmort Maiskolben; zumal diese dicken, mit schönen saftigen und sehr mthlßaltigen gelben Perlen überrieselten Kolben sür den nach Wiener Begriffen lächerlichen Preis von einer Krone erhältlich find. W«rdieS brauchen sie, um ge- nußiertig zu werden, nur «in wenig siedendes Waffer und eine Prise Salz. Wien schwelgt in Kukurutz. In den Gast häusern wird er als Delikatesse gereicht, die Austurtüftler streiten sich, ob man ihn abnagt, wir man anno Frieden ein „Schinkenbein" be nagt«, oder ob man die Körner mit der Gabel abrsspelt, oder ob man die Ende» der Kolben in ein Mundtuch bettet und dann erst die Perlen mit den Zähnen saßt. Früher einmal war eben Kukurutz ein Borrecht der Gänse. Heute knabbern die lieblichsten Wienerinnen daran mit all der Grazie, die den Wiener Mädchen «ig«n ist. Noch mehr, Kukurutz hat «inen Freibrief sür die Wiener Straße bekommen. Mitten am Korso sieht man Leute, die unge scheut Maiskolben benagen. Wo hätte früher jemand, der Nur ein wenig auf gute Sitten hielt, irgend etwas offenkundig auf der Straße gegessen? Heute treten solche Bedenken über haupt weit mehr zurück, und dies «den zeigt sich jetzt auch beim Kukurutz. Noch mehr: ein paar findige fliegende Händler, die früher das aus Italien eingeführte Wiener Spezialgericht, di« Kastanien, auf kleinen Öfchen an den Straßenecke« brieten und mit dem typischen Rufe „Heiße Maroni" anpriesen, haben sich jetzt, da die Maronen feindliche Ausländer wurden, auf Kukurutz verlegt. Sie braten an den Straßenecken a«f ihren zu neuem plötzlichen Feuer erwachten kleine« Eisenöfen Maiskolben und brülle», wie wenn tiefster Maronifrieden wär«. Nur rufen sie fetzt nicht m«hr „Heiße Maroni", sondern: „Heißer Kukurutz!" Was mag aus dem Kukurutz im Laufe der Zeiten noch werden? Vom Äänsefutter ist er zur gastronomischen Mode der Wiener ge worden. DaS ist eine Lausbahn, wie sie so rasch und glänzrnd nur die an Überraschungen reiche Gegenwart zu schaffen vermag. VolkEirtlcbÄMLAes. «enehmisimgSpflicht für Ersatzlebe«S- Mittel. Am 1. Oktober ist die OcnehmigungSpflicht für tzrsatzlebeurmittO in vollem Umsange in Kratt getreten. Von nun ab dürfen nur noch LrsatzlebenS- mitte! hergestellt, angeboren und verkauft weide«, die von dec zuständigen Ersatzmütelstclle genehmigt worden sind. Soweit di« ErsatzlebeuSmitt»! nicht auf der Packung den Vermerk tragen, von welcher Stelle, wann und unter welcher Nummer sie ge nehmigt find und zu welchem Preis« di« Packung vbzugeben ist, muß der Händler durch eine besondere Bescheinigung jll>«rzeit de« «»sprechenden Nachweis führen können. Bewirtschaftung der Runkelrüben. Die Reichsstelle sür Gemüse und Obst macht bekannt, daß ff« ihre Verordnung üb«r Herbstgemüs« und Herb st ob st auf Runkelrüben ausgedehnt hat. Die Runkelrüben werd,« nunmehr ebenso wie da» bis her schon bewirtschaftete Bemüie behandelt werden und insbesondere de« Absatzbeschränkungen unter liegen. Der Erzeuger darf sür sich behaltin, wa» er i« eigenen Haushalt« verbrauchen oder im eigene« Betrnb« verwenden will. Setzt er ind^k Runkelrüben ab, so bestimmt die Reichsstelle für »einüs« und Obst, wohin di« Ware zu leiten ist. GericktskMe. Berlin Die heutzutage mehr al» je vor handene Sucht, möglichst schnell reich zu werden, hat der Kaufmann Alexander Sch. in einer Weise auSgenutzt, die ihm die Summe von 88 OSO Mar?, aber auch gleichzeitig eine Anklage wegen Betrüge» eingebracht hat, wegen der er sich vor der Strai- kammrr zu verantworten hatte. Die vermögende Gattin d«S VuchdruckereibefitzerS K. batte wiederhait von den Riesengewinne« mancher Kriegsgewinnler gehört, und «IS ihr der Angeklagte eine» Tages er fühlte, daß heutzutage nur der sein Fortkommen habe, der unter die Kriegsgewinnler und Schieber gehe, reifte in ihr der Entschluß, ihre bisher sorg sam festgelegte Mitgift dazu zn verwenden, von nun an .mitzuschieben". Auf die Verätherung de« An geklagten hin, daß «S sich nm umfangreiche Leder- geschSiie von Leipzig aus handele, zahlte Fran K. »inen Tausendmsrkfchein nach dem anderen, bi» sie schließlich, al« sie insgesamt 83 000 Mark geopfert hatte, erkannte, daß es mit ihrem Auftreten als Kriegkgewinnlerin nichts war. — DaS Gericht ahndete die Betrügereien des Angeklagten mit einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren, rechnete davon aber 6 Monate der erlittenen Untersuchungshaft als ver büßt an. Vermisstes. DieHeereSverluMste derUnbek««>eten. Eine neue Art von Verlustlisten, die nur für die Berbreilung an Uhrmacher bestimmt ist, wird von der Heeresverwaltung beraurgegeben. ES werden darin alle Uhrmacherzeichen der bei den unbekannt gestorbenen tzeeresanaehörigen gefundenen Uhren aufgelührt. Die Uhrmacher pflegen bekanntlich in die von ihnen verkauften oder ausgebesseilcn Taschenuhren i« Innern der Decke! kleine Zeichen mit laufenden Nummer» einzukratzen Durch diese können sie jederzeft aus ihren Büchern teststellen, ob die in Frage kommende Uhr bei ihnen gekauft oder auLge- bessert worden ist. Auf diese Weite ist es in manchen Fällen möglich, den Namen der Käufer der Uhren zu ermitteln und Anhaltspunkte über die Persönlichkeit des unbekannten Verstorbenen zu gewinnen. Fleischbeschauer im Mittelalter. In vielen deutichen Städten mußten sich die Vieh- und Kornhändler im 15. Jahrhundert eine recht strenge Kontrolle durch die Stadlbebörden ge fallen lassen. Der Berkaus von schlechlem Fleisch wmde hart bestraft, und ebenso ging man auch mit drn Fleischverkäutern, die ihre Waren zu höheren, als den vom Rat sestgesetzte» Pleiten teilboten, energisch ins Gericht. Mit welcher Genauigkeit ms» zu Werke ging, um die Über griffe der Händler zu verhindern und das Publikum vor jeder Täuschung zu schützen, be weist ein altes Lobgedicht aus die Siadt Nürn berg vom Jahre 150S, in dem es heißt: „Der Fleiichverkauf ist also bestkllt: Schlägt man eine Kuh oder Stier, So find dazu Zwei oder Vier, Die da» Fleisch tchätzen gar eben, Wie man jegliches Pünd soll geben, Um drei Pfennig oder zween, Muß an einem Breit gemalet stehn, DaS Geld und auch das Thier dabei, So siebt auch jeder, war eS sei, Und die Leut' nicht schätz sür Narren, Verkauft Kuhfleisch sür Farren." Golciene Mit wahrhaft Glrichgesinnten kann man sich auf die Länge nicht entzweien; man findet sich immer wieder einmal zusammen. Goethe. Freude an der Arbeit kann ohne den be- rechtigtrn Stolz auf dieselbe nicht dauernd be stehen. Arbeitsscheu wird sich leicht §ur Pfuscherei ge'ellen, denn diese ist selbst nur eme Frucht d«r Tlägheit^uamenUich im Denken^ Man hatte zuerst gefürchtet, der Anblick des Wassers werde in Linda peinliche Erinnerungen Wecken, Md deshalb den Schienenweg in Er wägung gezogen; da jedoch die Reise mit der Babu bedeute«- anstrengender sein mußte «nd die Genesende immerhin noch recht schwach war, so beschloß man, den Versuch Zu wagen, «nd siehe da, es Hing über Erwarten gst. Linda verriet durch kern Zeichen eine tiefere Erregung; allem Nuschein »ach hakte die Krankheit dre Schrecke« jeuer Nacht i« ihrem Gedächtnis aus- gelöscht, oder doch so weit gemildert, daß n«r ein halb verblaßtes Traumbild geblieben war. — Ohne Bedauern verließ die junge Witwe das düstere Haus, in welchem Traut allein zurückbliebt nnd im Briefkasten lag Rolauds Schreibe« «och immer unbeachtet. Ein lichtglänzender, Heller Oktobevtag krachte noch einen letzten milden Blick des schwin- denoen Sommers. Die Nächte waren schon empfindlich kühl, aber wenn die gmige Sonne die Erde warm bestrahlte, dann lächelte sie in ihrem bunten Herbfischmuck der Gegenspenderin zu und entfaltete ihn: Abschiedsblüte« iu er sterbender Pracht. In allen Schattierungen von Not und Braun alWle der wilde Wein, der sich dicht um die Laube rankte, auf deren ländlicher Holzbau! Linda saß. Auf ihren schon etwas volleren Wangen lag ein zartes Rot wie Frühlings schimmer und ihre tiefen blauen Augen blickten klar nnd freundlich in die lachende Welt. Durch den Garten zog der lockende Dust reifer Früchte, dunkelblaue und goldig-grüne Trauben hingen zwischen gefärbtem Laub und ein verspäteter Schmetterling umschwärmte eine einsame Rose, die der Nachtfrost verschont hatte, well es ihm leid tat um ihre holde Zu dm Füßen Lindas saß der Kandidat Möller und hielt mit mehr gutem Wille» als Geschick einen Strang weißer Wolle zwischen dm ausgeßreckten Hände«. Fragend blickte er zu Linda empor, die aufgehört -hatte zu wickeln und sinnend hinausschaute über den breiten Strom, dessen fernes Ufer aus leichtem Nebel duft herkbergrüßte, während auf dm klaren Wellen glitzernde Funken tanzten und ein einzel nes kleines Segelboot leichte Furchen durch das Waffer zog. In der tiefen Herbststille lag etwas Weh mütiges. An was mochte Anda denken? Oß sie wohl ahute, was sich ereignet hatte, wäh rend sie krank lag? Man hatte es ihr sorg fältig verhehlt und der Mann, der da zu ihren Füßen lag, zittert« vor dem Augenblick, da ße es erfahren mußte. Gin leiser Schmerz«Äz«g legte sich nm ihren feinen Mnnd, aber sie fühlte dm besorgte« Blick der Liede Md lächelnd wandte sie ihr sanftes Gesicht dem Freunde zu. „Wie, Herr Kandidat, Sie halten noch immer mein Garn ? Wie geduldig Sie find, und wie häßlich von mir, Sie so lange warte« Zu lassen. Geben Sie eS nur her, wir wollen aufhöE, die Kinder werden gleich aas der Schule komme« und es ist Zeitz den Kaffee zu richten." «»» tSLluß ioladt
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