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Neuestes vom Tage. Der Rat der Volksbeauftragten veröffent licht folgenden Aufruf: An das deutsche Volk! Die aus der Revolution hervorgegangene Regierung, deren volitische Leitung rein sozialistisck ist, setzt sich die Aufgabe, das sozialistische Programm zu verwirklichen. Sie verkündet schon jetzt mit Gesetzeskraft folgende»: 1. Der Belagerungszustand wird aufge hoben. 2. Das Vereins- und Versammlungsrecht unterliegt keiner Beschränkung, auch nicht für Beamte und Staatsarbeiter. 3. Eine Zensur findet nicht statt. Die Theater-Zensur wird aufgehoben. 4. Meinungsäußerung in Wort und Schrift ist frei. 5. Die Freiheit der Religionsausübung wird gewährleistet. Niemand darf zu einer religiösen Handlung gezwungen werden. 6. Für alle politischen Straftaten wird Amnestie gewährt. Die wegen solcher Straf- taten anhängigen Verfahren werden nieder geschlagen. 7. Das Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst wird aufgehoben, mit Ausnahme der sich auf die Schlichtung von Streitigkeiten beziehenden Bestimmungen. 8. Die Gesindeordnungen werden außer Kraft gesetzt. Ebenso die Ausnahmegesetze gegen die Landarbeiter. 9. Die bei Beginn des Krieges aufge hobenen Arbeiterschutz-Bestimmungen werden hiermit wieder in Kraft gesetzt. Weitere sozial - politische Verordnungen werden binnen kurzem veröffentiicht werden. Spätesten- am 1. Januar 1919 wird der achtstündige Maximal. Arbeitstag in Kraft treten. Die Regierung wird alles tun, um für ausreichende Arbeitsgelegenheit zu sorgen. Eine Verordnung über die Unterstützung von Erwerbslosen ist fertiggestellt. Sie verteilt die Lasten auf Reich, Staat und Gemeinde. Auf dem Gebiete der Krankenversicherung wird die Versicherungspflicht über die bis herige Grenze von 2500 Mark ausgedehnt werden. Die Wohnungsnot wird durch Bereitstellungen von Wohnungen bekämpft «erden. Auf die Sicherung einer geregelten Volksernährung wird hingearbettet werden. Die Regierung wird die geordnete Produktion aufrecht erhalten, das Eigentum gegen Ein griffe Privater sowie die Freiheit und Sicherheit der Person schützen. Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allge meinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen. Auch für di» konstituierende Versammlung, über die nähere Bestimmung noch erfolgen wird, gilt dieses Wahlrecht. Berlin, den 12, November 1918. gez.: Ebert, Haase, Scheidemannn, Landsberg, Dittmann, Barth. Die Exekutive des Ver. Rev. Soldaten- und Arbeiierrates in Dresden hat bisher folgende Beschlüsse gefaßt, die für Groß- Dresden Geltung haben und nachstehend zusammengefaßt werden: 1. Die oberste Gewalt ruht bei dem Ver einigten Rev. Arbeiter, und Soldatenrat. Seine Publikationen werden bis auf weiteres von den beiden Vorsitzenden Rühle und Schwarz gezeichnet. Gültigkeit haben nur die vom Arbeiter- und Soldatenrat unter, zeichneten Verfügungen der Einzelbehörden. 2. Die militärischen Formationen bleiben bestehen. Dem Generalkommando sind Be auftragte des Rev. Arbeiter- und Soldaten rates als Kontrollorgane beigegeben. 3. Die staatlichen städtischen Behörden arbeiten wie bisher weiter unter Kontrolle des Arbeiter- und Soldatenrates. Die bisherigen Gemeinde - Vertretungen bleiben bis auf weiteres bestehen. 4. Es besteht uneingeschränkte Ver sammlungsfreiheit, Versammlungen bedürfen keiner Anmeldung. 5. Die Pressefreiheit ist uneingeschränkt, soweit sie nicht zu gewaltsamer Erhebung gegen die Arbeiter- und Soldatenräte und der Vollzugsorgane aufgefordert wird. Jede Zensur, insbesondere Presse- und Theater- zensur, ist aufgehoben. 6. Alle Plünderungen und Gewaltsamkeiten sind streng verboten und werden unnachsichtlich geahndet. Requisitionen dürfen nur von Personen vorgenommen werden, die vom Arbeiter- und Soldatenrat dazu bevollmächtigt sind und sich entsprechend ausweisen können. Dem Vereinigten revlutionären Arbeiter und Soldatenrat in Groß-Dresden ging soeben folgendes Schreiben zu: „Auf die heute früh mündlich an Se. Exzellenz den Herrn Finanzminister gerichtete Anfrage teile ich mit, daß S- M- der König auf deu Thron verzichtet hat. Gleichzeitig bat Se. Majestät alle Offiziere, Beamten, Geistlichen und Lehrer von dem ihm ge leisteten Treueid entbunden und sind gebeten, im Interesse des Vaterlandes auch unter den veränderten Verhältnissen ihren Dienst weiter zu tun." Der Minister des Innern: Dr. Koch. — Die deutsche Regierung hat durch Vermittlung der schweizerischen Regierung an die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika folgende Note gerichtet: „Nachdem nunmehr der Waffenstillstand abgeschlossen ist, bittet die deutsche Regierung den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, den Beginn der Friedens Verhandlungen in die Wege leiten zu wollen Der Beschleunigung halbe schlägt sie vor,- zunächn den Abschluß eines Präliminarfriedens ins Auge zu fassen und ihr mitzuteilen, an welchem Zeitpunkt die Verhandlungen be ginnen können. Wegen drohender Lebens mittelnot legt die deutsche Regierung auf unverzüglichen Beginn der Verhandlungen besonderen Wert." gez.: Solf, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Oertliches und Sächsisches. Gttendsrf-Vkrilla, 44. November r9z8. — Am 15. und 16. November werden durch die Gemeindebehörden bez. Vertrauens männer Kaffee-Ersatz-Marken zur Verteilung kommen, die soforr, spätestens aber bis zum 18. November 1918 in einem Kleinhandels- geschäst anzumelden sind. Die Belieferung der Ware darf nicht vor dem 24. November erfolgen. Abschnitt I der Kaffee-Ersatz-Karte wird mit 250 Gramm, Abschnitt I der Kaffee-Ersatzkarle ö (nur für die Stadl- Gemeinde Radeberg und Gemeinde Radebeul) mit 375 Gramm Kaffee-Ersatz beliefert. Alles Nähere ist aus der amtlichen Bekannt, machung ersichtlich. — Mieteinigungsämter im Bezirke der Anushauptmannschuft DreSden-Neunadl. Die Amtshauptmannschafl Dresden-Nenstadt hat in ihren Amtsblättern unter dem 10. Noo. eine Bekanntmachung über die erfolgte Gründung von Mieteinigungsämtern erlassen. Die Mieteinigungsämter haben im wesentlichen das Ziel, zwischen Mietern und Vermietern zum Zwecke eines billigen Ausgleichs der Interessen zu vermitteln. Sie haben aus Anrufen eines Mieters über die Wirksamkeit einer Kündigung des Vermieters, über die Fortsetzung des gekündigten Mietvechältnisses und ihre Dauer, sowie über eine Erhöhung des Mietzinses im Falle der Fortsetzung zu bestimmen. Auf Anrufen eines Vermieters können sie einen mit einem neuen Mieter abgeschlossenen -Mietvertrag mit rückwirkenden Kraft aufbeben Sie sollen se ne- rwuch " Humane!- K Sch. io- c .. uv - Gläubigem zum Zwecke eines billig.n Ausgleichs der Interessen vermitteln. Du Gerichten haben sie nach ß 4 de: Buudes- ratsverordnung vom 15. Dezember !9i4 auf Ersuchen Gutachten zu erstatten. M c:ec oder Vermieter haben sich unverzüglich nach Eintritt des Ereignisses, um deswillen sie das Mieteinigungsamt anrufen wollen, an die in tz 2 der genannten Bekanntmachung aufgeführten Vorsitzenden der Mieteiniguugs- äwter zu wenden. Diese werden alles wettere veranlassen. (M. I.) Gemüse für den Winter hinlegen I Zur Ausnützung der reichlichen Gemüseenue für die Winterernährung rst es dringend erwünscht, daß die Haushaltungen für den Winterbedarf Gemüsevorräte einlagern oder Sauerkraut in Töpfe oder Fässer einschneiden. Den Kleinhändlern ist die Abgabe größerer Gemüsemengen an denselben Verbraucher gestaltet. Die Vorschiff: in § 3 d.r Ver ordnung über den Verkehr mit Herbstgemüse der Ernte 1918 vom 5. August 1918, das am gleichen Tage an denselben Verbraucher nicht mehr als 5 kg Kontrollgemüse, bei Zwiebeln 1 kg, abgesetzt werden dürfen, be trifft nur den Absatz vom Erzcuer unmittelbar an den Verbraucher, nicht den Absatz in den Kleinhandelsgeschäften. (M. I.) Mohn kein Tabakersatz. In ver schiedenen Veröffentlichungen der Tagespreise sind leider auch die Blätter, die Stengel und die Kapseln des im Inland« angebauten Mohns als Tabak-Ersatzstoffe empfohlen worden. Der Mohn enthält unzersetzte» Morphin und ist deshalb giftig. Es wird dringend empfohlen, nicht nur die Mohn kapseln, sonder auch Blätter und Stengel de» Schlafmohns als Tabaleffatzstoffe zu vermeiden. Dresden. Die Annahme von Privat- paketen nach den Bezirken Aachen, Trier, Koblenz, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Münster und Minden ist wegen Stockungen rm Westen für den 12., 13. und 14, November gesperrt. Leipzig Wie das L. T. mitteilt, sind 300 OM Paar Militärstiefel, die fertig in den militärischen Depot- lagern, dem Arbeiter und Soldatenrat ausgeliefert worden. Sie sollen baldmöglichst an die Zivilbevölkerung zu angemessenem Preise verkauft werden. Gasthof plm „schwarzen j pk km! 11. LMWW »«rgrtüdrt «Irr Meimerter-Xs-cile WigrbrSch «ist tm Ivristerel« „IM" beliebet«! in MiiM-sionM, turnerischen ^uttübrungen, Vorträge, idealer una Helgen aurgelühtt von Ser Turnerinnen - Ubiellung. wd 7 llltk. Ants«- IlLld r lld>. Eintritt im Vorverkauf ro ?kg., an «ter HdenUkalse i Mit. Zu einem genußreichen Abend ladet hierdurch freundlichst ein Wilhelm Hanta. Don der Fa. August Walther 6c SSHne A.-G. und ihren Beamten, sowie von vielen Freunden und Bekannten find mir an meinem 25. Orts- und Amtsjubiläum Geschenke und Glückwünsche in reichem Maße zuteil geworden. Allen denen, die an diesem Tage meiner gedacht haben, «tanke ick kirvclurck bestickst. Moritzdorf, am (3. November (9(8. H. Nussius. G bst bäume.. KM, ?Ir»e«, ?Sso«r«, IjirrcM ««st V»»,k,e in höchst., halbst., Zwergobst, senk- und wagerecht, Schnurbäume, Spaliere und V-Forme« ZckMimmUn, ftirrlae, Ztrctel- «ist MuikMre» höchst, und Sträucher, Rhabarber, größter rotstieliger, Himbeeren, Quitte«, Mtspeln, Haselnüsse «siv. empfiehlt in besten Sorten und wüchsiger Ware Snke r SamMeii, causa Ois SesraiZuvA knüst Lonntag nackmittaZ 3 Vkr vom llrauerkause aus statt. Lio treue8 Uutterderr Kat llutzetiört ru 8etÜ3Zell! Hiorckurob allen lieben blsekbarn, Verwandten uncl Bekannten die tieftrauriZe blackricbt, 6a6 meine Ante b>au uncl treusor^encle blutter ilrrer Kinder, unsere liebe Zellweger und Leffwäßerin, krau I^iim kumbviKor Kvb. LömK am IZ. November naclrt8 ikrem kurren, scbveren mit Oeckulck ertragenen IUcken sanft verscbiecken ist. OttslläorL-Okrills, iz. November 1918. Im tiefsten ^Vek Lr-nst Amberger u. nebst Nulter. Zum Totenfest! KWstMklMr 6fi0ßt HUtlvab! in sucht einen Mitspieler in Ottendorf oder Um- siranMmen, Scab- stsänM, ZMAen »siv. empfiehlt srs« k ver«. 5»miat Barbiergeschäft. 5»I<M- u»ä ftaMftMäe M v«ir, ltirr-zalMnel Gomlitz-Lausa. gegend. Noten vorhanden. Angebote unter „P. L." an die Geschäfts stelle dss. Blattes erbeten. werden xnt xesodnrtt «Voss Barbier und Friseur. Mitteilungen des jtde«s»itttla«tt». Die Abschnitte II und III der Nährmittel karten auf die Zeit vom 29. September bis 26. Oktober 1918 werden von den Ge- fernlprecker Derrn seiork ssv. 1. Kei Unglücksfallen steht Tran-portwageu zur Verfügung. empfiehlt ünchbanlinng Hermann Ml«. Schäften, bei denen die Anmeldung erfolgte, wie folgt beliefert: Abschrift II der gelben Karte A mit 500 gl Grieß, Abschnitt III der gelben Karte A mit 250 gr Einhertskekse und Abschnitt II und III zusammen der blauen "Karte D mit 500 gr Suppen.