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rfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend WrrlBiM u LIU Druck unö Verlag von Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrstla. Kummer ^22 Freitag, den ^8. Oktober ^Y^8. ver ¬ ein junges Liebespaar in Streit Neustadt geraten. Im Laufe der Auseinandersetzungen Mikl die 20 Jahre alte, in der Alaun ¬ hatte sich am »kB erster iMl keinen Eindruck der Schwäche auslösen. Die steht des ken, von > zu er- ihres zur Zuträger Feind erkennen, daß an der Festigkeit de« deulschen Soldaten sein Uebermut zerschellt, daß unsere Front gehalten wird, trotz der gewaltigen Anstrengungen unserer Feinde. Nur, wenn unser tapferes Heer seine Ent schlossenheit wieder einmütig bekundet, werden unsere Feinde erkennen müssen, daß sie den (Heilt der deulschen Armee unterschätzt habe». Dann wird das deutsche Friedensangebot, auch wenn es von den Feinden al» Schwäche angedeutet wird, sich die Achtung verschaffen, die ihm zukommt. Denn hinter ihm einmütig und geschloffen die Stärke deutschen Volkes. tapferen Soldaten müssen in diesem kritischen Zeitpunkt mit erneuer Zähigkeit die Nerven anfpanuen und den Feinden beweisen, daß ihre Hoffnung auf den deutschen Zusammen bruch trügen,eher Wahn ist. Dann muß der 1. irtwag^ Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-OkrillL 17. Jahrgang. »Fom« »itte«, r« auf Nomon entlang der Aisne vorspringende kleine Stellungsbogen wurde geräumt. Die dort kämpfende Truppe hat den Feind wieder zu mehrfachen für ihn verlustreichen Angriffen veranlaßt und damit den mit dem vorüber gehenden Halten des Bogens beabsichtigten Zweck voll erreicht. — Zwischen den Argonnen und der Maas sind erneute heftige Angriffe der Amerikaner in unserem Feuer und an unseren Gegen stößen gescheitert Der Feind hat trotz Ein satzes weit überlegener Kräfte, starker Artillerie und trotz Unterstützung durch Panzerwagen nur wenig Gelände gewonnen. Nördlich von Juvin, am Walde von Bantheville und nord östlich von Cunel fanden die Kämpfe bei Einbruch der Dunkelheit ihren Abschluß. Auf dem östlichen Maas-Ufer zersplitterten sich die zwischen der Maas und nordwestlich von Beaumont gerichteten Angriffe in dem unübersichtlichen Waldgelände in sehr heftige Teilkämpfe, die zu unseren Gunsten endeten. Der Amerikaner erlitt wiederum außerordentlich schwere Verluste. in der es sich mit der neuen Note Wilsons beschäftigte. Auch die Reichslagsfraktionen lind im Laufe des Mittwochs alle zusammen getreten, um sich über die Lage auszusprechen. Einstweilen aber ist von Berlin aus wenig zu machen, da die Vorentscheidungen über das, was an Wilson geantwortet werden soll, von militärischen Erwägungen abhängen, die im Hauptquartier getroffen werden muffen, wie ja auch unser Waffenstillstands- und Friedensangebot — worauf immer wieder hingewiesen werden muß — im vollen Ein verständnis mit der Heeresleitung abgesandt worden ist. Deshalb läßt sich auch noch nicht übersehen, innerhalb welcher Frist die deutsche Rückantwort erfolgen wird. Zunächst muß natürlich die offizielle Uebergabe der amtlichen Note abgewartel werden, die wohl heule erfolgen wird. Es wäre möglich, daß um Freitag bereits die Ueberlegungeu auf demscher Seite zu Ende geführt werden, und dann dürste am Freitag auch die Reichstags- sitzung, deren Zeitpunkt ebenfalls noch nicht entgültig festgesetzt ist, einberufen werden. Die Abgabe von Kartoffeln an Auswärtige ist vorher dem Unterzeichneten zu melden. Otcndorf-Moritzdorf am 14. Oktober 1918. Der Gemeindevorstand. Oertliches uuv Sächsisches. Vttendorf-GkMa, ,7. Vktober ,9-8. — Unser Friedensangebot an Wilson darf IS. dss Mts. Gemeindeamt (Meldeamt) unter Vorlage der Landeskartoffelkarten zu melden. Von den Landwirten wird erwartet, daß sie bei Abgabe von Kartoffeln in ^inie Ortseinwohner berücksichtigen. nordöstlich von Laon und westlich der Aisne, n denen wir dem Gegner vielfach schwe r Verluste zusügten. Der Feind steht hier südlich der Serre und etwa in der Linie Liesse—Siffonne—Le Thour—St. Germain- tont. An der Aisnesront Erkundungs- gesechte. Der zwischen Olrzh und Grandprö lUhr. raM kostenlos straße wohnhafte H. von ihren Bräutigam losgeriffen und war über die Brüstung hinab- aesprungen. Das Mädchen war aber nicht ins Wasser, sondern in eine in der Elbe ver ankerte Zille gestürzt. Der junge Mann war ihm sogleich zu Hilfe geeilt, dabei aber selbst in den Elbkahn gefallen. Bei der Be förderung des Mädchens nach der nahe ge legenen Jägerkaserne ist dieses ihren schweren Verletzungen erlegen, während der junge Mann mit äußeren Verletzungen davonkam. Großenhain. Der Gutsbesitzer Schu. in Quersa war beschuldigt, bis zum Mai 1918 einen Kartoffelvorrat von 85 Zentnern, den er hätte abliesern sollen, bi« auf 15 Zentner verbraucht, zum Teil beiseite geschafft und zum Teil verfaulen gelassen zu haben. Der Angeklagte Schu. wurde wegen Ver heimlichung von Kartoffeln zu 1200 Mark Geldstrafe, evtl. 120 Tagen Gefängnis und wegen Beihilfe die Dienstmagd Schm, zu 225 Mark oder 22 Tage Gefängnis und die Dienstmagd Di zu 150 Mk. oder 15 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Erlös aus den beschlagnahmten Kartoffeln wurde eingezogen. Bautzen. Wie in Dresden, so werden auch hier Schulen geräumt, die dann zu Lazarettzwecken verwendet werden. Vorläufig handelt es sich um die Pestalozzischule, in der gegen 600 Betten untergebracht werden können. Plauen i. V. An Pilzvergiftung er- krankte die Lehrerfamilie an der Vereinsschule im nahen Schönberg-Kornbach. Es waren nur eßbare Pilze vom Lehrer selbst gesammelt worden. Gleich nach dem Sammeln wurden die Pilze gelesen, zubereitet und gegessen. Nach zwei Stunden stellte sich bei allen sechs Familienmitgliedern starkes Erbrechen und Unwohlsein ein, dem sich Brennen im Halse, Anschwellen des L ibes und Lähmung der Gliedmaßen zugesellten. Die Pilze hatten einige Tage vorher Frost erhallen. König von Sachsen usw., haben uns ent schlossen, Personen, die von sächsischen bürger lichen Strafgerichten wegen politischer Ver brechen und Vergehen zu Strafen verurteilt sind, insbesondere wegen Straftaten au« Anlaß oder bei Gelegenheit von Streik«, Straßendemonstrationen, Lebensmittelunruhen und ähnlichen Ausschreitungen bestraft sind, in weitem Umfange zu begnadigen. Es ist unser Wille, daß uns entsprechende Vorschläge gemach! werden. Das Justizministerium hat >das huunach Erforderliche zu veranlassen". - Dresden. Ein aufregender Vorgang spielte sich m der Nacht zum Montag am Aufgang der Albertbrücke nahe dem Sachsen- piatz ab. Dort war aus dem Heimwege nach — Die „Sächsische Staatszeitung" öffenllichle folgenden königlichen Gnadenerlaß: „Wir Friedrich August, von Gottes Gnaden Knzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren kaum M Psg., Lokalpreis 13 Psg. Ueklsmen auf Ser ersten Seite 40 psg. Knzeigen-Knnshme bis spätestens mittags 12 Uhr »es Lrscheinungstsges. — Das Knegskabinett hat bereits Dienstag spät abends eine Sitzung abgehalten, Schöffen- und Gefchworenen-Urliste. Vom 18. Oktober d. Js. ab liegt die diesige Schöffe»- und Geschworenen-Urliste fürs laufende Jahr eine Woche lang im hiesigen Gemeindeamt, während der üblichen Dienstzeit zur Emsicht öffentlich aus. Innerhalb der Auslegungsfnst können gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Urliste schriftlich oder zu Protokoll Einsprüche erhoben weiden. Die Bestimmungen des Gerichtsverfaffungsgesches sind aus der am Amtsbrett hiesigen Gemeindeamtes angeschlagenen Bekanntmachung ersichtlich. Lt envorf Mvr tz orf, am 17. Oktober 1918. , Der GemLiudLvorstaiid. WchnstMtoWmtk» und NistmMchMi' Die von den Landwirten angenommenen W chenkartoffelkarten und Zenmerabschuitte ^nd allmonatlich — erstmalig am 30 Oktober 1918 — un Gemeindeamt (Meldeamt) dnzureichen. Ltieudors-Moritzdorf, am 12. Oktober 1918. Der GemeindevvrstLlnd. EttV Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Bbholen von äer Leschästsstelle 1.-2 Mk., frei ins Kaus 1/ 2 Mli. Einzelne Nummer 12 Psg. Erscheint Dienstaas, Donnerstags unä Lonnsbenos Nachmittag. seit Wochen sag ununterbrochen im K^ Presse frohlockt bereits darüber, vor unseren neuen Stellungen nördlich und s Schwinden begriffen fel. Unsir starkes Heer wird sie eines Besseren belehren. Unsere Amtlicher Teil. Kaffenvrrkehr im Gemeindeamt. Infolge der sich ständig vermehrenden Verwaltungsgeschäste und wegen vorzunehmender Umfangreicher AbrcchnungSarbe ten werden mit Zustimmung des Gemeint erotes vom 18. d Mts. ad de Gemetndekaffen ei lischt. Schulkaffe und Steueretnuahme Um noch vormittags von 8 dis 1 Uhr sür den Verkehr mit dem Publikum offen- Sehalten. Nachmittags sind genannte Kassen geschlossen. In der Sparkasse werden Zahlungen auch nachm. von 3—5 Uhr entgegengennommen Die Kassenbeamten müssen diese Anordnung genau einhalten, die Einwohnerschaft volle sich daher entsprechend Anrichten. Ottendorf-Moritzdorf, am 17. Oktober 1918. Der Gememdevorstand. Richter. Neuestes vom Tage. — In Flandern hat der Feind seine An risse aus breiter Front zwischen Zarren und wieder ausgenommen. Es gelang ihm, ^er unsere vordere Stellung hinaus vorzu- ^ingen. Gegen Mittag kam der Kampf der Lime Kottemark- östlich von Roefe- ^e, das nach hartem Kamps in Felndeshand ^l, südwestlich von Jsegcm und nordöstlich Menen zum Stehen. Menen und Heroik wurden gegen starke Angriffe behauptet, ^bergangsoeisuche des Feindes über die bei Komen wurde vereitelt. Bei er- Ueuien Angriffen am Nachmittage ging -Undzame und Kortemark verloren. Siarke Panzerwagen geführte Angrrffe beiderseits ZU Gus scheiterten. Zwischen Jsegem und ^nen konnte der Feind am Nachmittage nur wenig Boden gewinnen. In Flandern fetzte der Feind seine Zugriffe fort. Der Hauptstoß richtete sich Torhoul uno gegen oie Bahn Jstgem— °Nttk. z^ch ^egen dch übrige Kampffront l»le der Femd vielfach durch Panzerwagen ^'"utzte heuige Angriffe. An einzelnen teilen haben unfere Truppen ihre Linien hauptet, an anderen Stellen wichen sie hupfend aus und wehrten den Feind an ^völligen Stützpunkten vielfach durch . ^cmwge ab. Auf dem nördlichen Angriffs- "Pl blieb Torhout rn unjeee Hand. Ver ¬ suche des Feindes, zwischen Werken und Torhaut in nördlicher Richtung vorzustoßen, wurden in erster Linie durch Truppen der 38. Landwehrdiviston verhindert. Südlich von Torhout haben wir die Linie Lichter- seldc—Jsegem gehalten. Südlich von Jsegem gelang es dem Gegner, über die Bahn Jsegem—Kortrik hinaus vorzudringen. Oest- lich der Bahn brachten wir ihn zum Stehen. Westlich und südwestlich von Lille setzten wir unsere Linien etwas vom Feinde ab. — Zwischen Bohain und der Oise griff der Feind erneut nach starker Artilleriemirkung an. Nördlich der Straße Bohain—Aisonville hielten wir ihn durch unser Feuer nieder. Aisonville wurde nach heftigen Kampfe gegen oen beiderseits des Ortes und gegen den Ort selbst mit starken Kräften mehrfach an stürmenden Gegner gehalten. Auch der nördlich der Oise vorbrechende feindliche Angriff scheiterte vor unseren Linien. Die Kartoffellieferung. Um einen Ueberblick über den Bedarf der Gemeinde an Sveisekartofseln aus Landes- ^rtoffelkarten zu bekommen, werden diejenigen Ernwohner, welchen der Ankauf im Orte °der in den Nachbargemeinden nicht möglich gewesen ist, aufgefordert, sich bis