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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von öer LeschLstssielle 1„v Mkt., frei ins Haus 1,^2 Ml,. Einzelne Nummer IO Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unä Lonnabenos Nachmittag. MklhMüp. md AiljchkdiM Knzeigen-Prei»! Vie einspaltige Zeile oöer Seren Naum W pfg., Lokslpreis 15 psg. Neklamen auf Ser ersten Leit« Ä pfg. Nnzeigen-Nnnahme bi» spätestens mittags 18 Uh» Se» Lrscheinungstrge». ^ruck uns Verlag von Hermann klühle, Ottenflorf-Okrilla. Kummer Freitag, den 29- November 1YI8. Verantwortlicher 5chriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Ohrill». ^7. Jahrgang. Amtlicher Teil. Aekanntmachung verkaufte Falle des Ottendorf, den 14. November 1918. neu nach vor- den Der Kirchenvorstand Pfarrer E. Werner, Vorsitzender. man annehmen kann, daß die Frau diese Männer geradezu ersetzen muß und daß ihre Arbeit in gewissem Umsang für die Zukunft unentbehrlich ist. Es gilt nur, über die UebergangSzeit hinwegzukommen, wo so zu sagen Männer- und Frauenarbeit aufeinander prallen. Daß der Ausgleich eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird, ist unver meidlich. Der Staat wird alles tun müssen, ium der entlassenen Frau die Möglichkeit zu geben, ihrer höheren Pflicht, an die Wiege des Kindes zurückzukehren, genügen zu können. Da« ist eine Pflicht, die uns der Selbst, erhaltungsbetrieb mehr denn je gebietet. dieser Streiks zum ersten Male das zwischen den Unternehmerverbänden und den Gewerk schaften am 14. November abgeschlossene Uebereinkommen zur Anwendung kommen müsse. Danach darf nicht mehr zwischen der einzelnen Firma und den Arbeitern, andern es muß zwischen den Verbänden und der Gewerkschaft, in diesem Falle also zwischen dem Verband Berliner Metall- Industrieller und der Berliner Zentrale des Deutschen Metallarbeiterverbandes, verhandelt werden. Meldungen, daß die Bergarbeiter- treiks bereits beigelegt seien, treffen leider nicht zu. Es ist richtig, daß in Oberschlesten oie Belegschaften verschiedener Gruben wieder eingesahren sind, dafür sind aber die Beleg schaften anderer Gruben wieder ausständig geworden, so daß d^r Kohlenversandt sich auf der Höhe vom Sonnabend zum Montag hält. Auch aus dem Rheinland wird be richtet, daß der Streik in etwa der gleichen Stärke fortvauert. — Wie die Basler Grenzblätter berichten, sind nunmehr sämtliche Rheinübergangsstellen, sowohl diejenigen bei Mühlheim, al» auch diejenigen bei Breisach, für den Verkehr gesperrt. Einzig und allein die Zollbehörden sind auf dem linken Rheinuser aus ihrem Posten geblreben. Die Waffenstillstands bedingung, wonach Elsaß-Lothringen bis 21. November von deutschen Truppen ge räumt sein mußte, ist wie französischerseitS zugegeben werden wild, erfüllt worden. Oertliches und Sächsisches. Bttendorf-Vkrilla, LS. November >9(8. — Die am gestrigen Mittwoch abgehaltene Gemeinderalssitzung wurde von Herrn G-V. Richter eröffnet, an dieser Sitzung nahm zum ersten Male der für unseren Ort ge wählte Arbeiterrat teil. Auf ein Gesuch um Beihilfe für den Kinderhort sind von der Amtshauptmannschast 200 Mark bewilligt worden. Das Gaswerk erklärte sich bereit für neu angeschlossene Teilnehmer, da Gas uhren fehlen, Pauschalbeträge einzusühren. Gegen den Bau der beabsichtigten Häuser seitens der Firma August Walther L Söhne A.-G. an der Montzgasse ist von der Staats- ersenbahn Widerspruch erhoben worden, da bei eventl. Gleisverlegungen das Gelände benötigt wird. In der Volksküche wurden im Monat Oktober 23470 Portionen abge ¬ geben. Herstellungspreis für eine Portion Idem Arbeitsmarkte erleiden dadurch einen siellte sich auf 32 Pfg., Bezirksbeihilfe betrug I völligen Umschwung. An die Stelle de« 1173 Mark. Die Kartoffelkaffe weist einen! heute herrschenden Arbeitermangel« wird Überschuß von 8640 Mark auf, ein von Arbeiterüberfluß und Arbeitsknappheit treten. Herrn Dreßler gestellter Antrag will diese »Den vielen, vielen Tausenden Zurückkehrenden Summe auf 3000 Mark herabgesetzt haben,!muß so schnell als möglich eine Erwerbs- es wird beschlossen, den Bestand auf 5000 Mk.I Möglichkeit geboten werden. Eine Folge zu belassen und den Rest im nächsten Jahr! dieser Notwendigkeit ist, daß viele weibliche zur Verteilung von Kartoffeln zu verwenden. I Arbeitskräfte allmählich wieder weichen Das geplante Bauprojekt im Oberdorfe ist! müssen, wenn nicht Tausende von zurück leider nicht genügend vorgeschritten, da die I kehrenden Kriegern in der nächsten Zeit brot kirchlichen Oberbehörden sich bis jetzt noch! los sein sollen. Die schwierige Frage der nicht zum Verkauf haben entschließen können. I Rückführung der Frauen von der Krieg»- Hierauf brachte der Vorsitzende die Be-Iund Friedenswirtschaft einer befriedigenden dingungen zum Bau von Kleinwohnungen l Lösung zuzuführen, ist äußerst wichtig, umso- zur Kenntnis und fanden dieselben allseitigelmehr, als es sich hierbei um die Erhaltung Ausnahme. Weiter kamen die Vorschriften! und Stärkung unserer Volkskraft handelt, für Erwerbslosenfürsorge zum Vortrag. Als! Worauf es vor allem ankommt, da« ist die Vertreter wurden für die Arbeitgeber Herr! Notwendigkeit, die Frau in einen ihrer Fabrikbesitzer Max Walther, Herr Gutsbesitzer I Eigenart entsprechenden Beruf zu bringen Dreßler und Herr Malermeister Buck; von oder sie soweit als möglich dem Hause und den Arbeitnehmern Herr Dreßler, Herr Woll I der Familie zurückzugeben. Selbstverständlich brand und Herr Lödrich gewählt. Den! können nicht viele Tausende von Frauen Vorsitz führt Herr Gemeindevorstand Richter. I plötzlich entlassen werden, wenn nicht dadurch Ueber eine zu gewährende Entschädigung für I eine schwere Beunruhigung in weiten Schichten Mehraufwand beim Bau von Wohngebäuden! der Bevölkerung herbeigeführt werden soll, wurde beschlossen, diese Angelegenheit zur »Man wird deshalb zunächst die Gruppen späteren Erledigung zurückzustellen. Eine festzustellen haben, die in erster Linie zur Anregung der Amtshauptmannschaft betr. da« I Entlassung in Frage kommen können. Wegwerfen von Scherbeln usw. hat bereits I Zweifellos ist die Anzahl der Frauen nicht Erledigung in der Schaffung eines Schutt-1 gering, die heute den dringenden Wunsch abladeplatzes gesunden. Gegen das gestellte! haben, dem Leben, in dar sie durch die Naturalisierungsgesuch des Schneidemüllers Verhältnisse des Krieges vielfach hinein- Moritz Poppe werden Bedenken nicht er-1 gezwungen worden sind, ein Ende zu machen hoben. Von den anzulegenden Fußweg am! und wieder aus den Fabriken oder wo sonst früheren Gäblerschen Grundstück übernimmt! immer sie beschäftigt sein mögen, in die vorläufig die Gemeinde die Verpflichtung der reinere Luft ihrer Häuslichkeiten zurückzukehren. Unterhaltung. Den laut Gesetz neu zu! Soweit dieser Wunsch die Frau nicht selbst wählenden Gemeinderat beschließt man aus zur Rückkehr an ihre frühere Stätte veran- 10 Gemeinderatsmitglieder, 2 Gemeindeälteste I laßt, wird man vor allen Dingen die ent- und einen Vorstand zusammenzusetzen. Diellaffen, die durch die Rückkehr ihrer Männer Wahl soll am 29. Dezember stattfinden, sozial so gestellt sind, daß sie ihren früheren Hierauf entspinnt sich eine Längere Aussprache < Haushalt wieder weiterführen können, inbezug auf die Gemeinden Groß- und Klein- Frauen, die au« anderen Berufen stammen, Okrilla, da eine Vereinigung der hiesigen! also insbesondere landwirtschaftliche Arbeiter- Gemeinden zu einer einzigen Gemeinde an-linnen, werden der Landwirtschaft, die in gestrebt werden soll. Der jetzige Kassierer,«weitem Umfang weibliche Arbeitskräfte be. Herr Olbrich, welcher nur vertretungsweise schäftigen kann, wieder zugeführt werden die Kassengeschäfte führt, hat seinen Abschied müssen. Ein besonderes Kapitel find die eingereicht und wird beschlossen, die Stelle I jungendlichen Arbeiterinnen, deren Rückführung auszuschreiben. Ueber das Schmücken des eine besondere Sorgfalt verdient, da die Ortes zur Heimkehr unserer Krieger teilt der! jungen Mädchen, die heute jahrelang in den Vorsitzende mit, daß da eine besonderer Hin- Fabriken mit Männern zusammen gearbeitet weis an die Einwohnerschaft nicht erst not-haben, bei plötzlicher Erwerbslosigkeit leicht wendig sei, da die» bereits zum Teil in sittlichen Gesahren ausgesetzt sind. Während lobenswerter Weise geschehen sei. In ge- der Ueberganswirtschaft wird der Konkurrenz- Heimer S'tzung beschloß der Gemeinderat u. kampf zwischen Mann und Frau von er- a. von Ausschreibung der erledigten ständigen bitterter Schärfe sein Es wäre aber falsch, Die neugelösten Gräber müssen, ebenso wie alle sonst verfallenen Gräber, gerichtet und Steine und Einfassungen erneuert werden und hat man sich dabei Weisungen de« Kirchenvorstandes und des Friedhofswärters zu richten. Der Kirchenvorstand ist befugt, die Neuherrichtung verfallener Gräber, im Unterbleibens seitens der Verpflichteten, auf deren Kosten vornehmen zu lassen. willigt wurden. Der Gemeinde Grünberg wurden als Beihilfe aus Staatsmitteln zu Wegebaukosten 300 Mark aus dem Fonds der Krcishauptmannschaft bewilligt. — In kurzer Frist kehren Hunderttausende von Kriegern in das Land und damit zn ihren Berufen zurück. Die Verhältnisse auf Neuestes vom Tage. — Soweit sich die Parteiumgruppierung infolge der Revolution bisher übersehen läßt, werden bei den Wahlen zur National versammlung sich folgende Parteien zur Entscheidung vor die Wähler stellen: Sozialdemokratische Partei: (Ebert Scheide- Viann), Unabhängige Sozialdemokratische Partei: (Haase, Ledebour), Spartakuskmb: (Liebknecht, Roja Luxemburg), Deulfch-demo- klalischer Partei: zMax Weber, Fischbeck, Theodor Wolff, v. Richthofen), in der Haupt sache die frühere sortichrittliche Voiksparter and der linke Flügel der Nationalliberalen. Deutsche Volksparten (Friedberg, Stresemann, Wiemer, Kopsch), in der Huuptjache die früheren Nationalliberalen und eine große Anzahl Fortschrittler. Chrtstlisch-demokralische Bolk»partei: (Erzberger, Pserster), das frühere Zentrum. Deuljch - nationale Volkspartei: (Behren», Philipps, Weiner, v. Wimerfeld- Menkin), in der Zusammenfassung die früheren recht»steyenoen Parteien bei stärkerem Hecvor treten der Chrrstlich-Sozialen. — Zn Berlin ist eü in den letzten Tagen zu mehreren A-beilSeinstellung gekommen. So steht bei der Daimler Motoren-Gejell- schäft in Berlin-Marienfeloe seit Donnerstag Mittag der ganze Betrrieb still. Die Be amten haben sich mit den Arbeitern solidarisch erklärt und streiken ebenfalls. Die Arbeiter fordern Abschaffung der Akkordlöhne und Anjühiung oes Tagelöhner, und zwar eines Tagelohnes von 25 Mark für gelernte und 20 Mark für ungelernte Arbeiter. Die Be amten verlangen entsprechende Gehälter. Die Gesellschaft har sich bereit erklärt, probe- lvrife für drei Wochen den Tagelohn einzu führen. Em Vertreter des Vollzugsausschusses hat Verhandlungen Mit den Streikenden ge führt, sich damit zufrieden zu geben. Sie sollten einsehen, daß die Sozialisierung der Betriebe nicht von heute auf morgen durch- geführl werden könne; aber ferne Vor stellungen waren vergeblich. Am DienStag- Morgen haben ferner in einer Anzahl kleinerer Und mittlerer Betriebe rn Mariens elde und Uariendorf die Arbeiter die Arbeit nieder- gelegt. Der Streik hat jetzt auch die Deutschen Motorenwerke in Marienferde, das Weinerwerk und teilweise auch Siemen». Schuckert ergriffen. Die Arbeitgeber stehen auf dem Standpunkte, daß bei Beilegung Neubelezung des hiesigen alten Gottesacker. Nach Bestimmung des hiesigen Kirchenvorstandes soll auf dem neuen Gottesacker die Atteiluag mit den Grädern kleiner Kinder wieder belegt werden. Ferner soll auch der alte Gottesacker neubelegt werden und rwar zunächst die östliche bintere Ecke am Pfarrgarten. Diejenigen, weiche nunmehr verfallene, 25 Jahre alte, Gräber ihrer Angehörigen zu er halten wünschen, müssen diese Gräber auf weitere 25 Jahre lösen, bei der Kirchkasse. Lehrernelle abzusehen und zur Wahl den anzunehmen, daß dieser Zustand auf die Hilfslehrer Dittrich vorzuschlagen. Dauer so bleiben wird. Wenn erst eine ge- — Der Bezirksausschuß der Amtshaupt-! "gelte Friedenswirtschaft eingetreten ist, wird Mannschaft Dresden-N. genehmigte die Auf- d". Zahl der unbeschäftigten Frauen der nähme eines Darlehns durch den Gemeinde- weitem nicht mehr so fern, als man Verband Ottendorf-Moritzdorf, Groß- und ^ute anzunehmen geneigt ist. Er muß be- Kleinokrilla zwecks käuflicher Uebernahme des E^^Ugt werden, daß der Ausfall an der Hassia, G. m. b. H. in Osterode a. H., Männer in diesem Kriege groß ist und durch gehörigen Gaswerkes in Ottendorf, sowie die schweren Kriegsbeschädigungen zunächst Zergliederung des Grundstücks Blatt 25 des I weiterhin noch so groß bleiben wird, daß Grundbuches für Oltendorf. Das Gesuch des Gemeinderates zu Cunnersdorf bei Med. um eine weitere Beihilfe zu den Kosten des Umbaues der Röderbrücke und der Wieder herstellung des anschließenden Kommnnikations- weges nach Medingen wurde dahingehend genehmigt, daß zu den bisherigen Beihilfen von 2000 Mark weitere 1000 Mark be- Alle nicht bis zum 1. Dezember dss. I. neugelösten Gräber werden nach dieser Frist nieder belegt und die von den Familienangehörigen nicht beanspruchten Leichensteine und Trabeinfaffungen werden eingezogen und zugunsten der hiesigen Gottesackerkaffe Bäume dürfen nicht entfernt werden.