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'"seren Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Druck unü Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-OkrillL. Nummer Freitag, den 27. September 1918 Blains. Ms en LNNZ1 !ZMe .50 M, ttrkb )e dieser f Noch- n zu:» g. unv rer »orf b. i^nsuw' cklball.') lies. lssstelleN cd kostet rbt. ke. 17. Sahrgang vor St. Quentin ist jetzt eine große Schlacht entbrannt. Die Deutschen verteidigen sich sehr hartnäckig. Die Franzosen sind in enger Fühlung mit den Engländern aus der breiten Hochfläche bis in die Vorstädte von Sl. Quentin vorgegangen. Dieser Abschnitt des Krieges ist außerordentilch hart. Alles ist in Bewegung. Ueberraschungen nnd plötzlicher Einbruch in die Kampflinien charakterisieren die Lage. Der Feind verfügt auf den Höhen hinter St. Quentin über zahllose nnd ge waltige Batterien. Erbitterte Kämpfe ent wickelten sich drei Kilometer von den Vor städten St. Quentins entfernt. Franzosen und Deutsche kämpfen in blutigem Hand gemenge. Bayern und Preußen kämpfen in Gruppen von 50 bis 100 Mann heldenmütig bis zum letzten Blutstropfen. — Der Zürcher „Tagesanzeiger" schreibt! Die Schlacht im Westen wogt andauernt erbittert hin und her. Die Deutschen sind zu großen und kraftvollen Gegenangriffen geschritten, denen die Alliierten mit Mühe widerstehen. Im Bogen von Dpern liegen sich die Gegner besonders scharf nnd sprung bereit gegenüber. Die Belgier haben dort ihre Front nach Süden verbreitet und einen Teil der ehemals englischen Front zur Ver teidigung übernommen — Im Berner „Bund" schreibt Stege mann: Die neuerlichen heftigen Gasüberfälle der Franzosen an der O'.ne und an der Nordfront von Verdun müssen als Vorboten neuer große Angriffe oder als Ablenkung betrachtet werden. An der ganzen Front, ausgenommen in Nordflandern und in der Champagne, suchen die alliierten Truppen gewaltsame Durchbruchsversuche, um um jeden Preis die Entscheidung binnen kurzem herbei- zusühren Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, 26. September cd,8. — Die am gestrigen Mittwoch/ stattge fundene Gemeinderats-Sitzung wurde von Herrn Gemeindeoorstand Richter eröffnet. Als erster Punkt der Tagesordnung wird Mitteilung gegeben von der erfolgten Knssen- revision der Gemeinde- und Sparkasse. Der Umsatz beläuft sich bis jetzt auf über 2 Millionen Mark. Der Kaffenbestand von 194407 Mark wurde richtig nachgewieseu, die Kaffenbücher und die Rechnungen wurden in Ordnung befunden. Weiter gibt der Vorsitzende bekannt,^daß er den auf hiesige Reklamation nach Königsbrück versetzten Herrn Dr. Stolzenburg, welcher wieder ins Feld sollte, erneut bei den zuständigen Be- Hörden reklamiert habe. Nach einer Ver ordnung ist der Ertrag für ein Hektar Kartoffeln von der Reichskartoffelstelle auf 260 Zentner festgesetzt worden. Die Gemeinde hätte also 1388 Zentner abzuliefern, gegen diese Festsetzung wird Widerspruch erhoben, da der Ertrag für 1 Hektar höchstens 130— 150 Zentner zu veranschlagen sein dürfle Die Svarkaffen-Rechnung für 1917 ist vom vereideten Revisor leingehend geprüft worden. Auf Vorschlag des Sparkasienausschusses wird die Rechnung einstimmig richtig gesprochen. Zum Bau von Kleinwohnungen ist in Otten dorf ein Gelände von zunächst 10500 Quadratmeter Fläche für 3000 Mark er worben worden. Wegen Ankaufs eines weiteren Geländes schweben noch Verhand lungen. Die vorgelegte Planung über den Aufschluß des Geländes wird genehmigt. Auf Vorschlag des Sparkaffenausschuffes wird be schlossen, für die 9. Kriegsanleihe 100000 M. zu zeichnen. Hierauf geheime Sitzung. — Biernachsteuer. Nach dem am 1. Oktober 1918 in Kraft tretenden Biersteuergesetze vom 26. Juli 1918 unterliegt Bier, das sich am 1. Oktober 1918 im Besitz oder Gewahrsam eines Wirtes oder Bicrhändlers befindet, einer Nachsteuer, die für 1 Hektoliter Einfach, hier 4,30 Mk., Vollbier 8,60 Mk., Stark bier 12,90 Mk., beträgt. Ein Biervorrat von nicht mehr als 2 Hektolitern ist nach, steuerfrei. Wirte und Bierhändler haben ihre nachsteuerpflichtigen Vorräte an Bier bis zum 10. Oktober 1918 der zuständigen Hebestelle (Hauptzollamt, Zollamt, Nebenzoll amt) anzumelden. Vordrucke sind bei dieser und bei den Steueraufsichtsbeamten zu er. halten Den Wirten find gleichzuachten Konsumvereine, Kantinen, Kasino«, Logen und dergk, auch wenn sie Bier nur an ihre Mitglieder oder nur ihren eigenen Räumen abgeben. Unterlassung der rechtzeitigen An meldung wird bestraft. — Höchstpreise für Obst. Da« Ministerum des Innern hat, mit Wirkung ab 24. Sep- tember, im Auftrag der Reichsstelle für Gemüse und Obst, für Zwetschen, (Haus- pflaumen, Haus - Zwetschen, Muspflaumen, Bauern-Pflaumen, Thüringische Pflaumen) einen Erzeugerpreis von 25 Mk. je Zentner und einen Kleinhandelshochstpreis von 39 Mk. je Zentner, für Wirtschastsäpfel und Wirt schaftsbirnen einen Kleinhandelspreis von 30 Mark je Zentner und einen Großhandels zuschlag von 7 Mark je Zenter festgesetzt. — Wo und wie die Zwetschen, Birnen und Aepsel zu holen sind, wird allerdings nicht verraten. — Eichel- und Kastaniensammlung. Die Zeit der Reife für Eichfln und Kastanien ist Kriegsfamilien-Unterstüyung. Die Auszahlung der Knegsfamilienunterstützung erfolgt für die Nummern 1 dis 200 Freimg, den 27. Septemder 1918, Vorm. 8 bis 12 Uhr, iür tue Nummern 201 bis 083 Sonnabend, den 31. September 1918, Vorm. 8 bis 12 Uhr. Dtiendorf-Moritzdors, am 24. September 1918. Der Gemeindevorstsnd. Neuestes vom Tage. . — Rege Erkundungstätigkeit in Flandern. Mschen MoeuvreS und dem Walde von vaviincourt lebte der Artilleriekampf auf. Moevres scheiterten erneute Angriffe des Rindes. . — Oestlich von Epehy nahmen wir im Glichen Gegenangriff die vor den Kämpfen (" 22. September gehaltene Linie wieder, fischen den Omipnon-Bach und der Somme ^hmen Engländer und Franzosen ihre An- «dhe geg^n St. Quentin wieder auf. Sie ^ten von parier Artillerie und Panzerwagen gleitet. In Pontruct, Gricourt und RanclUy - Selency faßte der Gegner am (^eit Morgen Fuß. Versuche des Feindes, heftigen brs gegen Mutag furtgesitzlen griffen die Eindruchsstelle zu erweitern, ^stellen. Durch Artillerie und Flieger - "som unterstützte Gegenstöße unserer Jn- Merie und Pioniere brachten gegen Mittag Mlruct und Gricourt wieder m unserem Nv' Die Zwilchen beiden Orten gelegene We wurde nach wechjeloollem Kampfe 'wer genommen. Francilly-Selency blieb Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die nächste Krot-, Fleisch-, I«rker'--und sonstige Maekenttusgabe findet freitag, äen r? September i-is, von abenäs halb 7 bk bald r tlbr Hält und zwar: Bezirke 1 bis V (Haus-Nr. 1 bis 112 O) in der neuen Schule zu Ottendorf, Bezirk V1 (Ortsteil Moritzdorf Haus-Nr. 1 bis 19) im Ganh. z. gold. Ring. Die A«sha»dig«ng der Marken erfolgt nur an Erwachsene gegen «orzeigung ver neuen Markenbezugsausweiskarten Kür verloren gegangene Marken wird E iotz geleimt, d>e Marken sind daher sofort beim Empfange nachzuzählen. Die nicht fristgemäß abgeholten Murken können vor Mittwoch, den-H, Oktober nicht ver- Mgabt werden, da sich die einzelnen Markenlisten bis dahin noch in' den Händen der Beilrauensmänner zwecks vorzunehmender Abrechnung befinden. Ot eudorf-Moritzdorf am 26. September 1918. Der Gemeindevorstand. gekommen Beide Früchte sollen nach dem natürlichen Abfall gesammelt werden, ein Abnehmen von den Bäumen erscheint nicht ratsam. Nach dem Sammeln sind die Eicheln und Kastanien zu reinigen und kühl, trocken und vor allem luftig aufzubewahren. Die Sammlung erscheint im kriegswirtschaft lichen Interesse als außerordentlich notwendig. Eicheln werden zu Kaffee-Ersatz verarbeitet. Je erfolgreicher das Sammelergebnis, umso mehr werden Roggen und Gerste für die menschliche und tierische Ernährung frei. Den Kastanien wird zunächst Speiseöl entzogen. Nach dem Entbittern des Restbestandes, jwo geeignetes Material zur Seifenherstellung abfällt, bleibt das Kastanienmehl übrig. Dieses findet zur menschlichen Ernährung oder zur Verarbeitung auf Glyzerin-Ersatz zu Brems- und Kühlzwecken Verwendung. — Nicht dringend genug kann deshalb auf di« Notwendigkeit der Sammlung hingewiesen werden. Lausa. Durch Spielen mit Streich hölzer verursachten Kinder der Hausbewohner am Dienstag ein Schadenfeuer, dem da» an der Königsbrücker Straße gelegene Herknersche Anwesen zum Opfer fiel. Plauen. Wegen Diebstähle bei ihren Arbeitgebern, einem Papierfabrikauten und einen Schreibwarenhändler wurden hier ein 49 jähriger Werkführer und dessen 17 Jahre alter Sohn, ein Handlungsgehilfe, festge nommen. In der Wohnung des Vater« wurden für mehrere 1000 Mark Diebes beute, darunter 14 Zentner Hafer und Roggen, für etwa 1000 Mark Filz, drei Treibriemen, Altpapier, Werkzeuge, Metalle usw., die er nach und nach aus den Beständen seines Brotgebers entwendet hat, vorgefunden, bei dem Sohne größere Mengen Schretb- waren, Briefpapier, Bleistifte, Farbstifte, Radiergummi usw. Vater und Sohn müssen ihre Spitzbübereien schon seit längerer Zeit getrieben haben. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Nbholen von Ser Leschastsstelle 1,20 Mk., frei ins Haus 1,50 MK. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unS Lonnabenos Nachmittag. in Feindeshand. An der übrigen Front brachen seine Angriffe meist schon vor unseren Limen zusammen. Wo er sie erreichte, wurde er im Gegenstoß wieder zurückge- warfen. — Zwischen Vesle und Aisne brachen Sturmabteilungen in die feindlichen Linien südlich von Glenne ein und brachten 85 Ge fangene zurück. Em starker Gegenangriff, den der Feind nach Abschluß dieser Kämpfe gegen unsere Ausgangsstellungen richtete, wurde abgewiesen. Bei kleineren Unter nehmungen über die Vesle und in der Champagne machten wir Gefangene. — An der Tiroler Südfront und zwischen Brenta und Piave scheiterten italienische E-kunoungsvorstötze In den Sieben Ge meinden setzte der Feind bei Canove seine Terlangriffe fort. Die Angreifer, J aliener und Tschecho Slowaken, wurden überall ge worfen, an einer Stelle durch einen Gegen stoß von Pardubitzer-Dragonern. — Den „Basler Nachrichten" zufolge meldet der Havasvertreter von der französischen Front: Vor den Stellungen der Deutschen Pflicht. Blattes. We lem Veleuchtungsmittel-Karten. Der Bezug und die Abgabe von Leuchtöl, Kerzen und Kalzium-KMbtd an Haus- ^liungen, Untermieter upd-für Zwecke der Hausbeleuchtung erfolgt nur gegen Beleuchtungs- Mlel-Karten. Die Ausgabe der Karten erfolgt M-mag, Sen ro. ass. Mir. nMmimgr im SemelnSeamt (Meiaeantt). ^wiuch auf Beleuchtungsmitterkarten haben nur Personen, die an die Gasbeleuchtung nicht ^geschlossen sind. Wegen der außerordentlichen Knappheit an Beleuchtungsmitteln muß die dezugsberechligung scharf geprüft werden. . » Die Verbraucher haben sich in der Zeit vom,.^ tzis S^GKtokr* bei einer Verkaufs- "Äe unter Vorlegung dec Beleuchtungsmiltelkarte Lnzumeldm. ' - Die Kleinhändler haben die mit 1 bezeichneten Teile des jeweils zu beliefernden Abschnitts abzutrennen, und die mit 2 bez. 3 bezeichneten Teile dieses Abschnittes auf der Vorderseite mit Firmenstempel zu entwerten. Als Kleinhändler sind zugelaffen für Leuchtöl und Kerzen Konsum-Verein Vorwärts Muterialwarenhändler Heimann Knöfel.- -s Für Karbid Schlosiermeister Arthur Langenfeld. Die Kleinhändler haben nach Ablauf der Anmeldefrist die abgegebenen Abschnitte Beleuchtungsmittelart und Farbe getrennt zu je 100 Stück Abschnitte zu bündeln M aufzurechnen und in einem Umschläge mit Lieferschein biS:7. Oktober an die Gemeinde- "Hürde abzugeben. Im übrigen wird aus die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft ^lerden-N. vom-23. dss. Mts. hingewiesen. L>l1k«d»rf«Moritzrorf, am 26. September 1918. > Der GememdevorAand. l Nnzeigen-Preis: 1 s Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum k 20 psg., Lokalpreis 15 Pfg. j f Neklamen auf Ser ersten Leite 40 psg. jj l Nnzeigen-Nnnahme j < bis spätestens Mittags 12 Uhr «es < i Erscheinungstages. s