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Ottendorfer Zeitung : 27.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191811272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19181127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19181127
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-27
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.11.1918
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zen de» nommrn. sich die le Requi- ;u haben Auirech« jetzt von n gleich- iere er« >n Polen Hensche. ltet au? gemäß c gegen reich» n habe. in der stürm!« n Tage ausge« ändern der da» len die »gariiche m geben cheS in , allen leit und künftig« fhebung >ern e» h Wirt« Die »wischen brachen h junge ahnhof, gerknot die dar medhof >e dftgt ülnische an dar General ich ge« Galizien ehängt, m, die anaten. Leichen Lir er« ntente« hintan« ms. ; aller Tele« Ent« Pol« e Tei- unter Armee, on jetzt Ein- Pil« tte se ndeten > wie daß Mil- ilaire', r be« rieren. diesen c über t die ie sei fischen llt.- - und > der ünden durch« rlität Toni da» den llüd« hatte -acht, muß örpcr ärde, der >r in luug sich -ge« dem rhte. süc al? mit Her« igen Zeit kein ver- i zu der be- ucht ne» N« rur Räumung äes beletrten Gebietes *, »s-H S-LL°/ o bürg und ganz Maß-Lothringen geräumt »cm; es üt da8 Gebiet, das auf unserer Karte durch senkrechteStrich« Domäne, in welchem das Schlachwort die Gleich« sie staunt, daß sie denselben besitzt. Ihr Mann beschlagnahmen. Der Mann vom Soldatenrat s die Halle beim Zurückfluten der Heeresmassen weigerte sich; die Schwindler erklärten ihn daraus > noch sehr gut jür Heereszwecke verwendet für verhaftet, führten ihn nach Berlin ab und l werden kann, war er beim Kriegsministerium brachten ihn nach dem Polizeipräsidium. Hier dahin vorstellig geworden, die Halle biS auf wurde der Sachverhalt bald aufgeklärt und der , weiteres zu übernehmen. Nachdem aber diese Mann sofort wieder entlasten. Die -Gauner Vorstellungen einen Erfolg nicht gehabt haben, waren unterdessen verschwunden. sieht sich der Rat zu seinem Bedauern genötigt, scheint die Sprache verloren zu haben-; sie hat ihm doch wohl imponiert! Aber diese Illusion dauert nicht lange. Er staunt — unangenehm erstauntist der Doktor allerdings; er sieht sogar blasser als aewöhnfich aus, und die Ader auf seiner Stirn schwillt bedenklich an, als er sich aus der Sofa ecke ausrichlet und Toni erst mit einem ent- Anfemäungen äer Murlt. Für die Freunde der Wurst ist bekanntlich jetzt eine etwas harte Zeit hereingebrochen. Be hördliche Verfügungen bedrohen dies beliebte Nahrungsmittel in seinem bisher so sorgenlosen, allgemein geschätzten Dasein. Aber auch schon früheren Zeiten mußte sich die Wurst, die schon tauschten, dann mit einem wütenden Blicke streift. „Wenn dein Tatendrang ein so ausge sprochener ist/ sagt er in eisigem Ton, »so läßt sich nur bedauern, daß du demselben nicht früher volle Berechiigung eingerüumt und statt dessen dich damit begnügt hast, dir den nüchternen Beruf der Hausfrau aufzuhalfen.* Die Frau, der diese Worte wie ein kalter Stahl int Herz drangen, hätte laut aufweinen mögen vor Schmerz. Aber diese Regung wurde mannhaft betänlpst — Gleichberechtigung der beiden Geichlechter erforderte, Tonis neuester Ansicht zufolge, daß das zartere von den charakteristischen Eigenschaften des starken sich tunlichst viele aneigne. Der Erfolg ließ freilich zu wünschen übrig; Eisenbahnunglück. Bei Minden fuhr ein Güterzug auf einen Personenzug. 2t Personen wurden schwer verletzt, eine ist gestorben. Gin «nzeitgemäszer Halleuabbruch. Die mit einem Aufwand von mehreren hundert tausend Mark errichtete Halle der Faserstoff- auLstellnng auf dem Königsplatze in Leipzig soll in den nächsten Tagen medergelegt werden, Mädchen verheiratet lind. Falsche Solvateurüte. Dieser Tage er schienen in Rahnsdort bei Berlin einige be waffnete Soldaten; sie forderten ein Mitglied des Rahnsdorf« Soldatenrater auf, sie nach dem Gut Rahnsdorf zu führen, und erklärten, sie seien vom Vollzugsausschuß zu Berlin beauf tragt, auf dem Gut lagernde Nahrungsmittel, zu Anstoßes bedarf, um eine Explosion herbei« zuführen, — der mag berechnen, welchen relativ kleinen Bruchteil deL einstigen Glückes sich die Langschen Eheleute au» dem köstlichen Schatz, der ihnen eigen gewesen, bewahrt hatten. Während sich Toni heut« bei der Mutter laut tadelnd über die Opier ausipricht, welche ihre ältere Schwester der Wohlfahrt der Familie bringt, statt den eigenen, persönlichen Wünschen Rechnung zu tragen, sinnt die ältere Frau traurig nach und berechnet, wie lange es noch dauern mag, bi» durch den Unabbängigkeitssinn ihrer Jüngsten sich auch noch da» äußere, bereits so sehr gelockerte Band lösen wird, daS sie an den Mann ihrer Wahl kettet. Darum hütet euch vor dem ersten bösen Wort, dar niemals verklingen wird, ohne eine üppige Saat zur Uneinigkeit für künftige Lage susgestreut zu haben. Ende. nnzuerkennen. DaS Rote Kreuz auf weißem Grunde ist al» internationales Abzeichen der Genfer Abkommen» Weir« zu tragen» Militärstiefel für Lie Zivilbevölkerung. Die da» .Leipziger Tageblatt' mikteilt, sind 300 000 Paar Militärstiefel, die fertig in den vibtärifchen Depots lagern, dem ASR ausge- i/fert worden. Sie sollen baldmöglichst an die Zivilbevölkerung zu angemessenem Preise ver lauft werden, um sofort der Schuhnot wirksam iu steuern. Tansende von Zentnern Wolle ver brannt. Bon einem mächtigen Brande wurde a« . Mittwoch die Chemische Bleicherei in Hveran heimgesucht. AuS noch unermittelter llckoche waren große Vorräte an fertigen und when Waren, Olvorräle nnd das Kohlenlager Ein bolschewistische- Stückchen in Dresden. Die jetzt aus dem ASN aus geschiedenen Kommunisten (Bolschewisten) Hatzen, wie jetzt bekannt wird, im ASN u. a. die Ver haftung aller Behörden und Spitzen des noch immer herrschenden kapitalistischen Systems ge fordert. Ferner verlangten sie die Herbeirulung der russischen Bolschewisten wegen ihres Goldes und ihrer Lebensmittel. Einer der Kommunisten erklärte «ft schöner Offenheit: Demokratie ist Humbug. Vier Knaben durch die Explosion eine- Flugzeugs getötet. Auf dem Fluggelände des Truppenübungsplatzes Griesheim a. M. explodierte ein Flugzeug, wobei durch die um- herfliegenden Stücke vier Knaben getötet wurden. ihr Glück — das in allen Fällen leicht zerbrech liche Gebäude — fiel in Trümmer. Wohl wurde, nachdem der erbitterte Austritt dieses Abends als Einleitung zu mancher ähn lichen Szene sich erwies, immer Lieder Frieden oder, doch -wenigsten» Waffenstillstand geschlossen. DaS Experiment war freilich fehlgeschlagen bnd sie mußte natürlich die Supp« aus» Mel«. Oh. über di« Ungerechtigkeit der r-üun«l Lachte Toni, al» ihr Gatte in einem Tone, der ihr neu war, tragt«, ob er heute noch auf f«in Nachessen zählen könne oder Die furchtbar harten WoffenstMandsbedmaungen, die, uns die Alliierten auferlegt baden, kommen nicht zum wenigsten' In der Eilferilzkeit zum Ausdruck, mit der verlangt wird, daß die verschiedenen Gebiets teile geräumt werden müssen. Diefemaen Gebiets teile, di« bi» zum 17. November geräumt werden mutzten, sind aus unsrer Üarte mit engen Strichen bezeichnet, die von Nmdwcsten nach Südasien ver- teuscn, sie umfassen die Länderstriche von Antwerpen bis Bafel. Bis zum 21. November müssen Luxem- A Brand' geraten. Taufende von Zentnern und große Mengen Ol wurden, ein Raub 11^1-- - - d' ' ü ! / W»» ! UM eine größere Anzahl von Arbeitern zu be schäftigen. Da der Rat der Meinung war, daß ralisieren zu lassen. Bemerkenswert ist, daß, bereits mehr, als hundert Griechen mit deutschen bezeichnet ist; bis zum 27. November das Gebiet, das auf unserer Karte punktiert ist, cS ist der Rest von Belgien. Bis zum 1. Dezember muß das Ge biet geräumt sein, das mit breiten Strichen von Nordwesten nach Södosken bezeichnet ist, bi» zum 9. Dezember der Rest dcS linken RheinuserS. Dann werden die Alliierten auf dem rechten Nheinuser die bereits bekannt gewordenen Brückenköpfe anlegen, die eine Tiefe von 80 Kilometer haben, und dann wird die neutrale Zane von 10 Kilometer geschaffen werden, die bei den Brückenköpfen über die SO Kilometer hinausgebt. Die Aufrechterhaltung des Aern- derkehrs. Von der Ei'enbahndirektion Berlin lvird über den derzeitigen Personenverkehr mit geleilt, daß Personenzüge und auch Schnellzüge vorläufig nach allen "Richtungen des Reiches »ich Möglichkeit verkehren. Auskünfte über die Abgangs- und Ankunftszeit der Züge sind an den Bahnhöfen zu erhalten. Aufenthalt des deutschen Kronprinzen. Nieuwe Rotterdamfche Courant^ meldet, daß der frühere deutsche Kronprinz auf einer Insel interniert werde« wird, entweder Schiermon- »ikogk oder Wieringen nn Zuydersee. König Friedrich Augnft nimmt Aufent halt in Schlesien. König Friedrich August von Sachsen ist mit feiner Familie in dem Schlosse Sibyllenort eingelroffen. Er hat den Schutz des LolksratS zu Breslau und de» Eo^atenrate» der Provinz Schiefsten angerufen. Ter Zentralausschuß d«S Soldatenrats Schlesien hat dem König seinen desondered Schutz zu« zebilligt. , .! dtzr Flammen. Da» Malchinenhau», die Spinnerei und die Bleicherei konnten vor einem übergreifen des Feuer» bewahrt werden. Das Schicksal deS vierten griechischen Armeekorps. Bekanntlich genoß das in Görlitz internierte vierte griechisch- Armeekorps die Gast freundschaft des Kaisers. Die neue Regierung weigert sich, die Fortzahlung der Gehälter und die Verpflegung für die Griechen zu übernehmen. Es bestand die Absicht, di« Griechen nach der Schweiz überzusühren. Die entsprechenden Ver handlungen sind jedoch aussichtslos geworden. Da sowohl die griechischen Ossiziere wie auch die Soldaten nach ihrer Heimkehr schwere diszi plinarisch« Strafen zu erwarten haben, hat die Mehrheit beschlossen, sich in Deutschland natu- Profeffor Weinet «ms Görlitz a«S- zewiesc«. Der bekannte Theolbge und Pro fessor pn der Universität Jena, Geheimer Kjrchen- ral v. Dr. Meinel, d»r in Görlitz als.Lazarett- Pfarrer tätig war, wurde auf Bermllaffung des Görlitz«. ASR auS Görlitz ausgewiesen und «uf le Görlitz sofort verlassen. Er hatte sich in EörÄP durch seine Werbearbeit für die nationale Verteidigung mißliebig gemacht. Arzteverluste i« Kriege. Nach einer Zusammenstellung, dir in der ,Bellmer Arzte- Korrefpondenz' aus Grund der amtlichen Verlust listen 1 bis 1200 gemacht worden ist, sind W6 Arzt« gefallen oder infolg« Krankheit ge storben. . Der Abtransport englischer Ge fangener. Die übernihrung englischer KriegS- gefaugrner aus deunchen und österreichischen TemngeneNfagern in ksie Heimat wird mit-den dänischen' Schiffen der Vereinigten Tampk- 'chiffLgesellschcpt »Kong Haakon" «nd „Droning Aland" über Stettin Irnd Saßnitz und vielleicht über Warnemünde nach Kopenhagen «folgen, von wo di« Weiterreise mit dänischen' Amerika- damwern nach England vor sich gehen wird. Die Verteilung, der Verlauf und die Verwertung der b« der Demobilisation sr»i- pewordenen und freiwerdenden reichseigenen Güter, mit Ausnahme der eigentlichen Rohstoffe, erfolgen auch nach Gründung de» Ncichsamt» für die wirtschaftliche Demobilmachung weiterhin durch das im Bereich des Reichsfchatzamts be gehende „Verwertungsamt für sreiwerdende Heeres-, Marine- und sonstige reichkeigene Güter". Dem Derwerlungsamt ist die Ber ingung für sämtliche NeichLgüter dieser Art, auch über die der'Marine, Vorbehalten. Das Amt steht unter Leitung des Geheimrats Albert uud befindet sich Berlin NW. 7, Unter den Linden 78. " b«'»cht>gm>g vow-Manü und Frau war. Ein hochinteressanter und zündender Stoff I Während n« ihn verrolgt«, eist« die Zeit mit rasender Achwindigk«: dahin. Einmal' gedachte sie 'hres L«ufrs und — de» Nachteffen» Rudis; doch «Linkt diesmal sollte nicht» ihren Ge- dankengang unterbrechen; überhaupt war'» an der Zeit, daß da» ungeschickt« Ding draußen in der Küche selbständig Kopf und Hand g «brauchen lernte. von den alten Griechen und Römern sehr ge schätzt wurde, manche Anfeindmzgen gefallen taffen, und besonders der Blutwurst ging man , - » , zur Zeit des oströmischen Kaisers Leo VI. Seht?" ! Lines Hauses, in der stets so viel Zündstoff au- > (886—911) energisch zu Leibs. Dieser Kaiser - Nach den ersten Worten wächst Tonis Mut;' gesammelt ist, daß es nur eines geringsügigen > erließ nämlich gegen die frevelhaften Blut-i Diese Frag« ward das Signal zu einem ^tucm am ehelichen Himmel — dem ersten —, der um so verheilender wirkte, als die Stimmung beider Gatten eine gereizte war. ., .Wie oft hast du schon vergebens auf dein« Mahlzeiten gewartet, seit du mir die «hre angetan, mich zu deiner Gattin und Haushälterin zu erheben?" ist Tonis Er widerung auf seine Frage. „So seid ihr "cänner," sählt sie iort, ohne zu hören, was er lu sagen hat, — „ihr seht im Weibe nur des Haust» erste Dienerin, die Sklavin, die geduldig Anes Winkes warten soll. Was gilt euch die Begabung der Frau, ihie Eigenart, der unbe- friedigte Tatendrang — au dem sie zugrunde Aber wer fie kennt, die gewstwneiche Annoiphäre Das Rote Kreuz bler-t bestehen. Der stellvertretend« Mrlstännfperteur der freiwilligen Krankenpflege fetzt feine Tätigkeit weiter fort. Alls feine Anordnungen für leinen Dienstbereich erfolgen im Auftrag« des Kriegsministeriums. Die Mn ihm in seinem Auftrage ausgestellten . - . . Ausweise sind wie Insher von all«n Behörden '.^3 und die Genehmigung zum sofortigen Abbruch der Hall« zu erteilen, obwohl d«r Zeitpunkt dafür risch seiner Meinung schlecht gewählt ist. Kein Z«cker für Sprengstoffe. SS ist da» Gerücht verbreitet, daß noch immer Lebens mittel, insbesondere Zuck« Mr Sprenzflssf- zweck«, v«r«rbeftet werden. Diese» Gerücht ist «ach Erknndigunzen bei der znfltsdiz«, Stelle unrichtig. DaS KrietzSersährungramt Heck auch die Zurückgabe etwaig« Bestände von Zuck«, der für solche Zwecke zugewiesen, bereit» an geordnet. DaS GxplofionSnn-lSck in Köln. In K>l«-Mrhn hat sich a« 9. November ein schweres Erplofi»n»n«slü«k «rrignet. Es hgMecke sich dab« nach Mitteilungen, die jezi bekannt werden, um eine absichtliche Sprengung einer , dortigen Munitionsfabrik. Die dsr^ beschäiiigwn Arbeiter und Arbeiterinnen waren von den Revolutionäre« auigeferdert worden, bis morgens 7 Uhr die Arbeitsstätte zu verlaßen und zu- streiken. Ein groß" Teil weigeite stich, vielem Befehle nachzukornm-n. Darauf «schienen m einem Auto bewaffnet« Soldaten und fprengwn ' die Munitionsfabrik in die Luit. Die Zahl der Toten beirug über ÄV> Außerdem wurden zahlreiche P«wn«n 'chwer verletzt. Die Explo sion war trotz des Trubel» iu Köln hörbar. Die Papierbewirtschaftv«!, bleibt! V e Vie Reichrkommisklon zur Sicherstktung'Pabirr- dedarsS bekannt gibt, - bbiben die Anor»num> m na» Bewiimsse der senher behebenden Beraaliunzsst llen ««verändeei i» Kraft. NSs Angeztrizen de? Pa rier- und DrnckgrweibeS haben daher den Weisungen der Lewbfichasleuden Stellen nach «ie vor Folge'm leisten. Wichtigste» Erfordernis sei gegenmäriigch.r Beschäftigung der auS dem Felde heimkehrenden Arbeiter. Er ergebt an alle Beteiligten, Herueü Groß- und Kleinhändler, Verarbeiter und Ner- brauter, die dringende Aufforderung. Bestellungen aus Rohstoffe und BetriebSmateriatien, ans Papier und Poppe nnd Waren daraus ausrschiznerhoile« und mit neuen Bestellungen nicht zu waren. D^e Behörden weiden nach Kiäsim durch Befchaffunz von Kable uud den nöligen Rohmaterialien imen-hl die Popier erzeugende wie vor allem die Papier verarbeitende Jndusinc in Kang zu halten pichen. Aus eine.Medrerzeutzung von Papier nnd Pappe fei vorläufig allerdings nicht zu rechnen. Der Abbau -er Vezuizsschetnpflicht iiir Web-, Wir!- und Stückwaren soll, wie die Reichs-' bckleidungSstelle^ milteiit, in absehbarer Zeit be ginnen. Vorläufig sind einige Erleichterungen in den BczugSscheinbeÜimmungen geplant, über deren Umfang noch eingehende Beramngen fchweden. Rach Rückkehr des ReichSkommissarS sür das Be- kleidungSwesen werden die entsprechenden Beschlusse veröffcnilicht werden. Der folgende Abbau des BczugSscheinvcrfahrenS wird sich nach den voi- handenen Vorräten richten. GericMskAlle. Berlin. Die „HSbnerwürsc! Dionlom", die der Nahrungsmiltclhändler Alfred Stern seinerzeit >n den Handel gebracht hat, haben diesem eine ÄnNaae wegen ÄriegswucherS nnd Vergehen« gegen das NahrungSmittelgescs zugezogen. Der Anzeklo.ue hat die!« „Hüdnermürfel" vorwiegend nach nutzer- halb in Blechdosen verkauft, die die sislze Anfichnu trugen: „Hühnerwüriel Diamant, aus Hähmrslench und feinstem Fleiichextrakt, ohne Konkurrenz." Ein Würfel, der zur Hersteäßng van einem Teller schmack hafter Suppe auSreichm sollte, kostete ü Pf. Durch kine von Stettin auS veranlaßte Untersuchung wnrie sestgestcllt, daß diele „Hühnerwürscl" keinen feinsten Fleischextrakt" enthielten, sondern mir logenannie Würze bezw. das Präparat Viandal, »«Prozezwqtz von Salz ein besonders hoher war und Hu.netz' fleisch nur in homöopathischen Doien velw.'uoct wurde, denn nach Angabe, drs Angeklagten wurden auf 10 000 Würfel zwei bis drei Lüduer verarbeitet. Vor Gericht ersuchte der Sach verständige die Richter, sich zu vergegcnwänigiu, waS eS heißt, wenn . in einer Siadt von 10 000 Einwohnern, di« je einen Teller Suppe ki- halten würden, im ganzen zwei bis drei Hühner - sr Verwendung kämen. — DaS Schöffengericht Berlin- Mitte batte den Angeklagten zu I Monat Gefängnis' und 5000 Mark Geldstrafe verurteil!. Hiergegen batte der Angeklagte Berufung eingelegt. Tie erste Strafkammer verneinte das Borlicgen deS KriegS- wuekerS, verurteilte aber den Angeklagten wegen Vergehen» gegen das NahrungLmittelgesetz zu dem Höchstmaß von 1500 Mark Geldstrafe. Wurst - Fabrikanien die folgende, recht oe- harnifchte Verfügung: „Wir hasten in Eriahnmg gebracht, daß die Menschen fo toll gowoneu sind, teils de» Gewinnes, teils her Leckeres wegen, Blut in eßbare Speisen zu stm- wandeln! Es ist uns zu Ohren gekommen, daß man Blut in Eingeweide wie in Röck« em- packt und so als ein gewöhnliches Gericht dem Magen zuschickt. Wir können nicht länger aus stehen und zugeben, daß die Ehre nweres StaateS durch eine so frevelhafte Erfindung bloß auS Schlemmerei freßlustig« Menschen geschändet werde. Wer Blut zur Specke nm- schafft, er mag nun dergleichen kcn. en ockär ver kaufen, der werde hart ge - feil und znm Zeichen der Ehrlosigkeit bis am die Haut ge o>cu. Auch die Obrigkeit der Städte sind wir ni.'-t gesonnen, frei ausgehen zu lassest; denn hauen sie ihr Amt mit mehr Wachsamkeit geführt, so wäre eine solche Untat nie begangen worsen. Sie sollen' ihre Nachlässigkeit mit zehn Puind Goldes büßen." Freilich scheint diese» E ckt den Unterianen des Kaisers Leo VI. ziemlich „Wurst" gewe en zu sein, denn es ist ihm bi» heule nicht gelungen, die Blutwurst auszurottew Nicht minder stark waren die Anseinvnugen der Wurst im Mittelalter im deutschen Vaterlands. Während des Kriege» der deutschen Klein staaten, zwischen Bürgern und Bauern, zwischen den Slädten und Gauen war es allerdings der Geldmangel, der die Münzobngkeiten, sowie die Steu«berechtigten zwang, auch die Wurst besonders heranzuzishen, und von Otto IV. wird erzählt, daß er besonders die „Schlemmerei der Blutwurst" mit Gold hab« treffe« wollen, »s i
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